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Eine neue Hoffnung

WB Beitrag - Ishizu x Mai
von

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Einziges Kapitel

Eine neue Hoffnung
 

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Nach zahllosen Kriegen steht die Menschheit am Rande der gänzlichen Vernichtung. Es herrschen Hunger, Krankheiten, Tod und Verderben. Die ehemals reiche Natur wurde fast gänzlich vernichtet, die Städte zerstört. Jeder kämpft so gut es geht um sein Überleben. Manche schlossen sich zusammen, bildeten kleine Gemeinschaften und besiedelten die wenigen Landstriche, die noch ein wenig Lebensqualität beinhalteten und ihnen Raum zum Leben boten. Doch auch unter diesen Gemeinschaften kam es immer wieder zu Streit, gegenseitigen Überfällen und Mord und Totschlag.
 

In einer diesen kleinen Gemeinschaften die sich „Hope“ nennt lebt eine junge Frau namens Mai, deren Leben sich gehörig verändern wird, denn sie wurde von einer höheren Macht für einen ganz bestimmten Zweck erwählt, ein Zweck der sich ihr nun bald erschließen wird.
 

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„Schwanger? Im vierten Monat?“, sah Mai die junge Frau entgeistert an, die ihr gerade diese Mitteilung gemacht hatte. Zum Glück saß sie auf einem alten, wackeligen Stuhl, den sonst wäre sie vor Fassungslosigkeit wohl zu Boden gesunken, um dann in einen hysterischen Anfall von Lachen auszubrechen, so absurd war die Aussage der Heilerin, die in den alten Zeiten eine Krankenschwester gewesen war und nun in ihrer Gemeinschaft für die gesundheitlichen Aspekte zuständig war. Sie konnten sich noch glücklich schätzen überhaupt jemanden mit medizinischen Kenntnissen in ihren Reihen zu haben, viele andere Gemeinschaften, hatten solch ein Glück leider nicht.
 

„Ja, Schwanger!“, erwiderte Tea, die Mai schon seit einer ganzen Weile kannte und selbst kaum glauben konnte, das dieses Ergebnis ihrer Untersuchung wirklich richtig war. Schließlich war gemeinhin bekannt, das die blonde, junge Frau vor ihr lesbisch war und somit ihre Nächte in Gesellschaft von Frauen verbrachte und nichts mit Männern hatte. Mai verging das Lachen und sie sah Tea ernst an. Nervös stand sie auf, um in der kleinen Hütte auf und ab zu laufen. „Hast du den Test wiederholt?“, wollte sie wissen. „Das hab ich, drei Mal, was eine ziemliche Verschwendung unserer Ressourcen war, aber das Ergebnis blieb das gleiche.“
 

„Das … das kann nicht sein, ich hab mit keinem Mann geschlafen! Ich wurde auch nicht überfallen oder so. Das letzte mal das ich … was mit einer Frau hatte ist … hmm …“, grübelte sie. Sie erinnerte sich nur verschwommen, an irgendwas was vor vier Monaten war, aber an nichts genaues. Das Grübeln verursachte Kopfschmerzen, so dass sie sich seufzend die Schläfen rieb. „Auch egal, das kann hiermit nichts zu tun haben!“, meinte sie dann und ließ sich wieder auf den Stuhl fallen.
 

„Scheiße!“, dachte Mai nun seufzend. „Was … was soll ich den mit einem Kind? Ich bin keinesfalls geeignet für so was! Ich schaff es doch selbst gerade so über die Runden zu kommen!“, zitterte sie stark. „Beruhige dich!“, tätschelte Tea Mais Hände, die unruhig in deren Schoß lagen. „Geh am besten erstmal nachhause … ruhe dich aus und dann werde dir klar was du tun willst. Wenn du das Baby nicht willst, dann gibt es auch dafür einen Weg, aber diese Entscheidung solltest du ganz genau überdenken!“ „Du hast recht!“, nickte die Blondine. „Ich sollte nachdenken … in Ruhe!“, stand sie auf. Sie kramte in der Tasche ihres alten, abgetragenen grauen Mantels nach einem Fläschchen rosafarbenen Nagellacks. Ihr letztes Fläschchen und der einzige Luxus, den sie noch besessen hatte.
 

„Hier … das ist für dich! Danke … das du dir so viel Mühe gibst, obwohl ich ja gerade nicht die beliebteste in der Gemeinschaft bin!“, bezahlte Mai ihre Schuld bei der Heilerin. Da Geld nichts mehr wert war, zahlte man mit allem was man entbehren und ein anderer vielleicht gebrauchen konnte. „Du hast Mist gebaut, ganz klar, aber wer mich braucht, der bekommt auch meine Hilfe!“, erwiderte die braunhaarige Frau. „Danke!“, umarmte sie Tea noch einmal kurz aus Dank, dann machte sich Mai auf den Weg zu ihrer Hütte.
 

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Es war nichts besonderes, ein Wohnraum mit Ofen und Bett. Sie hatte einen kleinen Garten angelegt, zog mit ein paar Samen, die sie einmal bei einer Erkundung von Ruinen gefunden hatte Salat, Tomaten und Süßkartoffeln auf und sie besaß ein Huhn. Und auch, wenn die Leute in der Gemeinschaft sie geächtet hatten und kaum mit ihr redeten, so handelten sie aber noch mit ihr.
 

Wie hatte sie denn auch so dumm sein können, auf jemanden wie diese Schlange von Siegfried herein fallen zu können? machte sie sich ja selbst auch Vorwürfe. Sie hatte ihre Freundschaft mit Yami dem Anführer ihrer Gemeinschaft zerstört, nur weil sie geblendet war von dem was Siegfried alles zu haben schien. Stiefel aus Klapperschlangenhaut, Anziehsachen, die so neu aussahen, als wären sie gerade aus einem, der alten, zerstörten, Läden gekauft worden und Essen im Überfluss. Er war ein reisender Händler gewesen, der ihr versprochen hatte sie mit zu nehmen, ihr ein besseres Leben zu ermöglichen, wenn sie etwas für ihn besorgte, dass er bei Yami gesehen hatte und nun unbedingt wollte. Sie war so dumm gewesen ihm zu glauben und hatte getan was er wollte und nun stand sie allein da, war schwanger und niemand außer der Heilerin würde ihr helfen! „Verdammt!“, murmelte sie, als sie ihrer Hütte immer näher kam, dann aber stutze sie.
 

Was … wer waren denn die Vögel, die da vor ihrem Haus herumlungerten? dachte Mai. Sie blieb stehen und beobachtete sie einen Weile. Es waren drei junge Männer. Ein blonder Hüne, der Aussah, als könnte er einen mit nur einem Schlag für immer das Licht ausknipsen, ein rothaariger schlanker Typ, in ziemlich offenherzigen, wenn auch zerschlissenen Klamotten und ein Braunhaariger, der irgendwie wie ein Mechaniker Typ rüber kam. Sie hatte sie hier noch nie gesehen und ihre Gemeinschaft bestand gerade mal aus 30 Menschen, daher kannten sie alle soweit untereinander. Es musste sich um Durchreisende handeln, aber was suchten sie bei ihr? Wollten sie mit ihr handeln?
 

„Hey, … wer seid ihr?“, kam sie nun auf die Typen zu. Die Drei blickten gleich zu ihr herüber. „Bist du Mai?“, antworteten sie mit einer Gegenfrage. „Ja, bin ich! Also wer seid ihr und was wollt ihr?“, baute sie sich vor ihnen auf. „Wir sind wegen des Babys hier!“ Mai wurde blass. Woher wussten sie davon? Sie hatte es doch gerade erst selbst erfahren. „Baby?“ „Jap … dem Baby! Wir wurden geschickt, um ihm unsere Aufwartung zu machen!“, schob sich der blonde Hüne vor. „Übrigens ich bin Raphael und das – deutete er auf die beiden anderen – sind Alister, damit meinte er den Rothaarigen und der Strubbelkopf heißt Valon! „Hey, du solltest das doch lassen, Idiot!“, schubste Valon den Blonden, welcher zurück schubste und schon prügelte man sich scherzhaft.
 

„Ignoriere die beiden! Die sind immer so drauf! Jeder von uns ist ein Anführer einer Gemeinschaft aus einem anderen Teil des Landes, aber ich frag mich echt, wie die Gemeinschaften der beiden überleben, so blöd wie die beiden sind! Wahrscheinlich sind sie jetzt, wo sie hier sind, ohne sie viel besser dran!“, schüttelte Alister genervt den Kopf. „Also … wo ist das Baby nun? Wir haben Geschenke!“, blickte er sich um, aber er konnte kein Baby entdecken. „Der Engel hat gesagt, wir sollen her kommen und unsere Aufwartung machen und es beschützen!“, fuhr er ernst fort. „Wir sind, wie sie gesagt hat, dem Stern gefolgt und hier bei dir gelandet!“
 

„Ihr hab doch einen an der Waffel!“, sah Mai, zwischen den sich kloppenden Vollidioten und Alister fassungslos, hin und her. „ Ein Engel hat euch das gesagt?“, wollte sie genervt wissen. Wer sollte solch einen Schwachsinn schon glauben. „Ja! Sie erschien mir vor gut vier Wochen, den anderen auch. Klar und ich bin die heilige Jungfrau Maria!“, kicherte sie, wenn auch eher ein wenig hysterisch, denn so langsam ging ihr die ganze Situation gehörig auf den Keks. „Jungs! Ich weiß nicht, was ihr eingeworfen habt, vielleicht ein paar Wildpilze, die euch nicht bekommen sind, aber auf den Scheiß hab ich echt keinen Bock! Also packt euren Kram zusammen und macht die Fliege, bevor ich noch meine guten Manieren vergesse und euch persönlich Beine mache!“, damit marschierte sie an Alister und den anderen beiden, die noch immer am Boden ineinander verkeilt lagen, sie aber anstarrten, vorbei, in ihre Hütte und knallte die Tür hinter sich zu.
 

„Deppen!“, schüttelte sie sauer den Kopf. Verschwor sich jetzt alles gegen sie? fragte sie sich genervt, während sie sich in den alten wackligen Sessel setzte, die Beine anzog und die Arme darum schlang. Sie war schwanger! Hallte es immer wieder in ihrem Kopf. Wie war … das nur passiert? Sie hatte doch nun wirklich nie mit einem Mann geschlafen! sinnierte sie still vor sich hin. Schon zu der Zeit, als sie damals noch zur Schule ging, in der Zeit vor den ganzen Kriegen und Katastrophen hatte sie schon auf Mädchen gestanden und später hatte sie sich dann auch dazu in der Öffentlichkeit bekannt. Durch ihren Job als Tänzerin in einem halbseidenen Club hatte sie reichlich Auswahl gehabt und den Sex sehr genossen, aber Männer … nein die waren ihr nie ins Bett gekommen. Also wie konnte es sein … das sie nun Schwanger war? Den letzten Sex hatte sie … mit einer Durchreisenden gehabt … meinte sie zumindest, denn sie erinnerte sich wirklich nur dunkel und je mehr sie sich zu erinnern versuchte, desto größer wurde der Schmerz in ihrem Kopf. Fast so, als wollte jemand durch den Schmerz verhindern, das sie sich erinnerte. Konnte es sein, dass sie sich … den Sex mit der Fremden nur eingebildet hatte, weil ihr … vielleicht wirklich Gewalt angetan worden war? fragte sie sich zweifelnd. Aber … das wäre doch jemanden aufgefallen gewesen, denn der einzige Ort, an dem man sich untereinander traf, zum trinken und um die Geselligkeit eines anderen Menschen zu suchen war das Eden und gleichzeitig das Heim und der Amtssitz ihres Anführers Yami.
 

Yami hatte sie schon vor dem Ende der alten Welt gekannt, sie waren damals schon Freunde gewesen. Beide arbeiteten sie in dem Club, in dem sie Tänzerin gewesen war. Er hatte sich damals um die Sicherheit gekümmert und tat es heute in ihrer Gemeinschaft auch noch. Gemeinsam hatten sie sich nach der Katastrophe so gut es eben ging durchgeschlagen, Leute hatten sich ihnen angeschlossen und als sie dieses Fleckchen Land entdeckten hatten sie sich nieder gelassen und ihre Gemeinschaft aufgebaut. Er wurde von allen geachtet und sie war seine Nummer zwei gewesen. Sie hatte ihm vertraut und er ihr, nur das er ihr ein besser Freund gewesen war, als sie ihm. Die Sache mit Siegfried hatte ihre Freundschaft zerstört und auch wenn sie hoffte, dass er ihr irgendwann verzieh, würde er sie wohl nie wieder als Freundin betrachten. Dennoch klammerte sie sich gerade jetzt an diese Hoffnung, denn die Verzweiflung in ihr Wuchs und sie wusste nicht was sie tun sollte. Vielleicht sollte sie zu ihm gehen! Sie wusste, dass das Eden als einziges durch ein Windrad und einen Generator mit Strom versorgt wurde und das Yami überall Kameras angebracht hatte, damit er die optimale Sicherheit für alle Besucher gewährleisten konnte.
 

Ja … sie würde zu ihm gehen - als Mitglied der Gemeinschaft - und um Hilfe bitten und sie würde sich die Bänder ansehen und herausfinden, was mit ihr passiert war. Nun da sie einen Plan hatte, war sie schon wieder weitaus gefasster. Sie stand auf und ging los. Allerdings kam sie nicht weit, denn als sie die Tür von ihrer Hütte aufmachte, sah sie, wie Raphael, Valon und Alister gerade ihre Zelte aufschlugen. „Was … was soll das werden?“, funkelten ihre Augen vor Wut, denn sie hatte angenommen, dass die Idioten schon längst den Abflug gemacht haben würden.
 

„Oh … Mai! Da bist du ja wieder!“, lächelte Alister. „Wir schlagen unser Lager auf, denn wir haben einen Auftrag und den werden wir auch erfüllen!“, sah der Rothaarige nur allzu ernst und entschlossen aus, so wie er sich da vor ihr aufbaute und auch die anderen sahen nicht minder entschlossen aus. „So und nun, da du uns nicht los wirst kannst du uns doch auch endlich das Baby zeigen, oder nicht!“, stellte sich Valon nun neben Alister und auch Raphael gesellte sich zu den beiden anderen und blickte sie auffordernd an. Mai seufzte frustriert. Anscheinend würde sie die Drei wirklich nicht los werden! Zumindest nicht so schnell. „Das Baby … ist noch hier drin!“, deutete sie auf ihren Bauch. „Ich glaub euer Engel hat euch da irgendwie den falschen Stern genannt, dem ihr folgen solltet, denn das Baby kommt höchstens in fünf Monaten auf die Welt, wenn ich es … denn überhaupt bekommen will!“, pikste sie nun jedem der Drei mit dem Zeigefinger und mit geröteten Wangen in die Brust. Dann drängte sie sich durch sie hindurch und marschierte zum Eden los. Allerdings blieben die Drei nicht wie gedacht zurück, sondern sie folgten ihr auf dem Fuß.
 

Als Mai Schritte hinter sich hörte blieb sie stehen, die Drei taten es ihr nach und als Mai sich zu ihnen umdrehte grinsten sie sie nur an. „Was soll das?“, maulte sie. „Das Baby ist noch in dir, wir sollen das Baby beschützen, also beschützen wir dich!“, stellte Raphael klar. „Wir weichen dir nicht mehr von der Seite und stehen dir in allem bei!“, meinte Valon. „Genau!“,bekräftigte Alister mit einem Nicken. Entnervt warf Mai die Hände in die Luft, stampfte laut auf, was ihr pikierte Blicke der anderen Leute die gerade unterwegs waren, einbrachte und drehte sich dann, weil sie wusste, dass argumentieren nichts bringen würde, einfach wieder um und marschierte weiter. Sie ballte die Hände zu Fäusten und erreichte kurz darauf das Eden.
 

Davor standen Joey und Tristan. Zwei Typen, die sich ihnen auf der Flucht aus dem völlig zerstörten Domino-City angeschlossen hatte und nun für Yami als Sicherheitskräfte arbeiteten. „Mai … was willst du den hier?“, verschränkte Joey, der Blonde, seine Arme vor der Brust und sah sie anklagend an. Mai seufzte, denn sie wusste, dass würde jetzt nicht leicht werden.
 

„Ich muss mit Yami reden!“, stellte sie klar. „Er will aber nicht mir dir reden!“, kam es in abweisenden Tonfall von Tristan. „Ich … weiß … aber hier geht es nicht um den Scheiß, den ich verzapft habe, sondern um was echt Wichtiges! Also macht platz und lasst mich rein!“, baute sie sich furchtlos vor Joey und Tristan auf. „Und was sollte das so Wichtiges sein?“, wollte Joey nun wissen. Sein Boss war seit Wochen schlecht drauf und das nur wegen Mai, die so dumm gewesen war, diesem aalglatten Arsch von Siegfried in die Falle zu gehen. Er war nicht minder sauer auf sie, wie es Yami war und darum sah er nicht ein, dass er sie zu Yami lassen sollte, wenn sie keinen ausreichenden Grund hatte. „Du willst wissen wieso! Gut, kann ich dir gern erklären. Erstens … bin ich Schwanger und ich habe keine Ahnung, wie das passiert ist, denn wie du weißt bin ich lesbisch. Zweitens! Siehst du die Typen da hinter mir, die dich schon so mordlüstern ansehen? Die meinen ein Engel habe sie geschickt, um das Baby, das ich in mir trage zu beschützen und Drittens bin ich momentan so geladen, dass ich jeden, der mit im Weg steht sehr … sehr weh tun werde, wenn er mir nicht aus dem weg geht!“, zischte sie geradezu. Ihre Augen blitzten wütend und sie war wirklich kurz davor Gewalt an zu wenden, um an ihr Ziel zu kommen.
 

„Schwanger?“, wiederholte Joey ungläubig und sah dann auch zu den Dreien hinter Mai, die sich wohl nur noch schwer zurück hielten nicht eine Schlägerei mit ihnen an zu fangen. Anscheinend rechneten sie damit, dass er und Tristan handgreiflich werden könnten gegenüber Mai, so angespannt wie sie zu sein schienen. „Ja, … schwanger! Ich muss die Bänder sehen, denn ich habe … definitiv mit keinem Mann geschlafen und eine unbefleckte Empfängnis kann es ja wohl kaum gewesen sein, also muss ich wissen, was vor vier Monaten hier gelaufen ist!“ nahm ihr Wut langsam ab. „Geh rein … sag es ihm und dann werden wir sehen, was er dazu sagt!“, forderte sie Joey auf. Eigentlich hatte sie die beiden immer gemocht, aber momentan gingen sie ihr echt auf den Nerv. „Tristan!“ „Klar! Ich geh!“, nickte dieser und verschwand dann. Auch er konnte kaum glauben was Mai ihnen da auftischte, aber so was war er sich sicher, würde sie sich nie ausdenken, nur um mit Yami zu reden.
 

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Dieser saß an seinem provisorischen Schreibtisch in seinen Privaträumen im hinteren Teil des Ladens, der vorne wie eine Bar anmutete. Er brütete vor sich hin und starrte auf ein Bild von ihm und Mai, dass bis vor kurzem noch auf seinem Schreibtisch gestanden hatte. Mai war das einzige was ihm von der alten Zeit geblieben war und gerade sie hatte ihn so hintergehen müssen. Er war noch immer sauer über ihren Verrat. Wie hatte sie diesem Idioten von Siegfried nur trauen können? Er wusste, das sie nicht so glücklich mit ihrem Leben gewesen war, denn die Umstellung viel nun mal schwer, aber man musste eben mit dem Leben was man noch hatte und es schätzen. Aber nein, Mai schien das nicht zu können, war zu geblendet, von dem was ihr versprochen wurde, so dass sie nachts in sein Büro geschlichen und seinen Appel Ipod gestohlen hatte, in der Hoffnung, das Siegfried sie mitnahm und sie ein besseres Leben haben würde. Allerdings hatte er ihr zwar den Ipod abgenommen, war dann aber noch in derselben Nacht verschwunden und hatte sie zurück gelassen. Er rechnete es ihr hoch an, dass sie gleich darauf gestanden hatte, aber er war zutiefst verletzt und sauer gewesen, dass sie ihn so einfach hintergangen hatte, dass er sie aus seinem Leben so gut es ging erstmal verbannt hatte. Allerdings fehlte sie ihm. Ihre Gespräche und die Erinnerungen, die sie geteilt hatten. Der Bunthaarige seufzte, als es an seiner Tür klopfte. „Herein!“, meinte er, nachdem er das Bild in seine Hosentasche gesteckt hatte, und sah sich dann Tristan gegenüber.
 

„Boss! Mai ist hier … sie will euch sprechen!“, kam es nun von dem Braunhaarigen. Na … da dachte man gerade noch an sie und schon steht sie vor der Tür! dachte Yami. „Was will sie? Sie weiß doch genau, dass sie momentan hier unerwünscht ist!“, lehnte er sich in seinem Stuhl zurück. „Sie meint sie sei schwanger und wolle mit euch sprechen!“, erwiderte Tristan ernst. Er wusste, dass sein Boss das sicher aufregen würde und machte vorsichtshalber ein paar Schritte zur Tür zurück. „Schwanger? Mai … sie ist lesbisch … also besteht ja wohl kaum die Möglichkeit!“, wurde dieser auch gleich laut. „Mai und Schwanger! Klar und er war eigentlich eine Frau und zog hier eine Travestienummer ab! Denkt sie echt, dass sie so wieder bei mir ankommen kann, dass ich ihr das glaube und sie mit offenen Armen aufnehme?“, stand er entrüstet auf. „Boss … ich glaube ihr das! So aufgeregt und wütend wie sie uns vorhin angemacht hat, weil wir sie nicht zu dir lassen, so hab ich sie schon seit langem nicht mehr gesehen und außerdem ist ihr Leibesumfang schon ein wenig dicklicher als sonst und gerade Mai, die in den alten Zeiten meist ihr Geld als Bauchtänzerin verdient hatte, würde sicherlich auf ihre Figur achten und sich nicht so gehen lassen!“, entgegnete Tristan. „Hmm … gut! Schick sie rein!“, gab sich Yami geschlagen. Tristan war niemand der leichtfertig jemanden glaubte. „Mach ich!“, verbeugte sich der Braunhaarige leicht, dann verschwand er wieder.
 

Mai und Schwanger? Yami konnte es kaum glauben. Wie sollte das passiert sein? Sie schlief nun mal nicht mit Männern und einen Übergriff hatte es lange nicht mehr gegeben, darauf achtete er besonders, denn jeder sollte sich in ihrer Gemeinschaft sicher fühlen können, ohne die Sorge, dass etwas passieren könnte. Nach und nach fanden sich Paare unter ihnen und auch die ersten Kinder kamen auf die Welt. Die meisten augenscheinlich gesund. Er hoffte das es so blieb, denn wenn nicht, dann würde die Menschheit früher oder später aussterben. Aber Mai als Mutter? Das konnte er sich kaum vorstellen. Bisher war sie eher eine Ich-bezogene Person gewesen, aber niemand, den er sich als mütterlich vorstellen konnte. Mal sehen was sie zu sagen hatte! setzte er sich wieder, um auf sie zu warten.
 

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„Nein … und nochmals Nein hab ich gesagt!“, herrschte Mai, nachdem Tristan zurück gekommen und gesagt hatte, dass sie zu Yami konnte, die drei Möchtegernbodyguards an. „Aber wir sollen das Baby beschützen!“, hielt Alister entgegen. „Wenn wir nicht mit kommen können wir das nicht.“ Mais linkes Auge zuckte schon vor Gereiztheit leicht. Sie rieb es sich und funkelte die Jungs dann wieder an. „Yami war ein sehr guter Freund von mir! Er wird mir nichts tun … also bleibt ihr gefälligst draußen und wartet auf mich!“, fuhr sie sie an, damit wollte sie sich einfach umdrehen und reingehen, doch Raphael schob sich wie eine massive Wand zwischen sie und die Tür. Joey und Tristan staunten nicht schlecht, beschlossen aber nicht einzugreifen, um ihrer Gesundheit willen. „Rapahel! Geh aus dem Weg!“, wurde Mai laut, so dass sie von allen in der Nähe angestarrt wurden. „Nein, … du gehst da nur rein, wenn wir entweder alle oder zumindest einer von uns mit reingeht! Also … entscheide dich!“, blieb er ruhig, aber bestimmend. Mai kochte vor Wut, biss aber die Zähne zusammen, denn sie wusste, das sie nie an dem Schrank von Mann vorbei kommen würde. „Ok! Komm mit! Der Rest bleibt hier! Verstanden!“, sah sie zu Alister und Valon. „Verstanden!“, nickten diese. Sie waren froh, dass das Theater nun ein Ende hatte und Mai einsah, dass sie sie nicht los wurde.
 

Gemeinsam mit Raphael und Tristan im Schlepptau ging Mai nun zu Yami. Tristan ließ sie und Raphael rein, kam ihnen dann nach und schloss die Tür hinter ihnen. Er nahm dann seine Stellung hinter Yami ein und behielt Raphael im Auge, genau wie dieser den Braunhaarigen.
 

„Mai!“, nickte Yami zur Begrüßung. „Yami!“, nickte Mai zurück, bevor sie sich auf den klapprigen Stuhl vor Yamis Schreibtisch setzte. „Schwanger?“, war alles was er sagte oder besser gesagt fragte. „Jap! Keine Ahnung wie! Muss vor vier Monaten gewesen sein!“, erwiderte sie knapp. „Du willst sicher die Bänder sehen!“, stellte er fest, währen sein Blick über sie glitt. Sie war wirklich ein wenig fülliger geworden, ihre Brüste noch etwas praller als zuvor. „Ja, … das wäre nett! Ich muss wissen was vor vier Monaten war. Ich … erinnere mich nicht genau! Jedes Mal, wenn ich es versuche bekomme ich starkes Kopfweh!“, seufzte sie. So langsam sah man ihr an, dass sie Situation ihr zusetzte. „Tristan suchst du bitte die Bänder raus und bringst sie her!“, sah zu diesem herüber. „Mach ich!“, verließ dieser daraufhin den Raum.
 

„Und wer ist der Kerl?“, wollte der Bunthaarige, der sich in seinem Stuhl wieder zurücklehnte jetzt von Mai wissen. „Das ist Raphael! Einer der drei Typen, die meinen ein Engel hätte sie her geschickt, um dem Baby ihre Aufwartung zu machen und es zu beschützen. Nur sind sie wohl fünf Monate zu früh dran, allerdings haben sie keine Lust wieder abzuhauen und haben sich nun in Zelten vor meiner Hütte einquartiert!“, erwiderte sie. „Gott, die Nerven vielleicht!“, stöhnte sie leise auf. Yamis Blick wanderte zu Raphael und dann zu Mai zurück. Er schmunzelte. Es gab nicht viel was Mai so auf die Palme brachte, aber die Kerle anscheinend recht schnell. „Das sieht man dir zu gut an! Aber du solltest dich nicht zu viel aufregen, das schadet dem Baby nur!“, meinte er dann. „Ich weiß nicht mal, ob ich es will! Ich und Mutter! Du weißt genau, dass das eigentlich nie eine Option für mich war!“, erwiderte die Blonde. „Das hab ich vorhin auch gedacht, als Tristan es mir erzählte, aber man wächst bekanntlich mit seinen Aufgaben und wenn das Baby erstmal da ist, würdest du es sicher lieben und alles dafür tun, damit es gesund und munter aufwächst!“, kam es voller ernst von Yami. „Meinst du wirklich!“, war sie froh, dass wenigstens einer Mal zu ihr meinte, dass sie es schaffen könnte eine gute Mutter zu sein. „Ja!“, nickte er nur, denn da kam dann auch schon Tristan zurück mit den Bändern.
 

Yami stand daraufhin auf und öffnete einen Schrank in dem ein kleiner Fernseher und ein alter Videorecorder stand, in den er nun das erste von drei Bändern einlegte, damit sie es sich ansehen konnten. Auf dem Ersten passierte allerdings nichts, aber auf dem Zweiten wurden sie fündig.
 

Man sah Mai, mit einer schwarzhaarigen, jungen Frau flirten. Sie tranken was zusammen und verschwanden dann durch den Hinterausgang.
 

„Ich erinnere mich dunkel, aber ihr Gesicht ist nur verschwommen!“, seufzte Mai. Raphael kam nun näher und sah sich ein Standbild der Frau an. „Das … ist der Engel, den wir alle gesehen haben!“, meinte er dann absolut sicher, über das was er da behauptete. „Was?“, blickte Mai abrupt zu Raphael auf. „Bist … bist du sicher?“, packte sie seine Hand, die sie fest drückte. „Ganz sicher! Aber … aber wie … sie war doch … kein Mann und es … es kann nur der Abend gewesen sein!“, wurde sie recht blass im Gesicht. „Mai … ganz ruhig!“, holte Yami ihr ein Glas Wasser, an welchem sie dann aber nur nippte. „Wie … Was soll das nur alles! Yami! Ich … ich werde noch verrückt!“, seufzte sie verzweifelt. Sie warf sich dem Bunthaarigen an die Brust und weinte. „Schh … alles wird gut!“, versuchte dieser sie zu beruhigen, während er ihr sanft über den Rücken streichelte. Raphael und Tristan zogen sich so lange in eine andere Ecke des Raumes zurück, um den beiden ein wenig Privatsphäre zu gönnen. Außerdem konnte sie gerade ja eh nichts tun.
 

„Mai … versuch dich zu erinnern! Was war genau in der Nacht los?“, drückte Yami sie, nachdem die meisten Tränen vergossen waren ein wenig von sich weg. Sanft nahm er ihr Gesicht in seine Hände und wischte mit seinen Daumen die Tränen fort. So sauer er bisher auch auf Mai gewesen war, nun brauchte sie ihn dringender als je zuvor und was für ein herzloser Bastard hätte er sein müssen, da er ihr nicht half? „Ich … ich versuch es!“, schniefte sie und wischte sie mit dem Ärmel die letzten Tränen weg. Die Kopfschmerzen waren gleich wieder da, aber diesmal ließ sie sich davon nicht aufhalten. Nach und nach setzten sich die Schatten von Erinnerungen in ihrem Kopf zu einem Bild einer Vision zusammen.
 

„Du bist wunderschön!“, murmelte die junge Frau in ihr Ohr. Sie waren draußen hinter dem Eden. Sie lehnte an der Wand und lächelte. Diese Worte hatte sie lange nicht mehr gehört und auch Sex war in letzter Zeit eher rar gewesen, weshalb sie froh war, dass sie endlich jemanden gefunden hatte, der ihre Neigung teilte. Sicherlich hatten sie nur diese Nacht, denn die Schwarzhaarige war nur auf der Durchreise, aber dennoch wollte sie ihr unbedingt nah sein. Sie strahlte so eine Wärme aus, Zufriedenheit und Ruhe, dass sie sie unwillkürlich in ihren Bann gezogen hatte. Ihre Haut war dunkler als die ihre, das Haar rabenschwarz, die Augen blau wie der Ozean einmal gewesen war. Vielleicht war sie ägyptischer Herkunft! Hatte sie gedacht, bevor sich … bevor sich Ishizus warmen, weichen Lippen – ja genau so hieß sie – auf ihre gelegt hatten und sie sich leidenschaftlich und gierig geküsst und berührt hatten.
 

„Wollen wir zu dir?“, hatte Ishizu ihr atemlos zu geraunt, nachdem sie den Kuss gelöst hatten. Benommen hatte sie genickt, die andere an der Hand gepackt und sie mit sich zu ihrer Hütte gezogen. Kaum das sie drin gewesen waren, waren sie geradezu übereinander hergefallen. Es war eine der heißesten Nächte gewesen, die sie je erlebt hatte. Danach war die Schwarzhaarige sogar noch geblieben. Ishizu hatte sie gehalten, gestreichelt, ihr Komplimente gemacht und sie geküsst, bis sie letztendlich eingeschlafen war. Danach war alles nur noch verschwommen. Sie meinte Ishizus Hände sanft über ihren Körper gleiten gespürt zu haben, sie hatten halt bei ihrem Bauch gemacht. Benommen und noch immer im Halbschlaf hatte sie für eine Sekunde die Augen geöffnet gehabt, sie aber gleich wieder wegen des grellen Lichts zwischen Ishizus Händen schließen müssen und dann war sie auch schon wieder weg gewesen, spürte nur noch eine unglaubliche Wärme, als die Hände der Schwarzhaarigen sich auf ihren Bauch gelegt hatten und das Licht in sie eindrang.
 

„Scheiße! Es … es war wirklich diese Frau! Sie … sie hat mir das angetan!“, wurde Mai beinahe hysterisch. „Mai … ganz ruhig! Wir finden raus … was das alles soll! Versprochen!“, sah er sie eindringlich an. Er konnte selbst kaum glauben, was Mai da erzählt hatte, aber anders war das alles wohl nicht zu erklären. „Ich … ich kann mich nicht beruhigen! Was … was verdammt noch mal ist das in mir?“, löste sie sich aufgebracht aus seinen Armen. „Das … das kann nicht menschlich sein! Was … was wenn es mich tötet, wenn ich es zur Welt bringe? Ich … ahh … ich … verliere den Verstand!“, hielt sie sich den Bauch. „Hol … Hol es aus mir raus!“, flehte sie. „Ich … kann es nicht bekommen … holt es aus mir raus!“, wurde sie immer lauter und lauter. „Mai … Mai beruhige dich!“, wurde sie nun von Yami, Tristan und Raphael umstellt, die es aber nicht wagten die Schwangere anzufassen. Sie wussten nicht zu was Mai fähig war, so verzweifelt wie sie gerade war. „Holt es … holt es raus!“, ging sie in die Knie. Wimmernd und weinend. Alle waren geschockt über ihren Ausbruch. Aber verständlich war es schon, wer wäre nicht fertig, wenn so etwas unglaubliches und unheimliches mit einem geschah. „Mai … alles wird gut!“, versprach Yami, der neben Mai in die Hocke ging. „Ich passe auf dich auf! Wir alle! Dir wird nichts passieren und wir finden raus, was das alles soll!“
 

„Dies kann ich euch beantworten!“, ertönte mit einem Mal eine weibliche Stimme hinter ihnen. Ein helles Licht leuchtete, dort wo die Stimme her kam, und es formte sich daraus ein weiblicher Körper, bis vor ihnen Ishizu stand. Allerdings nicht in einer wallenden Robe oder mit Engelsflügeln, sondern einfach in Jeans, einem weißen Top, schwarzen Boots und einer schwarzen Lederjacke.
 

Mais Augen wurden groß vor erstaunen, aber dann kam die Wut zurück. Sie rappelte sich auf und stürmte auf die Schwarzhaarige zu. Engel oder auch nicht, niemand hatte das recht dazu sie einfach für etwas zu nutzen, dass sie nicht gewollt hatte und damit verpasste sie ihr eine schallende Ohrfeige. „Miststück! Wie … wie konntest du?“, schrie sie, dann stürmte sie sich den Bauch haltend durch die drei Männer, die immer noch mit offenen Mündern da standen und wirklich kaum glauben konnten, was da gerade abgegangen war, hindurch und aus der Tür heraus. Sie marschierte an Joey, Alister und Valon vorbei - ohne ein Wort zu sagen - und dann zu ihrer Hütte, wo sie die Tür hinter sich ins Schloss knallte, sie absperrte und sich auf ihr provisorisches Bett, aus Strohballen, bezogen mit einem einfachen Bettlaken legte, sich zusammen rollte und vor sich hinstarrte.
 

Ihr Leben war das reinste Chaos! dachte sie voller Wut. Wie konnte man ihr das antun? „Mai … Mai mach auf!“, klopfte es laut an ihrer Tür, aber sie wollte nicht aufstehen, sich nicht mit dem da draußen beschäftigen. Sie wollte nur noch ihre Ruhe. „Haut ab!!! Lasst mich in Ruhe!“, brüllte sie zurück, in der Hoffnung, das sie dann endlich aufgeben würden. Sie würde sich nichts tun … nicht, bis sie nicht wusste, was genau da mit ihr passiert war. Aber auch das wollte sie jetzt gerade nicht wissen, sie musste sich erstmal beruhigen!
 

Allerdings ließ man ihr keine Zeit dazu, denn Ishizu erschien einfach so, in Licht getaucht, im Raum. „Mai, … es tut mir leid! Ich … hab … die Ohrfeige echt verdient! Ich hätte mit dir reden sollen, aber die Zeit drängte! Alles musste genau passen von der Zeit her und ich war ein wenig in Verzug, denn ich hab etwas länger gebraucht dich zu finden, als ich eingeplant hatte!“, näherte sie sich der Blonden, die mit dem Rücken zu ihr auf dem Bett lag. Diese reagierte nicht. Hörte ihr nur Stumm zu. Ishizu seufzte und setzte sich dann auf die Bettkante. „Mai, … du wurdest auserwählt, um ein ganz besonderes Kind zur Welt zu bringen!“, fuhr sie ruhig und mit sanfter Stimme fort. „Ein Kind … das später einmal, wenn es erwachsen ist die Menschen einen und der Welt zu neuem Glanz verhelfen wird!“ „Wieso … wieso ich?“, drehte sich Mai zu Ishizu um, sich den Bauch noch immer schützend haltend. „Ich weiß es nicht genau … die Wahl trifft eine weit höhere Macht, aber ich denke, dass es an deinem Selbstvertrauen, deiner Stärke liegt! Dies braucht das Baby, denn die Aufgabe die es hat, wird nicht leicht zu erfüllen sein! Es wird kämpfen müssen, leiden und auch lieben, um die Welt zu verändern! Man ist der Ansicht, dass du, aber auch Yami, Raphael, Valon, Alister und alle anderen in dieser Gemeinschaft genau die Richtigen seid, um zusammen mit dem Baby diese Aufgabe zu bewältigen. Jeder von euch lehrt es etwas, das es brauchen wird. Ihr werdet es schützen und lieben! „Hope“ ist der ideale Ort, um das Baby groß zu ziehen!“, sah sie Mai ernst an.
 

„Gib dem Leben in dir eine Chance! Sie braucht dich!“ „Sie?“, setzte sich Mai vorsichtig auf. „Ja, … sie! Es wird ein Mädchen!“, sanft legte Ishizu ihr eine Hand auf den, noch nicht wirklich runden, Bauch. „Ohne dich kann sie nicht wachsen, nicht gedeihen, du bist es die ihr das Leben schenken wird! Sie ist ein Teil von dir, dein Fleisch und Blut, aber auch ein Teil von mir!“, lächelte Ishizu. „Ich wünschte nur, dass ich mehr Anteil an ihrem Leben haben könnte, aber leider ist das nicht meine Aufgabe!“, seufzte sie, aber ich sehe immer wieder mal vorbei und ich habe dir drei Beschützer geschickt, auch wenn sie nicht die Hellsten sind und dazu noch viel zu früh dran, so bin ich mir sicher, dass sie ihre Aufgabe meistern werden!“
 

„Sie sind Idioten!“, grinste Mai. Aber liebenswerte! Irgendwie … mag ich sie!“, kam es ihr nur schwer über die Lippen. Sie legte ihre Hand auf Ishizus. „Das … das alles macht mir Angst!, wurde sie wieder ernst. „Ich weiß! Aber vertrau darauf, dass die Menschen in deiner Nähe dir beistehen werden. Besonders Yami! Er wird dem Kind ein guter Vater sein, wenn du ihn lässt. Der Streit zwischen euch ist sicher schon längst vergessen!“, meinte sie, denn immer wieder hörte man draußen die anderen nach Mai rufen, darunter auch einen verzweifelten Yami. „Er ist mein bester Freund! Wenn ich jemanden vertraue dann ihm! Ich hoffe nur, dass er mir wirklich verzeihen kann, was ich getan habe!“, murmelte sie. „Das hat er längst! Glaub mir und nun mach ihnen auf, damit sie sich nicht weiter Sorgen oder gar noch die Tür aufbrechen!“, streichelte Ishizu sanft über Mais Wange, dann hauchte sie ihr einen zärtlichen Kuss auf den Mund. „Ich werde dich vermissen!“, seufzte sie. „Leider bin ich kein Mensch, aber sei gewiss, das, so kurz wie unser zusammen sein auch gewesen ist, nur du mein Herz je erreicht hast!“, und mit diesen Worten verschwand sie wieder im Licht. „Bis bald!“, meinte Mai, einem Flüstern gleich, noch vernommen zu haben.
 

Mai öffnete die Augen, die sie während des Kusses geschlossen hatte, strich leicht mit ihren Fingern über ihre Lippen und lächelte. Ihr Leben war das reinste Chaos, aber nun hatte sie eine Aufgabe und die würde sie bewältigen. Das Baby in ihr, war Wichtig für die Welt, also würde sie es lieben, es hegen und pflegen und vor allem beschützen! mit diesem Gedanken stand sie auf, um die anderen endlich rein zu lassen und sie von ihren Sorgen um Sie zu befreien.
 

„Mai, … geht es dir gut?, wurde sie sofort von Yami in seine Arme gezogen. „Ja, … alles ist gut … wird gut!“, drückte sie sich mit einem Lächeln in seine Arme, während die anderen sie umringten.
 

„Nun würde alles gut werden!“, dachte sie voller Hoffnung und Zuversicht.
 

>>><<<
 

Fünf Monate später
 

Ohh Gott! Tat das weh! hielt sich Mai vor Schmerzen den Bauch. Sie lag auf ihrem Bett. Yami saß hinter ihr und hielt sie fest, währen sie sich durch die Wehen quälte, die nun schon Stunden andauerten. „Nie … nie wieder bekomme ich ein Kind!“, stöhnte sie. Sie zitterte und schwitzte und verfluchte gerade alles und jeden. Yami grinste, auch wenn er reichlich blass war, denn es war fürchterlich Mai so leiden zu sehen.
 

„Ahh … nnn!“, atmete sie schwer. „Wo … wo ist nur Ishizu? Ich … will sie umbringen!“, knurrte sie geradezu. „Ich glaub nicht das sie kommt!“, seufzte Yami und wischte ihr mit einem Stofftuch den Schweiß von der Stirn. „Sollte sie aber, denn sie hat mir das hier angetan!“, schrie sie vor Schmerz, als die nächste Wehe ihren Körper durchdrang und sie sich fühlte, als würde sie in zwei gerissen.
 

„So, es ist gleich soweit!“, drückte Tea Mais Beine weiter auseinander, nachdem die Wehe ausgeklungen war. „Du bist nun voll geöffnet! Heißt bei der nächsten Wehe pressen!“, Mai nickte und griff nach Yamis Hand, die sanft auf ihrem Bauch lag, während er mit der anderen ihren Steiß massierte. Sie drückte fest zu. „Keine Sorge, ich bin bei dir! Du schaffst das!“, versicherte er ihr. „Danke … für alles!“, atmet sie schwer, dann kam auch schon die nächste Wehe und sie presste so stark sie nur konnte. „Ja … gut so! Weiter, das Köpfchen ist schon zu sehen!“, sah Tea zu ihr auf. Die Wehe ließ nach und Mai lehnte sich an Yami. Wimmerte und rang nach Atem, dann kam auch schon die nächste Wehe, sie presste erneut, um dann wieder einen kurzen Augenblick zu haben, um neue Kraft zu sammeln, bevor es wieder los ging.
 

Es vergingen drei Stunden, bevor das Baby endlich auf der Welt war. Mai war fürchterlich erschöpft,verschwitzt, aber strahlte dennoch vor Glück, als sie den ersten Schrei ihrer Tochter vernahm. Tea untersuchte die Kleine, die schwarzes Haar und blaue Augen hatte, aber eine helle Haut, wie ihre Mutter. Sanft schlang sie eine Decke um das Baby und legte sie Mai in die Arme. „Sie ist wunderschön und kerngesund!“, lächelte sie Mai und Yami an. Yami berührte sanft die kleine Hand, die sich im entgegen streckte und strahlte über das ganze Gesicht. „Sie ist so schön! Das hast du gut gemacht!“, hauchte er Mai einen Kuss auf die Wange. „Danke! Aber ohne dich … hätte ich das nie geschafft!“, streichelte sie sanft über das Köpfchen ihrer Tochter. „Wie … wie wollen wir sie nun nennen?“, sah sie fragend zu ihm auf. „Wie wäre es mit Eve? Das klingt sehr schön!“, schlug er vor. “Ja, … Eve! Das ist ein guter Name! Nicht wahr meine Kleine!“, lächelte sie erschöpft aber stolz ihre Tochter an.
 

„Tea! Würdest du die Anderen nun reinlassen!“, bat sie die Heilerin, denn nur mit Mühe hatten sie es geschafft Valon, Alister, Raphael und die anderen draußen vor der Tür zu lassen, denn diese hatten sich zuerst standhaft geweigert sie allein zu lassen, aus Sorge, dass ihr was passieren könnte, aber nachdem klar war, das Yami bei ihr bleiben würde, hatten sie murrend klein bei gegeben. „Gut … mach ich!“, nickte Tea und ging dann zur Tür.
 

Die Jungs, darunter auch Tristan und Joey, hatten draußen vor der Hütte gewartet, waren auf und abgelaufen vor Aufregung und Sorge und waren nun um so erleichterter, dass alles gut gegangen war und sie zu Mai, dem Baby und Yami durften.
 

„Sie bestaunten das Baby, das noch so zierlich war! Sie sieht Ishizu sehr ähnlich, aber die Schönheit hat sie von euch beiden!“, meinte Alister. Mai lächelte erschöpft. „Ach … nun … da das Baby da ist … können wir ja auch endlich die Geschenke überreichen!“, kam es dann von Valon. „Genau!“, nickte Raphael.
 

„Also eigentlich sollten wir ja Weihrauch, Myrre und Gold mitbringen, aber das wir davon nichts auftreiben konnten haben wir für die Kleine einen schön gefertigten Dolch, damit sie sich später mal verteidigen kann, Rosenöl zum Baden und eine schicke Mechanikerbrille! hielten die Drei den frisch gebackenen Eltern ihre Gaben hin. „Das … ist nett! Danke Jungs!“, war Mai ein wenig ratlos, ob das so gute Geschenke waren für ein Baby, aber der Gedanke zählte ja. Auch Yami guckte ein wenig fragend drein, aber sie waren ja eh ein unkonventioneller Haufen, da waren solche Geschenke doch eigentlich ganz passend.
 

>>><<<
 

„Deine Aufgabe hast du erledigt, zu aller Zufriedenheit!“, wurde Ishizu von Odeon ihrem Vorgesetzten gelobt. „Aber mussten es wirklich gerade die Drei sein, um Eve in Zukunft zu schützen? Die sind doch wirklich nicht ganz klar im Kopf!“, trat er hinter die junge Frau, die durch einen Spiegel, der im Boden eingelassen war, die ganze Geburt beobachtet hatte. „Hey, ihr habt mir nicht viel Zeit und Ressourcen zur Verfügung gestellt. Ich musste halt nehmen was ich kriegen konnte!“ erwiderte sie ernst. „Hast ja recht!“, gab Odeon murrend zu und warf dann eine Blick auf das Neugeborene.
 

„Sie ist wirklich schön!“, meinte die Schwarzhaarige, sowohl über Mutter als auch Tochter. „Ja, das ist sie!“, kam es anerkennend von Odeon, der das kleine Wunder bestaunte. „Hoffen wir darauf, dass sie ihre Aufgabe bewältigen wird!“
 

„Das wird sie! Ganz sicher!“, nickte Ishizu bekräftigend.
 

Ende



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  trinithy
2011-04-26T18:35:19+00:00 26.04.2011 20:35
So, endlich gibts auch von mir einen Kommentar^^

Zuerst was mir so aufgefallen ist an Fehlern:

>>Schließlich war gemeinhin bekannt, das die blonde, junge Frau vor ihr lesbisch war<<
Das "das" wird in diesem Fall mit zwei "s" geschrieben^^

>>obwohl ich ja gerade nicht die beliebteste in der Gemeinschaft bin!<<
Ich persönlich finde mit einem Wortdreher "--ja nicht gerade..." klingt es richtiger^^

>>Sie hatte einen kleinen Garten angelegt, zog mit ein paar Samen, die sie einmal bei einer Erkundung von Ruinen gefunden hatte Salat, Tomaten und Süßkartoffeln auf ..>>
Hinter "gefunden hatte" muss auch noch ein Komma

>>Was … wer waren denn die Vögel, die da vor ihrem Haus herumlungerten? dachte Mai<<
Bei berichteter Rede - wie heißt das nochmal im Deutschen, im Englischen ist es reported speech - lässt man das Fragezeichen weg, da es ja sonst, wie in diesem Fall mitten im Satz stehen würde.
Also entweder du musst alles vorher in Anführungszeichen setzen und dann das "dachte sie" einbringen wie sonst ein "Sagte sie" oder aber, du lässt in deinem Fall passender, einfach das Fragezeichen weg und ersetzt es durch ein Komma, denn von der Grammatik stimmt der Satz so, dass er vollkommen richtig wäre, wenn du statt Fragezeichen ein Komma setzt. Mit Fragezeichen allerdings ist er falsch.
Ich berichtige diesen Fehler nur einmal, denn das hast du öfter gemacht, aber es funktioniert immer nach demselben Prinzip.

>>Sie hatte ihm vertraut und er ihr, nur das er ihr ein besser Freund gewesen war<<
Wieder ein "dass" statt ein "das"

>>Schlägerei mit ihnen an zu fangen>>
anzufangen

>>Wenn wir nicht mit kommen können wir das nicht.“<<
"Wenn wir nicht mitkommen, können wir das nicht"

Es waren glaub ich noch ein paar kleinere dabei, aber ich wollte nicht alle aufschreiben und es waren auch nicht mehr viele.
Und wirklich nur kleine, also nichts Störendes^^


Nun, dann zum Soll:
Die Reizworte waren alle eingebaut^^

Was die Bibelgeschichte angeht, ich finde es herrlich wie du die Motive aus der Bibel auf unsere YGO Lieblinge angewandt hast.
Siegfried als verführerische Schlange, einfach göttlich!
Und Valon, Rafael und Alister als die Weisen aus dem Morgenland, :D
Und natürlich "Eden" :D

Die Geschenke der Weisen sind auch gut.
Was ich aber mochte war Ishizu als unkonventioneller Engel :D


Alles in allem finde ich die Geschichte sehr gelungen.
Die Motive sind gut darin verarbeitet, es ist lustig sich die Charas in ihren Rollen vorzustellen.
Das einzige was Abzug gibt ist die Wortzahl.
Zwar lese ich grundsätzlich gern lange Geschichten und du hattest mich ja auch gefragt, aber für den WB war die Grenze nun einmal bei 5000 Wörtern, wo du doch deutlich drüber bist.
Es wird dir jetzt nicht schwer ins Gewicht fallen, aber je nach dem ein viertel Pünktchen Abzug in der B-Note was Wertung angeht...mal schauen^^

Ansonsten...magst du nich mehr Bibelgeschichten schreiben? :-P

LG trinithy
Von:  moonlily
2011-03-29T16:38:33+00:00 29.03.2011 18:38
Ich kann Karma nur zustimmen, die Geschichte ist wirklich süß geworden und du hast die einzelnen Rollen super besetzt.
^____^
Mai als er widerspenstige "Maria" gefällt mir, und ihre drei Beschützer werden ihre Sache schon gut machen, genau wie Yami als Papa.
Ich freu mich schon auf weitere Werke von dir.

Lily
Von: Karma
2011-03-29T10:24:43+00:00 29.03.2011 12:24
Niedlich, die Geschichte. Allein das Szenario mit Krieg und versprengten Gemeinschaften ist ja schon super gewählt, aber dann auch noch allen Charas so eine passende Rolle zu geben und die Worte so geschickt einzubauen, das ist Dir echt gut gelungen. Mein Kompliment dafür.

Allerdings hab ich auch einen kleinen Kritikpunkt: Du vergisst leider immer wieder die Anführungszeichen, so dass man bei Deiner wörtlichen Rede manchmal rätseln muss. Da solltest Du vielleicht noch mal drüberlesen - oder jemand anderen drüberlesen lassen.

Aber sonst finde ich die Story eindeutig super. Ich mag die Rollen, die Du vergeben hast. Valon, Alister und Rafael als die drei Weisen aus dem Morgenland, Mai als "Jungfrau" Maria und Ishizu als der Verkündigungsengel, dazu Yami als Josef - einfach genial. Sag noch mal, Du kannst keine Bibelgeschichten schreiben.
*Dich knuff*
Das kannst Du nämlich sehr wohl.

Ich muss gestehen, dass ich die Vorstellung von Mai und Yami als Eltern unheimlich gerne mag. Die Zwei geben sowieso ein tolles Paar ab, finde ich. Genau deshalb hab ich sie ja für eine meiner bisher noch ungeschriebenen Stories schon als Paar eingeplant.
^^°
Aber genug davon. Jetzt werd ich erst mal den Favo-Button klicken gehen.
*hinsaus*

Karma


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