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Bereue nichts

Merry x Pippin für Zocker_Syrus
von

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Äpfel

Es war ein trauriger Anblick. Der Morgenhimmel war grau und kleine Regentropfen fielen auf ein winziges Grab und benetzten eine kleine Blume, die darauf lag. Pippins Kopf war gesenkt; seine Augen mit Tränen gefüllt. Merry stand neben ihm. Er sah zu seinem Vetter hinüber und als sich ihre Blicke trafen, ließ er den Kopf hängen. Er hätte Pippin am liebsten in seine Arme genommen, ihn getröstet oder wenigstens „verzeih mir“ gesagt. Aber er hatte einen Klumpen im Hals, der ihm das Sprechen nicht erlauben wollte. Es war sein Fehler. Nur wegen ihm musste Mocki sterben. Nur wegen ihm musste Pippin weinen. Sein bester Freund hatte ihm vertraut. Hätte er doch nur besser Acht gegeben!

Wütend auf sich selbst biss der Brandybock sich auf die Lippe.

Plötzlich ergriff Pippin seine Hand. Er weinte noch immer, bedachte seinen älteren Vetter aber mit einem mitfühlenden Blick. Er verzieh ihm. Er hatte ihm schon längst verziehen, in der verregneten Nacht, als der Tuk Merry nahe der Großen Hecke vorgefunden hatte, Mockis toten Körper in seinen Händen haltend.

„Es tut mir leid. Es tut mir so leid, Pippin“, hatte Merry immer wieder unter Tränen gestammelt. Pippin weinte so herzzerreißend. Aber er ist nicht wütend auf Merry gewesen, und er war es auch jetzt nicht. Er hatte seinen besten Freund einfach nur umarmt, um ihn seinerseits zu trösten.

„Lass uns hinein gehen“, flüsterte Peregrin. Merry nickte und folgte ihm, noch immer seine Hand haltend.
 

* * *
 

In ihrem Haus setzten sich die beiden an den Küchentisch. Langsam gewann Merry wieder die Kontrolle über seine Stimme und so fragte er, wenn auch leise: „Bist du hungrig? Ich könnte dir vielleicht, nun…“

„Danke, aber ich habe keinen Hunger, Merry“, sagte Pippin, seinen Kopf leicht schüttelnd.

Merry blickte auf den Boden und nickte.

Schweigen.

Für einige Minuten saßen sie einfach nur da und sagten nichts. Es betrübte den Brandybock, dass er nicht wusste, wie er seinen kleinen Vetter wieder aufmuntern könnte.

Als er nach draußen blickte, fiel ihm auf, dass das Wetter sich verändert hatte. Die grauen Wolken haben der Sonne platz gemacht, welche die Regentropfen auf den Grashalmen silbern funkeln ließ.

„Pippin?“, fragte Merry erneut. „Ich würde gerne einen kleinen Spaziergang unternehmen. Magst du mich nicht begleiten?“

Ein Spaziergang würde Mocki niemals zurückbringen, aber zumindest würde die Unternehmung eines solchen immer noch besser sein, als drinnen zu bleiben und in Trauer zu versinken.

„Ja“, sagte Pippin einen Moment später.

Dann standen sie auf und verließen das Haus.
 

* * *
 

Merry und Pippin gingen in Richtung des Brandyweins. Ihre Schritte waren schleichend und sie wechselten nur sehr selten ein Wort; und wenn, waren sie über das Wetter, kleine Tiere und Bäume, an denen sie vorbei gingen. Aber immerhin schwiegen sie nicht immerzu.

Nahe einem Apfelbaum setzten sie sich dann nieder.

„Magst du einen Apfel?“ fragte Merry, sich ein Lächeln aufzwingend.

„Nein, danke“, sagte Pippin, aber Merry gab nicht so einfach auf.

„Ach, komm schon, Pip. Sieh doch nur, diese leckeren Früchte!“ Er zeigte mit dem Finger auf einen halbgrünen, halbroten runden Apfel.

„Wie wär’s mit dem?“

„Nein, Merry, ich- “

„Oder dieser da?“

Erneut wollte Pippin nein sagen, doch die Mühe seines Freundes zauberte ihm ein Lächeln auf die Lippen. Es war ein zaghaftes Lächeln, doch es bestätigte Merry in seinen Bemühungen.

„Oder den Großen dort?“

„Nein, nein. Ich möchte…“, Pippin zeigte auf einen kleinen, roten Apfel. „Den da.“

„Dein Wunsch sei mir Befehl!“, sagte der Brandybock und machte sich zu dem Baum auf. Vor diesem stellte er sich hin und blickte in den Wipfel, darüber nachdenkend, wie er am besten an den Ast mit dem Apfel käme. Er spielte mit seiner Zunge, wie üblich, wenn er Pläne schmiedete. Dann begann er zu klettern. Pippin beobachtete seine ungeübten Bewegungen und kicherte.

„Du kletterst ja so gut wie ein Affe!“, sagte dieser ironisch.

Merry grinste und begann, sich überall zu kratzen. Mit einigem „Uh! Uh! Ah! Ah!“ sprang er zu dem Ast mit dem begehrten Apfel herüber. Pippin brach in schallendes Gelächter aus, verstummte aber blitzartig, als Merry fiel. Rasch lief er zu ihm.

„Merry! Bist du in Ordnung?“

„Ja“, ächzte der ältere Hobbit. „Alles- autsch!- in Ordnung.“

Pippin kicherte leise in sich hinein, wie er Merry so besah, auf seinem Hinterteil sitzend und unschuldig zwischen Zweigen, Laub und Haarsträhnen zu ihm herauf lächelnd.

„Überlass das mir“, sagte Pippin letztlich von sich selbst überzeugt und erklomm den Baum. Seine Bewegungen waren schnell und geschmeidig und binnen kürzester Zeit war der Apfel in erreichbarer Nähe. Merry bewunderte dieses Talent des Tuks; wenn Pippin wirklich gut in eines war, dann war es das Klettern. Einer Katze gleich landete er weich neben Merry und reichte diesem einen zweiten Apfel. Der ältere Hobbit hatte noch nicht einmal bemerkt, wie sein Vetter zwei Äpfel pflückte.

„Klettern ist nicht gerade eine deiner Stärken, was?“ sagte Pippin mit einem frechen Grinsen.

„Nein“, gab Merry zu. „Aber ich habe dich wieder zum Lächeln bringen können.“

Für Sekunden verdrängte ein Ausdruck der Verwunderung Pippins Lächeln, aber es kam bald wieder zurück und war voller Dankbarkeit.

„Ja“, sagte er. „Das ist deine Stärke.“
 

* * *
 

Ihre Äpfel verputzend (Pippin kletterte noch unzählige weitere Male auf den Baum, um mehr zu pflücken), saßen Merry und Pippin am Ufer des Brandywein. Er floss ruhig und stetig; sein Rauschen war das einzige vernehmbare Geräusch. Pippin war wieder in Schweigen verfallen und beobachtete das Schimmern der Wasseroberfläche. Sein älterer Vetter seufzte. Was könnte er als nächstes Tun? Ihn einfach kitzeln? Einen flachen Witz erzählen…?

Dann lächelte er, erhob sich und blickte sich um, um sicher zu gehen, dass keiner da war, der ihn sehen könnte.

Keiner da, also begann er, sich seiner Kleidung zu entledigen, was Pippin die Stirn runzeln ließ.

„Was machst du da?“

„Ich gehe schwimmen“, sagte Merry, während er dabei war, sich die Hose zu öffnen. Pippin schüttelte den Kopf und lächelte.

„Du bist durch und durch Brandybock!“, sagte er.

„Das will ich doch meinen!“

Merry, nun vollkommen nackt, ging zu der feinen Linie, an der sich das Wasser und das Land berührten. Es war nichts Ungewöhnliches für Hobbits, sich gegenseitig entblößt zu sehen, doch in diesem Moment, und das nicht zum ersten Mal, spürte Pippin ein wohliges Ziehen in seinem Unterbauch, als er die weichen Rundungen Merrys Hinterteils erblickte. Ohne es zu bemerken, öffnete er seinen Mund und starrte seinen Vetter nahezu an. Der Atem stockte ihm, als Merry sich ganz unerwartet zu ihm drehte.

„Pippin!“, rief er, sich rückwärts tiefer ins Wasser begebend. „Komm! Allein zu schwimmen macht keinen Spaß!“

„Schon gut, schon gut.“ Der jüngere Hobbit seufzte und begann seinerseits, sich zu entkleiden. Er ließ seine Hosen herab rutschen und spürte Merrys Blick auf sich ruhen.

„Was ist…?“, fragte er verwirrt.

Merry fuhr blitzartig zusammen und zuckte dann mit den Schultern.

„Nichts.“

Pippin grinste verlegen und ging hinüber zu seinem Vetter, welcher untertauchte, sodass Pippin ihn nicht mehr sehen konnte.

„Merry?“

Plötzlich griff etwas nach seinem Bein und zog ihn hinunter. Er kreischte, hörte ein Platschen und fand sich dann umgeben von Wasser und Luftblasen. Direkt vor ihm konnte er verschwommen wahrnehmen, wie Merry ihn frech angrinste. Nach wenigen Sekunden tauchten sie beide wieder auf und schnappten nach Luft.

„Merry!“, rief Pippin lachend und bespritzte ihn mit Wasserfontänen. Sein Vetter lachte in sich hinein und tauchte erneut unter, um Pippin zu kitzeln. Der jüngere Hobbit brach in lautes Lachen aus und versuchte, seinen Freund von sich weg zu schieben, konnte ihn aber nicht zu fassen kriegen. Dann spürte er, wie Merrys Arme sich um seine Hüfte legten und ihn hoch hievten. Wieder schrie Pippin laut „Merry!“ und wurde von diesem ins Wasser geworfen. Der Brandybock lachte vergnügt und strich sich ein paar nasse Locken aus dem Gesicht. Als Pippin wieder zum Vorschein kam, begann dieser, seinem Vetter hinter her zu rennen und schüttelte die Faust in seine Richtung.

„Warte nur…“

Merry grinste und watete so schnell wie es ihm im Wasser möglich war, zum Ufer.

„Hilfe!“, schrie er. „So hilf mir doch wer!“

Als er das Ufer erreichte, schnappte Pippin ihn.

„Hab dich!“

Sie kippten um und Pippin fiel auf Merrys Brust, sein Gesicht nahe an das Merrys. Atemlos und triefend lachten sie über einander.

„Du bist dran“, keuchte Merry dann.

„Was?“

„Erinnerst du dich etwa nicht mehr an unser Spiel?“

Pippin runzelte die Stirn. Er erinnerte sich sehr wohl an das Spiel, das sie einige Tage zuvor gespielt hatten.

„Nun, ich weiß nicht, wo ich dich als nächstes küssen könnte, also denke ich, du hast gewonnen.“, sagte er, noch immer außer Atem.

„Nein, nein. Da ist eine Stelle, die du ausgelassen hast.“

Auf einmal begann Pippins Herzschlag, sich zu beschleunigen und das einzige, was er sagen konnte, war „Oh“.

Merry lächelte. „Also dann?“

Der jüngere Hobbit lächelte ebenfalls und senkte seinen Kopf um näher zu Merry zu kommen. Langsam bedeckte er Merrys Lippen mit seinen eigenen und merkte, dass Merry die Arme um seinen Nacken legte. Zuerst war es wie ein kleiner Schock, aber das Gefühl von Haut auf Haut gefiel ihm. So weich und warm… Er wollte diese Berührung nicht beenden und als er sah, wie Merry seine Augen schloss, tat er es ihm gleich. Unbeholfen versuchte der Tuk, seinen Vetter zu umarmen, aber es funktionierte nicht, da dieser auf seinem Rücken lag. Also legte er seine Hände einfach neben seine Schultern und hielt diese sanft fest. Beide konnten sie spüren, wie sich ihre nassen Brustkörbe rhythmisch berührten, wenn sie einatmeten, und als Pippin bemerkte, dass sich weiter unten noch etwas anderes gegenseitig berührte, begann er zu zittern. Abrupt löste er sich von Merrys Mund. Wassertropfen fielen von Pippins Locken auf die Augen des Brandybocks und brachten diesen zum Blinzeln. Doch nicht nur wegen der Wassertropfen – auch Verwirrung lag in seinen Augen.

Pippin wusste nicht so recht mit dieser Situation umzugehen, also kicherte er bloß und sagte: „Das war gut. Jetzt bist du an der Reihe.“

Merry schluckte.

„Nun, jetzt weiß ich nicht, wo ich dich als nächstes küssen könnte. Sieht so aus, als würdest du gewinnen.“

Eigentlich ärgerte es Peregrin ein wenig, dass er den nächsten Schritt tun musste und nun Merry seinerseits nicht weitermachte. Jedoch fiel ihm selbst keine weitere ungeküsste Stelle ein, also nahm er Merrys Entscheidung hin.

„Gut“, murmelte er. „Was nun?“

„Ähm“, stammelte Merry, „Wie wäre es… mit dem Grünen Drachen?“

Pippin stimmte mit einem Nicken zu.

„Gut, dann… könntest du von mir runter gehen, Pip?“

„Oh, natürlich!“

Ungeschickt rutschte Pippin von Merrys Körper herunter und stand auf. Sie zogen sich beide an und machten sich dann auf den Weg nach Wasserau.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Zocker_Syrus
2011-08-14T02:16:31+00:00 14.08.2011 04:16
Süß wie Merry versucht Pippin auf zumuntern! <3
Das mit den Äpfel find ich total süß gemacht! <3
Aber das beste war das mit dem schwimmen! XD
Wenn ich so dran denke...beide sind nackt, legen auf einander und küssen sich....GEIL! XD


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