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Bittersweet Desire - Reloaded Love

von

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Prolog

Fortsetzung von Bittersweet Desire. Also, evtl. erst BsD lesen. So als Tipp.
 

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Vor mir klaffte ein riesiger Abgrund, der so tief ging, dass man den Boden nicht hätte sehen können. Hinter mir war reines Ödland. Die Sonne schien, es war keine einzige Wolke am Himmel zu sehen. Kein Wind wehte. Kein Geräusch war zu hören. Ich wusste was jetzt passieren würde. Ich konnte es nicht verhindern. Ich machte einen Schritt nach vorne. Ich fiel. Ich fiel in den Abgrund. Jemand packte mich an meinem Arm. Ich wollte sehen, wer mich rettete. Jedes Mal. Immer und immer wieder. Ich sah auf. Die Sonne blendete mich. Ich konnte das Gesicht nicht sehen. „Wer bist du?“, fragte ich. Immer wenn mir die Person antworten wollte, wachte ich auf. Ich öffnete meine Augen. Es war noch früh am Morgen. Zwar fielen die ersten Sonnenstrahlen schon durch die Gardine, aber es war gerade mal halb sieben. Ich bekam den Traum seit drei Jahren. Jede Nacht. Seit jener Nacht.

Neben mir hörte ich ein leises, gleichmäßiges Atmen. Ich lauschte ihm eine Weile. Es beruhigte mich. Ich atmete einmal tief ein und aus, bevor ich aufstand. Ich ging zum Fenster und machte es auf. Die frische Luft tat mir gut. Hinter mir bewegte er sich nun. „Kyosuke… Du bist ja schon wach…“, flüsterte er leise und stand auf. „Hm..“ „Wieder der Traum?“ Er schlang seine Arme von hinten um mich herum. „Ja, wie immer.“ Ich drehte mich um und sah in das Gesicht von Haru. „Guten Morgen, Schatz.“, flüsterte ich ihm zu und gab ihm dann einen sanften Kuss. Er lächelte mich an und zog mich zurück zum Bett. „Ruh dich noch ein bisschen aus.“ Ich nickte und wir kuschelten uns aneinander.

Haru war damals für mich da, als ich alles schmeißen wollte. Als alles einfach nur zerstört war. Ich brauchte ein Jahr um über Shinji wegzukommen. Ich wollte damals sogar mein Studium schmeißen, wenn Haru nicht gewesen wäre. Ein weiteres Jahr brauchte ich um überhaupt wieder jemanden Vertrauen zu können. Und seit einem Jahr sind Haru und ich zusammen. Er war damals für mich da und ist es immer noch. Ich bin so glücklich. Trotzdem verfolgt mich der Alptraum jede Nacht.

Wenigsten hatte ich mein Leben wieder im Griff. Ich war nun der Besitzer eines Cafés, in welchem ich früher gearbeitet habe. Wirtschaft zu studieren hat schon seine Vorteile. Aber wieso gerade ich das Café bekommen habe, wusste ich immer noch nicht. „Hör auf über irgendwas herum zu grübeln. Du sollst dich doch noch ausruhen. Immerhin musst du nachher wieder arbeiten.“ Ich schaute zu Haru, der seinen Kopf auf meine Schulter gelegt hatte. „Du hast recht.“ Ich gab ihm einen Kuss und wir kuschelten noch ein bisschen.

Vorstellungsgesrpäch

Haru ist gerade unter der Dusche, während ich schon einmal runter gehe in die Küche um das Frühstück vorzubereiten. Doch ich höre schon Geschirr klappern. Ich schaute in die Küche rein und sehe, dass meine Schwester bereits am Tische decken ist. „Guten Morgen, Schwesterherz.“ Tamako blickte zu mir und lächelte mich an. „Morgen!“ Haru, Tama und ich sind vor einiger Zeit in eine etwas größere Wohnung gezogen. Kostete zwar mehr, aber Tama hatte immerhin ihr eigenes Bad. Worauf sie wirklich bestanden hatte. Hime wohnte seit knapp drei Monaten bei ihrem Freund. Ren. Kaum zu glauben, dass die beiden zusammen gekommen sind. Er, der mich nie leiden konnte. Ich schüttelte kurz den Kopf um den Gedanken abzuwerfen. Die beiden sind glücklich, also wen juckt es schon?

Ich wand mich meiner Schwester zu und helfe ihr beim Frühstück. Tama probierte seit kurzem immer wieder mal ein paar neue Gerichte aus. Egal ob zum Frühstück oder Mittag. Meistens müssen wir sie probieren. Tama versucht für unser Frühstücksmenu sowie das Mittagsmenu im Café etwas Neues zu finden. Die Gäste fragen sogar schon, wann Tama wieder ein neues Gericht bringt. Tamako ist zwar nur eine Kellnerin in meinem Café, aber trotzdem nicht mehr wegzudenken. Sie arbeitet immer am Wochenende, so wie heute, bei mir, da sie selber gerade mitten im Studium ist.

Wir aßen bereits eine Weile bevor Haru sich endlich mal aus dem Bad kommt. „Na auch schon fertig?“, fragte meine Schwester neckend. Ich bin wirklich froh, dass sich die Beiden verstehen. „Tja Schätzchen, du hast ja dein eigenes Bad, also darf ich mir ja wohl ganz viel Zeit lassen, oder?“, antwortet er ihr. Sie streckte ihm noch schnell die Zunge raus, bevor sie sich an ihrer Semmel zu schaffen macht. „Was hast du uns denn heute Schönes gemacht?“, fragte Haru neugierig. Tamako stand auf, um bringt ihm einen Teller mit Rührei zu bringen. „Eigentlich was ganz normales. ABER..“ Ich verdrehe die Augen, dass sie sowas immer betonen muss. Wie bei mir vorhin. „…es ist ein Gewürz drinnen, was nicht im Rezept steht. Kyo hat es auch geschmeckt, oder?“ Ich nicke und zeige auf meinen leeren Teller. Zufrieden grinste Tama vor sich hin und wartet auf Harus Meinung, welche ihr anscheinend wichtiger ist als meine. Tse. Ich stehe auf und räume meinen Teller auf. Die zwei schaffen die Entscheidung schon ohne mich.

Ich gehe hoch ins Bad um mich für die Arbeit fertig zu machen. Chef zu sein kann manchmal schon nerven. Man muss eher da sein und muss länger bleiben. Ich seufze kurz. Im Spiegel sehe ich erst, wie sehr mich die letzte Nacht wieder mitnimmt. Ich habe Augenringe unter den Augenringen. Naja, so fast. Auf jeden Fall sieht man mir an, dass ich nicht gut geschlafen hatte. Alles nur wegen ihm. Mich durchfährt ein kalter Schauer beim Gedanken an Shinji und ließ mich zittern. Was er jetzt wohl macht? Ob er auch noch ab und zu an mich denkt? Ich rüttele diese Gedanken ab und stelle mich unter die Dusche. Kalt duschen half da bis jetzt immer. Ich fühle mich bei dem Gedanken an Shinji so untreu gegenüber Haru. Seit drei Jahren versuchte ich nun schon über ihn hinwegzukommen. Ganz. Die meiste Zeit klappte es auch. Aber in Moment wie diesen, in denen ich alleine bin. In denen hilft nichts mehr. Kaltes Wasser prasselt nun auf mich nieder. Ich zuckte im ersten Moment kurz zusammen, gewöhne mich aber schnell an die Temperatur. Zumindest hat es ihr Ziel erreicht. Trotzallem liebe ich inzwischen Haru und nichts kann da mehr was ändern.

Als ich fertig bin, suchte ich mir noch ein paar passende Klamotten heraus. Ich wusste nie, was ich anziehen sollte. Und erst recht wusste ich nie, ob irgendwelche Termine anstehen oder nicht. Also was organisatorische Dinge anging, bin ich ein hoffnungsloser Fall. Ich stecke meinen Kopf zur Tür heraus. „Tama? Ist heute irgendetwas Besonderes?“, rufe ich in die Küche runter. Nichts zu hören. Dann höre ich etwas rascheln. „Ja!“ Eine kurze Pause. „Vorstellungsgespräch?“ Tama kommt aus der Küche heraus. „Du hast nicht ernsthaft auf einen Samstag ein Vorstellungsgespräch vereinbart?“ Tama starrt mich ziemlich böse an, aber wenigstens kann ich mich noch an das Telefonat erinnern. „Nein, er wollte das. Weil er unter der Woche studiert. Wie DU!“ Sie sieht mich noch kurz böse an und ging dann wieder in die Küche. Ich gehe in mein Zimmer zurück und stelle mich vor den Kleiderschrank. „Was zieht man als Chef bei einem Bewerbungsgespräch wohl an…?“, murmel ich leise vor mich. Ich grübelte eine Weile vor mich hin, bis mich für ein Hemd und eine Jeans entschließe. Immerhin sind wir kein Nobelcafé.

Es ist bereits halb neun. Ich musste mich beeilen. Um zehn Uhr öffnen wir schon. Ich ziehe mich schnell an und richte mich dann noch ein bisschen im Bad her. Als ich gerade los machen will kam Haru noch zu mir und gibt mir einen Abschiedskuss, wie fast jeden Tag. „Musst du heute Abend arbeiten?“, frage ich ihn. „Nein, ich habe heute frei.“ Er kichert vergnügt. „Ich komme heute im Café vorbei, in Ordnung?“ Ich nicke und gebe ihm noch einen Kuss. Tama steht hinter mir und räuspert sich. „Können wir dann los?“ Ich nicke. Während der Fahrt mit dem Auto zum Café, frage ich sie, warum sie jetzt schon mit in das Café will. „Naja, ganz einfach. Ich will heute schon das neue Gericht im Frühstücksmenu probieren und schon ein bisschen was vorbereiten.“ „Achso, ok. Na dann. Viel Spaß dabei. Weißt du wann heute das Vorstellungsgespräch ist?“ Tama überlegte kurz. „Um 14 Uhr. Aber sag, kannst du auch was ohne mich?“ Ich grinse sie an. „Nö.“

Im Café stellte ich schon ein paar Tische raus. Zum Glück haben wir hinten einen kleinen Garten, so dass Gäste sich auch draußen hinsetzten können. Und heute soll es eh schön werden. Tamako bereitete schon einmal ein bisschen was für ihr Gericht vor. Wenn etwas Neues ansteht, fragen wir die Gäste, ob sie eine kostenlose Probe haben möchten. Wenn diese ihnen schmeckt und die Nachfrage größer ist, kommt Tamas Gericht für eine Weile auf die Karte. Ich stelle gerade ein paar Karten auf die Tische, als auch schon ein weiterer Mitarbeiter kam. Ich grüßte ihn. Mit ihm waren wir recht schnell fertig. Auch drinnen war alles vorbereitet. Unser Koch war nun auch schon da. Tama hatte ihn sogar schon gezeigt, wie sie es gerne haben möchte. Mittlerweile war es schon zehn Uhr, Zeit zum Öffnen des Cafés. Vormittags kamen am Wochenende meistens dieselben Gäste. Unter anderem auch eine Gruppe älterer Damen, die von Tamas Kochkünsten angetan sind. Manchmal halfen die Damen sogar meiner Schwester und gaben ihr Tipps. Und da sind sie auch schon. Tama begrüßte jede Einzelne von ihnen. Sofort fragen, sie nach einem neuen Gericht nach, kaum dass sie sitzen. Während Tama ihnen etwas zum Probieren bringt, kümmere ich mich um die Getränke. Inzwischen waren wir komplett. Wir haben zwei Köche, drei Kellner, mich inbegriffen und einen Barkeeper. Der aber nur, an Mottotagen kommt. Also fast komplett.

Die Zeit verging recht schnell, gegen halb zwei erinnert mich Tamako nochmals an das Bewerbungsgespräch. Ich gehe in mein Büro um die Bewerbungsmappe herauszusuchen. Ich blättere ein bisschen darin herum.

Name: Shin Saito.

Alter: 20 Jahre

Er ist Student.

Shin. Der Name, er erinnert mich an jemanden. Ich schüttele den Gedanken ab. Ich werde schon paranoid. Ich sehe das Foto. Er sieht Shinji überhaupt nicht ähnlich. Also was denke ich mir überhaupt. „Weg mit euch…“, murmel ich leise vor mich hin. Es klopfte an meiner Tür. „Ja..?“, sagte ich ein bisschen gedankenverloren. Meine Schwester schaut rein. „Der Junge ist da, der ein Gespräch bei dir hat.“ „Ok, danke. Schicke ihn bitte rein.“

Meine Schwester verschwand und kurz darauf klopft es wieder. Ich stehe auf um die Tür zu öffnen. Vor mir steht ein blonder Junge mit blau-grauen Augen. Sein Gesicht hatte leichte feminine Züge. Er ist ungefähr zwei Köpfe kleiner als ich. Jetzt da er vor mir steht, muss ich mir eingestehen, dass er Shinji verdammt ähnlich sieht. Ich verkrampfe kurz. Dann gebe ich mich wieder gefasst. „Du musst Shin sein?“ Ich reichte ihm die Hand zur Begrüßung. „Guten Tag, Herr Tanaka.“ Er nimmt meine Hand. Kurz. Doch das Gefühl. Es war so vertraut. „Komm doch herein. Und du kannst mich Kyosuke nennen.“ Ich deute auf einen Stuhl vor meinem Schreibtisch. Er setzt sich hin und ich ihm gegenüber. Sein Blick geht zum Boden. Ob er wohl nervös ist? „Du bist also Student?“ Er nickte. „Hier in der Stadt?“ Wieder nickte er, er sieht weiterhin zum Boden. „Nervös?“ Erneutes Nicken. Ich lache kurz. „Keine Angst. De bekommst den Job.“ Ich hatte mich davor schon informiert, ob wir noch einen Kellner gebrauchen könnten und ob es vom Geld gehen würde. Auch hatten die Anderen nichts dagegen. Und zum ersten Mal sieht Shin mich direkt an. Und wieder dieses komische Gefühl. Er lächelt. „Wirklich?“ Dieses Mal nicke ich. „Ja, du hast geschrieben, dass du bereits Erfahrungen hast. Jetzt liegt es nur an dir, ob du ab nächster Woche, also zum neuen Monat, anfangen möchtest?“ Shin schien kurz zu überlegen. „Ja gerne!“, sagt er fröhlich und nicht mehr ganz so nervös. „Gut, dann stelle ich dir schon einmal die anderen Mitarbeiter vor.“

Wir gehen aus meinem Büro und zuerst in die Küche. Dann gehen wir zum dritten Kellner und zum Schluss zu Tamako. „Das ist Tamako. Aber sie hast du bereits kennen gelernt.“ Sie lächelte Shin zu. „Nenn mich ruhig Tama. Macht jeder hier.“ Dann wand sie sich mir zu. „Ach ja, dahinten in der Ecke sitz wer für dich.“ Sie grinst mich an und ich drehe mich um. „Haru!“ In dem Moment dreht er sich um und sieht mich. Sofort kommt er auf mich zu und fällt mir um den Hals. „Na hast du mich vermisst?“, fragte er mich. Ich stupste ihn mit meiner Nase an seiner Nase an. „Natürlich habe ich…“, flüsterte ich und küsste ihn kurz. Dann fällt Harus Blick auf Shin. Haru muster Shin kurz, grüßte ihn dann aber mit einem Lächeln und wendet sich dann wieder zu mir. „Hast du kurz Zeit um einen Kaffee zu trinken?“ „Gleich. Ich kümmere mich noch um Shin, er wird hier ab nächster Woche arbeiten.“ Haru nickt und geht dann zu seinem Tisch zurück. „Also, hast du noch irgendwelche Fragen Shin?“ Ich sehe ihn an. Er ist wieder nervös. Er sieht zu Haru und schüttelt den Kopf. „Ok, dann ab nächstem Wochenende, ab zehn Uhr hier im Café.“ Shin nickt, sein Blick ist aber weiterhin auf Haru. Er verabschiedet sich und wirft noch einmal einen Blick zu Haru. Ich dachte einen Moment, ich hätte sowas wie Angst in seinen Augen gesehen.

Ob das so eine gute Idee war?

Ich gehe zu Haru, bevor ich weiter arbeiten muss.

Treffen mit guten Freunden

Haru und ich lernten gerade für eine seiner Prüfungen, die bald anstanden, als es klingelt. „Damit wäre die Nachhilfe wohl beendet.“, sagte ich leicht erschöpft aber auch erleichtert. Erst arbeiten und dann auch noch lernen. Sowas habe ich echt hinter mir. Es ist Mittwoch und mittwochs treffen wir uns immer mit Hime und ihrem Freund. Mal bei ihnen in der Wohnung mal bei uns. Durch die Arbeit haben wir leider immer weniger Zeit für einander, aber mittwochs gehört ganz uns. Hime arbeitet als Fotografin in einem kleinen Studio. Irgendwann will sie sich selbstständig machen. Ren dagegen arbeitet bei seinem Vater in der Firma, welche er irgendwann einmal übernehmen muss.

Haru und ich räumen gerade seine Ordner und Bücher weg, als Hime auch schon im Zimmer stand. „Kyo! Haru!“ Sie begrüßt uns beide mit einer Umarmung. „Habt ihr gerade gelernt?“ Haru nickt leicht erschöpft. „Ein Glück wir haben das hinter uns, nicht wahr Kyo?“ Ich lächele sie an. Hime und ich waren in einem Studiengang und haben auch zusammen abgeschlossen. Auch war sie vor drei Jahren dabei, als Shinji mich verließ. „Naja, du schon, aber da ich mit Haru zusammen lerne, habe ich es anscheinend noch nicht ganz hinter mir.“ Sie fängt an zu lachen und zu dritt gehen wir dann runter in das Wohnzimmer. Dort hilft Ren gerade meiner Schwester bei herrichten von Getränken und Naschereien. Wir wollten heute einen DVD-Abend machen. Ren blickt auf und begrüßt mich mit einem Händeschütteln. „Na Schwuchtel.“ „Na Muttersöhnchen.“ So begrüßten wie uns eigentlich immer, trotzdem waren wir recht gute Freunde geworden, bedenkt man was damals alles so passiert war. Wir grinsen uns an. „Komm Haru, wir holen noch ein paar Getränke.“, sagt Hime und verschwindet auch gleich mit Haru in der Küche. Ich helfe noch beim Anstecken des DVD-Players an unseren Fernseher. Ren musste seinen mitnehmen, da unserer defekt ist. Wenigstens ab und an kann man sich auf ihn verlassen.

Haru und Hime kommen gerade mit mehr Getränken in den Raum, während Tama sich noch eine DVD aussucht. Ren streitet sich gerade mit ihr. Tama würde lieber eine Romanze anschauen, während Ren eher für Action wäre. Ich verdrehte die Augen, mir ist das ja sowas von Jacke wie Hose. „Tama wird eh wieder gewinnen, gib es einfach auf Ren.“, sage ich zu Ren. Er sieht mich nur böse an und gibt es dann doch auf. „Und welcher Film ist es dieses Mal?“, fragt Haru neugierig. „House of flying daggers.“, meint Tama leicht abwesend. Sie legt die DVD rein und setzte sich dann auf einen Sessel. Ren setzt sich auf die Couch hin und Hime kuschelt sich sofort an ihn ran. Ich setzte mich auf den anderen Sessel und Haru sich auf meinen Schoß. Anfangs unterhielten wie uns alle noch über dies, das und jenes.

Später schauen wir alle nur noch den Film an. Haru schläft bei in den Armen ein, wie so oft schon. Tama sieht gespannt zum Film oder ist da noch etwas anderes in ihren Blick?

Ich beobachtete sie eine Weile, als ich von Hime an gestupst wurde. Ich sehe zu ihr und bemerke ihren besorgten Blick, dann deutet sie auf Tama. Ich nicke. Also irre ich mich doch nicht. Irgendwas ist in ihrem Blick, was sogar Hime beunruhigt. Hinter mir höre ich ein leises Schnarchen. Ren ist ebenfalls eingeschlafen. Wohl aus Langeweile.

Während des ganzen Abends beobachtete ich Tama immer und immer wieder. Ihr Blick ist so leer. Als wäre sie gar nicht hier. Als der Film endlich zu Ende ist, wecke ich Haru auf, der mich mehr als verschlafen ansieht. Einfach zu süß. Ren schnarcht immer noch leise. Den weckt man lieber nicht, außer man heißt Hime, dann darf man das natürlich. Oder man will die Rache Gottes auf sich nehmen, dann kann man ihn auch wecken. Tama jedoch sitzt immer noch unberührt da. Haru steht auf und räumt mit Hime ein paar Sachen weg. Ich gehe zu Tama und lege ihr eine Hand auf die Schulter. Sie erschreckt sich leicht und sieht dann zu mir auf. „Was hast du?“, frage ich sie leise. Doch sie schüttelt nur den Kopf. „Nichts.“ Sie sieht wieder zum Fernseher, wo gerade der Abspann läuft. „Ich bin dein Bruder, du kannst mir nichts vor machen. Aber ich werde dich zu nichts zwingen. Rede mit mir, wenn du möchtest.“ Ich beugte mich zu ihr runter und gebe ihr einen Kuss auf den Kopf.

Ich drehe mich um und sehe wie Hime an der Tür steht, immer noch sieht sie besorgt aus. Ich versuche zu lächeln. Welch ein Misserfolg. Ich helfe Haru und Hime noch beim Abräumen. Tama ist schon in ihr Zimmer gegangen.

Ren schläft immer noch. „Ok, irgendwer, der ihn freiwillig wecken will, zum Beispiel..Hime?“ Ich sehe sie hilfesuchend an. Sie kichert leise und weckt dann ihren Freund auf. Er grummelt leise vor sich hin, doch Hime gibt ihm einen Kuss auf den Mund. Sofort ist er still und hell wach. Das Böse ist gebannt. Ren zieht Hime zu sich herunter und gibt ihr noch einen Kuss. Ich räuspere mich. „Ihr seid immer noch bei uns. Verschiebt den Rest bitte auf eure Wohnung.“, meckere ich rum, sofort sieht mich Ren böse an. Hime lachte sowie Haru. Ren steht leicht mürrisch auf. Wir gehen zur Tür um uns zu verabschieden. „Also nächste Woche kommen wir zu euch, oder?“ Ren schüttelt den Kopf. „Hime und ich müssen zu einem Geschäftsessen von meinem Vater. Ihr könnt aber am Donnerstag kommen, wenn ihr möchtet.“ Stimmt, Hime begleitet Ren zu jedem größerem Treffen der Firma. „Ok, ich rufe euch dann morgen Abend an, ob es klappt. Vorher muss ich noch mit Tama reden, ob sie da auch Zeit hat.“ Ren nickt. Wir verabschieden uns voneinander. Nun gehen wir wieder getrennte Wege, für eine Woche. „Na komm Haru, wir gehen jetzt auch langsam ins Bett.“ Haru musste gähnen und nickt mir dann zustimmend zu.

In meinem Bett kuschelt sich Haru sofort an mich heran. Ich streichele ihm sanft über den Kopf. Ich höre Haru leise seufzen. „Gute Nacht mein Schatz.“ Ich nehme sein Gesicht in meine Hände und küsse ihn sanft auf den Mund. „Ich liebe dich.“, flüstert mir Haru ins Ohr. „Und ich dich…“

Ich höre wie Haru leise und gleichmäßig atmet. Ich kann noch nicht einschlafen. Meine Gedanken kreisen wie jede Nacht um meinen Traum, den ich gleich wieder haben werde. Außerdem musste ich an Shinji denken, wie in jedem Moment der Einsamkeit.

Sogar wenn Haru neben mir liegt, überfällt sie mich…

Geschwisterliebe

Die Woche nähert sich langsam dem Ende, es ist nun Freitag. Haru hatte nun endlich eine seiner Prüfungen hinter sich und ist nun etwas entspannter als davor. Das heißt aber auch, dass er am Wochenende wieder arbeiten muss. Sprich wir haben etwas weniger Zeit zur Verfügung. Haru jobbt zurzeit in einem Restaurant, welches immer erst gegen Nachmittag aufmacht. Dafür muss er aber auch bis spät in die Nacht arbeiten und ist deshalb nie vor um 12 Uhr Mitternacht zu Hause. Zum Glück muss er nur Freitag und Samstag arbeiten. Heute und morgen. Aber auch nicht jeden Freitag oder Samstag, das hängt nämlich immer von der Mitarbeiterzahl ab. Wenn einer krank wird, kann es auch mal sein, dass Haru kurzfristig für denjenigen einspringen muss.

So und da Haru heute eben arbeiten muss, langweile ich mich ziemlich. Meine Bücher habe ich bereits alle durchgelesen und neue Bücher kaufen wollte ich nicht. Waren keine Guten mit dabei. Eine DVD anschauen, macht alleine auch nicht wirklich Spaß. Also was tun? Ich sehe mich ein bisschen in meinem Zimmer um, als mir plötzlich ein leckerer Geruch in die Nase steigt.

„Essen…“ Ich stehe von meinem Bett auf und gehe in die Küche. Tama probiert sicher wieder etwas Neues aus. Ich spähe in die Küche und sehe Tamako mit einem Kochbuch, in welches sie wie gebannt hinein schaut. Im Hintergrund höre ich Musik.

Tama fängt plötzlich zum Singen an, was mich jetzt wirklich wundert. „I'm gonna wake up, yes and no. I'm gonna kiss some part of. I'm gonna keep this secret. I'm gonna close my body now.” Ok, ich nehme alles zurück. Mittlerweile fängt sie sogar an zu Tanzen. Ich muss schmunzeln.

Sowas zu erleben ist wirklich eine Seltenheit, entweder sie hat Alkohol intus, wenn sie anfängt zu tanzen und zu singen, oder sie fühlt sich wie jetzt unbeobachtet.

Ich räuspere mich und Tama wirbelt herum. Als sie mich entdeckt, wird sie rot und schaut gleich darauf geschockt in ihr Kochbuch. „Wie lange stehst du schon!?“, fragt sie mich völlig entsetzt. „Solange um zu wissen, dass das gerade Madonna ist mit Die Another Day. War das nicht sogar ein James Bond Film?“

Ich grinse sie an, ich bin manchmal wirklich gemein. Zumindest kann sie sich wehren, denn sofort hatte ich einen nassen Lappen im Gesicht. „Uäääh…der stinkt aber… Wir sollten mal ein paar neue Putzlappen kaufen.“ Ich nehme den Lappen und schmeiße ihn in das Spülbecken. Sie streckt mir noch die Zunge raus und macht sich wieder an das Essen. Sie bückt sich um in den Ofen sehen zu können. „Was Neues für den Laden?“ Sie nickt. „Aber, ich darf nicht wissen was, sondern muss nachher kosten?“ Erneutes nicken. Ich wollte eigentlich auch sehen, was in dem Ofen ist, doch Tamako stellt sich davor und sieht mich böse an.

Ich seufze. Gerade als ich gehen wollte, fällt mir der Mittwoch ein. „Sag, kann ich dich was fragen? Was war am Mittwoch mit dir los?“ Tama mischt gerade einige Zutaten zusammen und hielt plötzlich inne. Sie starrt auf ihre Schüssel und da ist er wieder, dieser Blick. Sie blickt langsam auf und dreht sich zu mir. Dann fängt sie plötzlich zum Weinen an.

„Mo-mo-moment. Was habe ich denn gesagt?“ Ich gehe zu ihr und nehm sie in den Arm. Sie klammert sich an meinem Shirt fest und schluchzt. „Hey, jetzt beruhige dich erst einmal.“ Ich führe sie in das Wohnzimmer, so dass sie sich auf das Sofa setzten kann. Ich hole ihr noch ein Glas Wasser, bevor ich mich daneben setzte.

„Also, magst du es mir nun sagen?“, frage ich sie vorsichtig, als ich ihr das Glas gebe. Sie trinkt einen Schluck, dann sieht sie mich an. Ihr kullerten noch ein paar Tränen über das Gesicht. „Es geht um einen aus meinem Geschichtskurs…“ Sie sieht mich weiterhin an, als ob sie eine Reaktion erwarten würde. „Also, er… ich… ich mag ihn sehr… aber, er hat eine Freundin…“ Sie holt tief Luft und fängt dann wieder an zu weinen. Ich seufze und blicke einige kurze Momente zu ihr. „Weiß er, dass du ihn magst?“ Sie schüttelt den Kopf. „Aber ihr seid befreundet, richtig?“ „Ja, er..er kommt sogar..manchmal in das…in das Café.“ Ich überlege, ob mir ein Junge einfällt, der eine Freundin hat und mit dem meine Schwester befreundet war. Sinnlos. Mir fällt nichts ein.

Ich blicke zu Tamako, sie starrt aus dem Fenster und weint noch immer. Ich lege einen Arm um sie und streichele ihren Kopf. „Weißt du, sowas ist nicht immer gerade einfach. Manchmal braucht man vielleicht etwas Geduld, dann wird etwas Schönes zu einem kommen. Er muss nicht derjenige sein, mit dem du den Rest deines Lebens verbringen musst.“ Ich versuche sie anzulächeln. Im Trösten war ich eine absolute Niete, aber zumindest weint sie nicht mehr. Wir blicken uns einige Sekunden an, dann stimmt sie mir mit einem Nicken zu. Sie wischt sich die letzte Träne und lächelt ein bisschen.

Ich rümpfe die Nase als mir Gestank von Verbranntem in die Nase kriecht. „Was riecht hier so komisch?“ Tama schnuppert und springt dann auf. „DAS ESSEN!“ Sie rennt in die Küche, bevor ich überhaupt kapiert habe was passiert. Dann verstehe ich endlich und haste hinter her.

Tama holt eine Auflaufform aus dem Ofen. „Na, das Essen ist hinüber…“, sagt sie leicht traurig. Sie stellt das Essen auf die Arbeitsplatte und sieht enttäuscht auf das schwarze Etwas. Ich schaue das verbrannte Essen kur an, dann hole ich mir eine Gabel und stocher ein bisschen in dem Essen herum. Ich versuche etwas auf die Gabel zubekommen und stecke es in den Mund. Es knirscht etwas, aber nur im ersten Moment. „Das ist voll lecker!“, rufe ich vollkommen überrascht.

Ich kratze die oberste Schicht ab, darunter war noch Essbares. Ich schiebe mir noch einen Bissen zwischen die Backen und hatte irgendwann den ganzen Mund voll. „Los probier mal!“, versuche ich ihr mit vollem Mund klar zu machen, dass sie auch essen soll. Tama sieht mich ungläubig an, noch bevor sie antworten konnte, hatte sie meine Gabel im Mund. „Und?“ Sie kaut und dann fangen ihren Augen an zu leuchten. „Du hast recht!“

Zum Schluss ist die Auflaufform leer, wir voll sowie kugelrund und vollkommen zufrieden. Und Tama lacht wieder. „Sowas sollte man öfters anbrennen lassen, dann hat es so einen schönen würzigen Geschmack, oder?“, meint Tama scherzhaft. „Würzig? Ich würde sagen: kross.“ Ich grinse sie an und sie mich. Mehr kann ich mir als Bruder nicht wünschen. Wir sitzen eine Weile schweigend da bis Tamako aufsteht und anfangen will abzuwaschen. Ich stehe auch auf und helfe ihr.

„Danke…“, sagte sie plötzlich leise, während des Spülens. Ich sehe sie leicht verwirrt an. „Wofür?“ „Dass du für mich da bist…“ Ich blicke wieder auf meinen Teller um ihn abzutrocknen. „Ich bin dein Bruder. Wieso sollte ich also nicht für dich da sein? Du bist meine Familie.“ Ich lege gerade den Teller weg, als Tamako mir auch schon um den Hals fällt. „Danke Bruderherz…“, nuschelt sie in mein Shirt hinein.

Eine Liebe kann nie irgendjemand zerstören.

Geschwisterliebe.

Shin

Ich stehe am Fenster und warte, dass endlich die Sonne aufgeht. Leider ist es gerade mal fünf Uhr morgens. Hinter mir höre ich, wie jeden Morgen, leises und gleichmäßiges Atmen. Ich drehe mich um und setzte mich auf das Bett. So kann ich Haru beobachten, wenn er schläft. Es beruhigt mich. Haru ist erst heute Morgen um ein Uhr gekommen. Er hat sich samt seiner Klamotten gleich in das Bett geschmissen und muss eingeschlafen sein. Er hat so ein unschuldiges Gesicht. Ihm fielen einige Haarsträhnen ins Gesicht, er sieht so kindlich aus. Ich streiche ihm die Haarsträhnen aus dem Gesicht, in diesem Moment bewegt Haru sich. Ich hielt still. Haru kuschelt sich weiter unter die Decke. Kurz darauf kann höre ich ihn wieder ruhig Atmen. Solange ich Haru beobachten kann, denke ich weder an meinen Traum noch an Shinji.

Um sieben Uhr gehe ich dann leise ins Bad um Haru nicht zu wecken. Ich dusche lange und ausgiebig. Föhne meine Haare in Ruhe und habe sogar die Zeit sie herzurichten. Ich strich mir über mein Kinn. Eine Rasur würde nicht schaden. Als ich schließlich fertig bin, ziehe ich noch eine Jeans und ein Shirt an. Zum Glück habe ich mir beides schon am Vortag ins Bad gelegt, sonst müsste ich jetzt wieder in das Zimmer und würde Haru wecken.

Ich bin sogar mal früher wach als meine Schwester. Ich sehe auf die Uhr. In einer Stunde muss ich los. Ich mache mir in Ruhe zwei Semmeln mit Marmelade und noch einen Kaffee. Ich höre wie meine Schwester durch den Gang schleicht. Als nächstes höre ich die Dusche. Um Halb neun ist sie bereits fertig. Geschminkt, Haare frisiert, parfümiert, Gott weiß was noch. Ich habe ihr bereits was zum Essen gemacht und eine heiße Schokolade. Tama trinkt nie Kaffee, da sie ihn nicht ausstehen kann.

„Fahren wir wieder gemeinsam?“, frage ich Tama beim Frühstücken. „Ja, ich wollte das von gestern nochmals in der Küche ausprobieren.“ Sie grinst mich an. Ja, das nicht so gut gewordene Essen. „Ok, dann lass uns langsam los fahren.“ Sie nickt und isst noch schnell auf.

„Ach ja, du lernst ja heute diesen Neuen ein. Shin, oder?“, sagt Tama als wir gerade zur Tür raus gehen wollten. Stimmt. Shin. Wieder diese Gedanken an damals. Das kann heiter werden. „Ich mag den Typen nicht…“, sagt eine verschlafene Stimme hinter mir. Ich drehe mich um und sehe Haru. Er reibt sich gerade die Augen. Er kann so süß sein und er ist es auch. Ich gehe auf ihn zu und nehme ihn in den Arm. „Guten Morgen, Schlafmütze.“ Ich küsse ihn auf die Stirn, auf die Nase. Zum Schluss einen sanften Kuss auf den Mund. „Wehe der baggert dich an, dann…“ „Dann kratz du ihm die Augen aus und haust ihn mit deiner Handtasche?“, scherzt Tamako. Haru tut so als wäre er empört und ignoriert sie. „Keine Angst. Tama passt auf mich auf.“ Ich küsse Haru nochmals zum Abschied bis morgen früh.

Ich weiß genau, warum Haru Shin nicht leiden konnte, aus demselben Grund, warum ich jetzt Angst habe in das Café zu fahren. Aber was soll man sonst machen? Im Café bereiten wir wie immer alles vor. Nach und nach treffen die anderen Mitarbeiter ein und zum Schluss Shin. Er kommt leicht aus der Puste in das Café gestürmt. „T-t-tut mir leid, aber…aber… der Bus… Er hatte Verspätung.“, keuchte Shin. Ich nicke. „Kann vorkommen. Aber bitte nicht nochmals. Ich habe die beim letzten Mal gezeigt, wo du deine Sachen ablegen kannst?“ Shin überlegt kurz und nickt dann.

Während er sich umzieht, frage ich Tamako, ob sie den Nachnamen von Shinji noch weiß. Ein Nein. Sowas würde mir die Arbeit wirklich erleichtern. Zu wissen, ob er Shinji ist oder nicht. Ich werfe die Gedanken ab. Die ersten Gäste kommen. Wieder die Gruppe von älteren Damen um die sich Tamako kümmert. Shin kommt gerade aus dem Personalzimmer heraus, ich winke ihn gleich zu mir. Wir gehen hinüber zu dem Tisch mit dem Damen. Ich lege Tamako eine Hand auf die Schulter. „Dürfen wir? Ich würde Shin gerne zeigen wie er am besten arbeiten kann.“ Tama sieht an mir vorbei zu Shin. „Ich kann das auch übernehmen, dann kannst du dich um die nächsten Gäste kümmern. Weil ich gerade wieder ein super Rezept bekomme.“ Ich stimme dem zu und wende mich anderen Gästen zu.

Während ich andere Gäste bediene, bleibt Shin bei meiner Schwester. Ich beobachte ihn die ganze Zeit. Ich hoffte, er würde sich verraten. Bisher, Fehlanzeige. Zeitweise ist ein bisschen unsicher. Tollpatschig. Aber er kann mit den Gästen umgehen, ist freundlich und höflich. Seine blonden Haare fielen ihm immer wieder in Gesicht, was ihn wirklich süß aussehen ließ. Als er einmal zu mir blickt, kann ich seine Augen direkt sehen. Sie waren hellblau und strahlen irgendetwas aus. Ich bin von seinen Augen fasziniert. Und wieder fallen ihm Strähnen ins Gesicht. Nervös streicht er sich diese weg und schaut verlegen zu Boden.

„Boss! Boss! Kyo!“ Ich werde aus meinen Gedanken gerissen und drehe mich um. Vor mir steht ein Tablett mit Essen. „Äh, Danke…“ Ich nehme es und bringe das Tablett schnell den Gästen. Ich darf mich nicht von ihm ablenken lasse, allein Haru schon zu liebe.

Als ich endlich Mittagspause machen kann, bin ich wirklich mehr als froh darüber. Heute war es besonders schön, Sonne pur, so dass wie viele Kunden hatten. Ich gehe in mein Büro und suche die Akte über Shin heraus. Besser gesagt, seine Bewerbungsmappe. In der Hoffnung ich würde mehr über ihn erfahren, überfliege ich die Mappe erneut. Nichts. Keine vorherigen Schulen. Nur die Uni, die er zurzeit besucht. Ich seufze und lege die Mappe zurück zu den anderen Unterlagen.

Ich höre etwas vibrieren. Es kommt aus meiner Tasche. Vier verpasste Anrufe. Ich sehe nach, wer mich angerufen hat. Vier Mal dieselbe Nummer. Ich erkenne sofort die letzten Ziffern. Sowas konnte ich schon immer, ich konnte mir Nummern anhand der letzten Ziffern besser merken und sie den Personen zu ordnen. Ich gehe schnell raus zu meiner Schwester, zum Glück ist sie gerade nicht beschäftigt. „Tamako!“, flüstere ich ihr zu. „Sieh dir bitte die Nummer an. Erkennst du sie wieder?“ Ihre Augen weiten sich sofort, als sie die Nummer sah. „Aber.. aber.. das ist doch…“ Ich nicke. „Aber was will er von dir? Jetzt nach DREI Jahren!?“, fragt sie leicht hysterisch. „Ich weiß es nicht!“ Ich sehe auf die Uhrzeit, wann ich angerufen wurde. Verteilt über den ganzen Vormittag.

Ich blicke zu Shin, der gerade eine Bestellung aufnimmt. „Du glaubst doch nicht etwa, dass ER Shinji ist?“ ich blicke wieder zu Tama. „Erinnerst du dich noch an Haru heute Morgen? Was wenn Haru ihn erkannt hat?“ Tamako schüttelt den Kopf. „Du wirst paranoid..“ „Sicher? Schau ihn dir an! Sie sehen sich so ähnlich!“, fauche ich sie böse an. „Ähm…Entschuldigung…“ Tama und ich schauen erschrocken zu Shin, der mittlerweile vor uns steht.

Ich wende mich von ihm ab und werfe nochmals einen Blick zu Tamako, die nur die Augen verdreht. Sauer gehe ich zurück in mein Büro. Ich laufe auf und ab. Das Handy auf meinem Schreibtisch. Immer wieder werfe ich einen Blick darauf. Ich könnte die Nummer zurück rufen. Dann vibriert es erneut. Ich schnappe mir das Handy. Wieder die Nummer. Ich gehe ran. „Ja?“ Ich höre wie jemand erschrocken die Luft einzieht und dann auflegt. Ich gehe erneut vor zu Tamako, Shin ist nicht zu sehen. „Wo ist Shin?“, frage ich Tama leise. „Personalraum. Wieso?“ „Er hat wieder angerufen, gerade eben.“ Tama sieht mich verwirrt an. Dann zu Shin, der gerade aus dem Personalraum kommt.

Ich gehe zu ihm hin, Tamako wollte mich noch aufhalten. Zu spät. „Ich muss mit dir reden.“ Sage ich zu Shin und gehe in das Personalzimmer. Shin folgt mir leicht verängstigt. „Ha-ha-habe ich etwas falsch gemacht?“ „Hast du ein Handy dabei?“ Shin sieht mich ängstlich und zugleich verwirrt an. Er schüttelt den Kopf und zeigt mir seine Tasche, die er dabei hat. „Ne-ne-nein.. Es liegt zu Hause. Wieso?“ Es liegt zu Hause? In seiner Tasche ist es wirklich nicht. „Gut.“ Ich wollte gerade aus dem Zimmer gehen, als mich Shin am Arm festhielt. „Wieso wollten Sie das wissen? Ist es verboten sein Handy mitzunehmen?“ Super, was soll ich dem Kleinen denn jetzt sagen?

„Nein. Du kannst es immer dabei haben, aber eben nur hier in der Tasche. Also nicht in der Hosentasche.“ Ich muss zumindest nicht Lügen. „Und da du deins eh nicht dabei hast passt alles. Mir ist nur eben eingefallen, als mein Handy im Büro geklingelt hat.“ „Oh.. Achso. Ok, danke.“ Ich lächele ihn an und er mich. Auf einmal sah ich Shinjis Gesicht vor mir, wie er mich früher angelächelt hat. „Shinji…“, sage ich leise und gedankenverloren. „Wie bitte?“, fragt mich Shin. Ich schüttele den Kopf und versuche die Gedanken abzuwerfen. „Schon gut nichts. Doch. Du kannst Du zu mir sagen.“

Danach sehe ich ab und zu mal auf mein Handy. Doch angerufen wurde ich nicht mehr. Komisch. Aber Shin konnte es wirklich nicht gewesen sein. Wo hätte er denn sein Handy haben sollen und war er nicht die ganze Zeit beschäftigt gewesen? Nichts desto trotz, lasse ich ihn ab da nicht mehr aus den Augen. Nicht wegen des Handys. Sondern weil er so ähnlich aussieht wie Shinji. Er könnte sein Ebenbild sein, sein Bruder oder sogar sein Zwillingsbruder.

Aber womöglich hatte Tamako recht. Ich werde paranoid. Die Nächte schaffen mich echt. Als endlich die letzten Gäste gegen Abend gehen, räumen wir noch alle gemeinsam auf.

„Zum Abschluss des Tages, Shin, trinken wir immer noch gemeinsam einen Kaffee.“ Die Köche kommen gerade aus der Küche, während Tamako und ich den Kaffee vorbereiten. „Auch besprechen wir danach zum Bespiel Mottotage. Wie nächstes Wochenende einer ist. Wir haben dann abends länger auf und es kommt ein Barkeeper und hilft Kyo beim Getränke mixen. Am nächsten Samstag heißt das Motto „Beach Party“, da haben wir Vormittag bis Mittag auf. Schließen dann um zwei Uhr. So kann sich jeder noch einmal für eine Stunde eine Pause gönnen. Aber wie es genau ablaufen wird, wirst du ja nächste Woche sehen.“, erklärt Tamako Shin während wir unseren Kaffee trinken und Tamako ihre Schokolade.

„So, abwaschen tun wir morgen, aber jeder spült seine Tasse aus!“, rufe ich denjenigen in der Küche zu. „Shin, komme bitte nochmals ganz kurz in mein Büro.“ Shin folgt mir und hinter uns schließe ich die Tür. „Es ist nur eine Kleinigkeit. Hier ein Zettel. Ich brauche noch eine Kontonummer von dir, damit ich weiß, wo ich das Geld hin bezahlen soll.“ Shin nickt und sieht auf den Zettel. „Auch ist da gleich dein Plan, wie du arbeiten musst. Wenn du eine Prüfung hast, kannst du mir das sagen. Ich gebe dir dann an diesem Wochenende frei.“ „Das geht? Einfach so?“ „Wenn es rechtzeitig ist. Ja. Ich stehe ungern zwischen dir und deinen Prüfungen. Habe das ganze selber hinter mir. Also, schau nach, wann du deine Prüfungen hast und schicke sie mir dann per E-Mail. Steht auch mit da drauf.“

Er lächelt. Er scheint glücklich zu sein. „Danke schön.“ Shinji. Wieder sehe ich Shinji. Wieso? Vibrieren. Ich traue mich nicht auf das Handy zu schauen. Wieder vibrieren. „Einen Moment.“ Ich nehme es. Ich atme erleichtert auf. „Haru. Hey. Hast du Pause? … Ja? Ok, ich rufe dich in 10 Minuten wieder an. Ich muss noch etwas besprechen. … Ok? … Gut, dann bis gleich. … Ich liebe dich auch…“ Ich richte mich wieder zu Haru. „Tut mir leid für die Störung. Hast du noch Fragen? Oder irgendetwas anderes? Hat das mit der Arbeit gepasst?“ „Nein, also Ja… Also ich meine. Keine Fragen mehr und.. es hat alles gepasst.. Danke..“, stammelt Shin vor sich hin. „Alles in Ordnung?“ Shin nickt. „Ich muss jetzt gehen, mein Bus.. ich verpasse ihn sonst. Tut mir leid. Auf Wiedersehen. Bis Morgen.“ Shin rannte zu Tür raus.

Ich gehe zum Tamako, die schon am Auto auf mich wartet. „Haru kommt heute eher. Im Restaurant ist irgendetwas passiert, deshalb holen wir ihn gleich ab.“ Tamako nickt und steigt in den Wagen. „Was hast du mit Shin gemacht? Der ist verstört aus dem Café gerannt.“ Ich sehe sie verwundert an. „Nichts.“

Ich habe doch nichts gemacht, oder?

Streit und Verwirrung

Haru wartet schon vor dem Restaurant auf uns, als wir dort ankommen. Auch ein paar Gäste laufen noch zu ihren Autos, sowie die Mitarbeiter. Er steigt hinten ein und gibt mir erst einmal einen Kuss zur Begrüßung. „Danke, dass ihr mich abholen kommt.“, sagt Haru, während er sich hinten anschnallt. Als wir losfahren, fragt Tama Haru was eigentlich los war. „Naja, also. Das weiß selber keiner so wirklich. Aber ihr wisst doch, dass wir nach hinten ausbauen. Nicht wahr?“ Tama und ich nicken. „Auf jeden Fall muss einer der Arbeiter irgendeine Rohleitung bei der Grabung beschädigt haben. Jetzt mussten wir alle bitten zu gehen, weil nicht keiner von uns wollte, dass etwas Schlimmeres passiert. Der Chef war ziemlich sauer. Da alle schnell gehen mussten, ging das ganze Essen sozusagen aufs Haus.“ Ich höre Haru kichern. „Geschieht ihm ganz recht.“, meint Haru. Haru kann seinen Chef nicht wirklich leiden, er gibt Haru zwar frei, wenn es um Prüfungen geht, ist aber sonst sehr streng.

„Du, Kyo. Dein Handy gibt komische Geräusche von sich…“, bemerkt Haru nach einer Weile. „Hm? Vibriert es wieder?“ „Ja.“ Meine Tasche liegt hinten bei Haru, er sucht schnell mein Handy heraus. Er darf das ruhig. „Du wirst angerufen von irgendeiner Nummer.“ Ich verkrampfte innerlich. „Gib mir das Handy!“, sagt Tama schnell und nimmt es an sich. Sie geht an das Telefon. „Ja? Hallo?“ Sie sieht mich kurz an. Ich blicke zu den Augenwinkeln zu ihr. Sie nickt. Also ist er es wieder. „Wer ist es denn? Habe ich etwas verpasst?“, fragt Haru leicht nervös. „Nein, ich glaube nicht, dass er mit DIR reden möchte.“ Tama hört sich leicht säuerlich an, was eigentlich noch untertrieben ist. Sie legt auf bevor sie eine Antwort bekommen hat. „Hallo? Klärt mich einer mal auf!?“, murrt Haru herum.

„Shinji.“, sagen Tama und ich wie aus einem Mund. „Wie Shinji? Moment… Er hat dich angerufen?!“, faucht Haru mich an. „Ich erkläre es dir zu Hause.“, versuche ich ruhig zu sagen. Einen Streit kann ich jetzt ehrlich gesagt nicht brauchen. Haru, Tama und ich schweigen für den Rest der Fahrt.

Zu Hause angekommen gehen Haru und ich in unser Zimmer hoch. Als ich meine Tasche nach meinem Handy durchsuche, faucht mich Haru wieder böse an. „Kannst du mir jetzt endlich mal sagen was hier los ist?“ Endlich finde ich es. Wieder ein Anruf. Ich drücke ihn weg. „Wie oft hat der dich jetzt schon angerufen?“ Ich drehe mich zu Haru um. Er hat seine Hände vor der Brust verschränkt und steht vor der Tür, sein Blick ist auf mich geheftet und er sieht mich einfach nur böse an. „Ein paar Mal.“ „Wann?“ „Heute in der Arbeit.“ „Du bist aber nicht ran gegangen, oder?“ Ich weiche seinem Blick aus und gehe zum Fenster. „Sag mir, dass du nicht rangegangen bist!“ Mittlerweile schreit Haru, er hat auch allen Grund dazu. „Doch… Einmal.“ Meine Worte sind nichts weiter als ein leises, heißeres Flüstern. Haru kommt langsam auf mich zu, steht hinter mir. Ich traue mich nicht ihn anzusehen. Ich bin so ein Feigling. Meine Hände verkrampfen sich und mich Herz klopft ungleichmäßig. „Wieso…“ Ich drehe mich um, wollte Haru antworten, doch das Nächste was ich mitbekomme, ist ein stechender Schmerz in meiner linken Wange und die Tür, die zugeknallt wird.

„Ich weiß es nicht…“, sage ich leise in die Leere hinein.

Bevor ich einschlafe, hoffte ich die ganze Zeit, dass Haru wieder kommen würde, dass ich seine Wärme neben mir spüren könnte, dass er mir sagt, es sei alles in Ordnung. Doch er wird nicht kommen. Ich liege bis Mitternacht wach in meinem Bett. Kann nicht schlafen. Habe Gewissensbisse. Irgendwann schlafe ich ein und träume. Träume von dem Abgrund. Ich falle, werde nicht aufgefangen. Will um Hilfe schreien, doch meine Lunge fühlt sich an, als würde auf ihr etwas Schweres liegen. Bekomme keine Luft mehr.

Schweißgebadet wache ich. Mein Herz hämmert mir gegen die Brust, dass es fast schon schmerzt. Ich taste neben mich. Er ist nicht da. Ich stehe auf, meine Knie zittern. Vorsichtig gehe ich zum Fenster und mache es auf. Kalte, frische Nachtluft kommt mir entgegen, sowie Regen. Es hat wirklich angefangen zu Regnen. Ich genieße den kalten Regen auf meiner warmen Haut. Es tut so gut. Ich atme ein paar Mal ein und aus. Fülle meine Lungen mit so viel Luft wie es nur geht. Als mein Herz sich wieder beruhigt hat, lege ich mich wieder in das Bett, an schlaf ist nicht mehr zu denken.

Als mein Wecker irgendwann klingelt, stehe ich auf, mache ihn aus. Alles scheint mir so unrealistisch zu sein. War das letzte Nacht, das gestern, wirklich wahr? Ich sehe zu meinem Bett. Ja, es ist alles wahr. Ich habe mich mit Haru gestritten, nur weil Shinji angerufen hat, wegen meiner eigenen Dummheit auch noch an das Telefon zu gehen. Der Schmerz, das Gefühl der Leere, die Einsamkeit kehrte alles in diesem Moment zurück. Alles, was ich versucht habe wegzusperren in die hinterste Ecke meiner Vergangenheit.

Ich trotte in unser Bad. Im Zimmer von Tamako ist es noch ruhig, von unten konnte man auch nichts hören. Es ist alles so ruhig. Oder bilde ich mir das nur ein? Im Bad sehe ich mir im Spiegel an. Ich sehe schlimmer aus als sonst. Wenn bei Resident Evil noch ein Teil verfilmt wird, dann kann ich super eine Rolle als Zombie übernehmen. Ich bin ziemlich blass im Gesicht und meine Augenringe färben sich langsam aber sicher schon dunkel, oder zumindest wirkt dies durch die Blässe. Meine Haare sind vollkommen durcheinander, bis zum geht nicht mehr. Ich stelle mich unter die Dusche und stelle das Wasser erst auf kalt, dann warm. Ich versuche meine Gedanken zu ordnen, doch es wollte nicht so recht klappen. Ich muss mich nachher noch bei Haru entschuldigen, ich hoffe einfach nur, dass er mir verzeihen kann. Wieso musste ich Idiot auch an das Handy gehen? Ich schüttele die Gedanken ab und gehe aus der Dusche.

Ich sehe mich abermals im Spiegel an. Wenigsten sehe ich nicht mehr so blass aus wie davor. Ich trockne meine Haare ab und gehe dann mit einem Handtuch um der Hüfte wieder in mein Zimmer. Noch immer ist es still. Im Zimmer suche ich mir ein paar bequeme Klamotten heraus. Gerade als ich mich angezogen habe, höre ich draußen eine Tür auf und zu gehen. Ich schaue vorsichtig aus dem Zimmer. Nur Tama. Ob Haru schon wach ist?

Ich gehe hinunter in die Küche und bereite schon einmal alles zum Frühstücken vor. Ich hoffe die ganze Zeit über, dass Haru endlich aufsteht, zu mir kommt, mich in den Arm nimmt. Nichts. Ich höre nur Tamako im Bad. Ich setze mich hin und fange schon zum Essen an. „Guten Morgen!“, sagt Tamako fröhlich. Welch ein Sonnenschein am Morgen. „Morgen.“, gebe ich leise zurück. Sie kommt auf mich zu und stellt sich hinter mich. „Wird schon wieder Bruderherz. Haru schläft noch, er hat die ganze Nacht geweint.“, flüstert Tamako während sie ihre Arme von hinten um meinen Hals legt und mich umarmt. Es sollte trösten, doch trotzdem fühlt es sich an als würde mein Herz in kleine Scherben zerspringen. Ich bin schuld, dass Haru geweint hat. Ich seufze und mache mich wieder an meinem Essen zu schaffen. Tama setzt sich mir gegenüber und fängt auch an zu essen.

Als wir los machen wollen, war Haru immer noch nicht aufgestanden. Wecken wollte ich ihn auch nicht, deshalb will ich mit ihm am Abend nochmals darüber reden.

Im Café bin ich alles andere als motiviert. Ich versuche zwar freundlich zu sein und mir nichts anmerken zu lassen, aber das zerrt doch ganz schön an den Kräften. Zu meinem Glück ist im Moment nicht sehr viel los, muss wohl am Regen liegen, der seit der Nacht nicht mehr aufgehört hat. Es sind fast nur die üblichen Stammgäste da. Auch zum Nachmittag werden es nicht mehr. Ich habe heute auch keinen einzigen Anruf mehr bekommen. Aber irgendwie stört mich immer noch was. Ich blicke zu Shin hinüber, der gerade Getränke serviert. Genau. Er stört mich heute. Er ist so gar nicht wie gestern oder beim Vorstellungsgespräch. Nicht schüchtern oder zurückhaltend. Nein, er flirtet mit unseren weiblichen Gästen. Und da denke ich mir doch, er ist Shinji ähnlich.

Die Tür geht auf und ein kalter, nasser Windzug zieht in das Café. Haru! Ich gehe zu ihm hin, bleibe dann aber auf halben Weg stehen. Sein Blick ist nicht auf mich gerichtet sondern auf Shin. Hasserfüllt sah er ihn einen kurzen Moment an, blickt dann jedoch zu mir. Er kommt auf mich zu und bleibt vor mir stehen. „Es tut mir leid Kyosuke. Ich hätte mich nicht so verhalten sollen…. Ich war eifersüchtig und sauer… Es tut mir so leid“ Ich wollte nicht länger warten, ich nehme ihn in den Arm und gebe ihm einen sanften Kuss auf die Stirn. „Es war meine Schuld… Bitte verzeih. Du hattest allen Grund dazu. Ich habe mich falsch verhalten. Aber eifersüchtig brauchst du wirklich nicht sein. Ich liebe nur dich.“ Wieder ein sanfter Kuss auf die Stirn.

„Muss sowas in der Öffentlichkeit sein?“ Ich drehe mich um, hinter mir Shin. Ich sehe ihn verwundert an. „Was ist dein Problem?“, mischt sich meine Schwester mit ein. „Der Typ ist einfach nur ein homophobes Arschloch!“, zischt Haru Shin an. Homophob? Bitte was? „Habe ich was verpasst?“, frage ich Haru verwundert. Ich sehe zu den Gästen hinüber, die sind zum Glück mit ihrer Bestellung beschäftigt. „Homophob? Wohl kaum.“ Shin sieht Haru verächtlich an. Hinter uns geht wieder die Tür auf. „Shinichi!?“ Diese Stimme. Die mir so vertraute Stimme. Mir läuft es eiskalt den Rücken herunter. Haru der inzwischen meine Hand genommen hatte, verkrampft nun. Ich drehe mich langsam auf dem Absatz um.

Shinji.

„Ähm, klärt MICH jetzt mal einer auf? ich habe doch heute Morgen nichts von dir bekommen Kyo. Also an Drogen meine ich.“ Meine Schwester sieht mich leicht verwirrt an, erst dann begreife ich was sie meinte. „Ich sehe gerade doppelt, oder?“ ich schüttel den Kopf. Vor mir stand ein Shinji und hinter mir.

Shinji sieht mich geschockt an, dann zu Shin, der nun neben mir steht. „Was ist denn?“

Das ist Shinichi?

Shinji und Shinichi

„Kyosuke?“ Shinji schaut mich verwirrt und leicht geschockt an. „Was.. Was machst du hier…?“ Dann sieht er zu Shinichi. „Ich? Ich arbeite hier. Die Frage ist, was machst DU hier?“ Shinji wirkt nervös, sieht von einer Person zur nächsten. Zu Tama, Haru, Shinichi und zu mir. Haru klammert mittlerweile richtig an meinem Arm, Tama dagegen wirkt recht gelassen. Shinichi sieht gar nicht glücklich aus. „Ich.. Ich wollte zu meinem Bruder, er sagte, er arbeitet hier. Also… bin ich jetzt hier.“, erklärt Shinji uns leise. Ich sehe aus den Augenwinkeln wie Shin verkrampft. „Ach so ist das. Shin, besser gesagt Shinichi ist dein Bruder!“, sagt Tamako als ihr würde ihr ein Licht aufgehen. Sowie mir. Deshalb diese Ähnlichkeit. Moment mal! „Du hattest nie was von einem Bruder erzählt!“ Tama spricht die Worte aus, die mir in den Sinn kommen. Shinji sieht nervös zu mir. „Klären wir das ein anderes Mal. Wir haben Kundschaft.“, beschließe ich kurz und knapp. Ich entreiße mich aus Harus Klammergriff und gehe zu den neuen Gästen. Ich habe ehrlich gesagt keine Lust auf so ein Schauspiel.

Tamako folgt mir und übernimmt ein paar der Gäste. Haru setzt sich unterdessen an einen leeren Tisch in der hintersten Ecke. Shin geht hinüber zu Shinji, sie unterhalten sich kurz, woraufhin Shinji sich auch an einen leeren Tisch setzt. Na klasse! Schlimmer kann es nicht mehr werden. Ich wende den Blick von Shinji ab und sehe zu Haru hinüber, welcher aus dem Fenster starrt. Zum Glück haben die wenigen Gäste nichts von eben gemerkt.

Als ich ein wenig Zeit finde, gehe ich zu Haru und setzte mich zu ihm. Er blickt mich kurz an, sieht dann aber an mir vorbei. „Er schaut dich die ganze Zeit an. Es nervt! Wieso muss er auftauchen? Er hat dich doch verlassen. Er soll dich in Ruhe lassen….“ Haru blickt wieder zu mir. In seinen Augen kann ich Angst und Trauer erkennen. Ich nehme sein Gesicht in meine Hände und küsse ihn sanft auf den Mund. Ich versuche ihn anzulächeln, doch es klappt nicht wirklich. „Alles wird gut.“, sage ich. Doch die Worte hören sich sogar für mich unglaubwürdig an und für Haru anscheinend auch. Sein Blick verrät alles.

Ich lasse ihn nur ungern alleine, ich gebe ihm noch einen flüchtigen Kuss auf die Stirn und mache mich dann wieder an die Arbeit. Zum Glück haben wir nicht mehr lange offen. Ich versuche Shinji nicht anzuschauen oder in seine Nähe zu kommen. Versuche Shinichi aus dem Weg zu gehen, soweit das möglich ist. Ich versuche die ganze Zeit alles zu verdrängen, was mit Shinji zu tun hat oder hatte. Es fühlt sich an, als würde in mir ein gewaltiger Sturm toben. Als alle Gäste endlich das Café verlassen haben, wird das Gefühl sogar noch schlimmer.

Die einzigen Gäste die jetzt noch im Café sitzen, sind Haru und Shinji, und die kann man nicht gerade als Gäste bezeichnen. Wir räumen gemeinsam den Laden auf, bevor die anderen Mitarbeiter gehen. Zum Schluss sind nur Haru, Tama, Shinji, Shin und ich im Café. „Also, dann lass mal hören, wieso dein Bruder hier arbeitet und warum du nie was von deinem Bruder erzählt hast!?“, fragt Haru leicht genervt und ein bisschen aggressiv. Shinji sieht seinen Bruder nervös an, der direkt neben ihm sitzt. Jetzt konnte man sogar den kleinen aber feinen Größenunterschied sehen. Shinji ist ein bisschen kleiner als Shin. Trotzdem haben sie ungefähr die gleichen Gesichtsmerkmale, bei genaueren hinsehen kann man aber auch da wieder Unterschiede feststellen. Shins Gesicht wirkt kantiger im Vergleich zu Shinjis, welches nach wie vor feminin ist. Und da dachte ich doch allen Ernstes, Shins Gesicht sei feminin.

„Wieso ich hier arbeite ist doch mir überlassen und hat nichts mit meinem kleinen Bruder zu tun!“, motzt Shin Haru an. „Und weshalb er nichts erzählt hat? Vielleicht wollte er einfach nicht oder es hat ihn nie einer gefragt, stimmt es oder habe ich recht?“ Tama überlegt kurz. „Stimmt. Ich habe ihn damals nie nach seiner Familie gefragt.“, gebe ich offen zu, auch Tama nickt leicht als Zustimmung.

„Aber du sagst kleiner Bruder, ihr seid doch gleichalt.“, fragt Tamako Shin. „Wir sind zweieiige Zwillinge. Ja, sowas kommt auch unter gleichgeschlechtigen Geschwistern vor.“, antwortet Shin auf Tamakos verwirrten und überraschten Blick und fährt fort. „Shinji ist ein paar Minuten jünger als ich, deshalb ist er mein kleiner Bruder.“ Shinji hält sich aus dem Gespräch heraus und schweigt die ganze Zeit. „Aha…“, gibt Haru ungläubig von sich. „Ist so! Ich habe eigentlich braune Haare und grüne Augen.“, erklärt Shin uns. „Das soll ich dir glauben?“, faucht Haru ihn an. „Glaube was du willst!“ Beide sehen sich mehr als böse an.

„Ist doch egal warum er keine braunen Haare hat und was auch immer!“, mische ich mich jetzt mit ein. Haru sieht mich an, als wüsste er nicht was er tun solle. „Aber das ist doch kein Zufall, dass der Bruder von deinem Ex…“ Haru wirft einen verachtenden Blick zu Shinji, bevor er weiter spricht. „…sich mehr oder weniger verkleidet und dann fast genauso aussieht wie dein Ex und hier dann arbeitet!“ Shinji und ich erstarren beide gleichzeitig bei dem Wort: Ex. Ist er das wirklich? War damals irgendetwas wie eine Beziehung vorhanden? Wir sehen uns an. Worte, die uns beide quälen und besser unausgesprochen bleiben. „Also bitte lieber Haru, das ist wohl zu viel des Zufalls.“ Shin fängt bei seinen eigenen Worten an zu lachen. „Nein, ich wollte von Anfang an nur wissen, wer dieser Kyosuke ist und wie er auf die nachgemachte Abbildung reagiert.“ Wieder lacht er. „Tja, hat wohl nicht funktioniert. Dachte er empfindet immer noch was für meinen Bruder… was soll’s.“

Nun explodierte bei Haru eine Sicherung, er springt auf und wollte Shin eine verpassen, wenn wir ihn nicht zurück gehalten hätten. „Haru, beruhige dich. Es ist doch nichts passiert!“, versuche ich ihn zu beruhigen. Haru sieht mich wütend an. „Nichts passiert!? Hast du sie noch alle!? Der wollte dich testen!“, schreit mich Haru an.

Ich drücke ihn sanft wieder herunter und ziehe ihn auf meinen Schoß. Nehme sein Gesicht in meine Hände und zwinge ihn dadurch mich anzusehen. Schließlich gebe ich ihm einen Kuss auf den Mund und drücke ihn fest an mich heran. „Beruhige dich, mein Schatz…“ Ich spüre wie sich Haru in mein Shirt und meine Haut krallt. Ich schließe die Augen und streichele ihm über den Kopf. Langsam löst sich sein Griff wieder. „Tut mir leid…“, höre ich ihn leise in meinen Nacken flüstern. „Schon gut.“

Wir blicken wieder zu den anderen, während ich darauf achte, dass Haru weiterhin auf meinem Schoß bleibt. Ich lege mein Kinn auf seine Schulter und sehe zu Shinji. Unsere Blicke treffen sich. Das erste Mal heute. Das erste Mal seit 3 Jahren. Ich spüre wie mein Herz schneller wird, wie es wieder anfängt unregelmäßig zu klopfen. Ich sehe schnell weg hinüber zu Shin. Ihm scheint es wohl auch aufgefallen zu sein, da er mich verschwörerisch anlächelt.

„Aber… eines verstehe ich immer noch nicht…“, sagt Tamako auf einmal leise. Ich blicke erschreckt zu ihr hinüber. Sie habe ich jetzt ganz vergessen. „Und das wäre?“, fragt Shin sie. „Wieso haben wir dich vorher nie gesehen? Zum Beispiel auf der Abschlussfeier. Warst du auf einer anderen Schule?“ Shin legt den Kopf schief. „Ja, doch so könnte man es sagen. Ich war im Ausland bei meiner Mutter. Shinji ist bei unserem Vater aufgewachsen.“ „Ach, dann war die Frau damals deine Stiefmutter?“, fragt Tama Shinji, welcher nickt. „Achso ist das. Ich verstehe. Aber wieso bist du auf einmal hier?“, fragt sie weiter. „Das kann ich nun wirklich nicht erzählen. Das geht nur die Familie etwas an.“ Ich sehe in Shins Gesicht. Keine Regung. Danach in Shinjis. Trauer. Ob etwas vorgefallen ist?

„Reicht das? Ich würde jetzt gern nach Hause fahren mit meinem Bruder.“, sagt Shin nach einer Weile schweigen leicht genervt. „Niemand hat euch gezwungen hier zu bleiben.“, gebe ich daraufhin als Antwort zurück. Shin steht auf und wartet dann auf Shinji. „Tut mir leid, dass ich dir so viel Ärger bereitet habe, Kyosuke…“, flüstert Shinji und sieht mich traurig an. Mein Herz zieht sich bei seinem Gesichtsausdruck schmerzhaft zusammen. Es ist wie damals. Als würde es ein Abschied für längere Zeit sein.

Zu Hause lege ich mich sofort ins Bett und höre Musik. Nach einer guten Stunde bemerke ich wie die Tür aufgeht und sehe, dass Haru herein kommt. Ich richte mich auf und beobachte ihn wie er näher kommt. Er setzt sich mir gegenüber. Hat ein Gesicht was ich nicht deuten kann.

Wie soll das alles nur weiter gehen?

Wie soll das alles nur enden?
 

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Danke an alle treuen Leser und Favo-Inhaber dieser FF :D

Wenn es etwas länger dauert tut es mir furchtbar leid, in meinem Webblog seid ihr immer auf dem neusten Stand.

Trennung

Voran:

Sorry, dass es solange gedauert hat mit dem Weiterschreiben. PC war kaputt und dann kein Internet.

So, habe das Kapi selbst überlesen. Bei Fehler sofort melden. Danke

Und jetzt zum Kapi :)

Viel Spaß!
 

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Haru und ich sitzen nun schon seit einer geschlagenen Stunde auf meinem Bett und keiner hat bisher auch nur ein Wort gesagt. Haru sieht die ganze Zeit aus dem Fenster, ein paar Mal sah es so aus, als würde er zum Sprechen ansetzen. Er hat es dann aber doch immer gelassen. Jedes Mal hat es mich von neuem beunruhigt. Leider kann man nicht wirklich sagen, dass ich den Mut besitze ihn zu fragen, was mit ihm ist. Viel zu groß ist die Angst, er würde etwas sagen, was ich im Moment gar nicht hören will. Ich werde auch das Gefühl nicht los, dass Shinji etwas damit zu tun hat. Oder er gar der Auslöser für das alles ist. Und wenn ich mich irre, so dass ich das Problem bin?

Ich sehe Haru an und muss all meinen Mut zusammen finden um überhaupt etwas hervorzubringen. „Was bedrückt dich? Ist es wegen Shinji? Oder habe ich etwas falsch gemacht?“, frage ich ihn vorsichtig. Haru dreht seinen Kopf langsam zu mir und sieht mich mit einem vorwurfsvollen Blick an. „Wieso muss dieser Shinji wieder auftauchen?“ Ich höre Verzweiflung in seiner Stimme. Pure Verzweiflung. „Er wird nur wieder alles kaputt machen…“ Ich nehme seine Hand in meine. „Wieso sollte er? Es sind immerhin über drei Jahre vergangen, seitdem er mich verlassen hat, sicher-‘‘ „Ich rede auch nicht davon, dass er persönlich daran schuld ist.“ Unterbricht mich Haru und sieht mich wütend an. „Ich rede von deinen Gefühlen für ihn! Hast du dich heute eigentlich mal selber bemerkt!?“, schreit mich Haru an und ich überlege. „W-was soll schon gewesen sein? Na und, dann ist er eben wieder da… Ich habe keine Gefühle mehr für ihn.“

„Lügner! Lügner!“ Haru entreißt mir seine Hand und steht ruckartig auf. Ich folge ihm und halte ihn an der Schulter fest. „Ich bin kein Lügner!“, sage ich und betone jedes einzelne Wort. „Ich liebe dich! Kapier es endlich! Seit drei Jahren machst du wegen ihm Ärger! Ich habe es langsam satt. Du mit deiner Eifersucht!“ Ich spreche diese Worte aus ohne darüber nachgedacht zu haben. Sofort sehe ich, wie sich Tränen in Harus Augen bilden und wie die erste schon herunter rollt. „Tut mir leid, ich habe es nicht so gemeint.“ Ich lasse ihn los und sofort wendet Haru sich von mir ab. „Doch hast du. Und ich kann es dir nicht einmal übel nehmen. Natürlich bin ich eifersüchtig. Ich habe mir die letzten Jahre gewünscht, dass du mich nur einmal so anschauen würdest wie Ihn immer.“ Er atmet tief ein und aus. „Ich habe es mir so sehr gewünscht. Doch dann kreuzt dieser Shinji auf mit seinem dummen Bruder. Und du? Du hast ihn so angesehen wie schon damals. Mit diesem Blick, der… der… der mir gelten sollte!“

Ich muss mich hinsetzen. Habe ich ihn wirklich so sehr verletzt? Mit nur einem Blick, den ich selber nicht einmal bemerkt habe. „Ich… es tut mir leid.“, flüstere ich leise. „Ich war die letzten drei Jahre immer für dich da, habe zwei Jahre um dich kämpfen müssen, nur weil einer es in wenigen Monaten geschafft hatte, dich so zu zerstören, wie sonst keiner! Und jetzt taucht er einfach wieder auf!“ Ich fühle mich so schuldig. Spüre wie der Schmerz wieder kehrt, den ich seit 3 Jahren hinter dicken Mauern weggesperrt habe. Ich blicke zu Haru, der immer noch mit dem Rücken zu mir steht. „Haru, ich…“ Doch Haru schüttelt nur den Kopf.

„Eigentlich interessiert mich nur eins Kyosuke. Liebst du mich?“ Er dreht sich wieder zu mir um, auf seinen Wangen sieht man die Spuren von Tränen. „Ja… Ja, ich liebe dich.“ Ich stehe auf um ihn in den Arm zu nehmen, doch er weicht nach hinten aus. „Liebst du Shinji noch?“ Ich hätte Nein sagen sollen, doch bin ich mir nicht sicher, was ich für ihn empfinde. „Ich.. Ich bin mir nicht sicher..“, gebe ich schließlich zu. „Ich hätte es wissen müssen. Die ganze Zeit. Doch ich dachte, ihr würdet euch nicht mehr wiedersehen. Nie wieder.“ Was habe ich nur gemacht. Zerstöre ich schon wieder alles? „Ich kenn dich doch. Ich mein, du hattest nach uns damals, auch keinen Freund mehr. Bis Shinji auftauchte. Du warst damals so glücklich. Man hat es dir angesehen. Doch jetzt…“

Ich weiß nicht was ich darauf sagen soll. Vielleicht stimmt das alles, was er sagt. Wenn ja, dann habe ich mir und vor allem nur was vorgespielt. Aber die Beziehung fühlte sich doch so richtig an für mich? Es gibt keinen Zweifel. Ich bin nicht derjenige, der versagt hat. „Was soll ich tun, damit du bei mir bleibst?“, frage ich ihn. Haru dreht sich überrascht zu mir um und sieht mich mit großen Augen an. „Du sagst, du kennst mich. Doch auch ich kenne dich. Vergiss das nicht. Als wir uns damals trennten, war es fast dieselbe Situation. Du bist damals schon geflohen. Geflohen von unserer Beziehung. Sage mir, ist es dieses Mal wieder so? Fliehst du nur? Oder hast du wieder nur einen Grund gebraucht?“

Ich fühle wie sich mein ganzer Körper anspannt. Der Schmerz wandelt sich langsam in Wut um. „Die ganze Zeit habe ich das Gefühl, ich könnte dich verletzen. Denke, dass ich etwas falsch mache und dich dann verliere. Dabei suchst du nur wieder nach einem Ausweg aus der Beziehung!“, schreie ich Haru an. Er beißt sich auf die Lippe und sieht nach unten. „Das.. Das stimmt nicht..“, sagt er leise, kaum hörbar. „Dann sage mir, was dein Problem ist? Glaubst du ernsthaft, ICH würde DICH verlassen?“ Haru schüttelt den Kopf. „Dann sage mir was dein Problem ist!“ Haru schweigt mich an. Ich bekomme keine Antwort. Es läuft nur eine Träne nach der anderen über sein Gesicht.

„War ja klar, dass ich keine Antwort bekomme. Ich schlafe auf dem Sofa.“ Ich nehme mir Kissen sowie eine Decke mit und gehe aus dem Zimmer. Tama ist bereits im Bett, so dass ich das Wohnzimmer alleine habe und mich sofort auf dem Sofa ausbreitem kann. Einschlafen kann ich im Moment noch nicht, also schalte ich den Fernseher ein. Meine Gedanken hängen immer noch beim Streit von eben. Wieso kann er mir nicht einfach sagen, was los ist? Es ist wirklich wie damals. Sobald etwas nicht passt oder ein kleines Problem entsteht, haut er ab. Ich vergrabe mein Gesicht im Kissen, mittlerweile kann ich meine eigenen Tränen nicht mehr zurück halten. Ich schalte den Fernseher wieder aus, wollte einfach nur noch meine Ruhe haben.

In der Nacht träume ich wieder schlecht. Wieder der Abgrund vor mir. Wieder falle ich. Niemand hält mich fest. Ich falle in den tiefen schwarzen Abgrund. Ich falle. Falle immer weiter. Irgendwann lande ich unsanft auf meinem Gesicht. Es schmerzt. Ich schmecke Blut in meinem Mund.

„Kyosuke!“ Ruft mich jemand und ich schrecke auf. „Was?“ Ich spüre einen stechenden Schmerz in meinem Gesicht, als ich die Augen öffne, sehe ich, dass ich auf dem Boden liege. „War der Fleck schon immer da?“ Ich sehe den komisch rotbräunlichen Fleck an. „Nein du Idiot. Das kommt von deinem Blut!“ Ich sehe auf und blicke in Tamas wütendes Gesicht. „Blut?“, frage ich sie irritiert. „Ja, Blut! Aus deiner Nase?“ Ich fasse mir automatisch an die Nase und sehe dann auf meine Hand. Sie hat Recht. Verfluchte.

Ich stehe auf und gehe in die Küche. Anscheinend, war der Traum nicht nur ein Traum gewesen. Ich muss vom Sofa gefallen sein. Ich beuge mich über das Spülbecken und spüle mir mein Gesicht ab und meinen Mund aus. Uärks. Blutgeschmack. Ekelhaft rostig. „Wieso schläfst du eigentlich unten?“, fragt Tamako mich als sie einen Lappen holt um den Boden zu säubern. „Wir haben uns gestritten.“, sage ich knapp. Tama fragt nicht weiter nach und geht aus der Küche. Ich wasche mir noch die restlichen Blutspuren aus dem Gesicht.

Tama und ich schweigen während des gesamten Morgens. Haru lässt sich nicht blicken. Vielleicht habe ich gestern doch ein bisschen übertrieben. Ich blicke auf die Uhr. Ein bisschen Zeit bleibt noch, aber hier bleiben wollte ich eigentlich nicht länger. Ich gehe ins Bad und mache mich für die Arbeit fertig. Na klasse, jetzt habe ich keine Klamotten. Warte. Irgendwo waren doch gewaschene Sachen. Ich gehe in Tamakos Zimmer und durchwühle den Wäschekorb mit gewaschener Wäsche. Zum Glück finde ich schnell etwas zum Anziehen. Auf Tama ist immer verlass. Ich ziehe mich an und gehe wieder zu Tamako, die im Wohnzimmer bereits auf mich wartet. Vom Blutfleck ist nichts mehr zu sehen. „Danke.“, sage ich leise. „Schon gut. Lass uns fahren?“ Ich nicke und wir verlassen die Wohnung.

Im Café bereiten wir wie immer alles vor. Wie immer kommen alle nach und nach. Sogar Shinichi lässt sich blicken. Er fragt mich sogar, ob er den Job trotzdem behalten kann. Natürlich habe ich zugestimmt. Wieso auch nicht? Er ist sogar höflich gewesen. Fast schon unheimlich im Gegensatz zu gestern. Ich blicke immer wieder auf mein Handy. Nichts. Keine Nachricht. Ich hatte damit gerechnet, dass noch irgendetwas von Haru kommt. Aber bisher nichts.

Der Tag zieht sich so dermaßen. Es sind kaum Kunden da. Wieso sollte jemand auch bei Regen in ein Café gehen. Wie immer sind nur die Stammgäste da. Aber ansonsten ist es ziemlich leer. Gegen Ende hin kommt Shinji wieder vorbei. Lächelnd begrüßt er seinen Bruder. Wahrscheinlich will er ihn abholen. Wenigstens einer von uns ist glücklich.

Ich beschließe, dass wir dieses Mal schon vorher anfangen aufzuräumen, da eh keine Kunden mehr da sind und wahrscheinlich auch keine mehr kommen werden. Tamako und ich sind die letzten die gehen. Als wir hinausgehen um zuzusperren, sehe ich Haru. Er wartet an meinem Auto. „Ich gehe mal hinüber zu Shinji und Shinichi.“ Ich folge ihrem Blick. Sie stehen an der anderen Straßenseite und unterhalten sich. Ich nicke nur und gehe zu Haru hinüber.

Er sieht mich nicht einmal an, als ich mich ihm nähere. Erst als ich neben ihm stehe, blickt er zu mir. Ich spüre einen Regentropfen auf meiner Nase. Harus Blick ist eindeutig. „Du wirst mir jetzt deine Antwort geben, nicht wahr?“ Er nickt. Er sieht an mir vorbei, ich weiß wohin er sieht. Zu Tamako und Co.. „Ich habe meine Sachen heute alle zusammen gepackt und ziehe aus. Die Miete für diesen Monat habe ich auf den Küchentisch gelegt.“ Noch ein Tropfen. „Das heißt, dass es jetzt vorbei ist, oder?“ Ich realisiere kaum meine eigenen Worte. Habe seine kaum realisiert. „Ja. Es tut mir leid.“ Haru geht an mir vorbei. Verlässt mich. Wieder. Wieder bin ich alleine.

Ich spüre, wie der Regen erneut anfängt auf die Erde zu fallen. Er prasselt auf mich nieder und durchnässt mich binnen weniger Sekunden. Vor mir öffnet sich der Abgrund. Ich sehe den Boden nicht. Ich falle nur noch. „Kyosuke!“ Ich höre ihre Stimmen, doch sie können mich auch nicht mehr zurückhalten.
 

_______
 

So und hier will ich mich bei allen Lesern und Kommi-Schreibern bedanken.

Auch an die, die diese Geschichte als Favo haben. Macht mich echt stolz.

Für Kommentare bedanke ich mich absofort immer sofort und persönlich.

Wenn ihr wissen wollt, wie weit ich bei einem Kapitel bin oder warum es nicht weiter geht. Einfach mal in den Webblog nachschauen.

Danke.

Hab euch lieb :)

Geburtstag (Extra)

Das Kapitel spielt in der "Zukunft", die Ereignisse vom vorherigen Kapi, sind so ungefähr im Sommer "diesen" Jahres. Dieses Kapitel spielt dann sozusagen im "nächsten" Januar nächsten Jahres, oder so.

Viel Spaß :D
 

___________________
 

Mein Wecker klingelt um 6 Uhr, ich schlage ihn mehr oder weniger aus. Bin aber schon hellwach. Heute ist ein besonderer Tag. Zwar nicht für mich, aber für meine kleine und liebe Schwester. Heute ist der 23ste Januar, das heißt, ihr Geburtstag. Ihr 22ster. Ich stehe auf und ziehe mich leise an. Anschließend schleiche ich mich aus meinem Zimmer um das Frühstück vor zu bereiten. Aus Erfahrung weiß ich, dass sie meistens um 7 Uhr aufsteht, egal ob sie frei hat oder nicht. Also nicht sehr viel Zeit für mich. Ich habe mir extra frei genommen und Tama freigegeben.

Ich gehe zum Bäcker um die Ecke und hole ein paar Semmeln und Croissants. Sonst backen wir immer alles selber auf, aber bei solchen Anlässen kann man schon einmal eine Ausnahme machen. Ich gehe wieder Heim und lausche. Sie ist noch nicht wach. Zum Glück. Ich decke den Tisch und hole mein Geschenk von oben herunter. Ich habe es schön einpacken lassen von Hime. Pünktlich um sieben Uhr geht die Zimmertür auf und Tamako kommt in die Küche. Sie sieht noch richtig verschlafen aus und reibt sich die Augen.

„Guten Morgen Schwesterherz!“, begrüße ich sie und umarme sie sofort. „Alles Gute zu deinem Geburtstag!“ „Wieso bist’n du schon wach?“, nuschelt sie leicht irritiert. „Also, ein Danke und eine Guten Morgen, hätten es auch getan.“ Ich grinse sie an. „Ich wollte einmal Frühstück für dich machen! Außerdem haben wir heute einen langen Tag vor uns!“ Tama sieht an mir vorbei. „Wow. Ab sofort will ich immer so frühstücken!“ „Vergiss es!“ Sie umarmt mich und bedankt sich bei mir. Sie blickt wieder zum Tisch. „Die Blumen sind aber hübsch. Sind das nicht Lilien!?“ Ich nicke. „Deine Lieblingsblumen!“ Ich bin richtig stolz auf mich. „Wann hast du die geholt?“ „Gestern nach der Arbeit.“

Wir setzen uns hin und Tama nimmt das Geschenk von mir und schüttelt es leicht. „Was ist da drinnen?“, fragt sie während sie es auspackt. „Zum Glück nichts was zerbrechen kann.“ Sie streckt mir die Zunge heraus und packt weiter aus. „Ein Karton?“ Ich verdrehe die Augen. Sie macht den kleinen Karton auf und zieht ein Halsband hervor. „Du hast aber keine perversen Spielchen mit mir vor, oder?“ Ich verschlucke mich halb an meinen Brötchen. „Ja, was sonst…“, sage ich leicht verärgert.

„Was trägt wohl ein Halsband?“, frage ich sie während ich aufstehe und aus der Küche gehe. „Was weiß ich! Du?“ Ich knurre leise vor mich hin auf dem Weg in mein Zimmer. Neben meinem Bett liegt ein altes Handtuch mit einem Pelzknäul darauf, welches schläft. Ich gehe auf das Pelzknäul zu und streichle es. „Na meine Kleine..“ Das kleine Wesen streckt sich und wedelt mit ihrem Schwänzchen. Sie tippelt aufgeregt neben mir her in die Küche.

Sofort stürmt das kleine Etwas auf Tamako zu und stupst sie mit ihrer feuchten Schnauze an. „WUAAAH! Das ist kalt!“ Tama springt auf und sieht nach unten. „DAS IST EIN HUND!“ Sie hebt den Labradorwelpen sofort hoch und lässt sich das Gesicht abschlecken. „Also, dir gebe ich keinen Kuss mehr!“, scherze ich herum. Tamako lacht über das ganze Gesicht. „Seit wann ist er…“ „Sie. Er ist eine Sie. Und auch seit gestern.“ „Hast du mich deshalb mit Hime zum Shoppen geschickt.“ Ich zucke mit den Schultern. „Wer weiß.“ „Sie ist süß! Wie heißt sie?“ „Das wollte ich dir überlassen. Deshalb müssen wir heute auch nochmals los. Wir müssen einen Hundekorb holen und das ganze Zeug. Ich bezahle natürlich.“ Ich hole den Hundepass. „Hier, sie gehört Offiziell dir, nur der Name fehlt eben noch.“ Ich lege ihr den Pass neben den Teller hin.

Tamako setzt den kleinen Vierbeiner wieder ab und umarmt mich stürmisch. „Danke!“ Ich nehme sie in den Arm. „Gern geschehen.“ Tamako hat sich von klein auf schon immer einen Hund gewünscht. Ich bin froh, dass ich ihr den Wunsch endlich erfüllen konnte. Sie lässt mich los und spielt sofort mit der Kleinen. Ich setze mich derweil wieder hin und esse weiter. Ich beobachte Tama wie sie ausgelassen mit dem Hund spielt. Irgendwann liegt sie auf Küchenboden und der Welpe schläft auf ihrem Bauch. „Vielleicht habe ich ein bisschen übertrieben.“, sagt sie lächelnd. Tamako ist glücklich. Das freut mich.

„Wie willst du sie nun nennen? Sie ist reinrassig und ein F-Wurf.“ „Reinrassig? Das heißt, sie war sehr teuer, nicht wahr?“ „Naja, schon. Aber für dich immer wieder gerne.“ Tama überlegt und streichelt ihren Hund unterdessen über das Fell. „Fee.“ „Hm?“ „Sie soll Fee heißen.“ „Ok, dann müssen wir das nachher eintragen lassen.“

Tama hält Fee fest, während sie aufsteht. Sie setzt sich mit ihr an den Tisch. „Sie passt sogar auf meinen Schoß… Sie ist wirklich süß..“, sagt sie verliebt und beobachtet Fee mit einem liebevollen Blick. Ich sehe über den Tisch. Sie passt wirklich auf ihren Schoß. „Bald, wird nur noch der Kopf auf deinen Schoß passen.“ Sie blickt auf. „Wie groß meinst du, wird sie?“ Ich überlege. „Keine Ahnung. Aber sicher so groß, dass sie bei uns vom Tisch mitessen kann.“ Ich muss bei dem Gedanken lachen und auch Tamako stimmt mit ein. „Dann essen schon zwei Tiere vom Tisch.“, scherzt sie. „Stimmt, ein kleines Schweinchen mit ihrem Hund!“, gebe ich daraufhin zurück. Sie tritt mir unter dem Tisch gegen das Schienbein und setzt ihren Leg-Dich-Nicht-Mit-Mir-An-Blich auf. Niemals unterschätzen. Niemals. Aber wieso verdammt nochmal, kriege ich zum Schluss immer alles ab? Aaaaauaaaa. Ich reibe mir mein Bein. Schmerz.

Wir frühstücken fertig und machen uns dann zu einer Shoppingtour für und mit dem Hund bereit. Tama nimmt das Halsband und legt es ihr um. „Holen wir ihr ein Hundegeschirr.. Ich habe Angst, sie mit dem Teil zu verletzten…“, sagt sie, während sie das Band begutachtet. „Klar, wäre wirklich besser.“, stimme ich ihr zu. Ich hole einen kleinen Hundekorb mit Leine drinnen aus meinem Zimmer. „Ich frage nicht nach, wann du das wieder gekauft hast.“ Ich grinse sie an. „Tja, wer kann der kann.“ Ich gebe ihr den Korb, damit sie Fee hinein setzen kann. Dann beginnt unsere vierstündige Shoppingtour.

Am Nachmittag kommen wir vollgepackt mit zwei Hundekörben, Futter, Spielsachen, Hundegeschirr, Näpfen, Leckereien für Fee und mit noch so einigen Dingen wieder zu Hause an. „Also, ich bin jetzt fertig mit den Nerven.“, sage ich leicht außer Atem. Und mein Geldbeutel ist auch ziemlich leer geworden. Für Tamako. Fee schnüffelt das Wohnzimmer ab und ihr neues Hundekörbchen, eines davon, wird zukünftig hier stehen und das andere bei Tamako im Zimmer. Ich setze mich auf das Sofa, während Tama alles auspackt. Sie hatte vorhin darauf bestanden, dass sie alles für Fee herrichten will. Soll mir nur recht sein. Ich sehe auf die Uhr. In ein paar Stunden kommen Tamakos Gäste. „Wen hattest du nochmals eingeladen und um wie viel Uhr genau kommen sie?“, frage ich Tama als sie ins Wohnzimmer kommt. Sie setzt sich zu Fee und spielt mit ihr. Ein Quietschball. Das kann was werden.

„Also, Hime und Ren wollen um 6 Uhr kommen und helfen beim Essen machen und so. Um sieben Uhr kommt dann der Rest von uns. Und um 8 Uhr kommen noch ein paar Leute von meinem Studiengang.“ Ich nicke ihr zu. Mit dem Rest von uns meint sie sicherlich ihren Freund und meinen. Also noch drei Stunden bis Hime und Ren kommen. „Ok, dann sollten wir langsam anfangen mit aufräumen und so. Der Hund muss vorher auch nochmals raus.“ Tamako nickt und wir machen uns an die Arbeit. Wir saugen, putzen, räumen auf, lachen über Fee, wie sie auf den Staubsauger reagiert und richten dann die Wohnung ein bisschen her. Als wir fertig sind, erkläre ich mich bereit mit Fee Gassi zu gehen, damit Tamako sich herrichten kann. Fee ist nach nur 15 Minuten laufen k.o., so dass ich sie zurücktragen muss. Kaum dass Fee aber zu Hause ist, läuft sie wieder munter durch die Gegend. Tse. Faule Socke.

Ich gehe in mein Bad und dusche mich schnell ab. Ich bin gerade fertig geworden mit anziehen, als es an der Tür klingelt. Ich öffne die Tür. Hime und Ren. Ich begrüße beide, auch Tamako steht nun hinter mir. Sie hat sich Locken gemacht und trägt ein dunkelrosa Shirt und einen schwarzen Rock. Die kleine Fee späht vorsichtig aus dem Wohnzimmer hervor und läuft dann auf Hime und Ren zu. Dabei wedelt sie heftig mit ihrem Schwanz und legt sich auf den Rücken. Wieder lacht Tamako über das ganze Gesicht. Es war die richtige Entscheidung.

Wir bereiten zu viert alles vor, während die Mädchen über das Essen herrichten, hilft mir Ren, die Möbel zu verschieben, damit mehr Platz haben, zusammen holen wir auch noch ein paar Kästen Bier aus meinem Auto sowie andere diverse alkoholische Getränke. Vorteil, wenn man mal in einer Bar gearbeitet hat, man kann die Getränke selber mixen. Wir richten auch eine kleine Minibar in der Küche her, bis auch schon die nächsten Gäste kommen. Ich wollte gerade auf machen, als Tamako mich zur Seite schubst. Ok. Ihr Freund steht vor der Tür. Sie öffnet die Tür und fällt ihrem Freund sofort um den Hals. Dahinter steht mein Freund. Ich begrüße ihn mit einem Kuss. Sogar ein paar Studienfreunde waren schon da.

Jetzt kann gefeiert werden.
 

____
 

Sou, ein extra Kapi für euch.

So als Danke Schön an alle Leser die mir treu bleiben und so :)

Und auch grooooßes Danke Schön, an meine Yu-chan. Dafür dass du meine Kapis immer durchgelesen hast. Möp. :)

Hab euch lieb :D



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Kommentare zu dieser Fanfic (13)
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Von:  Rajani
2011-08-14T10:17:24+00:00 14.08.2011 12:17
oh mein gott! ich hätte doch beinahe verpasst dieses kappi zu lesen!!! das geht ja mal gar nicht....also ;)

da sind die brüder, das ist ja niedlich :D na da bin ich ja gespannt
übrigens der arme haru tut mir ja total leid. der reitet sich zwar da selber ganz schön rein, aber das ist irgendwo auch wieder süß, dass er eifersüchtig ist. ein bisschen wien mädchen aber trotzdem niedlich.
und ich ahne schon, dass kyo noch lange lange nicht über shinji hinweg ist - er liebt ihn doch noch und ich glaube haru weiß das ganz genau. hach wie zerreißend :)

bin mal gespannt wie es weitergeht, was jetz passiert...
trennt sich haru jetzt von kyo oder will um alles in der welt kyos partner bleiben?
wer ist bei shinichi und shinji gestorben? oder was auch immer?

mach weiter, schnell

LG Raj*
Von:  Arisa_abukara
2011-06-15T14:45:58+00:00 15.06.2011 16:45
wie traurig, haru Kyosuje und Shinji tun mir gead voll leid Q.Q
aber i-wie süß, das er nen 'älteren' Bruder hat x3
ich bin voll gespannt wie's weiter geht,
mach bitte ganz schnell weiter *.*

lg ^-^
Von:  Rajani
2011-05-21T16:56:59+00:00 21.05.2011 18:56
juhu erste ;)

HÄÄÄÄÄ?????? ja jetzt bin ich wirklich verwirrt, das ist also sein bruder??? jetz wirds ja spannend

aber was ich nicht ganz verstehe... warum ist haru sooooo eifersüchtig wegen eines anrufes? was macht er dann erst wenn kyo und shinji sich jetzt so leicht verliebt ansehen?? gibts dann haue??? ^^

bin gespannt wies weitergeht, mach schnell weiter und schön an die zeitform denken ;)

LG Raj
Von:  Rajani
2011-05-03T17:49:03+00:00 03.05.2011 19:49
???? Anrufe??? von shinji???? HÖ?? ja da frag ich mich auch mal wie shin das gemacht haben soll ... hat er sein handy auf die brust geklebt und geht heimlich telefonieren??? xD mal sehen, wie er das gemacht hat
aber ich muss ja mal sagen... er stammelt vor sich hin wie shinji, er hat die augen und die haare wie shinji und er verhält sich irgendwie genauso ... verdächtig, verdächtig...

und was zum henker ist bei haru im restaurant passiert??? bin ja mal schwer gespannt was da war

und natürlich noch viel gespannter, wie es mit kyo und shin weitergeht ^^ bitte mal schnell weiterschreiben ^^

PS: die zeitsprünge werden weniger ;) lob ist wichtig, drum sag ich dir das jetz mal ;)
Von:  Yura-san
2011-05-01T17:47:37+00:00 01.05.2011 19:47
Das Kapi ist schon irgendwie spannend und dennoch verwirrend ^^"
Bin gespannt wie sich das alles entwickelt...
Achja und: Ich mag Haru nicht.
xD
Musste ich mal loswerden ^-^
Von:  Yura-san
2011-04-29T09:11:48+00:00 29.04.2011 11:11
Hach irgendwie ein niedliches Kapi ^-^
Mein Bruder ist fast nie so nett zu mir *flenn*
Eher nervt er mich oder ähnliches..
Aber egal.
Das Kapi war süß und ich bin gespannt, ob da noch was kommt mit Tama und dem Jungen.
Aber was mit Shin ist, will ich auch wissen xD
Von:  Rajani
2011-04-28T21:30:42+00:00 28.04.2011 23:30
T_T ha wie süß, das erinnert mich in umgekehrter art und weise an meinen bruder... der allerdings umarmt eher mich als ich ihn ^^ egal, ich hab ihn lieb und tama hat ihren bruder lieb - das es um einen jungen geht dachte ich mir übrigens fast, hab ich doch richtig gelegen ^^
jetz will ich aber auch mal wissen, was mit diesem shin ist...
*zitter-vor-spannung*

LG Raj*

PS: hab den perfekten song für die story, zumindest glaube ich das nachdem was ich bisher gelesen hab
http://www.youtube.com/watch?v=n4F8ON69iJU

Von:  Rajani
2011-04-28T21:16:42+00:00 28.04.2011 23:16
was ist denn mit meiner niedlichen kleinen tama los?
ach und kyo ist doch ein... süßer trottel, ist mit haru zusammen und fühlt sich dennoch manchmal einsam und muss an shinji denken...
gott ist der junge schwer verliebt und dazu noch unglücklich...
jetzt will ich aber wissen was mit tama ist
Von:  Rajani
2011-04-28T21:14:52+00:00 28.04.2011 23:14
wer ist shin???? ;) ich ahne da was ^^
bin ja mal gespannt was da draus wird
übrigens hab ich schon erwähnt, das tama echt niedlich ist ^^
Von:  Rajani
2011-04-28T21:09:05+00:00 28.04.2011 23:09
hach wirklich schön geschrieben, der traum von kyo klingt vielversprechend und ich hab es schon geahnt, dass er mit haru zusammen sein wird... ^^ was auch sonst
aber irgendwie... tja er liebt shinji wohl immer noch ^^


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