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Blood Painted

von

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Ace of Spades

Ich fühlte mich unwohl und das merkte man wohl auch, so erboste Blicke, wie Sakura mir zuwarf. "Reiß dich zusammen. Hier wird dich schon keiner anfallen. Schau, Sai spinnt auch nicht so."

Tatsächlich lächelte dieser gleichmütig und sah sich interessiert um, als wäre er noch nie in einer Bar gewesen, aber seine Gelassenheit beruhigte mich wenig. "Sai spinnt ja auch im Allgemeinen.", klagte ich laut.

Er warf mir einen amüsierten Blick zu. "Du musst keine Angst um dein Arschloch haben. Ich glaube, auch Schwule stehen auf große Penisse - Und das hast du ja nicht zu bieten."

"Wa...? Nein...! Ich...", stammelte ich und zeigte ihm anschließend den Mittelfinger. "Mistkerl!" Ich wusste nicht, warum ich immer noch so verlegen auf seine Sticheleien reagierte, schließlich wusste ich inzwischen, dass ich nicht ganz schlecht ausgestattet war - Und auch, dass meine Attribute durchaus auch auf Männer wirkten... Obwohl ich das lieber nicht gewusst hätte.

Wir befanden uns in einem Lokal mit Ziegelmauern, bloßen Glühbirnen und Tischen aus dunklem Holz, dessen spartanische Einrichtung auf moderne Art heruntergekommen wirkte. Es gab mehrere getrennte Räume, die durch enge Flure miteinander verbunden waren, aber jetzt, um dreizehn Uhr, war niemand hier außer uns dreien und den Männern, mit denen wir verabredet waren. Ihnen stand die Trauer deutlich in die Gesichter geschrieben. Wir gesellten uns zu ihnen an den Tisch und begrüßten sie höflich.

"Ihr Verlust tut mir wirklich leid.", fing Sakura aufrichtig an.

"Danke... Ich kann es immer noch nicht fassen.", sagte der Älteste von ihnen, dem die Bar gehörte. Er hatte ein freundliches, trauriges Gesicht und hatte sich als Riko vorgestellt. Er war mir auf Anhieb sympathisch. "Itsuki war ein guter Junge."

"Wir tun unser bestes, um den Verantwortlichen zu finden.", versprach das Mädchen ernst. Weil das Opfer aus einem anderen Dorf stammte, war seine Familie noch nicht hier und diese drei waren die ersten Kontakte, die wir bei ihm hatten herausfinden können. Sie waren offenbar gute Freunde. "Können Sie uns erzählen, was am Tatabend geschehen ist?"

"Es war eigentlich alles wie immer; Itsuki ist ziemlich spät gekommen, weil er nach der Uni noch arbeiten und lernen musste. Er war sehr fleißig, einer der besten in seinem Jahrgang."

"Das hat doch jetzt nichts mit der Sache zu tun.", unterbrach ein zweiter, jüngerer Mann mit schwarzen Haaren und vor wütender Trauer brennenden Augen. Ich hatte Mitleid mit ihm, denn Zorn war eine Art der Trauer, die einen isolierte. Er hieß Kuriyama und es war offensichtlich, dass Itsuki ihm besonders viel bedeutet hatten, vielleicht waren sie mal zusammen gewesen. "Ihn zu loben, macht ihn auch nicht wieder lebendig. Dieser Idiot... Wenn er... Wenn ich..."

"Hör auf, Kuru.", flüsterte der dritte im Bunde, dem einzigen von ihnen, der seine Tränen nicht zurückhielt, ein sehr jung aussehender Typ mit braunem Haar, rotgeweinten Augen und Saotu als Namen. "Sie wollen doch nur helfen."

"Das macht doch nichts, wir verstehen euch.", wandte ich freundlich ein, wofür ich von zwei Dritteln der Trauernden ein dankbares Lächeln bekam. Kuriyama musterte mich finster, als nähme er mir meine Anteilnahme nicht ab. Ich räusperte mich unbehaglich, weil ich mir viel auf meine Glaubwürdigkeit einbildete und mir dann einfiel, dass ich meinen ganzen Freunden eigentlich ein Theater vorspielte und das schon seit Monaten. Aber das war jetzt im Moment nicht das Thema. "Äh... Was... Wie genau ist der Abend denn verlaufen?"

"Wie gesagt, Itsuki kam spät und wir haben etwas geplaudert, dann hab ich ihn eine Weile nicht mehr gesehen. Ich hab mich um einen Neuling gekümmert. Am Anfang schien er ziemlich schüchtern zu sein; Hat kaum ein Wort gesagt und die zig Leute, die ihn angeflirtet haben, kaum beachtet. Aber als er Itsuki gesehen hat, ist er schnurstracks auf ihn zugegangen und hat ihn angesprochen."

"Der war das bestimmt. Eh schon verdächtig, hier einfach so aufzutauchen und sich gleich einen Typ zu stürzen wie eine läufige Hündin... Wenn ich den in die Finger kriege..."

"Werden Sie ihn nach Namen und Adresse fragen und uns diese umgehend weiterleiten. Sehr nett von Ihnen.", unterbrach Sakura in freundlichem Ton die angefangene Morddrohung und Kuriyama nickte düster.

"Aber es war schon komisch... Keiner kannte den Jungen, und der Laden hier ist nun wirklich nicht sehr bekannt.", sinnierte der Ladenbesitzer, der uns Kaffee serviert hatte. "Ich wüsste nicht, wie er ausgerechnet hier hätte landen sollen. Und warum ausgerechnet Itsuki... Der arme Junge."

Eine Weile herrschte Stille, in der wir an den Toten dachten - Auch die von uns, die ihn nicht gekannt hatten. Dann räusperte Sakura sich und nickte Sai zu, der einen kleinen Block und einen Bleistift hervorholte. "Wenn Sie uns beschreiben können, wie der Fremde aussah, würde uns das sehr helfen."

Sie öffneten alle drei den Mund, schlossen ihn, öffneten ihn wieder und runzelten dann einvernehmlich die Stirn. "Ich weiß es nicht mehr.", eröffnete Riko sichtlich verwirrt und die anderen stimmten dieser Aussage zu.

Ich warf Sakura einen Blick zu und wusste, dass sie an dasselbe dachte wie ich; Sawa Tao hatte uns erzählt, ihre Leute hätten den Mörder der Mafiosi auch nicht beschreiben können. Wenn es also derselbe Täter war, wovon wir ausgehen konnten, hatte auch den Miraden-Boss und seine Leute Michelangelo umgebracht. Und dann konnten wir davon ausgehen, dass es ein Kollege war.

"Nicht mal die Haarfarbe?", bohrte ich nach.

"Schwarz... Denke ich."

Sie waren sich alle nicht so sicher, und diese Auskunft half uns sowieso nicht maßgeblich. Die meisten Leute hier hatten schwarze Haare. Unsere Suche war also auf schwarzhaarige, dünne Männer beschränkt, die in Schwulenbars rumhingen. Wow. Das grenzte es nicht wirklich ein. Wir befragten die Männer noch nach ein paar Details und sie versprachen, uns sofort zu informieren, falls ihnen noch etwas einfiele, dann verließen wir das Lokal, auch nicht wesentlich schlauer als vorher. Uns blieb nur, die Kontakte der Anwesenden durchzugehen, an die die drei Herren sich erinnert hatten, aber das würde lange dauern und war wenig erfolgversprechend.

"Was machen wir jetzt?", fragte ich in die bedrückte Stille hinein, die entstanden war, als wir das Gebäude verlassen hatten. Das hier war einer der seltenen Fälle, in denen man lieber Unrecht gehabt hätte, denn die Erkenntnisse dieser Befragung machte alle unsere Kollegen und Freunde zu Verdächtigen.

Sakura schwieg eine Weile. "Wir müssen die Meisterin informieren. Sie wird schon wissen, was zu tun ist."

Das war keine große Hoffnung oder Erleichterung, aber vielleicht die einzige, die wir im Moment bekommen würden. Wir trennten uns, weil ich mich um die Sicherheitsvorkerungen für Gaaras Aufenthalt kümmern musste, während die anderen mit Tsunade sprechen wollten. Es würden ständig drei Shinobi sein, die zusammen mit Kankuro und Temari auf den Kazekage aufpassten und wenn die Sache sich weiter so entwickelte, würden wir uns einen ähnlichen Plan auch für unsere eigene Befehlshaberin ausdenken müssen. Ich war besorgt um die Hokage, die auf die meisten ihrer Sicherheitsvorkehrungen verzichtete, um so viele Shinobi wie möglich für die Überwachung der Zivilisten übrig zu haben, aber sie würde nicht mit sich reden lassen und ich verstand sie; Ich hätte es nicht anders gehandhabt und immerhin war sie die stärkste Frau unseres Dorfes, sie konnte schon auf sich achten. Jedenfalls würde die Botschaft, solang unser Staatsgast sich dort aufhielt, besser gesichert sein als so manches Gefängnis. Allen Beteiligten wäre es lieber, die Vorkerungen würden sich als übervorsichtig herausstellen, aber so, wie sich die Situation entwickelte, war Vorsicht besser als Nachsicht. Wir konnten keinen Krieg gebrauchen, weil Gaara etwas passierte während er im Dorf war.

Jedenfalls war die Stimmung im Team, milde gesagt, angespannt. Ich langweilte mich auf den Besprechungen, zog sie aber durch, weil es nötig war. Außerdem war es eine Gelegenheit, der Hochspannung in meiner eigenen Wohnung zu entgehen, die nicht wie erwartet mit der Zeit abgenommen hatte, sondern im Gegenteil immer heftiger zu werden schien je mehr Sasuke sich mir öffnete. Es machte mich an, dass er mir vertraute, und inzwischen dachte ich nicht nur an Sex mit ihm, ich träumte sogar davon. Das wiederum widerte mich so an, dass ich zu keiner Zärtlichkeit mit Hinata mehr fähig war, ohne an ihn zu denken.

Unser Versuch, unsere Beziehung ihren Eltern zu erklären, war ein Desaster gewesen.
 

Am Wochenende vor einer Woche war ich ins Haus der Hyuuga gegangen und hatte dort in sehr angespannter Atmosphäre zu starken Tee mit ihnen getrunken, bis Hiashi Klarheit verlangte: "Was gibt es also zu besprechen?"

Offenbar hatte er nicht mal den Hauch einer Ahnung; Ich und seine Tochter, das kam ihm noch nicht mal in den schlimmsten Albträumen in den Sinn. Aber genau diese Tatsache hatte ich ihm höflich zu eröffnen versucht. "Sie haben eine wundervolle Tochter. Sie ist stark, verständnisvoll, klug, aufrichtig, liebevoll und..."

"Komm zum Punkt, Junge.", unterbrach Hiashi mich skeptisch.

Ich warf Hinata, die wegen der Komplimente und der Gesamtsituation knallrot geworden war, einen Blick zu, dann lächelte ich meinen angedachten Schwiegervater offen an. "Aus all diesen Gründen habe ich mich in Hinata verliebt und ich habe das große Glück, dass sie mich auch liebt. Deshalb würde ich mich freuen, wenn sie... Na ja, uns Ihren Segen geben oder so.", endete ich ziemlich lahm. Ich kam mir plötzlich albern vor, weil das klang, als würde ich um Hinatas Hand anhalten und auch ihr schien das peinlich zu sein. Eine ganze Weile hätte man eine Stecknadeln fallen hören können, also räusperte ich mich. "U-Und...? Was, hm, was sagen Sie?"

"Ich warte darauf, dass du das hier als einen deiner äußerst unpassenden Scherze offen legst.", sagte Hiashi so nüchtern, dass mein Lächeln noch ein paar Sekunden fortbestand, ehe es einfror. Hinata neben mir begann zu zittern und Neji, am anderen Ende des Tisches, schloss die Augen als wolle er ´Ich hab es euch ja gesagt.` mit seiner Miene ausdrücken.

Ich war eine Weile völlig sprachlos, dann lachte ich nervös. "Das... Das ist kein Scherz, Sir. Wir sind zusammen und..."

"Ich dulde so etwas nicht unter meinem Dach." Noch immer völlig beherrscht erhob das Familienoberhaupt sich. "Geh jetzt."

Hinata stand zusammen mit mir auf. "V-Vater..."

"Sei still.", fuhr er sie an und noch bevor Hiashi selbst wusste, dass er sie schlagen würde, stand ich vor meiner Freundin und fing die Hand ihres Vaters ab, die sonst in ihrem Gesicht gelandet wäre. Er starrte fassungslos in meine eisige Miene und riss sich los. "Wie kannst du es wagen...?"

"Wie können Sie es wagen, die Hand gegen ein Mädchen, ihre eigene Tochter, zu erheben?" Den ganzen Nachmittag über hatte ich mir die größte Mühe gegeben, respektvoll zu sein, nur, um jetzt festzustellen, dass dieser Mann gar keinen Respekt verdiente. Schützend legte ich den Arm um Hinata. "Sie sind erbärmlich. Komm, Takara, wir gehen."

"Wenn du jetzt gehst, wirst du nie wieder einen Fuß in dieses Haus setzen."

Hinata erstarrte in meinem Arm und am liebsten hätte ich sie nach draußen getragen, aber stattdessen ließ ich los. Ich konnte nicht von ihr verlangen, sich zwischen mir und ihrer Familie zu entscheiden, dazu waren mir Blutsbande viel zu heilig. Und ich wusste nicht mehr, ob ich sie ihr würde ersetzen können in der Zukunft. Lange würde mein Theaterstück nämlich sicher niemanden mehr täuschen.

"Naruto-kun...", flüsterte Hinata, als ich zur Tür ging.

"Wir sehen uns, Süße.", versprach ich betont gelassen.

Wie zu erwarten gewesen war, passte das dem Hausherren nicht: "Das werdet ihr auf keinen Fall. Neji, bring ihn raus und sorg dafür, dass er sich nicht mehr hier blicken lässt."

Schweigend begleitete Hinatas Cousin mich zur Tür, wo wir noch kurz stehen blieben. "Es war gut, dass du dich gefügt hast. So können wir vielleicht nochmal mit ihm reden, wenn er sich an den Gedanken gewöhnt hat.", erklärte Neji vernünftig wie immer.

"Du hast dich ja auch noch nicht an den Gedanken gewöhnt.", scherzte ich mit einem angespannten Lächeln und einem besorgten Blick in Richtung Wohnzimmer. "Ich habe Angst, dass er ihr etwas tut."

"Ich achte auf sie.", hatte Neji versprochen und mich dann auf die Straße geschoben.

Danach hatte ich Hinata zwei Tage nicht gesehen und als sie schließlich vor meiner Tür gestanden hatte, war die Schwellung in ihrem Gesicht noch nicht ganz zurückgegangen. Ich wollte ihren Vater zur Rede stellen, aber sie behauptete steif und fest, sie wäre hingefallen. Geglaubt hatte ich ihr das nicht, aber ich hatte es ihr überlassen, wie sie damit umgehen wollte, schließlich war es ihre Familie.

Wir mussten jetzt wesentlich vorsichtiger sein, wenn wir uns treffen wollten, was wir meistens auch nur noch in meiner Wohnung taten. Das verärgerte wiederum Sasuke; Er sagte zwar kein Wort, solange sie da war, aber es war offensichtlich, dass er sie nicht dort haben wollte. Überhaupt war er ziemlich herrisch, wenn er mal was sagte, sodass wir uns regelmäßig in die Haare gerieten, aber hergegeben hätte ich ihn deshalb auch nicht mehr.
 

Es war ein ganzer Haufen Leute da; Die zwanzigköpfige Wachtruppe, Tsunade und der Ältestenrat, Shizune, ein paar Schaulustige und an einer Hauswand lehnte Shikamaru, der gekommen war, um seine Freundin zu begrüßen. Ich hätte gerne mit ihm geredet, aber wir hatten eine Formation, in der wir zu warten hatten. Und das taten wir inzwischen immerhin auch schon bestimmt zwanzig Minuten. Mir kam es allerdings länger vor, weil ich mich langweilte. Jedes Mal, wenn ich nervös von einem Fuß auf den anderen trat oder mich ungeduldig streckte, um als erster die Gesandtschaft aus Suna zu erspähen, warf mir der Typ neben mir, dessen Namen ich mir weder merken konnte noch wollte, einen bösen Blick zu.

Kurz darauf war es endlich so weit: "Sie kommen.", sagte Tsunade gemessen und tatsächlich tauchten zwischen den Bäumen drei Gestalten auf, die sich rasch näherten. Ich versuchte wirklich, meine Freude zu beherrschen, aber schließlich brach sie sich doch Bahn, indem ich begeistert winkte. Das brachte mir zwar weitere missbilligende Blicke meines Nebenmannes ein, aber das war mir egal. Wenigstens hatte ich keinen Stock im Arsch.

Als der Kazekage und sein Gefolge auf unsere Leute tragen, gab es ein großes Händeschütteln, Vorstellen, Begrüßen und einiges an Katzbucklerei vonseiten der Ältesten. Dann war die Hokage gewogen zu erklären, was es mit der Horde Shinobi auf sich hatte, die da herumstand. "Zu deiner Sicherheit stelle ich dir eine Truppe zur Verfügung, die rund um die Uhr das Anwesen bewacht. Wir haben einen Plan aufgestellt, den Temari-san und Kankuro noch mit den Anführern besprechen sollten."

"Wir können den Kazekage auch selbst beschützen.", widersprach Temari, eine Hand auf ihrem Fächer. Sie sah diese Maßnahmen offenbar als Beleidigung.

"Unter normalen Umständen bin ich mir dessen sicher. Aber wie ich schon betonte, haben wir hier eine Ausnahmesituation."

"So weit ich weiß, ist das schon seit mehreren Monaten der Fall."

"Sprecht euch mit dem Team ab.", unterbrach Gaara die Diskussion gewohnt knapp. Gemeinsam machten die beiden Kage sich auf den Weg zum Hokage Turm und als er an uns vorbei ging, wanderte Gaaras Blick über die Gesichter. Erneut hob ich grüßend die Hand und als er mich entdeckte, nickte er kaum merklich, was ich mit einem breiten Grinsen beantwortete.

Unsere kleine Abordnung hatte genaue Angaben über das, was zu tun war, sobald der Kazekage eintraf und wir machten uns umgehend an die Arbeit. Ein Teil von uns folgte den hohen Herrschaften, um das Anwesen zu überwachen, der andere Teil ging vor, um die Botschaft zu sichern. Ich gehörte zur ersten Fraktion und wie die meisten von uns froh darüber, Tsunade wieder bewacht zu wissen, ein Luxus - Oder eine Notwendigkeit? - Auf den sie in den letzten Wochen verzichtet hatte. Am Hokage-Turm war alles ruhig, sodass ich es mir auf einem lauschigen Ast eines Baumes im Halbschatten gemütlich machte, von dem aus ich Tsunades Büro gut im Blick hatte. Die drei Abgeordneten aus Suna, der Ältestenrat und Tsunade sorgten für ein gut gefülltes Zimmer, das eher an ein überbuchtes Zugabteil als an einen Konferenzraum erinnerte. Natürlich hörte ich nicht, was gesprochen wurde, aber Mimik und Gestik der Anwesenden wurden zunehmend ungehaltener. Damit hatte ich die Wette, die unter uns Wachen lief, verloren; Ich hatte ihnen zwei Tage friedlicher Zusammenarbeit prognostiziert, bevor der erste Streit ausbrach.

Gaara sagte etwas, woraufhin Temari eine Verbeugung andeutete und verschwand. Sie hatte ich um den Jahreswechsel zuletzt gesehen, als sie Shikamaru besucht hatte, und jetzt würde man sie wegen der Chunin-Prüfungen wohl öfter antreffen, die zufälligerweise jedes Jahr mit ihrem Freund vorbereitete. Rein zufällig, natürlich. Ich wusste nicht, was sie an ihm fand oder er an ihr, aber das Ganze funktionierte jetzt immerhin schon seit drei Jahren. Vielleicht war Shikamaru aber auch einfach zu faul, um Schluss zu machen, und Temari zu stolz.

Jedenfalls hatte ich nicht damit gerechnet, sie da unten vor meinem Baum stehen zu sehen mit verschränkten Armen und aufforderndem Blick. "Gemütlich?", erkundigte sie sich, als ich sie bemerkt hatte.

Ich grinste. "Klar. Was gibt es? Shikamaru lungert hier sicher irgendwo rum und..."

"Ich bin wegen dir hier. Komm."

Verwirrt folgte ich ihrer Aufforderung und zu meiner Überraschung führte sie mich zum Hokage-Anwesen. Eigentlich wollte ich nicht fragen, aber schließlich regte sich die Neugierde. "Was ist los?"

"Ich schätze, du wurdest befördert." Sie warf mir einen zweifelnd-abschätzenden Blick zu, der mich irgendwie beleidigte ohne dass ich es begründen könnte.

"Was heißt das jetzt?", bohrte ich nach, aber da waren wir schon an der Tür zu Tsunades Büro und wurden ins Büro gebeten. Inzwischen waren nur noch zwei Vertreter des Ältestenrates da, aber diese beiden schimpften in einer Lautstärke für zehn auf Gaara ein, den das ganze jedoch herzlich wenig zu interessieren schien. Trotz meiner temporären Verwirrung brachte ich ein Grinsen zustande, als ich auf ihn zuging und ihn zur Begrüßung am Arm fasste.

"Na, alter Sandmann? Was geht?" Zu meiner Verwunderung schloss er scheinbar erschöpft die Augen, während sowohl Tsunade als auch Shizune, Temari und Kankuro sich an die Köpfe fassten.

"Wie Sie sehen...", führte die Hokage das Gespräch von zuvor fort. "Ist er inzwischen sehr kompetent und ernst bei der Sache, genau wie ich sagte."

"Wir brauchen nicht noch mehr Wachen. Wir können auf unseren Bruder achten."

"Aber nicht vierundzwanzig Stunden."

"Er kann auch selbst kämpfen."

"Kann mir erst mal jemand erklären, was überhaupt los ist, damit ich mit euch streiten kann?", warf ich, noch immer verwirrt, aber gut gelaunt ein, woraufhin alle Blicke sich auf mich richteten. Tsunade, Shizune, Temari und Kankuro sahen skeptisch aus, die Ältesten mit offener Abneigung und Gaara... Eben mit dem üblichen Gaara-Gesichtsausdruck, stoisch gefasst und etwa so beeindruckt als ginge ihn das alles überhaupt nichts an. Ich erwiderte das alles mit demselben gleichmütigen Lächeln. "Also?"

"Wir sind der Meinung, der Kazekage braucht persönlichen Schutz. Einen Bodyguard. Und er möchte, wenn es schon nötig ist, dich für diese Arbeit, aber..."

"Cool! Dann können wir abhängen und so."

"Ich fürchte, er hat keine Zeit zum ´Abhängen` - Und du auch nicht, oder hast du deine eigentlichen Aufgaben schon vergessen?"

Das Lächeln verschwand aus meinem Gesicht. "Sasuke."

"Genau der. Soweit ich mich entsinne, warst du mit seiner Beaufsichtigung bereits überfordert."

"Das stimmt gar nicht.", protestierte ich laut, weil ich vor Gaara und seinen Geschwistern nicht als inkompetent dargestellt werden wollte. "Er fühlt sich wohl. Frag ihn doch, ob er zu jemand anderem will."

Wir wussten beide, dass er das nicht wollte, was sie mit einem Seufzen zugab. "Darum geht es jetzt im Moment auch gar nicht. Ich versuche nur, Gaara zu erklären, dass du für diese Aufgabe im Moment zu beschäftigt bist."

"Und wieso? Ich kann Sasuke doch einfach mit in die Botschaft nehmen; Da ist er besser bewacht als bei uns zu Hause und es gibt ja wohl mehr als genug Zimmer dort."

"Es kann aber nicht einfach jeder in einer Botschaft wohnen. Das ist nicht der Sinn der Sache."

"Vor allem kein Schwerverbrecher auf Bewährung."

Ich sah den Mann aus dem Ältestenrat, der das gesagt hatte, wütend an. "Er ist seit sechs Monaten hier und hat bisher nichts getan. Im Gegenteil, er hat sogar..." Tsuande warf mir einen Blick zu, der mich zum Schweigen brachte; Ich hatte ganz vergessen, dass niemand wissen durfte, dass Sasuke uns bei Ermittlungen geholfen hatte. Und auch von seiner Entführung sollten lieber so wenige wie möglich erfahren, denn das würde die Sicherheitsvorkehrungen um ihn herum in Frage stellen. "Er hat sich als sehr kooperativ erwiesen.", endete ich lahm, weil ich den Satz auch nicht einfach so in der Luft hängen lassen konnte.

"Nein, Naruto." Tsunades Antwort war schlicht und endgültig. Sie prüfte einige Papiere auf ihrem ungewöhnlich ordentlichen Schreibtisch, sah mich also nicht an, während sie mit mir sprach. "Du wirst während seines Aufenthaltes hier an Gaaras Seite bleiben und für diesen Zeitraum wird Sasuke in einer Resozialisationseinrichtung von ehemaligen Häftlingen untergebracht."

Ich wollte protestieren, aber das hätte Tsunades Autorität vor den Besuchern untergraben, also fügte ich mich mit einer angedeuteten Verbeugung. "Natürlich, Hokage-sama." Und außerdem würde es vielleicht ganz lustig werden, ein oder zwei Wochen mit Gaara zu verbringen, obwohl er vermutlich nicht viel Zeit haben würde, immerhin war er zum Arbeiten hier.
 

~♥~
 

Hey. :3
 

Zu dem Kapitel gibt´s eigentlich nicht viel zu sagen, nur, dass es mir leid tut, dass es schon wieder so lange gedauert hat. Hab im Moment einiges zu tun und komm nich so wirklich dazu zu schreiben, aber na ja.

Hoffentlich hattet ihr trotzdem Spaß.
 

lG SaSi



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  solty004
2013-05-28T09:48:20+00:00 28.05.2013 11:48
Hey,
Was super fand es von der Länge gerade richtig für das Kapitel.
Bin schon gespant wie es weiter geht besonders zwischen Naruto und Sasuke Beizung Ebene. Als ich mein ob Naruto kapiert das er sich in Sasuke verliebt ist und umgekehrt. Bin auch gespant wie es mit er Mordserie weiter geht!!

Freu mich schon auf das nächste kapitel für mein Kopf Kino.

LG Solty




Von:  Miss
2013-05-27T17:20:57+00:00 27.05.2013 19:20
Oh Mann, die Sache wird doch sicher eskalieren!!! Tsunade will Sasuke von Naruto trennen und das wegen Gaara, das würde Gaara doch tatsächlich in Gefahr bringen, wenn Sasuke den Grund erfährt... Na ja mal sehen ob er sich verraten wird!!!

Ich bin jetzt wirklich gespannt wie es weiter gehen wird und hoffe sehr, dass du nun mehr Zeit zum Schreiben findest ;)

LG Miss
Antwort von:  RedRidingHoodie
28.05.2013 00:27
Heyho und danke für den Kommentar. :3
Naja, Tsunade will die Jungs ja nicht direkt Trennen, sie will nur, dass Naruto sich auf die momentan wichtigere Aufgabe konzentriert, und das ist halt Gaara. :]
Und in Gefahr schweben sie sowieso alle... *spannungsheischende Musik aufleg* xD
Wegen der Zeit... Jaaa, ich hoffe es auch, aber leider sieht es bis zu den Sommerferien weiter schlecht aus. ^^° Ich tu mein bestes!!

LG


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