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Briefe an den Liebsten

— Empfänger unbekannt —
von

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Yagitei — 23. Februar 1863

Yagitei — 23. Februar 1863

Ankunft in Yagitei, Nacht.
 


 

Ein kleines Dorf in der Nähe von Kyōto, in der unser Kommandant Kondō den Unterschlupf für unseren Trupp festlegte, Serizawa tut es ihm gleich. Aus nachvollziehbaren Gründen ist er in meinen Augen kein Sympathieträger und wird früher oder später den Untergang für sich und seine Männer heraufbeschwören.

Er und unser Kommandant finden es besser nicht direkt inmitten Kyōtos zu rasten, es wäre ähnlich wie wenn kleine Fliegen versuchen würden, ein Spinnennetz zu behausen.

„Ein wenig Abstand zu den Bürgern ist sicherer für beide Seiten.", hatte Kondō bei Tagesanbruch zu dir gesagt.

Im nach hinein bin ich dankbar über das Geschenk eines aufmerksamen Gehörsinns, denn alle weiteren vier waren in diesen Augenblicken gänzlich dein, so schön bist du für mich...
 

xx-xxx--xx-i-xx-x [grob weggekritzelt]
 

... .. . ... ...... ..
 

Vermutlich werde ich zahlreiche Briefe schreiben, bis dieses Tintenfass von verbrauchter Luft genährt wird.

In dieser Nacht macht es nicht den Anschein, dass es jemals so weit kommen könnte. Ebenso wenig wie die Shinsengumi jemals vernichtet oder uneins sein würden.
 

Dennoch bist du nicht eins mit mir.

Welch Qual.

Du bereitest mir schlaflose Nächte während im Traume dich allmögliches erreicht.
 

Liebschaften unter den Kriegern werden nicht geduldet, also würden meine Gefühle mich zerstören, seien sie auch noch so rein?

Wenn dem so ist, dann fürchte ich mich vor der bitteren Wahrhaftigkeit der Liebe.

Nicht vor der Konsequenz, dem hervorrufen des Schicksals Seppuku, dass mich sicherlich ereilen würde, jedoch die aufrichtige Art in einer romantischen Welt mit dir zu versinken und schlussendlich zu zerreissen.

Bereits die bloße Vorstellung deines nackten Leibes über oder unter meinem, erregt mich.

Könnte ich deine Haut mit meiner bedecken, aneinander reibend, verschlingend und dich und mich Festketten an die Sünde, in einer Nacht die nur uns gehört, so würde ich dieses Risiko von Strafe oder dem bittersüßen Nachgeschmack von roher Emotion auf mich nehmen.

Mit dem Wissen das du nach mir verlangst, so wäre ich unwiderruflich dein.
 

Danach sollte kein stolzer Mann wie ich streben.

Plagt mich beim Nahdenken das Echo einer entscheidenden Frage: Bin ich ein vollständiger, ehrenhafter Krieger, trotz dessen das ich....

.... ... ..

.... .. ... ...... .. mein Leben einem einzigen Mann schenken würde?
 

Yagitei ist eine schönes Dorf.

Leider erkenne ich nicht mehr viel von der Umgebung bei der Dunkelheit, die sich über das Land gelegt hat.

Morgen werde ich bei meinem Patrouillengang nach Kyōto genauer hinsehen, meine Neugierde stillen, sie übertrifft gewiss die eines unerfahrenen Kindes.
 

Ruhig ist es geworden...
 

Die Stille erstickt die Stimmen im Quartier.

Nur der Klang meiner Feder spricht sehr laut. Von ganz allein... vermag sie es mich zu verstehen?
 


 

— S.H.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Valeria92
2011-05-01T09:54:43+00:00 01.05.2011 11:54
Das ist wieder ein so schönes Kapitel.
Dein Schreibstil gefällt mir wirklich sehr gut, vor allem da du die Stimmung so gut mit Worten beschreiben und umschreiben kannst.^^

lg Valeria92
Von:  Kaddi-
2011-04-29T11:12:22+00:00 29.04.2011 13:12
Awww ist dass ein schönes pitelchen. Irgendwie (angenehm) herzzerreißend.
Bei dem 2 teil des Briefes bzw bei einer passage, also da is mir heiß geworden, ey X////x wo er genauer in seine tiefsten verlangenden wünsche greift, die passage gefällt mir mit am besten, ist sehr wunderschön rübergebracht, aber auch erregend beschrieben. Find ich toll gewählt, diese sehnsüchtigen worte.
Das ganze pitel macht mich ganz hibbelig und kribbelig.

>>Bereits die bloße Vorstellung deines nackten Leibes über oder unter meinem, erregt mich.
Könnte ich deine Haut mit meiner bedecken, aneinander reibend, verschlingend und dich und mich Festketten an die Sünde, in einer Nacht die nur uns gehört, so würde ich dieses Risiko von Strafe oder dem bittersüßen Nachgeschmack von roher Emotion auf mich nehmen.
Mit dem Wissen das du nach mir verlangst, so wäre ich unwiderruflich dein.<<
Nur ums nochma zu verdeutlichen: Diese stelle ist so wunderbar und zeigt soviel gefühl.
 
Ich fand die idee auch toll, mit den ausgekritzelten „x“-sen. Ich saß da wirklich kurz dran und wollte versuchen, saitos „geheimnis“ herauszufinden. Aber ist mir nicht gelungen. Also es macht einen echt neugierig. Auch wenns nicht klar genug deffiniert is, aber die vermutung zu einem bestimmten charakter wird immer deutlicher.

Und die antwort wäre, ja saito is ein wahrer krieger. Echte liebe gibt es nur unter männern, hieß es damals und deswegen solle saito sich nicht so quälen T^T

Im übrigen, der schreibstil würde so gut zu saito passen. Auch die gefühle in solcher art würden passen. Er ist immehrin sehr verschwiegen und ist wie ein stilles gewässer.

Und du lässt auch die anderen charaktere (wenn sie dnen auch nur ganz kurz vorkommen) so denken und handeln, wie sie es tatsächlich tun würden.
Und irgendwie schön und traurig zugleich finde ich die letzten gewählten worte, dass nur die feder ihn vielleicht verstehen würde. Vor allem die umschreibung: Die nacht ist still; die feder laut. So tiefgründig, wenn man darüber nachdenkt, was für sehnsüchte saito gerne herausschreien würde. -Gänsehaut-

Ich freue mich, mehr zu lesen.
Gefällt mir richtig gut.

PS: Was du dich da grad an geschichtlichen Hintergründen informierst....Bald weißt du mehr, als wir XDDDD
Von:  Aurinia
2011-04-27T16:06:11+00:00 27.04.2011 18:06
Es ist so angenehm zu lesen, weil es kleine Kapitel sind die einfach alles erklären, alles wichtige das man wissen darf (und sollte)
sehr schön.
Ich mag auch die Wortwahl. Du kannst einfach toll mit Worten umgehen.
Ich hänge weiter dran und spinne mir schon meine eigenen Gedanken zu deiner Fanfic zusammen.
Langsam habe ich auch Angst vor der Auflösung an wen die Briefe gerichtet sein könnten, deswegen weil es meine eigende Vorstellung und Überlegung zerstören könnte.
Aber mach ja weiter und lass alles andere mal mein Problem sein XD

Von:  Mismar
2011-04-26T20:58:16+00:00 26.04.2011 22:58
Im nachhinein <- kleiner Fehler

Liebschaften unter den Kriegern werden nicht geduldet, also würden meine Gefühle mich zerstören, seien sie auch noch so rein? <- eigentlich ist Shudo in der Zeit sehr verbreitet gewesen, allerdings sagte Kondo bei einem anderen Fandom, dass er bei Männerliebe kein Pardon kenne, von daher passt’s~

Also ich finde es immer noch sehr großartig, ich mag die Wortwahl und die Idee. Zumal wichtige Ereignisse aufgerollt werden und es sich schöner ließt als so ein Sachtext, bin sehr gespannt wie es weitergehen wird.


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