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Secret of Time Prelude (Zan-Reihe)

Heldengeschichten
von

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Tor zur Dämonenwelt

Nachdem ich das anspruchslose Schnitzeljagtspiel hinter mich gebracht hatte, und Yuri mich auf dem Heimweg ausnahmsweise von ihren schrill vorgetragenen Schimpftiraden verschonte war ich mir sicher, dieses Mal kein gesellschaftliches Paradigma verletzt zu haben.

Von meinen nächtlichen Plänen musste ich ihr ja nicht berichten, denn schließlich fragte ich sie ja auch nicht , was sie wohl Heute Nacht so treibt wenn sie nicht schlafend im Bett liegt.

Als wir endlich zuhause ankamen wartete ich einige Stunden, welche ich damit verbrachte, mit Kari zu diskutieren, über die Vorgehensweise der Schlüsselaneignung und über meine nächtlichen Pläne.
 

„Du kannst nicht so unüberlegt in das Kaufhaus einbrechen Zan! Es war schon falsch den Schlüssel aus Yuris Tasche zu stehlen!“, fauchte mich Kari an.

„Ach was das hat sie nicht mal bemerkt. Außerdem hab ich ihn Morgen längst zurückgelegt bevor sie es merkt!“, erwiderte ich in meinem selbstsichersten Ton, den ich kannte.

Den Rest ihrer Predigt hörte ich mir beim aus dem Haus schleichen und dem Weg zum Megastore an, wobei ich bemerkte, dass dieser Dämon offensichtlich noch mehr Ausdauer im Spiel „Töte Zans letzten Nerv“ hatte, als Yuri zu ihren besten Zeiten. Fairer weise muss ich hierbei anmerken, dass es bei Yuris Nörgeleien meistens nicht um solch ernste Themen wie Diebstahl ging, sondern eher um Kleinigkeiten wie das Entfernen von Geschirr oder das Säubern der Wohnung. Demnach konnte Yuri durchaus noch den ersten Platz in der Reihe der mich am meisten strapazierenden Menschen belegen.
 

Als ich vorm Kaufhaus stand sah ich noch mal gen Himmel, wobei ich erkannte, dass diese Nacht eine bewölkte, trostlose, Nacht war, in der ich offenbar ohne meine gute Freundin, Lunar, auskommen musste. Ich steckte Yuris Schlüssel ins Schloss des Kaufhauses und öffnete die Tür.
 

Ist es nicht unfassbar? Wie ein Ort, den man schon tausende Male zuvor gesehen hatte bei Nacht einen völlig neuen Ort zu bilden schien? Ich erkannte das, mir eigentlich sehr vertraute, gigantische Kaufhaus nicht wieder. Ich sah nicht mal die vielen Springbrunnen, welche eines der Markenzeichen dieser Megastorekette waren.

Es hatte einen gewissen Charme, die einladende Dunkelheit umhüllte, einem Schleier gleich die Zwischenräume der Regale und nur gedämpftes Licht trat fahl in den großen, sonst so übermäßig erhellten Raum ein. Ich ließ die Atmosphäre einige Momente auf mich wirken, dann überlegte ich weshalb ich eigentlich hier war.
 

Ich rannte einem Gerücht hinterher. Ich verfolgte Hörensagen und Erzählungen, die ich auf der Straße von Menschen aufgeschnappt habe, denen ich normalerweise nicht mal mit der Kneifzange die Hand geben würde, hinterher. Je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr wurde mir meine eigene Idiotie klar, welche mich zu dieser Tat getrieben hatte.

Hielt ich mich nun für Zan Strife, den Rächer der Enterbten, den heimlichen Helden von Zatukia?

Meine zweifelnden Gedanken wurden von dem Geräusch lodernder Flammen unterbrochen.
 

Ich wusste zwar nicht, was es war, ich wusste aber, dass ich es herausfinden musste, also lief ich dem Ursprung des akustischen Signals verbrennenden Holzes hinterher.

Als ich gerade den wohl dunkelsten Abschnitt des Kaufhauses betreten wollte tat sich, im Raum vor mir ein Licht auf, welches, einer Flamme gleich, zu flackern schien.

Ich stellte mich mit dem Rücken zur Wand an die Tür aus der der vermeintliche Flammenschein entsprang und linste vorsichtig durch die offene Tür.
 

Es war kein Feuer zu sehen, nur eine einzelne Frau, welche dort stand, wo laut Logik, der Lichtschein des Pseudofeuers entstehen musste.

„Binde mich Zan! Nur in Deamonform kannst du die Dämonen sehen!“, zischte der Wasserelementar flüsternd.

Ich tat wie mir befohlen, maßgeblich weil mir keine andere Wahl zu bleiben schien und verwandelte mich. Plötzlich sah ich einen Elementar, genau wie Kari einer war, dieser schien nicht aus Wasser sondern aus Feuer zu bestehen. Dieses Wesen schien in einer Art halb durchsichtigem Kubus gefangen zu sein, welcher ihm den Weg nach draußen zu versperren schien, und der Frau auch den Weg nach drinnen. Der Elementar und die Frau die vor ihm stand schienen zu streiten.

Ich konnte nicht genau hören um was es ging. Als ich versuchte, mich mehr in den Raum zu lehnen stolperte ich und fiel zu Boden.
 

„WER IST DA?“, rief die Frau energisch und kam in einem flotten Tempo auf mich zu.

Als sie mich sah schien sie sich zu freuen und mit der Aussage: „Gleich zwei Elementare auf einen Streich die ich mir Heute aneignen kann. Das muss mein Glückstag sein“, ging sie auf mich los.

Sie packte mich mit ihren Armen, hob mich hoch und ehe ich mich versah, schleuderte sie mich zurück auf den Boden, welcher unangenehm hart war.
 

Ich lag für einige Zeit vor Schmerzen bewegungslos am Boden während die junge Frau ihr Verhalten, mit einem diabolischen Lachen, näher erklärte: “Ich werde mir deinen Elementar holen, sobald du erstmal gestorben bist, und dann eigne ich mir Fire, den Feuerelementar an.“

Ich vergaß kurz meine höllischen Kreuzschmerzen während ich mir über die Ironie der Namensgebung, beim Feuerelementar, Fire, klar wurde.
 

„Zan sei vorsichtig, ihre Kraft scheint es zu sein elementare Körper anzuziehen und zu bewegen.

Bitte löse die Bindung nicht, sonst wird sie mich verschlingen und dich töten... Du musst einen Weg finden sie unschädlich zu machen.“, gerade als Kari ihre Predigt und ihr Flehen vollendet hatte zog es mich zu dieser Frau hin, sie packte mich erneut und schleuderte mich durch den Raum.

Ich erkannte im Flug dunkel einen der Springbrunnen, welche offensichtlich obligatorisch in jedem Raum stehen mussten und machte mir das daraus entspringende Wasser zunutze, um meine Landung zu dämpfen.
 

Dieses Mal knallte ich nicht auf den Boden sondern wurde von einer Wasserschicht abgefedert, aus der mich der Deamon gleich wieder mit seinen Kräften herauszog, um mich erneut durch die Gegend zu schleudern, ich bremste meinen Impuls erneut mit der Wassermasse ab, worauf die Frau aus ihrer Haut fuhr: „Verdammt LASS DAS! HÖR AUF DAMIT!“
 

Nach dem zehnten Wurf sah ich die Sache gelassener, sie schien außer ihrer Kraft, mich anzuziehen und wieder abzustoßen, über keine besonderen Fähigkeiten zu verfügen, und so machte ich mir einen Spaß daraus sie jedes Mal erneut mit peinigenden Sprüchen zu reizen, in der Hoffnung, dass sie irgendwann einen Fehler machen würde, oder müde werden würde.
 

Jedoch waren wir beide es, die wir unachtsam wurden, denn sie schleuderte mich in die Richtung, des Elementares, und ich baute den, mich schützenden, Wasserwall erst an der Wand, auf die ich auftreffen würde, wenn der Elementar nicht dazwischen wäre, auf.

Als wir den Fauxpas unsererseits bemerkten war es bereits zu spät, ich knallte direkt auf den Kubus, der den Elementar umgab.

Der Kubus zerbrach unter dem Druck, den mein freier Flug auf ihn ausübte und ein grelles weißes Licht umgab uns.
 

Als ich schlussendlich wieder zu Bewusstsein kam bemerkte ich, dass ich nicht mehr im Kaufhaus zu sein schien. Um mich herum schwammen quallenartige Wesen, und auf dem Boden krochen die gleichen Schleimmonster, wie ich sie bereits im Traum über diesen Slate gesehen hatte, herum.
 

„Wo zur Hölle bin ich hier gelandet?“, brach es aus mir heraus. Worauf Kari, scheinbar beruhigt über die Abwesenheit des weiblichen, uns feindlich gesonnenen Deamons aus dem Megastore, antwortete: „In der Dämonenwelt, hier haben nur Dämonen Zutritt. Stell es dir als eine Art Parallelwelt zu der eurigen vor. Normalerweise können nicht mal Deamons sie betreten, nur an speziellen Schnittpunkten, zwischen den beiden Welten ist ein Betreten möglich. Und auch nur als Deamon. Aber im Kaufhaus ist kein Schnittpunkt. Es scheint sich um einen Nebeneffekt ihrer Fähigkeit zu handeln. Du solltest nach einem Ausgang suchen.“
 

Ich antwortete genervt und im üblichen Zynismus, der meiner Meinung nach der Situation sehr angemessen war: “Klasse, zuerst bekomme ich einen Dämon der mich auf Schritt und Tritt verfolgt, dann darf ich Deamons töten, die mich wahrscheinlich mit einem Handgriff ermorden, wenn ich nicht aufpasse, und jetzt befinde ich mich in einer Parallelwelt aus der es eventuell einen Ausgang gibt den ich finden soll. Aber nur eventuell.“
 

Kari antwortete darauf nur mit einem fast lachenden: „Spiel dich nicht so auf Zan, du bist nicht der Einzigste, der Schweres durchmachen musste. Übrigens, die Dämonen um dich herum sind zwar sehr schwach, aber sie werden versuchen dich anzugreifen wenn sie eine Chance sehen, seh dich also vor!“
 

Die Umgebung lässt sich nur als Straße aus Licht beschreiben, wobei sich unter der Straße nur endlose Leere befand. Glücklicherweise gab es hier Flüsse und Wasser, welches in der Luft durch das nichts, scheinbar schwerelos, floss.

Ich formte mir an meinen Fäusten zwei lange Spitzen und kämpfte mich damit durch die Menge an Dämonen.
 

Im Rennen konnte ich spielend jeden Dämon, mit einem einzigen, gezielten Stich, vernichten.

Ich experimentierte zum ersten Mal mit meiner Fähigkeit, Wasser und Eis zu kontrollieren, herum.

Beispielsweise ließ ich Wasser zu scharfen Eissägeblätter gefrieren und schoss diese durch die Menge. Es machte mir auf eine seltsame Weise sogar Spaß, und ich wurde allmählich immer präziser im Einsatz meiner Fähigkeiten.

Als ich einige experimentelle Übungen später am vermeintlichen Ausgang erschien, stellte sich mir der Feuerelementar in den Weg.

Mit den Worten: „Ich habe gesehen, wie geschickt du es verstehst mit dem Wasserelement zu kämpfen. Eigentlich ist es mir zu Wider mich mit Menschen einzulassen, aber so wie ich die Sache sehe habe ich nur die Wahl mit dir zu gehen, oder an diesem Ort zu warten, bis diese Verrückte es erneut versucht, mich zu absorbieren. Deswegen bitte ich dich, nimm mich mit dir.
 

Ich dachte kurz über das Angebot nach, wollte ich wirklich noch eine nervtötende Stimme in meinem Kopf haben? Aber auf der pro Seite von Fire stand die Tatsache, dass ich nur mit Eis und Wasser, bei Kämpfen ohne Flüssigkeit in meiner Nähe, komplett Machtlos war.

Zudem ließ er mir nur scheinbar die Wahl, denn er versperrte mir den Weg nach draußen.

Also akzeptierte ich sein Angebot. Er flog in meinen Körper und verschwand, worauf ich seine Stimme in meinem Kopf hören konnte, die mir erklärte: „Dieser Wirbel auf dem Boden, das ist ein Portal, eine Schnittstelle zwischen der Menschenwelt und der Dämonenwelt. Wenn du ihn betrittst kommst du wieder zurück in deine Welt. „
 

Diese Information musste man mir nicht zwei Mal geben, ich betrat den Schnittpunkt und ehe ich mich versah, stand ich auf dem Marktplatz von Zatukia.

Als ich einen dezenten Blick auf meine Uhr warf, weil meine Augenlider, durch ständiges zufallen wohl unterschwellig mitteilen wollten, dass es bereits sehr spät war, sah ich, dass sie Recht hatten.

Es war 3 Uhr früh. Ich machte mich auf den Heimweg.

Zuhause angekommen warf ich Yuris Schlüssel in ihre Tasche und schlief im Flur ein.



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