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Days

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tag 14

[本当は辛くて苦しくて淋しいよ] 

To tell the truth, it hurts and it's painful and I'm lonely
 

Die Tage zogen sich dahin wie ein Stück Kaugummi, das einfach nicht reißen wollte. Wie ich es geschafft hatte durchzuhalten, war mir ein Rätsel. Vielleicht lag es daran, dass Reita mir nicht von der Seite gewichen war und alles versucht hatte, um mich abzulenken.
 

Die Nachrichten in den Medien hatten sich in der letzten Zeit beinahe ausschließlich um Gazette gedreht. Auch auf diversen Fanseiten fand sich nichts anderes mehr. Alle wollten sie wissen, ob es stimmte, oder ob es nur ein böser Scherz war. Wie könnten wir einen Scherz über so etwas machen? Ich wollte darüber nichts hören. Ich wollte nicht immer wieder hören, wie sehr die Fans trauerten, oder welch großer Verlust das für die Musikbranche war. Ich wusste nur zu gut, welches Loch du hinterlassen hast. Vor allem in mir.
 

Seufzend saß ich in der Küche und während der Kaffee vor mir immer mehr von seiner Wärme verlor, schaute ich nur gedankenverloren aus dem Fenster, als wüsste der graue Himmel die Antworten, die man mir nicht vergönnte. Mein Blick huschte immer wieder zur Tür, als ob du jede Sekunde vor ihr erscheinen würdest, um mich in den Arm zu nehmen und mir zu sagen, dass der Albtraum endlich zu ende war.
 

Doch du kamst nicht.
 

Ich war in diesem grauenhaften Gefühl gefangen, das man hatte, während man einen Albtraum durchlebte und ganz genau wusste, dass man nur träumte und dennoch machtlos war.

Nur mit dem feinen Unterschied, dass es real war und ich nicht einfach aufwachen konnte, auch wenn ich es nicht wahrhaben wollte.
 

Nachdem ich einen Schluck genommen hatte, stand ich auf und ging ins Wohnzimmer, um den Fernseher einzuschalten. Die Stille raubte mir beinahe den Verstand.

Irgendwann, zwischen zwei sinnlosen Sendungen, die die anderen scherzhaft immer „Assi-TV“ nannten, schlurfte Reita aus dem Schlafzimmer und setzte sich neben mich.
 

„Amüsierst du dich?“, fragte er nach einem Blick auf den Fernseher. Ich nickte nur und widmete mich dann wieder der Sendung, um nicht mit ihm reden zu müssen. Seit du weg warst, hatte ich kein einziges Mal mehr gelächelt und ich bin mir sicher, dass Reita es gemerkt haben musste.

Dieser seufzte „Es tut mir leid“.

„Was tut dir leid?“, fragte ich sofort nach, weil ich nicht wusste, was er so plötzlich damit meinte.

„Dass ich dir nicht helfen kann“, kam es zögerlich von dem Blonden. „Vor allem… heute…“ Wieder ein Seufzen.
 

Heute? Was meinte Reita damit?

Ich hatte vollkommen das Zeitgefühl verloren, tat ich doch den ganzen Tag nichts anderes als sinnlose Sendungen schauen oder Musik zu hören, um die Zeit totzuschlagen und nicht nachdenken zu müssen. Aber seine Worte ließen mich aufhorchen. Nach einem kurzen Blick auf den Kalender lief es mir eiskalt den Rücken herunter.
 

Verzeihst du mir, dass ich unseren Jahrestag vergessen habe?
 

Und plötzlich, als wäre irgendetwas in mir gebrochen, realisierte ich das ganze Ausmaß der Situation, in die ich einfach so geschlittert war. Die Lethargie der letzten Tage verschwand schlagartig und machte einem Schmerz platz, den ich nicht in Worte fassen konnte.
 

Erst jetzt begriff mein Herz, dass du tatsächlich tot warst und nichts und niemand dich je wieder zu mir zurückbringen könnte.
 

Ich fing an am ganzen Körper zu zittern, als ob jemand mich plötzlich mit eisigem Wasser überschüttet hatte und genau so fühlte ich mich auch.

„Ruha?“ fragte Reita panisch nach, der natürlich sofort merkte, dass gerade etwas ganz und gar schief lief – aber ich reagierte nicht. Die Panik in mir wuchs immer weiter und ich konnte nichts dagegen tun.

„Uruha?“ Ein weiterer verzweifelter Versuch des Bassisten mich aus meinen Gedanken zu reißen, doch wieder hatte er keinen Erfolg.
 

„Bald sind wir schon zwei Jahre zusammen!“, meintest du grinsend und hüpftest um mich herum wie ein Flummi auf Drogen.

„Ich weiß gar nicht wie ich das so lange mit dir ausgehalten habe“, grinste ich und streckte dir die Zunge raus.

„Tja, ich bin eben toll, das musst du einsehen!“ Dummerweise hast du dich dieses Mal nicht ärgern lassen, aber genau so hattest du mit deiner Aussage direkt ins Schwarze getroffen. Du warst toll, sogar mehr als das. Viel mehr. Aber das würde ich dir nicht sagen, dein Ego war schon groß genug.

„Und weil ich so toll bin, hab ich eine Überraschung für dich! Warte nur ab, es wird so toll werden!“
 

Die Überraschung war gelungen, auch wenn es wohl kaum eine Positive war. Wer konnte schon ahnen, dass wir unseren Jahrestag gar nicht mehr erleben würden? Weißt du, ich hatte auch etwas für dich, doch ich fürchte, dass die beiden Ringe, die ich uns extra habe anfertigen lassen, nie ihren Weg aus der Schachtel finden werden.
 

Ruki, es schmerzt. Es schmerzt so unendlich.

Es fühlt sich an, als würde jemand ein Messer tief in meine Brust stoßen, um die Leere mit Verzweiflung und Leid zu füllen.
 

Ich konnte kaum atmen.
 

„KOUYOU!“ Ich zuckte zusammen, als Reita es endlich schaffte meine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.

„Rei…“, hauchte ich nur, bevor die Welt vor meinen Augen verschwamm und das nächste, was ich spürte, Reitas Arme waren, die sich um meinen Körper legten.
 

Endlich. Nach zwei grausamen Wochen, in denen sich meine Tränen immer mehr in meiner Seele gestaut hatten, bis sie beinahe darin ertrunken war.
 

Endlich konnte ich weinen und einen kleinen Teil meines unendlichen Schmerzes abfließen lassen.

Doch ich wusste, egal wie sehr ich weinte, es würde niemals reichen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  totenlaerm
2011-06-07T20:14:56+00:00 07.06.2011 22:14
Ich bin deine Anhängerin... YAY! Ich find es auch gut dass fdu so schnell bist... Aber doof das Ruki gestorben ist. Er fehlt doch! Er muss doch dabei sein! Aber ich les die Geschichte auch hauptsächlich wegen deiner Schreibweise von daher...
Von:  InspiredOfMusic
2011-06-07T06:51:58+00:00 07.06.2011 08:51
Oh gott.. wie soll man da denn nicht mitheulen? ._.
Uruha tut mir so unendlich leid.. aber Reita genauso~
Und ich hab auch schon so eine gewisse Vorahnung, was in Reita vorgeht..
Du schreibst das alles so mitreißend und spannend.. ich will wissen, wie es weitergeht..
Und ich vermisse Ruki auch x___x
Schreib bitte schnell weiter~
Lg c:
Von:  Astrido
2011-06-07T06:27:13+00:00 07.06.2011 08:27
gut geschrieben. so traurig...
was machen die anderen? also kai und aoi?

is zwar ne unpassende frage, aber... haben die anderen bandmitglieder(also außer ruki/uruha) beziehungen, sei es hetero oder nicht?
ich find übrigens toll, das du so schnell updatest!!
lg
mayu


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