Zum Inhalt der Seite

Ich liebe meine beste Freundin

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Die Schulglocke klingelte und verkündete den Beginn der Mittagspause. Schüler liefen die Gänge auf und ab, winkten einander zu oder holten ihre Sachen aus ihrem Spind. Auch Michiru Kaioh war eine von ihnen. Sie ging mit ihren Büchern im Arm neben ihrer besten Freundin Haruka Tenoh her. Sie kannten sich seit dem Kindergarten und hätten nicht unterschiedlicher sein können. Michiru, klein, zierlich und zurückhaltend, trug eine große Brille und ihr türkises Haar nach hinten zu einem Zopf gebunden, obwohl sich aus diesem einige Strähnen gelöst hatten. Ihr Outfit bestand aus einer schlichten ¾ Jeans und einem hellblauem T-Shirt. Ihre Malutensilien hingen in einer Tasche von ihrer rechten Schulter hinunter, ihre Schulsachen von der anderen. Sie war eine graue Maus, wie man das so sagte. Schließlich war das spielen von einer Geige nicht gerade das, was man als cool bezeichnete.
 

Haruka dagegen war komplett anders. Groß, muskulös, sportlich mit kurzen, blonden Haaren und grünen Augen war sie wohl DAS Objekt der Begierde der Mädchen an der Schule. Ja ihr habt richtig gelesen. Mädchen. Sie verliebten sich Scharenweise in Haruka, obwohl sie wussten, dass sie ein Mädchen war.

Haruka war Mitglied der Fußballmannschaft, war reich, wohnte in einem großen Haus und kam jeden Tag entweder auf ihrem Motorrad oder in ihrem Porsche Panamera auf den Campus gefahren. Und trotz all dieser Unterschiede waren die beiden Mädchen unzertrennlich. Sie waren immer für einander da und standen sich gegenseitig bei. Michiru war die erste gewesen, der Haruka erzählt hatte, dass sie auf Frauen steht. Es störte sie nicht, im Gegenteil: Michiru hatte sich Anfang der 9. Klasse in ihre beste Freundin verliebt. Das war jetzt fast 3 Jahre her und immer noch nicht hatte sie den Mut gefunden, es ihr zu sagen. Schließlich passte die Türkishaarige mal überhaupt nicht in Harukas Beuteschema. Sie war weder beliebt, noch hatte sie die Figur eines Unterwäschemodels.
 

Seufzend ließ Michiru den Kopf hängen und öffnete ihren Spind. Ein wenig überfordert schaffte sie es gerade so ihre Bücher hineinzustellen, als sie spürte, wie ihr Haruka von der Seite ihre Schultasche abnahm. „Du kannst mir ruhig sagen, wenn ich dir das halten soll.“ Die Türkishaarige lächelte ihre Freundin an und dankte ihr. Anschließend schloss sie ihren Spind wieder und sah Haruka fragend an. „Und was machen wir? Du meintest, dass du heute nicht mit deinen Sportfreunden abhängen willst.“ „Richtig, ich dachte wir gehen raus in den Garten und setzten uns unter einen Baum. Da ist es etwas ruhiger.“ „Moment, da stimmt etwas nicht. Haruka Tenoh will ihre Ruhe?“ „Ja, das kommt vor?“ „Was ist wirklich los?“ „Ich erzähl es dir gleich, sobald wir alleine sind.“ Michiru verzog das Gesicht, folgte aber den Größeren hinaus, wo sie sich im Schatten eines Baumes niederließen. „Also, was ist so schlimm, dass du deine Ruhe haben willst?“ „Du weißt doch, dass das Jahr bald zu Ende ist und wie üblich gibt es den Abschlussball. Seit der Termin steht, frägt mich alle zwei Sekunden ein Mädchen, ob ich es nicht dorthin begleiten könnte. Nach etwa 40 kam ich zu dem Schluss, dass Flucht die einzige Lösung ist.“ „Das kommt davon, wenn man so gut aussieht wie du.“ Die Sportlerin richtete sich ein wenig auf und blickte Michiru an. Die hatte zu spät gemerkt, was sie eigentlich gesagt hatte und versuchte die Röte zu verbergen, die sich auf ihrem Gesicht ausbreitete. „Du findest ich sehe gut aus?“ „Ähm… Natürlich. Du passt in das Schönheitsideal. Groß, schlank, durchtrainiert…“

„…Sexy, charmant, geheimnisvoll. Das ist doch sicher, was du noch ergänzen wolltest.“ „Eigentlich wollte ich feundlich sagen, aber ich glaube zu sehr von sich selbst überzeugt trifft es besser.“ „Au! Das schmerzt mir in meinem Herzen. Dabei versuche ich mich nur für dich zu ändern.“ Haruka griff sich melodramatisch an die Brust und ließ sich wie tot ins Gras fallen. Die Türkishaarige lächelte über ihre Freundin. Immer schon hatte Haruka ihre Coolniss nur vor ihr abgelegt und nur sie kannte die wirkliche Haruka. „Jetzt ersteh mal wieder von den Toten auf und erzähl mir was dein Problem ist? Ich meine, ich sehe keines. Du kannst jedes Mädchen haben. Frag einer der Cheerleader und schon hast du´s, denn wenn du mit einen von denen gehst, traut sich keiner dich zu verfolgen.“ „Hahaha. Nein, lieber nicht. Die Letzte, mit der ich ausgegangen bin, konnte froh sein, wenn sie ihren Namen fehlerfrei schreiben konnte. So etwas brauch ich nicht noch einmal.“ „Haruka Tenoh, du bist zu wählerisch.“

„ICH??? Und was ist mit dir? Haben wir den schon eine Verabredung?“ Die Sportlerin beugte sich zu ihrer besten Freundin und sah sie mit hochgezogener Augenbraue an. „Ich…ich kann an dem Tag nicht. Ich hab ein Vorspiel.“ „Lüge!“ Die türkishaarige zuckte zusammen. Es war kein Wunder, dass Haruka es wusste. Schließlich redete sie sich jedes Jahr aufs Neue raus. Es lag nicht daran, dass die Musikerin keine Lust hatte, im Gegenteil, doch sie war nie gefragt worden. Für die Jungs in der Schule war sie das Mauerblümchen, mit dem niemand auf den Schulball auftauchen wollte. „Michiru, du kannst doch nicht jedes Jahr daheimbleiben und dich verstecken.“ „Aber mit wem soll ich den hingehen? Keiner würde mich fragen. Ich bin einfach nicht hübsch genug.“ „Was redest du da? Du bist hübsch. Viel hübscher als so manches Mädchen mit dem ich ausgegangen bin und dazu bist du auch noch talentiert und intelligent.“ Das Herz der Kleineren machte einen Hüpfer, als sie die Worte hörten, doch wusste sie genau, dass Haruka das nur zur ihr sagte, weil sie beste Freundinnen waren. „Das ist lieb von dir, so etwas zu sagen, aber seien wir doch ehrlich: Welcher deiner Freunde würde mich um ein Date bitten?“ „Alle, wenn sie dich kennen würden.“ „Aber das tun sie nun mal nicht. Ich bin nicht das, was man eine Schönheit nennt.“ „Doch, das bist du. Du verbirgst es nur. Ich meine…hast du schon mal deinen Körper im Spiegel gesehen? Du hast einen tollen Körper, mit langen, schlanken Beinen und einem wundervollem Gesicht. Wenn man auf deine Vorteile aufmerksam machen würde, würden die Jungs Schlange stehen.“ „Nur wird es nie dazu kommen.“ Michir drehte sich weg und sah in Richtung Schulgebäude, wo gerade eine Gruppe Jungs stand und jedem Mädchen hinterher pfiffen, welches an ihnen vorbeilief. Nein, das wollte sie nicht. Sie wollte, dass nur Haruka sie so ansah und mit ihr flirtete. Verzweifelt seufzte sie. Dann spürte sie, wie Haruka sie von hinten umarmte und ihre Hände in ihre Großen nahm. „Keine Sorge, wir finden schon noch deinen Traumprinzen und ich hab auch eine Idee wie.“ „Mir schwand übles.“ „Nein, alles ganz harmlos, wirst sehen.“ Sie schwiegen eine Weile, während sie leicht nach vorn und nach hinten wippten, als Michiru fragte: „Woher weißt du eigentlich, dass ich einen „tollen Körper“ habe?“ Die Blonde sog die Luft ein und suchte nach einer Erklärung. Die Kleinere musste grinsen. Man konnte richtig hören, wie Harukas Gedanken rasten, aufeinanderprallten und sich dann wieder in Luft auflösten. Dann sprach sie langsam: „Na ja. Ich meine... ich meine wenn du bei uns im Pool schwimmst. Da habe ich das festgestellt.“ „Ah-ha. Wir geben also zu, dass wir gespannt haben.“

„NEIN! SO ETWAS WÜRDE ICH NIE TUN!“ „Natürlich nicht.“ Michiru lachte auf und Haruka wollte schon widersprechen, ließ es dann aber doch bleiben.
 

Nach dem Unterricht wartete Haruka an ihrem Wagen gelehnt auf Michiru, die mit unsicheren Schritten auf sie zukam. Die Sportlerin hatte ihrer Freundin gesagt, sie sollte doch wenn sie aus hätte zu ihr kommen. Sie stiegen in das Auto und fuhren vom Schulgelände. „Haruka, was hast du vor?“ „Ich werde dafür sorgen, dass alle Kerle unsere Schule sich nicht mehr unter Kontrolle haben werden, wenn du den Raum betrittst.“ „Und wie genau willst du das machen? Ich meine, du weißt, wie man den Frauen den Kopf verdreht und wie man einen Motor ausbaut, aber du hast keine Ahnung von Mode, noch Schminke, noch Haaren. Also wie willst du das hinbekommen?“ „Na ja, ich denke mir halt: Für was hat frau eine kleine Schwester?!“ „WAS! DAS KANN DOCH NICHT DEIN ERNST SEIN! Du willst Minako an mich ran lassen?“ „Nun ja…“ Haruka kratzte sich am Hinterkopf. „Eigentlich sind es sie und ihre Freundinnen.“ „Ihre Freundinnen! Du lässt 14-15 Jährige auf mich los?“ „Du wirst sehen, so schlimm wird es nicht.“ „Und was wenn doch?“ „Dann…haben wir ein Problem.“ „Sag mal, denkst da auch mal nach, bevor du etwas machst?“ „Ich vertraue meinem Instinkt.“ „Da kann es ja nur danebengehen.“

Sie führen auf das Tenoh-Anwesend, wo ein Buttler an geeilt kam, um Michiru die Tür aufzuhalten, doch Haruka kam ihm zuvor und meinte grinsend: „Meine Dame, dürfte ich ihnen behilflich sein?“ „Mit dem größten Vergnügen.“ Antwortete die Türkishaarige und streckte ihre Hand aus, die die Sportlerin sogleich ergriff.

Gemeinsam betraten sie das große Haus. Obwohl Michiru es schon seit Jahren kannte, erstaunte sie immer wieder der Luxus, der sie förmlich erschlug. Jedoch war das heute nicht das, was ihre Aufmerksamkeit erregte. Nein, es war eine Gruppe von 5 Mädchen, die mit Kosmetikkoffern, Kleidertaschen und einem fetten, erwartungsvollem Grinsen auf der Treppe stand und jetzt ohne zu zögern die Musikerin bei der Hand nahmen und in eines der großen Badezimmer schleiften. Minako, die jüngere Schwester von Haruka war die Letzte, die das Zimmer betrat. Sie wollte die Tür hinter sich schließen, als sie bemerkte, wie die ältere Blonde Anstalten machte ihr zu folgen. „Moment! Wo willst du hin, wenn ich fragen darf?“ Haruka zog eine Augenbraue hoch. „Ähm, ins Bad. Ich kann Michiru nicht ganz alleine lassen.“ „Nichts da. Du hast MICH gefragt und ICH mache das, ohne deinen neugierigen, gierigen Blick im Nacken, wenn wir an deiner Freundin hier arbeiten.“ „WAS! Das tue ich doch nicht.“ „Haruka, ich kenn dich und ich hab gesehen, wie gut Michiru aussehen kann und ich bin mir sicher, dass es DIR bestimmt auch schon längst aufgefallen ist. Schließlich hast du die Idee vorgebracht. Und sag jetzt nicht, dass du nicht darauf achtest, weil Michiru NUR deine beste Freundin ist. Sieh es einfach so, als ob du der Bräutigam wärst und Michiru deine Braut. Dann darfst du sie auch nicht vor der Trauung in ihrem Kleid sehen.“ Mit diesen Worten knallte Minako ihrer älteren Schwester die Tür vor der Nase zu und ließ eine verdatterte Haruka zurück.
 

Währenddessen saß eine ein wenig verängstigt dreinblickende Michiru im Bad auf einem Hocker und wurde von 5 Mädchen gierig angesehen. Allen voran Minako, Harukas jüngere Schwester schien ganz erpicht darauf, Michiru „umzustylen“. Sie kämmten ihre Haare, schnitten sie, gaben ihr neue Kleidung, manikürten ihr die Fingernägel und schminkten sie. Die ganze Zeit über hatten sie die Badspiegel verhängt, einerseits, weil es die „Profis im Fernsehen“ so machten, andererseits, damit Michiru die Veränderungen umso deutlicher wahrnahm. Als sie Tücher wegnahmen, konnte die Türkishaarige es gar nicht glauben, dass die Frau, die sie dort im Spiegel sah sie sein sollte. Mit ungläubigem Gesicht drehte sie sich zu den jüngeren Mädchen um, die alle samt zufrieden dreinblickten. Dann meinte Minako: „Na komm. Wir sollten Haruka nicht zu lange warten lassen.“
 

Das Mädchen ging vor und öffnete die Tür. Unten an der Treppe konnte man die Sportlerin sehen, die ungeduldig auf und ab ging. Als sie ein Räuspern vom oberen Treppenansatz hörte, blieb sie stehen und sah auf. Was sie sah, nahm ihr die Luft. Oben stand Michiru, in einem hellblauem Kleid und weißen, hohen Sandalen. Ihr sonst in einem Zopf gebundenes Haar fiel ihr jetzt in Kaskaden über den Rücken. Das Make-up unterstrich ihre feinen Gesichtszüge und die langen Wimpern umrahmten ihre blauen Augen. Haruka blieb der Mund offen stehen und blickte ihre beste Freundin mit tellergroßen Augen an. Doch sie konnte nicht anders. Das blieb Michiru natürlich nicht verborgen und sie schritt mit eleganten Bewegungen zu der Sportlerin hinunter. Dort legte sie der Blonden eine Hand unters Kinn und schloss somit den Mund: „Haruka, mach den Mund zu. Du fängst ja gleich an zu sabbern.“ „Äh…was?“ Die Blonde schien komplett neben der Spur zu sein, was die Musikerin dazu brachte, leise zu kichern. Das holte Haruka wieder zurück. Sie schüttelte kurz den Kopf und betrachtete dann noch einmal ihre Freundin. „Und, wie sehe ich aus? Gefalle ich dir?“ „Du siehst….Wundervoll aus.“ „Danke.“ Erwiderte Michiru und strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr. Es schmeichelte ihr, dass Haruka sich bei ihren Anblick nicht mehr unter Kontrolle hatte. Der wurde jetzt klar, dass ihre Schwester und ihre Freundinnen sie immer noch beobachteten. Eilig bedankte sie sich bei ihnen und nahm Michiru bei der Hand. Sie führte sie raus zur Garage, wo sie eine Hülle von einem Fahrzeug zog. Darunter kam ein gelbes Cabrio zum Vorschein. Lachend fragte die Türkishaarige: „Haruka, warum nehmen wir DAS Auto?“ Die Blonde grinste und meinte: „Ich muss doch allen meine wunderschöne Freundin zeigen und ihr ein Date für den Abschlussball besorgen.“ Dieser Satz brachte sowohl Glücksgefühle, als auch Schmerz in Michiru hoch. Haruka hatte sie IHRE Freundin genannt. Natürlich wusste sie, wie das gemeint war aber es klang so schön. Dagegen gefiel ihr der Gedanke, dass Haruka ihr jemanden raussuchen würde überhaupt nicht.

Jedoch hatte sie nicht den Mut ihre beste Freundin zu fragen, ob sie nicht mit ihr auf den Schulball gehen wollte. Also setzte sie sich schwach lächelnd auf die Beifahrerseite, wo die Blonde ihr schon die Tür aufhielt. Anschließend stieg auch sie ein und sie fuhren weg in Richtung Stadt. Natürlich erregten sie Aufsehen und als sie sich in einem Strandcafe setzten, liefen einige Männer vorbei und machten eindeutige Gesten in Michirus Richtung. Sie fand es einfach nur abstoßend. Sie verstand nicht, warum die Männer nicht wie Haruka sein konnten: freundlich, charmant, liebevoll, fürsorglich und vor allen Dingen: Manieren haben. Leise seufzend blickte die Türkishaarige aufs Meer. „Michiru? Ist alles in Ordnung?“ Die Blonde hatte das komische Verhalten bemerkt und machte sich Sorgen. Irgendetwas bedrückte ihre beste Freundin. Diese wandte nun ihren Blick vom Wasser ab und sah ihr Gegenüber direkt an. Dann atmete sie tief durch und fragte: „Haruka, kennst du das Gefühl jemanden etwas sagen zu wollen, von dem du aber genau weißt, dass danach Nichts mehr so sein wird wie es einmal war?“ Haruka sah ihre beste Freundin fragend an und beugte sich dann ein wenig zu ihr:„Willst du damit etwa sagen, dass dich etwas belastet? Du weißt, ich bin immer für dich da, egal was geschieht. Du kannst mir alles erzählen und ich werde dir helfen so gut es geht.“ „Wirklich?“ „Natürlich. Michiru, du bist der wichtigste Mensch in meinem Leben.“ Die Türkishaarige lachte schwach auf „Findest du nicht, dass du übertreibst? So etwas Ähnliches sagst du doch zu jedem deiner Mädchen.“ „Ich würde jedes dieser Mädchen sofort ohne zu zögern versetzten, wenn du es nur wolltest. Ich würde für dich meine Autos und mein Haus hergeben, wenn du irgendwas bräuchtest. Es gibt niemanden, der wichtiger ist. Nicht einmal Minako.“ Michiru lächelte und spürte, wie Haruka ihre Hand auf ihre Wange legte. „Also schön…Es gibt da etwas, was ich dir schon lange sagen wollte. Ich…“ Als Die Geigerin gerade ansetzten wollte, trat eine Gruppe Jungs an ihren Tisch. „Hey Haruka, was ist das denn für eine geile Braut? Ist die neu in der Stadt?“ Es waren die Mannschaftskameraden der Blonden, die jetzt Michiru entschuldigend ansah und zu den Jungs meinte: „Nein, das ist Michiru. Michiru Kaioh. Sie ist an unserer Schule.“ „Wow, du bist mir noch nie aufgefallen. Ich hab dich irgendwie anders in Erinnerung.“ Entgegnete einer der Sportler und machte vielsagende Bewegungen in Harukas Richtung. „Sag mal, bist du mit ihr zusammen oder ist sie Single?“ „Warum fragst du sie nicht einfach selbst Hiku?“ antwortete die Blonde, woraufhin Hiku die gleiche Frage an Michiru richtete. Diese hätte am liebsten gesagt, dass sie und Haruka ein festes Paar seien, doch das entsprach nun einmal nicht der Wahrheit. Deshalb meinte sie: „Wir sind nur sehr gute Freundinnen.“ „Heißt das, dass du keinen Freund hast?“ Michiru nickte schweren Herzens und wusste, was jetzt kommen würde: „Willst du dann mit mir zum Abschlussball?“ Die Geigerin blickte Haruka an, in der Hoffnung, diese würde ihr ein Zeichen geben, diese Einladung abzulehnen, doch sie nickte nur aufmunternd zu und somit stimmte die Türkishaarige ein. Hiku nickte nur und meinte, er würde sie von daheim abholen. Danach machte sich der Trupp vom Acker.

Michiru saß schweigend da und blickte auf ihre Hände. Haruka, die die Abwesenheit ihrer Freundin bemerkte fragte: „Hey, ist alles okay?“ Die Türkishaarige sah wieder auf und nickte mit einem schwachen Lächeln auf den Lippen. „Ja, ich hätte nur nicht gedacht, dass dein Plan funktionieren würde.“ Haruka lächelte sanft, doch an ihrem Blick konnte Michiru erkennen, dass sie etwas bedrückte. Als sie die Blonde danach fragte, wehrte sie nur ab und wechselte das Thema: „Also, was wolltest du mir sagen, bevor uns dein „Date“ unterbrochen hat?“ Die Musikerin hörte auf, als sie den sarkastischen Unterton in Harukas Satz wahr nahm. Konnte es sein… Nein, das war unmöglich. Haruka war doch nicht etwa eifersüchtig, oder etwa doch? „Ach, das ist nicht so wichtig.“ Beide verstummten, bis Michiru eine Frage in den Sinn kam. Sie wusste nicht, wie ihre beste Freundin darauf reagieren würde, doch sie riskierte es: „Haruka, ich würde dich gerne etwas fragen und ich will eine ehrliche Antwort.“ Die Sportlerin zog eine Augenbraue hoch, nickte aber. „Wenn wir nicht beste Freundinnen wären und du mich heute so zum ersten Mal gesehen hättest, hättest du mich attraktiv gefunden?“ „Was ist das denn für eine Frage?“ „Nur eine Antwort Haruka. Hättest du dich mich als potentielle Beziehung vorstellen können?“ Haruka dachte darüber nach. Sie wusste genau, dass wenn sie Michiru die ganze Wahrheit sagen würde, ihre Freundschaft Schaden nehmen könnte. Denn was die Türkishaarige nicht wusste, war, dass Haruka seit mehreren Jahren in sie verliebt war. Insgeheim, hatte sie immer gehofft ihre Präsenz um Michiru, würde die Jungs fernhalten und die Möglichkeit entstehen lassen, dass die Geigerin mehr als nur Freundschaft für sie empfinden würde. Jedoch hatte diese nie irgendwie preisgegeben, ob sie solche Gefühle hegte. Natürlich hatten sie miteinander geflirtet, doch nie ernst. „Ich…, “ Haruka atmete tief durch, „ denke, dass ich sicher auf dich aufmerksam geworden wäre und auch wenn wir beste Freundinnen sind, und bitte nimm das jetzt nicht schlecht auf, bist du einer der wenigen Mädchen, mit der ich mir eine feste Beziehung vorstellen könnte. Ich würde sogar so weit gehen, dass ich sagen würde, dass wenn du Gefühle für mich gehabt hättest, wir heute hier als Paar sitzen würden und ich dich zum Abschlussball gebeten hätte.“ So jetzt war es draußen und auch Michiru schien so eine Antwort nicht erwartet zu haben. „Und was wäre, wenn ich das gerne würde. Ich meine, mit dir auf den Abschlussball gehen. Hättest du ja gesagt, wenn ich dich gefragt hätte?“ Ein hoffnungsvolles Glitzern trat in ihre Augen und Haruka wusste nicht genau, wie sie es zu interpretieren hatte. Entweder war das ein Wink mit dem Zaunpfahl von Michiru oder es war einfach nur eine theoretische Frage. Haruka entschied sich fürs Erste: „Ich hätte sofort ja gesagt.“ „Dann frag ich dich: Haruka Tenoh, würdest du mich auf den Abschlussball begleiten?“ „Aber du hast doch Hiku´s Einladung angenommen?!“ „Es hat dich gestört nicht?“ Michiru legte eine Hand auf Haruka´s Wanke und brachte sie dazu, sie anzusehen. „Haruka, sieh mich an und sag mir die Wahrheit. Wo stehen wir?“ Die Blonde, die ein wenig geschockt war und nicht sprechen konnte, tat das einzige, was ihr einfiel: Sie beugte sich nach vorne und legte ihre Lippen auf die der Türkishaarigen. Diese schloss ihre Augen und erwiderte den Kuss sofort. Die beiden küssten sich, bis sie nach Luft schnappen mussten. Als sie sich ansahen meinte Haruka: „Ich liebe Dich, und ich will keinen anderen Kerl noch ein anderes Mädchen mit dir sehen. Ich will mit dir zusammen sein und dich auf den Abschlussball begleiten. Als deine feste Freundin.“ Michiru lächelte glücklich und flüsterte: „Ich liebe Dich auch. Und ich glaube, ich sollte Hiku anrufen und ihm sagen, dass meine FREUNDIN soeben zugestimmt hat, mich zu begleiten und er sich ein anderes Date suchen muss.“ „Das klingt gut.“ Erwiderte Haruka grinsend und küsste ihre nun feste Freundin ein zweites Mal.
 

Ende



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (6)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Hatschepueh
2015-05-24T17:07:40+00:00 24.05.2015 19:07
Eine schöne Geschichte die sich einfach wunderbar leicht lesen lässt.
Von: Tidus17
2011-09-11T17:53:13+00:00 11.09.2011 19:53
schöne geschichte..obwohl minako is harukas schwester, au backe XDDD
Von:  Tora-Bushi
2011-08-13T01:21:16+00:00 13.08.2011 03:21
*Anschließfähnchen schwenk*
Würde mich auch darüber freuen, wenn es noch etwas zu dem Abschlussball geben würde. ^^
Ansonsten hat mir auch diese Geschichte von Dir sehr gefallen.
Von:  Emeli_chan
2011-06-01T20:20:50+00:00 01.06.2011 22:20
Huhu^^
eine sehr schöne Geschichte, hat mir auch sehr gut gefallen und ich kan mich nur anschließen , eine Abschlussball Fortsetzung wäre toll
Liebe Grüße,Milch und kekse da lass=)
Von: abgemeldet
2011-06-01T16:42:54+00:00 01.06.2011 18:42
Hallo !
Mir hat deine Geschichte auch sehr gut gefallen. Und kann mich nur anschließen- eine Fortsetzung mit dem Abschlussball wäre hübsch ;-))
Liebe Grüße!
Von:  Aquamarin02
2011-06-01T14:08:46+00:00 01.06.2011 16:08
Sehr schöne Geschichte, hat mir gut gefallen :-D
Vielleicht schreibst du ja eine Fortsetzung darüber, wie die beiden zum Abschlussball gehen.
Liebe Grüße


Zurück