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Mass Effect - Der Untergang - Akt I

von

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Klingt komisch, ist aber so

Ungläubig starrte Shepard Kaidan an, der vor ihm im Türrahmen stand und ihm nur einen kurzen Blick schenkte.

Der Rat wollte ihm doch einen Spectre als Kindermädchen zur Seite stellen. Bedeutete das etwa Kaidan war in der Zwischenzeit zum Spectre befördert worden.

Muss er wohl.
 

Was ein Aufstieg.
 

Shepard hatte echt einiges verpasst.
 

Zugegeben: Während der Jagd nach Saren hatte er niemals daran gedacht das Kaidan jemals Spectre werden würde, aber nicht weil er es ihm nicht zutraute.

Als menschlicher Biotiker hatte er ganz klar Fähigkeiten die ihm einen Vorteil verschaffen konnten, wenn richtig eingesetzt.

Shepard hatte am ehesten erwartet Garrus würde in seiner zweijährigen Abwesenheit zum Spectre aufsteigen, hatte dieser doch selbst mal jenes Interesse geäußert. Und dann fand er ihn als selbst ernannten Sheriff auf Omega. Und Kaidan wurde dafür zum Spectre.

In diesen zwei Jahren muss verdammt viel passiert sein. Weitaus mehr, als er auch nur ansatzweise mitbekommen hatte.

„Captain Alenko meldet sich zum Dienst.“, sagte Kaidan zackig, als er vor dem Rat stand und salutierte.
 

Kaidan war bestimmt einer der steifsten Spectre der ihnen je untergekommen war. Ebenso war er weiterhin Angehöriger des Allianz-Militärs und extrem pflichtbewusst gegenüber beiden Institutionen, wie einst Shepard, was er eigentlich auch weiterhin ist.

„Captain, sie sind mit der besonderen Situation bezüglich Ihren neuen Auftrags vertraut, sowie mit Commander Shepards Person und seiner Rolle darin?“, fragte Tevos.

Kaidan warf Shepard einen kurzen und strengen Blick zu und antwortete: „Ja, ich wurde über alles entsprechend informiert.“

„Oh je.“, murmelte Shepard leise.

Die hatte ihr Problem, sprich Shepard, ja ziemlich schnell abgestempelt.

Zudem, wenn man, davon konnte er ausgehen, weiterhin das Rangsystem der nordamerikanischen Marine verwendet wurde, dann war Kaidan von nun an sein Vorgesetzter, da der Captain der nächsthöhere Rang vom Commander war. Somit besaß Kaidan jegliche Legitimation und Autorität von der Allianz und dem Citadel-Rat, um über ihn zu richten.

„Commander Shepard, Captain Alenko ist von nun an Ihr Vorgesetzter. Er wird Sie überall hin begleiten und uns über all Ihre Tätigkeiten Bericht erstatten.“, erklärte Anderson.
 

„Als ob ich das nicht schon längst verstanden hätte.“, schoss es Shepard durch den Kopf und nickte zustimmend.

Natürlich würde er so einen Gedanken nicht laut äußern, nur plötzlich kam ihm eine Idee in den Sinn.
 

„Mal angenommen, rein hypothetisch versteht sich.“, begann Shepard. „Ich bin meinen Spectre-Rang ja nicht offiziell los, was heißt das ich weiterhin als Spectre agieren kann, solange andere nichts darüber wissen.“, mutmaßte er.

Keine Ahnung wie er selbst grad auf diesen Gedanken kann, aber anhand der Gesichter der Ratsmitglieder konnte er erkennen das er einen wunden Punkt getroffen hat. Viel zu früh.

„Ja und Nein.“, antwortete der Salarianer. „Wie Ihnen schon gesagt wurde bleibt Ihr Rang nur zum Schein bestehen. Sie können weiterhin als Spectre auftreten, solange Sie keinen Handlungen unternehmen, die nur einem Spectre vorbehalten sind. Sie könnten sagen Sie wären Spectre und Ihren Ruf nutzen, um Ihre Ziele zu erreichen, allerdings dürfen Sie dabei nicht gegen irgendein Gesetz verstoßen, egal ob lokal, regional, oder Citadel-Gesetz. Sie dürften nur dann als Spectre handeln, FALLS es Ihnen von einem anderem Spectre gestattet wurde. Über die Terminus-Systeme haben wir keine Verfügungsgewalt, daher erspare ich mir jeden weiteren Kommentar dazu. Ist es Ihnen jetzt verständlich?“

Shepard nickte.

„Sie können jetzt gehen.“, blaffte Sparatus und winkte mit einer Handbewegung ab.

Ihm passte es gar nicht das sein salarianischer Kollege Shepard soeben eine ausgesprochen ausführliche Erläuterung gab.

Shepard stand auf und ging raus, gefolgt von Kaidan, der ihn mit einem „Vorwärts!“ raus scheuchte.

Kaum waren die beiden draußen und die Tür wieder verschlossen sahen sich die Ratsherren gegenseitig an.

„Wir hätten die Idee mit der Luftschleuse nehmen sollen. Ich hoffe um Ihretwillen das das kein Fehler war.“, sagte Sparatus ernst zu Anderson.
 

Shepard und Kaidan gingen still und leise durch den Gang zurück durch die Tür, durch die er zuvor gekommen war. Aufmerksam wurden sie von den Wachen beobachtet, welche versuchten sich einen Reim darauf zu machen was hinter den verschlossenen Türen mit dem größten Spectre aller Zeiten wohl passiert sein mag.

Wenig später erreichten sie die Haupthalle und standen wieder inmitten von einem Haufen Politiker.

Kaidan nutzte sofort die Gelegenheit und atmete tief durch und machte einen Buckel, da er die ganz Zeit strammer da stand als jeder Teilnehmer einer Militärparade.

„Verdammt, Alenko. Wann sind Sie denn zum Spectre geworden?“, fragte Shepard mit einem weniger aufgebrachten Tonfall, als die Worte vermuten ließen.

„Kurz nach Horizon, aufgrund meiner Verdienste beim Schutz der Kolonie.“

Shepard gab sich sichtlich schockiert, war er es doch gewesen, der den Kollektoren auf Horizon entgegen getreten war und sie vertrieben hatte.

„Ich weiß was Sie jetzt denken müssen, aber damit hatte ich nichts zu tun. Allem Anschein war ich schon länger im Gespräch für die Spectres gewesen und hatte das erst erfahren, als ich meinen Bericht über Horizon abgab, der übrigens auch Ihre Leistungen gewürdigt hat. Dann waren da noch ein paar Verbrechersyndikate und plötzlich, ehe ich mich versah, war ich Spectre.“, erklärte Alenko.

„Was für ein kometenhafter Aufstieg. Genauso schnell bin ich abgestürzt.“, kommentierte Shepard.

„Naja ... so etwas wie Sie ist denen garantiert noch nicht untergekommen ... als erster menschlicher Spectre haben Sie ja für mehr Wirbel gesorgt als jeder kroganische Warlord.“

Shepard zuckte nur mit den Schultern.

„Und das mit Cerberus ist jetzt endgültig vorbei, Shepard?“, wollte Alenko wissen.

„Es hatte nie wirklich begonnen.“, war seine Antwort. „Ich weiß genau für was für Verbrechen Cerberus verantwortlich ist, das habe ich keineswegs vergessen, niemals.“

„Ganz ruhig, Shepard. Ich glaube Ihnen ja. Ich bin ja nicht der Rat. Vor mir müssen Sie sich nicht rechtfertigen.“

„Entschuldigung, Kaidan. Stolz bin ich darauf keineswegs. Mir schlägt die ganze Angelegenheit einfach nur dermaßen auf den Magen ... das ist nicht mehr feierlich.“

„Sie müssen schon zugeben, eine Glanzleistung, zumindest aus Sicht des Rates, war das nicht. Irgendwie können sie zumindest das verstehen, oder?“

Shepard schüttelte nur den Kopf und fuhr mit seinen Händen durch sein kurzes Haar. Natürlich verstand er es, aber eine andere Wahl hatte er nicht gehabt.

„Ich will darüber nicht reden ... darüber dürfen wir ja gar nicht mehr reden ... niemals.“, stieß er etwas entnervt, dann im ruhigeren Tonfall aus.
 

Still gingen die beiden die Halle hinunter zu den Aufzügen und fuhren wieder hinunter. Dort war es dann Shepard, der die Stille wieder brach.

„Wem haben Sie nun alls auf die Füße getreten um Spectre zu werden? Nur zur Erinnerung bei mir war es ein abtrünniger turianischer Spectre:“

Kaidan lachte.

„Wie ich schon sagte, nur ein paar Verbrechersyndikaten .. da waren zum Beispiel ein Ring aus batarianischen Sklavenjägern und -händlern, die im Citadel-Raum tätig werden wollten, die Vereitlung eines Attentates auf den Botschafter der Volus ... davon hat übrigens nie was in den Nachrichten gestanden, weil niemand erfahren sollte wie ineffizient C-Sec geworden ist und dann war da das, was, wie ich glaube, der tatsächliche Grund für meine Beförderung zum Spectre war. Bestechung und Waffenschmuggel durch turianische Soldaten an Söldnergruppen in die Terminus-Systeme. Die Sache wurde zu heikel als ich aufdeckte, dass die Korruption sogar bis in höhere Kreise des turianischen Oberkommandos reichte. Stellen Sie sich vor, die haben genug Material für ein ganzes Regiment verhökert und keiner hat es gemerkt. Bevor es öffentlich wurde übernahmen andere den Fall. Sollte mein Bewährungsprobe sein, doch ich war wohl zu erfolgreich. Tja, so läuft Politik.“

Shepard grinste. So lief es überall ab. Niemand wollte für irgendeinen Fehler, ja sogar die eigenen, verantwortlich sein und erst recht niemand wollte davon in der Presse hören.

„Gut, Kaidan, oder sollte ich besser sagen Captain Alenko.“

„Ich weiß nicht ... Captain Alenko ganz regulär im Beisein anderer ... belassen wir es bei Kaidan, wenn wir unter uns sind, oder wenn wir mal wieder beschossen werden.“

„Oh, das muss ich Sie aber warnen. Das ist bei mir inzwischen zum Dauerzustand geworden.“, witzelte Shepard.

„Ernsthaft? Ich dachte das wäre bei uns schon immer Standard gewesen.“, konterte Kaidan.

„Keine Ahnung. Immerhin war ich zwei Jahre tot. Wie oft sind Sie inzwischen unter Feuer geraten ... so als Spectre?“

„Öhm ... noch gar nicht.“

Shepard schaute Kaidan überrascht an.

„Spectre bin ich erst seit ein paar Wochen, kurz nach Horizon, und bislang gab es für mich keine offiziellen Aufträge ... ich wollte zwischenzeitlich selbst einigen Sachen nachgehen ... und dann kam der Babysitterjob für Sie, Commander.“

Langsam dämmerte Shepard da etwas, glaubte er zumindest.

„Kaidan, Ihre Karriere liegt in meinen Händen.“

„Was?“

„Das ist eine weitere Prüfung. Man hat Sie ausgewählt, weil Sie zu erfolgreich waren ... fast schon gefährlich erfolgreich. Stelle ich nun in Ihrer Obhut wieder irgendwas an, dann sind Sie Ihren Spectre-Status schneller los, als Sie gucken können ... Denken Sie mal drüber nach.“

„Mh ... Ich dachte eher ich wurde wegen unserer gemeinsamen Vergangenheit ausgewählt, wil ich weiß wie Sie ticken und so besser beurteilen ... und kontrollieren kann, aber das können wir mal erfragen, da wir sowieso nochmal zu Anderson müssen.“, erklärte Kaidan seine Sicht der Dinge und nachdem sie im Präsidium angekommen waren gingen sie direkt zu den Botschaften und setzten sich in der Botschaft der Menschen auf zwei freie Stühle vor Andersons Schreibtisch und warteten dort auf diesen.
 

Zwischenzeitlich bekamen sie von einer Sekretärin einen Kaffee, um die Wartezeit etwas erträglicher zu machen.
 

Keine zehn Minuten später tauchte Anderson bei ihnen auf und sofort sprangen beide auf und salutierten.

„Rühren.“, war Andersons Reaktion und beide setzten sich wieder hin.

Anderson nahm ebenfalls Platz, lehnte sich zurück und atmete tief durch.

„Ich hoffe Sie sind jetzt nicht sauer auf mich, Shepard?“, fragte Anderson nach einiger Zeit, dessen Frage leicht rhetorisch kindlich wirkte.

„Ach was. Ihnen kann ich doch nicht böse sein.“, sagte Shepard im selben ironischen Unterton, was Anderson schmunzeln lies.

„Außerdem gehe ich davon aus, dass Sie um mich gekämpft haben.“, ergänzte Shepard.

„Ja, das habe ich. Wissen Sie eigentlich was für Kopfzerbrechen Sie uns und gerade mir bereitet haben? Die Ideen was wir, der Rat, mit Ihnen anstellen wollte war teilweise schon ziemlich abstrus.“

„Nennen Sie mal bitte ein Beispiel.“

„Mal überlegen ... Sie aus der Luftschleuse zu werfen und es als Unfall zu deklarieren gehörte da noch zu den gemäßigten, humaneren Varianten.“

„So was ähnliches war mir ebenfalls schon in den Sinn gekommen. Was stand noch zu Auswahl?“

„Darüber sollte ich besser nicht reden ... Ihre aktuelle Strafe war nichts weiter als eine Notlösung. Das lag vor allem daran da wir nie zu einer Mehrheitsentscheidung kamen. Der Turianer wollte Ihren Kopf, der Salarianer stimmte dem Turianer obligatorisch zu, der Asari war das zu unzivilisiert was sie, genau wie mich dagegen stimmen lies. Zwei gegen zwei und das zog sich die ganze Zeit hin.“

„Das wäre bestimmt noch tagelang so weiter gegangen, oder?“

„Mit Sicherheit, Shepard. Zum Glück haben wir das auch recht schnell bemerkt und mussten uns dann etwas aussuchen, bei dem wir mehr Kontrolle über Sie haben ... deren Worte, nicht meine.“

„Schon klar. Und was jetzt?“

„Jetzt? Sie machen weiter wie bisher. Bekämpfen weiter das Übel in der Galaxie. Nur dieses Mal schaut Ihnen jemand dauerhaft über die Schulter.

Shepard sah daraufhin zu Kaidan rüber.

„Keine Angst, Sie dürfen weiterhin Reaper jagen, aber bitte keine Sternensysteme in die Luft jagen.“, witzelte Kaidan.

Lustig war die Angelegenheit keineswegs, allerdings war Shepards Aufpasser jemand, der die Wahrheit über die Reaper kannte, genau wie er selbst. Ein ganz klarer Vorteil bei zukünftigen Unternehmungen.

„Mein Frage zielte eigentlich mehr auf die Normandy und ihre Besatzung ab. Ich habe das Schiff an die Allianz übergeben und mit ihr seine Crew, die Cerberus angehört.“

Anderson lehnte sich wieder zurück und faltete die Hände zusammen. Er hatte bereits eine Ahnung in welche Richtung das ging.

„Sie sind besorgt um die juristische Strafverfolgung, die ihnen drohen könnte?“, spekulierte Anderson.

„Genau!“, stieß Shepard aus.

„Mh.“, dachte Anderson kurz. „Das einzigste was da helfen würde wäre eine Generalamnestie für jedes einzelne Crewmitglied.“

„Ist so was möglich? ... Können Sie so etwas besorgen?“

„Wird schwierig, auch für mich als Ratsherr ... ich werde einen Haufen alter Gefallen und Gefälligkeiten dafür einlösen müssen ... ich würde es hin bekommen, aber das kann ein bisschen dauern.“

„Sie können nicht abschätzen wie lange, oder?“

„Keine Ahnung, ein bis zwei Stunden, wenn ich sofort anfange. Wir werden sehen. Sie sollten sich jetzt erst einmal um Ihre Crew kümmern und ihnen die ... freudige Nachricht überbringen, dass sie jetzt Teil der Allianz sind, bevor sie es von jemand anderem erfahren.“

„Von wem?“, fragte Shepard erschrocken.

„Das weiß ich leider nicht, aber ich habe mitbekommen wie sie irgendjemanden wegen der Normandy hoch schicken wollten um da was-weiß-ich-was zu erledigen.“

Dazu konnte Shepard gar nichts sagen. Noch dazu sah er aus, als hätte er ein Gespenst gesehen.

„Wegtreten, Commander!“, sagte Anderson streng, um Shepard endlich dazu zu ermutigen sich gefälligst in Bewegung zu setzen, was er auch prompt tat.

Kaum waren er und Kaidan aus der Botschaft verschwunden, drückte Anderson einen Knopf an seinem Terminal und sagte: „Verbinden Sie mich mit dem Allianz Oberkommando.“
 

Im schnellen Schritt, fast schon rennend, begab sich Shepard auf den Weg zurück zur Normandy. Kaidan hatte ernsthafte Probleme mitzuhalten und wenn er Shepard nicht besser kennen würde, dann könnte man leicht denken er versuche ihn abzuhängen. Besonders knapp wurde es jedesmal bei den Fahrstühlen wo Kaidan es immer im letzten Moment schaffte hinein zu springen.
 

Genauso sah es für Teile von Shepards Team aus, die sie schnell passierten und von denen keiner eine Ahnung hatte was los war, zumal sie Ihren Vorgesetzten sehr viel später erwartet hatten, wenn überhaupt.

Von ihnen schaffte es keiner aufzuholen und jene, die sie passierten, rief Shepard das Wort „Normandy!“ zu, also konnte man davon ausgehen, dass schon sehr bald alle dort oben versammeln werden.

Auf dem Weg in dem Fahrstuhl hoch zum Raumhafen der Allianz, wo die Normandy lag, versuchte Kaidan noch irgendwas aus Shepard heraus zu bekommen, was er eigentlich vor hatte, doch der schwieg stoisch. Kaidan hoffte kurz das Shepard keine Dummheit plante. Was könnte er schon machen? Plötzlich eine Piratenkarriere anfangen?

Kein guter Start für die beiden.

Glücklicherweise kannte er ja Shepard.

Oben angekommen, am Dock der Allianz, war Shepards erstes Ziel, natürlich, die Normandy. Dort erblickte er bereits jene Personen, von denen Anderson zuvor gesprochen hatte. Zwei Allianz-Soldaten auf Patrouille, die dabei das Raumschiff bestaunten, vier Arbeiter die sich um erste Lackierungsarbeiten kümmerten und bereits die Anfänge des Allianz-Symbols über das ehemalige Cerberus-Symbol malten und ein Offizier, der alle Vorgänge aus etwas Entfernung still und leise beobachtete.

Einige Crew-Mitglieder der Normandy standen an der Gangway und betrachteten neugierig die Arbeiten.

Keiner von ihnen wusste genau was zwischenzeitlich geschehen war, aber so mancher schien sich schon erste Gedanken zu machen. Einigen kam es bereits in den Sinn, mit den stetig wachsenden Markierungen, dass die Normandy jetzt (wieder/neuerdings) zur Allianz gehörte.
 

Unklar blieb dabei ihre Zukunft.
 

Aber Shepard, den sie soeben erblickten, würde ihnen bestimmt eine Antwort darauf geben.
 

Eine zufriedenstellende Antwort.
 

Hoffentlich.
 

Es sei denn Shepard hatte sie verkauft – für seine eigene Freiheit.
 

Davor fürchtete sich Shepard am meisten, dass seine Crew denken würde er hätte sie verraten, nur um jetzt in Freiheit herumwandeln zu können.

Wie angewurzelt stand Shepard da, blickte zu seiner Crew, und umgekehrt, und spielte im Kopf die unterschiedlichsten Szenarien durch.

Seine erste Befürchtung war ja das bereits jemand die letzten Entwicklungen gepetzt haben könnte. Glücklicherweise erschien diese Sorge unbegründet.
 

Erst Kaidan musste ihm auf die Schulter klopfen, um ihn aus seinen Gedanken zu reißen.

„Probleme?“, fragte Kaidan, der sehr wohl sah was Shepard bekümmerte.

„Wie verklickere ich denen das bloss?“, war seine spontane Antwort.

„Ganz einfach ... mit einer aufrüttelnden Rede, so wie Sie es bisher immer gemacht und geschafft haben.“

„Und was sage ich ihnen? Willkommen im Allianz-Militär und Achtung vor möglicher Verfolgung durch unser Justizsystem? Ich dachte ich hätte das härteste bereits hinter mir, doch o langsam wird mir klar, dass mir das noch bevor steht.“, sagte Shepard und ging auf die Normandy zu.

Die Crew jubelte sofort los als er näher kam, was Shepards Stimmung nicht wirklich hob und ihm Mühe bereitete es nicht offen zu zeigen.

Kaidans Blick fiel kurz auf den einen Offizier. Der hatte sich noch weiter zurück gezogen und schien aus einer dunklen Ecke heraus etliche Fotos zu knipsen.

Da stellte sich ihm sofort die Frage für wen der wohl arbeiten könnte.

Tatsächlich für die Allianz, was die Uniform aussagen würde, oder doch für irgendeine andere Gruppierung, zum Beispiel Cerberus.

Bevor er dieser Frage nachgehen konnte stieß der Rest der Normandy-Crew hinzu, worunter er auch jene Personen erkannte, die Shepard auf Horizon begleitet hatten.

Der Offizier nutzte das kurzzeitige Chaos um schnell und unerkannt abzutauchen, wie Kaidan kurz darauf feststellen musste.

Enttäuschend, aber dagegen konnte er jetzt auch nichts mehr machen und so schloss er sich der Crew an und betrat mit ihnen und Shepard die Normandy.
 

Im neusten Zuwachs der Allianz-Flotte herrschte inzwischen regelrechte Volksfeststimmung.

Der größte Held der Menschheit, ja sogar der ganzen Galaxie, war von seiner größten Schlacht wohlbehalten und „siegreich“ zurück gekehrt.
 

Und da stand Shepard nun.
 

Im CIC auf der leicht erhöhten Plattform, vor der abgeschalteten Sternenkarte, ans Geländer gelehnt. Kein sehr erheiternder Anblick, was in der allgemeinen Stimmung unbemerkt unterging.

Kaidan stand neben der Plattform. Ihn hatte bislang nur ein paar Personen bemerkt,darunter Doktor Chakwas, nur die war dann doch zu sehr damit beschäftigt eine Weinflasche auf zu bekommen.

„Alle mal hergehört ...“, begann Shepard, aber dafür war es einfach zu laut.

Kaidan bemerkte einen Kroganer, Grunt, der kurz schnaubte und das CIC durch die daneben liegenden Gänge verliess.

„Dem scheint der ganze Rummel wohl zu viel zu sein.“, ging es Kaidan durch den Kopf, während er an Wrex denken musste von dem er seit der Zerstörung der ersten Normandy nicht mehr gehört hatte.

„Leute, bitte ... Hallo, schenkt mir Aufmerksamkeit.“, versuchte Shepard sich Gehör zu verschaffen, was nur partiell gelang.

Ein ausgesprochen markantes Klacken zog Shepards und Kaidans Aufmerksamkeit auf sich.
 

Grunt war wieder da.
 

Und er hatte etwas mitgebracht.
 

Seine riesige Claymore-Schrotflinte. Ein seltenes, kroganisches Modell und ein wahres Monster.
 

Noch bevor irgendeiner was sagen konnte riss Grunt die Waffe in die Luft und drückte ab.

Der Knall war ohrenbetäubend und riss ein Loch in die Deckenverkleidung.

Mehrere kurze Schreie halten durch das CIC und alle Feiernden warfen sich sofort zu Boden und blickten vorsichtig herum.

Shepard selbst hatte nur kurz gezuckt und blieb ansonsten ruhig, daher nahm Kaidan die Hand von der Pistole in seinem Holster, die dahin sofort geglitten war, und konzentrierte sich auch nicht mehr auf seine biotischen Kräfte.

„Ruhe!“, brüllte Grunt. „Shepard will etwas sagen.“

Der lies gerade ordentlich den Kopf hängen.

„Vielen Dank für deine äußerst beeindruckende Hilfe, Grunt.“, sagte er sarkastisch, während sich alle anderen wieder aufrichteten und gebannt auf Shepard starrten.

„Das ist jetzt eine etwas ungewöhnliche Situation, sowohl für mich, als auch für uns alle. Das was garantiert alle schon bemerkt haben: Ich darf mich frei bewegen, was heißt, die Bestrafung durch den Citadel-Rat fiel verhältnismäßig milde aus.“

Schlagartig brach lauter Jubel aus, gefolgt von einem weiterem lautem Klacken, was alle sofort verstummen und nach Grunt blicken lies.

Der hatte bereits die Waffe nach oben gezogen und war kurz davor gewesen nochmal zu schießen.

Leicht verdutzt erwiderte Grunt die Blicke der Menge und sagte: „Verdammt! Sie sind lernfähig!“ und senkte die Waffe.

So kehrte wieder eine vorsichtige Ruhe ein.

„Wie gesagt: Ich bin mit einem blauen Auge davongekommen, allerdings sind die Nachwirkungen spürbar ... sogar für sie alle.“

Ein leichtes Murmeln der Zuhörer war zu vernehmen bis Shepard fort fuhr.

„Mein Status als Spectre hat weiterhin Gültigkeit. Klingt komisch, ist aber so. Dafür stehe ich von nun an unter ständiger Beobachtung durch die Allianz und den Citadel-Rat. Aus diesem Grund wurde mir, beziehungsweise uns, ein Spectre zugeteilt, Captain Alenko.“

Shepard vernahm einige skeptische Blicke, die auch Kaidan nicht verborgen blieben, und wusste schon wie er einfach dagegen vorgehen konnte.

„Garantiert kennen einige von euch bereits Kaidan Alenko. Für den Rest von euch gibt es jetzt eine kurze Einleitung meinerseits. Captain Alenko war an Bord der ersten Normandy Teil meines Teams. Er hatte einen bedeutenden Anteil am Ausschalten von Saren, den Klonanlagen auf Virmire und Sovereign. Ich habe großes Vertrauen und Respekt in seine Fähigkeiten und daher bitte ich euch alle darum ihm das selbe Vertrauen und den selben Respekt entgegen zu bringen, wie ich es auch bei euch mache.“

Gesichtsausdrücke und Gestiken signalisierten eindeutige Zustimmung. Shepard hatte viele Zweifel schlagartig ausgetrieben.
 

Ein Problem gelöst und sofort trat ein weiteres an dessen Stelle.
 

„Nun kommen wir zu einer ... etwas pikanteren Angelegenheit, wovon ich ausgehen kann, das sich so mancher schon selbst seine Gedanken gemacht hat. Wir alle haben irgendeine Verbindung zu Cerberus, einer Organisation die von vielen als Terrororganisation gewertet wird. Und genau hier beginnen die Probleme ... Ab sofort stehen wir alle unter dem Kommando der Allianz.“
 

Stille stand im Raum.
 

Genauso wie überraschte Gesichter und offene Münder.
 

Noch brauchte die Crew um zu begreifen was ihnen Shepard da soeben erzählt hatte, geschweige was es für jeden einzelnen bedeutete, oder noch zu bedeuten hatte.

So langsam dämmerte es manchem, dass sie dadurch zu Freiwild für die Justiz geworden sind.

Und allmählich schlug die Stimmung in Unsicherheit, Enttäuschung, Entrüstung, Empörung, Panik und sogar Wut um. Sämtliche Versuche von Seiten Shepards den aufgebrachten Mob zu beruhigen schlugen fehl, egal wie viel er mit den Armen herum wedelte, gestikulierte, schrie und rief.
 

Er hatte einfach zu lange gewartet
 

Erst durch einen weiteren, sehr viel heftigeren, ohrenbetäubend Knall wurde es wieder ruhig.

Grunt hatte, nach einiger Wartezeit, erneut in die Decke geschossen, dieses Mal mit Explosivmunition, und hatte dabei einiges an Einzelteilen heraus gesprengt. Keine wirklich intelligente Handlung in einem Raumschiff, aber was erwartete man auch von einem Kroganer. Zum Glück hat er nicht in die Menge geschossen.

„Was ich unbedingt sagen wollte, BEVOR jeder seinen Unmut freien Lauf lies war, dass mir sehr wohl bewusst ist, das für jeden von uns die Gefahr besteht für immer hinter Schloss und Riegel zu verschwinden. Einige mögen denken ich hätte sie verkauft. Verkauft für meine eigene Freiheit. So mancher spielt garantiert schon mit dem Gedanken mich ... aufzuknüpfen.“

Shepard zögerte kurz, als er meinte gesehen zu haben wie ein paar Crewmitglieder bereits mit einem mehrere Meter langen Kabel für einen Strick herum hantierten und sich einer bereits nach einem geeigneten Balken umsah.

„DAS IST SCHWACHSINN! WIR SIND ALLE ZUSAMMEN DURCH DIE HÖLLE GEGANGEN! ICH HABE EUCH ALLE AUS DER KOLLEKTORBASIS GERETTET! ICH WERDE NICHT ZULASSEN DAS UNS JETZT DIE POLITIK AUSEINANDER REISST! NIEMALS!!!“ ... Ich konnte gegenüber Ratsherr Anderson dieses Problem ansprechen und wir fanden eine Lösung dafür – eine Amnestie ... für uns alle! Ausnahmslos!“

Ein Moment der Stille kehrte ein, bis er plötzlich in frenetischen Jubel und Begeisterung ums chlug.

Das hielt nur solange bis zum nächsten Knall, der die gute Stimmung jäh unterbrach.

Grunt hatte überflüssigerweise wieder los geballert.

„VERDAMMT, GRUNT! DAS WAR VOLLKOMMEN UNNÖTIG!“, schimpfte Shepard.

„Ich weiß.“, war Grunts einfache Antwort.

Dann drehte er sich um und verschwand durch eine der Türen hinter ihm.

„Interessant.“, murmelte Kaidan, als er dem Kroganer nach sah und versuchte diverse Vergleiche zwischen Grunt und Wrex zu erstellen.

Shepard schüttelte nur den Kopf. Er hatte einfach schon zu viel erlebt um sich über diese Lappalie aufzuregen und wandte sich wieder der Crew zu.

„Das einzigste was wir jetzt machen können ist abwarten. Abwarten und weitermachen mit unseren alltäglichen Aufgaben bis die Mühlen der Bürokratie ihre Arbeit getan haben. Ich danke euch allen für eure Aufmerksamkeit.“

Mit diesen Worten verliess Shepard sein „Rednerpult“, gefolgt von Miranda, Jacob und Alenko, sowie einem gedämpften Jubel und Geklatsche von der Crew. Man schämte sich das man Shepard für einen Moment dermaßen misstraut hatte.

Die vier stiegen in den Fahrstuhl und fuhren hoch zur Kapitänskabine.

„Das war wunderbar, Shepard. Ich hätte nicht gedacht, das wir das so einfach durchstehen würden.“, begann Miranda.

„Ich auch, allerdings habe ich das Gefühl, dass das alles etwas zu einfach ging.“, merkte Jacob an.

Daraufhin wurde Miranda still, überlegte kurz und sah dann wieder Shepard an, der seinen Kopf auffallend gesenkt hielt.

„Shepard ... wollen Sie uns etwas sagen?“

Keine Reaktion von ihm.

„Shepard ... was haben sie getan?“, fragte Miranda erregt.

„Ich habe ein bisschen ... geflunkert.“

„Inwiefern?!“

„Es gibt keine Amnestie ... zumindest noch nicht.“, kam es von Shepard sehr zögerlich.

Als Miranda das hörte klappte ihr der Mund auf.

„Bitte was?“, fragte Jacob irritiert.

„Ich habe zwar mit Anderson über die Möglichkeit einer Amnestie gesprochen, allerdings konnte er mir diesbezüglich keine sichere Zusage machen.“

„Ich glaub ich träume. Das muss ein Traum sein. Ein schrecklicher Alptraum aus dem ich jeden Moment erwache!“, gab Miranda verstört von sich.

„Bekommen wir nun doch keine Amnestie?“, fragte wieder Jacob.

„Vielleicht, vielleicht auch nicht. Das werden wir schon sehr bald erfahren.“

„Was denken sie sich bloss dabei?!“, kam es wütend von Miranda.

„Er hat gepokert. Er hat hoch gepokert.“, warf Kaidan ein und traf es damit genau auf den Punkt

Er vermied dabei zu erwähnen wie sehr Shepard tatsächlich die Wahrheit verdreht hatte, nicht nur bei der Amnestie. Besser er schwieg dazu, immerhin sollte das ja geheim bleiben, also konnte er Shepards Motive und Handlungen teilweise nachvollziehen.
 

Miranda selbst konnte einfach nicht glauben in welchen Umfang Shepard sein Glück herausgeforderte. Sie konnte ebenfalls nur hoffen das diese Glückssträhne noch etwas anhielt – zum Wohle aller.
 

In der nächsten Zeit verblieben alle vier in Shepards Kabin und besprachen die unterschiedlichsten Themen. Neben zukünftigen Autoritäten und Aufgabenbereichen tauschten sich Shepard und Kaidan auch verstärkt über vergangene Einsätze aus, Miranda und Jacobs leisteten Aufklärungsarbeit über Cerberus, konnten aber viele Zweifel von Kaidan nicht gänzlich beseitigen. Auch die zweite Normandy, ihre Leistungsdaten und allem voran ihre Crew, wurden ebenso besprochen, wie aktuelle Vorgänge auf der Citadel, den Spectres und der Allianz, allerdings hielt sich Kaidan dazu sehr bedeckt. Gerade die Erkenntnisse über die Schiffs-KI EDI, Grunt und den selbstständigen Geth Legion, überraschten Kaidan im erheblichen Umfang, allerdings machte er unmissverständlich klar, dass er vollstes Vertrauen in Shepards Entscheidungen hat und diesbezüglich von Berichten absehen wird. Sehr zur Freude von Miranda, was ihre Stimmung schlagartig hob.

Zwischendurch erfuhren sie von EDI, dass kurzfristig verschiedene Requisitionsoffizier auf der Normandy auftauchten, um sich über den Ausrüstungsstand und Nachschubbedarf zu informieren und angeblich auch einer, der eine Liste über die Konfektionsgrößen der einzelnen Crewmitglieder für neue Allianz-Uniformen haben wollte.

Das hob im erheblichen Umfang die Erwartung und Zuversicht über eine Amnestie.
 

Insgesamt vergingen drei Stunden bis man endlich Gewissheit bekam.
 

Ein Allianz-Offizier mit Aktenkoffer, ein recht junger Kerl, garantiert erst kürzlich befördert, tauchte auf der Normandy auf und wurde in Shepards Kabine vorstellig.

Der wiederrum saß zu dem Zeitpunkt an seinem Schreibtisch, daneben stand Kaidan und Miranda und Jacob befanden sich nahe des Aquariums.

Der Offizier salutierte zackig und alle anderen, bereits entsprechend eingewiesen, erwiderten den Gruß.

„Commander Shepard, ich bringe Ihnen die Antwort zu Ihrer Anfrage für eine Generalamnestie für die Crew der Normandy SR2.“

„Und? Schießen Sie los!“, fragte Shepard brennend vor Neugier.

Warum musste dieser Stoppelhopser gerade jetzt nach Protokoll vorgehen.

„Ihrer Anfrage für eine Generalamnestie für die Crew der Normandy SR2 wurde nicht stattgegeben.“
 


 


 

In dem Moment brach alles zusammen.
 

Shepards Glückssträhne war vorbei.
 

Geschockt, wie er es nie zuvor gekannt hatte, saß er da mit leicht geöffnetem Mund und aufgerissenen Augen.

Vor ihm tat sich regelrecht ein höllenschlund auf der dabei war ihn zu verschlingen.

Shepards Abenteuer endeten hier und jetzt.

Der Schock und das Entsetzten war ihm ganz klar anzusehen.
 

Dieser Zustand hielt an, bis er ein Blitzlicht vernahm, das ihn zurück in die Realität holte.

Der junge Offizier hatte mit einem kleinen Fotoapparat ein Bild vom sprachlosen Shepard geschossen.

„Haben Sie noch alle Tassen im Schrank?! Was soll dieser Scheiß?“, schrie Miranda den Offizier an.

„Das ist etwas kompliziert zu erklären ... zu einem: Ich habe gelogen. Ihrem Antrag auf Generalamnestie wurde stattgegeben und zu anderem: Ich habe die notwendigen Blanko-Dokument bei mir und alles was ich brauche ist ein Kopierer, einen eigenen Raum und ein kurzes Gespräch mit jedem der diese Leistung in Anspruch nehmen will. Mehr nicht.“

Shepard vernahm die neuen Information, brauchte einige Zeit um alles zu verarbeiten und sprang dann ruckartig auf.

Kaidan musste ihn festhalten, damit Shepard nicht irgendwas Dummes anstellen würde.

„Ich brauch nur zehn Sekunden. Nur zehn beschissene Sekunden.“, sagte Shepard.

„Das ist es nicht wert.“, erwiderte Kaidan und hielt ihn zurück.

Inzwischen bemühten sich Miranda und Jacob darum den Offizier, welcher sich überraschenderweise als abgebrüht entpuppte, da er keinen Millimeter zurück gewiechen war, darum ihn aus Shepards Kabine, runter in Mirandas Kabine zu schaffen – zu seiner Sicherheit und damit er dort seine Anlaufstelle für den Rest der Crew einrichten konnte.

Im Aufzug fragte Jacob: „Was haben Sie sich dabei nur gedacht?“

„Ich habe nur meinen Job gemacht.“, war die Antwort, nach der er schwieg.

Ganz nebenbei beschäftigte er sich mit seinem Universalwerkzeug, um das von Shepard geschossene Bild zu versenden – sehr zu Mirandas Missfallen und Protest.

Miranda fragte sich wie sich jemand nur so verhalten konnte.
 

Währenddessen landete das Bild im nächstbesten Extranetknoten und wurde dank höchster Priorität für militärische Nachrichten mit Überlichtgeschwindigkeit durch die Datenautobahn auf ein privates Terminal geschossen.
 

Anderson betrachtete es kurz und schickte es sofort weiter.
 

Stolz darauf war er nicht, nur eine andere Wahl blieb ihm nicht.
 

Weniger als den Bruchteil einer Mikrosekunde später erschien das Bild auf einem weiterem privaten Terminal.
 

Ausgesprochen zufrieden und innerlich befriedigt lies der turianische Ratsherr Sparatus das Bild auf sich wirken. Zugegeben, es mag kindisch und unreif wirken, eines Ratsherren vollkommen unwürdig, doch es war nur Teil einer ganzen Reihe kleiner Zugeständnisse die Anderson machen musste, damit Sparatus nichts gegen die Amnestien unternahm.

Erpressung aller höchster Güte.

Zu den weiteren Zugeständnissen die Anderson machen musste gehörte unter anderem, das das Kommando über die Flotte zur Verteidigung der Citadel wieder an die Turianer überging, irgendwelche Scherereien mit C-Sec, der Verzicht auf einige Sektoren in den Terminus-System, glücklicherweise Gebiete in denen die Allianz eh nicht tätig war, oder kaum Interesse zeigte und noch einiges mehr von dem die Öffentlichkeit nie direkt erfahren wird. Nur einige Ergebnisse wird man dann zu Propagandazwecken ausschalten.

Sparatus sicherte und archivierte das Foto und wandte sich den turianischen Militärs zu, die er im Moment zu Besuch hatte.
 

Letztendlich hatte sich alles zum Guten gewendet.



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Von:  _BuckyBarnes_
2011-09-05T09:11:57+00:00 05.09.2011 11:11
Endlich geht es weiter :D Ich habe deine FF schon auf Fanfiction.de verfolt aber kam nicht dazu eine Review zu schreiben. ^^'
Sehr schönes Kapi wobei mir die Stelle mit Grunt am besten gefallen hat *lacht* Kaiden muss sich wohl an seine etwas rupigen Art gewöhnen.Ich bin schon gespannt was Garrus dazu sagen wird,da er Kaiden ebenfalls noch aus frühreren Zeiten kennt.
Hoffentlich dauert das nächste Kapitel nicht schon wieder zu lang.Die Story gefällt mir bis jetzt sehr gut ;D

Lg


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