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Zwischenblut

von

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Schaukelnde Erinnerung

Schaukelnde Erinnerung
 

Am Tag vor seiner Abreise nach England streifte Cloud alleine durch Berlin, um sich etwas zu trinken zu organisieren. Seine Beine führten ihn wie von selbst zu Matt und als er vor der Tür der Familie Winter stand, klingelte er und wartete darauf, dass ihm jemand die Tür öffnete.

Er musste nicht lange warten, dann wurde die Tür geöffnet und Cloud erblickte Herr Winter, der auf Krücken gestützt im Eingang stand.

„Hallo, was ist denn mit Ihnen passiert?“, fragte Cloud und trat, nachdem er herein gebeten wurde, ins Haus.

„Ich bin auf dem nassen Küchenboden ausgerutscht und hab mir den Knöchel verknackst! Geht aber schon wieder! Matt ist oben in ihrem Zimmer!“, sagte Herr Winter und deutete die Treppe hoch, die Cloud schon mehrere Male hinauf gestiegen war.

Er dankte Herr Winter, zog sich seine Winterkleidung aus und stieg dann die Treppe hinauf.

Er ging direkt zu ihrem Zimmer und öffnete die Tür. Sofort ertönte ein Schrei aus dem Inneren des Zimmers und er schloss sofort wieder die Tür.

Mit einem Schmunzeln auf dem Gesicht atmete er ein und aus, denn er hatte seine Freundin gerade nur in Unterwäsche gesehen.

Nach einer Minute klopfte er an die Tür und wartete darauf, dass diese von Matt geöffnet wurde.

Gleich daraufhin wurde die Tür aufgerissen und eine hochrote Matt stand ihm gegenüber.

„Na, hat dir der Anblick gefallen?“, fragte sie ihn und versuchte sich krampfhaft ein Lächeln zu verkneifen.

Cloud verkniff es sich jedoch nicht und er erwiderte:

„Was zierst du dich denn so? Ich hab dich doch schon längst nackt gesehen!“

Matt wurde noch eine Spur röter und sie erwiderte stockend:

„Das war was anderes!“

Cloud lachte leise und gemeinsam gingen sie ins Zimmer. Cloud wusste natürlich, dass Matts Mutter die Ohren gespitzt hatte und alles mithörte, was er und ihre Tochter so besprachen.

Er schloss die Tür und verschloss sie, worauf er von Matt einen verwunderten Blick erntete.

Er schloss sie in die Arme und küsste sie. Sie genoss es sichtlich und als er mit seinen Lippen langsam von ihrem Mund über ihr Kinn zu ihrem Hals wanderte und an diesem saugte, stieß sie ein lautes Seufzen aus.

Er knabberte wieder an ihrem Hals und zog mit den Zähnen an der Stelle. Doch diesmal beließ er es nicht bei einem Knutschfleck, sondern er sah ihr tief in die Augen und bat für das kommende stumm um Erlaubnis.

Sie nickte leicht und Cloud versenkte seine Reißzähne in ihrem Hals. Sie stieß ein lautes Stöhnen aus und Cloud stieß mit der Hand immer wieder gegen die Wand. Nach wenigen Schlucken ließ er von ihr ab und verschloss die Bisswunde mit seiner Zunge. Dann setzte er seine Freundin vorsichtig auf dem Bett ab und sah ihr tief in die Augen.

„Wie geht es dir?“, fragte er und nahm sie in die Arme.

Matt atmete einmal ein und aus, dann antwortete sie:

„Es geht schon! Komm, ich will dir draußen etwas zeigen!“

Sie versuchte sich vom Bett zu erheben, doch Cloud hielt sie auf dem Bett fest.

„Warte, davor will ich dich noch etwas fragen!“, sagte er und wartete auf Matts Reaktion.

Diese hob fragend eine Augenbraue und Cloud fuhr fort.

„Willst du Silvester bei mir feiern?“, fragte er sie.

Matt sah ihn einen Moment lang überrascht an, doch dann erwiderte sie:

„Das muss ich erst mit meinen Eltern besprechen! Aber ich würde es sehr gerne machen!“

Sie erhob sich nun endgültig von Bett, ging zur Tür und öffnete sie. Als sie ihre wutschnaubende Mutter im Türrahmen stehen sah, erschrak sie.

„Was habt ihr hier drin gemacht? Ich hab es immer wieder wummern hören!“, keifte Frau Winter.

Doch anstatt eine Antwort von Matt abzuwarten, ging sie eilig an ihrer Tochter vorbei und zog den Mülleimer unter dem Bett hervor. Dieser war vollkommen leer, was Frau Winter jedoch nicht erfreute, sondern sie noch zorniger machte.

Langsam und mit zornfunkelnden Blick wandte sie sich Cloud zu und sie sah aus, als wenn sie besser Feuer speien könnte als Glaciel.

„Du hast es wirklich ohne mit Matt gemacht?!“, sagte sie und bei ihrem Anblick wünschte Cloud sich, ihm würde eher ein Todesser vor ihm stehen und nicht die Mutter seiner Freundin.

Langsam schüttelte er den Kopf, doch im Bruchteil einer Sekunde bemerkte er, dass er das falsche gemacht hatte.

Frau Winter explodierte regelrecht und noch nicht einmal Matt konnte sie beruhigen. Sie schmiss Cloud hochkant aus dem Haus und verriegelte die Tür vor seiner Nase.

Er seufzte aus und machte sich auf den Weg. Er fand es nicht gut, wie sich Matts Mutter verhalten hatte, aber er konnte sie auf der anderen Seite auch verstehen, schließlich hatte ihre Tochter bereits vor ihm einen Freund gehabt, der mit ihr schlafen wollte und sie hatte sich einfach gedacht, dass Cloud heute mit ihrer Tochter geschlafen hatte und da waren bei ihr einfach ein paar Sicherungen durchgebrannt. Cloud konnte das Verhalten vollkommen verstehen.

Während er so nachdachte, trugen ihn seine Füße an einen Ort, an dem er schon lange nicht mehr war.

Als er wieder aufsah, befand er sich am Rand eines alten Spielplatzes. Hier und da gab es ein paar ramponierte Wippen und im Zentrum des Spielplatzes gab es noch immer eine alte Schaukel, auf der er selbst als kleiner Junge immer geschaukelt hatte, wenn er einsam und allein war. Er hatte sich damals immer vorgestellt, dass er fliegen konnte, wenn er hoch genug war.

Er blickte auf die Schaukel und stellte erstaunt fest, dass diese von jemandem benutzt wurde. Es war jedoch kein Kind, der sie benutzte.

Es war ein schlanker Jugendlicher mit einem weißblondem Haarschopf und viel zu großer Winterkleidung.

Cloud wusste sofort, wer es war und so ging er auf das Gerüst der Schaukel zu und lehnte sich dagegen.

„Früher habe ich hier geschaukelt, wenn ich mich einsam gefühlt habe“, sagte Cloud und der Junge mit dem weißblonden Haarschopf hörte sofort auf die Schaukel zu bewegen.

Langsam, wie in Zeitlupe, drehte er sich um und blickte Cloud ins Gesicht.

Es war Draco Malfoy.

„Du!“, stieß er aus und erhob sich von der Schaukel.

Cloud nickte und stieß sich vom Gerüst der Schaukel ab und trat vor Draco.

„Wie geht es dir?“, fragte er ihn.

Draco warf ihm einen wütenden Blick zu.

„Gut!“, erwiderte er.

Cloud hörte noch den stark vorhandenen englischen Akzent.

„Du bist nicht allein! Um dich herum sind Menschen, die dir helfen wollen! Lass es zu und du wirst eine Zukunft haben!“, sagte Cloud und beugte sich zu Draco herab.

Dieser schnaubte.

„Menschen wie diese Matt?! Deine Freundin!“, sagte Draco.

Clouds Gesichtszüge verhärteten sich. In diesem Moment wurde es auf dem Spielplatz um die 10°C kälter.

„Woher weißt du davon?“, fragte er und seine Stimme hatte einen eisigen Ton angenommen.

Draco schnaubte.

„Mein deutsch wird von Tag zu Tag besser. Vor mir sitzen diese Typen. Die heißen Siegfried und Katzuhiro. Sie redeten, dass du Matts neuer Freund bist. Als ich das hörte, wusste ich, warum Matt mir immer hilft. Sie behält mich im Auge!“

Cloud richtete sich wieder zu seiner vollen Größe auf.

„Ich habe sie gebeten, dir zu helfen! Aber das tut sie aus freien Stücken! Hast du geglaubt, ich schmeiße dich in eine für dich unbekannte Welt und lasse dich dann ohne Hilfe umherwandern? So grausam bin ich nicht!“, sagte Cloud und holte seine Taschenuhr hervor.

Er sah auf sie, um sich zu vergewissern, wie spät es war. Genau in diesem Moment klingelte etwas in Clouds Manteltasche und Draco sah ihn argwöhnisch an.

„Was ist das?“, fragte er und als Cloud neugierig und misstrauisch zugleich an.

Cloud holte sein Handy hervor und sah auf das Display, um zu sehen, wer ihn anrief.

„Ist dass das Ding, mit dem man mit anderen Leuten weit entfernt sprechen kann?“, fragte Draco ihn und sah zu dem Handy in Clouds Hand.

Dieser nickte und nahm dann das Gespräch an.

Es war Matt und sie bat ihn, wieder zu sich nach Hause zu kommen, da ihre Mutter mit ihm reden wollte.

Cloud willigte ein und beendete dann das Gespräch.

Er warf Draco einen raschen Blick zu und sagte:

„Wir sehen uns bald wieder! Halt die Ohren steif, dann wird schon alles gut gehen!“

Draco sah ihn irritiert an und fasste sich tatsächlich an seine Ohren.

Cloud gluckste.

„Das sagt man doch nur so! Es ist eine Redensart! Lerne fleißig und viel Spaß. Aber Hände weg von Matt!“, sagte er und erkundete den Spielplatz und die nähere Umgebung mit seiner Aura, doch es war niemand außer ihm und Draco hier.

Dann verließ er den Spielplatz und ging zurück zu Matts Elternhaus. Dort wurde er auch schon erwartet, denn kaum dass er vor der Tür stand und die Klingel betätigt hatte, wurde die Tür aufgerissen und Matt stand im Türrahmen.

„Komm rein!“, sagte sie tonlos und Cloud trat sofort ins Haus.

Im Eingangsbereich zog er sich wieder seinen Mantel und seine Schuhe aus und hing sie an die Garderobe.

Als er damit fertig war, führte ihn Matt ins Wohnzimmer, wo bereits ihre Eltern am Wohnzimmertisch saßen. Sie setzte sich ebenfalls an den Wohnzimmertisch bat Cloud dann sich ebenfalls zu setzen.

Frau Winter räusperte sich und sagte:

„Matt hat mir alles erzählt, was ihr oben gemacht habt!“

Sie brach ab, als sie Clouds erschrockenen Blick sah, den dieser Matt zuwarf.

„Dass ihr euch geküsst habt! Oder war da doch etwas mehr?“, fragte sie bohrend nach.

Cloud schüttelte jedoch den Kopf, wodurch Frau Winter erleichtert aufseufzte.

„Ich wollte mich für das von vorhin entschuldigen! Du musst wissen, dass Matt unser ein und alles ist und da sie bereits einen Freund hatte, der nur mit ihr schlafen wollte, war ich bei dir sehr vorsichtig! Als dann vorhin dieses Poltern ertönte, hat meine Fantasie offenbar Überstunden gemacht und ich habe wirklich geglaubt, dass ihr da oben miteinander schlafen würdet! Deshalb habe ich so sehr überreagiert und wollte sie doch nur beschützen. In diesem Drang habe ich offenbar überreagiert und ich möchte mich jetzt bei dir dafür entschuldigen!“, sagte sie und entschuldigte sich auf diese Weise.

Cloud nickte zum Zeichen, dass er ihre Entschuldigung annahm und reichte ihr die Hand.

Sie ergriff seine Hand mit sichtlicher Erleichterung im Gesicht.

„Matt hat mir auch gesagt, dass du sie eingeladen hast, Silvester bei dir zu verbringen. Von unserer Seite steht dem nichts im Wege!“, sagte Matts Mutter und nickte.

Cloud war ziemlich erleichtert darüber, dass Matts Eltern ihrer Tochter erlaubten, bei ihm den Jahreswechsel zu erleben, auch wenn er Matt auf sein Eisschloss brachte, was niemand außer ihm ja wusste.

Er dankte dem beiden und verabschiedete sich dann von ihnen, da er durch das Fenster sah, dass es bereits dunkel wurde.

Er ging wieder zur Garderobe, zog sich an und bat dann Matt noch vor die Tür. Diese sah ihn irritiert an, folgte ihm dann aber vor die Tür.

Noch bevor sie etwas fragte konnte, sagte Cloud leise:

„Wenn ich dich Silvester abhole, werde ich dir etwas zeigen, dass dich absolut umhauen wird. Aber mach dich jetzt schon mal auf einen ganzen Haufen verrückter Hühner gefasst!“

Matt sah ihn irritiert an, doch Cloud lächelte sie nur an und küsste sie zum Abschied.

Er wartete noch, bis Matt wieder ins Haus gegangen war, dann schlug der den Weg zu dem kleinen Kevin und dessen Mutter Olivia ein.

Als er bei ihnen angekommen war, klingelte und wartete darauf, dass ihm geöffnet wurde.

Es dauerte auch nur wenige Minuten und Olivia öffnete ihm die Haustür und sah ihn überrascht an.

„Hallo Cloud, was machst du denn noch so spät hier?“, begrüßte sie ihn und ließ ihn eintreten.

Cloud trat in den Flur, zog sich jedoch nicht den Wintermantel aus.

„Entschuldige bitte die späte Störung, aber ich wollte dich und Kevin dazu einladen, Silvester bei Léon und mir zu verbringen! Wir machen eine etwas größere Feier und dachten uns, dass es doch schön wäre, wenn auch ihr kommen würdet. Natürlich sorge ich dafür, dass ihr beide zu mir gebracht werdet und auch wieder zurück kommt!“, sagte Cloud und nickte.

Olivia sah ihn einen Moment lang irritiert an, doch noch bevor sie etwas sagen konnte, ertönte Kevins verschlafene Stimme auf dem Obergeschoss:

„Mama, ist das Onkel Cloud da unten?“

Noch bevor Olivia etwas antworten konnte, sagte Cloud mit Olivias Stimme:

„Geh wieder ins Bett. Es ist schon spät und du musst jetzt in die Falle!“

Dann wandte er sich wieder Olivia zu, die ihn mit offenen Augen ansah.

„Wir kommen sehr gerne!“, sagte sie und nickte Cloud zu.

Dieser nickte begeistert und verabschiedete sich dann wieder von Olivia und verließ das Haus.
 

Ende des 77. Kapitels



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  SakuraxChazz
2016-10-14T13:44:27+00:00 14.10.2016 15:44
Halli hallo^^

Was ein schönes Kapitel.
Wie schön Frau Winter die Situation falsch verstanden hat. allerdings kam es schon so rüber als hätte Cloud es darauf angelegt. Man konnte es zumindest sehr gut rauslesen. Zumindest ich konnte das. War jetzt nicht wirklich verwunderlich xD
Am besten gefällt mir die Szene mit Draco. Dem armen kleinen Draco. Er hat es sich ja aber doch irgendwie selbst zuzuschreiben. Und Matt macht einen guten Job, wenn sie auf ihn aufpasst. Man kann ihm nur so weit helfen, wie er auf einen zukommt.
Außerdem finde ich es echt praktisch das er Siegfried und Konsorten belauschen kann. Das ist könnte wirklich nützlich sein.
Hach ja... ich hab im Moment wieder so eine Draco Phase... Ich mag den Charakter einfach. Ich hoffe er bekommt noch den ein oder anderen Auftritt^^
Schönes wochenende^^

LG Saku^^


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