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Blood in the Moonlight

Ein arroganter Schnösel und ein Mädchen mit grünem Haar
von

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Zwei kleine, spitze Dolche

(Viertes Kapitel – Zwei kleine, spitze Dolche)
 

Inzwischen waren mehr als drei Wochen vergangen seitdem ich an die Cross Akademie gekommen war. Noch immer hatte ich keine Freunde bis auf Yori und noch immer konnten Zero und ich uns nicht ausstehen. Er war einfach furchtbar stinkig.

Obwohl, er hatte irgendwie das Recht stinkig zu sein, schließlich war er zurzeit der einzige Guardian an der Akademie und konnte somit so gut wie gar nicht schlafen…

Um zum Thema zurück zu kommen, ich war also allgemein ziemlich allein und beschäftige mich hauptsächlich mit mir selbst. Dieses Alleinsein war ich ja eigentlich schon gewohnt und ich hatte jetzt auch nicht sonderlich große Probleme damit, nur selten gab es Momente in denen ich mich nach ein wenig Gesellschaft sehnte, und dann ging ich dann einfach zu Yori… Meistens jedoch zeichnete ich einfach vor mich hin. Somit hatte ich in den wenigen Wochen an der neuen Schule schon wahnsinnig viele Zeichnungen fabriziert. Die meisten von ihnen zeigten irgendwelche heldenhafte und mystische Wesen. Einige von ihnen waren genau genommen ziemlich schaurig, wie zum Beispiel der blutgierige Vampir den ich in meiner zweiten Woche gezeichnet hatte, seltsamerweise hatte er irgendwie gewisse Ähnlichkeiten mit Zero, und die Vorstellung der Schnösel könnte ein kaltblutiger Vampir sein machten ihn für mich irgendwie noch attraktiver. Aber eigentlich konnte ich den Typen ja gar nicht ausstehen…
 

Als ich die vor mir im Gras ausgebreiteten Zeichnungen näher betrachtete, wurde mir wieder einmal bewusst was für ein verdammter Freak ich doch war. Ich meine, welcher normale Mensch zeichnete in seiner Freizeit – in der er eigentlich schlafen könnte – nicht existierende Wesen? – Obwohl ich insgeheim noch immer hoffte, dass Elfen, Werwölfe und natürlich Vampire wirklich irgendwo auf diesem verdammten Planeten herum liefen…

Entspannt saß ich im saftigen Gras des Parks nahe zur Grenze des Wäldchens das die Cross Akademie nahezu umschloss und war dank meinem Starren auf die scheiß Zeichnungen komplett in meine anormalen Überlegungen und Träume vertieft. Dadurch realisierte ich auch nicht wie langsam die Dämmerung einsetzte, es immer dunkler wurde und schließlich die Nacht hereinbrach.

Ein leises, kaum hörbares Rascheln lies mich aus meinen Gedanken schrecken. Sofort erinnerte ich mich an das eine Mal an dem ich fast genauso im Gras gesessen hatte und Zero mich so furchtbar erschreckt hatte, dadurch hatte er sich bei mir noch unbeliebter gemacht, vorher hatte ich zumindest noch das Gefühl, dass sich zwischen uns noch so etwas ähnliches wie Freundschaft hätte entwickeln können, doch das hatte er mit diesem verdammt unlustigen Streich – oder was auch immer das sein sollte – zerstört. »Verdammt Zero, hör auf damit!« schrie ich um ihm zu zeigen, dass dieser Scheiß beim zweiten Mal auch nicht witziger wurde. Die einzige Reaktion auf meinem genervten Ausruf, war jedoch nur ein weiteres Rascheln und ein Geräusch als würde man einen tiefen Atemzug nehmen um die Luft zu kosten. Das genießerische Aufstöhnen ließ darauf schließen, dass der Person eindeutig gefiel was sie roch…
 

Okay… langsam wurde das hier echt gruslig. Mein Herzschlag beschleunigte sich und mein Atem ging schneller. Adrenalin wurde durch meine Adern gepumpt. Mein gesamter Körper kribbelte und mir war furchtbar heiß. Diesmal war es definitiv nicht Zero, bei ihm hätte mein Körper niemals so panisch reagiert, doch so musste mir wirklich eine ernsthafte Gefahr drohen. Was musste ich mich auch immer aufregen das mein Leben so langweilig war? Wahrscheinlich wurde ich jetzt von einem wilden, tollwütigen Tier aufgefressen. Oder, noch schlimmer, ein Massenmörder würde meinen Kopf zu seiner Sammlung hinzufügen. Wahrscheinlich hätte dieser einen Haar-Fetisch und würde meine grüne Mähne jeden Tag aufs Neue umstylen, so dass mein toter Schädel nicht mehr ganz so leblos aussehen würde…

Ja genau, immer schön mit Blödsinn ablenken, damit man den Ernst der Lage nicht wirklich erkannte… das war mein Stil.

Zwei rote Punkte blitzten zwischen all dem Laub der Bäume auf. Zwei leuchtende, blutrote Kreise die sich immer weiter auf mich zu bewegten. Erst als die dunkle Siluette immer näher kam, viel mir auf, dass ich die ganze Zeit nur erstarrt da gestanden war.

Erschüttert nahm ich zur Kenntnis, dass die Zeit für Flucht schon längst verstrichen war und ich mir somit abschminken konnte heil aus dieser Sache rauszukommen. Eine schattenhafte, menschliche Gestalt wurde vor mir sichtbar. Wie zur Hölle konnte ein Mensch rote Augen haben?

Mit einem Mal wurde mir schlagartig bewusst, dass die Gestalt vor mir zwar einen menschlichen Körper hatte, aber die abgehakten Bewegungen keinesfalls denen eines Menschen glichen. Wie ein Zombie schritt das Wesen näher an mich heran. Nur noch 2 Meter trennten uns von einander. Ein Abstand, den das Gruselvieh wohl unbedingt überbrücken wollte, denn ehe ich mich versah, waren auch die letzten beiden Meter zwischen uns überwunden…
 

Ich war nicht in der Lage mich auch nur einen Millimeter zu bewegen. Die Gestalt beugte sich langsam über mich und sog erneut genießerisch die Luft ein, mich beschlich der Verdacht, dass es mein Duft war, der der Gestalt dieses verzückte Seufzen entlockte. Ich schauderte.

Mittlerweile hatte ich herausgefunden, dass das Wesen über mir wohl ein Mann war. Sein schief gelegtes Gesicht befand sich nun direkt an meinem. Langsam glitt es weiter in Richtung meiner Kehle und etwas Feuchtes berührte meinen Hals. Nein, das konnte doch nicht wahr sein, solche Wesen existierten doch überhaupt nicht. Doch in meinem Unterbewusstsein war ich mir sicher: die mystische Gestalt, die mich so lüstern ansah, war ein Vampir. Ein Bluttrinker. Ein Wesen der Nacht. Etwas, das ich mir immer wünschte es würde existieren. Doch die harte Realität war lange nicht so schön als meine fantasievollen Vorstellungen. Vorstellungen eines schönen Wesens, das nicht nur nach Blut trachtete, sondern auch Gefühle und Empfindungen hatte. Doch für die Vampire in unserer Welt war wohl nichts wichtiger als den Durst nach Blut zu stillen. Sich diesem Verlangen hinzugeben bedeutete ein Lebewesen zu töten, doch scheinbar war selbst das einen egal, solange man nur an sein Blut herankam.

Ich war selbst von mir erschüttert, dass ich es so leicht hinnahm wohl gleich mein Leben zu verlieren, mir wurde wieder einmal bewusst, dass ich nichts hatte für das ich kämpfen, überleben wollte. Keine Ziele und Träume die ich unbedingt erreichen wollte. Kein Mensch der auf mich wartete oder sich um mich sorgte. Die Einzigen die sich möglicherweise Gedanken über mein Wohlbefinden gemacht hätten, waren meine Eltern, und selbst die würde ich auch nur an der anderen Seite antreffen.
 

Ein stechender Schmerz riss mich aus meinen Gedanken, und ich konnte nicht verhindern ein leises, schmerzerfülltes Keuchen von mir zu geben. Immer tiefer senkten sich die spitzen Zähne des mir überlegenem Wesens in meine weiche Haut und durchdrangen Fleisch, Muskeln sowie auch einige Blutgefäße. Ich spürte wie der Lebenssaft aus meinen Adern gesogen wurde und meine Sinne immer mehr schwanden.

Dass ich so enden würde, hätte ich nie geglaubt. Ich spürte keinen Schmerz, sondern nahm nur wahr wie der Vampir über mir gierig mein Blut trank, so als hätte er nie etwas Besseres gekostet und als würde ihm mein Blut in irgendeiner Weise Erlösung verschaffen.

Ruckartig wurden die kleinen Dolche noch einmal tiefer in meinen Hals gebohrt. Sie hinterließen einen dumpfen Schmerz, den selbst die Taubheit die meinen Körper beherrschte nicht zu überdecken vermochte. Nur eine Sekunde nachdem dieser Schmerz selbst noch in die hintersten Winkel meines zierlichen Köpers zu spüren war und einfach nicht abklingen wollte, wurde der schwere, auf mich gelehnte Körper von mir gerissen. Doch nicht etwa von einer Hand. Nein. Die Gestalt zerfiel einfach zu Staub. Staub, der langsam zu Boden sank. Staub, den ich jedoch wieder aufwirbeln ließ als mein geschwächter Körper zu Boden ging und eine wohlige, alles umfassende Schwärze mich umfing. Einzig einen Blick auf fliederfarbene, irgendwie besorgt wirkende Augen in einem blassen Gesicht konnte ich erhaschen, bevor ich endgültig in Dunkelheit versank.
 

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Also, ich hoffe mal, das Ganze hier war einigermaßen spannend...

Danke nochmal fürs Lesen und für die Kommis. (auch wenn's im Moment nur ein einziger ist und der is irgendwie von 'ner guten Freundin ^^)
 

glG, eure Cookie.? ♥



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