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Blood in the Moonlight

Ein arroganter Schnösel und ein Mädchen mit grünem Haar
von

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Kleine Kriese am Morgen

Ahm...hehe... hi >->

Für einige von euch mag es unglaublich erscheinen, aber ja, ich lebe noch und hab ein furchtbar schlechtes Gewissen.

Ich wollte echt nicht, dass es so lange dauert das neue Kapitel zu schreiben...aber naja.

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen :)

~ Lisa :*
 

(Einundzwanzigstes Kapitel – Kleine Kriese am Morgen)
 

~Zero~
 

Schon eine Weile beobachtete ich sie dabei, wie sie zu einer Kugel zusammengerollt und nur noch halb zugedeckt auf meinem Bett schlummerte. Es missfiel mir gewaltig die Kleine aufzuwecken, doch wir mussten nun mal los. Trotzdem konnte ich nicht anders, als sie noch kurz zu beobachten. Andere würden die Spur aus Speichel, die sich von ihrem Mundwinkel bis hinab zu der Matratze zog, wo sich bereits ein kleiner, sehr feuchter Fleck gebildet hatte, wohl als widerlich bezeichnen, ich hingegen fand das Ganze einfach nur niedlich, denn in diesem Moment wirkte sie mehr denn je wie ein kleines, verspieltes Kätzchen, das aber ganz schnell seine Krallen ausfahren konnte. Es war immer wieder amüsant zu beobachten, wie leicht man Akemi auf die Palme bringen konnte.

Mit zögernden Schritten näherte ich mich dem Bett. Ich wusste nicht wirklich was das jetzt zwischen uns war. Zwar wollte ich sie keinesfalls verlieren, aber trotzdem hatte ich immer noch Angst sie zu verletzen. Vorsichtig strich ich dem Mädchen eine Strähne des grünen Haares aus dem Gesicht und ließ die Rückseite meines Zeigefingers über seine weiche Wange gleiten. »Akemi, wir müssen aufstehen, Cross will mit uns essen«, hauchte ich in ihr Ohr. Ich war mir sicher, dass sie es nicht einmal realisiert hatte, dass ihr Körper bei meiner Stimme erschaudert war, doch ich hatte es bemerkt und es verschaffte mir eine gewisse Genugtuung zu wissen eine solche Wirkung auf sie zu haben.
 

Ich war mir sicher, dass sie noch nicht wach war, aber wir mussten wirklich los, deshalb biss ich ihr ohne zu zögern in den freigelegten Nacken, nicht fest genug um sie zum Bluten zu bringen, aber doch ziemlich stark. Bis vor Kurzem – wenige Stunden zuvor – war ich noch komplett angewidert gewesen allein bei der Vorstellung jemanden so zu beißen, denn automatisch brachte ich das mit meinem minderwertigen Dasein als Level-E in Verbindung, doch gestern hatte ich herausgefunden, wie sie solche Berührungen zu genießen schien und mein Ekel wurde dadurch irgendwie gemindert.

Noch immer blieb die gewünschte Reaktion aus und mir blieb wohl nichts anderes übrig, als mich weiter auf das Bett sinken zu lassen. Irgendwie kam in mir das Verlangen auf, sie genauso zu nerven, wie sie mich in der vergangenen Nacht. Eine geschlagene halbe Stunde lang hatte sie nichts anderes gemacht, als mir ihren Finger in die Seite zu bohren und rumzunörgeln, dass ich ihr was zu essen bringen sollte.

Mit einem geradezu irren Grinsen auf den Lippen beugte ich mich weiter über die Grünhaarige bis mein Gesicht nur noch wenige Zentimeter über dem ihren schwebte. Gerade als ich ihr neckisch in ihre kleine Nase beißen wollte, schlug Akemi ihre dunkelvioletten Augen auf. »Was wird das, wenn du fertig bist?«, schallte ihre Stimme mit einem verwirrten, leicht verängstigten Unterton durch den Raum, doch ich ließ mich nicht im Geringsten davon beirren. Beharrlich senkte ich weiter meinen Kopf, doch im letzten Moment überlegte ich es mir doch nochmal anders, immerhin war sie ja jetzt schon wach. Im Bruchteil einer Sekunde waren meine Lippen einige Zentimeter tiefer geglitten und legten sich nun mit sanftem Druck auf die von der immer noch verwirrten Akemi. Ehe sie die Chance hatte den Kuss zu erwidern löste ich meine Lippen bereits wieder und ich erhob mich vom Bett. Ich spürte genau den durchdringenden Blick in meinem Rücken, als ich mich von ihr wegdrehte, um mich dem Kleiderschrank zuzuwenden. »Hier«, sagte ich und schmiss eines meiner T-Shirts in ihre Richtung, sie nahm es jedoch nicht wahr und nur einen Moment später saß sie mit weit aufgerissenen Augen auf meinem Bett, ihr Kopf war von dem Stück Stoff bedeckt und nur, weil eben dieser Stoff nicht genau in der Mitte lag, konnte sie etwas sehen. »Was zur Hölle geht hier vor?«, fragte sie mich und zog dabei skeptisch das weiße Shirt von ihrem Kopf, welches sie danach mit hochgezogenen Augenbrauen betrachtete. »Cross will mit uns frühstücken, damit er die Geschehnisse der vergangenen Tage besprechen kann«, entgegnete ich ihr während ich mir selbst ein frisches Oberteil über den Kopf zog. »Und warum werde ich dann mit deinen Sachen attackiert? Was soll ich mit dem Teil?«

»Wie wär’s mit anziehen?«, meine Stimme klang spöttisch, war ja auch eine selten dämliche Frage, die sie da stellte.

»Warum?«

»Gott, tu’s einfach. Ich bezweifle, dass du mit einer verknitterten und angesabberten Uniform vor dem Rektor erscheinen willst, noch dazu nach der Sache von vorgestern, also…«

»Ich versteh’s immer noch nicht. Warum kann ich nicht einfach in mein Zimmer gehen und mir frische Klamotten holen? Außerdem was bringt mir ein T-Shirt? Was ist mit dem Rock? Soll ich den Fetzen als Kleid benutzen oder was?« Wieso war sie eigentlich so anstrengend? Konnte sie nicht einmal, nur ein einziges Mal, das machen, was man ihr sagte und zwar ohne irgendwelche Einwände? Aber irgendwie waren diese Fragen ja zu erwarten gewesen, den wahren Grund für mein Verhalten würde ich ihr dennoch sicher nicht nennen. Von Worten wie ›Ich will nur, dass alle wissen, dass du mir gehörst‹ würde sie sich sicher verarscht fühlen, und um ehrlich zu sein wäre mir das auch zu kitschig gewesen… als würde ich jemals so etwas sagen.

»Wir haben keine Zeit mehr und den Rock kannst du anlassen. Da du aber gern deinen Blazer außer Acht lässt und du gestern im Wald warst, ist deine Bluse völlig dreckig. Und wenn du jetzt nicht bald anfängst dich umzuziehen mach ich das auf dem Weg für dich während ich dich runtertrage, verstanden?«

»Ein bisschen freundlicher hättest du das aber auch sagen können und jetzt dreh dich um!«, grummelte sie. Seufzend tat ich wie mir geheißen und richtete meinen Blick stur geradeaus auf die Zimmertür, denn ich wollte nicht noch mehr Zeit vergolden, als sowieso schon.

Immer wieder war ich kurz davor mich umzudrehen, um das Bild, das sich immer tiefer in meinen Gedanken verankerte, bestätigt zu bekommen. Das Bild wo Akemi zögerlich die wenigen verschlossenen Knöpfe ihrer Bluse öffnete und mich dabei mit ihren großen, leicht verschleierten Augen ansah, der Blick den ihr Gesicht in meiner Vorstellung zierte war mehr als nur ein kleines bisschen erregend. Ich fragte mich, ob der BH den sie diesmal anhatte genauso einladend war, wie der schwarze von letztens… Verdammt, was sollte das?! Ich sollte nicht mal daran denken, sowas zu denken. Normalerweise benahm ich mich doch auch nicht wie ein pubertierender, notgeiler Typ, warum dachte ich also so einen Mist? Okay, vermutlich war es eine ganz normale Reaktion, wenn man bedachte, dass ich auch nur ein Kerl war, der mit einem total scharfen Mädchen, das sich gerade umzog, in einem Zimmer war, noch dazu hatte nicht nur der Körper eben jenes Mädchens so einiges zu bieten. Wie es wohl war diese zarte Haut zu liebkosen, ihren flachen, schönen Bauch zu streicheln? War es denn genauso verführerisch wie ihre weichen, warmen Lippen zu küssen, mit dieser forschen, frechen Zunge zu spielen? Oder was wäre, wenn sie selbst mit ihren zarten, geschickten Fingern über meinen gesamten Körper fahren würde, so wie sie es gestern nur auf meinem Rücken und meiner Brust gemacht hatte. Was wenn diese Finger noch ganz andere Gebiete erforschen würden? Hmm… Verdammt, das musste aufhören, auf der Stelle!

»Ich bin fertig«, ertönte es plötzlich hinter mir und nur kurz darauf schmiegte sich ein warmer Körper an meinen Rücken. Nicht gut, gar nicht gut. »Wir sollten gehen«, schaffte ich es zwischen zusammengepressten Lippen herauszubringen. Bestimmt löste ich ihre verschränkten Finger von einander und nahm sie von meinem Bauch. Meine rechte Hand packte ihre linke und ich zog sie schnell zur Tür raus, die ich kurz darauf hastig schloss. Immer schneller wurden meine eiligen Schritte, denn ich wollte so bald wie möglich in die Nähe des Rektors, wo mir jegliche Gedanken dieser Art ausgetrieben werden würden.

»Was ist los? Warum bist du so verkrampft?«
 

~Akemi~
 

Zeros Verhalten verwirrte mich. Warum war er auf einmal so abweisend und grob? Hatte ich irgendetwas falsch gemacht? Wollte er nicht von mir berührt werden? Mir war klar, dass keineswegs alles zwischen uns ausgesprochen war, aber trotzdem verletzte mich das gerade irgendwie. Er hätte seine Hand doch ganz normal mit der meinen verschränken können, also warum zerrte er mich an meinem Handgelenk mit sich? Gerade eben im Bett war er doch auch noch so sanft gewesen. Es war so schön von diesen süßen, zärtlichen Lippen geküsst zu werden. Unbewusst fuhr ich mir mit den Fingern meiner freien Hand über meine Lippen, wo ich immer noch Zeros zu spüren glaubte.
 

Ich wollte unbedingt wissen was los war und ohne mein Zutun hatte mein Körper bereits reagiert. Mitten am Flur blieb ich stehen, was sich als schwieriger als erwartet herausstellte, da mich Zero immer noch festhielt. Als der Silberhaarige bemerkte, dass ich nicht weiter neben ihm herlief und Widerstand leistete, blieb er ebenfalls stehen und wandte sich mir zu. Fragend sah er mich an. Meine Frage vorhin schien er gar nicht mitbekommen zu haben. Sorge spiegelte sich in seinem wunderschönen Gesicht. Zögerlich lockerte er den Griff um mein Handgelenk und ließ seine Finger in meine Handfläche gleiten. Wieder verschränkte er sie behutsam mit den meinen, vernichtete in einem einzigen Moment all meine Zweifel. Immer noch sah er mich mit diesem Blick an, der so viel Fürsorge in sich trug, dass ich gar nicht anders konnte, als meinen Kopf zu drehen und mich abzuwenden. Ein leichter Druck ließ mich meine Aufmerksamkeit auf unsere verworrenen Hände lenken. Ein leises Seufzen entfloh meinen Lippen, ich wünschte mir einfach nur den Hauch einer Ahnung zu haben, was hier gerade eigentlich ablief. Plötzlich spürte ich kalte, so vertraute Finger an meinem Kinn. Mit sanfter Gewalt wurde eben dieses leicht nach oben gedrückt und ich hatte keine andere Wahl, als Zero mitten ins Gesicht zu sehen. Er brauchte keine Worte, schon allein durch den verwirrten Ausdruck in seinen fliederfarbenen Iriden konnte ich seine unausgesprochene Frage deuten. »Ich weiß auch nicht… ich will einfach nur wissen, was gerade in dich gefahren ist. Warum… warum warst du auf einmal so anders? Das… ach verdammt«

Leise fluchend wollte ich die einzelne Träne, die sich gerade ernsthaft ihren Weg über meine Wange erkämpfte, wegwischen, doch bevor mein Finger auch nur in ihre Nähe kommen konnte, strich bereits der Daumen des Silberhaarigen den kleinen, salzigen Tropfen hinfort. Sein Kopf senkte sich, langsam legte er seine Stirn an meine und sah mir unterdessen die ganze Zeit tief in die Augen. Seine Worte wie ein Hauch. »Es tut mir leid.« Unweigerlich schloss ich genießerisch meine Lider und inhalierte seinen berauschenden Duft. Von mir aus hätten wir ewig so dastehen, die Welt um uns vollends vergessen können. Alles was jetzt für mich zählte war hier. Das alles war völlig richtig, so wie es war. Wenn mir jemand meine Gedanken zu diesem Zeitpunkt ein halbes Jahr früher gesagt hätte, hätte ich damals wohl einen Lachkrampf bekommen, oder noch wahrscheinlicher wäre Übelkeit in mir aufgestiegen, aber so fühlte es sich absolut perfekt an.
 

Ohne jegliche Vorwarnung verlor ich den Boden unter den Füßen als Zero mich ruckartig hochhob und über seine Schulter warf. »Noch länger trödeln können wir leider nicht.«



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  MrsUsui
2013-10-30T23:05:44+00:00 31.10.2013 00:05
ich komme mir zwar gerade etwas dumm vor, weil du schon seit 'nem Jahr nich' weiter geschrieben hast, aber egal. :D
Ich find die ff wirklich unglaublich toll und hoffe, dass du irgendwann weiter machst. :3
Vorallem das mit Aido & Akatsuki find ich süß & witzig, weil die zwei im Anime eig Cousins sind, aber ich will nichts vergleichen, sorry._.
Ich häng seit 3 Stunden an der ff und muss jetzt wohl was anderes lesen, aber alles in allem hast du echt talent für's schreiben und freuen würde es mich, wenn die Geschichte noch weiter geht.

Liebe Grüße, ja? :D


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