Nackt.
P R O L O G.
Musik spielte leise und bedächtig im Hintergrund, eine Mischung aus Jazz und Klassik. Klaviermusik, zart und hauchdünn zusammen mit den satten, rauen Tönen einer Trompete. Zitternde Harfensaiten und afrikanische Trommeln. Eine dunkle, rauchige Frauenstimme hauchte Gesang in einer fremden Sprache.
Nicht Rose’ Stil, aber auf gewisse Weise faszinierend.
Die Decke, in die sie eingewickelt war, schimmerte in warmen Cremetönen, war bestickt mit feinen, weißen Mustern, ebenso die Kissen, die um sie herum lagen. Die Möbel waren dunkel und antik, mit geschwungenen Schnitzereien geschmückt. Alte Gemälde in goldenen Barockrahmen, traumhafte Landschaften künstlerisch im Augenblick gebannt. Eleganz, Extravaganz.
Nicht Rose’ Stil, aber auf gewisse Weise aufregend.
Die Sonne fiel in roten, dicken Strahlen durch die hohen, geschwungenen Fenster, auf die Regale mit den tausend Büchern. Alles ringsum wurde in goldenes Licht gehüllt, erfüllte die Luft mit einer süßlichen Prise Romantik. Der Schein des Sonnenuntergangs spiegelte sich am Fensterglas, zeichnete sich unwirklich in der Wirklichkeit der Spiegelung wider. Traumhaft schön, still und voller unerwarteter Möglichkeiten.
Nicht Rose’ Stil, aber auf gewisse Weise atemberaubend.
»Vielleicht hätten wir das schon viel früher tun sollen«, hauchte er in die Stille hinein. Seine schmeichelnde Stimme war tief, dunkel und samtig. Er saß am Schreibtisch, den Füllhalter noch in der Hand, den Blick innig auf sie gerichtet.
»An dieser Stelle wäre es wohl an der Zeit für mich, dir einen Vorwurf zu machen«, sinnierte sie mit dem Anflug eines Lächelns.
Er lächelte ebenfalls beinahe und führte eine Hand bedächtig an sein Kinn. »Tatsächlich? Ich habe mir also etwas bei dir zu Schulden kommen lassen?« Er tat überrascht, beinahe unschuldig.
Sie stand in einer fließenden, anmutigen Bewegung auf, lediglich die bestickte Decke verhüllte ihren elfenbeinfarbenen Körper. Vor dem Schreibtisch blieb sie stehen, beugte sich tief zu ihm herab. »So lange wir uns kennen, begingst du tagtäglich eine Sünde. Natürlich bezahltest du den Preis auch oft auf meine Kosten.«
»Dann wird es wohl Zeit, diese zu begleichen.« Er erhob sich, befreite ihren Körper aus dem kostbaren Stoff. »Nun denn, Miss Weasley. Die Vorstellung beginnt jetzt.«
