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Die Vergessenen Phönixe

Die Geschichte der Gefallenen Helden
von

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Der helfende Fluchbrecher


 

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Der helfende Fluchbrecher

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"Das ist Edgar Bones ... Bruder von Amelia Bones, ihn und seine Familie haben sie auch erwischt, war ein großartiger Zauberer ..."
 

Edgar, Amelias Bruder. Moody war niemals besonders bekannt mit ihm gewesen, weil er die meiste Zeit in der Zentrale unter Auroren war. Es war ein Unterschied, ob man in der Aurorenzentrale war oder im Fluchbrecherbüro. Aber Moody hatte Edgar immer als sehr kompetenten Zauberer gekannt. Egal, welcher Fluch und Bann es war – Edgar hatte ihn erkannt und gebrochen. Moody hatte ihn aufgrund seiner Kompetenz immer wieder zur Unterstützung gerufen, wenn es ein Bann war, der nicht in den Fähigkeiten eines Auroren lag. Manchmal hatte Edgar sie auch von vorneherein begleitet. Ja, er war ein sehr fähiger Zauberer gewesen. Eine Schande und ein Verlust, doch nicht zu ändern. Moody hatte gelernt, mit Verlusten umzugehen, aber selbst wenn er Edgar nicht so gut gekannt hatte, wie er es sich gewünscht hätte – er bedauerte seinen Tod.
 


 

ooOoo
 

"Spielzeug", brummte Edgar, während er den Zauberstab über etwas kreisen ließ, was man mit gutem Willen für eine Uhr halten könnte – wenn die Reißzähne nicht gewesen wären.
 

"Nun, es hat Lewis den Zeigefinger gekostet", meinte Fenwick und lehnte sich an den Tisch. "Und Johnson beklagt sich über das halbe Loch in ihrem Unterarm... Spielzeug, in der Tat."
 

Edgar sah mit erhobener Augenbraue auf. "Wegen einer Uhr?"
 

"Bevor du sie bekommen hast, hatte sie einen mächtigen Appetit", erwiderte Moody, der die Uhr misstrauisch beäugte. "Sie – Meadowes – meinte, wir sollten das Barty servieren, damit er endlich aufhört, sich einzumischen."
 

"Dorcas hasst Barty", erklärte Fenwick in einem Tonfall, als wäre es ganz natürlich. "Aber gut, sie hasst fast jeden außerhalb der Zentrale... die Leute hinter Bürotischen widern sie an."
 

"Ist das so?", sagte Edgar abwesend. "Also, woher habt ihr die Uhr, und was ist alles passiert?"
 

Moody zuckte die Schultern, während Fenwick eine knappe Übersicht gab. Die Uhr war konfisziert worden, nein, sie war nicht im Besitz eines Todesser gewesen, auch wenn sie von einem verhext worden zu sein schien – es konnte einfach kein Zufall sein, dass Lewis ein Halbblut war und Johnson muggelstämmig – ja, sie hatten Edgar sofort gerufen, nein, es gab keine anderen Meldungen dieser Art. Das einzig Erwähnenswerte war vielleicht, dass Meadowes diejenige war, die die Uhr beschlagnahmt hatte, und sie sogar vor der Verwirklichung ihrer Idee herausgegeben hatte. Wobei, das könnte auch daran liegen, dass man ihr mit Schreibtischdienst gedroht hatte.
 

"Ein Routinefall, also", sagte Edgar. "Nichts gefährliches, wenn man weiß, womit man es zu tun hat. Nur eines macht mir Sorgen..."
 

"Was?", fragte Fenwick interessiert. "Ein verkappter Fluch?"
 

"Nein, nein", sagte der Fluchbrecher grinsend. "Ich rede von Meadowes. Ich meine, sie gibt freiwillig etwas her, was gefährlich ist und gegen Barty verwendet werden könnte...? Ihr seid euch sicher, dass da kein Imperius im Spiel ist, oder?"
 

"Mach dir da mal keine Gedanken", sagte Moody erstaunlich gut gelaunt. "Bones hat sie zurechtgestutzt – deshalb. Und, kriegst du die Uhr hin?"
 

"Amelia also..." Edgar wandte seine Aufmerksamkeit wieder der Uhr zu. "Sicher krieg ich das hin, für wen hältst du mich? Warte, das haben wir gleich."
 

Das nächste, an das Moody sich erinnerte, war ein reißendes Schnappen von Zähnen, ein erstickter Aufschrei und eine Explosion. Während sie aus dem Raum hetzten um dem Rauch zu entkommen, konnte er sich ein Augenrollen nicht verkneifen.
 


 

ooOoo
 

Moody zeichnete wie wild Linien auf etwas, das früher mal eine Karte gewesen sein könnte. Zumindest lag die Vermutung nahe, da er die gesamte Zeit über verschiedene Angriffstaktiken herunterbetete und auf verschiedene Punkte deutete, sie mit Pfeilen verband, Kringel machte und Kreuze setzte. Die versammelten Auroren kannten Moodys Art und sie konnten sich mit viel Phantasie zusammenreimen, was er meinte. Außerdem, sie wussten, worum es ging, immerhin war dies eine Missionsbesprechung. Das, was Moody bekritzelte, war der Gebäudeplan eines Hauses in der Nockturngasse, dass von Todessern als Treffpunkt genutzt wurde. Demnach war das Vorgehen eigentlich soweit klar: Apparieren, Stürmen, Fluchen. Was danach kam, das stand noch nicht fest. Moody machte Pläne sowieso nur, damit sie in letzter Sekunde über den Haufen geworfen werden konnten – sie klappten nie so, wie sie gedacht waren, und niemand hielt sich so streng daran.
 

"So!" Moodys Hand knallte auf den Tisch. "Noch Fragen?"
 

"Ja", meinte Dearborn und beäugte das Wirrwarr aus Strichen vor Moody. "Was genau machen wir mit diesen –" Er deutete auf eine dunkelblaue Linie, die kaum noch zu erkennen war unter den wütenden Strichen von Moodys Feder "– Bannen? Sie sind überall, hier, hier und hier." Er deutete auf die entsprechenden Stellen auf dem Plan. "Die scheinen mir nicht ganz ohne zu sein. Vielleicht sollten wir Edgar rufen –"
 

"Nein", unterbrach Alice wirsch. "Edgar steht nicht zur Verfügung. Es muss so gehen."
 

"Was ist passiert?", fragte Moody alarmiert. "Ich hab ihn doch heute früh noch gesehen...?"
 

Es war immer ein schlechtes Zeichen, wenn jemand nicht an einem Einsatz teilnehmen konnte. Das schlimmste Szenario beinhaltete den Tod oder eine Entführung, das weniger schlimme eine nahezu tödliche Verletzung oder sehr schwere Wunden. Dass Edgar nicht verfügbar war, war fast schon wie die Ankündigung, dass Voldemort demnächst das Ministerium einnehmen würde. Wobei das nicht einmal abwegig schien bei der momentanen Lage.
 

"Nichts mit ihm selbst", beruhigte Frank sie. "Seine Familie. Die Todesser haben Sally erwischt. Edgar meinte, er bräuchte ein wenig Zeit, immerhin war sie sein Patenkind. Morgen macht er wieder Dienst wie gewöhnlich."
 

"Also fällt Edgar flach", brummte Moody. "Aber wir brauchen einen verdammten Fluchbrecher!"
 

Niemand von ihnen verschwendete wirklich einen Gedanken daran, wie Edgar sich fühlen musste – sie wussten es bereits zu gut und es half nicht, weiter darüber zu lamentieren und ihm Mitgefühl zu schenken. Es konnte jeden treffen und in diesem Moment waren sie einfach froh, dass Edgar selbst noch am Leben war. Und außerdem mussten sie immer noch einen Fluchbrecher für diese Mission finden. Immerhin könnte dieser ein wichtiger Schritt werden.
 

"Ich frag mal nach, wer zur Verfügung steht", bot sich Alice schließlich an. "Ich hab gehört, Potter wäre ganz brauchbar..."
 

Mit diesen Worten verschwand sie. Die anderen kehrten zurück zur Besprechung der Teams. Wenn Edgar sich in der Lage fühlte, seinen Dienst am nächsten Tag wieder aufzunehmen, dann konnte es nicht so problematisch sein. Immerhin gehörte das zu ihrem Alltag – und jeden Todesser, den sie heute erwischten, konnten sie für sich persönlich zur Verantwortung ziehen.
 


 

ooOoo
 

"Was ist passiert?" Moody sprach nicht, er bellte. "Wieso ging dieser verdammte Alarm zu spät los? Ich will eine Erklärung, verdammt noch mal!"
 

Ein paar Rekruten zuckten furchtsam zusammen ob dieses Ausbruchs. Die älteren Auroren waren es gewöhnt, aber sie waren durchaus gewillt, Moodys Wut zuzustimmen. Der Alarm war losgegangen – zu spät. Etwas was niemals hätte passieren dürfen. Also, was war falsch? Es schien unmöglich, dass einer von ihnen geschlampt hatte, Profis schlampten nicht.
 

"Meinst du, wir haben eine undichte Stelle?", wollte Amelia gezwungen ruhig wissen, doch ihr Blick sprach eine ganz andere Sprache: Ihre Augen glühten mit Hass.
 

Wenn es einen Saboteur in der Aurorenzentrale gab, bei diesem Blick wäre er auf der Stelle auf die Knie gegangen und hätte sich ergeben, sich in die Sicherheit von Askaban geflüchtet. Spätestens bei dem wütenden Aufschrei, der stumm durch die Zentrale fegte, hätte der Schuldige das Weite gesucht. Es war mehr als klar: Sollte man je erfahren, wer derjenige gewesen war, würde dieser keine ruhige Sekunde mehr in seinem Leben haben. Und sollte er je einem Auroren im Kampf gegenüberstehen, würde es mit einem Toten enden.
 

"Ich glaube nicht, dass es jemand aus der Zentrale selbst ist", bemerkte Alice leise. "Immerhin kennen wir jeden hier, haben im Feld schon Seite an Seite gekämpft. Es wäre unsinnig zu glauben, dass einer von ihnen der Saboteur ist."
 

"Aber wer dann?", wollte Fenwick wissen. "Kein Auror. Kein Rekrut – dazu sind die einfach nicht fähig! Willst du sagen, ein Fluchbrecher? Aber die sind ebenso unwahrscheinlich wie die Auroren."
 

"Barty", verlautbarte Meadowes mit einem aggressiven Ton. "Der schafft es, selbst unabsichtlich Katastrophen heraufzubeschwören. Fudge – der ist sogar noch schlimmer, das einzige, was er zustande bringt, ist Pfusch. Schlimm, dass er Abteilungsleiter ist. Oder Bagman, der hat einen an der Klatsche, der ist das größte Loch, das es gibt. Da sickert's schon nicht mehr."
 

Amelia schüttelte den Kopf. Es gab zu viele mögliche Verräter, Spione und Saboteure außerhalb der Zentrale und dem Fluchbrecherbüro. Wenn sie auch Meadowes hören würden, müssten sie das ganze Ministerium einsperren. Irgendwo sickerte immer etwas durch.
 

"Es hat keinen Zweck", sagte sie schließlich. "Wir finden auf diese Art und Weise nie heraus, wer Edgar und seine Familie auf dem Gewissen hat. Wir konnten ja nicht einmal herausfinden, wieso der Alarm zu spät kam!"
 

"Das bedeutet, wir müssen höllisch aufpassen von jetzt an", grollte Moody. "Irgendwer war's, und dieser Kerl ist verdammt noch mal in der Nähe!"



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