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O-O-Oni-chan~

Sesshoumaru x Inu Yasha
von

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Blutige Krallen

Das Miasma machte mir nun weitaus weniger aus, wie zuvor. Während es bei meinem letzten Versuch in meinen Lungen zu Atemnot geführt hatte, war es nun fast wie normale Atemluft.

Die Tore zu Narakus Schloss waren offen. Seine Wachen waren abgezogen, er hatte mich wohl schon erwartet. Aber diesmal würde ich auf keine seiner Fallen reinfallen.

Diesmal wäre ich vorsichtiger und diesmal war ich stärker.

„NARAKU!“, schrie ich, doch bekam keine Antwort, wie ich es bereits erwartet hatte.

Ich stürmte die Türe zu einem größeren Gebäude. Das alte Holz gab bereitwillig nach und ich schritt in einen dunklen Raum.

Ein lachen war zu hören und ich wusste genau, zu wem dieses Lachen gehören würde. Meine Krallen waren in Bereitschaft und sie würden alles zerreißen, was ihnen im Weg steht.

„Nun komm endlich raus“, schrie ich.

Eine schemenhafte Gestalt machte sich vor mir breit und meine Augen weiteten sich. Es waren Kagomes Umrisse, die da auf mich zukamen. Das Grinsen in ihrem Gesicht gehörte aber eindeutig nicht zu ihr. Was trieb Naraku nun wieder für ein Spiel.

„Kagome, was tust du hier?“

Ich bekam nur ein weiteres Lachen als Antwort. Hinter ihr erschienen Narakus Umrisse, seine Haare schwebten förmlich in dem Miasma, dass den Raum umgab. Das Miasma!

Sofort war mein Blick auf Kagome gewendet, es schien ihr nichts auszumachen. Ein Mensch konnte dieses Miasma nicht einfach aushalten!

Das war unmöglich!

Ich knurrte kurz und starrte die Gestalt Narakus an.

„Inu Yasha, schön, dass du den Weg wieder hierher gefunden hast. Ich dachte eigentlich schon, dass ich dich das letzte Mal endgültig aus dem Weg geräumt habe. Aber du scheinst wohl nie Ruhe zu geben.“

„Was hast du mit Kagome gemacht?“

Die Gestalt von Naraku kam immer mehr auf mich zu, näher und näher, bis er vollends sich vor mir offenbarte.

„Sie ist nun ein Teil von mir, genauso, wie alle deine anderen Freunde.“

Weitere Stimmen hörte ich und verwirrt sah ich mich um. Meine Freunde, sie alle waren hier, sie alle hatten das düstere Lachen und das schmierige Grinsen von Naraku. Er hatte sie also sich einverleibt. Ich wusste es, ich hätte die Körper meiner Freunde nicht unbeaufsichtigt lassen dürfen.

„Und nun, Inu Yasha, werde ich auch dich zu einem Teil von mir machen!“

Bevor ich seine Worte überhaupt verstanden hatte, drangen Ranken aus seinem Körper, die an mir vorbeiflogen und mich in wenigen Augenblicken umklammerten. So schnell konnte ich nicht reagieren, da drückten sie mir bereits die Luft ab. Ein Gift begann meine Haut zu verächtzen und ich schrie bereits auf.

Meine Krallen sollten meine Waffe sein, aber ich konnte meine Arme nicht bewegen.
 

Plötzlich ließen die Ranken von mir ab und ich spürte wieder Luft in meine Lungen dringen. Etwas wackelnd kam ich auf meinen eigenen Beinen wieder zum Stechen und das verärgerte Gesicht Narakus verriet mir, dass etwas ungeplantes eingetroffen war.

Schnell drehte ich meinen Kopf zu meiner rechten und der bekannte Geruch drängte sich in meine Nase. Die hochgewachsene Form meines Bruder tauchte neben mir auf. Er steckte sein Schwert gerade weg, während er mich mit dunkler Miene betrachtete.

„Ich dachte als Youkai wärst du wenigstens ein BISSCHEN schlauer!“

„Keh! Hat dir ja keiner gesagt, dass du herkommen musst!“

„Wenn du wüsstest...“

Augenblicklich sprang er zur Seite und riss mich mit sich. Naraku gab uns keine Zeit für größere Gespräche. Er griff an und ließ uns keine Ruhe.

Ebenso schlossen sich meine Freunde den Kampf an, jedoch gegen uns.

„Inu Yasha, ich dachte, die wären tot!“, fegten Sesshoumarus Worte durch den Raum, während er einen von Kagomes Pfeilen auswich.

„Naraku hat sie in sich aufgenommen!“, wetterte ich entgegen und zerstörte weitere Illusionen von Shippo.

Eine helle Lichtpeitsche war zu erkennen und Sesshoumaru schien allesamt gleichzeitig zu umfassen. Meine Freunde versuchten sich zu wehren, doch hatten sie keine Chance, seine Lichtpeitsche entzweite die Körper.

Ich blieb augenblicklich stehen. Ich sah wie meine Freunde entzweit wurden. Die freudigen Ereignisse jedes Einzelnen kamen in meinen Erinnerungen hoch und ich musste zusehen, wie sie sich langsam auflösten. Erneut musste ich Zeuge des Todes der Menschen sein, die mein Leben so geprägt hatten.

„INU YASHA!“, hörte ich Sesshoumarus Stimme, die aber nur dumpf zu mir durchdrang.

Ein blitzen in meinen Augenwinkeln ließ mich umschwenken. Als nächstes sah ich nur ein Gewirr aus weißem Haar, dass sich vor mir wie ein Sturm aufbaute.

Der Sturm ebbte ab und ein Körper glitt vor mir zu Boden. Ich bemerkte erst gar nicht, was hier gerade vor sich ging. Meine Augen sahen hinab und ich erkannte mein Schwert Tessaiga. Nur von einem Hanyou führbar, Naraku war der einzige in diesem Raum, der auch menschliche Teile in sich trug, meine Freunde. Das Schwert steckte in dem Brustkorb Sesshoumarus. Ein Bild, wie ich es mir früher erträumt habe, als er mir noch nach dem Leben getrachtet hatte. Aber es war nun so unwirklich und so falsch.

Das Lachen Narakus hallte wieder durch den Raum, aber dieses verstummte binnen weniger Sekunden, als ich meine Krallen in seinen Oberkörper rammte. Ich griff zielgenau nach seinem Herz und riss es ihm aus seiner Brust. Ich betrachtete dieses rote etwas in meinen Händen und zerdrückte es mit bloßer Hand.

Stille kehre ein und ich drehte mich hastig zu dem Silberhaarigen um. Ich kniete an seinem Körper und versuchte Tessaiga aus seinem Körper zu ziehen, doch es stieß mich ab.

Immer wieder versuchte ich es, doch es ließ mich nicht gewähren. Ich war nun ein Youkai, etwas, was ich nicht sein durfte. Und ich hatte dazu mit meinem Bruder verkehrt, etwas, was nie hätte sein dürfen.

Und das schlimmste an der Sache war, in diesem Augenblick spürte ich, trotz Youkai-Dasein, dass ich mich diesem kalten Daiyoukai mehr zugezogen gefühlt hatte, als ich je gedacht hätte, dass es einmal sein würde.

„Es tut mir Leid...“, whisperte ich leise über meine Lippen.

Sesshoumarus Augen blieben an diesem Tag verschlossen und seine Lippen hatten kein einziges spöttisches Wort für mich übrig.

Kein Abschied.

Und an diesem Tag verfluchte ich nicht mehr die Tatsache, dass ich ein Hanyou gewesen war, sondern, dass ich keiner mehr war.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2012-12-22T18:33:27+00:00 22.12.2012 19:33
Hey :)
Ich find deinen Schreibstil echt toll!
Aber ich denke das weißt du :)
Teilweise klingt es ein wenig abghackt :/
Ansonsten bin ich sehr begeistert :)


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