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Raptor

JongTae, OnKey
von

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假面具 - Maske -

Titel: Raptor

Autor: jonglicious

Chapter: 21 / ??

Genre: Horror, Drama, Humor

Warnungen: AU!, OOC, Gewalt

Rating: PG-15

Pairings: JongTae, Onkey

Summary: Taemin ist ein Kriminologie-Student und bekommt eine interessante Aufgabe zugeteilt: Er soll eine Arbeit über einen Psychopathen schreiben. Die Frage ist nur, ob das wirklich so einfach ist, wie es klingt ....
 

A/N: Uuuuund es geht weiter xD mir fällt nicht viel dazu ein .... verzeiht mir, es ist spät >w<
 

[Eine kleine Anmerkung noch: Raptor ist kein Kannibale und es werden auch keine kannibalistischen Handlungen beschrieben werden.]
 

Viel Spaß! <3
 

--
 

Interessiert drehte Kibum Raptors Maske zwischen seinen Fingern. Sie war schwerer als er gedacht hatte und auch die Riemen, welche an ihr befestigt worden waren, fühlten sich alles andere als weich an. Es musste unangenehm sein sie tragen zu müssen; Kibum wollte sich gar nicht erst vorstellen wie es war damit zu schlafen.

Langsam leckte er sich über die trockenen Lippen, danach drückte er sich die Maske probehalber ins Gesicht. Für ihn war sie zu groß und wahrscheinlich hätte sie nicht einmal richtig gehalten, wenn man die Riemen voll anspannte. Aber glücklicherweise musste sie auch nicht halten, weswegen Kibum sie wieder auf den Tisch sinken ließ und seufzte. Jonghyun und Taemin hatten ihn die ganze Zeit über beobachtet, das hatte er gespürt, aber gesagt hatte keiner von ihnen etwas.

„Wie alt ist die Maske eigentlich?“, brach Kibum schließlich doch das Schweigen und blickte zu Jonghyun auf. Dieser runzelte auf die Frage hin nur kurz die Stirn; ganz verstand er noch nicht worauf Kibum eigentlich hinaus wollte, also führte Kibum seine Frage etwas genauer aus: „Na ja, ich habe mich gefragt, ob nur eine Maske angefertigt wurde oder ob es mehrere gibt. Wenn du fünf Jahre die gleiche Maske ins Gesicht geschnallt bekommst, ist das doch nicht sonderlich hygienisch, oder?“
 

„Darüber hab ich noch nie nachgedacht“, murmelte Taemin, noch bevor Jonghyun die Gelegenheit hatte zu antworten. Er hatte sich nie allzu viele Gedanken um die Maske gemacht. Sie war ihm innerhalb der letzten Wochen immer unsympathischer geworden, das stimmte, aber davor hatte er ihr kaum Beachtung geschenkt. „Aber es sollte da schon mehrere geben, oder?“
 

Jonghyun nickte daraufhin nur kurz, danach ließ er seinen Kopf in den Nacken rollen. Ein anderes Thema wäre ihm lieber gewesen, aber immerhin unterhielten sie sich nun. Vorher, nachdem sie die Küche betreten hatten, hatten sie sich alle einfach nur ruhig an den Tisch gesetzt, etwas getrunken und Kibums Kekse gegessen. Keiner von ihnen hatte gewusst, was er sagen sollte und Kibums anfängliche Versuche eine Konversation zu beginnen, waren auch schnell gescheitert. Er hatte aber auch nicht ernsthaft erwarten können, dass sie sich über Zeichentrickfilme wie „My Little Pony“ unterhalten wollten; gut, Jonghyun hatte ein bisschen Interesse daran entwickelt, als Taemin drucksend zugegeben hatte, dass er diese Serie ebenfalls schon gesehen hatte, aber für eine richtige Unterhaltung reichte dies einfach nicht.

„Es gibt wirklich mehr als eine Maske.“ Jonghyun zog die Maske an den Riemen zu sich und hob sie anschließend hoch, damit sie sich mit ihm auf Augenhöhe befand. „Jinki und ein paar andere Ärzte haben sie über die Jahre hinweg weiterentwickelt, wenn man so will. Zu Anfang ging es lediglich darum mir über kurze Zeiträume hinweg das Maul zu stopfen, aber dann wurde sie neu konzipiert.“
 

Es war Jonghyun deutlich anzusehen, dass er nicht gerne über dieses Thema sprach. Die Maske war ihm immer ein Graus gewesen. Raptor hatte sie nie weiter gestört, wahrscheinlich hatte er es sogar noch gut gefunden, dass er damit unheimlicher aussah. So etwas war seiner anderen Persönlichkeit durchaus zuzutrauen.

„Irgendwann musste ich sie dann immer tragen und weil Plastik das nicht lange mitgemacht hat, sind sie auf dieses Metall umgestiegen“, führte Jonghyun seine Erklärungen schließlich zu Ende und schob Taemin die Maske zu, da der Jüngere seine Hand danach ausgestreckt hatte.
 

„Ich werde mal mit Jinki darüber reden. Er wird sicher einsehen, dass es nicht notwendig ist, dass du das Ding trägst.“ Taemin hatte genug von der Entstehungsgeschichte der Maske gehört, um mit Sicherheit zu wissen, dass Jonghyun sie nicht mehr tragen sollte. Er konnte zwar nicht leugnen, dass Jonghyun ziemlich gut damit aussah und die bloße Vorstellung reichte, um Taemin einen Schauer über den Rücken zu jagen, aber hier ging es um das Wohl des anderen. Dieses ging vor. „Aber damit muss ich warten, bis er mal wieder gute Laune hat. In letzter Zeit ist er immer so gereizt.“

„Das wundert dich aber nicht wirklich, oder?“ Kibum drehte seine leere Teetasse zwischen seinen Fingern. Jinki und er waren innerhalb der letzten Tage öfter als einmal unschön aneinander geraten. Zwar hatten sie sich nie wirklich heftig gestritten und die anschließende Versöhnung hatte alles wieder wettgemacht, aber Kibum mochte es einfach nicht, wenn sein Geliebter sich so verkrampfte. „In der Klinik sitzt ihm Minho dauernd im Nacken und hier kommt er auch nicht wirklich zur Ruhe.“ Er hatte nicht vor nun einen Streit vom Zaun zu brechen, aber Taemin konnte ruhig auch einmal an jemand anderen denken als an seinen Haus-Psychopathen. „Taeminnie, wenn dir das mit der Maske so wichtig ist, dann lass mich mit Jinki reden. Ich verspreche nichts, aber ich werde mich bemühen.“
 

Sicher keine allzu schlechte Idee. Taemin kaute gedankenverloren auf seinen Wangeninnenseiten herum. Kibum würde vermutlich mehr Erfolg bei einer solchen Diskussion haben. Und außerdem war Kibum Jinkis Freund und hatte ganz eigene Methoden ihn wieder ruhig zu stimmen, wenn er sich wieder aufregte.

„Danke, Kibum“, während er sprach, neigte der Jüngste am Tisch seinen Kopf zum Dank. Kibum sollte nicht glauben, dass seine Hilfe als selbstverständlich hingenommen wurde. „Dann gehen wir jetzt wohl wieder nach oben, od-“
 

Taemin unterbrach sich selbst, als er hörte, wie die Eingangstür geöffnet und anschließend wieder geschlossen wurde. Jinki war viel zu früh wieder zu Hause und Jonghyun trug weder Maske noch Handschellen – er saß quasi vollkommen frei mit ihnen hier an einem Tisch. Und noch dazu in der Küche! Jinki würde ihnen bestimmt erklären, dass die Küche vor potenziellen Waffen geradezu wimmelte und dass dies mehr als nur verantwortungslos gewesen war.

Scheiße, scheiße, scheiße! Hektisch drückte Taemin Jonghyun die Maske ins Gesicht.
 

Verkehrt herum.
 

„Hnnghn … T-Taemggn“, ächzte Jonghyun gegen das kühle Material seines Maulkorbs, als Taemin auch noch Anstalten machte die Riemen fest zu ziehen. Wenn Taemin es darauf anlegte ihn zu ersticken, dann machte er sich wirklich sehr gut.

Wieso merkte Taemin denn nicht endlich, dass er gerade dabei war einige der Kratzer in seinem Gesicht wieder aufzureißen? Und noch wichtiger: Wieso stieß Jonghyun Taemin nicht einfach von sich? Seine Schulter und Rippen waren vielleicht angeschlagen, aber seine Kraft hätte für dieses Fliegengewicht alle Mal ausgereicht. Trotzdem ließ er es bleiben. Das Risiko, dass Taemin hinfiel, wenn er ihn stieß, war einfach zu hoch; Taemin sollte sich seinetwegen auf keinen Fall verletzen.
 

„Taemin, hör auf“, zischelte Kibum Taemin zu, kam jedoch nicht mehr dazu einzugreifen, da Jinki in dieser Sekunde die Küche betreten hatte. Sein Blick war mehr als skeptisch, als er sah, was Taemin mit Jonghyun anstellte. Offensichtlich hatte sein kleiner Bruder sich nicht an die Bedingungen gehalten – wieder einmal – und hatte nun Stress Jonghyun für ihn „herzurichten“?

„Falsch rum, Bruderherz“, seufzte Jinki schließlich und nahm Kibum wenig später in den Arm. Der Tag war vielleicht nicht so lang gewesen wie so manch anderer, aber auf jeden Fall anstrengend. Vor allem nach Minhos „Besuch“. „Und ich weiß doch sowieso, dass er sie nicht trägt, wenn ich nicht da bin, also erspar sie ihm auch jetzt.“
 

Taemin gab es daraufhin fast sofort auf Jonghyun die Maske ins Gesicht pressen zu wollen. Dass er sie falsch rum gehalten hatte, war ihm gar nicht aufgefallen, aber es erklärte, wieso Jonghyun so geschnauft hatte. „Danke, Jinki.“

Bedröppelt blickte Taemin zu Jonghyun hinunter, der gerade sein schmerzendes Gesicht rieb und mit seinen Fingerspitzen darüber tastete. Er blutete nicht und das unangenehme Ziepen würde auch bald verschwinden, da war er sich sicher. „Und, versteh das bitte nicht falsch, ich finde es gut, dass du heute eher hier bist, aber warum bist du nicht mehr in der Klinik?“
 

„Das wollte ich auch gerade fragen“, pflichtete Kibum fast sofort bei und blickte dabei zu Jinki auf. Die Müdigkeit in dessen Augen und die dunklen Augenringe bereiteten ihm große Sorgen. Jinki war drauf und dran sich sein eigenes Grab zu schaufeln; er war vielleicht jung und fit, aber irgendwann machte selbst der stärkste Körper so viel Arbeit und gleichzeitig wenig Schlaf nicht mehr mit. „Und setz dich hin. Ich hab noch Kekse und du kriegst Tee, keinen Kaffee. Du trinkst in letzter Zeit sowieso zu viel davon.“
 

Jinki schüttelte müde schmunzelnd den Kopf, nachdem Kibum ihn förmlich auf einen der Stühle gedrückt hatte. Eigentlich hatte er nur noch ins Badezimmer gehen und sich waschen wollen, bevor er sich ins Bett und gleichzeitig ins Koma fallen ließ, aber Tee und Kekse waren nicht zu verachten.

„Ich bin früher nach Hause gekommen, weil ich dringend mit Jonghyun reden muss. Oder eher mit Raptor.“ Jinki drehte einen der Schokoladenkekse zwischen seinen Fingern, danach legte er ihn wieder auf dem Tisch ab. Sein Appetit hielt sich stark in Grenzen. „Das ist nichts gegen dich, Jonghyun, aber ich bin mit deiner anderen Persönlichkeit um einiges vertrauter.“
 

„Das verstehe ich“, antwortete Jonghyun ruhig, „und wenn du mit ihm sprechen willst, dann werde ich mich auch nicht querstellen, keine Sorge.“ Einen Moment lang debattierte er mit sich selbst, danach setzte er erneut zum Sprechen an: „Mich würde nur interessieren worum es geht. Ich habe eine vage Ahnung und wenn sich diese bestätigt, dann-“
 

„Lass uns das unter vier Augen fortführen“, unterbrach Jinki Jonghyun schnell und vollführte dabei eine rasche Handbewegung. Weder Taemin noch Kibum sollten davon erfahren. Fürs Erste musste das Gespräch, das er mit Minho geführt hatte unter Jonghyun und ihm bleiben.

Jinki konnte zwar nicht behaupten zu wissen, was in Jonghyuns Kopf vor sich ging, aber er hatte mittlerweile festgestellt, dass er Taemin mochte. Wenn es um Taemins Sicherheit ging, würde er bestimmt nicht zweimal überlegen und sofort passende Schritte ergreifen. „Und nein, Taemin, das wird nicht diskutiert. Ich lasse Jonghyun ohne Maske und Handschellen hier herum laufen, aber dafür verhältst du dich jetzt ruhig. Du wirst alles noch erfahren, früher oder später.“ Jinki rieb sich die schmerzenden Schläfen und fügte dann beinahe schon flehend an: „Bitte, tu einmal in deinem Leben was ich dir sage. Ich hab auch so schon genug Probleme am Hals.“
 

Taemin schluckte sämtliche Widerworte hinunter, welche ihm auf der Zunge gelegen hatten. Er wollte die Nerven seines Bruders nicht noch weiter strapazieren und Kibums Groll wollte er sich genauso wenig zuziehen. Seufzend senkte er seinen Blick, suchte jedoch gleichzeitig Jonghyuns Hand unter der Tischplatte. Was auch immer sein Bruder mit ihm zu besprechen hatte, konnte nichts Gutes sein.

Wahrscheinlich hatte Minho doch etwas herausgefunden oder übte auf andere Art und Weise Druck auf Jinki aus. Was auch immer es war, Taemin war sich sicher, dass die ruhige Zeit bald vorbei sein würde und sie sich nach einem anderen Versteck für Jonghyun umsehen mussten. Nachdem seine Wunden zum größten Teil wieder verheilt waren und nur seine Schulter gelegentlich noch schmerzte, wenn er sie über strapazierte, würde das kaum ein allzu großes Problem werden.
 

Jonghyun wird mir nachher sicher alles erzählen, denke ich, redete Taemin sich gut zu und beobachtete dann wie Kibum sich ein wenig um Jinki kümmerte und ihm auch sachte die Schultern massierte. Das Beste war sicher, wenn Jonghyun und er fürs Erste gingen und Jinki sich später meldete, wenn er bereit für das Gespräch war.
 

--
 

Alles andere als entspannt, knetete Jinki seine Hände in seinem Schoß. Nachdem Kibum darauf bestanden hatte, dass er noch etwas anderes als Tee und Kekse zu sich nahm, hatte er auch noch ein wenig Reis und Gemüse gegessen. Dass er dadurch einiges an Zeit verloren hatte, interessierte seinen Freund nicht. Und wahrscheinlich musste Jinki Kibum dafür auch wirklich dankbar sein; so wenig wie er sich in der letzten Zeit um sich selbst kümmerte, war es ein Segen, dass Kibum dies für ihn übernahm.
 

Wo bleibt er denn so lange? Muss er sich von Taemin verwanzen lassen, bevor er zu mir kommen darf? Entnervt ließ Jinki seinen Kopf in den Nacken kippen. Es konnten kaum mehr als zwei oder drei Minuten vergangen sein, seit er Jonghyun Bescheid gesagt hatte, aber trotzdem kam es ihm um einiges länger vor.

Ich muss mich zusammenreißen. Wenn bei dem Gespräch etwas herauskommen soll, darf ich Raptor gegenüber nicht ausfallend werden.
 

Ein leises Klopfen an der Tür ließ Jinki sich schließlich wieder aufrichten. Jonghyun stand ein paar Meter von ihm entfernt im Türrahmen. Er sagte nichts, als er das Arbeitszimmer Jinkis betrat und die Tür hinter sich ins Schloss fallen ließ. Es war mehr als offensichtlich, dass die Persönlichkeiten tatsächlich wieder getauscht hatten, denn Jinki hatte bereits mitbekommen, dass Jonghyun seine Neugier selten zügeln konnte. Diesmal jedoch verhielt er sich vollkommen ruhig; selbst nachdem er sich auf den Stuhl vor Jinkis Schreibtisch sinken hatte lassen sagte er kein Wort.

„Raptor?“, wollte Jinki sichergehen, woraufhin nur mit einem leisen Schnauben geantwortet wurde. „Okay, gut. Ich wollte mich nur vergewissern.“
 

„Natürlich.“ Raptor ließ sich zurück gegen die Stuhllehne sinken und schlug ein Bein lässig über das andere. Seine Hände ließ er dabei ruhig auf den Armlehnen liegen. Worüber Jinki auch immer mit ihm sprechen wollte, er sollte es bald tun; Jonghyun konnte nicht garantieren, dass er es lange schaffen würde sich für die Probleme des anderen zu interessieren. „Also, Jinki, was ist denn so wichtig? Du weißt doch, dass ich es genauso gehört hätte, hättest du es einfach meiner anderen Persönlichkeit erzählt.“
 

„Das ist mir schon klar“, antwortete Jinki langsam und versuchte dabei seine Hände mit einem Kugelschreiber zu beschäftigen. Er war nervös, wie immer in der Gegenwart Raptors. Wie Taemin mit ihm im gleichen Zimmer schlafen konnte, war im wirklich ein Rätsel. „Aber es ist nun einmal so, dass ich dich für den intelligenteren von euch beiden halte und-“

Jinki kam nicht dazu seinen Satz zu Ende zu führen, da Jonghyun seinen Kopf lachend in den Nacken fallen hatte lassen. War das nun also die neue Masche? Wollte man ihm Honig ums Maul schmieren, damit er brav, wie ein kleiner Lemming, alles tat, was man von ihm verlangte? Jinki musste ja wirklich verzweifelt sein, wenn er auf so etwas zurückgriff.

„Du bist köstlich, Jinki“, grinste Raptor schief und lehnte sich dann schließlich nach vorne. Das Grinsen war wie von seinem Gesicht gewischt und er fixierte Jinki geradezu mit seinen Augen. „Wie wäre es, wenn du aufhörst zu versuchen mir in den Arsch zu kriechen? Du solltest mich doch mittlerweile so gut kennen, dass du wissen müsstest, dass mich das allerhöchstens amüsiert.“
 

Sich ertappt fühlend, leckte Jinki sich über die trockenen Lippen. Dieser Einstieg war nicht so ganz das Wahre gewesen und obwohl Jonghyun noch relativ ruhig da saß, wusste er doch, dass sich dessen Geduld dem Ende zuneigte. Das bedeutete wohl, dass Jinki mit der Wahrheit herausrücken musste.

„Es geht um Minho“, begann er, gab Raptor diesmal jedoch keine Chance um ihn wieder zu unterbrechen, „Er hat mich nicht einfach so in meinem Büro besucht. Er hat eingebrochen, meine Sachen durchsucht und wollte auch auf meinem Computer Hinweise finden.“ Jinki unterbrach sich selbst und betrachtete die unbewegte Miene Jonghyuns. In seinen Augen spiegelte sich nicht das geringste Bisschen Überraschung wider. Offensichtlich hatte Jinki soeben die „vage Ahnung“ bestätigt, von welcher Jonghyun vorhin schon gesprochen hatte.

„Natürlich konnte er keine Hinweise finden. Ich meine, ich hatte doch keine Ahnung, dass du versuchen würdest zu fliehen und dass ausgerechnet Taemin dich dann rettet. Aber Minho … er, ich weiß auch nicht … Das Ganze lässt ihn langsam durchdrehen und er hat da etwas angesprochen, dass-“
 

Jonghyuns Schnauben unterbrach Jinki erneut. Er hatte es wieder getan. Er redete ständig um den heißen Brei herum und rückte einfach nicht mit den Fakten heraus. Das hatte Jonghyun schon immer sehr an Jinki gestört; Taemin hatte eine ähnliche Angewohnheit, aber diesen konnte man bestimmt noch hinbiegen und dafür sorgen, dass er immer gleich alles aussprach.

„Entschuldige“, murmelte der Arzt, nachdem ihm sein „Fehler“ klar geworden war, danach räusperte er sich: „Was ich sagen wollte ist, dass Minho Taemin bedroht hat. Wenn er etwas findet, das Taemin belastet, dann landet ihr beide zusammen in der Todeszelle. Und ich bin mir nicht sicher, ob das schon alles ist. Ich stecke in der Sache zu tief drinnen, um zu erwarten, dass ich ungeschoren davon komme, aber ich fürchte, dass Minho auch Kibum schaden könnte. Und das geht einfach nicht.“

Nachdem er geendet hatte, schob er den Kugelschreiber von sich. Seine Hände waren mittlerweile feucht und auch sein Herz schlug unangenehm schnell gegen seine Brust. Jonghyun war nun voll im Bilde, jetzt musste er nur noch irgendwie darauf reagieren. Jinki hoffte allerdings darauf, dass Raptor nicht in einem Anfall von Zorn sein Arbeitszimmer auseinander nehmen würde.
 

„Dieser kleine Wurm bedroht also Taemin.“ Regungslos saß Raptor auf seinem Stuhl; seinen Blick hatte er mittlerweile gesenkt, so dass er auf seinen Händen ruhte. Sie zitterten vor unterdrückter Wut, jedoch nahm Jonghyun sich vor, dass er sich diese Wut für Minho aufheben würde. „Ich will dir nichts vormachen, Jinki, es ist mir egal, ob du oder Kibum in dieser Zelle landet, aber Taemin …“
 

„Ich bin nie davon ausgegangen, dass Kibums oder mein Schicksal dich auch nur im Geringsten interessieren. Bei deiner anderen Persönlichkeit ist es unter Umständen anders, aber das spielt keine Rolle.“ Jinki hatte sich erhoben und stützte sich nun auf der massiven Tischplatte des Schreibtisches ab. „Minho darf nicht dahinter kommen, dass du die ganze Zeit hier warst. Es wird bestimmt nicht mehr allzu lange dauern, bis er mit einem Durchsuchungsbefehl anrückt und-“
 

„Kann er ruhig.“ Raptor hatte seinen Sitzplatz ebenfalls aufgegeben und blickte Jinki nun auch wieder in die Augen. „Ich werde dafür sorgen, dass er nichts findet. Er wird Taemin nichts anhängen können und somit auch euch nicht.“ Kurz huschte ein schiefes Grinsen über seine Züge. „Damit sind wir dann wohl quitt, Jinki.“

Er war niemand, der gerne in der Schuld eines anderen stand. Man konnte schließlich nie wissen, wie diese andere Person dies zu seinen Gunsten ausnutzte. Aber Jinki war eigentlich ein guter Mensch und einer der wenigen, denen Jonghyun beinahe ein bisschen vertraute.
 

Dann viel Glück, dachte Jinki, während er Jonghyun dabei beobachtete wie er das Zimmer wieder verließ. Er wusste nicht, ob das Gespräch nun gut verlaufen war, oder nicht. Jonghyun hatte zwar gemeint, dass er sich um alles kümmern würde und dass sie somit aus dem Schneider waren, aber war es wirklich ratsam einem Psychopathen zu vertrauen?

Wenn dieser ein Auge auf den eigenen kleinen Bruder geworfen hat, ist es wahrscheinlich in Ordnung. Schwach lächelnd fuhr Jinki sich durch die Haare. Hoffentlich klappte auch wirklich alles so, wie Raptor sich das vorstellte.
 

--
 

Eine seltsame Stimmung hatte sich innerhalb der letzten Tage breitgemacht. Raptor hatte, kurz nachdem er von dem Gespräch mit Jinki zurückgekommen war, wieder das Feld geräumt und Jonghyun die Kontrolle überlassen. Dieser hatte Taemin jedoch nichts über den Inhalt des Gespräches verraten; er hatte sich ungewöhnlich bedeckt gehalten und Taemin kaum richtig in die Augen sehen können. Natürlich hatte er trotzdem darauf bestanden, dass alles in bester Ordnung war und Taemin schließlich davon überzeugt, dass er lediglich müde war und seine Schulter ihm wieder Probleme bereitete.
 

Wenn alles in Ordnung ist, wieso werde ich dann das Gefühl nicht los, dass er eine Möglichkeit sucht sich zu verabschieden? Seufzend stützte Taemin seine Ellbogen auf der massiven Tischplatte seines Schreibtisches ab und beobachtete den Bleistift, den er sachte hin und her rollen ließ. Jonghyun hatte sich vor gut fünf Minuten entschuldigt und war anschließend im Badezimmer verschwunden.

Und Jinki ist wieder die ganze Zeit so angespannt und gereizt. Sogar Kibum hat schon bemerkt, dass irgendetwas nicht stimmt. Wie lange wollen die beiden dieses Spielchen noch spielen? Frustriert steckte Taemin den Bleistift zurück in seine Mappe und wollte sich gerade erheben, als sich zwei Hände auf seine Schultern legten.
 

„Wieder am Träumen gewesen?“, fragte Jonghyun sanft. Er hatte deutlich gespürt, dass Taemin unter seiner Berührung zusammen gezuckt war und sich erschrocken hatte. Es wunderte Jonghyun natürlich nicht, dass Taemin ihn nicht zurückkommen gehört hatte; wenn er nicht wollte, dass man ihn hörte, dann hörte man ihn auch nicht. „Ich wollte dich nicht erschrecken.“
 

„H-Hast du nicht.“ Eine Lüge, das wussten sie beide, allerdings sagte Jonghyun nichts weiter dazu. Er streichelte lediglich behutsam über die schmalen Schultern Taemins. Dies waren vermutlich die letzten Stunden, die sie zusammen verbringen konnten und Jonghyun hatte nicht vor sie zu verschwenden. „Du bist wieder so still, Jonghyunnie. Das bist du in letzter Zeit dauernd und langsam ver-“ Jonghyuns Finger, der an seine Lippen gelegt worden war, hatte Taemin kurzerhand zum Verstummen gebracht.

Wann hatte Jonghyun es überhaupt geschafft ihn von seinem Drehsessel in die Mitte des Raumes zu bugsieren? Taemin konnte es beim besten Willen nicht sagen; er war aber auch ohnehin zu sehr damit beschäftigt in die dunklen Augen seines Gegenübers zu blicken.
 

„Was-“
 

„Nicht reden“, bat Jonghyun leise und legte seine Hände schließlich an die Wangen Taemins. Zärtlich streichelte er mit seinen Daumen über die weiche Haut des Jüngeren, danach lehnte er sich ihm entgegen. Der warme Atem Taemins streifte seine Lippen und er wusste, dass er sich nun nicht mehr zurückhalten können würde. Vielleicht war es falsch, aber das kümmerte ihn nun nicht mehr. „Ich will dich, Taeminnie. Ich wollte dich schon, seit ich dich das erste Mal gesehen habe. Und ich kann mich nicht mehr länger beherrschen, es geht nicht.“
 

„D-Dann tu es nicht …“ Nervös leckte Taemin sich über die trockenen Lippen und überbrückte kurzerhand die letzte Distanz zwischen ihnen, indem er seine Arme um Jonghyuns Nacken schlang. „Halt dich nicht mehr zurück …“

Und als wären dies die magischen Worte gewesen, auf die Jonghyun noch gewartet hatte, legte dieser seine Hände an Taemins Taille und zog ihn dicht an sich. Nein, er würde sich nicht mehr zurückhalten, jetzt nicht mehr.
 

tbc...
 

[ Anmerkung: Jaaa, meine Lieben, das nächste Kapitel wird ein reines Smut-Kapitel. Würde ich es zensieren, hätte es im Endeffekt vllt 100 Wörter. xD Storytechnisch wird darin nichts passieren, also ist das nicht allzu schlimm. >w< ]



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  tuba-minho
2013-04-01T22:41:49+00:00 02.04.2013 00:41
why ist minho der schlechte von allen 5? TT TT
aber es ist gnadenlos geil XD hahaha

bei den richtig süßen stellen muss ich immer mich KO lachen XD
weiter sööö~~~
Von:  bunthismg
2012-10-24T20:30:59+00:00 24.10.2012 22:30
ASDFGHJKL.
NO. JUST NO.
Der darf nicht gehen ;_____;
Böser Dino. Sitz, Platz, Aus! T ^ T''
Wieso existiert Minho nochmal?! *grml*
Kann Jjong den nicht einfach so ein wenig in der Luft zerreißen? So ein ganz kleines bisschen? |D
Der darf Taeminnie doch nicht allein lassen... *wein*

Uuuund~ so Filler-mäßig wie das andere wars diesmal nicht XDDD''

Ich freu mich trotzdem aufs nächste Kapitel ;w; ♥
Geflügel-bürsten~ *3*


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