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Gaias Lilie

von

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Als Sayuri endlich wieder zu sich kam, war ihr, als wäre sie schon wieder in einer ihrer Visionen gefangen. Eben war sie noch auf dem Dachboden ihres sicheren Heimes und nun lag sie auf einem kühlen und nassen Erdboden. Der Unterschied zu ihrer frühmorgendlichen Illusion bestand darin, dass sie dieses Mal nicht diese ungeheure Wärme und den Schutz um sich herum spürte. Und ihre Kleidung war auch nicht mehr trocken und sauber. Ihr Tshirt klebte nass an ihr, wo sie gelegen hatte, ihre kurze Leggins hatte ebenfalls Waldbodenoptik. Vorsichtig rappelte sie sich auf und stellte fest, dass es barfuss nicht sehr optimal war. Auf dem Dachboden hatte sie keine gebraucht. Wie oft kam es auch vor, dass man auf den Dachboden ging und im Wald landete.

Wo zur Hölle war sie hier? Was genau war nur passiert?

„Hallo?! IST HIER JEMAND? MUM?!!!“ rief sie laut. Kein Geräusch von Zivilisation war zu hören. Und so gab sie nach einigen Minuten die Hoffnung auf, Antwort zu bekommen.
 

"Wenn das ein Scherz sein soll dann ist es ein sehr schlechter." Schimpfte sie vor sich hin. Es war dämmrig,, und kühl. Sie war dreckig und nass und wollte nur noch weg von hier. Doch wohin sollte sie gehen. Sie beschloss einfach einmal querfeldein immer gerade aus zu gehen. Irgendwann würde sie schon hier raus finden oder wenigstens auf jemanden treffen, der ihr vielleicht erklären könnte, was eben mit ihr passiert war.

Langsam marschierte sie los um ihren Plan in die Tat umzusetzen. Sie war gerade ein paar Schritte gegangen, als sie sie bemerkte, wie dumm die Idee eigentlich war. Sie musste sich etwas einfallen lassen, ihre nackten Füße zu schützen. Sie überlegte sich gerade, was sie am besten improvisieren könnte, als sie ein Knacken hinter sich vernahm.

Blitzschnell drehte sie sich zu dem Geräusch um. Hoffnungsvoll versuchte sie abermals jemanden auf sich aufmerksam zu machen. „Hallo? Ist da wer?“ Sie blickte in die Dunkelheit und merkte, wie das Gefühl der Angst größer wurde. Sie spürte wie die Erde unter ihr bebte und als sie entsetzt wieder vom Boden aufsah, ertönte ein tiefes bedrohliches Brüllen. Ehe sie weiter darüber nachdachte sauste sie wie der Wind durch das Gestrübb. Die Äste und Dornen zerrten an ihren Kleidern und Haaren, entrissen ihr ihr Haarband. Sie bemerkte es ebensowenig wie die Schmerzen, die sie in ihren Füßen und ihrem restlichen Körper spüren sollte. Viel zu spät realistiert das Mädchen, dass der Weg, den sie eingeschlagen hatte, nicht mehr weiterging. Sie schrie erschrocken auf, als sie ins Rutschen geriet.
 

Keuchend und hustend lag sie da. Warmes Blut tropfte von ihrem Gesicht. Ihr Körper wollte ihr nicht mehr gehorchen. Bei der kleinsten Bewegung jaulte er auf. Doch sie musste hier weg. An der Stelle wo sie ins Rutschen geraten war, stand etwas großes - echsenartiges. Mit eindeutig viel zu großen Zähnen und totbringenden gelben Augen, die sie mit gnadenloser Gewalt fixierten.

Wieso konnte sie nicht einfach wieder aufwachen?

Der Drache stieß erneut ein ohrenbetäubendes Brüllen aus, ehe er sich in Bewegung setzte.

„Himmel hilf mir...“ keuchte sie aus und rutschte ein Stück zurück. Sie wusste es hatte keinen Sinn. Er würde sie in der Luft zerfetzen. Sie würde sterben. Hier – wo immer dieses hier auch sein mochte – allein und von niemanden gehört.

Jetzt würde es vorbei sein. Mit großen Augen sah sie dem Tod entgegen. Unfähig sich zu bewegen. Nicht einmal schreien konnte sie mehr.
 

Etwas blitzte in ihrem Augenwinkel auf – ein Geräusch dass an Metall erinnerte. Und dann tauchte wie aus dem Nichts ein Schatten auf. Sie wusste nicht was gerade passiert war, denn es geschah viel zu viel aufeinmal. Aber der Drache hatte offensichtlich einen neuen Gegner gefunden, denn er ließ von ihr ab und drehte sich von ihr fort. Immer noch unfähig auch nur einen Muskel zu bewegen, verfolgte sie nun den ungleichen Kampf großer Drache gegen kleinen Schatten. Doch der Schatten war zu schnell für das Tier.

Ihr Retter schien das Ungeheuer wütend zu machen, denn das Vieh blähte sich auf und stieß einen Flammenstrahl aus.

„AH!!!!!!!!!!“

Auch wenn die Flammen nicht für sie bestimmt waren, Sayuri spürte die sengende Hitze, die dahinter steckte und warf sich zu Boden. Hoffentlich hatte es den tapferen Schatten nicht erwischt. Zitternd und ein wenig widerwillig drehte sie der Szenerie wieder ihre Blicke zu. Die Echse hatte ganze Arbeit geleistet und eine große Schleuse gebrannt.
 

„Großer Gott.“ Keuchte sie erneut auf. Doch zu ihrer Erleichterung hatte ihr Retter augenscheinlich nichts abbekommen. Ihre Hilfe war flink, sehr geschickt und eindeutig todesmutig. Immer wieder hieb die große Echse nach seinem Gegner. Zweifelsohne würde ein Schlag genügen um dem Kampf ein Ende zu machen. Doch dieser Hieb blieb aus. Blut spritzte. Das Tier war geblendet. Rasend vor Zorn bäumte es sich erneut auf um nocheinmal die tödlichen Flammen zu versprühen. Nur dummerweise dieses Mal in ihre Richtung. Doch soweit kam es nicht.Flink stürzte sich die dunkle Gestalt auf den Drachen und schlitzte ihm die Brust auf. Das Biest schrie auf, ehe es tot in sich zusammenbrach.
 

Sayuri starrte wie in Trance den großen Leichnam an, als er sich nach ein paar Sekunden aufzulösen began. War es nun vorbei? War sie gerettet. Durfte sie nun endlich aufwachen?
 

Schritte kamen auf sie zu. Die dunkle Gestalt trat vor sie .Ein junger Mann. Vermutlich nicht viel älter als sie selbst. An seiner Hüfte war ein Schwert befestigt. In seiner Hand hielt er einen rosarot schimmernden Edelstein, den er in einem kleinen Beutel verstaute. Er beugte sich zu ihr herunter und sie starrte ihn an. Fahles Licht beleutete den Kampfplatz und sie sah in das selbe Gesicht, dass sie heute morgen schon einmal im Spiegel gesehen hatte. Sie war sich sehr sicher,dass es der selbe war. Aber wie war das möglich. Schwarze Haare und dunkle Augen.

Seine Lippen bewegten sich. Doch drangen die Worte nur gedämpft zu ihr durch. Sie sah ihn einfach nur an und begann plötzlich gänzlich unkontrolliert heftig zu zittern an. Er berührte sie an der Schulter und sagte wieder etwas. Noch immer hatte sie Mühe durch den Nebel in ihrem Kopf etwas zu verstehen.

Plötzlich richtete er seinen Blick zum Himmel und verdüsterte sich. Kurz darauf wurde es auf der kleinen frisch gerodeten Lichtung dunkler und ein etwas großes Weißes landete vor ihnen. Der junge Krieger ließ sofort ab von ihr und stellte sich dem neuen Gegner. Knapp neben dem weißen Ding krachte es abermals und Sayuri erkannte soetwas wie eine übergroße Kampfmaschine. Egal wie gut dieser Junge war – dagegen konnte er es unmöglich aufnehmen.
 

Zu ihrer Überraschung ging bei der Maschine eine Art Cockpit auf und jemand kletterte heraus. Auch von dem weißen Ding näherte sich eine verärgerte kräftige männliche Stimme. Doch konnte sie die Person nicht erkennen, da ihr Retter ihr die Sicht versperrte.
 

„Ryota. Was tust du hier?“ donnerte der unsichtbare Mann los. Anstatt eine Antwort zu geben, langte der Angesprochene in seine Tasche und hielt hielt demonstrativ den Stein hoch. Plötzlich war es ganz still auf der Lichtung. Was immer das auch war, es verschlug allen wohl für einen Moment die Sprache.
 

„Ryota...!“ wetterte der Mann los, als er von dem Blonden, der aus dem Kampfroboter in Sayuris Sicht herausgeklettert war, unterbrochen wurde
 

„König Van.“
 

„Was Allen?“
 

„Seht doch.“
 

„Was?“
 

Der Blonde zeigte auf sie und als ihr Retter nach einem kurzen Blick auf sie zur Seite trat gab er die Sicht für den König frei. Abermals verschlug es ihm wohl die Sprache.

„Aber das ist unmöglich...“ schnell trat der Mann an ihre Seite und beugte sich zu ihr herunter. Auch er hatte schwarze Haare und schöne warm braune Augen. Er schien in ihr etwas zu suchen und auch gefunden zu haben, denn er lächelte.
 

„Hab keine Angst. Du bist in Sicherheit.“Vorsichtig streckte er die Finger nach ihr aus und wischte behutsam eine Strähne von ihr weg. Und dann fühlt sie das, was sie die ganze Zeit vermisst hatte. Ein Gefühl von Wärme und Sicherheit. Die Anspannung fiel von ihr ab und sie hörte auf, so wahnsinng zu zittern.

„Wie heißt du?“ seine Stimme passte zu den freundlichen Augen.
 

„Sayuri.... Sayuri Kanzaki...“
 

„Hallo Sayuri. Ich bin Van. Van Fanel. – Sag mir Sayuri. Bist du vielleicht Hitomis Tochter?“
 

Sayuri nickte bloß zu Bestätigung.
 

„Verstehe. Sag Sayuri; hat dir deine Mutter etwas erzählt. Weißt du, wo du hier bist?“
 

Darauf wusste das junge Mädchen nicht zu reagieren. Es konnte schließlich unmöglich alles wahr sein. Es waren doch alles nur Märchen gewesen. Jeden Moment würde sie sicherlich aufwachen und alles wäre wie immer.

Ihr Blick zog am König vorbei zum nun großzügig freigelegten Himmel. Klar und deutlich sah sie die Erde und den Mond.

Wieder begann sie zu zittern.
 

„Ganz ruhig Sayuri. Ich werde dich jetzt von hier fort bringen. Nach Fanelia. Dort werden wir uns um dich kümmern. Du bist in Sicherheit, verstehst du das?“
 

Abwesend nickte Sayuri abermals. Vorsichtig hob der König das verletzte zitternde Mädchen in die Arme und trug sie zu dem großen weißen Drache, der im Abendlicht erstrahlte. Escaflowne. Schoss ihr durch den Kopf. Und offenbar hatte sie es laut ausgesprochen, denn der König lächelte.

„Ich hoffe, du hast keine Flugangst.“ Als er und Sayuri auf dem Rücken in seinen Armen gesichert hatte wandte er sich den beiden Zurückgebliebenen.
 

„Ryota. Wir sprechen uns nachher noch.“
 

„Wie ihr wünscht Vater.“
 

„Allen – sorge bitte dafür, dass Ryota keine weiteren Ausflüge unternimmt. Wir treffen uns in Fanelia“ damit hob Escaflowne ab.

Ryota ging ohne ein Wort zu sagen an Allen vorbei. „Na wunderbar.“ Seufzte der Ritter des Himmels und setzte dem Prinzen nach. Wieder einmal durfte er das Kindermädchen spielen. Welch ehrenvolle Aufgabe.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Tairitsu
2011-07-26T18:55:35+00:00 26.07.2011 20:55
Hey - freut mich sehr, dass dir die Geschichte gefällt.
JA - die Kapitel sind noch kurz - dafür werdens wahrscheinlich auch recht viele... und wer weiß was für Romane noch kommen werden.

(naja - eigentlich weiß ich es ja - aber egal)

Updates der Geschichte können evtl ein wenig länger dauern. weil ich manchmal wieder einen Einfall habe und dann alles umwurschtele. ^^

(wobei die Geschichte eigentlich in den Grundfesten schon fertig geschrieben ist... aber manche Ideen waren noch nicht so ausgereift und klang dann doof und war holprig zu lesen... und jetzt mach ich das eben jetzt so immer nebenher - das überarbeiten)

Ich hoffe aber, dass du gerne weiterliest. Wenn du auch ne Idee hast - bin immer für Vorschläge offen, falls ich mal nicht weiter weiß ^^
Antwort von:  CatariaNigra
29.07.2013 02:08
Ich habe gerade die ersten 3 Kapitel gelesen und lese den Rest mal, wenn ich mehr Zeit habe. Die 3 Kapitel waren aber schön zu lesen und ich hoffe, dass es auch für Van und Hitomi ein Happy End gibt^^
Von: abgemeldet
2011-07-21T20:32:17+00:00 21.07.2011 22:32
hey. bis jetzt gefällt mir deine story ziemlich gut.
auch wenn die kapitel noch kurz sind, aber das ändert sich bestimmt mit der zeit.
bin wirklich gespannt wie es weiter geht. hab eigentlich erwartet, dass hitomi mit geht aber mal sehen. mal sehen was van ihr alles erzählt und sein sohn erst. bin gespannt :)
mach weiter soo,
yesilli


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