Zum Inhalt der Seite

Nachhilfe

H&M
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Wieso nicht?

Sachiko hatte diesen kleinen Versprecher sehr wohl mitbekommen und verstand wirklich nicht, warum sie es nicht einfach sagten. Sie seufzte einmal kurz und stützte ihren Kopf in der Hand auf dem Tisch ab.

„Ist alles in Ordnung, Sachiko?“ fragte Yuki besorgt.

„Was? Oh ja, natürlich.“

„Sachiko ... gibt es eigentlich schon irgendetwas neues, wegen Keisuke-san?“

Diese Frage lies Sachiko ein weiteres Mal seufzen, während Haruka und Michiru die Zähne zusammen bissen und aufmerksam zu hörten. Keine von beiden hatte, seitdem sie erfahren hatten, dass er wieder frei war, etwas von ihm gehört, oder auch nur nach ihm gefragt.

„Nein, bis jetzt noch nicht. Ich weiß, dass er sich in einem Hotel am anderen Ende der Stadt verbarrikadiert hat. Aber bis her habe ich nicht mal was von seinem Anwalt gehört, was ich äußerst beunruhigend finde.“

„Du weißt, wo er ist? Woher?“ fragte Haruka geschockt.

„Haruka, du glaubst doch nicht wirklich, dass ich ihn da draußen frei rumlaufen lasse, ohne ihn dabei im Auge zu behalten. Ich lasse ihn Überwachen.“

„Echt jetzt ...?“

Haruka konnte es nicht fassen. Sie ließ ihn doch tatsächlich überwachen! So was hätte sie ihr gar nicht zugetraut. Schon bei den Wachmännern war sie total überrascht gewesen, aber das jetzt war einfach unfassbar.

„Natürlich, mein Schatz. Du kannst also weiterhin ganz beruhigt sein.“

„Aber angezeigt hast du ihn doch, oder?“ fragte Seiichiro.

„Ja. Der erste Verhandlungstag ist in drei Wochen. Ich hatte eigentlich erwartet, dass er einen Aufstand veranstaltet, sofort an die Presse geht und uns alle als Lügner hinstellt. Ich wüsste wirklich gerne, was er jetzt vorhat.“

„Na, vielleicht hat er ja Angst bekommen und glaubt, dass er verlieren wird und will deshalb nicht, dass es so viele erfahren.“ mutmaßte Yuki.

„Das glaube ich nicht.“

Das war von Haruka mehr laut Gedacht, als an die anderen Gerichtet. Sie konnte sich einfach nicht vorstellen, dieser Mann könnte so etwas wie Angst empfinden. Wie auch? Er selbst war es erst gewesen, der ihr beibrachte was richtige Angst bedeutete.

„Nein, ich auch nicht. Wenn er Angst hätte, würde er erst recht an die Öffentlichkeit gehen. Dass er wegen Kindesmisshandlung angezeigt wurde, wird sich so oder so irgendwann herumsprechen, seine Karriere wird er also so auch nicht schützen können.“ fügte Sachiko noch hinzu.

Ein betrübtes Schweigen legte sich über die beteiligten am Tisch. Jeder machte sich seine eigenen Gedanken darüber, was Keisuke wohl als nächstes tun würde und wann. Bis Sachiko mit einem Mal aufstand.

„So, genug Trübsal geblasen. Was auch immer passiert, es wird passieren und wir können im Moment nichts dagegen tun. Also sollten wir uns keine unnötigen Gedanken darüber machen.“

Sie begann die Sachen vom Tisch zusammen zu räumen und trug dann einiges hinein.

„Sie hat Recht.“

Michiru stand ebenfalls auf und half ihr, genauso wie Yuki. Haruka und Seiichiro blieben noch sitzen.

„Machst du dir Sorgen, dass er der Öffentlichkeit erzählt, dass du ein Mädchen bist?“ fragte Seiichiro vorsichtig.

„Er hat es mir mehr als einmal angedroht, also kann man wohl davon ausgehen, dass er es tun wird. Er muss es nicht mahl erzählen. Sobald jemand von dem Prozess erfährt, wird ganz automatisch herauskommen, dass ich ein Mädchen bin und das war’s dann.“

„Ich glaube nicht, dass du um deine Karriere besorgt sein musst. Du fährst doch nicht anders, nur weil du ein Mädchen bist. Also ich bin auf jeden Fall weiterhin dein Fan.“ lächelte er sie an.

„Danke. Aber ich fürchte, nicht jeder nimmt die Sache so locker wie du.“

„Das wird sich zeigen.“

„Ja, das wird es wohl. Aber ich wird‘ in jedem Fall weiterfahren. Vielleicht kann ich ja wieder als Testfahrer anfangen und meine Maschine habe ich ja auch noch.“

„Gib nicht so schnell auf. Ich bin mir sicher, wir finden einen Weg, damit du weiterhin Profi bleiben kannst. Aber was war das eben mit der Maschine? Hast du etwa ein eigenes Motorrad?“ fragte er aufgeregt.

„Klar, hab ich. Willst du’s sehen?“

„Oh ja, bitte!“ strahlte er.

„Na dann, komm.“

„Was? Jetzt sofort?“

„Wieso nicht?“ zuckte Haruka mit den Schultern und stand auf.

Seiichiro folgte ihr aufgeregt. Die Sportlerin führte ihn außen ums Haus herum zur Garage. Sie öffnete das Tor und der blauhaarige Mann bekam ganz große leuchtende Augen.

„Wahnsinn! Das ist ‘ne Fireblade, nicht wahr?“

Er ging näher heran und betrachtete sie aus sicherer Entfernung, als wäre sie heilig oder so was.

„Richtig.“ grinste Haruka.

Haruka fing an diesen Mann richtig zu mögen. Er freute sich wie ein kleines Kind an Weihnachten, nur weil sie ihm sein Motorrad zeigte und er hatte kein Problem damit, dass sie eine Frau war. Er wollte sie sogar weiter anfeuern und ihr helfen, dass sie weiterhin Rennen fahren konnte, wenn ihr kleines Geheimnis rauskam.

„Ich wollte auch schon immer mal so eine Maschine haben, aber meine Frau gefällt der Gedanke nicht, dass ich so was gefährliches mache und das Geld hatte ich auch nie dafür.“ seufzte Seiichiro.

„Kannst du denn Motorrad fahren?“

„Ähm, nein. Zu einem Motorradführerschein bin ich leider auch nie gekommen.“ kratze er sich verlegen am Kopf.

„Den kannst du doch immer noch machen. Gegen die Bedenken deiner Frau kann ich zwar nichts tun, aber ‘ne Maschine könnt ich dir schon günstig besorgen.“

„Was? Das könntest du wirklich? Wie? ... Warte, nein! Sag es mir nicht, sonst komm ich nur auf blöde Gedanken, und hab nachher ein Riesenstreit mit Yuki.“

„Sicher?“

„Ja, sicher.“

„Na gut, aber falls du’s dir anders überlegst, sprich mich einfach an.“

„Das mach ich, danke. ... Gehört der Wagen etwa auch dir?“

Seiichiro hatte den gelben Lamborghini entdeckt, der ebenfalls in der Garage stand und zeigte jetzt mit dem Finger darauf.

„Ja, der gehört auch mir.“

„Wow, da kann man ja richtig neidisch werden.“

„Du kannst gerne mal ‘ne Spritztour machen, wenn du willst.“

„Was? Nein, lieber nicht. Nachher fahr ich noch ‘n Kratzer rein.“

„Dann nehme ich dich einfach mal mit.“

„Also das Angebot nehme dankend an. Mit dem berühmten Rennfahrer Tenoh Haruka-sama durch die Straßen Tokios fahren, welch eine Ehre.“

„Du übertreibst Seiichiro-san, ich bin auch nur ein Mensch.“

Haruka fühlte sich überhaupt nicht wohl bei dem Gedanken, dass dieser Mann sie so verehrte, wo sie doch hinter seinem Rücken mit seiner Tochter zusammen war. Sie hatte auch plötzlich Angst davor, Seiichiro zu enttäuschen.

„Ja, aber ein außergewöhnlich talentierter Mensch, genauso wie meine Michiru-chan. Du glaubst gar nicht, wie froh ich darüber bin, dass sie endlich eine Freundin gefunden hat.“

„Äh, ja.“

Oh Gott, da war das Thema wieder.

„Ich muss zugeben, dass ich niemals erwartet hätte, Michiru und du, ihr könntet euch anfreunden. Ihr seid wirklich von Grund auf verschieden. Aber wie sagt man so schön, Gegensätze ziehen sich an.“ lachte er.

Haruka schluckte nervös. Wenn er nur wüsste, wie sehr sie sich anzogen.

„Ich glaub, wir sollten langsam wieder zurück, sonst werden wir noch vermisst.“ meinte Seiichiro noch.

„Ja, du hast Recht.“

Er hatte wirklich Recht, denn Michiru war inzwischen zurück auf die Terrasse gekommen und fragte sich, wo die beiden wohl abgeblieben waren. Sie wurde sogar schon leicht nervös. Aber zum Glück kamen dann die Zwei um die Ecke zurück und sie entspannte sich wieder.

„Wo wart ihr denn?“

„Haruka hat mir ihr Motorrad gezeigt. Wirklich ‘n tolle Maschine.“ strahlte Seiichiro begeistert und legte einen Arm um Harukas Schulter, die doch etwas irritiert drein blickte.

Wo war denn auf einmal die Endung hin verschwunden? Es machte ihr zwar nichts aus, aber das gab ihr ein noch schlechteres Gewissen.

„Ja, das stimmt und das Fahren macht auch wirklich Spaß.“

„Wie bitte ist das gemeint?“

Yuki stand plötzlich hinter ihr in der Tür und sah sie entsetzt an. Oh oh!

„Äh, ... ich ... also, Haruka hat mich mal mitgenommen.“ erklärte sie vorsichtig.

„Du hast auf einer dieser Monstermaschinen gesessen? Du hättest sterben können!“

„Mama, beruhige dich. Mir ist nichts passiert und Haruka fährt wirklich gut.“ wehrte sie ab.

„Du bist wirklich mitgefahren? ... Wie war es?“ fragte Seiichiro neugierig.

„Sei-chan! Ihr hätte was passieren können!“

„Aber sie ist doch mit Haruka gefahren, von daher mache ich mir gar keine Sorgen. Wenn jemand diese Maschinen beherrscht, dann sie.“ blieb er ganz ruhig.

„Es ist mir völlig egal, wie gut sie fährt! Sie ...“

„Yuki-chan, ihr geht’s doch gut und ich finde, wenn sie Spaß daran hat, warum sollte sie dann nicht mitfahren?“

Yuki war überhaupt nicht begeistert.

„Ich glaube, du kannst nicht viel dagegen machen, Yuki. Was glaubst du, hab ich schon alles angestellt um Haruka von diesen Dingern fern zu halten und du siehst ja, was es gebracht hat.“

Sachiko war auf einmal auch wieder dazu gestoßen und legte ihrer Freundin tröstend eine Hand auf die Schulter.

Yuki seufzte ergeben.

„Versprecht mir aber, dass ihr vorsichtig seid.“ flehte sie die beiden Mädchen an.

„Du kannst ganz beruhigt sein, Yuki-san. Im Moment darf ich ja sowieso nicht fahren und ich würde nie riskieren, dass Michiru etwas zustößt, also versprochen.“ stimmte Haruka aufrichtig zu.

Die Worte von ihr beruhigten Yuki tatsächlich etwas. Dieser Nachdruck mit dem sie das Wort "nie" betont hatte überzeugte sie und zeigte ihr, wie wichtig Michiru für sie sein musste.

„Na gut. Ich vertraue sie dir an, also pass gut auf sie auf.“

Diese Worte irritierten Haruka jetzt aber. Hoffentlich war das auch nur aufs Motorrad fahren bezogen. Oder wusste sie etwa schon mehr? Sie nickte nur vorsichtig und genauso vorsichtig sah sie ihre Freundin an, die wirkte aber in keiner Hinsicht beunruhigt, also war wohl alles in Ordnung. Sie gingen nun alle gemeinsam rein, da die Sonne langsam unterging und es allmählich kühl wurde. Haruka und Michiru gaben den anderen Dreien noch ein kleines Konzert und Michirus Eltern waren einfach hin und weg. Sie applaudierten begeistert und konnten gar nicht genug von der Musik bekommen. Erst spät am Abend trennten sie sich dann alle und gingen ins Bett. Haruka und Michiru gaben natürlich auch vor in getrennte Zimmer zu gehen, aber noch bevor irgendjemand im Haus schlief, schlich sich Haruka durchs Badezimmer zu ihrer Freundin rüber, wie jeden Abend.

„Glaubst du, sie haben was mitgekriegt?“ fragte Haruka.

Die zwei lagen eng an einander gekuschelt im Bett und konnten einfach nicht einschlafen.

„Nein, glaub ich nicht. Aber dein Versprecher war wirklich knapp.“

„Ja, ich weiß. Tut mir leid, aber das war Reflex. Zum Glück is es mir noch rechtzeitig klar geworden.“

„Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Ich hätte es auch einfach sagen können. Ich bin so ein Feigling.“ seufzte sie den letzten Satz.

„Hey, ich kann dich gut verstehen. Trotzdem sollten wir es ihnen bald sagen. Irgendwie, hab ich das Gefühl, ich würde sie hintergehen oder so. Deine Eltern sind echt nett.“

„Ja, ich will ja auch, dass sie es wissen. Okay, morgen sagen wir es ihnen, egal was kommt!“ bestimmte Michiru, war aber selbst nicht ganz überzeugt davon.

„Na gut.“ stimmte Haruka leicht nervös zu.

„Ob dein Vater dann immer noch ein Fan von mir ist?“ fragte die Sportlerin kurze Zeit später.

„Bestimmt. Ich glaub nicht, dass sie dich weniger mögen werden, nur weil du eben ‘n bisschen mehr als nur meine Freundin bist. … Hoffentlich. Lass uns aufhören darüber nachzudenken, okay? Sonst machen wir doch noch wieder ein Rückzieher.“

„Einverstanden.“

Haruka zerbrach sich aber doch noch eine Weile den Kopf darüber, während sie merkte dass Michiru langsam in ihren Armen einschlief. Lange würde sie diese Nächte wohl nicht mehr genießen können, denn egal wie Michirus Eltern auch auf diese Sache reagieren würden, ausziehen müsste sie, so oder so.
 

Irgendetwas bewegte sich sanft über Michirus Arm und ließ sie langsam wach werden. Nach ein paar Mal blinzeln schaffte sie es, ihre Augen zu öffnen. Sie lag noch immer in Harukas Armen, die gedankenverloren an die Decke des Bettes starrte und sanft ihre Finger über ihre zarte Haut streichen ließ.

„Du bist schon wach?“ fragte Michiru müde und irritiert.

„Oh, du bist aufgewacht. Ähm ja, ich weiß auch nicht wieso. Ich bin schon ziemlich früh wach geworden und konnte nicht wieder einschlafen.“

„Sieht dir gar nicht ähnlich. Und das passiert dir ausgerechnet an dem Tag, wo ich ausschlafen kann?“

„Du kannst ja noch weiter schlafen. Ich lauf schon nicht weg.“

„Nein, jetzt bin ich wach und wahrscheinlich würdest du mich eh wieder wecken.“

„Ich hab dich geweckt? Ich war doch ganz still.“

„Du vielleicht schon, aber deine Hand nicht.“

Erst jetzt bemerkte Haruka, dass sie Michiru die ganze Zeit streichelte.

„Oh, tut mir leid. Das hab ich gar nicht gemerkt.“ sagte sie und hörte auf damit.

„Ist schon okay. Es war eine sehr angenehme Art geweckt zu werden. Und du brauchst auch nicht aufzuhören.“

Michiru kam etwas zu ihr hoch und gab ihr einen Kuss auf den Mund.

„Guten Morgen.“ lächelte sie sie danach an.

„Morgen“ grinste Haruka zurück.

„Wie spät ist es überhaupt?“

„Ähm, … zwanzig nach acht.“ antwortete Haruka ihr, nach einem kurzen Blick auf die Uhr.

„Dann haben wir ja noch ein bisschen Zeit bis zum Frühstück.“ grinste Michiru verführerisch und kam ihrer Freundin erneut näher, um sie zu küssen.

Haruka nahm das nur zu gerne entgegen. Lange und leidenschaftlich küssten sie sich und wurden immer verlangender. Haruka konnte ihre Hände wieder nicht still halten und streichelte über Michirus ganzen Rücken, während die Türkishaarige mehr und mehr zu ihr herauf kroch. Sie schaffte es aber daran zu denken sich auf dem Bett abzustützen, um nicht Harukas Rippen zu gefährden. Dadurch, dass Haruka keinen Schmerz spürte, fand die aber auch keinen Grund weniger aktiv zu werden. Ihre Hände wanderten auf einmal zu Michirus Po und dann unter das kurze Nachthemd, den nackten Rücken hinauf. Ein heißer Schauer lief Michiru den Rücken hinunter und entfachte ein Kribbeln in ihrem Magen. Sie unterbrach den Kuss und sah ihrer Freundin entschuldigend in die Augen.

„Ja ja, ich weiß.“ seufzte Haruka und zog ihre Hände wieder zurück.

„Aber es tut gar nicht mehr weh. Also können wir es nicht wenigstens versuchen?“ flehte sie weiter.

„Und dann wird es schlimmer und wir müssen noch länger warten. Willst du das wirklich riskieren?“

Die Blonde überlegte. Eigentlich würde sie gerade alles riskieren, um mit ihr schlafen zu können. Sie wollte sie unbedingt. Aber wenn sie jetzt schon nicht mehr warten konnte, wie sollte sie dann noch länger warten?

„Aber wir müssen doch so schon noch drei bis fünf Wochen warten. Das is Folter!“

Michiru drehte sich von ihr runter auf die Matratze zurück und seufzte.

„Ja ich weiß. Aber es geht nun mal nicht anders. Also bitte gedulde dich noch etwas, ja?“ versuchte sie Haruka zu beruhigen, klang aber selbst ziemlich deprimiert.

Haruka stützte sich auf ihren Ellbogen ab und sah sie einen Moment schief an, dann Grinste sie auf einmal, was Michiru jetzt gar nicht verstand.

„Was?“ fragte sie verwirrt.

„Du kannst es auch kaum noch erwarten, oder?“

„Was soll die Frage denn? Du weißt doch, dass ich es auch will.“ war sie nun noch verwirrter.

„Ja, aber nicht, dass du so scharf darauf bist.“ grinste Haruka und drehte sich auf einmal auf Michiru drauf.

Inzwischen wusste sie auch, wie sie sich drehen musste, damit sich ihre Rippe nicht meldete.

„Haruka!“ sagte Michiru mahnend und wurde leicht nervös.

„Ja?“ fragte die Sportlerin weiterhin grinsend.

„Was soll das hier werden?“

„Oh, ich will dich nur ein wenig nervös machen.“ hauchte sie und begann Michirus Hals zu küssen.

Eine Weile genoss die Türkishaarige die Liebkosungen ihrer Freundin, aber die wanderte immer tiefer und das machte sie nun wirklich nervös, richtig sogar.

„Bitte tu das nicht.“ flüsterte sie hilflos.

„Wieso nicht?“

Haruka war inzwischen bei ihrem Schlüsselbein angekommen und streifte nun sanft den dünnen Träger des Hemdchens beiseite.

„Weil ...“

„Weil?“

Verführerisch ließ die Blonde ihre Zunge über das Dekolleté ihrer Freundin wandern.

„Weil ... ich will dir nicht weh tun ...“

Das klang schon richtig verzweifelt.

„Das tust du doch gar nicht.“

„Aber das würde ich bestimmt, also bitte hör auf.“

Haruka löste sich von ihr und kam genau über sie um sie anzusehen.

„Ich habe doch gesagt, ich wollte dich nur ein wenig nervös machen. Ich glaube zwar nicht, dass du mir besonders wehtun würdest, aber ich weiß auch, dass du nichts tun wirst, solange ich nicht wieder vollkommen gesund bin. Trotzdem ist es schön zusehen, wie sehr du dich dafür beherrschen musst.“ grinste Haruka wieder.

„Ah, du bist ...“ setzte Michiru wütend an, aber ihr wollte einfach keine Beleidigung einfallen.

„Ja?“ lachte Haruka.

„... Ach, vergiss es! Los geh runter von mir.“ sagte sie beleidigt.

„Aber mir gefällt‘s hier.“

„Ruka!“

„Ja, okay is gut.“

Haruka grinste immer noch, drehte sich jetzt aber langsam wieder von ihr runter. Michiru stand sofort auf und ging zu ihrem Schrank rüber.

„Ich geh duschen.“ sagte sie in einem immer noch leicht bissigen Tonfall.

Haruka sah ihr schmunzelnd hinterher, ehe die Tür ihr den Blick verwehrte. Über eine halbe Stunde verging, ohne dass Michiru aus dem Bad zurückkehrte. Der Sportlerin wurde langsam langweilig und so beschloss sie auf zustehen. Sie richtete sich auf und streckte sich vergnügt. Auf einmal klopfte es an der Tür und nur Sekunden später wurde sie auch geöffnet. Wie versteinert starrte Haruka auf die sich öffnende Tür und versuchte verzweifelt einen Ausweg zu finden. Aber dafür ging das ganze viel zu schnell und so konnte sie den Augen Yukis nicht mehr ausweichen.

„Guten Morgen Michiru-chan, das… Oh, Haruka-san. Tut mir leid, ich hab mich wohl … Nein warte, das ist doch Michirus Zimmer, oder?“

„Ääähhh..…“

Haruka hatte absolut keine Ahnung was sie jetzt sagen sollte. Ihr verstand schien sich gerade völlig verabschiedet zu haben. Sie sah nur weiter, total geschockt, die verwunderte Yuki an, und betete, dass ein Wunder geschehen würde. Zu ihrem Glück, oder auch Pech, sie wusste nicht, ob das jetzt besser oder schlechter war, ging die Badezimmertür auf und Michiru kam heraus.

„So, wenn du willst kannst … was ist denn?“

Michiru hatte auf einmal den entsetzten Blick ihrer Freundin gesehen und blieb stehen.

„Guten Morgen, Michiru-chan.“

Als wär sie vom Blitz getroffen worden schnellte sie herum und sah jetzt ebenfalls entsetzt zur Tür.

„Mama? Was …?“

„Ich wollte dir eigentlich nur Bescheid geben, dass das Frühstück fertig ist. Was macht Haruka-san denn in deinem Bett? Habt ihr hier etwa zusammen geschlafen?“ fragte Yuki leicht verwirrt und hielt den Kopf etwas schief.

Na toll! Was jetzt? Fieberhaft überlegten Beide, was sie jetzt sagen könnten. Bis Michiru sich ergab. Sie wollte es ja sowieso sagen, oder?

„Ja, … haben wir.“ flüsterte sie fast und sah verlegen zu Boden.

„Ihr zwei seid ja wirklich unzertrennlich geworden. Kommt ihr dann jetzt?“

„Hä?“

Mit großen ungläubigen Augen sahen die Mädchen erst Yuki, dann sich gegenseitig an. Sie hatte es offenbar überhaupt nicht begriffen.

„Na, das Frühstück.“

„Ach, so. Äh, ja. Wir kommen gleich.“ versuchte Michiru ihre Mutter abzuwimmeln.

„Okay, bis gleich.“ sagte Yuki und schloss die Tür hinter sich.

Haruka ließ sich erleichtert ins Bett zurück fallen.

„Oh Mann, ich hätte fast ‘nen Herzinfarkt bekommen.“

Michiru musste sich ebenfalls erst mal setzen und kam neben sie.

„Ja, ich auch.“

„Sie hat’s aber gar nicht merkwürdig gefunden, dass wir im selben Bett geschlafen haben. Also ich hätte deine Mutter aber für wesentlich aufmerksamer gehalten.“

„Ich dachte eigentlich auch, sie würde jetzt sofort draufkommen. Wahrscheinlich ist es für sie einfach undenkbar, dass ich mit dir zusammen sein könnte. … Was mach ich denn jetzt nur?“ seufzte sie den letzten Satz.

„Na ja, es trotzdem sagen. Nur diesmal klar und deutlich.“

„Wieso hätte sie es nicht einfach kapieren können? Dann wär es jetzt raus und ich hätte es hinter mir.“

„Dein Vater hätte aber noch gefehlt, so kannst du’s ihnen wenigstens gleichzeitig sagen. Und wenn du es jetzt wirklich hinter dir haben willst, sagen wir‘s gleich unten beim Frühstück.“

„Glaubst du das ist ‘ne gute Idee? Vielleicht …“

„Michi, es wird nie der richtige Zeitpunkt kommen. Also entweder jetzt oder nie.“

„Wo ist denn auf einmal deine Angst geblieben? Du bist doch sonst diejenige, die alles für sich behält.“

„Ich habe Angst und würde am liebsten einfach mit dir durchbrennen aber das würde dich nicht glücklich machen und ich kann auch nicht mehr mit ansehen, wie du dich quälst, also lass es uns einfach tun.“

„Na gut.“ sagte Michiru immer noch unsicher.

„Ich zieh mir schnell noch was an. Wartest du auf mich?“

„Du glaubst doch nicht, dass ich ohne dich da runter gehe, oder?“

„Okay, ich beeil mich.“

Sie schenkte der Türkishaarigen noch ein aufmunterndes lächeln und ging dann in ihr Zimmer rüber. Eigentlich hatte sie ja noch vorgehabt zu duschen aber das ließ sie jetzt einfach mal ausfallen. Sie brauchte auch nur zwei Minuten und war dann wieder bei ihrer Freundin angekommen.

„Dann mal los.“

Haruka ergriff Michirus Hand und zog sie dann hinter sich her nach unten.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  dreamfighter
2011-11-10T05:43:09+00:00 10.11.2011 06:43
Kann mich nur anschließen, das Kapitel ist wirklich gut geworden. Bin schon gespannt wie es jetzt weiter geht und wie Michirus Eltern reagieren, wenn sie es erfahren. Natürlich beschäftigt mich auch die Frage, wie die beiden es ihren Eltern sagen werden...

Freue mich schon auf die Fortsetzung...
Von:  Shane66
2011-11-09T07:50:26+00:00 09.11.2011 08:50
Einfach super geschrieben die Fortsetzung. :-)

Mal schauen ob die beiden es fertig kriegen Michirus Eltern die Wahrheit zu erzählen. Bin schon sehr gespannt auf die Reaktion.

Ich kann nur sagen "thumbs up"! ;-)
Von:  Tora-Bushi
2011-11-08T21:49:10+00:00 08.11.2011 22:49
Wieder ein spitzenmässige Kapietel. Sehr schön geschrieben. Und es bleibt weiterhin spannend. Bin sehr neugierig, wie nun Michirus Eltern reagieren werden, vor allem aber auch, wie die Beiden es ihnen sagen werden. Freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung. ^^


Zurück