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Nur ein Mensch oder doch mehr

von

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Kapitel 6

Als Hiko langsam zu sich kommt, hört sie leises Gerede. Sie versucht das Gesprochene zu verstehen, doch funktioniert das nicht. Also versucht sie die Augen zu öffnen und wird gleich von einem hellen Licht geblendet. Nach ein paar Versuchen gelingt es ihr und sie schaut sich langsam um. Sie liegt in einem Krankenhauszimmer. Neben ihr befinden sich noch ein Mädchen und eine Krankenschwester im Zimmer. Die Schwester steht mit dem Rücken zu Hiko und redet leise mit dem anderen Mädchen. So kann Hiko nur die schwarzen langen Haare und die Schlanke Figur, der Frau erkennen. Das Mädchen liegt in einem Bett, das sich rechts neben Hikos befindet. Sie trägt ein rotes Kopftuch. Ihre leuchtend blauen Augen blicken gelangweilt zur Schwester und ihre Haut ist leicht durchscheinend.

Plötzlich wendet das Mädchen ihren Blick zu ihr und sagt lächelt: „Du bist wach!“ Hiko ist von der Fröhlichkeit des Mädchens im ersten Moment überrascht, doch schnell fasst sie sich wieder und dreht genervt den Kopf weg. „Tss!“, macht sie nur wütend und schaut zum Fenster, das sich auf der anderen Seite ihres Bettes befindet. Ein kindlichen Kichern und ein deprimiertes Seufzen ertönen. Genervt meint eine Frauenstimme leise: „Na toll, wieder jemand mit schlechter Laune…“ Daraufhin wird das Kichern etwas intensiver und Hiko rollt mit den Augen. „Haha, ich lach mich tot“, meint sie leise und setzt sich langsam auf. Dabei wendet sie den Blick aber nicht vom Fenster. Die Schwester dreht sich um und geht zu Hiko. Sie legt ihr vorsichtig eine Hand auf dem Arm und meint: „Tut mir leid, das war nicht so gemeint.“ Hiko reist erschrocken ihren Arm weg und meint bissig: „Fassen Sie mich nicht an!“ Dabei versucht Hiko die Schwester wütend anzusehen, doch diese kann die Angst in ihren Augen deutlich erkennen.

Seufzend zieht sie ihre Hand zurück und fragt: „Wie geht es dir?“ Hiko überlegt kurz und zuckt schließlich nur mit den Schultern. „Du hast eine leichte Gehirnerschütterung und eine Platzwunde am Kopf, deshalb solltest du dich nicht so viel Bewegen.“ Die Schwester lässt ihren Blick zu Hikos Armen schweifen, wo ihr die ganzen Narben auffallen. Hiko bemerkt den Blick der Frau und verschränkt die Arme vor der Brust, sodass die Narben nicht mehr zu sehen sind. Das andere Mädchen hat das ganze natürlich beobachtet und fragt vorsichtig: „Hast du Zuhause irgendwelche Probleme?“ Erschrocken über diese Frage weiten sich die Augen der Angesprochenen einen Augenblick, verengen sich kurz darauf aber zu Schlitzen und blicken zu dem Mädchen.

Wütend antwortet Hiko: „Ich wüsste nicht was dich das zu interessieren hat!“ „Ich mache mir halt sorgen um dich.“ „Wieso solltest du das? Du kennst mich doch überhaupt nicht…“ „Na und? Das macht für mich keinen Unterschied ob ich dich kenne oder nicht! Ich kann es halt nicht ertragen jemanden Leiden zu sehen!“ Hiko öffnet ihren Mund schon um zu antworten, schließt ihn aber wieder, als die Stimme der Königin in ihrem Kopf ertönt: „Hör auf dein Herz... Und Vertrau darauf was es dir sagt… Meine Geliebte Tochter…“ Nachdenklich beißt sich Hiko auf die Unterlippe und fragt sich in Gedanken was sie jetzt machen soll. Sie zieht die Beine an den Körper und schlingt ihre Arme darum. Vorsichtig stützt sie ihren Kopf auf ihren knien ab, schaut aus dem Fenster und meint leise: „Ich will nicht darüber reden...“

Ein seufzen ertönt und die Schwester meint: „Deine Mutter wurde schon Informiert. Sie wird in der nächsten Stunde hier eintreffen...“ Erschrocken weiten sich Hikos Augen und leicht ängstlich denkst sie: „Sie wird vermutlich nicht alleine kommen... Ich will diesen Typen nie wieder sehen! Das wird sicher Ärger gegen...“ Erneut seufzend verlässt die Schwester den Raum. Hiko laufen einige Tränen über die Wangen und sie fängt an zu zittern.

Erschrocken zuckt Hiko zusammen, als sie eine Hand auf ihrer Schulter spürt. Mit Tränen in den Augen schaut sie auf und blickt in die leuchtend blauen Augen ihrer Zimmergenossin. Schnell wischt sie sich die Tränen aus dem Gesicht und schlägt die Hand des Mädchens weg. „Es geht mir gut...“, meint sie auch gleich, doch ihre Stimme bricht leicht.

Das Mädchen schaut sie einen Augenblick ungläubig an und fragt dann aber lächelnd: „Wie heißt du eigentlich? Ich heiß Cassandra, aber du kannst mich Cassi nennen.“ Nach einer Minute antwortet die Angesprochene: „Hiko...“ „Ich bin 13 und du?“, fragt Cassi weiterhin lächelnd. „Ich muss jetzt verschwinden!“, entgegnet Hiko ihr und steht auch schnell auf. Hält sich aber kurz am Nachttisch fest, als sie leicht schwankt. „Du kannst doch nicht einfach gehen. Das ist in deinem Zustand viel zu Gefährlich!“, versucht Cassi sie umzustimmen. Seufzend geht Hiko zu ihrer Tasche, die auf einem Stuhl steht und holt frische Klamotten daraus. „Ich sterbe lieber, als zurück zu gehen!“, flüstert Hiko mehr zu sich selbst, jedoch so, dass die Andere es versteht.

Nachdem Hiko sich umgezogen hat, fragt Cassi leise: „War es so schlimm?“ Die Angesprochene erwidert nichts darauf, sondern packt ihre Sachen zusammen und geht zum Fenster. „Wo willst du jetzt hin?“ Leicht lächelnd wendet sie ihr Gesicht zu Cassi und antwortet ihr: „Irgendwohin wo ich glücklich sein kann...“ Sie öffnet das Fenster und lässt die Tasche runter fallen. Es ist nur ein Stockwerk. Direkt vor dem Fenster steht ein großer Baum. Hiko stellt sich auf die Fensterbank und springt auf einen Ast des Baumes, der stark genug war um sie zu halten. Sie kann nicht anders, als dem Mädchen zuzulächeln, bevor sie vorsichtig vom Baum klettert. Unten angekommen, greift sie sich ihre Tasche und rennt so schnell sie kann weg. Dabei ignoriert sie das aufkommende Schwindelgefühl und die Übelkeit, die Kopfschmerzen jedoch sind nicht so einfach zu unterdrücken.
 

Bei Cassi:

Nachdenklich steht sie am Fenster und blickt Hiko nach. Etwa eine halbe Stunde steht sie so da, bevor sie sich wieder auf ihr Bett setzt. Seufzend sieht sie sich im Zimmer um und flüstert leise: „Man es ist alleine so langweilig hier...“ Nach einer Minute fügt sie noch hinzu: „Hoffentlich findet Hiko ihr Glück...“

Sie hört Schritte näher kommen, weshalb sie sich schnell ins Bett legt, mit dem Rücken zur Tür und tut so als würde sie schlafen. Kurz nachdem sich die Tür geöffnet und wieder geschlossen hat, kann sie ein geschocktes, aber auch ängstlichen Keuchen hören. „Sie ist nicht hier!“, sagt eine männliche Stimme wütend. „I-ich w-weiß nicht wo sie ist. D-die Schwester m-meinte sie i-ist hier...“, stammelt eine ängstliche Frau vor sich hin. „Dann wird sie abgehauen sein“, stellt der Mann fest.

Es herrscht einige Minuten ruhe, bevor die Stimme des Mannes erneut ertönt. Dieses mal jedoch flüstert er mehr: „Ich hoffe doch das wir sie schnell finden. Ich will mich nämlich mit meiner Verlobten vergnügen können, sonst wirst du für meine Bedürfnisse herhalten müssen und das wird kein Vergnügen für dich! Verstanden?“ „N-natürlich...“ Als die Beiden das Zimmer verlassen haben, richtet sich Cassi auf. Ihre Augen sind vor Schock geweitet. „Verlobte? Vergnügen?“, flüstert sie entsetzt vor sich hin. „Jetzt versteh ich was Hiko hat und wieso sie nicht nach Hause will... Hoffentlich findet er sie nicht...Wo auch immer sie stecken mag.“
 

Bei Hiko:

Hiko rennt noch immer durch die Gegend, die Personen die sie anstarren ignoriert sie einfach. Nach einiger Zeit landet sie in einem Park und langsam geht die Sonne unter. Um sich auszuruhen, setzt sie sich unter einen Baum und lehnt sich an ihn. Ihre Tasche hat sie neben sich auf den Boden gelegt. Sie schließt ihre Augen, da ihr wieder schwindelig geworden ist und schläft auch kurz ein.

Sie wacht auf, als sie ein Rascheln hört. Murrend setzt sie sich hin und reibt sich über die Augen. Verwirrt blickt sie sich um und bemerkt das es mittlerweile komplett dunkel geworden ist. Nur der Mond spendet etwas licht. Ein knacken lässt sie herum fahren und erschrocken weicht sie etwas zurück. „D-Delere...“, stottert sie ängstlich. Der Angesprochene grinst sie nur hinterhältig an. „Hab ich dich endlich Gefunden...“
 

Bei Hao:

„Wo ist sie nur...“, flüstert Hao leise vor sich hin. Er sucht Hiko schon seid fast einem Tag und noch immer hat er sie nicht Gefunden. Er steht in einem Park und blickt nachdenklich zum Mond hinauf. Er spürt das Hiko in Schwierigkeiten steckt und er will ihr helfen, doch er findet sie nicht. Seufzend schließt er kurz seine Augen und als er sie wieder öffnet sieht er eine leuchtende Kugel über den naheliegenden Wald schweben. Verwirrt blickt er die Kugel an, als ein Schrei die Stille zerreißt. „Hiko...“, flüstert er leise, als er plötzlich ihre Aura wahrnimmt. Da ist noch eine weitere Aura, die Hikos vorher überdeckt hat. Schnell rennt Hao los, in die Richtung aus der der Schrei kam.

Er bleibt stehen, als er die beiden sieht. Ein Mann mit schulterlangen lilanen Haaren, hat Hiko mit seinem Körper gegen einen Baum gedrückt. Diese versucht sich zu befreien, indem sie wild um sich schlägt. Der Mann, Delere, fängt ihre Handgelenke ab und drückt sie mit seiner rechten Hand gegen den Baumstamm. Er verbergt sein Gesicht an ihrer Halsbeuge und lässt seine linke Hand unter ihr T-Shirt wandern. Ängstlich beginnt Hiko sich unter seinem Griff zu winden. „H-hör auf... L-lass m-mich los!“, stottert sie leicht hysterisch vor sich hin. „Aber ich hab doch noch gar nicht richtig angefangen...“, erwidert Delere mit einem widerlichen lachen. Als er mit seiner Hand ihre Brust umschließt und beginnt diese nicht gerade sanft zu Massieren, geht Hao auf die beiden zu.

„Lass sie los!“, befehlt er dem Typen wütend. Der Angesprochene wendet seinen Blick zu ihm und entgegnet ihm genervt: „Mich dich nicht ein!“ Hiko wendet ihren Blick zu Hao und flüstert leise seinen Namen. In ihren Augen liegt nur eine Bitte. „Hilf mir!“, schreien ihre Augen stumm. Hao geht weiter und wiederholt seine Aufforderung: „Lass! Sie! Los! Sofort!“ Als er nicht darauf reagiert, erscheint Hao plötzlich hinter ihm und reißt ihn von ihr weg. Erschrocken stolpert Hiko etwas nach vorne, direkt in Haos Arme. Dieser legt einen Arm um ihre Hüfte und blickt wütend zu Delere. Dieser grinst in nur an und meint: „Du kannst sie nicht immer Beschützen und außerdem... Gehört sie mir ja schon!“ Mit diesen Worten verschwindet er.

Hao blick zu dem Mädchen runter, welches sich an ihn klammert und leise schluchzt. Mit seiner freien Hand streichelt er ihr vorsichtig über den Kopf. „Es ist alles gut. Ich bin bei dir...“, flüstert er ihr sanft zu. Hiko zittert richtig in seinen Armen und er hat so eine Vermutung. „Hat... Hat er das schon einmal versucht?“, muss Hao einfach fragen. Erschrocken zuckt sie bei der frage zusammen. Sie befreit sich aus seiner Umarmung und meint stotternd: „I-ich... I-ich sollte gehen...“ Sie dreht sich um, um zu verschwinden, doch Hao hält ihr Handgelenk fest. „Bitte, Beantworte meine Frage... Hat er das schon mal versucht?“, hackt er weiter nach und klingt dabei gereizter als er will. Wegen seines schroffen Tons, zuckt Hiko zusammen. Sie presst die Lippen aufeinander, sagt aber dann: „E-er h-hat es n-nicht nur V-versucht...“ Das ganze hat sie nur geflüstert, doch Hao verstand es sehr gut. Hao verstärkt den Griff um ihr Handgelenk etwas und fragt dann: „Was hat er damit gemeint, das du schon ihm gehören würdest?“

Erneut fängt Hiko an zu zittern. „Lass mich los... Bitte...“, flüstert sie leise. Seufzend lässt er sie los. Die beiden stehen einige Minuten so, bis Hiko ihre Stimme erhebt: „K-kann ich dich was fragen?“ „Natürlich...“, antwortet Hao ihr sofort. „K-kennst du zufällig d-das Folk der Caeleste?“ Einige Minuten herrscht Totenstille, bevor Hao etwas erwidert: „Ja, kenne ich... Wieso fragst du das?“ Er ist leicht verwirrt. Es wundert ihn, dass sie den Namen überhaupt kennt. „Was weißt du darüber?“, fragt sie und übergeht seine Frage einfach. Als sie sich zu ihm umdreht, fällt Haos blick auf das Amulett um ihren Hals. Überrascht weiten sich seine Augen und leicht erschrocken denkt er: „Das ist doch nicht möglich!“



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