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Yajuu - find your own reason to live

von

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im Staub

Das Lachen war furchtbar, aber es ging einfach nicht abzustellen. In meinen tieferen Sphären analysierte ich unseren Kampf. Sayo und Rui gaben ein wirklichen gutes Team ab, aber dennoch war ich ihnen mindestens ebenbürtig… zumindest bis zu einem bestimmten Punkt.

Auch Sayo begann sich zu verändern, was Rui ebenfalls zu bemerken schien. Sie wurde aggressiver und direkter. Ebenso fand man auch auf ihrem Gesicht zum Teil dieses irre Grinsen… Ja, die Welt spielte verrückt und alle tanzten langsam mit. Rui schien noch nicht davon betroffen, aber auch das war nur eine Frage der Zeit. Naja und ich… Ich denke, von mir war wirklich nicht mehr viel übrig.

Wir alle hatten bereits Wunden davon getragen, nur mit dem Unterschied, dass sie bei mir und Sayo verheilten… bei Rui nicht. Zahlreiche Kratzer plagten ihn und überall sah man sein Blut. Gerade wehrte ich einen Schlag von Sayo ab und schleuderte sie weiter weg. Dann wandte ich mich Rui zu. Plötzlich ertönte ein markerschütterndes Grollen durch die Tribünen. Wir alle schauten auf. Wie ein Blitz landete Chrona vor Rui und stellte sich schützend vor ihn. Sie sah nicht gut aus, mitgenommen, so als wäre sie kurz davor auch durch zu drehen. Dennoch hielt sie an Rui fest.

„Wag… es… nicht… Rui anzufassen.“, fauchte sie mich in tiefem Hass an.

Ihre Augen funkelten mich an und ich funkelte amüsiert zurück.

„Hindere mich doch daran.“, zischte ich als Antwort und provozierte sie damit extra noch.

Chrona wollte sich gerade auf mich stürzen, da hielt Rui sie zurück. „Nein, nicht. Irgendwas stimmt doch mit euch allen nicht. Ihr seid alle nicht mehr ganz ihr selbst… nicht mal Sayo. Wenn du jetzt kämpfst, dann kann dir genau dasselbe passieren… das will ich einfach nicht.“

Chrona wandte sich ihm zu. Die Sorge in seiner Stimme schien sie zu erreichen und für einen Moment sah sie wieder völlig normal aus.

„Aber wenn ich nichts mache, dann wird sie dich töten…“ dabei fletschte sie unwillkürlich die Zähne.

Rui dachte einen Moment fieberhaft nach. Dann seufzte er gequält. „Na gut… aber sobald du merkst, dass du dich in was reinsteigerst, musst du aufhören!“

Sie nickte ihm zu. Rui war absolut nicht begeistert von der ganzen Situation. Er mochte mich sehr gern und wollte nicht, dass ich starb. Zudem wusste er, dass es nicht meine Schuld war. Wir alle hier wurden durch etwas beeinflusst, eine Art Gift, die keiner bemerkte, bis es zu spät war.
 

Laute Geräusche rissen ihn wieder aus den Gedanken. Chrona hatte sich bereits verwandelt und sie und ich stürzten uns aufeinander. Zunächst kam sie frontal auf mich zu, wich dann blitzschnell nach rechts aus und versuchte mich an der Seite zu erwischen. Meine Klingen konterten und gingen sofort zum Angriff über. Diesen Angriff wehrte sie durch eine ihrer Klauen ab. Eine Klinge flog im hohen Bogen davon, aber ich konnte sie schnell wieder regenerieren. Noch während sie die Klaue ausgestreckt hielt, trat sie einen kleinen Schritt zur Seite und versuchte mich mit ihrem Schweif zu Fall zu bringen. Schnell rammte ich zwei Klingen vor mir tief in den Boden und stoppte ihn somit. Plötzlich teilte sich der Schweif in verschiedene Segmente auf und riss die Hälfte der Klingen ab. Dann machte Chrona aus dem Schwung eine Drehung und ihre Zahlreichen Zacken streiften mich. Dieses Mal war ich nicht ausgewichen, da ich die Klingen nicht schnell genug aus dem Boden bekam. Schmerz erfüllte mich und ich begann zu fluchen.
 

In der Zwischenzeit hatte sich Sayo wieder aufgerafft und schleppte sich zu Rui herüber. Sie atmete schwer und hatte sichtlich Probleme die klaffende Wunde zu schließen, die ich ihr eben beigebracht hatte. Sie verwendete ihre gesamte verbliebene Energie darauf, was dazu führte, dass wenigstens sie ruhig bei Rui sitzen blieb. Sie schien zu erschöpft, als das der Wahnsinn sie stärker packen würde. Rui atmete etwas auf, aber unser Kampf war noch lange nicht vorbei.
 

In den nächsten Minuten war Chrona klar im Vorteil. Sie nutzte zahlreiche Finten um mich in die Irre zu führen und so hatte ich einige Treffer einstecken müssen. Mehrere Klingen hatte sie mir abgeschlagen, doch noch reichte meine Energie sie nach zu bilden. Abermals flammte Frust in mir auf. Ich wollte nicht immer nur getroffen werden, also änderte ich meine Taktik. Bei ihrem nächsten Angriff blieb ich einfach unbewegt stehen. Sie kam immer näher und zögerte einen Moment, bevor sie den Angriff dann doch fortsetzte. Einen cm vor mir, sprang ich so hoch wie ich nur konnte senkrecht in die Luft. So landete Chrona da, wo ich eben noch gestanden hatte. Da sie kein Ziel mehr hatte, verlor sie kurz das Gleichgewicht und taumelte. Dies nutzte ich um blitzschnell zu landen und während der Landung drehte ich mich über ihre Schulter hinweg – mit ausgefahrenen Klingen. Ihre Verteidigung war zu langsam und so zogen sich anschließend 10 lange Wunden über ihre gesamte Seite zum Rücken hin. Natürlich verheilte es schnell wieder, aber es hatte gereicht, um Chrona aus der Fassung zu bringen. Es erging ihr so wie mir. In ihrem Zorn und dem Frust vergaß sie, wer sie war und wollte nur noch ihren Feind, in dem Fall mich, töten.

Das führte dazu, dass auch ihre Angriffe weniger durchdacht wurden.

Der Kampf wurde ausgeglichen.
 

Rui hatte es ebenso schnell realisiert und hatte versucht Chrona wieder zur Besinnung zu bringen, ohne Erfolg. Seine Worte schienen an uns vorbei zu gleiten, als wäre er nur eine Ameise, die versuchte jemanden davon aufzuhalten auf sie zu treten. Sayo saß teilnahmslos daneben, noch immer mit der Wunde beschäftigt, die sich nur sehr langsam schloss.
 

Ein weiterer Schlag folgte. Chrona und ich stürmten aufeinander zu und versuchten uns gegenseitig zu durchbohren. Das Problem war jedoch, dass wir beide auswichen und sich die Klauen in den Klingen des anderen verfingen. Gerade versuchte sie mit ihrer anderen Klaue erneut nach mir zu schnappen. Sie hatte da durchaus die besseren Karten, denn ich hatte ja nur noch eine. Doch ihr Angriff wurde je unterbrochen, als wir beide reflexartig nach hinten weg sprangen. An der Stelle an der wir eben noch gestand hatten gab es einen lauten Aufschlag, es bildeten sich Risse im Boden, die zu einem Krater wurden und eine Menge Staub aufwirbelten.

Wir beide duckten uns in Angriffshaltung und lauerten auf das Wesen, was dort gerade gelandet war.

Es war Anubis.
 

„Nicht er schon wieder.“, keuchte Rui erschrocken auf. Er sah, wie sich Chrona und ich auf den nächsten Angriff vorbereiteten.

„Ihm geht es genauso.“, stellte Rui fest, „Dieser Wahnsinn muss ihn auch gepackt haben.“ Er hatte Recht.
 

Chrona, Anubis und ich standen uns in einem Dreieck gegenüber. Anubis knurrte tief und fauchend sagte er: „Ihr seid in meinem Revier. Dass werde ich euch nicht durchgehen lassen. Dafür werdet ihr sterben!“

Niemand machte sich die Mühe darauf zu antworten, stattdessen ließen wir einfach Taten sprechen. Dabei galt es jedoch, jeder gegen jeden.

Zunächst griff Anubis mich an. Er stürmte auf mich zu und richtete seine Klingen wie die Hörner eines Stieres auf mich. Ich ließ mich von meinen Klingen in die Luft befördern und landete hinter ihm. Nun traf er auf Chrona. Sie wich jedoch nicht aus, sondern setzte ihm ebenfalls entgegen. Sie schrammten dich aneinander vorbei und schlugen sich einige Klingen dabei ab. Ich nutzte diesen Moment und griff Chrona wieder an. Mit meiner Klaue versuchte ich ihren Hals zu erreichen, aber im selben Moment griff Anubis mich wieder an und unsere Krallen trafen über Chrona´s Kopf aufeinander. Diese vollführte blitzschnell eine Drehung, sodass sie uns beide mit den ausgefahrenen Klingen tiefe Wunden zufügte. Anubis und ich taumelten einige Schritte nach hinten, da setzte sich wieder nach. Sie sprang gegen Anubis und riss ihn so zu Boden. Dieser fauchte lautstark darüber und ließ praktisch aus dem Nichts aus seinem Körper Stacheln auftauchen, die Chrona beinahe ausspießten. Noch während sie zurücksprang, kam ich wieder dazu. Kurzerhand zog ich Chrona gen Boden und sie landete auf dem Rücken. Anubis hatte sich auch noch nicht wieder aufrichten können, also meine Chance.

Je drei Klingen surrten auf die auf dem Boden liegenden Kontrahenten zu und bohrten sich in die Körper hinein. Ich genoss meinen Triumph, jedoch wurde ich unaufmerksam und ehe ich mich versah steckten auch in mir zwei Klingen, die Anubis und Chrona gesandt hatten. Da sie von meinem Rücken aus meinen Körper durchbohrt hatten, konnte ich sie nicht ohne weiteres herausziehen, während Chrona und Anubis meine Klingen packten und entfernten. Mit meiner Klaue trennte ich nur die Spitze mit den Widerhaken ab und sprang anschließend nach vorne weg, sodass die Enden herausgezogen wurden. Es war ein schmerzhaftes Unterfangen, aber ans Aufgeben dachte dennoch niemand.
 

Der Kampf zog sich immer weiter hin. Es hätten bereits Stunden vergangen sein können, wir konnten es nicht sagen. Sayo hatte mittlerweile die Wunde zwar verschlossen, war aber so schwach, dass sie nicht weg konnte. Rui blieb daher bei ihr, um sie zu verteidigen, falls es nötig werden würde. Zumindest hatte sie einen halbwegs klaren Kopf, auch wenn sie andauernd zitterte vor Aufregung. Würde sie dem nachgeben, dann würde sie definitiv auch den Verstand verlieren. Rui wusste dies und hielt sie daher davon ab irgendetwas zu tun. Sorge zeichnete sein Gesicht, aber er konnte auch nicht eingreifen ohne selbst erwischt zu werden. Zudem waren da immer noch die beiden Kinder und die junge Frau, die als Opfer hierher geführt wurden waren. Sie standen alle in einer Ecke gekauert hinter Rui und schienen in eine Starre verfallen zu sein. Rui hatte vorsichtshalber seine Waffen gezückt, aber er zog es vor, sie nicht einsetzen zu müssen. Das Schauspiel der Exile vor ihm, war alles im allen ausgeglichen. Niemand hatte einen klaren Vorteil, denn die Situationen änderten sich ständig. Schritte im Voraus planen war bei diesem Instinkt getriebenem Kampf ebenfalls unmöglich.

So blieb ihm nichts anderes übrig, als abzuwarten. So oder so, war dieser Wahnsinn in der Atmosphäre geradezu greifbar und langsam spürte er, dass es auch anfing auf ihn überzugehen. Er verbat sich darauf einzugehen und versuchte sich auf etwas anderes zu konzentrieren, im Moment hatte er noch Erfolg damit.
 

Die Laute Glocke einer Kirche durchbrach die Schreie der Gequälten in der Nacht. Es war nun genau Mitternacht. All dies hatte diesen Nachmittag begonnen, aber es schien als wäre die Welt in nur diesen paar Stunden komplett aus den Fugen geraten. Es stürmte weiterhin und es mischten sich sogar einige Hagelkörner darunter, obwohl es gar nicht die Jahreszeit dafür war.

In der ganzen Stadt waren die Schreie von Menschen, Yajuu und den Schatten zu hören. Tiere jedoch schienen ausgestorben.
 

Plötzlich schrie Chrona laut auf, sodass Rui entsetzt seinen Blick in die Richtung warf. Anubis hatte gerade eine Klinge mitten durch ihren Bauch gejagt und anstatt sie heraus zu ziehen, drehte er sie hin und her und vergrößerte die Wunde somit. Ich war aber auch nicht viel besser dran, da ich wenige Sekunden zuvor von Chrona auf den Boden befördert wurden war und nun eine lange Schnittwunde an meiner linken Seite zu heilen hatte. Blitzschnell stieß Chrona vor und rammte somit die Klinge noch tiefer in ihren Körper, aber gleichzeitig kam sie Anubis nah genug, um ihn ebenfalls zu verletzen. Gerade wollte sie ihm ihre Klaue in den Brustkorb schlagen, da stieß er ihre Hand nach unten, sodass sie die Klinge durchtrennte und er schnell entkam.

Fauchend entfernte sie die Reste der Klinge aus ihrem Körper und ließ die Wunde wieder verheilen. Auch ich war mittlerweile fertig und stand wieder auf. Erneut standen wir uns in einem Dreieck gegenüber und machten uns für den nächsten Angriff bereit.

Wir kamen jedoch nicht sehr weit, denn plötzlich erschien eine weitere Gestalt über unseren Köpfen und wir konnten gerade so noch ausweichen, bevor sie uns erwischte. Staub und Bruchstücke des Bodens flogen durch die Luft und versperrten die Sicht auf den Neuankömmling. Gebannt starrten wir auf den Fleck vor uns. Langsam verzog sich der Staub und enthüllte die Gestalt einer Frau. Um sie herum waberte ein seltsamer Nebel, sodass man ihre Füße nicht sah und sie wie ein Geist wirkte… Seraphis.

Geblendet wie wir jedoch vom Wahnsinn waren, knurrten wir sie alle nur an. Völlig ruhigen Blickes schaute sie zu uns herüber, einem nach dem anderen blickte sie an.
 

„Ihr seit dem also auch schon verfallen, wie mir scheint. Ja, dieses Gift der Nummer 1 und dem anderen Wesen, macht wirklich vor niemanden halt. Aber ich finde es wird Zeit, das wenigstens ihr euch wieder einkriegt.“ Wieso wirkte sie nur völlig normal?

Natürlich schenkten wir ihren Worten nicht wirklich Beachtung. Für uns war sie nur ein weiterer Gegner, den es zu vernichten galt. Gerade wollten wir auf sie losgehen, da schüttelte sie kaum merklich den Kopf und fesselte und alle mit ihrem Nebel, der anscheinend doch nicht so geisterhaft war, wie es immer den Anschein hatte.

„Ihr scheint zu vergessen, wen ihr vor euch habt meine Lieben.“, begann Seraphis mit noch immer demselben ruhigen Tonfall.

„Ihr mögt vielleicht Exile geworden sein, aber ihr solltet euch daher nicht überschätzen. Für mich seid ihr allenfalls etwas über dem Niveau eines Yajuu.“

Ihr Tonfall veränderte sich und wurde plötzlich sehr bedrohend. Der Nebel um sie herum schien finsterer und kälter zu werden und auf einmal schlug uns ihre wahre Aura entgegen, die sie bis jetzt unterdrückt haben musste. Ja, ihr Level war weit über dem unsrigen, auch wenn wir es in diesem Stadium nicht wahrhaben wollten. Dennoch hatte es durchaus eine einschüchternde Wirkung. Vielleicht waren ihre Stärke und Erfahrung ja der Grund, weshalb der Wahnsinn nicht nach ihr griff.

Als hätte sie meine Gedanken gelesen fing sie an zu kichern. Ihre Fesseln waren so stark, dass ein entkommen für uns unmöglich war. Also starrten wir sie nur mordlüstern an.

„Du willst wissen, wieso ich nicht so bin wir ihr und nur noch wild um mich schlage? Nein, es liegt nicht an meiner Stärke und auch Erfahrung oder Willensstärke würden auf lange Sicht nichts bringen. Tatsächlich werden diejenigen mit der größten Macht sogar am meisten angegriffen, was auch der Grund ist, wieso es Menschen erst so spät betrifft.“
 

Ihre Fesseln wurden ein wenig enger und ein merkwürdiges Funkeln trat in ihre Augen und da wusste ich die Antwort, noch ehe sie sie aussprach.

„Ich bin schon vor über 100 Jahren wahnsinnig geworden, als ich in diesem dunklen Verließ einsam vor mich hin vegetierte und meine Rachgelüste mich plagten. Wie soll so jemand wie ich noch den Verstand verlieren?“

Seraphis legte den Kopf schief und zeigte ihre Zähne. „Ich habe lediglich gelernt damit umzugehen, wenn ich es will, das ist alles.“
 

Ihre Fesseln lösten sich und wir fielen auf den Boden zurück. „Das einzige Mittel wird wohl sein euch auszupowern, bis ihr nichts anderes mehr machen könnt, als ruhig zu bleiben, so wie diese Halbvampirin da drüben.“ Sayo zuckte zusammen, sagte aber nichts weiter. Auch Rui schien außer Stande etwas zu tun und so blieben sie weiterhin teilnahmslos am Rande stehen.

Anubis war der erste der wieder angriff. Er stürmte ohne Rücksicht auf Seraphis zu und warf ihr alle Klingen entgegen, die er hatte. Noch während er sich ihr näherte griffen auch Chrona und ich wieder an. Wir konnten einfach nicht anders. Unser Verstand schien ausgeschaltet und nur unser Körper reagierte noch.

Seraphis zeigte sich jedoch unbeeindruckt und hielt stattdessen drei Finger hoch. „Drei Minuten, dann bin ich fertig.“, gab sie zu verstehen.



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