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Nightmares of this day

-make me wanna see your smile-
von

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Nach dem Sturm keine Pause für Miharu

Nach dem Sturm keine Pause für Miharu
 

„Ha ha ha, ich fasse es nicht! Meine in Würde und Perfektheit nahe zu unübertreffliche Tochter nimmt eine Demütigung an. Ich kann nicht mehr. Yuri... ha ha ha.“

„Krieg Luft, Vater. Du drohst zu ersticken.“, entgegnete ich meinem Vater, der mir gegenüber am Esstisch saß.

Ich nippte gerade an einer Tasse Tee und versuchte sich ihr Ärgernis nicht anmerken zu lassen.

Das musste ich mir nun Wohl oder Übel anhören.

„Jun, verschluck dich nicht an deiner Tasse Tee, die dir deine Tochter auf deinen Wunsch hin, freundlich wie sie ist serviert hat. Du weißt nicht, wann du deinen nächsten bekommst.“, erinnerte Frau Tenshino ihren Mann, der sich nun wirklich fast verschluckt hatte.

„Zu Befehl, Frau Honoka.“, hustete er.

Anzu die nach der Teezeremonie immer noch eingeschüchtert war, traute sich kaum etwas zu sagen, doch war es dennoch nicht schwer zu erraten, dass sie etwas scheinbar sehr beschäftigte.

„Sprich Kind, wenn es etwas gibt, dass dich beschäftigt, die böse Großmutter ist weg.“, belächelte Michelle sie.

„Pass auf, die böse Großmutter pflegt zu den ungünstigsten Momenten zu erscheinen.“, warnte Miharu ihn mit einem schelmischen Grinsen, woraufhin Michelle sie wie der böse Wolf das Rotkäppchen ansah und drohte sie zu fressen, würde sie nicht still sein.

Trotz der taffen Zeremonie vermittelte diese Familie das Gefühl puren Zusammenhaltes.

Sie waren offen und freundlich zueinander und selbst das jüngste Mitglied, Miharu hatte volles Mitspracherecht und wurde Respektiert.

„Also, was ist Anzu?“, hakte mein Vater noch mal nach.

„Ehm, nun ja...“, begann sie, brauchte dann aber doch noch mal etwas Zeit den Mut aufzutreiben, um zu fragen.

„Was genau hat diese Zeremonie jetzt eigentlich zu Folge?“

„Hast du denn zu Beginn gar nicht zugehört?“, zischte Seto leicht verärgert.

Jounouchi wollte sie schon in Schutz nehmen, kam aber nicht dazu, weil Seto bereits weiter redete.

„Diese Zeremonie entschied in erster Linie darüber, ob sich jemand hier aufhalten darf oder nicht und in zweiter Linie enthüllte es nebenbei auch unsere Gesinnungen, die wir vielleicht hatten.

Die Entscheidungen werden letztendlich von den Meisterinnen oder dem obersten Richterin getragen, ist es entschieden, dann ist die Teezeremonie in ihrer Gesamtheit zu ende.“

„Und was heißt das jetzt genau, du Schnösel?“, keifte Jounouchi zurück.

„Bist du noch hier oder ist dein Gehirn sofern du eines hattest gestorben?“

„Ja und die Folgen!?“

„Es gibt keine.“, schritt ich ein um weiteren Streit zu vermeiden.

„Am Ende der Zeremonie gehen die beteiligten außeinander und ist das Urteil gut ausgefallen, dann begegnen sie sich danach quasi wie zum ersten mal.“

„Und ist es gut ausgefallen?“, fragte Jou-san nocheinmal.

Seto platzte bald der kragen.

„Du bist doch hier, oder?“, fragte er und hielt sich den schmerzenden Kopf.

„Jemand der Yuris Kopfwehmittel trinkt, kann Migräne kriegen? Das verwundert mich jetzt aber.“, amüsierte sich Michelle weiter.

Für eine kurze Zeit trat stille ein, aber den Familienmitgliedern der Tenshino war klar, dass es dabei nicht bleiben würde.

Es mussten einfach noch mehr Fragen auftauchen.

„Entschudligung, ich will euch ja nicht zu nahe treten, aber angenommen ein Geschäftspartner taucht auf mit dem Ziel eure Firma zu übernehmen, denkt ihr, der würde euch die ganze Wahrheit erzählen. Kann er euch die ganze Teezeremonie über nicht auch einfach belügen?“, äußerte Tristan seine Gedanken nun frei und hoffte inständig uns damit nicht beleidigt zu haben. Meine Großmama hatte er ja nun schon kennen gelernt. Mehr wollte er auch glaube ich gar nicht von der geballten Redegewandtheit der Familie im negativen Sinne, erfahren.

„Wieso setzen wir Mama und Seto nich nochmal in so eine Zeremonie und sehen uns das Spektakel an. Ich gebe ihn 15 Minuten bis er seine tiefsten Absichten an uns verrät. Ob bewusst oder unbewusst.“, stichelte Miharu, wohl wissend, das man sie dafür schelten wird.

Der Brünette jedoch ging nicht auch nur im Ansatz auf ihre Sticheleien ein.

Er hatte bereits einen groben Überblick über die Familienerziehung gewonnen und überließ es ihren Eltern sie dafür zurechtzuweisen.

„Großzügig, Miharu. Das wäre doppelt solange wie sein Stiefvater durchgestanden hat.“

Kaiba wurde hellhörig und spitzte die Ohren.

Was sollte das heißen „doppelt solange“ wie Gozaburo?

Er war hier gewesen?

Wieso denn?

Was wollte er denn von den Besitzern einer Hotelreihe?

„Dennoch, die Teezeremonie wurde bereits ausgetragen und du hältst dich nun etwas zurück. Du kannst ihn nieder Verbalisieren, sollte er deine Schwester auch nach der Teezeremonie noch einmal angreifen. Wir stellen um auf Zero.“

Ein scharfer Seitenblick moralisierte sie wieder.

„Ja, Vater. Ich bitte um Vergebung.“

„Die solltest du nicht bei mir suchen.“

„Verzeihung, Seto.“, sagte sie, stand auf und ging in die Küche.

Yuri sah ihr mitleidig nach.

Sie hasste es, wie Miharu heute kritisiert wurde.

„Was meinten sie damit? Wieso war mein Stiefvater hier?“, hakte er noch einmal nach.

Ich stand ebenfalls von meinem Sitz auf.

Miharu machte mir sorgen.

Eigentlich sollten wir ja mit Proben anfangen, aber ihre Schwester machte ihr sorgen.

„Er ist hier gewesen, das ist laaange her... Zu lange als dass ich mich an Details erinnern kann. Meine Mutter war seine Meisterin. Sie brachte in binnen 7 Minuten und 18 Sekunden zu Fall.

Er kam in böser Absicht. Alles was ihn interessierte waren Checklisten. Anscheinend beherbergten wir Flüchtlinge. Mehr ist auch nicht von Interesse. Er versuchte lange Zeit uns zu stürzen. Für viele bist du das leichter zu tragende Los als Besitzer der Kaiba Corp. Du willst uns nicht ruinieren.“

Innerlich zog sich etwas in dem Firmenchef und in den Beteiligten zusammen, die Gozaburo bereits erlebt hatten und denen irgendetwas sagte, dass besagter ehemaliger Leiter der Firma ganz sicherlich nicht einfach durch die Tür spaziert war und offen nach den Checklisten gefragt hat.

Und so lernten sie auch zugleich die Familie und ihre Ritualen noch mehr zu fürchten.

Innerlich waren sie erleichtert, dass ich ihnen den wahren Schrecken und den Psychoterror, der in dem Pavillion herrschen konnten erspart habe.

„Und nun entschuldigt mich bitte, wenn es nicht als all zu unhöflich gewertet wird, würde ich nun gerne ebenfalls noch einmal in die Küche gehen und meiner Schwester etwas Zuwendung bringen. Ich denke sie wurde ausreichend kritisiert. Ich empfand sie heute als sehr hilfreich und ihre Argumentationsweise sofern sie während der Teezeremonie zu Tage kam, als für ihr Alter sehr erwachsen. Ich selbst hätte nicht so gut argumentieren können. Und ich kann mich nicht erinnern, in ihrem Alter so gut gewesen zu sein. Zu mal ich den Eindruck habe Vater, du kritisierst an einem Thema, für das du nur als Zuschauer Erfahrungen gesammelt hast. Sollte Mutter mir da widersprechen, werde ich mir gerne Gedanken über mögliche Entschuldigungen machen. Bis nach her im Musiksaal an die Weiteren.“, verabschiedete ich mich schlussendlich.

Mein Vater blieb mit leicht schockierten aber teils auch schuldbewusster Miene auf der Sitzbank zurück.

Der Blick zu seiner Frau spendete ihm kein Trost, sie besah ihm nur mit Trauermine.

„Es war keine Absicht sie so sehr zu kritisieren. Es ist mir noch nicht einmal aufgefallen.“

„Das sagst du den Falschen, Darling und Unwissenheit schützt vor Strafen nicht. Es mag ja sein, dass Yuri mit Kritik sehr gut umzugehen scheint, Spaß am lernen hat und als deine liebe und gut erzogene Tochter dir nie zu bedenken gegeben hat, aber du solltest Miharu vielleicht doch mehr als eigenes Mädchen betrachten. Yuri kann bei weitem nicht so guten Kuchen backen und alles was du ihr zu ihrem letzten gesagt hast war-“

„Um Himmelswillen, ich muss mich eben in Bewegung setzen.“, strebte Jun hoch und eilte ebenfalls aus dem Zimmer und ins nächste.

„Was hat er denn gesagt?“, wollte Tomomi jetzt aber brennend wissen.

„Das ihm Yuris Tee zur Kuchenstunde fehle.“

„Aua. Ist ja verständlich, dass er die Tochter, die gerade nicht im Haus umher wusselt-, ach nein vergiss das, Miharu war auch lange im Schulinternat der St. Marie Gakuen. Jun kann manchmal echt unsensibel sein, dass ist zwar höchst selten, aber noch seltener ist, das Yuri etwas gegen ihre Eltern sagt....“

„Sie wird Miharus Anwesenheit in der Teezeremonie sehr geschätzt haben, anders kann ich es mir auch nicht erklären. Und nebenher ist es ja auch so, das Miharu es auch nicht anders kennt, als Yuri zu verteidigen und nicht sich selbst. Sie unterstützen einander, wer sie zu kritisieren versucht, sollte Obacht halten, selbst mein Mann ist da keine Ausnahme, Tomomi.“

„Davon kann Seto uns ja mal ein Liedchen singen.“, ergänzte Bakura und kratzte sich leicht verlegen.

Er hatte ja auch nicht schlecht gestaunt, als Yuri in der Mensa plötzlich laut geworden ist.

Wahrlich ein Engel für die, die es verdient haben und ein Teufel für die, die es nicht anders verdient haben.

Kaiba wurde das nun aber allmählich alles zu viel und zu bunt.

Er zog sich auf sein zugeteiltes Zimmer zurück.

Dort wollte er in aller Ruhe über ein paar Dinge nachdenken.



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