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Das Zeichen des Wolfes

Die Gestaltwandlerin Kiara bringt Itachis Leben ziemlich durcheinander...
von

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Ein pelziger Neuling

Ein pelziger Neuling
 

Na wunderbar, seit fast sechs Monaten war sie nun schon ein Wolf und war immer noch nicht im Stande sich wieder zurück zu verwandeln.

Sie mochte ihr Erbe eigentlich, aber die Übergangsphase mit der darauffolgenden Erweckung der Wächtertalente wurde allmählich lästig. Während sich ein Mitglied des Hina Clans im Übergang befand, war er in seiner tierischen Gestalt gefangen, was eine Art Prüfung seiner Fähigkeiten darstellte und auch dazu diente, seine Instinkte und Sinne vollständig auszubilden. Die meisten waren im Anschluss weit stärker und erfahrener als zuvor.

Kiara streifte gemütlich durchs Unterholz und überlegte, ob sie sich vielleicht etwas zu essen suchen sollte. Vielleicht fand sie ein Reh oder einen Fasan. Hasen und Kaninchen fraß sie nicht, sie fand die kleinen Tiere viel zu niedlich, als dass sie ihnen die Kehle durchbeißen konnte. Sie besaß immerhin nach wie vor ihr menschliches Wesen.

Nach einer Weile bekam sie Hunger und beschloss tatsächlich auf die Jagd zu gehen. Da Wölfe für gewöhnlich im Rudel jagten, war es allein nicht immer so einfach, aber da sie bislang noch nicht hatte hungern müssen, war sie ganz zufrieden mit ihren Jagdmethoden. Auch wenn sie meist zwei oder drei Anläufe brauchte.

Nach ein paar Minuten entdeckte sie zwei Rehe auf dem Waldweg und begann sich vorsichtig anzuschleichen. Sie war kurz davor zum Sprung anzusetzen, da: „Ach komm schon, Itachi! Die Begegnung mit den Konohaninjas ist schon zwei Tage her, hör auf so grimmig zu gucken!“

Irgendein Idiot schrie herum und bevor Kiara ihnen richtig nachsetzen konnte, waren die Rehe verschwunden. Wer hasste sie nur so sehr?

Verstimmt drehte sie sich um und knurrte die Männer an, die ihr Abendessen verjagt hatten. Sie hätte sie gerne angeschrien, aber in der Übergangszeit konnte sie als Tier auch nicht mehr sprechen, es war wirklich ein Kreuz.

„Hey, Itachi, sieh mal unser Abendessen.“ Der Uchiha zog eine Augenbraue hoch und musterte dann das anmutige weiße Tier, das vor ihnen stand. Es war wohlgeformt und wirklich sehr schön. Das weiche Fell glänzte warm in der Abendsonne und die eisblauen Augen sahen ihn mit einer überraschenden Intelligenz an, die er bei einem Tier nicht erwarten würde. Es gab nur einen einzigen kleinen Makel an dem eleganten Geschöpf, die linke Flanke besaß eine zackige Narbe, an der kein Fell wuchs.

Und er kannte diese Narbe ganz genau!

Wie versteinert starrte er die Wölfin an und versuchte seinen Atem ruhig zu halten. Die Bilder aus seiner Kindheit kamen alle mit einer solchen Wucht wieder in ihm hoch, dass es ihm fast den Boden unter den Füßen wegriss. Er hatte die Nacht nie vergessen, die ihn gelehrt hatte den Krieg zu verachten und alles zu tun, um den Frieden zu bewahren.

Kiara hielt vorsichtig die Nase in die Luft, um den Geruch der Fremden aufzunehmen und stockte. Der Duft des Schwarzhaarigen war ihr vertraut und seine Starre erinnerte sie an den Jungen, der er einmal gewesen war.

Sie hatte oft nach ihm gesucht, ihn aber nie wieder in der Umgebung ihrer Heimat gesehen. Nun war sie erleichtert, dass er noch immer wohl auf war und den Krieg überstanden hatte.

Langsam ging sie auf Itachi zu und sah ihn mit aufgestellten Ohren erwartungsvoll an. Sie wollte ihn nicht anspringen wie ein Hund, eigentlich wollte sie unbedingt mit ihm reden! Verdammter Übergang, er ließ ihr tatsächlich nur animalische Möglichkeiten, um sich zu verständigen und etwas auszudrücken!

Kisame streckte die Hand nach ihr aus und wollte ihr über den Kopf streichen, aber sie fletschte die Zähne und knurrte ihn bedrohlich an: „Wie gemein! Itachi du hast ein neues Haustier und es mag mich nicht!“

„Wie bitte?“ Itachi kam erst jetzt wieder zu sich und blickte zuerst Kisame und dann die Wölfin verwirrt an. Sie stieß mit ihrer feuchten Nase gegen seine Hand und winselte leise. Langsam ging er in die Knie und fuhr mit der Hand durch ihr Fell: „Du bist es, nicht wahr? Du hast mir damals geholfen.“ Sein Flüstern war so leise, dass nur sie es hören konnte, aber sie freute sich sehr, dass er sie erkannt hatte. Nun ja und ihre Instinkte gingen daraufhin glatt mit ihr durch.

Sie sprang ihn doch an und warf ihn auf den Rücken. Dann leckte sie ihm zärtlich einmal über die Wange und sah auf ihn hinunter.

„Das interpretiere ich als Ja.“ Ächzend schob er sie wieder von sich herunter und stand auf: „Wenn ich mich recht entsinne, hat dein Vater mit mir gesprochen, wieso tust du das nicht?“

Betrübt ließ sie Kopf und Ohren hängen und winselte erneut. Sie konnte es also nicht. Er strich ihr aufmunternd über den Kopf: „Ist doch ok.“ Er war froh sie zu sehen, das konnte er auf keinen Fall abstreiten und er wollte sie eigentlich auch nicht gleich wieder gehen lassen. „Würdest du eine Weile bei mir bleiben wollen?“

Mit einem Bellen sprang sie auf und wedelte aufgeregt mit dem Schwanz, Itachi wandte sich an Kisame: „Sie kommt mit.“

Der blaue Kerl murrte: „Das habe ich mir schon gedacht.“

Sie setzten ihren Weg zum Hauptquartier fort und wann immer Kisame nicht darauf achtete, berührten Itachis Finger Kiaras weiches Fell. Obwohl er sich selbst für das einsame Leben entschieden hatte, das er führte, machte ihn der Gedanke wieder eine Gefährtin bei sich zu haben glücklich. Er hoffte nur es würde keine Probleme geben, denn Pain musste letztlich seine Erlaubnis geben, damit sie bei ihm bleiben konnte.

Als sie die Höhle erreicht hatten, machte Itachi sich auf den direkten Weg in Pains Büro. Er klopfte an die Tür und trat dann ein, als er dazu aufgefordert wurde.

Kiara drückte sich vorsichtig hinter ihm in den Raum und setzte sich still neben ihm hin. Pain sah von seinem Schreibtisch auf: „Habt ihr die Schriftrolle?“ Itachi reichte sie ihm schweigend und wartete bis er einen flüchtigen Blick darauf geworfen hatte. Pain legte das Schriftstück beiseite und sah Kiara anschließend mit einem skeptischen Gesichtsausdruck an: „Ein hübsches Tier, willst du es etwa hier behalten?“

„Das hatte ich vor.“ Der Orangehaarige winkte gelassen ab: „Na schön, mach, was du willst, aber wenn der Wolf Probleme macht, fliegt er in hohem Bogen wieder raus. Außerdem musst du selbst darauf achten, dass er nicht zu Hidans Opfer oder Zetsus Imbiss wird.“

Itachi nickte kurz und verließ das Büro wieder. Kiara schaute immer wieder fragend zu ihm hoch. Wer sollten die zwei Kerle sein, vor denen sie sich in Acht nehmen musste?

„Du brauchst einen Namen.“ Kiara schüttelte den Kopf als sie das hörte und blieb mit einem empörten Schnauben stehen. „Du hast einen Namen?“ Itachi sah sie fragend an und sie nickte. „Na schön, dann komm mit, ich habe keine Lust ewig zu raten.“

Du meine Güte war der Mann freundlich! Kiara verdrehte die Augen und folgte ihm durch die Gänge bis zu seinem Zimmer. Drinnen schmiss er seinen Mantel achtlos auf einen Stuhl und ließ sich mit einem Stück Papier aufs Bett fallen. Kiara wartete geduldig auf dem Fußboden.

Itachi sah sie schließlich mit hochgezogener Augenbraue an und bedeutete ihr sich neben ihn zu legen. Das ließ sie sich natürlich nicht zweimal sagen und kuschelte sich genüsslich neben ihn auf das weiche Bett. Es war himmlisch nach so langer Zeit einmal nicht auf der Erde zu liegen.

Itachi schrieb derweil das gesamte Alphabet auf und legte es ihr dann vor die Nase: „Dann zeige mir mal deinen Namen.

Nacheinander tippte sie mit der Pfote auf die entsprechenden Buchstaben und sah ihn dann geduldig an. „Kiara also, ein hübscher Name.“

Kiara stupste ihn flüchtig mit der Nase an und legte ihren Kopf dann in seinen Schoß, um ein wenig zu dösen. Itachi kraulte sie liebevoll und schlief ein.

Kiara war glücklich ihn gefunden zu haben, denn spätestens nach ihrer Übergangszeit hätte sie ihn ohnehin suchen müssen. Sie war damals viel zu jung gewesen, um tatsächlich eine Wächterprägung zustande zu bringen, aber als sie den kleinen Jungen beschützt hatte, hatte sich ein kleines Zeichen in ihre Schulter gebrannt, das wie ein rotweißer Fächer aussah. Ihre Entschlossenheit ihn zu beschützen war damals so groß gewesen, dass sie eine Art Vorprägung ausgelöst hatte, die sie in einen eigenartigen Schwebezustand versetzte. Einerseits war sie nicht vollständig als Wächter auf Itachi fixiert, andererseits nahm sie ihn aber trotzdem sehr intensiv und bewusst wahr. Ihre Eltern hatten sich deshalb oftSorgen um sie umgemacht. Solche Probleme waren zuvor noch nie aufgetreten und ganz besonders Kiaras ältester Bruder hatte eine beängstigende Abneigung gegen Itachi entwickelt, obwohl er ihn gar nicht kannte. Er war jedoch der festen Überzeugung der Junge hätte sie damals in Ketten gelegt und die Chance genommen sich jemals frei zu entscheiden, wen sie beschützen wollte. Er verstand nicht, dass sie ihre Entscheidung nicht bereute, denn er hatte nicht gesehen, was in jener Nacht geschehen war. Sie hingegen war durch den gemeinsamen Schrecken mit Itachi verbunden und wusste um die Stärke und das gute Herz, die sich im Inneren des Mannes befanden.

Sie wünschte nur, sie hätte die Möglichkeit ihm zu sagen, wie sehr sie ihn bewunderte und respektierte. Aber mit einem inneren Seufzer schlief Kiara dann schließlich ebenfalls an.
 

Es war Abend, als Itachi sie vorsichtig weckte: „Lass uns etwas essen gehen.“

Schlaftrunken schlenderte sie hinter ihm her in die Küche und Itachi verkniff sich ein Schmunzeln aufgrund ihrer unbeholfenen Schritte.

Als sie die Küche betraten, war fast jeder anwesend. Die einzigen, die fehlten, waren Sasori, Zetsu und Pain. Konan hingegen war die erste, die Kiara bemerkte und vorsichtig auf sie zukam. Unsicher sah sie Itachi in sein ausdrucksloses Gesicht: „Darf ich?“ Er zuckte nur mit den Schultern: „Das entscheidet sie selbst.“

Er nahm zwei Teller aus dem Schrank und sah Kiara fragend an, die sich gerade von Konan verwöhnen ließ: „Isst du auch gebratenes Fleisch?“

Kiara nickte ihm zu und sprang erwartungsvoll neben ihn. Sie hatte gewaltigen Hunger, ihre letzte Mahlzeit hatte sie am frühen Morgen zu sich genommen. „Wie heißt sie denn, Itachi?“ Konan beobachtete die Wölfin neugierig und war verwundert, welches Zutrauen sie zu dem Uchiha hatte. „Kiara.“ Er stellte seinen Teller auf den Tisch und Kiaras neben seinem Stuhl auf einen kleinen Hocker.

Kisame schnaubte derweil beleidigt: „Kaum waren wir ihr begegnet, hat sie mich angeknurrt.“

„Du hast ihr Essen verscheucht.“

Kisame dachte kurz nach und schnitt dann ein Stück seines Steaks ab, um es Kiara zu geben: „Sind wir dann quitt?“

Kiara sah Kisame verwundert an, fand seinen Entschuldigungsversuch aber sehr rührend und nahm das Stück Fleisch ganz zaghaft aus seiner Hand, anschließend stupste sie ihn kurz dankbar an. Konan kicherte: „Sie ist ja wirklich süß.“

„Ach was, schmeißt das Vieh in die Pfanne und gebt es mir zum Opfern für Jashin!“ Hidan sah Kiara verächtlich an und warf mit einem Knochen nach ihr. Sie wich angewidert aus und knurrte ihn mit angelegten Ohren wütend an. Was fiel dem Kerl eigentlich ein?

„Denke nicht einmal daran, sie anzufassen, Hidan.“ Itachis Stimme war zwar ruhig, aber der Ton in dem er sprach und der Blick, mit dem er Hidan fixierte, waren deutlicher als jede Morddrohung. Nachdem Kiara aufgegessen hatte, legte sie sich auf Itachis Füße und wartete.

Plötzlich tauchte ein blonder Haarschopf unter dem Tisch auf und sah sie neugierig an. Fragend legte sie ihren Kopf schief und wartete ab, was als nächstes passieren würde. Schließlich hielt er ihr ein kleines Stück Wurst hin. Na klasse! Hielten die sie jetzt für einen Hund? Sie entschloss sich aber dazu, es anzunehmen, da es ja eine freundliche Geste war.

„Hör auf den Köter zu füttern Blondie! Gib mir das Fleisch, wenn du es nicht essen willst!“ Hidan schlug mit der Hand auf den Tisch und wollte Deidara sein Fleisch vom Teller stehlen, als plötzlich Kiaras Maul knurrend nach seiner Hand schnappte.

Sie hatte sich unterm Tisch hindurch zu Deidara begeben, um ihr Stück Wurst zu essen und stand nun mit den Pfoten auf dessen Schoß, um mit der Schnauze über den Tisch zu Hidan vorzuschießen.

„Das Mistvieh, wollte mir die Hand abbeißen! Na warte dir zeig ichs!“ Doch bevor er richtig aufgestanden war, riss Kakuzu ihn wieder auf seinen Stuhl zurück: „Halt die Klappe und bleib sitzen, du hirnloser Idiot!“

Die zwei beschimpften sich eine Weile und Deidara grinste breit: „Also ich mag sie auch.“

Er tätschelte kurz Kiaras Kopf und aß dann weiter.

Sie kehrte derweil wieder zu Itachi zurück und ließ sich mit einem ungläubigen Schnauben auf den Boden fallen. Was waren das nur für Idioten?



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