Zum Inhalt der Seite

Die zweite Seite der Dunkelheit

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Eine erste Begegnung

Das Mädchen sah aus dem Fenster des Zuges über die freien Wiesen. Sie wünschte sie könnte hier aussteigen und einfach nur laufen. Ein Teil von ihr sehnte sich sehr nach der Einsamkeit und der Freiheit fern aller Menschen. Doch stattdessen würde sie noch Stunden in diesem Zug verbringen bis sie weit weg in irgendeiner kleinen Stadt namens Penzance aussteigen und dort ein neues Leben beginnen würde. Wenigstens für ein paar Jahre. Das Mädchen seufzte leicht. Für sie war dieser Ort keinesfalls neu eher sowas wie ein Schritt zurück. Lailian hatte die letzten Jahre in einer Universität in London verbracht und sie vermisste den Haushalt ihrer Familie kein bisschen, aber wie alle Mitglieder ihres Klans wurde von ihr verlangt das sie nach ihre Wandlung nach Hause zurück kehrte. Als sie den rechten Arm nahm um über ihre noch schmerzende Schulter zu streichen fiel ihr Blick auf den breiten Kupferarmreif der sich wie eine Fessel um ihre Handgelenk schlang. Ein Geschenk das ihre Mutter ihr vor zwei Tagen gebracht hatte als sie da war um ihr Schulter zu tätowieren. Am Morgen nach ihre Wandlung. Sie seufzte erneut. Nun war sie ein Mitglied des Klans und ihre schöne Freiheit war dahin. Immerhin war sie durch ihre Abstammung in das Bündnis des schwarzen Blutes aufgenommen worden und hatte so ein Privileg das nicht vielen weiblichen Werwölfen zu Teil wurde. Sie würde niemals einem Mann völlig gehören. Ein schmales Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht. Immerhin einen Vorteil hatte das schon mal. Sie sah auf die Uhr und lehnte sich wieder zurück. Noch gut vier Stunden bis zu ihrem Ziel und sie sollte die Zeit bis zur Einführung genießen.

„Entschuldige. Ist dieser Platz noch frei?“ Lailian schreckte hoch als die Stimme sie aus ihren Gedanken riss. Vor ihr stand ein Mädchen in etwa ihrem Alter. Sie war großer als Lailian und von sehr hellem Aussehen. Ihre Haut war recht blass, ihr Haar fiel glatt auf ihren Rücken und war völlig weiß nur ihre Augen hatten einen stechenden blauen Schein. „Ja sicher“ Lailian rutschte ein Stück zur Seite so das das Mädchen sich neben sie setzten konnte. Als sich das Mädchen runter beugte um ihre Tasche vor ihren Füssen zu drapieren, konnte Lailian kurz das schwarze Zeichen auf ihrem Hals erkennen. Die feinen Linien zeigten eindeutig das sie eine von ihnen war. Lailian stutzte kurz, lächelte dann aber leicht. „Wie heißt du?“ das Mädchen sah auf und kurz blitzen ihre Augen kalt auf „Faeryl“ murmelte sie dann. Lailian lehnte sich wieder zurück und sah erneut hinaus. „ist das deine erste Fahrt zum Anwesen der Lecoves.“ Sie spürte die Blicke der Fremden im Nacken. „Ja ist es.“ Lailian drehte sich um und musterte die junge Frau kurz. Sie sah sehr gepflegt aus. Das Haar war glatt und das schlichte schwarze Kleid das sie trug ordentlich, sogar fein. „Keine Sorge Milean wird dich mögen.“ Faeryl lächelte kühl. „ Ich hab gehörte er wäre sehr streng was seine Rudel angeht.“ Lailian lachte leise. „Oh ja das ist er aber du solltest ihm gefallen. Ordentlich, diszipliniert, so ganz anders als seine verkorkste Tochter.“

Der Zug hielt am nächsten Bahnhof und Lailian bemerkte die Reaktion nicht mehr weil ihre Aufmerksamkeit von zwei großen Männern in schwarzen Anzügen beansprucht wurde die strikt auf sie zu gingen. „Wir sollten aussteigen.“ Faeryl schien kurz verwirrt, faste aber nach ihre Tasche. „Ich glaube die brauchen wir nicht“ murmelte Lailian und einen Moment lang hatte Faeryl das Gefühl das Mädchen neben ihr wäre nervös. „Lailian.“ Der große Mann mit kurzem braunem Haar verbeugte sich knapp. „Milean wünscht das du denn Rest des Wegen gehst. Faeryl du kannst sitzen bleiben. Wir bringen dich zum Anwesen.“ Das Mädchen verbeugte sich und verließ den Zug.
 

Der blonde Werwolf war bei ihr sitzen geblieben als Lailian mit dem Zweiten den Zug verließ. Er hatte sich als Darren Ayda vorgestellt und schwieg seitdem. Faeryl beobachtete ihn aus dem Augenwinkeln. Sie war nicht daran gewohnt in der Gesellschaft zu leben. Ihre Familie war noch kein halbes Jahr Tod und sie war es nicht gewohnt von Werwölfen umgeben zu sein. Als sich die Zähne des Tieres in ihre Haut gebohrt hatten war dies mit der Absicht geschehen sie zu verwandeln. Sie zu einer Weisen zu machen. Mit diesem Biss war ihr Schicksal besiegelt worden. Diejenigen die verwandelt und nicht geboren wurden waren aus der Gesellschaft ausgestoßen. Wesen zwischen den Welten. Weder von den Menschen noch von den Werwölfen wirklich anerkannt. Warum der größte Alpha dieser Gegend dennoch Interesse an ihr zeigte war ihr schleierhaft. Sie hatte von Milean Lecove gehört doch gesehen hatte sie ihn noch nie. Nach ihre ersten Verwandlung war jemand gekommen und hatte ihr die Einladung überbracht, ebenso wie er ihr das Zeichen in den Nacken tätowiert hatte das sie als Milieans Schutzbefohlene auszeichnete und damit ihr Leben rettete. Sie erinnerte sich kaum noch daran, nach ihre Wandlung war sie in einer Art Trance gewesen die erst Stunden später zurück gegangen war. Trotzallem konnte sie noch immer nicht ganz glauben das es diese Monster wirklich gab und noch weniger ihnen verzeihen. Doch dieses Mädchen das dort neben ihr gesessen hatte, in all ihrem schwarzen Leder, hatte so gar nicht den Eindruck gemacht als würde sie zu dem Klan gehören von dem sie gehört hatte. Fein, diszipliniert und nur auf ihre Vorteile bedacht. Doch ebenso hatte sie auch absolut nicht so gewirkt wie die wilden unkontrollierbaren Wesen die ihre Familie in Stücke gerissen und sie in dieses Leben geschmissen hatten. Noch einmal wanderte Faeryl´s Blick zu dem Mann neben ihr. Er war groß und der Anzug spannte etwas an seinem muskulösen Körper. Ja sie konnte sich gut vorstellen das so ein riesiges Tier in ihm steckte. Ganz im Gegensatz zu dem Mädchen das zuvor dort gesessen hatte. Sie seufzte und schüttelte den Kopf als sie die Aufregung, Wut und einen Hauch von Angst verdrängte und weiter aus dem Fenster starrte. Hoffentlich war die Fahrt bald vorbei.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück