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Vergiss mich nicht

von

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Das Wiedersehen

„Yamatoooo?! Beeil dich doch etwas, wir wollen los!“ Die Gruppe, bestehend aus den Bandkollegen des Blonden und dem gutaussenden Amerikaner Arron, wartete ungeduldig im Vorzimmer seiner Wohnung. „Jaja, ich komme ja gleich!“ Schnell richtete der junge Sänger noch eine verirrte Strähne und eilte dann zu seinen Freunden. „Na endlich, du bist ja schlimmer als ein Mädchen.“, Arron lachte und reichte ihm seine Jacke. „Na dann los!“
 

Ein Stunde später betraten sie ihren Stammclub und belegten gleich ihren Tisch in der Lounge im oberen Stockwerk.

Yamato lehnte sich leicht an seinen Freund und hörte ihm neugierig zu, als er von der Zeit in Amerika sprach. Er musste immer Grinsen wenn der Schwarzhaarige aufgeregt erzählte, denn dann kam sein ausländischer Akzent durch, was für den Blonden sehr amüsant war. „Wir sollten mal die erste Runde bestellen, was sagt ihr?“, Ren, der Schlagzeuger der Band, grinste und hielt Ausschau nach einem Kellner. Da erblickte er einen gutaussehenden jungen Mann, der wie in dem Club für Mitarbeiter vorgeschrieben, eine schwarze Hose und ein weißes Hemd mit schwarzer Krawatte trug. Der Kellner stapelte geübt leere Gläser auf seinem Tablett und säuberte den kleinen Tisch, an dem gerade vier aufgedrehte Frauen gesessen hatten. Ren wartete darauf dass er sich zu ihnen drehte um ihm deuten zu können. Als sich der junge Mann schließlich in seine Richtung drehte, erstarrte er und ihm klappte die Kinnlade nach unten. „Hey Ren, was bestellst du dir?“ „Ren? Was hast du denn?“ Die Gruppe drehte fast zeitgleich den Kopf in die Richtung, in die der Schlagzeuger starrte. Auch sie glaubten ihren Augen nicht trauen zu können. Yamato, der mit Arron gerade gesprochen hatte, bekam erst jetzt mit dass seine Freunde still geworden waren. „Wohin starrt ihr denn alle?“, fragte er lachend und drehte sich um. Im selben Moment war der braunhaarige Kellner herangetreten um ihren Tisch zu bedienen, als er die Gruppe – vorallem den Blonden – erkannte, blieb er wie versteinert stehen und ließ vor Schreck sein Tablett fallen. Selbst das klirrende Geräusch der zerbrochen Gläser schien die Männer nicht aus ihrer Starre zu lösen. Einzig allein Arron blickte etwas verwirrt aus der Wäsche und schien mit seiner Frage die Stille zu durchbrechen. „Was hab ihr denn Guys? Kennt ihr ihn?“ Doch er bekam keine Antwort, neugierig beäugte er den Braunhaarigen von oben bis unten.

Da vernahm er die Stimme seines Freundes kaum hörbar neben sich. „Tai…?“ Überrascht blickte er erneut zu dem jungen Mann, der einfach nur dastand und gebannt Yamato ansah. Plötzlich schien der Braunhaarige aus seiner Starre zu erwachen, er senkte den Blick und machte er kehrt. Rasch verschwand er in der Menschenmenge und war nicht mehr zu sehen. Yamato, der sich ebenfalls endlich zu bewegen schien, sprang über die Couchlehne und lief ihm nach. Seine Freunde schauten ihm überrascht nach und wussten nicht so recht wie sie sich verhalten sollten. Besorgte drehte sich Arron zu den Bandmitgliedern. „War das wirklich Tai?“ „Ja… das war er…“
 


 

„Taichi… beruhige dich… Hol tief Luft und erzähl mir was passiert ist.“ Ray versuchte seinen aufgelösten Freund etwas zu beruhigen. Vor wenigen Minuten war er in den Aufenthaltsraum gestürmt, aufgeregt im Kreis gelaufen und hatte irgendwas Unverständliches vor sich hin gestammelt. Er hielt ihn an den Schultern fest und zwang ihn stehen zu bleiben. Doch still halten konnte der Kleinere dennoch nicht, er war total unruhig und aufgebracht. Sein Blick war gesenkt und sein Atem ging schnell. „Er ist… oben in der Lounge… ich wollte… ich fass es nicht… ich wollte doch nicht… was mach ich jetzt?“ „Tai!“ Erschrocken schaute der Braunhaarige auf. „WAS IST LOS?“, wiederholte der Blonde langsam und deutlich. „Yamato… er ist hier…“, bekam Tai nur mühsam heraus. „Yamato? Hier im Club?“ „Ja…“ „Bist du dir sicher?“ „Ja…“ „Hat er dich gesehen?“ „Ja…“ „Okay… so kommen wir nicht weiter… beruhige dich erstmal.. setz dich Kleiner.“, sanft schob Ray ihn auf die nächst gelegene Couch und nahm neben ihm Platz. Vorsichtig zog er ihn an sich und streichelte ihn. Er versuchte ihn zu beruhigen, wobei sich in ihm selbst gerade ein unruhiger Sturm aus Gedanken und Gefühlen zusammenbraute. Was jetzt?
 


 

Währenddessen lief Yamato suchend durch den Club. Tausend Gedanken schossen ihm durch den Kopf und er hatte das Gefühl seine Beine würden jeden Moment nachgeben. Er hatte bis jetzt jeden Winkel abgesucht, doch nirgends war Tai zu finden. Ob er den Club verlassen hat? Unentschlossen blieb er im Gang, der zu den Toiletten führte, stehen. Was sollte er denn jetzt machen? War er vielleicht betrunken und bildete sich das alles nur ein? Oder hatte ihm jemand was ins Glas geworfen? Unsinn! Die anderen haben ihn doch auch völlig perplex angesehen, er ist wirklich am Leben!

Die Beruhigungszigarette half nicht wirklich und so warf er sie am Boden um sie auszutreten. Er schaute sich nochmal um und erblickte am Ende des Ganges weitere Türen. „Personalaufenthaltsraum.“, las er laut vor. Was wenn…? Der Blonde atmete tief durch und schritt langsam auf die Tür zu. Was wenn er wirklich da drinnen war? Was sollte er sagen? Je näher er der Tür kam, umso nervöser wurde der junge Sänger. Als er gerade nach der Türklinke greifen wollte öffnete sich plötzlich die Tür und ein blonder Mann, ungefähr in seinem Alter, stand vor ihm. Etwas überrumpelt standen sich beide gegenüber und schauten sich in die Augen. Yamato’s Gegenüber schien ihn von oben bis unten zu mustern. Dabei kam dem Blonden der belustigte Gedanke dass er vielleicht auch gerade dachte ‚der könnte mein Zwillingsbruder sein‘. Doch im nächsten Moment erkannte er, dass der Andere nicht unbedingt freundlich aussah. Warum sieht mich der so komisch an? Vielleicht weil ich versucht hab in den Personalraum zu gehen obwohl da steht dass da nur Mitarbeiter rein dürfen? Sein Blick fiel auf das Namensschild des ebenso blonden Mannes. Ray Kazuha – Manager. Ohoh…

Etwas erschrocken blickte er auf als er merkte dass sein Gegenüber ihn eben angesprochen hatte. „Was machst du hier hinten?“, wiederholte dieser unfreundlich. „Entschuldige, ich wollte mich nicht hier reinschleichen. Ich suche einen Freund von mir, er arbeitet hier.“ War „Freund“ wirklich das richtige Wort? Der junge Mann, der ihm den Weg versperrte, verengte misstrauisch seine blauen Augen. „Hier darf niemand rein.“ Yamato schaute dem Größeren entschlossen an. „Ich muss ihn aber finden. Kannst du nachsehen ob ein braunhaariger junger Kellner da drin ist?“ Im selben Moment hörte er eine Tür zu knallen im Inneren des Aufenthaltsraumes. Yamato begriff dass der Andere genau wusste wer er war und versuchte ihn aufzuhalten. Tai war in diesem Raum! Er wusste es einfach. „Bitte lass mich zu ihm.“ Ray, der seinem Gegenüber mit verschränkten Armen den Weg versperrte, bewegte sich keinen Millimeter. „Verschwinde.“, kam es nur in einem rauen Ton zurück. „Was ist dein Problem?! Geh mir aus dem Weg!“ Langsam aber sich verlor Yamato die Geduld. Was bildete sich dieser ungehobelte Typ überhaupt ein? „Ich sage es ein letztes Mal. Verzieh dich sonst hol ich die Security.“ „Ray!“ Beide Blonden hielten inne und allem Anschein nach auch den Atem an. „Es ist okay…“ Yamato erkannte die Stimme sofort und drängte sich an dem Manager vorbei und betrat den großzügigen Raum. Er hatte nicht wirklich Interesse an den Möbeln hier, dennoch bekam er nebenbei mit dass der Aufenthaltsraum doch sehr schön gestaltet und gut ausgestattet war. Sein Blick fiel auf die Couch auf dieser der Braunhaarige saß.

Dieser saß gebeugt mit verschränkten Armen da, die Krawatte gelockert und das Hemd etwas geöffnet. Sein Gesicht war zu Boden gerichtet und er schien die Augen geschlossen zu haben. Fast ängstlich ging der Blonde auf ihn zu und blieb ein paar Schritte vor ihm stehen. Er spürte die eisigen Blicke des Blonden hinter ihm, doch das war ihm gerade ziemlich egal. „Tai.. bist du’s wirklich?“ Der Braunhaarige nickte leicht und richtete sich etwas auf. Der Augenblick in dem er die Augen öffnete und in Yamato’s blauen mit Tränen gefüllten Augen schaute war, als würde die Zeit für einen Moment stehen bleiben. „Aber wie kann das sein? Sie haben mir gesagt du wärst tot…“ Dem Sänger war fast schwindelig von den ganzen Fragen in seinem Kopf. „Wieso bist du nicht zurückgekommen? Wo warst du die ganze Zeit? Wieso hast du dich nie gemeldet?! Verdammt nochmal wieso hast du mich einfach alleine gelassen?!!“ „Yama…“, sprach der Braunhaarige heiser und sah ihn traurig an. „Es tut mir leid, ich konnte nicht.“ „Du konntest nicht?! Hast du eine Ahnung was für eine beschissene Zeit ich hinter mir habe? Ich hatte das Gefühl ebenso tot zu sein!“ „Hey, Yamato. Komm etwas runter und schrei ihn nicht so an.“, mischte sich Ray ein und trat zwischen die beiden. „Was bildest du dir eigentlich ein! Kümmer dich um deine eigenen Angelegenheiten!“ „Das sind meine Angelegenheiten… also schalt mal nen Gang zurück sonst werf ich dich raus. Hast du verstanden?“

Der Blonde funkelte Yamato wütend an und machte ihm klar dass er es absolut ernst meinte. „Was soll das heißen es sind auch deine Angelegenheiten? Wer bist du überhaupt?“ Tai, dem das Gebelle der beiden Blonden langsam zu viel wurde, erhob sich und schob seinen Freund etwas weg. „Das ist Ray. Er hat mich bei sich aufgenommen und um mich gekümmert.“ „Ich bin sein Freund wenn du es genau wissen willst.“ Autsch. Das war ein Schlag in die Magengegend. Geschockt schaute der Blonde zu Tai, dieser schien nicht gerade erfreut über die Aussage seines Freundes zu sein denn er schaute ihn erbost an. „Was denn?“ „Das ist kein Wettstreit. Hört auf euch anzukeifen! Wolltest du mir nicht etwas zu trinken holen?“ „Aber…“ „Nichts aber! Geh jetzt… Ich komm schon klar.“ Aufgebracht stapfte Ray aus dem Raum, aber nicht ohne die Schulter seines Kontrahenten noch einmal rüpelhaft anzustoßen.

Nachdem die Tür weniger sanft zugemacht wurde, atmete der Braunhaarige aus. „Bitte Tai… du schuldest mir eine Erklärung.“, diesmal kam es leiser und sanfter von Yamato. „Setz dich…“, bat ihm der Kleinere, was er auch tat. Angespannt wartete er auf die Erklärungen die er so herbeisehnte. Sein Gegenüber lehnte sich neben ihm an die Wand und verschränkte die Arme. „Damals als die Bullen mich und Shadow festgenommen haben, konnte ich aus dem Polizeiauto abhauen. Sie haben mich durch die ganze verdammte Stadt gejagt, bis ich nicht mehr konnte. Auf der Brücke haben sie mich schließlich umzingelt und mir blieb nur ein Ausweg…“ Der Blonde hörte gespannt zu und seine Mimik verriet nichts über seine Gedanken im Moment. „Ich sprang in den kalten Fluss in der Hoffnung zu entkommen, doch nach ein paar Minuten in der starken Strömung und der wahnsinnigen Kälte auf meiner ganzen Haut hatte ich nur mehr den Wunsch irgendwie zu überleben. Ich weiß nicht genau was dann passierte, ich verlor das Bewusstsein und als ich erwachte lag ich auf einem Boot in einem heruntergekommen Bett. Ich konnte mich nicht bewegen, denn das Fieber machte mich kraftlos. Ein Fischer hatte mich entdeckt und mich aus dem Wasser gezogen. Der alte Mann lebte auf seinem Boot und zu meinem Glück war er kein Freund unserer städtischen Polizei. Als ich ihm erklärte was passiert sei, hat er mir versprochen mich zu verstecken bis es mir besser ging. Und das tat er auch, monatelang.

Eines Tages, als ich wieder fit war, verließ ich sein schützendes Boot und wollte zu dir. Doch du warst nicht mehr da. Ich lief durch die Straßen und wusste nicht was ich tun sollte. Mir wurde klar, dass du ein neues Leben begonnen hattest also entschloss ich mich dazu nicht weiter nach dir zu suchen. Ich traf auf Ray, ein alter Freund aus Kindertagen, er nahm mich bei sich auf und kümmerte sich um mich. Er half mir wieder etwas Freude am Leben zu haben und so blieb ich bei ihm.“, der Braunhaarige überlegte kurz ob er das Geschehene richtig zusammen gefasst hatte und schaute zu seinen Freund. Dieser saß einfach nur da und schien alles erstmal sacken zu lassen. Gedankenverloren blickte er an die Tür, aus der Ray gestürmt war. „Und ihr seid zusammen?“, kam er schließlich nach endlosen stillen Minuten von dem Blonden. „Ja…“, antwortete Tai ehrlich. „Verstehe.“ „Bitte sag doch etwas… du kannst auch wieder rumschreien wenn es dir dann besser geht.“ Tai hockte sich vor seinen ehemaligen Geliebten und schaute ihm in die Augen. „Ich hab nie aufgehört an dich zu denken Yama…“ „Ich weiß… das beweist schon die Art wie dein Freund mit mir umgeht.“, Yamato rang sich zu einem leichten Lächeln durch. „Ja… er hatte es nicht leicht mit mir… Er wusste immer dass ich meine Gefühle für dich immer noch in mir trug… dennoch liebt er mich und steht mir bedingungslos zur Seite.“ „Das ist schön… ich freue mich ehrlich für dich.“ „Was ist bei dir passiert?“, versuchte Tai das Thema zu wechseln. „Warum bist du fortgezogen?“ Der Blonde atmete tief ein und aus. „Nun ja… nachdem ich erfuhr dass du tot bist, hielt ich es in meiner Wohnung einfach nicht mehr aus. Zu viele Erinnerungen… Meine Freunde halfen mir, alles schnell über die Bühne zu bringen und so ging das alles sehr rasch. Ansonsten ist nicht sehr viel passiert. Ich lebte lange Zeit sehr zurückgezogen, wollte niemanden sehen. Ich dachte, ich würde zerbrechen vor Schmerzen… Hab dich so vermisst… Vor ein paar Wochen traf ich dann Arron… Er hat mir wieder etwas auf die Beine geholfen…“ „Dann ist er dein…?“ „Ja… wir sind seit kurzem zusammen. Wir haben wohl beide Glück gehabt und Menschen gefunden die uns aufgefangen haben.“ „Ja… wortwörtlich…“, murmelte Tai mehr zu sich als zu seinen Freund. Dieser schaute ihn fragend an. „Ach.. nicht so wichtig.“, der Braunhaarige winkte ab. Er konnte ihm nicht erzählen dass er seinen Leben wegen der Sehnsucht zu ihm fast ein Ende gesetzt hatte.

Schließlich wurde es wieder still im Raum. Irgendwann ließ sich Yamato von der Couch auf den Boden sinken und kniete nun direkt vor Tai. Dieser blickte ihn etwas überrascht an und wusste nicht wie er reagieren sollte. Vorsichtig, als wäre er aus Glas, legte der Blonde seine Arme um ihn und umarmte ihn mit all der Sehnsucht die noch immer in ihm war. Er spürte wie sich der Körper des Braunhaarigen anspannte, doch nach wenigen Momenten fühlte er dessen Arme um seine Hüften. Es tat so irrsinnig gut seine Wärme zu spüren. Wie lange sie so da knieten wussten die beiden nicht, aber es schien als würde die Welt um sie herum in Schweigen gehüllt sein. Keine dröhnende Musik von draußen, keine lauten Menschen die redeten oder sangen. Nichts, außer der ruhige Atem der beiden Männer war zu hören.
 


 


 

FORTSETZUNG FOLGT!



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  _Mika_
2015-02-03T20:39:38+00:00 03.02.2015 21:39
Ah hier ist ja kapitel sieben und der ersehnte Übergang :3
Antwort von:  kitty007
03.02.2015 21:43
jaaa endlich ^.^ viel spaß
Von:  Tales_
2015-02-03T18:12:58+00:00 03.02.2015 19:12
Also definitv hat sich das Warten mehr als gelohnt!
Ich freu mich so, das die zwei endlich wieder gefunden haben!!
Ich hab das Kapi direkt vor Augen gehabt und konnte voll mit den beiden mitfühlen ^^

Gott sei Dank, ist ja noch ein Kapi da zum lesen!
Antwort von:  kitty007
03.02.2015 19:18
Danke das hast du schön gesagt! ^ω^ freut mich dass es dir gefällt!


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