Nehemia XXII
Lachen erfüllte das Bad
Blut und Wasser nahmen mir die Sicht
Schmerzen, überall und wiederkehrend
Was taten sie mit mir?
Ich konnte kaum atmen
Schlug um mich, traf niemanden
Sie standen vor der Wanne und amüsierten sich über mich
Fingernägel in meiner Haut
Lipgloss auf meinem Kinn
Die Nagelschere stach in meinen Rücken
Was sollte das alles?
Meine Mutter fing plötzlich an zu schreien
Sicher nicht meinetwegen
Lag ich noch in der Wanne?
Oder schon auf dem Fliesenboden?
Meine Sicht wurde klarer
Sie nahm mir den Schal vom Mund
Und drückte meinen Kopf in einen Eimer Wasser
Nicht um mich zu ertränken
Aber lang genug, damit ich es dachte
Langsam wäre es doch besser, tot zu sein
Sie lag vor mir auf dem Boden
Ein altes Bettlacken verdeckte sie halb
Die Augen geschlossen, sie lebte noch
Ohnmächtig von einem Schlag gegen den Kopf
Womit auch immer
Die andere Frau hatte es getan
Welchen Grund hatte sie dafür?
Vielleicht war sie noch verrückter als meine Mutter und ich gemeinsam
Der Lockenstab gehörte sicher ihr
Jede Berührung damit war die Hölle
Sie wollte mich verbrennen
Lange hielt ich nicht mehr durch
Nach sieben Jahren das erste Mal Angst
Die ersten Tränen
Durch eine fremde Frau
Sie sollte verschwinden
Sogar meine Mutter war gnädiger
Beendete irgendwann ihr Treiben
Diese steigerte ihres noch
Und verbrannte mich auch innerlich