Do You Want To Go Out With Me?
Seufzend lehnte sich Rei an die Steinmauer und blickte zum klaren Himmel hinauf.
Das Wetter war eigentlich viel zu schön um deprimiert zu sein, aber sein Leben nahm gerade Bahnen an, die er nicht kontrollieren konnte und das bereitete ihm nicht gerade eine bessere Laune.
„Und?“, wurde er von Yuriy angesprochen, welcher auf ihn zugekommen war.
Sie hatten gerade Mittagspause und diese verbrachte er mit seinen anderen Freunden meistens draußen auf dem Kampus, anstatt in der überfüllten Cafeteria.
„Was und?“, fragte er desinteressiert zurück.
Dieser stellte sich nun genau neben ihn und richtete seine eisblauen Augen auf die Studenten, die aus dem Schulgebäude hinaus ins Freie traten.
„Hast du über meine Worte nachgedacht?“
„Welche?“, tat er ahnungslos, da er nicht gerade in der Stimmung war über das gestrige Thema zu reden.
„Hmm, lass mich mal überlegen“, sinnierte Yuriy gespielt nachdenklich. „Ach, ja, jetzt fällt es mir wieder ein“, meinte er geistreich, bevor er ihn ansah. „Über die, dass du auf deinen blöden Stiefbruder stehst“, wurde er nun deutlicher und Rei entwich darauf sofort ein Schnauben.
„Ich steh nicht auf ihn!“
„Okay, dann zählen wir mal auf“, fing der Rothaarige an und hob zur Demonstration einen Finger.
„Du lässt dich trotz deiner Regel mehrmals von ihm vögeln“, ein weiterer Finger kam dazu. „Du nimmst ihn vor mir in Schutz“, ein Dritter stieg empor„Du streitest diese Vermutung vehement ab, sodass du dich damit noch verdächtiger machst“, ein Vierter gesellte sich dazu. „Ach und hab ich schon erwähnt, dass du dich von ihm flachlegen lässt?!“ Dabei wurde er etwas lauter und man konnte deutlich den Vorwurf daraus hören.
„Verschick doch gleich 'ne Rundmail an alle!“, wies der Schwarzhaarige ihn zurecht und sah sich besorgt um, ob das jemand von den anderen gehört hatte.
„Seit Kai's damaliger Aktion im Literaturkurs zerreißen sich die Leute sowieso schon das Maul.“
„Ja, aber mehr über ihn als über dich, also schieb hier keine Paranoia.“
Verwundert sah Rei ihn an. Yuriy hatte sonst nie so harsch mit ihm geredet, was ihn nur zu einem Schluss kommen ließ.
„Du nimmst es dir wirklich zu Herzen, oder?“, fragte er im mitfühlenden Ton, wobei sein Gegenüber abwertend schnaubte.
„Zu Herzen? Verdammt, Rei! Ich fühle mich, als ob mir jemand ein Messer ins Herz gerammt hat, natürlich nehme ich es mir zu Herzen!“, wurde er erneut lauter und erst jetzt begriff Rei eigentlich, wie weh er seinem besten Freund damit getan hatte.
Seinem besten Freund, den er um keinen Preis verlieren wollte.
Tröstend legte er ihm eine Hand auf die Schulter.
„Es tut mir wirklich leid, Yuriy. Glaub mir, dass Letzte was ich will, ist dich zu verletzen-“
„Dann tu es verdammt noch mal nicht!“
Danach sahen sich die beiden nur an, bis der Rothaarige ergebend seufzte.
„Hör zu, ich hab verstanden, dass du niemals dasselbe für mich empfinden wirst, wie ich für dich, obwohl ich einiges versucht habe um das zu ändern.“ Damit meinte er die vielen Male, in denen er die Nähe zu Rei gesucht hatte und nichts weiter als eine Umarmung oder ein liebes Lächeln bekommen hatte.
„Und es ist einfach schwer für mich zu akzeptieren, dass ausgerechnet so ein Bastard wie dein mieser Stiefbruder es geschafft hat, diese Barrieren die du um dich und dein Herz errichtet hast durchzubrechen.“
Daraufhin weiteten sich Rei's Augen vor Unglauben.
„Was redest du denn da für einen Blödsinn? Hast du wieder mal zu viel Bollywood geguckt?“, versuchte er ihn aufzuziehen, dessen Miene blieb jedoch Todernst.
„Aber als dein bester Freund, will ich das du glücklich bist und dazu gehört auch, dass du deine Gefühle für diesen Mistkerl nicht verleugnest.“
„Ich verleugne gar ni-“, wollte er sich verteidigen, wurde jedoch wieder von ihm unterbrochen.
„Wieso sträubst du dich so sehr dagegen?“
Rei wollte etwas erwidern, doch fand er, wie viele Male bereits zuvor, keine Antwort darauf.
Stattdessen versuchte er das Thema zu wechseln.
„Sag mal, solltest du ihm nicht lieber die Pest an den Hals wünschen, dafür dass er dir dein Handgelenk gebrochen hat, anstatt Amor für mich zu spielen?“
Bei diesen Worten schlich sich ein verbittertes Lächeln auf Yuriy's Gesicht.
„Sollte ich, aber mir ist es jetzt viel wichtiger, dass mein bester Freund endlich kapiert was Sache ist.“
Begreifend, dass sich die neue Einstellung des Rothaarigen nicht so schnell ändern ließ, wollte er das Thema endlich abschließen.
Bevor er jedoch zu Wort kam, wurde er von der Seite umarmt.
„Hey, Rei“, wurde er von dem pinkhaarigen Mädchen strahlend begrüßt.
„Hi, Mao.“
„Hey, Leute, wie ich sehe sind die anderen noch nicht da?“, schlussfolgerte Brooklyn und sah sich um.
„Nein, Bryan fällt heute flach, hat sich 'ne Erkältung zugezogen und wo Ming-Ming bleibt...“, informierte Yuriy und zuckte am Ende mit den Schultern, bevor er mit einem Grinsen hinzufügte: „Vielleicht muss sie sich erst einmal nachschminken, bevor sie sich nach draußen wagt.“
Sofort wurde ihm eine Kopfnuss verpasst.
„Von wegen nachschminken, ich bin auch von Natur aus mit Schönheit gesegnet worden“, kommentierte die Türkishaarige gespielt hochnäsig und brachte den Rest der Truppe zum Lachen, während Yuriy sich den Hinterkopf rieb.
Die Mittagspause war die einzige Stunde, in der die kleine Gruppe zusammenfand, hatten sie ansonsten verschiedene Kurse belegt.
„Was ist denn mit deiner Hand passiert?“ hakte Brooklyn nach, als er Yuriy's Verband bemerkte.
„Äh...“, überlegte der Rothaarige schnell, bevor ihm die perfekte Ausrede einfiel. „Ich bin gestolpert und auf mein Handgelenk gefallen“, meinte er mit einem Schulterzucken.
„Ach und ich dachte eher, du hättest es zu stark belastet, während du dir deine Schwulenpornos angesehen hast“, schlug Ming-Ming mit einem verschmitzen Grinsen zurück und brachte Yuriy damit leicht zum Erröten.
„Du hast eine viel zu schmutzige Fantasie“, verteidigte der Rothaarige sich beleidigt, wobei sich die anderen darauf ein weiteres Lachen nicht verkneifen konnten.
Schnell verstummte Rei's Lachen, als sein Blick zur Seite wich und genau die Person traf, der er am liebsten den restlichen Tag nicht mehr über den Weg gelaufen wäre.
Kai marschierte gerade mit einem ziemlichen genervten Gesichtsausdruck - welcher anscheinend durch Tyson's Anwesenheit zurückzuführen war - aus dem Gebäude.
Plötzlich sah er zur Seite und damit genau in seine Richtung.
Es war unvermeidlich, dass ihre Blicke dabei aufeinandertrafen und dieser Kontakt einige Augenblicke auch weiterhin Stand hielt.
Rei musste schlucken, als ihn dabei ein Gefühl der Nervosität beschlich.
Kai's Blick bohrte sich regelrecht in seinen und es kam ihm so vor, als ob er auch in seine momentan verkorkste Gefühlswelt sehen konnte, denn die roten Rubine blickten ihm nicht nur intensiv, sondern auch wissend entgegen.
Er wusste nicht, was ihn dazu gebracht hatte, die nächsten Worte auszusprechen.
Waren es vielleicht Yuriy's leise gemurmelten Worte „ Also wenn das nicht ein weiterer Beweis ist, dann weiß ich auch nicht“, die er neben sich vernahm und die ihn verstimmten oder war es vielleicht doch Kai's durchdringender Blick, von dem er einfach nicht loskam und der ihn irgendwie verunsicherte, bis dieser sich endlich von ihm abwandte und die Treppe hinabstieg.
Er wusste es nicht, in seinen Ohren hallten lediglich seine eigenen Worte wieder.
„Hast du Lust heute Abend mit mir auszugehen, Mao?“
~***~
Ein letztes Mal betrachtete er sich im Spiegel und fuhr sich einmal über seine Ponyfransen.
Manchmal könnte er sich für seine unüberlegten Worte selbst eine rein hauen.
Mit der Frage, ob Mao mit ihm ausgehen wolle, hatte er sich wirklich keinen Gefallen getan.
Er musste damit nicht nur den überraschten Blicken seiner Freunde standhalten – wobei Yuriy's eher vorwurfsvoll war – sondern auch einer über das ganze Gesicht strahlenden Mao, die ihm danach um den Hals gefallen war und freudig zugesagt hatte.
Er wusste über ihre Gefühle für ihn Bescheid, wäre er ansonsten ja ganz schön Begriffsstutzig um diese nicht zu bemerken.
Er mochte sie zwar, aber nur als eine gute Freundin, nicht mehr und nicht weniger.
Und nun machte er ihr auch noch mit der heutigen Verabredung falsche Hoffnungen.
Daran war alleine nur Kai Schuld!
„Dieser miese Bastard“, murmelte er wütend vor sich hin.
„Höre ich da etwa meinen Namen?“, ertönte plötzlich eine Stimme und Rei wusste nur zu gut wem sie gehörte.
Versuchend sich nichts anmerken zu lassen, drehte er sich um und sah, wie Kai lässig am Türrahmen lehnte.
„Ich habe gar kein Klopfen gehört“, stellte er vorwurfsvoll fest, was von seinem Gegenüber mit einem Augenverdrehen quittiert wurde.
Wie zur Demonstration hob Kai die Hand und klopfte zwei Mal gegen den Türrahmen.
„Zufrieden?“
Der Schwarzhaarige war schon solche Aktionen von diesem gewöhnt, dass er sich den genervten Blick einfach ersparte und sich wieder umdrehte.
„Nein und jetzt verschwinde!“
Er konnte durch den Spiegel beobachten, wie dieser seiner Aufforderung natürlich nicht nachkam und stattdessen eintrat und die Tür hinter sich schloss.
„Was ist los? Muffensausen vor dem ersten Date?“, spöttelte er und kam näher.
Als Rei beim gemeinsamen Mittagessen seiner Mutter erzählte, dass er mit Mao ausgehen würde, hatte diese sofort freudestrahlend in die Hände geklatscht und sich bereits ausgemalt wie es wohl wäre, wenn er sich danach öfters mit ihr treffen würde. Wahrscheinlich hatte sie in Gedanken schon die Verlobungsfeier geplant, seine Mutter war bei so etwas nämlich ziemlich schnell, hatte sie Rei's Vater selbst bereits mit jungen Jahren geheiratet.
Kai dagegen hatte ihn zuerst überrascht angesehen, bevor ihm dann ein abfälliges Schnauben entwichen war.
Alleine Elly hatte es geschafft, ihn trotz der prekären Situation zum Lächeln bringen zu können, als sie gefragt hatte, ob sie sich ihre Haare auch so pink färben dürfe, wie Mao.
„Was willst du dir damit eigentlich beweisen?“, hörte er auf einmal Kai's Stimme nun genau hinter ihm und begegnete dessen Blick im Spiegel.
Schon wieder dieser intensive Blick, den er langsam zu fürchten lernte, weil er ihn damit verunsicherte und er hasste es einfach die Kontrolle über etwas zu verlieren.
Vor allem wenn Kai es schaffte, ihm mit diesem Blick sogar einen Schauer den Rücken hinunterjagen zu lassen.
„Wir wissen doch beide...“, kitzelte ihn dessen Stimme nun nahe seinem Ohr und er spürte plötzlich die Wärme, die dessen Körper hinter ihm ausstrahlte und die auf seinen eigenen überzugehen schien.
„...dass du dich damit nur selbst belügst und vor deinen wahren Gefühlen davonrennst.“
Abrupt drehte Rei sich zu ihm um und sah ihn mit einem strafenden Blick an.
„Gefühle? Für dich?“ Schnaubend schüttelte er den Kopf.
„Du hältst dich wohl wirklich für unwiderstehlich, was?“ Das war eher eine rhetorische Frage, doch Kai antwortete ihm trotzdem.
„Anscheinend nicht, sonst würdest du dich nicht so dagegen wehren.“ Und schon wieder ein Treffer, der sich für Rei wie ein Schlag in die Magengrube anfühlte.
Nicht wissend, wie er dagegen kontern konnte, wandte er seinen Kopf zur Seite und widerstand dem Drang unsicher auf seiner Unterlippe zu kauen.
Kai musterte ihn einen Augenblick lang und konnte nur erahnen, was dem Schwarzhaarigen gerade durch den Kopf ging.
„Wäre es denn wirklich so schrecklich, wenn du mehr für mich empfinden würdest?“
Er hatte diese Worte leise, beinahe sanft, ausgesprochen und Rei konnte nicht anders, als ihn deswegen verwundert anzusehen.
Er blickte in die ihm mittlerweile bekannten rubinroten Seen, doch schien es ihm so, als würde er sie zum ersten Mal sehen. Sie schienen ihr arrogantes Funkeln mit etwas anderem ersetzt zu haben, etwas viel tieferem, etwas viel emotionalerem. Sie strahlten nun so viel Wärme aus, dass Rei erst gar nicht aufgefallen war, wie nahe diese ihm inzwischen gekommen waren.
Erst als er Kai's Atem auf seinem Gesicht spüren konnte, wurde ihm ihre Nähe bewusst.
Doch bevor es zu einem intimeren Kontakt kommen konnte, blockte er ab, indem er seine Hände gegen dessen Schultern stemmte und etwas Abstand zwischen ihnen brachte.
Wortlos sahen sie sich an, Kai's Blick wurde wieder härter, die Gefühle waren wieder hinter einer Wand verschwunden.
„I-ich muss jetzt los, ich will nicht zu spät kommen“, brachte Rei unschlüssig heraus und bekam überraschenderweise sogar ein Nicken als Erwiderung.
Immer noch unsicher, aber den Wunsch hegend, endlich aus Kai's Nähe zu verschwinden, ging er an ihm vorbei.
„Aber bevor du zu ihr gehst, solltest du dir im Klaren sein, was du hier zurücklässt“, hörte er diesen sagen, bevor er am Handgelenk gepackt wurde und in einer schnellen Drehung in dessen Armen landete, ein heißes Lippenpaar auf seine drückend.
Seine Augen wurden groß vor Überraschung und er fühlte, wie der Griff um seine Taille immer stärker wurde und wie er gänzlich gegen den Körper vor ihm gedrückt wurde.
Vor allem jedoch spürte er, wie bestimmend und fordernd Kai's Kuss war, so als ob er ihn brandmarken wollte und niemand außer ihm selbst ihm so nah kommen durfte.
Forsch bahnte sich dessen Zunge einen Weg in seine Mundhöhle und forderte seine eigene heraus. Normalerweise wäre dies nun der richtige Zeitpunkt gewesen, um den aufdringlichen Körper vor sich wegzustoßen und seinem Besitzer gegebenenfalls den Hals umzudrehen, doch leider wollte Rei's eigener Körper nicht mitspielen, im Gegenteil; er verriet ihn sogar!
Wie ein schwaches kleines Mädchen, hielt er sich an Kai's Schultern fest, um nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren, denn irgendwie küsste dieser ihn gerade schwindelig und er wusste nicht mehr wo oben und unten war.
Um sich nicht gänzlich dominieren zu lassen, gab er kontra, indem er den Kuss erwiderte. Vielleicht kein sehr schlauer Zug von ihm, als Kai ihn daraufhin noch fester an sich zog und ihr Kuss nun noch intensiver wurde, ihre Zungen sich um die Oberhand stritten.
Blind strichen Rei's Hände höher, um anschließend Kai's Wangen zu umfangen und sein Gesicht noch näher an seines zu führen.
Unsanft stieß sein Rücken gegen die Wand und erst da fiel ihm auf, wie Kai ihn während dem Kuss stückchenweise nach hinten gedrückt hatte.
Wände, Türen, Schränke, bei Kai musste er immer darauf gefasst sein, gegen etwas davon zu prallen.
Trotz allem brauchten beide irgendwann wieder Sauerstoff in ihren Lungen, jedoch hielt es Kai nicht davon ab, mit seinen Lippen Rei's Wange entlangzufahren, seinen Kiefer dabei zu streifen, um schließlich an seinem Hals inne zu halten.
Und da der Schwarzhaarige von dem Kuss immer noch leicht benebelt im Kopf war, legte er genau diesen zurück und gab dem anderen dadurch noch etwas mehr Spielraum.
Gierig schlossen sich dessen Lippen um die sensible Haut und saugten an ihr, bis der gewünschte Effekt eintrat.
Mit einem Grinsen ließ Kai von ihm ab.
„Nun wirst du wohl mit meinem Brandzeichen zu deinem tollen Date gehen müssen“, meinte er selbstzufrieden und sah ihm in die Augen.
Sofort stockte er, als er in die lustverschleierten goldenen Opale blickte und wie konfus Rei für einen Moment zu sein schien. Eigentlich war die ganze Aktion nur dazu gedacht gewesen, um Rei nicht ganz ohne Mitbringsel zu dessen Verabredung gehen zu lassen, ein Mitbringsel an das er sich auf jeden Fall erinnern sollte!
Und dann war es sogar so weit ausgeartet, dass dieser den Kuss überraschenderweise erwidert hatte und nun genauso voller Leidenschaft brannte wie er selbst.
Oh und was für ein Kuss das war!
Besonders wenn Rei diesen im Gegensatz zum Letzten erwidert und ihn damit noch berauschender gemacht hatte.
Ohne eine weitere Sekunde verstreichen zu lassen, wollte er sich abermals auf die bereits leicht geschwollenen Lippen stürzen, als Rei den Sinn seiner Worte inzwischen anscheinend begriffen hatte und sein Blick sich wieder klärte.
„Du Arsch!“, zischte er wütend und stieß ihn nun endgültig von sich.
Tja, Chance vertan, Kai, schalt er sich selbst in Gedanken.
Schnell wischte sich der Schwarzhaarige mit der Hand über seinen Mund, wie um den Ekel zu symbolisieren, den er empfand, doch konnte er Kai damit nicht täuschen. Er wusste nämlich genau, dass ihm der Kuss gefallen hatte, sonst hätte er ihn nicht so inbrünstig erwidert.
Vielleicht bestand ja doch noch Hoffnung für sie beide.
Zufrieden mit dem Ergebnis, ignorierte er Rei's Schimpftiraden und schritt zu dessen Kleiderschrank.
„Was zum Teufel, hast du dort zu suchen?“, wütete Rei, während er Kai beim Durchwühlen seines Schrankes beobachtete.
Er war so in seinem Zorn vertieft, dass er kaum mitbekam, wie der Grund seines ganzen Übels, ihm etwas um den Hals legte und er erst später realisierte, dass es sich um den weißen Schal handelte, den Kai ihm bei seiner letzten Knutschfleckattacke gegeben hatte. Er fühlte, wie der Russe den vertrauten Knoten verrichtete und dann zufrieden lächelte.
„Jetzt hast du gleich zwei Dinge von mir, die dich an mich erinnern werden.“
Mit einer hochgezogenen Augenbraue sah Rei ihn an.
„Ist dir eigentlich bewusst, dass du einen an der Waffel hast?“, dass war eher eine rhetorische Frage gewesen, worauf Kai mit den Schultern zuckte.
„Sagt derjenige, der sich von dem Verrückten küssen lässt“, meinte er gelassen und schritt an ihm
vorbei, wobei ihm Rei's leicht rote Wangen nicht entgangen waren.
„Ich hab nicht...du hast mich...ach du kannst mich mal!“
„Gerne, stehe dir stets zur Verfügung“, grinste der Graublauhaarige und erntete von dem anderen ein frustriertes Grummeln.
„Ich wünsch dir dann viel Spaß bei deinem Date“, erwiderte Kai und spuckte das letzte Wort geradezu aus.
Bevor er jedoch das Zimmer endgültig verließ, wandte er sich noch einmal an den Schwarzhaarigen.
„Ach und Rei, vergiss nicht zu wem du wirklich gehörst“, waren dessen letzte Worte, die den Empfänger noch mehr durcheinander brachten. Vor allem wenn er Kai's besitzergreifenden Blick auf sich ruhen hatte, bevor dieser sich zurückzog und Rei mit gemischten Gefühlen alleine ließ.
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Und schon wieder sind zwei Wochen um, die Zeit fliegt ja einem davon...und man wird immer älter >.<
Naja, ich hoffe ihr verflucht Rei jetzt nicht zu sehr, dass er Mao um ein Date gebeten hat und wer weiß, vielleicht verliebt er sich ja dabei in sie ^.~
Sie ist auf jeden Fall viel netter als Kai, ne? XD *mich vor Kai versteck*
Im nächsten Kapi wird dann Rei's Gefühlswelt etwas näher erklärt und...*trommelwirbel* es passiert etwas unerwartetes...also seid gespannt und vielen Dank für die letzten Kommis, ihr Süßen! *knuddel*
LG