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Die ewige Suche

... nach der Jugendliebe
von

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„Ich werde dir nichts tun. Hast du dich wieder beruhigt?“

Beruhigt?! Nein! Ihn angreifen würde ich definitiv nicht mehr. Er ließ mich los und meine Knie waren so weich, dass ich augenblicklich zu Boden ging: „Wieso? Wieso?! Wieso bringt ihr mich eigentlich nie um und lasst mich mit der Schmach weiter leben? Warum habt ihr mich nicht einfach damals zusammen mit meinem Dorf nieder geschossen?!“

Mit geballten Fäusten schlug ich auf den Sandboden. Spätestens jetzt sollte Ace mich entweder sofort umbringen oder so schnell wie möglich die Flucht ergreifen. Selbst ich kam mir selbst vor, wie ein kleines jammerndes Kind angesichts eines verschwundenen Lutschers. Doch anstatt dass er einfach weg ging oder mich umbrachte, nahm er meine Faust in die Hand um mich inne halten zu lassen. „Wer war es?“

„Das ist dir doch scheiß egal, elender Pirat! Verschwinde! Oder töte mich!“, fluchte ich weinend.

„Wie ist dein Name, Kleine?“, versuchte er es noch einmal.

„Jean.“ Ich dummes Weib konnte einfach meine Klappe nicht halten. Am liebsten hätte ich mich nun selbst geohrfeigt, aber dieser Mann hielt mich wahrscheinlich ohnehin schon für geisteskrank, wieso also mein Bild noch verschlimmern.

„Hör zu, Jean. Es gibt einen wesentlichen Unterschied zwischen einigen Piraten. Es gibt machtgierige bösartig egoistische und es gibt die machtgierigen verständnisvollen gutmütigen Piraten. Sag mir nun bitte wer“, erklärte er.

„Es gibt keine guten Piraten. Sie sind alle abgrundtief böse skrupellose Aasgeier. Euch ist egal, was ihr in den Dörfern und auf den Inseln, die ihr überfallt, anrichtet“, bemerkte ich böse.

„Wenn die Piraten damals so gewesen wären, wärst du tot. Wenn ich so wäre, hätte ich dich schon längst in Flammen aufgehen lassen können. Meinst du nicht?“

Ich grummelte: „Shanks war sein Name.“

Ace schallte vor Lachen: „Also wenn du den guten Mann als böse bezeichnest, dann hattest du noch nie mit den wirklich schlimmen Typen zu tun.“

„Wieso bist du so nett zu mir? Wieso willst du mich nicht töten?“, hinterfragte ich niedergeschlagen.

„Ich habe dir doch gerade den wesentlichen Unterschied von manchen Piraten erklärt oder? Es wäre viel zu schade um dich. Du bist eine hübsche junge Frau“, strich er mir übers Kinn. Seine Hand war nicht mehr so heiß wie vorhin.

„Diese Flammen… diese Hitze… wie machst du das?“, erkundigte ich mich.

Verwundert starrte er mich an: „Du hast noch nie etwas von den Teufelsfrüchten gehört?“

Ich schüttelte den Kopf und zuckte mit den Schultern.

„Diese Früchte verleihen demjenigen, der sie isst besondere Kraft. Man kann aber dann nie wieder schwimmen. Das ist der Preis, den man zahlt. Wie du siehst, kann ich meine Körperteile in Feuer verwandeln. Mein Bruder zum Beispiel kann ausnahmslos jedes Körperteil dehnen, er ist quasi ein Gummimensch. Es gibt aber nicht zwei Mal dieselbe Frucht, welche dieselbe Macht verleiht.“

„Es ist doch extrem doof als Pirat nicht schwimmen zu können oder?“, überlegte ich.

„Du glaubst gar nicht wie viele Piraten von solchen Früchten gegessen haben.“

Ich setzte mich wieder in den Sand und machte es mir gemütlich. Er tat es mir gleich.

„Und dein Bruder? Ist er auch Pirat?“, fragte ich.

„Ja, er hat eine eigene Crew und ein Schiff. Ich habe ihn aber schon ewig nicht mehr gesehen.“

„Wie heißt er?“, quetschte ich ihn weiter aus. Ich war sehr begierig darauf mehr über die Feuerfaust zu erfahren.

„Monkey D. Ruffy. Wieso interessiert dich das?“

„Ich will wissen, wie ihr >netten< Piraten so seit und was ihr genau macht. Wie ist Whitebeard so? Ich meine, wenn er… ist so berüchtigt und wird teilweise blutrünstig dargestellt. Du bist so liebenswürdig. Es ist schwer zu glauben, dass du in seiner Crew und dann auch noch der zweite Kommandant sein sollst.“

„Whitebeard ist der liebenswürdigste Vater auf der Welt. Er hat mich damals aufgenommen und seit dem habe ich ein Ziel. Wenn du einen wahrlich blutrünstigen Piraten benennen willst, dann fange bei Blackbeard an.“

„Ein Verfeindeter eurer Crew oder?“

Er nickte mit einem bösen Funkeln in den Augen und trank aus seinem Wasserbeutel, bat mir einen Schluck an. Dankend lehnte ich ab und fragte beiläufig: „Was hast du jetzt hier vor?“

„Nichts besonderes und du hast vor für immer hier zu bleiben?“

„Nein. Irgendwann will ich auch raus aufs Meer und meinen Vater suchen.“

„Du weißt wer er ist?“, horchte er nach.

„Ja.. er hat mich damals auf der Insel ausgesetzt. Ich werde erst gehen, wenn ich noch besser mit den Schwertern bin. Dann werde ich ihn heraus fordern. Rache dafür nehmen, dass er mich all die Jahre allein gelassen hat und es nicht mal eine Sekunde für notwendig empfunden hat zu schauen, wie es seiner kleinen Tochter geht.“

„Dein Vater ist also auch Schwertkämpfer?“

Stumm nickte ich.

„Berühmt?“

„Keine Ahnung, habe noch nie jemanden über ihn reden gehört. Was ist mit deinen leiblichen Eltern?“

Er verzog das Gesicht zu einer Grimasse, was bedeutete dass es eindeutig kein gutes Gesprächsthema war. Jedoch hatte ich auch über mir unangenehme Dinge Auskunft erteilt. „Whitebeard ist mein Vater.“

„Deine Mutter? Meine ist nach meiner Geburt gestorben.“

„Das tut mir Leid.“

„Ich lebe dennoch und aus mir ist etwas geworden“, lächelte ich und richtete mich auf.

„So, Jean. Es hat mich gefreut. Ich werde nun weiter ziehen.“

„Schon?! Geh nicht! Bleib noch, bitte…“

„Das geht nicht. Wenn du möchtest kannst du mich aber gerne zum Casino begleiten“, bot er mir an. Stumm folgte ich ihm erst, bis er einen Wegweiser, in diesem Fall mich, benötigte, „Willst du etwas von Sir Crocodile?“, erkundigte ich mich. Er nickte stumm, aber um was es genau es sich handelte wollte er wohl nicht ausführen.

„Weißt du, was dein Bruder so treibt? Habt ihr ein gutes Verhältnis?“, erkundigte ich mich während wir durch die Gegend gingen.

„Wir sehen uns ab und zu. Klar, wir stehen uns nahe. Als der große Bruder habe ich auch eine gewisse Verpflichtung ihm gegenüber.“

„Aber das ist doch doof, wenn ihr so weit voneinander entfernt seid. Ich wäre froh, wenn ich eine solche Familie hätte und würde dieses Gefühl nicht damit verschwenden, so weit voneinander entfernt zu sein“, traurig sah ich zu Boden und schlürfte weiter. Er legte mir beruhigend eine Hand auf die Schulter: „Du wirst bestimmt noch Leute, die dir wichtig sind und einer Familie gleichen finden. Warte mal ab, bis du meinen Bruder vielleicht irgendwann kennen lernst.“

Wir erreichten die Tore der Stadt. Nun sollten unsere Wege sich wieder trennen. Dieser Fremde bedeutete mir nun schon sehr viel, was völlig absurd war. Auch wenn er ein Pirat war und ich solche verabscheute, wollte ich nicht, dass er nun auf nimmer wiedersehen verschwand.

„So, ich gehe dann mal.“

Traurig hierüber schaute ich ihn an. Er hob meinen Kopf, in dem er seinen Zeigefinger unter mein Kinn hielt und lächelte: „Was hältst du davon, wenn wir uns heute Abend hier treffen und zusammen was trinken gehen? Du kennst bestimmt ein paar gute Kneipen hier. Dann kannst du mir noch ein bisschen von dir erzählen.“

Fröhlich funkelte ich ihn an und rannte zurück, winkte ihm noch zum Abschied. So schnell ich konnte, lief ich zum Palast um eine Erlaubnis einzuholen heute Abend ausgehen zu dürfen. Im Thronsaal verbeugte ich mich kurz und schnell und trat geschwind an ihn heran: „Kobra. Ich hab eine Frage.“

„Was bedrückt dich denn, Jean?“

Hektisch begann ich von dem Fremden zu erzählen und vollendete den Monolog mit der Frage: „Darf ich heute Abend ausgehen?“

„Er hört sich wie ein netter junger Mann an. Aber dennoch ist er ein Fremder also pass auf dich auf.“ Die Begebenheit, dass er ein Pirat war sowie seinen Namen hatte ich natürlich ganz außen vor gelassen. Sonst hätte ich mir die Frage um die Erlaubnis auch sparen können.

„Bedeutet das, dass du zustimmst?“

„Ja“, lächelte er.

Vor Freude machte ich einen Luftsprung, umarmte ihn, bedankte mich und ging in mein kleines Zimmer. Bereits jetzt hatte ich Gefallen an diesem Kerl gefunden, obwohl ich ihn kaum kannte. Also wollte ich mich für ihn hübsch machen.

Am späten Abend wartete ich in einem Gewand mit Kopfbedeckung bekleidet am Eingang in die Stadt, an dem wir uns getrennt hatten. Er war noch nicht da. Als die Dämmerung herein brach, kam er um die Ecke. Nun war auch er in solch einer Robe bekleidet und bekräftigte dies mit der Aussage, es sei um einiges praktischer in der Wüste mit diesem Gewand.

Nickend deutete ich ihm mir zu folgen. Wir gingen in ein Pub, in dem wir uns noch weiter austauschten und tranken, ausgiebig lachten.

„Du bist echt in Ordnung, für einen Piraten“, lachte ich offenherzig.

„Du bist auch okay, für eine Landratte“, grinset er und wir stießen mit den Krügen, in denen sich Bier befand, an.

„Nein, nein. nicht Landratte… eine Wüstenmaus“, verbesserte er sich.

„Das war aber nicht immer so.“

„Ja, Schwerter basteln kannst du auch noch. Hast du deine selbst gemacht?“ Bei ihm hörte es sich so an, als würde er diese Frage einem kleinen Kind stellen, das nun ganz stolz erzählen musste. Stattdessen enttäuschte ich ihn mit einem einfachen Nicken.

„Dann musst du mir mal zeigen, was du so mit deinen Schwertern kannst“, forderte er mich auf.

„Ich habe getrunken“, hielt ich dagegen.

„Na und. Ich auch. Das hält mich aber nicht davon ab, dies zu machen“, er ließ einen Finger entflammen.

„Ja, das kannst du auch mit deinem Körper auch eher kontrollieren als etwas körperfremdes“, argumentierte ich weiter.

„Wie lange bist du schon mit deinen Schwertern am hantieren? Wie oft warst du schon in einen richtigen Kampf verwickelt?“

Lächelnd antwortete ich, dass ich noch nie einen Kampf bestritten hatte, jedoch schon seit Kindesalter mit Schwertern zu tun habe und dass es einen wesentlichen Unterschied machte, ob man nur welche in der Hand hatte oder in einem richtigen Gefecht verwickelt gewesen ist.

„Dann nehme ich dir deinen miserablen Angriff von heute früh auch nicht ganz so übel.“

„Wieso?“

„So durchschaubar und selbst wenn du getroffen hättest, hast du viel zu wenig Kraft in die Attacke gelegt. Ich meine, wenn ich jetzt aus Fleisch und Blut und verletzlich gewesen wäre, dann hätte ich dennoch höchstens nur einen kleinen Kratzer abbekommen und natürlich musst du schon mit einem Schlag erheblichen Schaden verursachen können, dass sollte dir selbst aber auch bewusst sein, meine Kleine.“

„Ja, Sensei. Das nächste Mal gehe ich nicht mehr so pingelig mit meinen Attacken um und schlage meinem Gegenüber direkt die Schulter ab“, kniff ich die Augen zu Schlitzen zusammen um etwas bedrohlicher auszusehen.

„Nicht so frech, meine Kleine. Du weißt wohl gut genug, wer der Bessere von uns beiden ist“, legte er einen Arm um meine Schulter und wir stießen nochmals an.

„Ja, Sensei“, scherzte ich und befreite mich langsam aus seinem Griff, zog ein Schwert. Von einer auf die nächsten Sekunde war er ernst und zum Angriff beziehungsweise Abwehren bereit. Ich wollte ihm auf die Schulter zur Beruhigung fassen, doch schon in der Nähe wich ich zurück. Er war so heiß: „Au! Ich wollte dich nicht angreifen. Ich wollte nur… vertrau mir kurz.“ Wie bei einem Ritterschlag legte ich das Schwert abwechselnd von einer auf die andere Schulter.



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