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Die ewige Suche

... nach der Jugendliebe
von

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Jedoch blieb ich nicht lange alleine, da mir nunmehr Robin Gesellschaft leistete. Stumm verharrte sie an meiner Seite.

„Was sind es eigentlich für Bücher, die du die ganze Zeit liest?“, unterbrach ich nun die Stille und interessierte mich wirklich dafür.

„Alles mögliche. Ich eigne mir nur ein reichhaltiges Allgemeinwissen an.“

Ach so war das also, aber wozu brauchte sie all das Wissen? Ich wusste, dass sie eine Art Archäologin war. Brachte dieses Wissen ihr etwas bei den Ausgrabungen, dann wäre es verständlich.

„Wenn ich jemals die Kraft und das Glück dafür hätte, würde ich es auch wagen von diesen Teufelskräften zu naschen. Weißt du… Ace ist eigentlich nur aufgefallen, weil das Feuer mein Lieblingselement ist. Wenn es ginge hätte ich gerne dieselbe Macht wie er“, erzählte ich und sah verträumt auf das Meer hinaus.

„Wieso erzählst du mir das?“, hakte Robin misstrauisch nach und trat neben mich an die Reling heran.

„Ich weiß es nicht. Das wollte ich nur mal erzählen. Diese Piraten. Ich habe sie verflucht, weil sie alle etwas erreicht hatten von dem ich nur träumen konnte. Egal wie lange es noch andauert, ich werde meine Ziele umsetzen. Ace wieder sehen. An Mihawk Rache genommen haben. Eine starke unabhängige Frau sein, die sich hinter niemandem mehr verstecken muss.“

„Aber das kannst du doch alles mit Hilfe der Schwertkunst. Willst du dir es so einfach machen und etwas essen, das dich stark macht?“

„Einfach?!“, ich lachte. „Wie ich hörte hatte es in der Vergangenheit keiner der Leute an Bord dieses Schiffes einfach. Übrigens wurde ich auch nie auf Rosen gebettet. Selbstverständlich erkämpfe ich mir mein Ziel“, beleidigt stand ich auf, ging von ihr fort und widmete mich wieder meinen Schwertern. Wie froh ich wäre, wenn wir die Insel erreichten konnte ich nicht beschreiben. Erstens brauchte ich Zeit für mich und zweitens wollte ich wissen, was für ein Gefühl es war nach langer Zeit wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. zudem hoffte ich darauf ein paar coole Leute kennenzulernen. Nachdem ein weiterer anstrengender Trainingstag zu Ende ging, wünschte ich mir nichts mehr als mich an den muskulösen Körper der Feuerfaust drücken zu können – meiner Feuerfaust. Doch leider war er nicht hier. Ich hoffte inständig, dass wenn ich stark genug war, er mich mit sich nehmen könnte. Ob er mich am andern Ende des Meeres wohl ich so schrecklich vermisste, wie ich ihn in diesem Moment?

„Ace…“, murmelte ich verbittert seinen Namen. Verdammt! Es waren nur zwei Tage, die wir getrennt waren, doch ich war so versessen darauf ihn jetzt bei mir zu haben… Es machte mich blind für alles andere. Jeden Tag, den ich nun länger an Bord war, nahm die Intensivität meiner Stärke zu, dadurch dass Zorro sich alle Mühe gab mir vieles beizubringen, jedoch auch vieles meiner Eigeninitiative überließ. Schließlich wollte er sehen wie stark mein Wille war an Stärke zu gewinnen. Dieser war weitaus größer als ich selbst gedacht hätte und ich hatte mich soweit verbessert, dass Zorro nicht nur noch einen Schlag brauchte mich niederzustrecken sondern ich auch in der Abwehr nunmehr eine halbe Stunde gegen ihn durchhalten konnte. Von meiner Kondition her hätte ich noch weiter machen können und wäre auch bereit gewesen weiter zu kämpfen, hätte er nicht gesagt, es wäre genug für heute. Eine Woche war nunmehr vergangen. In diesem Zeitraum hatte ich viel an Vertrauen der anderen Crewmitglieder gewonnen. Ruffy wollte mir nun um so mehr beweisen, was für ein großartiger Mensch Shanks war. Nami hatte mir derweil von ihrer Vergangenheit erzählt und wie sie die Crew kennen gelernt hatte. Mich verwunderte es doch sehr, dass sie auch in Schreckensherrschaft von Piraten gelebt hatte und es dennoch geschafft hatte, hier mitzumachen. Jedoch war das wohl etwas anderes weil Ruffy für sie gekämpft hatte und die Piraten aus ihrem Heimatdorf vertrieben hatte. Wenn ich zusammenfasste, hatte Ruffy seine Crewmitglieder erwählt und immer irgendwie gerettet. Meine Wenigkeit besaß einfach die Frechheit ohne Einladung mitmachen zu wollen. Hätte Ace nicht mit eingewirkt hätten sie mich auch nicht mitgenommen und ich säße nun immer noch in Alabasta in der Hoffnung irgendwann irgendwie Ace wiederzusehen.

„Wie kann eine Bindung über die Meere hinweg halten? Denkst du oft an ihn?“, fragte Nami mich derweil. Ich saß in ihrem Navigationszimmer und rührte in meinem Kaffee herum. Sie zeichnete an einer ihrer Seekarten. Über diese Frage musste ich nicht lange nachdenken und konnte ohne großartig nachzudenken antworten: „Jeden Tag denke ich pausenlos an ihn. Uns bleibt keine andere Möglichkeit als es so zu versuchen, aber dank Ruffy werde ich jeden Tag an ihn erinnert. Das Glück was ich mir ihm habe, kann auch über die sieben Weltmeere bestand halten. Es ist eine wertvolle Erfahrung, die ich mit ihm gemacht habe. Ich hätte nie gedacht gutmütige Piraten zu treffen. Mir wurde das Gegenteil bewiesen und nun werde ich auch am andern Ende der Welt etwas für ihn tun können. Das hoffe ich zumindest.“ In aller Ruhe zeichnete sie weiter und hakte nach: „Also bist du bereit gewesen nur auf seinen Wunsch hin aufs Meer zu gehen?“

Lachend erwiderte ich: „So einen tiefen Einfluss hatte er dann wohl doch nicht. Nein, ich wollte schon immer mehr, als nur mein Leben auf einer Insel verbringen. Das heißt nicht, dass ich Pirat werden wollte. Ich wäre auch als einfacher Seefahrer losgezogen, da ich eigentlich Piraten verabscheute. Das hat sich ja mittlerweile geändert, da nicht alle Piraten gleich zu sein scheinen.“

Stumm nickte sie und wir saßen nur weiter stillschweigen beisammen. Es war auch nicht weiter notwendig zu sprechen. Ich hatte das Gefühl, sie hatte mich schon längst verstanden in vielerlei Hinsichten.

„Hey Nami! Land in Sicht!“, stürmte Lysop hinein mit großer Freude im Gesicht. Nami rechnete wohl den momentanen Standort aus und nickte dann zustimmend. Mich wunderte es, dass sie nicht auch direkt losgerannt war um nachzusehen, was es wohl hier zu sehen gab. Nachdem sie nachgesehen hatte, ob es auch die richtige Insel war, ging sie gemütlich raus. Ich folgte ihren Schritten. „Ich gehe Essen einkaufen. Wer wäre so nett mir beim Tragen zu helfen?“, verkündete Sanji, woraufhin sich der kleine Elch anbot. Gut, wir teilen uns nun alle auf, wie es scheint.

„Ruffy!! Benimm dich!! Eine Insel ohne Kampf! Hast du verstanden?!“

„Ja, Nami“, zog er einen Schmollmund und wir legten an einem Sandstrand an.

„Wir treffen uns wieder hier, wenn die zwei Tage vorbei sind, die der Logue-Port benötigt um sich neu einzustellen“, bestimmte die Navigatorin. Nach dieser Ankündigung stürmten alle von Bord und ich mischte mich einfach blindlings unter den Tumult. Endlich wieder festen Boden unter den Füßen!

„Jean! Lass uns zusammen irgendwo hingehen oder möchtest du erst mal kein Training absolvieren?“, rief Zorro mir nach.

„Ich wollte nur einen kurzen Blick auf die Insel werfen, dann mich im Wald dort oben in den Bergen zurückziehen. dort oben wollte ich dann weiter machen.“

„Dann treffen wir uns Sonnenuntergang dort oben“, forderte er an in Form einer Frage. Zustimmend nickte ich und wir gingen erst alle in eine Richtung, teilten uns dann aber auf. Diese Insel verfügte über dreiviertel Wald und hatte dafür ein wunderschön altes Dörfchen. Ich war froh, dass die Temperaturen angenehm tropisch waren, wo doch jede Insel auf der Grand Line verschiedene Jahreszeiten vertrat. Also gab es von Schneekälte bis Wüstenhitze alles. Zudem war meine Kleidung nicht für Kälte ausgelegt. Ich beschloss mit den paar Berry, die ich mitgenommen hatte, ein wenig Kleidung einzukaufen. Dies tat ich dann auch bis kein Berry mehr übrig war. Sodann durchforstete ich den Wald, lief den wunderschönen Sandstrand entlang. Bis ich irgendwann zum höchsten Punkt der Insel hinaufstieg um rechtzeitig den Treffpunkt zu erreichen. Eine Höhle erblickend packte mich die Neugier. Da hier wohl sonst keiner war, ließ ich meine Einkaufstüten vorne liegen und ging hinein. Wieder hätte ich Ace gebraucht und sein Feuer um doch wenigstens etwas in dieser Höhle sehen zu können. Doch hatten sich meine Augen relativ schnell an die Dunkelheit gewöhnt. Diese Höhle schien wohl leer zu sein. Dennoch folgte ich ihr ein großes Stück weiter tiefer in sie hinein.

„Was ist das denn?!“, entrann es meiner Kehle, als ich ein komisches ‚Ding‘ am Boden entdeckte. Es sah aus, wie eine Melone, hatte auch zirka die Größe einer solchen und an einer Seite ragten ein kleiner Zweig, an welchem sich Blätter befanden heraus, sodass es wohl eine Pflanze, ein Obst oder ein Gemüse sein musste. Konnte man das ‚Ding‘ essen? Mein Magen rumorte. Vielleicht sollte ich vor unserem Training noch eine Kleinigkeit zu mir nehmen. Vor der Möchtegern-Melone kniete ich mich also nieder und betrachtete diese höchst interessiert. In beide Hände nehmend schien sie doch nicht mehr so groß zu sein. Da ich kein Messer dabei hatte, musste ich sie wohl an deinem Stück herunterschlucken. Bevor ich wirklich Anstalten machte sie irgendwie in meinen Mund zu stopfen, hielt ich inne. Was wäre wenn sie gefährlich, giftig oder gar tödlich wäre? Sollte ich so dumm sein und einfach etwas Essen, was ich nicht kannte? Ich entschied mich dagegen, nahm sie aber mit und steckte sie außerhalb des Tunnels in eine meiner Einkaufstüten. Ich beschloss Sanji zu Fragen, ob es möglich war eine solche Frucht zu essen. Vielleicht konnte er von dieser ein wohlschmeckendes Gericht zubereiten. Also wartete ich in ruhe auf Zorro, der sich wahrlich Zeit ließ. Die Sonne war schon seit Stunden untergegangen und er ließ sich immer noch nicht blicken. Mein Magen rebellierte. Ein Messer?! War ich eigentlich völlig bescheuert?! Ich hatte doch zwei Schwerter, wozu brauchte ich dann schon ein Messer?! Über meine eigene Dummheit lachend, holte ich die Frucht hervor, zog ein Schwert aus der Scheide, zerschnitt sie und aß. Mir war egal wie gefährlich sie war oder nicht, ich hatte Hunger! Nein, nicht einfach nur Hunger, mein Magen schrie nach Erleichterung und wohl auch nach Arbeit, da er Essen schließlich verdauen musste. Diese Frucht schmeckte merkwürdig bitter gar säuerlich. Das war mir egal und ich aß sie bis auf den letzten Bissen auf.

Ein Fehler?

Mein Herz setzte einen Schlag aus.

Angst breitete sich in meinen Gliedern aus, ich fühlte mich komisch. Mein Körper fühlte sich irgendwie anders an. nachdem ich zig Mal an mir herunter geschaut hatte, stellte ich jedoch fest, dass alles unverändert und normal aussah. Verdammt, also war sie wohl doch giftig gewesen.

Auf einmal hörte ich eine wütende Stimme: „Hab ich mich schon wieder… Diesen Baum kenne ich doch… Mist!“

„Zorro?!“, rief ich, als ich registrierte wer dort vor sich hin fluchte.

„Jean?! Gott sei Dank. Na endlich! Ich hatte ein paar Wegschwierigkeiten, entschuldige. Bist du bereit?“

„Schon seit Stunden. Wurde auch langsam mal zeit, dass du kommst!“

Mein ganzer Körper kribbelte irgendwie merkwürdig und es fiel mir schwer es zu ignorieren und einfach aufzustehen. Dennoch tat ich was ich konnte und mit gezogenen Schwertern duellierten wir uns.

„Alles in Ordnung, Jean?“, fragte er besorgt.

„Sicher. Lass uns weiter machen.“ Irgendetwas stimmte hier nicht und gerade als er mich am Arm getroffen hatte, war dort… Geschockt fuhren wir beide voneinander zurück. Meine Kehle brannte wie Feuer und sie war wie zugeschnürt. An der getroffenen Stelle kribbelte es noch viel heftiger als an allen anderen Körpergliedern. Mir lief es eiskalt den Rücken hinunter. Mein Arm hatte sich an der Stelle in Wasser aufgelöst um dann wieder zu normaler Haut zusammen zu wachsen.

„Was hast du getan?“ Besorgnis, Verwunderung, aber auch Ärgernis schwangen in seinen Worten mit. Dabei hatte ich doch nichts weiter getan, als so eine Frucht zu essen. Es war doch davor noch alles in Ordnung gewesen. Was war geschehen?

„Scheiße! Was ist das?!“, fluchte ich und hielt meinen Arm, meinen Kopf, setzte mich zittrig hin.

Nun kam mir auch endlich in den Sinn, was das wohl für eine Frucht gewesen sein musste, die ich gegessen hatte. Es war eine gottverdammte Teufelsfrucht gewesen! Ich hasste mich für meine störrische Ignoranz und viel mehr wegen meiner Dummheit.

„Alles in Ordnung?“, bemitleidenswert kniete sich der Schwertkämpfer neben mich und legte mir einen Arm um die Schulter.

„Ich bin so dumm!! Ich hatte Hunger… da habe ich in der Höhle diese lecker aussehende Frucht gefunden und hab sie einfach ohne nachzudenken gegessen. Verdammt Zorro.. Ace bringt mich um!!“, keuchend wog ich mich hin und her. Irritiert sah er mich an. Er war geradezu genauso verzweifelt wie ich.

„Ich will diese Kraft nicht!!“, fuhr ich fort.

„Tja. Jetzt ist es zu spät. Was ist es, was du nun kannst?“

Nervös zuckte ich mit den Schultern. Keine Ahnung. Mein Körper kribbelte und mein Arm hatte sich gerade an einer Stelle in Wasser aufgelöst. Also was war es was ich konnte? Eine Abwehrreaktion, wenn mich jemand falsch anfasste oder gar verletzen wollte verwandelte ich mich in Wasser? Wie hässlich war das denn?!

„Komm, lass uns die anderen aufsuchen. oder denkst du, du kannst in diesem Zustand noch trainieren?“

Natürlich war ich nicht mehr in der Lage, dass sah man mir doch an oder war er blind. Also schüttelte ich den Kopf woraufhin er mich am Handgelenk empor zog. Unter meiner Führung gingen wir hinunter. Wahrscheinlich war er wegen seines schlechten Orientierungssinnes so viel zu spät gekommen.

„Bist du wütend?“, fragte ich ihn nach einer Weile der Stille.

„Eigentlich hatte ich vorgehabt auf dieser Insel noch weiter zu kommen mit dem Training. Zum Beispiel wollte ich dir beibringen, wie man materielle Dinge durchschneidet ohne sie zu spalten.“

Verdutzt sah ich ihn an, weil ich rein gar nichts von dem verstand, was er mir hier versuchte weis zu machen. Da man es mir wohl an der Nasenspitze ablesen konnte, fuhr er fort: „Einen Gegenstand mit dem Schwert durchzutrennen, aber ihn dennoch zusammen zu lassen. Also du gehst mit deinem Schwert hindurch und es ist trotzdem noch ein Ganzes.“

Zwar war mir nun klar, was er meinte, aber den Zweck den er damit verfolgte war mir ungewiss: „Wenn ich doch mit einem Schwert zugange bin, will ich doch zwangsläufig etwas teilen. Was bringt mir also so etwas?“

„Das gehört eben dazu und fördert dein Feingefühl für die Schwertbewegungen. Wenn du nicht willst, dann bring es dir eben selbst bei.“

Daraufhin erwiderte ich nichts mehr. Egal was ich nun sagen würde, es machte ihn wahrscheinlich umso wütender. Wie konnte ich ihn also beschwichtigen? Wir gingen weiter ohne noch ein Wort miteinander zu wechseln und im Ortskern angekommen setzten wir uns am Dorfplatz auf einem Steinbrunnen, welcher sich in der Mitte befand und ringsherum Bäume standen. Also war es nunmehr unsere Hoffnung, dass sich jemand von der Crew hier blicken ließ.

„Es tut mir Leid, dass ich so respektlos vorhin war. Es war nicht so gemeint.“

„Ich bin nicht mehr wütend. Was hätte ich davon dich nicht mehr zu unterrichten? Es ist doch lustig selbst der Lehrer zu sein und zu sehen, wie schnell meine Schülerin Fortschritte macht. Doch jetzt, wo du diese Kraft besitzt, brauchst du da noch etwas anderes?“, stellte er auf. Seufzend erwiderte ich niedergeschlafen: „Ich fürchte diese Kraft wird mir im Kampf zur aktiven Zwecken nichts bringen. Wirklich stärker macht sie mich wohl in der Verteidigung. Es ist mir zu ungewiss eine Kraft einzusetzen, die ich nicht einzuschätzen weiß. Keine Ahnung, wie man sie einsetzt und ob das nur das einzige war, was sie kann. Nein, nein… ich werde momentan einfach nur so sein wie ich bin und weiter machen. Ich will nichts überstürzen… Zorro… ich habe Angst davor herauszufinden, was das für eine Kraft ist.“

„Du brauchst keine Angst zu haben. Du hast Freunde, die immer für dich da sind und dich in allem unterstützen, was immer du auch tust.“

„Hey, Jean! Zorro! Was treibt ihr hier?! Wolltet ihr nicht trainieren?!“, schrie Lysop, der zusammen mir Brook, Chopper und Franky angelaufen kam.

„Das hat sich fürs Erste erübrigt“, entgegnete Zorro und sah mich durchdringend von der Seite an. Mit zusammengebissenen Zähnen erfüllt von Selbsthass sah ich zu Boden.

„JEAN!!!!!“

Welcher bekloppte Idiot…

Wer wohl?

Ruffy krisch quer über den Platz und kam auf uns zugerannt. Was hatte der nun wieder für Anfälle?! Er war erfüllt von Vorfreude und da brauchte man keine übernatürlichen Fähigkeiten um dies zu erkennen. Grob zog er mich am Handgelenk empor und schliff mich hinter sich her.

„Was soll das?! Lass das!!“, fuhr ich ihn böse an, was ihm nicht die Freude an dem nahm, was er wohl vorhatte.

„Ich habe eine Überraschung für dich.“

Auch wenn ich nicht wusste, wie es geschah, dennoch löste meine Hand sich auf. Das Gezerre nervte mich und das schien mein Körper zu realisieren. Dies war auch eine Überraschung für ihn und er stammelte: „Du hast…“

„Ja soeben erhalten und ich würde sie gerne wieder los werden.“

Geschockt sah er mich an, zuckte dann aber abwertend mit den Schultern: „Los! Komm mit!“

Somit nahm er mich wieder an der Hand und zog mich quer durch das Dorf in eine Kneipe. Langsam war ich wirklich nervös, was er mit mir vor hatte. Zudem dachte ich an Ace und wie er mich foltern würde, wenn er von meiner Kraft erfuhr. Es war wirklich Wasser, in das sich mein Körper aufzulösen schien, immer wenn ihm oder mir oder wie auch immer etwas nicht passte.

„Darauf trinken wir einen, Jungs!“, hörte ich eine freudige Stimme aus dem Stimmengewirr klar heraus, welches aus dem Innern der Kneipe kam, als wir diese betraten. Auch wenn ich sie eindeutig nicht zuordnen konnte, sie noch nie zuvor gehört hatte, wusste ich dass dieser Mann, gemäß seiner Tonlage sehr stolz auf etwas sein musste.

„Hey! Ich habe jemanden mitgebracht!“, verkündete Ruffy als wir nun endgültig eingetreten waren. Diese Kneipe bestand nur aus einer Bar und dessen Tresen. Vereinzelte Stühle und Tische gab es auch, welche aber so alt und zerbrechlich aussahen, dass man sich wohl lieber nicht darauf setzen wollte. Mein Kapitän war sehr, sehr, sehr glücklich. Seine Augen glitzerten vor Freude und sein Grinsen ging beinahe von einem zum anderen Ohr. Als ich jedoch erkannte zu wem er mich hier geführt hatte, entgleisten meine Gesichtszüge in das glatte Gegenteil von seinem. Bei Gott, hätte ich so eine coole Kraft wie Ace hätte ich ihm am liebsten den Hintern abgebrannt! Der Tag konnte kaum schlechter werden… erst das Desaster mit der Teufelsfrucht und nun auch noch mein schlimmster Alptraum in Person.

„Oh, ist das deine kleine Freundin von der du erzählt hast? Kommt, setzt euch!“

Nur über meine Leiche, dachte ich mir und trat eher einen Schritt zurück als vor.

„Nein, nicht in dem Sinne. Das ist Aces Freundin. Sie ist Mitglied meiner Crew. Du musst dich unbedingt mit ihr unterhalten!“

Aber nicht mit mir! Nicht hier! Und nicht jetzt! Ich verschwinde jetzt. Sofort!

„Wie ist dein Name, Kleine?“, fragte der Rothaarige.

„Dieselbe Frage hast du mir auch schon vor Jahren gestellt. Mein Name ist Jean.“

Böse funkelte ich ihn an. Wieso antwortete ich dieser Missgeburt überhaupt?! Diesem Idioten war ich keine Antwort schuldig, dafür er mir unglaublich viele.

Irritiert sah er mich an.

„Erinnerst du dich noch an eine kleine friedlebende Insel im South Blue? Sie dürfte nun wohl nicht mehr existieren. Du hast mein Leben zerstört! Bei meinem kleinen Ausflug aufs Meer, zu dem du mich gezwungen hast, wäre ich beinahe verreckt! Wir konntet ihr einem kleinen Mädchen nur so etwas antun! Der alte Schmied war mein Leben! Der Einzige, der mich akzeptiert hat und sich um mich gekümmert hat! Du verdammter… Piratenaasgeier!“, schrie ich ihn ungebändigt an.

„Hey, hey. Reg dich ab, meine Kleine. Du warst dieses kleine Mädchen? Schön zu sehen, dass du überlebt hast. Siehst du, wäre ich nicht gewesen, hättest du Ruffy nie kennen gelernt.“, meinte Shanks grinsend.

„Darauf hätte ich auch verzichten können!“, krisch ich weiter.

„Reg dich ab, Jean!!“, schrie der Strohhutjunge mich an und ballte ebenso seine Hände, sodass ich zusammen zuckte und fand wieder zu mir, beruhigte mich. Mit einem Satz hatte er mich schlagartig zur Ruhe gebracht.

„Du hättest auch Ace nie kennen gelernt“, fügte mein Kapitän nun ruhiger hinzu.

„Ace…“, flüsterte ich erschüttert und war nun ganz unten angekommen. Schlagartig bereute ich meine Worte. Doch dann dachte ich wieder an den Tag, als er unser Dorf angriff und überfiel. So wurde ich wieder wütender: „Es ist kein Argument und keine Entschuldigung. Ihr Piraten habt mir sehr weh getan… Wie könnt ihr mit dem Gewissen leben? Als mir Ruffy erzählte, was du für ihn getan hast und was du für ein Mensch wärst, konnte ich es nicht glauben. Du scheinst mir immer noch nicht so, wie er sagte.“

„Vielleicht bin ich auch dir gegenüber ganz anders. Du bist Ruffy gegenüber auch anders als zu mir oder?“

„Ruffy hat auch nie mein Dorf angegriffen!“, verteidigte ich meine Position.

„Und was wäre wenn? Wie wärst du im Vergleich Ace zu Ruffy gegenüber?“

„Niemand von ihnen hat so etwas widerwärtiges getan!“

„Woher willst du das wissen, dass sie nicht andere Dörfer…“

„Hör auf!“, schrie ich und war kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Dieser Mann ging mir an die Psyche und das mit voller Absicht. Er wollte mich fertig machen.

„Jean… Vergiss das und lerne ihn kennen. Dann wirst du merken, dass er nicht so übel ist, wie du denkst.“

„Könntest du jemandem vergessen, der etwas Schreckliches mit deinen Freunden, deiner Familie gemacht hat?“, stellte ich ihm ein Ultimatum.

Er schwieg.

So jetzt hatte ich es geschafft ihm meine Sicht zu verdeutlichen. Es war sehr lange still. Die ganze Bar hatte unser Gespräch mitbekommen und nun war mir bewusst, dass es sich bei den anderen Gästen um die gesamte Crew von Shanks handeln musste. Ich war voll ins Fettnäpfchen getreten.

Der Rothaarige unterbrach das Schweigen: „Schlag mich.“

Alle - mich inbegriffen - sahen ihn perplex an.

„Los. Dann hast du’s hinter dir und bist deinen Kummer los, hast deine Rache bekommen und wir können zusammen einen trinken.“

Was dachte dieser Tölpel von einem Piratenkaiser von mir?! Das ich mich damit zufrieden geben würde.

„Wieso sollte ich das tun, du Idiot!“

„Verstehe einer die Frauen. Dann macht man ihnen schon so ein Angebot…“, er schüttelte gewitzt den Kopf. Das war mir jetzt zu viel. Weit holte ich aus und verpasste ihm einen Kinnhaken, wie ich noch nie zuvor jemandem einen in dem Ausmaß verpasst hatte.

Keuchend beobachtete ich ihn und hatte immer noch beide Hände zu einer Abwehr, falls er zurückschlagen sollte, erhoben. Er spuckte Blut, streifte sich mit seinem Handrücken übers Kinn: „Nicht schlecht, Kleine. Fühlst du dich nun besser?“

„Danke der Nachfrage“, knurrte ich immer noch etwas böser, jedoch um einiges erleichtert.

„Siehst du. Also komm, setz dich und lass uns ordentlich einen scheppern!“, nahm er mich in den Arm und stieß mich auf einen Stuhl neben sich. Also trank ich zusammen mit dem Bruder meines Freundes, der mich hasste und dem besten Freund vom Bruder meines Freundes, den ich hasste, literweise Bier. Leider musste ich letztendlich feststellen, dass dieser Shanks gar kein so übler Kerl war, wie ich ihn mir immer vorgestellt hatte.

„Shanks… du bist wohl so wie Ruffy sagte…“, gestand ich mir seufzend ein.

„Tja, Kleine. Aber noch mal darfst du mich nicht mehr ohne ein Echo erwarten zu müssen schlagen.“

„Schade“, scherzte ich und wir tranken weiter, lachten, frohlockten. Niemals hätte ich geglaubt, dass mich der Strohhut dazu bringen würde einmal mit meinem Erzfeind an einem Tisch zu sitzen, Spaß zu haben und so zu tun, als wäre nie etwas gewesen. Natürlich war ich mal wieder die Einzige, die ihre Grenzen nicht kannte und die man später ins Bettchen tragen musste. Na ja. Eigentlich konnte ich noch laufen, nur das Shanks und Ruffy mich links und rechts abstützen mussten und dennoch lief ich extreme Schlangenlinien.

„Ich kann schon laufen!“, schlug ich sie kurzzeitig weg. Doch ich hatte mich geirrt. Noch nicht mal stehen konnte ich ohne Hilfe. Bevor ich umkippen konnte, stützte mich Ruffy wieder: „Ja, das sehe ich. Komm, ich bring dich aufs Schiff.“

„Wieso, in der freien Natur übernachten ist viel romantischer!“, wehrte ich mich und bestand auf dies.

„Komm jetzt einfach! Wenn du dich wehrst, machst du es für dich nur noch schlimmer“, sprach er mir leise zu.

„Das sag ich alles Ace! Ich will draußen schlafen!“, hörte ich jedoch immer noch nicht auf mich zu wehren und verhielt mich wie ein kleines Kind. Der Alkohol war schon eine böse Erfindung, was er so mit Menschen anstellte.

„Lass sie doch“, bekräftigte Shanks mich.

„Wenn ihr was passiert, bringt Ace mich um!“

„Ihr wird nichts passieren. Wir bleiben eben bei ihr.“

„Jetzt kann ich dich noch viel mehr leiden Shanks!“, prostete ich dem Rothaarigen zu.

So hatte ich meinen Willen durchgesetzt und wir suchten uns ein nettes Plätzchen im Wald. An einer Stelle ließ ich mich hinfallen und die Beiden taten es links und rechts neben mir gleich.

„Ich haue euch schon nicht ab“, bemerkte ich und kuschelte mich an Ruffy. Er war ja der Bruder und somit mein Schwager, also war das wohl nicht so schlimm.

„Ich bin so froh, dass ich euch kenne. Ich vermisse Ace…“

10 Minuten später kurz bevor ich einschlief, kam der größte Schwachsinn der Welt über meine Lippen: „Ruffy, du bist genau so süß wie dein Bruder.. habe noch nie so wunderbrache Menschen kennen gelernt…“

Wohlgemerkt lag ich immer noch an ihn ran geschmiegt.

„Shanks..?“, hilfesuchend wandte er sich an den Dritten.

„Sie ist betrunken, lass sie einfach in ruhe. Morgen wird ihr alles super peinlich sein, was sie vor sich hin gesabbelt hat.“

Sodann schlief ich ein.



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