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Schnee

Kein Winter ist gleich.
von

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Bring es zu Ende, bevor die Zeit um ist.

Kapitel 1 ~ Bring es zu Ende, bevor die Zeit um ist.
 

Desinteressiert starrte der junge Albino aus dem Fenster der überfüllten Cafeteria und beobachtete das Treiben des Schnees. Es war eindeutig zu früh Winter geworden, kaum war der November angebrochen, bewegten sie die kleinen Eiskristalle der Erde zu. Schlecht gelaunt stellte Gilbert fest, dass er den Winter hasste.
 

Plötzlich wurde er aus den Gedanken gerissen, Antonio, Tonio genannt, und Francis gesellten sich zu ihm an den Tisch.

„Mon Dieu, heute ist aber viel los. Liegt wahrscheinlich daran, dass es so kalt draußen ist, aber was sind alle nur so Warmduscher?“, der Franzose gestikulierte mit einer Hand in der Luft, während er mit der anderen in seinem frisch aufgebrühten Kaffee rührte.
 

Etwas beleidigt bekam er den Ellenbogen des Spaniers in die Seite. „Mensch, es ist eben kalt! Ich verstehe die anderen, wenn sie nicht draußen erfrieren wollen, vielleicht sind sie die Kälte nicht gewohnt. Denk mal daran, im Süden deines tollen Landes ist es nicht wirklich kalt, bei mir wird es wohl auch nicht besser sein.“ Kurz hielt er inne und suchte anscheinend nach den richtigen Worten. „Wie wärs... wenn du dich nach draußen setzen würdest, wenn es dir hier zu voll ist! Das wäre es doch, oder Gilbert?“
 

Sein Blick wanderte zum Weißhaarigen, welcher zuerst noch in seinen Kaffeebecher starrte und dann mit einem Grinsen, welches noch unheimlicher war als das Eigentliche, schaute er seine beiden Freunde an. „Francis wird nicht im Schnee sitzen...“, „Da bin ich aber beruhigt!“, warf der Franzose dazwischen, woraufhin er einen erneuten Hieb von Antonio bekam, dieser wollte ihn darauf aufmerksam machen, leise zu sein. „Wie gesagt, Francis wird nicht im Schnee sitzen, aber die ganze Schule im Kalten.“
 

Selbstgefällig lehnte sich Gilbert zurück und betrachtete genüsslich die verwirrten Gesichter der beiden.

„Wie soll das passieren? Ich habe ja Vertrauen in deine Pläne, aber ist das nicht eine Stufe zu hoch?“, skeptisch zog Antonio eine Augenbraue hoch, ehe er an seinem Kakao nippte.

Gilbert schüttelte nur den Kopf. „Ich weiß auch, wann das passieren wird. Die Weihnachtsfeier wird wohl die beste Gelegenheit dafür bieten.“
 

~*~*~
 

Misstrauisch blickte Elizabeta zu den drei Jungs, welche sich wieder sehr verdächtig verhielten. Irgendetwas führten sie doch im Schilde. Das Bad Friend Trio, wie sie an dieser Schule genannt werden, hatte niemals gute Absichten und es war Elizabetas Aufgabe die Schüler vor jeglichen Schaden zu bewahren, daher müsste sich so schnell wie möglich herausfinden, womit das Trio erneut den Schulfrieden stören wollte.
 

Mit einem entschuldigenden Lächeln verabschiedete sie sich von Roderich, mit welchem sie bis gerade eben gegessen hatte, und bahnte sich den Weg durch die Menge. Sie bemerkte, dass am Nebentisch noch ein Platz neben Feliks frei war und ließ sich automatisch darauf nieder.

Bevor dieser jedoch Elizabeta begrüßen konnte, legte sie ihm ihren Finger auf den Mund und deutete zu den Unruhestiftern.

Feliks nickte nur um zu beweisen, dass er verstand und widmete sich wieder seinem Essen, als Liz ihren Finger wegnahm.
 

„Gilbert, ist die Weihnachtsfeier nicht zu heilig für Unsinn?“, der Franzose war skeptisch.

Antonio meldete sich daraufhin erneut zu Wort. „Irgendwie hat Francis Recht. Es ist unser letztes Jahr hier und ich möchte nicht, dass unser Ruf total im Keller ist.“

„Eben, es ist unser letztes awesome Jahr hier auf der Schule. Die letzte Chance, die Schule auf den Kopf zu stellen und die letzte Möglichkeit uns in die Geschichte der Schule zu verewigen. Wäre das nicht awesome?“

„Mais oui, aber dann muss es fantastique werden!“

„Es wird genial werden, verlass dich darauf.“
 

Beide blickten nun den Spanier erwartungsvoll an, Tonio sprang mit seinem Blick zwischen Francis und Gilbert, schließlich stimmte er auch zu.

„Was solls, es muss sein.“

Gleichzeitig streckten sie ihre Hände über den Tisch aus. „Bad Friend Trio Go!“ Euphorisch rissen sie allesamt die Arme in die Luft und grinsten sich selbstsicher an. Obwohl Antonio und Francis nicht genau wussten, was Gilbert in den Sinn gekommen war, waren sie der Überzeugung, dass es nur genial werden würde.
 

Plötzlich beugte sich Gilbert nach vorne. „Hey, kommt heute um vier zu mir, dann können wir den Rest besprechen. Hier sind wir nicht ganz ungehört.“ Mit einem Kopfnicken deutete er auf Elizabeta, welche augenblicklich zusammen zuckte.
 

Verdammt, sie hatten sie entdeckt! Jetzt war die Chance auf mehr Informationen vergangen. Das einzige, womit sie etwas anfangen konnte war, dass es an der Weihnachtsfeier am 3. Dezember stattfinden sollte. Was die drei aber geplant hatten, wusste sie nicht.
 

Sauer auf sich selbst stand sie energisch auf und knallte die Hände auf den Tisch, nicht daran denkend, dass nun die ganze Aufmerksamkeit des Umkreises auf ihr lag. Schnell schnappte sie sich ihre Tasche und verließ die Cafeteria. Die sollten es nur wagen, ihr, der Schulsprecherin, das letzte Jahr zu vermiesen. Es wäre für Liz einfach die größte Schande, den Frieden der Schule nicht aufrecht zu halten.
 

~*~*~
 

Die letzten beiden Stunden konnte sich Gilbert einfach nicht mehr konzentrieren. Er malte sich tausende Möglichkeiten aus, wie er die Schule an den Rande des Wahnsinnes bringen konnte, da war der Deutschunterricht auch zweitrangig.

Mit dem Schellen sprang der Albino auf und verließ das Klassenzimmer.
 

Es waren noch knapp 50 Minuten bis die beiden anderen bei ihm eintreffen sollten. Schnell hatte er den Schulweg hinter sich gelassen und schloss nun die Wohnung auf, die er sich zusammen mit seinem jüngeren Bruder Ludwig teilte.
 

Unachtsam ließ er seinen Mantel auf das Sofa fallen und die Tasche im Flur liegen, ehe er im Gefrierfach nach einer Tiefkühlpizza suchte. Das gefundene Stück der Begierde wanderte sogleich in den Backofen und Gilbert machte sich dann daran sein Zimmer etwas notdürftig aufzuräumen. Zufrieden beobachtete der das Ergebnis nach zehn Minuten Kleidungstücke wahllos in die Schränke stopfen. Es war genug Platz auf dem Boden für die drei jetzt frei.
 

~*~*~
 

Als Ludwig zuhause eintraf, wurde er erst einmal von seinem älteren Bruder in die Küche geschoben. Etwas konfus wurde der Albino angeblickt. „Lutz, hör mal zu. Ich gebe dir zwanzig Euro und du bist heute nicht zuhause. Geh mit Feliciano Eis essen, oder wenn es dir zu kalt ist, Schlittschuh fahren. Die Halle ist wieder offen.“

Noch bevor der Blonde etwas erwidern konnte, bekam er den eben benannten 20 Euroschein in die Hand gedrückt. „Wichtiges BFT-Treffen, wir brauchen Ruhe und absolute Konzentration!“

Schon wurde Ludwig erneut durch die Wohnung, diesmal Richtung Haustür, geschoben. „Ach, übrigens, ich habe es mir herausgenommen, Feliciano anzurufen, er hat gesagt, er treffe sich gerne mit dir. Du sollst ihn in einer halben Stunde zuhause abholen.“
 

Schon schloss sich die Tür vor Ludwigs Nase. Verwirrt blickte er von seiner Hand auf die geschlossene Haustür und erneut zurück. Er konnte seinen Bruder durchaus verstehen, wenn dieser mit seinen Freunden allein sein wollte, vor allem wenn sie etwas neues aushecken wollten, aber dass Gilbert so weit ging, dass er ein Treffen für Ludwig organisierte?
 

Leise seufzte Ludwig bevor er sich umdrehte und die Treppen erneut runterging. Er hatte nichts gegen Feliciano, vielleicht war das, das Problem. Die beiden waren gute Freunde, aber irgendetwas störte Ludwig, wenn sie sich sahen. Es war falsch, wie sie umgingen und jetzt hatte sein ach so toller Bruder ein Treffen, eher eine Verabredung, ein verdammtes Date organisiert!?

Ludwig wurde bleich, hoffentlich sah das der Italiener nicht genauso, wie er selbst.
 

~*~*~
 

Selbstgefällig kehrte Gilbert zurück in sein Zimmer nachdem er Ludwig rausgeworfen und den Kühlschrank um drei Flaschen Bier ärmer gemacht hatte.

„Also, wo waren wir stehen geblieben?“, fragte der Albino in die Runde, als er sah, wie Antonio mit dem Kopf vom Bett hing und Francis mit den Haaren des Spaniers rumspielte. Schnell bemerkten beide Gilbert und richteten sich wieder normal auf, da sie unbedingt wissen wollten, was er nun vor hatte.
 

Zuerst wurden die Flaschen verteilt und Gilbert nahm Platz. „Also, das Projekt wird unter dem Namen 'Eiszeit' laufen, verstanden?“ Ein einheitliches Nicken der beiden bestätigte Gilbert. „Es wird während der Weihnachtsfeier in unserer Schule am 3. Dezember laufen.“ Erneutes nicken.

„Na dann ist doch alles klar!“

„Mais, mon ami., was machen wir denn?“

Gilbert seufzte kurz und fuhr sich durch die Haare. „Man, Francis, du kannst auch die ganze Stimmung kaputt machen.

Also, ihr wisst doch wo die Heizungskeller an unserer Schule sind. Ihr wisst auch, dass der Hausmeister die Schlüssel hat und das entscheidende ist, der Hausmeister vertraut mir.“

Tonio konnte nicht anders und musste anfangen zu lachen. „Gilbo, alter Kumpel, ich vertraue dir, aber ich glaube kaum, dass jemand wie der griesgrämige Hausmeister dir, ausgerechnet DIR vertrauen sollte.“
 

Leicht angenervt verdrehte der Albino die Augen. „Ihr wisst doch noch, dass ich letzten Winter dank Liz Nachsitzen musste. Genau dann musste natürlich der meiste Schnee fallen und ich durfte Schnee schippen. Dadurch habe ich den Hausmeister kennengelernt und es hat immer noch seine Vorzüge. Ratet mal, wie ich sonst an den Schlüssel für die Belüftungsschächte gekommen bin, als wir die Stinkbombe rein geworfen hatten?“

Antonio nippte kurz an seiner Flasche eher er wieder nickte. „Klingt stimmig. Aber wo warst du stehen geblieben?“
 

Gilbert fuhr fort. „Am besagten Samstag werden wir die komplette Heizung zuerst abstellen, die Besucher sollten doch ein weihnachtliches Fest haben und da ist es eben kalt. Außerdem sollte es bedauerlicherweise kein Schnee liegen, können wir doch kein Fest stattfinden lassen, also brauchen wir Konfetti. Sehr viel Konfetti und Francis,“, Gilbert sah sich seinen Freund genauer an, „ du hast doch gesagt, dass dein Onkel Zugriff auf alte, riesige Ventilatoren hat. Wir brauchen welche!“

Francis nickte nur. „Oui, kein Problem.“

„Natürlich darf man die normalen Dinge nicht vergessen, wie das Untermischen von diversen Dingen bei den Getränken und das Zunähen von den Kostümen. Jungs, wir haben noch ziemlich viel vor!“
 

~*~*~
 

Deprimiert saß Elizabeta in ihrem Zimmer und starrte die leere Wand an. Was konnte sie nur tun, um den drei in die Karten zu schauen? Gedankenverloren strich sie sich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr. Diesen Gilbert würde sie noch schnappen. Sie konnte es sich nicht leisten, ihn weiter triumphieren zu lassen, es durfte auf keinen Fall denken, dass er der Größte wäre. Oder wie er es ausdrücken würde, dass er awesome wäre.
 

Abfällig schnaubte Liz, er sollte es nur wagen ihr unter die Augen zu treten während sie etwas handfestes gegen ihn in der Hand hält.

Verzweifelt warf sie sich zurück auf ihr Bett. Wann würde dies schon passieren. Letztes Jahr war es ein Zufall gewesen und er hatte nicht das bekommen, was sie für angemessen gehalten hatte. Das war wieder typisch, sie kamen immer mit einem blauen Auge davon.
 

Mit dem Klingeln ihres Handys wurde sie aus den Gedanken gerissen. Etwas verwirrt ging sie dran. Was wollte Roderich von ihr?

„Hallo, Roderich. Ist irgendetwas los?“

„Nein, nicht wirklich, hast du vielleicht Lust heute Abend mit mir in das Konzert unserer Symphoniker zu gehen? Sie spielen heute besonders schöne Musikstücke.“

Mit Roderich ins Konzert? Einerseits musste sie zugeben, dass sie ihn durchaus mochte, aber manchmal wirkte er zu steif und zu ... alt. Anders konnte man es gar nicht beschreiben. Ihr Klassenkamerad hatte einen Leidenschaft für die Vergangenheit, die Liz nicht komplett teilte, aber eine Verabredung schien doch nicht zu schaden, oder?

Immerhin wäre es eine schöne Abwechselung zu den Gedanken über die Weihnachtsfeier.
 

Ehe sie richtig ein Urteil fällen konnte, nahm sie die Einladung an und verabredete sich mit Roderich um halb sieben vor ihrem Theater.
 

~*~*~
 

Müde streckte Gilbert sich. Es war ein anstrengender Nachmittag gewesen, Antonio und Francis blieben noch bis spät in den Abend rein und gemeinsam hatten sie den Plan noch in vielen Hinsichten verbessert und erweitert. Das würde awesome werden. Sie würden diese Schule regieren, mit den Besuchern spielen, wie mit Marionetten.
 

Mit einem Blick auf die Uhr, wunderte sich der Albino immer mehr, wo sein Bruder ab geblieben war, es war zwar erst zehn Uhr abends und Ludwig war ein mehrerlei Hinsicht ein großer Mann, aber es war ungewohnt, dass sich der Jüngere nicht meldete.
 

Nach den Gedanken zuckte Gilbert mir den Schultern. Sollte sein Bruder doch das machen, was er wollte, wenn er Spaß hat. Jedenfalls kann Gilbert sagen, dass er dem Kleinen zum Glück verholfen hatte.

Wenn er daran denkt, dass sein Bruder noch niemals genug Mut hatte um Feliciano anzusprechen, muss er einfach nur mit dem Kopf schütteln. Der große und starke Ludwig hat Angst vor seinen Gefühlen zu dem kleinen und schwachen Feliciano.

Der Gedanke war einfach nur absurd.
 

Gilbert legte sich erschöpft in sein Bett, heute war anstrengend gewesen, aber die nächsten vier Wochen würden einfach nur hart werden. Zumindest war morgen Samstag und er konnte mehr oder weniger ausschlafen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  NaruSasuChan
2014-02-03T21:44:45+00:00 03.02.2014 22:44
Schade,dass die FF nicht weiter geht.^^
Zwar sind die zwischen Kapitel kurz,aber dennoch ist es eine interessante Idee und ich würde echt gerne wissen,wie es weiter geht. .o.
Von:  Kleblatt
2012-02-05T22:59:37+00:00 05.02.2012 23:59
Ich fand das Kapittel sehr Gut.
Besonders die stell in der Gilbert Ludwig qasi Rausgeschmissen hat.
Hoffe du schreibst irgendwann mal weiter.

by Kleblatt

Ps:Sorry wenn das standart mässig klingt. Bin nicht gut in Kommis schreiben.


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