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Magister Magicae (alte Version)

von

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"Was ist passiert?"

So, noch ein kleiner Abspann ^^

Ich danke ganz lieb den Freischaltern, die so fleißig alles freigegeben haben. Und Salix, noch einmal ausdrücklich dafür, daß ich mich in ihre geniale Idee mit einklinken durfte. Und natürlich eventuellen heimlichen Lesern - ich hab genau gesehen, daß es welche gab! XD

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Als Danny wieder zu sich kam, hatte ihn ein Gefühl der Desorientierung und Betäubung vereinnahmt. Er wusste nicht wo er war, wer er war und warum alles so war wie es eben war. Müde sah er sich um. Um ihn herum war ein steril wirkender Raum, er lag in einem Bett mit chemisch riechender Bettwäsche. Gruselige Geräte, die er nach kurzem Überlegen für medizinischen Ursprungs hielt, blinkten ihn skeptisch und monoton an. War das hier ein Krankenhaus? Am Fußende seines Bettes entdeckte er Nyu, sie war im Sitzen eingeschlafen und nach vorn auf sein Bett gesunken. Eigentlich erkannte er sie nur an dem üppigen, schwarzgrünen Haarschopf, der sich schwungvoll auf der Decke ausgebreitet hatte und den Rest von Nyu´s zierlichem Körper halb begrub.

„Ach, bist du auch endlich wieder wach?“, wollte Urnue wissen, der lautlos in den Raum geschlüpft kam, ganz seiner wieseligen Art entsprechend. Ihm dicht auf den Fersen folgte Dannys Vater Ruppert.

„Was ist passiert?“, krächzte Danny und bemerkte erst jetzt, wie entsetzlich trocken sein Hals war. Nyu regte sich, geweckt von dem Gequatschte, und richtete sich stöhnend auf. Sehr bequem war ihre Schlafhaltung auch nicht gewesen. Danny fragte sich, warum sie sich nicht ins Bett gegenüber gelegt hatte.

„Was passiert ist? Du bist nach Dragomirs großem Auftritt umgekippt, ganz einfach. Die Krallenwunden waren böse entzündet, du glaubst ja nicht, wieviel Antibiotika die Ärzte dir in den Hintern gejagt haben.“, grinste Urnue. „Aber jetzt solltest du über den Damm sein. Die Wunden werden verheilen und fertig. Mit etwas Glück bleiben nichtmal Narben zurück, sagt die Oberschwester. ... Hier, trink was.“
 

Danny rieb sich kurz seufzend über die Stirn. Er war noch gar nicht ganz wach und hatte Probleme, den Erklärungen zu folgen. Trotzdem musste er seine dringlichste Frage einfach loswerden, auch auf die Gefahr hin, daß er die Antwort gerade gar nicht verarbeiten konnte. „Wer zur Hölle war dieser Victor Dragomir Raspo... wie auch immer!? Was wollte der Kerl von uns?“

Sein Vater setzte sich mit einem betretenen Nicken auf das leere Krankenbett gegenüber und erweckte den akuten Eindruck, daß das eine längere Geschichte werden würde. Urnue pflanzte sich einfach daneben.

„Victor war ein ... Kollege von mir, könnte man sagen.“, begann Ruppert.

„In der Motus.“, kommentierte Danny missmutig.

„Warum fragst du, wenn du es schon alles weist?“, gab sein Vater eben so mürrisch zurück und verschränkte die Arme.

„Entschuldige.“

„Ja, in der Motus. Die Motus war eine maffia-artige Organisation, die mit Genii gehandelt und riesige Sklavenmärkte betrieben hat. Ich möchte keine großen Ausführungen zu diesem kriminellen Kartell machen. Zu den Guten gehörten die jedenfalls nicht. Victor war die rechte Hand vom Boss, was ihm nur durch einige Kriege und Intrigen und eine ... ähm ... äußerst zwielichtige Begebenheit gelungen ist. Nach außen hin hat er seinen Posten als Stellvertreter des Chefs gut ausgefüllt, hat den Schein hervorragend gewahrt, aber nach innen hat er dem Boss immer wieder ins Handwerk gepfuscht.“

„Das wusste ich gar nicht.“, warf Urnue verwundert ein.

„Das wusste so gut wie keiner. Der Chef der Motus hat sich das nie anmerken lassen, weil er sein Gesicht nicht verlieren wollte. Jedenfalls, Victor hatte schon immer etwas gegen die radikalen Methoden der Motus und hat nach Kräften versucht, ihre Machenschaften zu vereiteln. Sicher haben nur seine gewaltigen Fähigkeiten ihn davor bewahrt, selbst auf dem Sklavenmarkt zu enden. Ehrlich gesagt wundert es mich, daß er nie von der Motus umgelegt wurde. Als die Motus vor knapp zwei Jahren zerschlagen wurde, ging das hauptsächlich auf Victors Konto.“, fuhr Ruppert fort.
 

„Er war also ein Deserteur? ... Woher weist du das alles?“, wollte Danny gespannt wissen und setzte sich vorsichtig im Bett auf.

Ruppert lächelte dünn. „Ich war derjenige, der Victor nach dem Niedergang der Motus wochenlang versteckt und geschützt hat.“

„Na toll. Und zum Dank hat er dich jetzt angegriffen? Was treibt der überhaupt gerade?“, maulte Nyu dazwischen. Dieser Kerl wurde ihr immer unsympathischer.

„Das Gerücht, daß er immer wieder magisch begabte Menschen angreift, ist zutreffend. Er legt sich mit solchen Menschen an, die ihren Genius Intimus nicht angemessen behandeln. Das war der Grund, warum wir damals im Streit auseinander gegangen sind. Ich habe Victor zwar geholfen und fand die grausamen Methoden der Motus auch nicht korrekt, aber grundsätzlich teilte ich die herablassende Haltung der Motus gegenüber den Genii schon. Dementsprechend bin ich auch mit Urnue umgegangen.“ Und das war auch der Grund, warum er den Magier nicht <Dragomir> nannte, wie alle anderen. Er wurde nur von seinen Feinden <Victor> genannt. Aber das sagte er den hier anwesenden Leuten und Genii besser nicht. Nicht nachdem er ihnen erzählt hatte, daß der Typ eigentlich zu den Guten gehörte. Er hatte Victor Dragomir damals nicht freiwillig geholfen. Der Magister Artificiosus Magicae hatte einige sehr unschöne Ässer im Ärmel, mit denen er andere gehörig unter Druck setzen konnte.

„Und das macht er aus reiner Nächstenliebe?“, gab Nyu verächtlich zurück.

„Im Großen und Ganzen, ja. Er hat natürlich eine Stiftung im Rücken, die ihn deckt und finanziert. Sein Treiben ist trotz allem mehr als illegal, so edel seine Ziele auch sein mögen. Er wird als Verbrecher polizeilich gesucht.“

Danny schaute kleinlaut, fast entschuldigend Urnue an. Er hatte Urnue in jener Nacht auch dazu gebracht, mit ihm in den Zirkus einzubrechen und ganz illegal Nyu zu befreien. Er konnte Dragomir verstehen. Aber ihm war bis jetzt nicht in den Sinn gekommen, daß das eine Straftat gewesen sein könnte. Wenn das jemals rauskam, würde er eingebuchtet werden, und Urnue vermutlich gleich mit.
 

„Okay, er befreit also unterdrückte und versklavte Genii. Aber eins musst du mir erklären.“, warf Urnue nachdenklich ein. „Welcher kuriose Deal lief zwischen euch, damit du mich besser behandelst?“ Wie er Ruppert kannte, konnte es nur etwas finanzielles sein. Gut möglich, daß fast Rupperts ganzes Vermögen Dragomir gehörte und große Teile seiner Bank-Kette unter Dragomirs Kontrolle standen. Wohlmöglich war er ohne Dragomir einfach nur ein großes, rundes Nichts.

Ruppert senkte betreten den Blick. „Man kann es kaum als Deal bezeichnen. Er hat dich einfach stundenlang weggesperrt und mir damit vor Augen gehalten, daß ich nicht ohne dich auskomme. Ich musste mir eingestehen, wie viel du mir bedeutest, was ich bisher so konsequent geleugnet habe. Ich hätte dich nie wiedergesehen, wenn ich nicht zur Vernunft gekommen wäre.“

„Und warum hat er Josh und mich da mit reingezogen?“, maulte Danny verständnislos. Er hatte seine Nyu nie schlecht behandelt.

„Hat er nicht, das war Zufall. Oder besser gesagt, ich war das. Ich habe euch ja losgeschickt, Urnue zu suchen. Das war nicht geplant, daß ihr Victor in die Falle geht, aber er hatte seinen Heidenspaß daran, das könnt ihr mir glauben.“



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