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Kokoro no Jutsu

von

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Auf Mission - Teil 2

Kokoro no Jutsu - Kapitel 7
 

Auf Mission - Teil 2
 

Die Nacht war kurz. Als das Team am nächsten Morgen im Dorf Stellung bezieht, geht gerade die Sonne auf. Neji ist der Wachposten. Er steht auf dem Dach der örtlichen Versammlungshalle um von diesem erhöhten Standpunkt das Meer besser überblicken zu können. Sobald Tako in dem durch das Byakugan sehr weiträumigen Radius Nejis erscheint, gibt dieser Alarm und seine Aufgabe verändert sich. Wenn Tako auftaucht, wird Neji zum Beschützer Midoris, die sich mit ihm auf dem Dach befindet. Denn wenn sie sich im Zustand der Gefühlsbeeinflussung befindet, ist sie weder im Stande sich zu wehren noch zu fliehen. Lee, Gai und Kakashi haben sich zwischen den Häusern versteckt und sorgen für den Hinterhalt, der Tako stoppen soll. Die beiden jungen Kunoichi Tenten und Sakura sollen im Ernstfall Passanten in Sicherheit bringen, wenn sich einige während Takos Angriff auf den Straßen befänden.

Ein paar Stunden verharren die Konoha-Ninja auf ihren Punkten. Wenige Menschen trauen sich in dieser Zeit hinaus und diejenigen, die es tun, werden sicherheitshalber nicht aus den Augen gelassen.
 

Doch plötzlich geht alles ganz schnell. Neji gibt Alarm.

"Das Monster ist in meinen 2 Kilometer Radius eingedrungen und es kommt mit großer Geschwindigkeit auf das Dorf zu. Es dürfte in weniger als 30 Sekunden hier sein!", der junge Mann mit den langen Haaren und weißen Augen schreit die Information vom Dach herab um sowohl seine Mitstreiter als auch die Menschen im Dorf zu warnen. Im gleichen Moment löst er das Byakugan auf, läuft auf die andere Seite des Daches und nickt Midori zu. Nun steht er ihr voll und ganz zur Seite.

Unten in den Gassen steigt auch das Adrenalin der anderen Shinobi. Mit den Augen und vorher vereinbarten Fingerzeichen gibt Gai Lee Anweisungen, worauf genau er achten muss und schlagartig wird es ernst. Von der Hauptstraße auf der sich die Versammlungshalle befindet, führt in einiger Entfernung eine kleine, aber lange Seitenstraße hinunter zum improvisierten Hafen, der lediglich aus einigen, kleinen und hölzernen Stegen besteht. Sie führen nur einige Meter ins Wasser hinaus und an ihnen sind die einfachen Fischerboote der Ortsansässigen vertäut. Knapp 20 Meter vor den kleinen Stegen erhebt sich Tako aus dem Meer. Ein Schatten legt sich auf das Ufer, denn der gigantische Tintenfisch, der dort auftaucht, wird immer größer und größer. Die Tropfen, die von seinem massigen Körper abperlen, fallen wie Regen auf die Wasseroberfläche und auch auf die Erde, als er das Ufer erreicht. Die Stege brechen unter seinem großen Gewicht und als er seinen gesamten Körper aufs Land gewuchtet hat, werden seine Ausmaße erst wirklich erkennbar. Mit einer Höhe von etwa 45 Metern überragt der Kraken alles, was in unmittelbarer Nähe ist und bringt die Konoha-Ninja ins Schwitzen.

"Verdammt!", mit entsetztem Blick sieht Gai zum Hafen hinunter, "Was für ein Riesenvieh!"

Lee, der auf gleicher Höhe wie Gai, aber auf der anderen Seite der Hauptstraße steht, hat keinen direkten Blick auf den Hafen, kann aber dank der Reaktion seines Meisters erahnen, dass ihr Gegner kein leichter sein wird. Er schluckt und spricht sich selbst Mut zu. Tenten bringt eine alte Dame, die sich trotz des nahenden Angriffes auf die Straße gewagt hat, zurück in ihr Haus und Sakura lässt ihren Blick über die Straßen schweifen, doch keine anderen Bewohner des Dorfes begeben sich in Gefahr.

Nun setzt sich Tako in Bewegung und gezielt steuert er das Dorf an. Kakashi, der sich am nächsten zum Hafen postiert hat, drückt sich gegen die Hauswand und macht sich auf einen Angriff bereit. Tako wälzt sich die Seitenstraße nach oben. Zu vernichten gibt es auf seinem Weg nicht viel, da dieser von seinen früheren Besuchen bereits von Zerstörung geprägt ist. Als der Tintenfisch jedoch auf der Hauptstraße angekommt, wird er nicht sofort angegriffen. Kakashi lässt ihn ziehen und so bahnt sich der Kraken seinen Weg zur wieder notdürftig hergestellten Versammlungshalle.

Doch plötzlich, nur 100 Meter vor der Halle, aber gerade noch weit genug entfernt, dass sie außer Reichweite des Kraken liegt, springen Gai und Lee aus den Seitenstraßen hervor. Sie bleiben von Tako unbeachtet, allerdings nicht der starke Stahldraht, dessen Enden die beiden in Händen halten. Kurz bevor Tako ihn überschritten hätte, ziehen sie an dem Draht, der dadurch nach oben schnellt. Noch bevor die Sonne aufging, hatten Meister und Schüler die silberne Stolperfalle auf der sandigen Hauptstraße des Dorfes versteckt und nun sollte sich zeigen, ob die an sich primitive Falle Wirkung hatte.

Laut und dröhnend schallt Takos Schrei, als sich der Draht in sein Fleisch bohrt, doch zeitgleich erfüllt die Aktion den Zweck, den sie eigentlich hatte - das Monster bleibt stehen. Nun beginnt er mit seinen gigantischen Tentakeln, die mit ebenso großen Saugnäpfen versehen sind, nach den beiden Konoha-Ninja in den grünen Trainingsanzügen zu schlagen. Die jungen Kunoichi, aber auch Neji und Midori sehen, dass ihre Kameraden in Gefahr sind, doch wie zuvor besprochen, sollen sie ihre Positionen nicht verlassen und auf das Können der Shinobi bauen.

"Neji, wir sind dran!", Midori blickt kurz zu dem jungen Mann, der mit einem erneuten Nicken antwortet.

Da Gai und Lee es geschafft haben, dass sich Tako kaum noch von der Stelle rührt, kann die Frau vom Dach der Versammlungshalle aus das Kokoro no Jutsu anwenden. Schnell schließt sie die nötigen Fingerzeichen und ihre Augen verengen sich. Sofort zeigen sich die Silhouetten, doch es dauert einen Moment bis sie im massiven Körper des Monsters seine innere Farbe gefunden hat. Sie ist dunkel, sehr dunkel und nicht einfach zu definieren. Es scheint ein sehr dunkles Braunrot zu sein, in dem aber auch etwas grau mitspielt. Hilflosigkeit, Trauer, Einsamkeit und vorallem Angst beherrschen den Tintenfisch, der immer noch wütend nach Gai und Lee schlägt. Jedoch bewegen sich die beiden Konoha-Ninja so geschickt, dass der Kraken in seinem wütenden Toben keine weiteren Schäden an den ohnehin schon halb zerstörten Häusern verursacht.

Im Zustand des Kokoro no Jutsus schließt Midori erneut einige Fingerzeichen und reißt im Zeichen des Vogels verharrend die Augen weit auf. Ihr Körper ist starr und Nejis Sinne sind geschärft, nun ist er für die Sicherheit der Jô-nin verantwortlich. Midori hat Chakra geschmiedet und es in ihren Augen gesammelt. Da sie dem Monster ein Gefühl von Sicherheit vermitteln will, beginnt sie ihm ein sehr helles Hellgrün, gebildet aus dem Hellgrün des Glückes und dem Weiß des Hoffnung zu senden und langsam verändert sich die innere Farbe des Monsters. Seine Bewegungen werden ruhiger und nach und nach lässt es davon ab nach Gai und Lee zu jagen. Als Tako scheinbar zu absoluter Ruhe gekommen ist, verlässt Kakashi sein Versteck. Der Jô-nin springt eine Tentakel des entspannten Kraken nach oben und als er am Kopf desselben angekommen ist, sticht er ihm zwei, mit einem von Sakura angerührten Narkosemittel versehene, Kunai in den weichen Hinterkopf. Tako bemerkt das jedoch nicht. Er ist glücklich und voller Hoffnung und mit diesem wohligen Gefühl schläft er langsam ein.
 

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Nachdem Gai, Kakashi und Lee den übergroßen Tintenfisch kontrolliert zu Fall gebracht haben, strömen die Dorfbewohner auf die Straßen und Sakura und Tenten haben ihre Mühe die neugierige, aber auch wütendene Menge in Schach zu halten. Während Lee und Neji den jungen Kunoichi zu Hilfe eilen und mit vereinten Kräften die Menge bändigen, untersuchen die Jô-nin das Ungetüm.

Es dauert seine Zeit, doch nach einer Weile ruft Gai seine beiden Kameraden zu sich: "Midori, Kakashi, kommt mal her, ich habe etwas gefunden."

Er steht zwischen zwei der gigantischen Tentakeln, ganz in der Nähe des Kopfes und deutet auf einen metallischen Gegenstand, der tief in Takos Körper steckt.

"Was ist das? Man sieht ja kaum noch etwas?", Midori geht näher heran, doch auch das hilft ihr nicht den Gegenstand besser zu bestimmen.

"Wir sollten es herausziehen ... aber zuerst, sollten wir Sakura herholen. Sie kann eventuelle Blutungen beim Herausziehen unterbinden."
 

Wie Kakashi es zuvor vorgeschlagen hat, wird Sakura dazu geholt und Midori übernimmt ihre Aufgabe, die Dorfbewohner zurück zu halten.

Während Gai und Kakashi den metallenen Gegenstand aus Tako ziehen, versucht Sakura mit medizinischen Jutsus eventuelle Blutungen im Keim zu ersticken und die Heilung der Wunde zu fördern. Als das unbekannte Element aus dem Kraken entfernt ist, staunen die Ninja nicht schlecht - es ist eine Harpune.

Gai bewacht das schlafende Monster und Sakura versucht die Heilung noch etwas zu unterstützen, derweilen Kakashi mit der Waffe in Richtung der Menge geht, wo sich auch Susumu befindet. Der Jô-nin hält dem alten Mann die Waffe hin: "Das hat euren Kraken scheinbar so wütend gemacht!"

Mit überraschtem und entsetztem Blick betrachtet Susumu die Harpune von oben bis unten: "Das kann nicht sein?!"

Nach einer kurzen Pause und einem weiteren Moment der Vergewisserung spricht der Dorfälteste weiter: "Die Fischer unseres Dorfes kennzeichnen ihre Waffen und andere Utensilien mit bestimmten Schraffuren. Ich bin entsetzt erkennen zu müssen, dass auf dieser Waffe das Zeichen eines unserer Fischer zu finden ist." Er deutet auf einige Linien in der Nähe der Widerhaken "Das ist das Zeichen von Ryôshi."
 

Gemeinsam mit Kakashi geht Susumu zu einer kleinen, heruntergekommenen Hütte außerhalb des Dorfes. Als sie vor der Tür ankommen, klopft der Dorfälteste mehrere Male an, doch nichts geschieht. Er drückt die Türklinke herunter und tatsächlich öffnet sich die Tür. Niemand ist zu Hause, aber ein grobes Durcheinander lässt darauf schließen, dass der Bewohner schlagartig geflüchtet ist. Ein Zettel liegt auf dem einfachen Holztisch, der in Mitten der Hütte steht. "Ihr gutgläubigen Idioten, glaubt ihr wirklich, dass ihr mit diesem Monster befreundet sein könnt? Ich kann dieses Spiel nicht mitspielen. Ich sehe auch nicht ein weiterhin einen Teil meines Fangs an dieses Monster abzugeben. Ich werde es töten und euch wieder vor Augen führen, dass wir auch ohne dieses Ding gut gelebt haben!" Mehr steht nicht darauf, aber es reicht aus, dass sich Susumu und Kakashi denken können, wie es zu der ganzen Misere kam. Ryôshi hat seine Drohung wahr gemacht und versucht Tako mit der Harpune zu töten. Sein Versuch ist misslungen, aber das Vertrauen Takos in die Dorfbewohner war durch diesen Angriff zerstört worden und er begann sich mit seinen Angriffen zu rächen.
 

Zurück im Dorf erzählen der Dorfälteste und der maskierte Konoha-Ninja was sie in Ryôshis Hütte herausgefunden haben. Darufhin fassen die Dorfbewohner einen Entschluss: Sie wollen Tako zeigen, dass sie weiterhin seine Freunde sind und ihm seine Angriffe verzeihen. Sie schaffen soviel Fisch, wie sie auftreiben können, auf die Hauptstraße und Sakura beginnt ihm ein Gegenmittel zu verabreichen, das die Narkose aufhebt. Langsam erwacht der Kraken.

"Tako?" Susumu spricht für sein Dorf, "Es tut uns leid, was dir widerfahren ist. Ryôshi hat nicht in unser aller Namen gehandelt, sondern eigenständig. Wir mögen dich und wollen weiterhin deine Freunde sein und als Zeichen dafür machen wir dir diesen Fang zum Geschenk." Der Dorfälteste deutet auf die Fische, die in einiger Entfernung zu ihm liegen. Natürlich versteht der Tintenfisch die Worte des Menschen nicht und daher hilft Midori ein bisschen nach. Mit Hilfe der Gefühlsbeeinflussung flößt sie Tako das Gefühl der Freundschaft und der Aufrichtigkeit ein. Zufrieden macht sich der gigantische Kranken über den Berg Fische her und entschwindet daraufhin friedlich zurück ins Meer. Die Mission ist also ein voller Erfolg.
 

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Zum Dank für ihre hervorragende Arbeit lädt Susumu das gesamte Team zu einem Aufenthalt in den heißen Quellen des Ortes ein. Sie gehören zum Ryokan des Dorfältesten und werden, wie scheinbar noch viele andere Einrichtungen, ebenfalls von ihm betrieben. Von einem hohen Paravent aus Bambus getrennt, entspannen die Frauen auf der einen und die Männer auf der anderen Seite im heißen Wasser.

"Meisterin Midori?", die Kunoichi, die noch bis vor einem Moment völlig entspannt mit hinter dem Kopf verschränkten Armen im Wasser saß, öffnet zögerlich die Augen. Tenten sieht sie neugierig an: "Darf ich Sie etwas fragen?"

"Frag ruhig. Was brennt dir denn auf der Seele?", sie nimmt die Arme herunter, zurück ins Wasser, und wartet.

"Also ... Sie kennen doch Meister Gai von früher .... und Sie haben vor unserer Abreise schon einmal kurz erwähnt, dass er wohl wie Lee gewesen sein muss ... aber ich wollte nur fragen, ob Sie vielleicht ausführlicher erzählen könnten, wie er so als Kind war?!"

Midori lacht: "Das interessiert dich also?"

Nun schaltet sich auch Sakura dazu: "Können Sie dann vielleicht auch erzählen wie Meister Kakashi so als Kind war?"

Erwartungsvoll sehen die beiden jungen Kunoichi die Frau in ihrer Mitte an.

"Okay, okay ... mal sehen was ich erzählen kann, ohne Ärger zu bekommen!"
 

Auf der Seite der Männer geht es nicht minder bunt zu. Lee hat es, ganz nach dem Vorbild seines Meisters, geschafft, Neji zu einem Wettstreit herauszufordern und so setzen sie sich von den beiden Jô-nin ab, um im hinteren Teil des Beckens zu bestimmen, wer länger die Luft anhalten kann.

Unterdessen sitzt Gai ruhig im heißen Wasser und Kakashi, mit einem kühlenden Waschlappen auf dem Kopf, versteckt sein Gesicht in seinen verschränkten Armen, die er auf dem Beckenrand aufstützt.

"Kakashi?", Gai bewegt sich keinen Millimeter und spricht mit geschlossenen Augen. Aber mehr als ein desinteressieres "Hm?" bekommt er nicht als Antwort.

"Weißt du welches Gerücht sich schon seit Jahren wacker in Konoha über dich hält?", nun hat er die Augen geöffnet und blickt Kakashi grinsend an. Allerdings bekommt er auch auf diese Frage mit wesentlich mehr Inhalt nichts Weiteres zu hören als das desinteressierte "Hm?"

"Dass du dein einziges, eigenes Jutsu nur "Chidori" genannt hast, weil es wie "Midori" klingt!"

"Wer erzählt denn so einen Mist?!" Erschrocken fährt der Jô-nin hoch und hätte damit fast sein Gesicht zur Schau gestellt, wenn ihm nicht der Waschlappen vom Kopf mitten ins Gesicht gefallen wäre.

Gai beginnt zu lachen, "Ich habe es geschafft! Du hast deine Coolness für einen Moment verloren! Das war mein Ziel!!!"

Genervt entspannt sich Kakashi wieder: "Also hast du diesen Mist nur erfunden?!"

"Nein, das ist ...", zu mehr kommt Gai nicht mehr, da Lee bewegungslos an ihm vorbei treibt. Das junge Abbild seines Meisters hatte unter Wasser nicht bemerkt, dass sich sein Kontrahent Neji aus dem Becken gestohlen hatte und blieb daher, in der Hoffnung gewinnen zu können, so lange unter Wasser bis er die Besinnung verlor. Hektisch trägt Gai Lee aus dem Wasser und leitet Erste-Hilfe-Maßnahmen ein, die sofort von Erfolg gekrönt sind. Und während Lee hustend am Beckenrand sitzt und Gai über die Rettung seines Lieblingsschülers freudige Tränen vergießt, hört man im Hintergrund das fröhliche Lachen der drei Kunoichi, was Kakashi nichts Gutes ahnen lässt.



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