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The side I want to hide

von

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Schreckliche Erkenntnis

Hi

Ich wünsche euch allen viel Spaß beim lesen!

Es ist nur schade, dass ich keine Ahnung habe, ob ihr die FF gut findet oder nicht.

Liebe Grüße!

LadyShihoin
 

Auf dem gesamten Weg zum Hause der Shibas herrschte eisiges Schweigen. Wenigstens momentan konnte Carina klar denken, denn bei jedem Schritt begleitete sie ein heftiger Schmerz, ausgehend von ihrem Knöchel. Ihre Gedanken kehrten immer wieder zu Tyson und zu dem Hollow zurück. Sie konnte sich einfach nicht erklären, was passiert war. Warum war sie unverletzt und Tyson war seinen schweren Verletzungen erlegen? Warum hatte der Hollow sie verschont? Was war nur geschehen, während sie bewusstlos gewesen war? Der Einzige, der es wusste, war Tyson und er konnte es ihr nicht mehr erzählen.
 

Ganju öffnete ihnen die Tür und sein Blick drückte pures Mitleid aus. Er wusste wie es war, einen geliebten Menschen zu verlieren. Carina presste ihre Lippen fest zusammen. Sie hasste Mitleid. Sie konnte es einfach nicht ausstehen, wenn sie jedem ansah, dass sie demjenigen Leid tat.
 

Plötzlich wurde sie hart an den Schultern gepackt und ein wenig nach vorne gerissen. Kukaku hatte sich so hingekniet, dass sie nun auf derselben Höhe waren. Carina versuchte, dem bohrenden Blick auszuweichen, der nur noch mehr Schuldgefühle in ihr auslöste. Sie hatte ihrer Mutter doch versprochen, sich zu benehmen und auf sich aufzupassen. Und auch, wenn Kukaku es nicht zeigte, wusste sie, dass die Schwarzhaarige sich Sorgen um sie gemacht hatte.
 

„Sieh mich an, Carina“, fuhr Kukaku sie scharf an, sodass Angesprochene stark zusammenzuckte. Als sie ihren Kopf drehte und Kukakus Bitte nachkam, begann die Einarmige zu sprechen.

„Du kannst froh sein, dass du nur mit einem verstauchten Knöchel davon gekommen bist. Dein Freund hatte nicht so viel Glück. Hast du eigentlich überhaupt mal nachgedacht, bevor ihr in den Wald gegangen seid? Und das auch noch mitten in der Nacht? Was hätte ich Yoruichi erzählen sollen, wenn mit dir dasselbe passiert wäre, wie mit Tyson?“
 

Jedes Wort bohrte sich tiefer in ihr ohne hin schon verletztes Herz. Und das Schlimmste war, dass Kukaku mit allem, was sie sagte, Recht hatte. Sie hatte nicht nachgedacht, weder über die Gefahren, noch über die Konsequenzen. Es war alles ihre Schuld. Nur, weil sie Alice unbedingt beweisen wollte, dass sie mutig und stark war. Aber sie war nichts von Beidem.
 

Doch im Gegensatz zu ihrem Bruder hatte Kukaku kein Mitleid, sie war unerbittlich. „Du gehst jetzt in dein Zimmer und denkst darüber nach, was du getan hast“, sagte sie so ruhig, wie es ihr momentan möglich war, denn sie hätte dieses Kind am liebsten angeschrieen.

Carina erwiderte nichts, sondern humpelte nur in ihr Zimmer, wo sie sich langsam auf ihr Bett setzte. Dann vergrub sie den Kopf in den Händen, während sie sich bewusst wurde, dass sie alles vermasselt hatte. Einfach alles.
 

Es vergingen mehrere Wochen, ohne, dass sie mit irgendjemandem sprach. Sie befand sich nur auf ihrem Zimmer, meistens damit beschäftigt, an die Decke zu starren. Lediglich zum Essen und um auf die Toilette zu gehen, verließ sie ihr persönliches Gefängnis. Tobias hatte sie zusammen mit Toshiro besucht, aber sie konnte es nicht. Sie konnte den Beiden nicht einmal in die Augen sehen und kein Ton verließ ihre Lippen. Die beiden Jungs erzählten ihr, dass sie bei Alice zu Hause gewesen waren, aber Alice Mutter hatte ihnen gesagt, dass Alice sich in ihr Zimmer eingeschlossen hatte und seit Tagen nicht mehr herausgekommen war. Sie würde unter Schock stehen.
 

„Verständlich“, dachte die Shihoin und schloss verzweifelt die Augen. Wie konnte sie Alice je wieder unter die Augen treten?
 

Egal, was auch passierte, irgendwann musste man sich der Realität stellen. So auch Carina. Diese wusch sich gerade das Gesicht und trocknete sich ab, als sie ein Geräusch vernahm. Als sie aufsah, erstarrte sie. Im Spiegel, in den sie nun sah, sah sie Alice.
 

„Alice“, hauchte sie schwach, denn ihre Stimmbänder waren das Sprechen nicht mehr gewohnt. Langsam drehte sie sich um und betrachtete ihre beste Freundin, die sie ebenfalls nur zögerlich ansah. Von dem lebensfrohen Mädchen war so gut wie nichts mehr übrig. Die Schwarzhaarige war blass, hatte gerötete Augen und unter eben diesen tiefe Ringe. Sie sah so aus, wie Carina sich fühlte.
 

Zuerst herrschte Schweigen. Keiner von ihnen wusste anscheinend, was er sagen sollte. Dann erhob Alice endlich das Wort und Carina konnte kaum glauben, was sie da hörte. „Es tut mir leid, Carina. Es ist alles meine Schuld!“ Angesprochene beobachtete entgeistert, wie ihre Freundin vor ihr auf die Knie sank und begann, herzzerreißend zu schluchzen.

Dann sprach sie so schnell weiter, dass Carina zuerst Probleme hatte, sie zu verstehen.
 

„Wäre ich nicht auf diese blöde Idee mit der Mutprobe gekommen, dann wären du und Tyson niemals in diesen Wald gegangen. Wenn ich nicht gewesen wäre, dann…dann würde Tyson vielleicht noch leben. Wegen mir ist mein Bruder tot und du musstest so viel Schlimmes durchmachen. Ich weiß, dass ich deine Freundschaft nicht mehr verdiene, aber ich bitte dich. Bitte hass mich nicht“, heulte sie hemmungslos und sah nun nach oben.
 

„Was redest du denn da?“, schrie nun die Blondine und kniete sich zu dem weinenden Mädchen. Dann packte sie sie fest an den Schultern. „Ich soll dir verzeihen? Es gibt nichts zu verzeihen Alice, denn immerhin ist es doch alles meine Schuld. Nur wegen mir sind Tyson und ich doch in den Wald gegangen. Wie kannst du dir nur die Schuld daran geben?“
 

Nun heulten sie Beide und ehe sie sich versahen, lagen sie sich gegenseitig in den Armen und gaben sich Halt. „Ich dachte, du würdest mich hassen“, schluchzte Alice und Carina schüttelte nur den Kopf. „Ich könnte dich doch niemals hassen Alice.“ Nachdem sie sich endlich wieder halbwegs beruhigt hatten, standen sie auf und gingen in Carinas Zimmer.

„Ich habe dir nie die Schuld gegeben Carina. Nur mir selbst und diesem verdammten Hollow. Du darfst nicht denken, dass du Schuld bist. Du hättest den Hollow niemals besiegen können. Ich bin nur froh, dass du noch lebst“, sagte die Schwarzhaarige und die Angesprochene sah zu Boden, bejahte jedoch Alices Entscheidung. Innerlich gab sie sich jedoch immer noch die Schuld. Diese Bilder würde sie nie vergessen. So lange sie lebte.
 

„Du…du scherzt doch, Kukaku“, flüsterte Yoruichi aufgebracht, während sie mittlerweile leichenblass war. „Sehe ich aus, als würde ich Scherze machen?“, fragte die Schwarzhaarige mürrisch und zog tief an ihrer Pfeife. Der Shihoin wurde schlecht, als sie realisierte, wie knapp ihre Tochter mit dem Leben davon gekommen war.

„Mittlerweile hat sie sich wieder etwas erholt. Sie geht wieder vor die Tür und trifft sich mit ihren Freunden.“ „Ich kann nicht glauben, dass sie das so leicht wegsteckt“, sagte Yoruichi. „Immerhin wurde einer ihrer besten Freunde vor ihren Augen von einem Hollow getötet. So schnell würde kein Kommandant das wegstecken.“
 

Carina gähnte zufrieden, als sie vom Training mit ihren Freunden zurückkehrte. Sie waren um die Wette gerannt und sie hatte sogar gewonnen. Tobias war zwar zuerst wegen ihrem Knöchel dagegen gewesen, aber sie hatte ihm versichert, dass die Wunde mittlerweile verheilt war. Das Training lenkte sie wenigstens von Tyson ab. Auch wenn es sie schwer bedrückte, dass sie immer noch kein Reiatsu hervorgebracht hatte.
 

Müde zog sie die Haustür auf und wäre beinahe in ihre Mutter hineingelaufen, aber diese trat noch rechtzeitig einen Schritt zur Seite. „Mama“, sagte das Mädchen verblüfft und blinzelte verwirrt. Stimmt, sie hatte den anstehenden Besuch ihrer Mutter total vergessen. Das war ihr wirklich noch nie passiert.

Auch Yoruichi blinzelte kurz, dann füllten sich ihre Augen beinahe sofort mit Mitleid. Carina presste ihre Lippen fest zusammen. Oh, wie sie diesen Blick doch nur hasste.
 

Doch sie hatte gar nicht die Zeit, sich großartig darüber aufzuregen, denn sogleich wurde sie von ihrer Mutter in eine Umarmung gezogen. Fast hätte die 11-Jährige nachgegeben, doch dann besann sie sich eines Besseren.

„Hey, du erdrückst mich ja. Mir geht’s gut. Ehrlich. Mach dir keine Sorgen.“
 

Die ehemalige Kommandantin löste sich von ihrer Tochter und sah Carina intensiv in die Augen, die genauso katzengelb waren, wie ihre Eigenen. „Carina“, sagte sie ruhig, „du musst dich nicht verstellen. Für niemanden.“

„I-ich weiß nicht, was du meinst. Ich mein es Ernst. Mir geht’s gut. Alice und wir Anderen trainieren momentan und wir haben wirklich viel Spaß. Wenn wir so weitermachen, dann werden wir bestimmt bald auf die Shinigami-Akademie gehen können.“
 

Yoruichis Gesichtszüge verhärteten sich und sie schien nach den richtigen Worten zu suchen. „Carina, du…“, sie legte ihr die Hände fest auf die Schultern.
 

„Du kannst gar kein Shinigami werden.“



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