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The side I want to hide

von

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Kenji

„Autsch!!!“ Die Klinge des Holzschwertes traf sie mitten auf den Kopf und stöhnend sackte Carina auf die Knie. Das würde wieder eine riesen Beule geben. „Der Sieg geht an Kuchiki“, sagte ihr Lehrer für Zanjutsu neutral und dem Mädchen war zum Heulen zumute. Warum musste Tobias auch ausgerechnet in ihrem Kurs sein?
 

Der Schwarzhaarige grinste und half ihr auf die Beine. „Musst du immer so fest zuschlagen? Das tut verdammt noch mal sehr weh“, maulte Carina und rieb sich den, schon leicht anschwellenden, Kopf.

„Ich versuche nur alles zu geben. Das tust du doch auch immer“, lachte er und sie setzten sich wieder auf ihre Plätze. „Ja, aber ich verpass dir deswegen keine blauen Flecken oder eine Beule.“
 

Seit ihrem Eintreten in die Akademie waren wenige Wochen vergangen. Alle Drei hatten sich relativ schnell eingelebt und versuchten, den Alltag gut zu bewältigen. Carina und Alice waren zusammen in Kido, während Tobias und Carina dies in Zanjutsu waren. Dann gab es da noch Hoho, diesen Kurs belegten Tobias und Alice gemeinsam. Alle anderen Fächer hatten sie voneinander getrennt, was Carina relativ schade fand. In Kido hatte sie keine Chance gegen Alice und in Zanjutsu bekam sie jedes Mal zu spüren, dass Tobias sich sehr für das Kämpfen mit einem Schwert begeisterte.

„Wenn sie mit mir zusammen in Hoho wären, dann würde ich es ihnen schon zeigen“, dachte sie und seufzte. Gerade gingen sie den langen Gang zur Kantine entlang, als Tobias sich neben ihr räusperte. „Sag mal, stören dich diese Blicke gar nicht?“, bemerkte er beiläufig und Angesprochene schnaubte nur.
 

„Lass sie doch starren. Das machen sie bei dir doch auch ständig. Nur, weil wir sozusagen adelig sind, heißt das doch noch lange nicht, dass wir etwas Besseres sind. Auch, wenn du dich gerne mal so verhältst.“ Bei ihrem letzten Satz musste sie unweigerlich grinsen. Der Kuchiki verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust, beließ es aber dabei.
 

Sie erreichten die Kantine, in der Alice bereits Platz genommen hatte und sich gerade genüsslich ein Schälchen Reis mit Gemüse gönnte. „Das Beste an der ganzen Sache ist wirklich das Essen“, sagte sie und Carina stimmte ihr bedingungslos zu. Im Gegensatz zu dem Essen in Rukongai war das Schulessen tatsächlich Luxus. „Da sieht man es mal wieder“, ertönte hinter ihnen eine großspurige Stimme und Tobias stöhnte genervt auf. Er wusste ganz genau, wer das war.
 

Auch Carina drehte sich genervt um. „Was willst du, Kenji?“, fragte sie genervt und betrachtete den Jungen vor ihr, der nur ein paar Monate älter war als sie selbst. Er hatte kurzes, schwarzes Haar und dunkelbraune Augen. Sein Körper wies dank seines Trainings viele Muskeln auf, was vielleicht der Grund dafür war, dass sich quasi alle Mädchen aus ihrem gemeinsamen Jahrgang auf ihn stürzten. Alle, außer Alice und Carina selbst. „Vielleicht ist sein Aussehen auch der Grund dafür, warum sie einfach nicht merken, dass er ein kompletter Vollidiot ist“, dachte sie und seufzte.
 

Von Anfang an waren die Drei und Kenji nicht miteinander ausgekommen, ganz einfach aus dem Grund, dass ihre Vorstellungen nicht den seinigen entsprachen.
 

„Jemanden wie dir Sakurai, der nur aus so niederen Verhältnissen stammt wie Rukongai, muss das Essen sicherlich schmecken“, redete er und sein selbst ernannter Fanclub stimmte ihm jubelnd zu. Als nächstes wandte er sein Gesicht Tobias zu. „Und du Kuchiki bist echt noch peinlicher. Hängst auch noch mit der rum. Schämt sich dein Clan eigentlich noch nicht für dich?“ Angesprochener knirschte angespannt mit den Zähnen. Jeder wusste, dass er es nicht ausstehen konnte, wenn man schlecht von seiner Familie sprach.
 

Kenji schaute verwirrt auf, als Carina sich ihm gegenüberstellte und ihn freundlich anlächelte. „Weißt du Kenji…“, begann sie und sah ihm genau in die Augen, „…du hast wirklich Talent. Bei dir kann ich mich nie entscheiden, ob ich lachen oder mich lieber übergeben soll.“
 

Neben dem entsetzten Aufkreischen seiner Fans, registrierte die Shihoin lediglich Kenjis Mund, der sich so schnell nach unten verzog, dass sie fast gelacht hätte.

Alice schien es ähnlich zu sehen, denn ihr Kichern durchdrang die bleierne Stille. „Du hast eine ziemlich große Klappe. Echt eine Schande, dass solche Idioten wie ihr auch noch adelige Namen tragen dürft.“ Carina lächelte gelassen. Beleidigungen dieser Art interessierten sie nicht sonderlich.
 

„Red soviel du willst. Mich interessieren deine Provokationen nicht und jeder, der ein wenig Verstand hat, weiß, dass du nur eifersüchtig bist. Du wärst selbst gerne ein Mitglied einer adeligen Familie, hab ich nicht Recht?“, fragte sie ihn spöttisch und traf mit dieser Aussage anscheinend voll ins Schwarze. Die eben noch so gelassenen Gesichtszüge des Jungen verzerrten sich zu einer wütenden Fratze und er spannte seine Armmuskeln zur Gänze an. Dann lächelte auch er plötzlich. „Soso, da hält sich wohl jemand für ganz schlau“, spottete er nun seinerseits und umkreiste die Blondine fast raubtierartig.
 

„Falsch. Ich kann nur Leute nicht ausstehen, die sich für was Besseres halten, obwohl sie es nicht sind“, erwiderte Carina, nun auch angespannt. Denn obwohl Kenji ein Großkotz war, hatte er leider Gottes wirklich etwas auf dem Kerbholz. „Carina, bitte lass uns gehen“, flüsterte Alice dicht hinter ihr und Carina hörte sie leise auf der Stelle auf und ab treten.
 

„Wieso Alice? Ich hab keine Angst vor diesem Großkotz“, sagte sie, denn langsam hatte sie ebenfalls genug von seiner nervigen Art. Andauernd schlich er um Alice und sie herum, als hätten sie irgendein Verbrechen begangen. Die Schule war schon anstrengend genug, da brauchte sie nicht auch noch ein lästiges und unnötiges Anhängsel.

Tobias trat einen Schritt vorwärts, zwischen Kenji und seine Freundin. „Es reicht jetzt. Lass uns in Ruhe Kenji. Ich bestimme selbst mit wem ich befreundet bin und mit wem nicht. Du gehörst definitiv zur zweiten Gruppe. Komm Carina, Alice hat Recht. Wir sollten gehen.“
 

Die 11-Jährige schnaubte entrüstet, doch dann drehte sie sich von Kenji weg und ging im Beisein von ihren Freunden aus der Kantine. In dieser Sache war das letzte Wort noch nicht gesprochen.
 

„Also echt Carina, ignorier diesen Idioten doch einfach. Das gibt sonst nur wieder Ärger“, sagte Alice bestimmt, während sie durch die langen Gänge der Akademie wandelten. „Ich weiß, aber er ist einfach so ein Arsch“, lautete die Antwort und Tobias stimmte ihr wortlos zu. „Wissen wir, aber daran wird sich nie was ändern.“ „Irgendjemand müsste ihn mal in seine Schranken weisen“, nuschelte das Mädchen, während sich ihr Gesichtsausdruck langsam änderte. Alice und Tobias stöhnten unisono auf. „Was ist?“, fragte Carina irritiert und der Kuchiki antwortete beinahe sofort. „Immer, wenn du diesen Ausdruck im Gesicht hast, haben wir nach spätestens ein paar Tagen riesen Ärger am Hals.“
 


 

„Und du bist sicher, dass das funktioniert?“, fragte Alice skeptisch, während Carina mit einer Haarnadel in der Tür herumstocherte. „Glaub mir, den Trick hat Ganju mal mit mir durchgezogen. Der funktioniert und ist verdammt unangenehm. Vor allem, wenn man noch zwei Zimmerkameraden hat, die es am nächsten Tag überall rum erzählen.“ Endlich ertönte ein kleines Klicken innerhalb der Tür und Carina grinste. Leise und überaus vorsichtig öffnete sie die Tür und zusammen huschten die Mädchen in das vollkommen dunkle Zimmer. „In Rukongai aufzuwachsen hat auch seine Vorteile. Man lernt, wunderbar im Dunkeln sehen zu können“, dachte Alice schadenfroh.
 

Die drei Betten standen in jeweils einer Ecke des Raumes und lautes Geschnarche erfüllte die Luft. Kenji lag genau unter dem Fenster, das Mondlicht erhellte sein gesamtes Gesicht. „Okay, dann los“, sagte Alice und Carina nickte. Das würde noch lustig werden.
 

„Ihr habt das wirklich durchgezogen?“, fragte Tobias am nächsten Tag, als Carina gerade Marmelade auf ihr Brötchen schmierte. „Natürlich. Oder hast du etwa gedacht, ich würde nur bluffen?“, fragte sie und der Kuchiki seufzte. „Um ehrlich zu sein habe ich es gehofft.“
 

„Hey, habt ihr schon das Neueste gehört?“, sagte ein rothaariges Mädchen, das plötzlich neben ihrem Tisch auftauchte. „Was denn?“, fragte Alice und musste ein breites Grinsen unterdrücken. Das Mädchen sprach genau die Worte aus, die Carina hören wollte. Lautes Gelächter erfüllte den Raum. Dies ging so lange, bis besagte Witzfigur den Raum betrat. Plötzlich herrschte eine eisige Stille. Kenji ging, mit immer noch zerzausten Haaren und einem purpurroten Gesicht, durch den Raum und setzte sich auf seinen Platz.
 

„Hey, Kenji“, rief Carina voller Vorfreude durch den gesamten Raum. Kenji sah verwirrt auf und seine Gesichtsfarbe verfärbte sich noch mehr, als er Carinas nächsten Spruch wahrnahm. „Sag mal, mit 12 müsstest du doch in der Lage sein eine Toilette benutzen zu können, oder? Ich gebe dir gerne eine Lösung für dein Problem.“ Eine Packung traf den Schwarzhaarigen am Kopf und als er das Etikett erkannte, presste er wütend die Luft durch seine zusammengebissenen Zähne hindurch. Jetzt lachte die gesamte Kantine, denn sie Situation war einfach zu komisch.
 

Tobias Stimme durchdrang für einen Moment das Gelächter. „Windeln passen echt gut zu dir, Kenji. Soll ich dir noch welche zu deinem Geburtstag schenken?“ Ein Stuhl fiel krachend zu Boden und alle Blicke fielen auf Kenji, der zornig aufgesprungen war. Er kochte vor Wut, während er mit schnellen Schritten auf die 3er Gruppe zuging, deren Wangen vom Lachen immer noch gerötet waren. Wenige Zentimeter vor Carina blieb er stehen, sodass sich ihre Nasen fast berührten.
 

„Das warst du, nicht wahr, Shihoin?“, knurrte er so leise, das nur die Drei es hören konnten. „Zahnpasta ist sowas von nützlich, findest du nicht Kenji? Vor allem auf der Pulsader. Ich gebe dir einen kleinen Tipp. Leg dich nie wieder mit uns an.“ Es war einer der wenigen Momente wo die drei, doch so unterschiedlichen, Freunde sowohl im Geiste als auch im Herzen eins waren. Kenji wich erschrocken zurück. Die Drei standen nun nebeneinander und schienen fast so etwas wie eine Mauer zu bilden. Ihre Haltung drückte so etwas entschlossenes, so etwas festes aus, dass er es für einen Moment nicht wagte zu atmen.
 

„M-macht doch, was ihr wollt“, schnaubte er und entfernte sich von ihnen. Ein Lächeln huschte über Alice Mundwinkel. „Dem haben wir es gezeigt“, sagte sie und Tobias nickte. „Der wird uns erstmal in Ruhe lassen. Als Team sind wir halt unschlagbar.“ Carinas Blick war auf Tobias und Alice gerichtet und ein warmes Gefühl durchdrang ihren Körper.
 

Ja, sie waren ein Team und das würde sich niemals ändern.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  fahnm
2012-01-27T21:04:26+00:00 27.01.2012 22:04
Super Kapi^^
Von:  Cortes
2012-01-27T19:10:04+00:00 27.01.2012 20:10
Ich find die ganze Geschichte echt gut bisher.
Frag mich wann Urahara von seiner Tochter erfährt?
Wann kommt das mti dem Hollow? Freu mich schon darauf!^^
Freue mich auf mehr.


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