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The side I want to hide

von

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Das Gespräch

Ihre Mutter starrte sie an, doch Carinas Augen hatten sich entsetzt geweitet, als sie die Person hinter Yoruichi ausgemacht hatte.
 

„Tobias“, hauchte sie.
 

Fassungslos starrte sie den schwarzhaarigen Kommandanten an, der ihr nun gegenüber stand. Ihr Körper hatte sich unbewusst leicht angespannt, Tobias war neben Alice der Letzte, den sie erwartet hatte. „Was machst du hier?“, fragte sie, war sich nur allzu bewusst, dass ihre Eltern sie beobachteten. Tobias Miene war kühl, als Kuchiki hatte er seine Gefühle stets bestens unter Kontrolle. „Ich bin nicht derjenige von uns Beiden, der sich rechtfertigen muss“, antwortete er, Carina zuckte zusammen, denn seine Stimme war erfüllt von einer Macht, die sie nicht gewohnt war. Sie senkte leicht den Kopf und wartete auf eine Reaktion seinerseits. Nach einer Minute des Schweigens begann er endlich wieder zu sprechen. „Ich will deine Version hören.“
 

„Bitte?“, fragte Carina, die glaubte, sich verhört zu haben. „Du hast mich schon verstanden. Ich will es von dir hören.“ Carina schwieg. Es Fremden zu erzählen war etwas anderes, als ihren Freunden, die Tyson persönlich gekannt hatten. Tobias blickte sie mit seiner gesamten Autorität als Taicho an, doch auch ihm fiel auf, dass es ihr schwer zu fallen schien. „Ich habe Tyson getötet“, sagte sie schließlich zögernd. Ein Stich durchfuhr Tobias, dennoch zuckte er nicht einmal mit der Wimper. „Es war ein Unfall, ich…ich hab die Kontrolle verloren und…ich kann mich nicht einmal richtig daran erinnern. Ich weiß das alles erst seit einem Jahr. Und...da gibt es noch etwas.“ Ihre Hände ballten sich zu Fäusten. Sie spannte die Schultern so heftig an, dass Tobias kurz glaubte, sie würde ihn angreifen. Nach ein paar tiefen Atemzügen sprach sie weiter. „Nachdem Aizen Toshiro niedergestreckt hatte, hat er es mir gesagt. Der Hollow war nicht zufällig dort.“
 

Wut durchflutete ihre Adern, für einen Moment war sie unfähig zu sprechen. Doch das war gar nicht mehr notwendig. Tobias hatte es auch so verstanden, sein Gehirn arbeitete wesentlich schneller, als das von anderen Shinigamis. Steckte Aizen denn wirklich hinter allem Schlechten, was in ihrem Leben je passiert war? „Und dann…dann hat er gesagt, dass er lediglich meine Kräfte erproben wollte.“ Ihre Stimme bebte vor Zorn, sie blickte ihn jetzt direkt an. „So, jetzt weißt du alles. Ich weiß, dass es allein meine Schuld ist und ich will auch nicht, dass du das anders siehst. Es ist nun mal so.“ „Allerdings“, erwiderte der Kommandant der 12. Division hart, während er die Arme vor seiner Brust verschränkte.
 

Yoruichi und Kisuke standen abseits genug, um nicht gehört zu werden, allerdings waren sie in der Lage, jedes Wort des Gespräches zu vernehmen. „Dieser miese Bastard“, fauchte Yoruichi und es gab keinen Zweifel, dass sie Aizen am liebsten den Kopf abreißen wollte. Kisuke schwieg, seine Gedanken überschlugen sich, er ging jede Option einzeln durch. Was hatte sich Aizen davon erhofft? Hatte er etwa geglaubt, dass Carina sich ihm anschließen würde? Oder steckte etwas anderes dahinter?
 

„Zeig es mir“, forderte Tobias schließlich, Carina zog beide Augenbrauen in die Höhe. „Wovon sprichst du?“, fragte sie verwirrt, Tobias hatte ihr noch nie einen Befehl erteilt. „Ich will, dass du mir deine Maske zeigst. Deine Kräfte“, sprach er, sorgte dafür, dass Carina kurz nach Luft schnappen musste. „Nein“, antwortete sie wie aus der Pistole geschossen und nahm eine abwehrende Haltung ein, indem sie ebenfalls die Arme verschränkte. „Was?“, fragte Tobias verblüfft, wirkte nun auch wie vor den Kopf gestoßen. „Ich werde dir meine Kräfte nicht zeigen. Niemals.“ Für Carina war die Sache damit abgeschlossen, doch Tobias sah das eindeutig anders. Gegen Carinas Erwartungen wurde er nicht wütend, nein, er blieb sogar für seinen Geschmack ziemlich sachlich.
 

„Die Hollowfikation ist nichts weiter als ein wissenschaftlicher Vorgang, ich habe alles darüber in Erfahrung gebracht. Du bist zwar nicht hollowfiziert worden, aber die Situation ist dieselbe. Wenn du mir die Möglichkeit geben würdest, das zu untersuchen, dann könnte ich sicherlich was dagegen unternehmen.“ Carina schluckte die Wut, die sich in ihrem Magen gebildet hatte, herunter. Mit einem Blick auf ihren Vater sagte sie: „Wenn mein Vater es bisher nicht geschafft hat, etwas dagegen zu unternehmen, bezweifele ich, dass du es besser machst.“ Carina hatte gewusst, dass diese Worte Tobias kränken würden und sie hatte Recht behalten. Seine Miene verzog sich, doch immer noch blieb er vollkommen ruhig.
 

„Du solltest dich nicht so quer stellen. Es ist doch nur ein Experiment.“ Abscheu spiegelte sich sofort auf Carinas Gesicht wieder. Yoruichi dachte für einen Moment, dass sie ihren besten Freund schlagen würde, doch ihre Tochter hatte sich anscheinend vollkommen unter Kontrolle. Als sie sprach, war ihre Stimme kalt wie Eis. „Komisch. Aizen hat fast dasselbe zu mir gesagt. Das das alles nur ein Experiment war. Ich werde nicht mit dir diskutieren, darauf kannst du lange warten. Ich erwarte nicht von euch, dass ihr mir vergebt, also erwarte du auch nicht von mir, dass ich euch das zeige, was ich am meisten an mir verabscheue.“
 

Sie drehte sich auf dem Absatz um, mit der festen Absicht zu gehen. Tobias Stimme hallte ihr hinterher und zum ersten Mal schien er richtig wütend zu sein. „Ach, du willst jetzt tatsächlich einfach so gehen? Zu den anderen Hollows, ja?“ Carina blieb abrupt stehen, es fühlte sich an, als ob sie plötzlich zu Stein erstarrt war. Ihr Kopf flog zu ihm herum und jetzt lag eine deutliche Warnung in ihrem Tonfall. „Wag es nie wieder, sie so zu nennen“, flüsterte sie, doch sie hätte genauso gut brüllen können, denn ihre Aura hatte etwas Gefährliches angenommen. Tobias schien das so ziemlich egal zu sein. „Wieso denn? Sind sie dir etwa wichtig? Sind die jetzt deine Freunde, oder was?“ „Ja, allerdings“, erwiderte Carina nun mit lauter und durchdringender Stimme.
 

„TJA, HOLLOWS MÜSSEN JA ZUSAMMENHALTEN, NICHT WAHR?“

„SIE HABEN MEHR FÜR MICH GETAN, ALS DU ES JE KÖNNTEST!!“
 

Beide hatten geschrieen und atmeten nun schneller. Und beide wussten sie, dass sie eine unsichtbare Linie übertreten hatten. „Gut“, sagte Tobias, seine Stimme war jetzt wieder kontrolliert, was Carina nur noch wütender machte. „Wenn ich so nicht weiterkomme, dann bringe ich dich halt dazu, die Maske aufzusetzen.“ Carina konnte nicht anders. Sie lachte glockenhell auf, ihre Stimme triefte vor Hohn und Spott. „Mich dazu bringen? Wie bitte willst du das denn schaffen?“ Tobias grinste, während er sein Schwert zog und die Klinge auf die Gleichaltrige richtete. „Mit Gewalt“, sagte er und Carina zweifelte keine Sekunde lang an dieser Aussage. Tobias Augen hatten etwas angenommen, was sie noch nie bei ihm gesehen hatte. Er war bereit zu töten, wenn es nötig war. Und sie wusste, dass er das konnte.
 

Die 15-Jährige schluckte. Seit Tobias die Akademie verlassen hatte, hatte sie nicht mehr gegen ihn gekämpft oder ihn kämpfen sehen. Sie wusste nicht wie er kämpfte, geschweige denn, welche Fähigkeiten sein Zanpakuto besaß. Kurz gesagt: Sie hatte überhaupt keine Ahnung von seinem Kampfstil. Konnte sie es mit ihm aufnehmen? Für sie war es keine Frage, dass sie längst über dem Niveau eines Vizekommandanten war, aber konnte sie sich mit einem Kommandanten messen? Dennoch, die wichtigere Frage war eine andere. Konnte sie ihm wirklich wehtun?
 

Yoruichi wollte sich das nicht länger ansehen. Sie machte einen Schritt vorwärts, doch bevor Kisuke sie aufhalten konnte flog schon Carinas Kopf in ihre Richtung. „Halt dich da raus. Das ist mein Kampf“, fauchte sie regelrecht und Yoruichi erstarrte auf der Stelle. Der Blick ihrer Tochter war mehr als nur eindringlich, die ehemalige Kommandantin hatte das Gefühl, Carina sei um Jahre gealtert seit die Wahrheit ans Licht gekommen war. Es schien Ewigkeiten her zu sein, seit die Jüngere sie direkt angesprochen hatte. Widerwillig blieb sie stehen, trat wieder einen Schritt zurück. Wenn sie jetzt eingreifen würde, würde sie Carina wahrscheinlich nur einen weiteren Grund liefern, sie zu ignorieren.
 

Carina wandte ihren Blick wieder Tobias zu, dieser wirkte entschlossener denn je. „Wie du willst“, sagte sie schließlich und ging leicht in die Knie, zog allerdings nicht ihr Zanpakuto. „Kämpfen wir!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  fahnm
2012-12-29T21:02:34+00:00 29.12.2012 22:02
Jetzt wird es Interesant.^^
Von:  Cortes
2012-12-28T18:19:25+00:00 28.12.2012 19:19
Zeigs ihm Carina!
Mach Tobias Platt!

Ach ja, gutes Kapitel.


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