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The side I want to hide

von

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Das Training Teil 2

Doch sie kam nicht dazu. Gerade, als ihre Faust nach vorne schnellte, durchschlug ein roter Kidostrahl ihre Seite. Ihre Augen weiteten sich. Was zum Teufel…
 

Man konnte nicht sagen, wer entsetzter darüber war, denn Yoruichis Augen waren ebenso groß geworden wie die ihres Sprösslings. Blut spritzte aus der Wunde und die Vizekommandantin stöhnte vor Schmerz. Sie presste eine Hand in ihre Seite, während sie versuchte sich zu beruhigen. „Netter Plan, den ihr da ausgetüftelt habt“, keuchte sie und lehnte sich mit ihrem Rücken an einen Felsen. „War das nicht etwas übertrieben?“, fragte Yoruichi Kisuke, der Benihime langsam sinken ließ. „Ich dachte, ich unterstütze dich ein wenig“, sagte er in einem fröhlichen Tonfall, seine Augen wurden jedoch durch seinen Hut verdeckt.
 

Die Umgebung verschwamm langsam vor ihren Augen. Carina wurde schneeweiß, der hohe Blutverlust zeigte seine Wirkung. Sie rutschte an dem Felsen herab. „Schön, ihr habt gewonnen. Jetzt lasst mich endlich in Ruhe“, stieß sie schmerzerfüllt hervor. „Ich denke nicht, dass wir das tun können. Zuerst setzt du deine Kräfte ein“, lautete Kisukes Antwort, seine Stimme hatte jegliche Fröhlichkeit verloren. Die 15-Jährige ließ ihren Kopf nach unten sinken, sodass ihr Kinn ihr Dekollete berührte. „Wann kapiert ihr es endlich? Ich werde…“, sie kam nicht dazu ihren Satz zu beenden, denn auf einmal packte eine Hand sie am Kragen und riss sie in die Höhe. Kisuke hob sie so weit nach oben, dass sie den Boden gerade noch mit den Zehenspitzen berühren konnte. „Oh doch. Du wirst“, sagte er bestimmt, es klang beinahe wie ein Befehl. Sie schluckte, doch schlussendlich hielt sie dem Blick ihres Vaters stand. Und dann tat er etwas, womit sie nicht gerechnet hatte. Seine Hand krachte mit voller Wucht in ihre stark blutende Wunde, die er ihr vor wenigen Minuten zugefügt hatte.
 

Ihr Schrei zerriss die Stille und hallte durch den kompletten Trainingsraum. Blut, warmes Blut spritzte erneut auf den Boden und der Schmerz war so entsetzlich, dass der sonst so taffen Shinigami Tränen in die Augen schossen. Jetzt kroch ihr die rote Flüssigkeit auch die Kehle hinauf und ließ sie würgen. Es trat über ihre Lippen und lief die Mundwinkel herab, wo es sich schließlich löste und zu Boden tropfte. Kisuke hob seine Hand, die nun von Blut befleckt war und richtete sie erneut auf die aufgerissene Seite seiner Tochter. „Was soll das?“, rief Yoruichi entgeistert aus, denn nach ihrer Auffassung war es genug. Carina hatte schon lange genug, sie verlor zu viel Blut. „Ganz einfach“, antwortete Kisuke und die Vizekommandantin erstarrte, als Kisukes stechender Blick sich in ihre Augen bohrte. „Wenn du deine Hollowkräfte nicht einsetzt, dann beweist mir das, dass du nicht reif genug für den Krieg gegen Aizen bist. Also werde ich dafür sorgen, dass du nicht daran teilnehmen kannst.“ Angesprochene schnappte entsetzt nach Luft, als sie sich der Worte ihres Vaters vollends bewusst wurde. Das konnte er doch nicht ernst meinen. Sein nächster Schlag beförderte sie durch einen der unzähligen Felsen. „Ist das erbärmlich“, dachte sie, als sie die Augen öffnete und bemerkte, dass sie auf dem Bauch lag und es nicht schaffte aufzustehen. Ächzend und mit letzter Kraft stemmte sie sich hoch und blieb auf ihren Knien sitzen. Das konnte er nicht machen. Sie musste bei dem Kampf gegen Aizen dabei sein. Sie hatte sich doch geschworen alles in ihrer Macht stehende zu tun, um diesen Verräter aufzuhalten.
 

Ihre Augen weiteten sich, als sie seine Präsenz unmissverständlich über sich wahrnahm. Sie warf sich im letzten Moment zur Seite und sah, wie sein Zanpakuto die Stelle traf, wo sie nur wenige Sekunden zuvor noch gehockt hatte. Zum ersten Mal seit langer Zeit spürte sie eine Wut in sich aufkochen, die nichts mit ihrem Hollow zu tun hatte. Verdammt noch mal, sie würde sich doch nicht von ihrem eigenen Vater herumschubsen lassen. Er behandelte sie wie einen Schwächling, wie ein Kind, das keine Ahnung hatte. „Dabei seit ihr diejenigen, die keine Ahnung habt“, dachte sie und plötzlich war sie wieder auf den Beinen. Ihre Haare hingen ihr im Gesicht, sodass Kisuke ihre Augen nicht sehen konnte. Doch er bemerkte sofort, dass sich etwas verändert hatte.
 

Ihre Schläfen begannen auf unangenehme Art und Weise zu pochen, noch nie war sie sich ihres Körpers so sehr bewusst gewesen. „Na schön“, murmelte sie und hob die Hand zum Gesicht. Ihre Fingerspitzen berührten nun ihre Stirn. „Ich gebe euch was ihr wollt, aber sagt im Nachhinein nicht, ich hätte euch nicht gewarnt.“ Die Maske bedeckte kaum ihr Gesicht, da machte sie einen Satz nach vorne, die Klinge Totsukas prallte auf die ihres Vaters. Die Wut breitete sich nun in ihrem ganzen Körper aus. Sie fühlte sich nicht wie so oft kalt an, wenn ihr Hollow die Überhand gewann. Nein, sie war heiß, kochend heiß und kam ausschließlich von ihr selbst. Sie konnte sich nicht daran erinnern jemals so wütend gewesen zu sein, nicht einmal auf Aizen.
 

Immer wieder trafen Benihime und Totsuka klirrend aufeinander. Carina wusste, dass es aussichtslos war, sie hatte nicht die geringste Chance gegen ihren Vater. Wahrscheinlich hätte sie selbst unverletzt keine Chance gegen ihn. „Na bitte, da haben wir es doch“, sagte Kisuke fast schon erfreut, für Carina klang es mehr nach einer versteckten Provokation. „Halt den Mund“, zischte sie mit ihrer dunklen und verzerrten Stimme. Verdammt, heute wollte aber auch gar nichts funktionieren. Er war meisterhaft in Zanjutsu und auch seine Blitzschritte standen ihren in nichts nach. Und er verlor im Gegensatz zu ihr auch nicht so viel Blut. Bisher hatte sie ihm lediglich einen kleinen Kratzer an der Wange zufügen können, der mittlerweile nicht einmal mehr blutete. Und genau das wollte sie. Sie wollte Blut sehen.
 

Schwarze Blitze entsprangen ihrer Klinge und prallten wenige Sekunden später auf den blutroten Schild ihres Vaters. „Unglaublich“, flüsterte Yoruichi so leise, das nur sie es hören konnte. „Eigentlich dürfte sie sich gar nicht mehr bewegen können, geschweige denn stehen. Der Blutverlust scheint ihr gar nichts mehr auszumachen.“ Kisuke dachte ähnlich, allerdings noch ein paar Schritte weiter. „Vermutlich dämpfen die Kräfte ihres Hollows das Gefühl des Blutverlusts. So kann sie auch dann noch weiterkämpfen, wenn sie körperlich schon längst ihr Limit erreicht hat.“ Es konnte positiv und negativ zugleich sein. Sie konnte immer noch kämpfen. Aber was würde passieren, wenn sie die Maske wieder abnahm…?
 

Abrupt blieb er stehen, Carina tat es ihm gleich. Verwirrt fokussierte sie ihn um herauszufinden, was er jetzt vorhatte. „Es reicht“, verkündete er. Carina starrte ihn ungläubig an. „Wie bitte?“, zischte sie und ihr Körper schien vor Wut anzuschwellen. „Es reicht. Du hast genug gekämpft. Yoruichi hatte Recht, du hast genug.“ Ein tiefes Grollen drang aus ihrer Kehle. Die ganze Zeit provozierte er sie und jetzt wollte er plötzlich, dass sie aufhörte? Sollte das vielleicht ein schlechter Scherz sein? „Nimm die Maske ab“, sagte er, seine Stimme klang nun wieder sanfter.
 

Ein schwaches Lächeln legte sich auf ihre Lippen. „Ach, hast du’s endlich kapiert?“, fragte sie und mit einer einfachen Handbewegung zog sie sich die Maske vom Gesicht. Sie wusste, was nun kommen würde und schloss die Augen. Es dauerte keine 20 Sekunden. Von einem auf den anderen Moment wurde ihr gesamter Körper von einer Welle aus purem Schmerz erfasst. Ihre Wunden begannen wieder stärker zu bluten und erneut sammelte sich die rote Flüssigkeit in ihrem Mund. Ihre Beine konnten sie nicht mehr halten und brachen wie Streichhölzer unter ihr weg.
 

Sie spürte, wie sich Arme um sie legten und sie sanft zu Boden gelegt wurde. Kisukes besorgtes Gesicht tauchte über ihr auf. „Ich hatte euch gewarnt“, wisperte sie und lachte schwach. Ihre Augen klappten wie von selbst zu und sie gab sich der erlösenden Dunkelheit hin.
 

Es kam ihr vor, als wären nur wenige Sekunden vergangen. Als sie die Augen aufschlug, schnappte sie rein aus Reflex nach Luft und versuchte sich aufzurichten, doch sofort begann ihr Körper zu protestieren. Sie hob ihren Kopf leicht an und entdeckte Sensoren, die an verschiedenen Stellen ihres gesamten Körpers befestigt waren. Während sie nebenbei registrierte, dass sie nur noch ihre Unterwäsche und ein dünnes Top trug, bemerkte sie auch eine Transfusion, die an ihrer linken Hand befestigt worden war. „Dafür bring ich dich um“, sagte sie laut in die Stille des Raumes hinein, denn sie wusste ganz genau, dass er sich irgendwo hier herumtreiben musste. Ein leicht nervöses Lachen war zu hören und nur wenige Sekunden später trat Besagter in ihr Blickfeld.
 

„Ich warte“, sagte sie und funkelte ihn dabei böse an. Er zog beide Augenbrauen in die Höhe und fächerte sich mit seinem Fächer Luft zu. „Worauf?“

„Auf eine besonders gute Erklärung“ antwortete sie ruhig und verschränkte die Arme vor der Brust. Er lachte leicht auf. „Jetzt benimm dich doch nicht wie ein beleidigtes Kind, Carina. Die Infusion beschleunigt lediglich deinen Heilungsprozess und die Sensoren hab ich angebracht, um deinen Zustand zu überwachen und um einer meiner Theorien nachzugehen.“
 

Für einen Moment schwieg die Vizekommandantin. „Keine Experimente?“, fragte sie argwöhnisch und bemerkte sofort, wie er ernst wurde. „Nein“, sagte er bestimmt und so aufrichtig, dass Carina sich einen Moment dafür schämte, dass sie diese Möglichkeit auch nur in Betracht gezogen hatte. Sie biss sich leicht auf die Zunge. „Tut mir Leid. Ich bin ein wenig empfindlich was das angeht.“ Er tippte ihr mit seinem Fächer gegen die Stirn. „Schon in Ordnung“, sagte er in seinem üblichen überschwänglichen Tonfall, woraufhin seine Tochter die Augen verdrehte.
 

„Na schön, was hast du raus gefunden?“, fragte sie, während er die Sensoren entfernte. „Wie kommst du auf die Idee, dass ich überhaupt etwas herausgefunden habe?“, fragte der Hutträger und fächelte sich mit dem Fächer Luft zu. Carina warf ihm daraufhin einen dermaßen spöttischen Blick zu, das er sogleich mit seiner Erklärung begann. „Nun ja, wie du sicherlich bereits festgestellt hast, regeneriert sich dein Körper weitaus schneller als der Körper normaler Shinigamis.“ Carina nickte. „Das wirklich bemerkenswerte ist, dass die Träger deiner Seele um ein vielfaches stabiler sind als die der Vizards. Aber das liegt daran, dass die Proportionen anders verteilt sind.“
 

„Äh…und das heißt was?“, fragte sie nach und Kisuke lachte leise auf. „Nun ja, lass es mich so ausdrücken. Die Vizards lassen sich in ca. 70 % Shinigamikräfte und 30 % Hollowkräfte aufteilen, bei den Arrancar ist es andersherum. Bei dir ist es…“ „jeweils die Hälfte“, fiel sie ihm ins Wort, denn gerade keimte eine Erinnerung in ihr auf.
 

^^ Flashback ^^
 

„Du hörst mir nicht richtig zu. Hollowfikation nennt sich der Prozess, wenn ein Shinigami in den Bereich eines Hollows eintritt und somit dessen Kräfte erlangt. Aber ich bin seit deiner Geburt ein Teil von dir.“ „Was willst du mir damit sagen?“ Carina drehte sich der Magen um. Sie konnte sich denken, was jetzt kommen musste. „Du Carina, bist die fleischgewordene Grenze zwischen einem Hollow und einem Shinigami. 50 zu 50. Ein halber Hollow.“
 

^^ Flashback Ende ^^
 

„Ist das schlecht?“, fragte sie und ein flaues Gefühl stieg ihr die Kehle hoch, als sie sich an die erste Begegnung mit ihrem Hollow erinnerte. „So wie ich das sehe hat die Sache Vor- und Nachteile. Deine Seele ist, wie bereits gesagt, intakter als die der Vizards. Das bedeutet einerseits, dass bei der Verwendung der Hollowkräfte keine Gefahr für deine Seele besteht. Andererseits…“, er zögerte kurz, beendete den Satz dann jedoch. „Andererseits ist es dadurch unmöglich, diesen Zustand jemals ungeschehen zu machen.“ Einen kurzen Moment lang rührte sich niemand, dann lächelte die Vizekommandantin und sah ihrem Vater in die Augen. „Was schaust du denn jetzt wie 3 Tage Regenwetter? Ich habe sowieso nie damit gerechnet, dass ich diese Seite von mir loswerde, es ist okay. Ich komme mittlerweile viel besser damit klar und wer weiß, vielleicht macht es mir irgendwann gar keine Probleme mehr.“ Kurz überdachte sie ihre Aussage. „Nun ja, bis auf die Tatsache, dass Alice wohl nie wieder ein Wort mit mir sprechen wird und Soi Fon mich aus der zweiten Division schmeißen wird.“
 

„Um letzteres wird sich deine Mutter bestimmt gerne kümmern“, meinte Kisuke amüsiert und Carina seufzte genervt auf.
 

„Genau das befürchte ich auch.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Hitsugaya
2019-03-05T18:31:57+00:00 05.03.2019 19:31
Ich habe die Story heute erst angefangen zu lesen und könnte mein Handy nich aus der Hand legen es war so fesselnd, ich musste einfach weiter lesen und hätte heulen könne als ich gesehen habe das es das letzte Kapitel is, ich hoffe das sie noch weiter geht. :)) und wenn das sie bald weiter geht. XD

Ich bin echt gespannt wie sich das alles noch entwickelt. :))
Ich hoffe das sie sich wieder einigermaßen mit Tobias, Toshiro und Alice verträgt. Aber ob Alice wieder mit ihr so befreundet sein wird is fraglich. Verzeihen vllt aber mehr vllt nich.

LG Hitsu
Von:  SunRises
2014-02-21T10:47:26+00:00 21.02.2014 11:47
Supii :)) eigentlich schäme ich mich fast dafür, nicht kommentiert zu haben ...:D super Kapi
Von:  fahnm
2014-01-28T22:10:36+00:00 28.01.2014 23:10
Super Kapi^^
Es geht weiter.^^


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