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Young Hearts 2

The next Generation
von

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Prolog

Es gab eine Zeit, in der diese Region erfüllt war, von den Kämpfen der Rivalität. Rudel von Wölfen, Brüder und Schwestern im Blute, kämpften gegeneinander. Damals hätte ihre Rivalität ihnen beinahe das Leben gekostet, doch die Kriege kamen zur Ruh, als die großen Anführer auftauchten und Frieden über die Welt brachten. Irgendwann, als sie glaubten, dass ihre Brüder und Schwestern in der Lage waren, den Frieden selbst zu wahren, zogen sie sich wieder aus den Geschehnissen der Welt zurück.

Doch der Friede sollte nur von kurzer Dauer sein, zu sehr waren ihre Herzen erfüllt von Hass und Neid, zu sehr waren sie zerfressen von Schmerz und Leid.

Lange waren diese ehrwürdigen Geschöpfe nicht mehr gesehen, doch nun waren sie zurück und sie kamen nicht allein. Mit ihnen kehrte wieder der Frieden ein und ein Welpe ward geboren, dessen Schicksal, das dreier Rudel miteinander verknüpfen würde. Der Welpe wuchs heran in Qual und Leid, doch er schöpfte aus diesen stätigen Begleitern Mut und Kraft und lief auf vier Pfoten einer neuen Zukunft entgegen.

Er hatte sein Glück gefunden und nun war es an der Zeit, dass wiederum seine Welpen ihrem Schicksal entgegentraten und sich den Gefahren ihres Lebens stellen mussten. Mögen diese nun von großer Bedeutung sein oder nicht, jede Gefahr würde ein Meilenstein auf dem Weg ihrer Bestimmung sein.

Noch lagen sie, behütet von ihren Vätern in ihren Betten, doch schon bald würden sie selbst auf sich Acht geben müssen.
 

Det yuškèya naği, pathúš`ič`iya etáŋhaŋ. Wakú tĥàwa ĥupáhu, kitĥàwa watĥógla naği wóablakelahí.

Eine freie Seele, gebeugt von Pflichtgefühl. Gebt ihr Schwingen, damit ihr wilder Geist zur Ruhe kommt.
 

Watĥógla naği kiníča ihúŋniyaŋ, éyaš icamna wóablakelahí, toháŋl glukáwa kĥó ičú wóluzahe,

Eine unruhige Seele braucht Beständigkeit und Grenzen, doch der Sturm kann sich nur beruhigen, wenn man sich ihm öffnet und ihm etwas von seiner Geschwindigkeit abnimmt, auch wenn es nichts zu wiegen scheint.
 

Ein stiller Rabe braucht den Rat eines Kauzes, der ihm Wind unter den Schwingen gibt und seinen Geist beflügelt.
 

Drei Teile eines Ganzen: rot, gelb und blau; Fisch, Vogel und Wolf; Wasser, Erde und Luft; Freiheit, Gleichheit und Einigkeit

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Ich werde nach und nach noch die restlichen Übersetzungen einfügen (auch wenn ich nicht für ihre Richtigkeit garantiere :P). Im Prinzip steht das, was in der ersten Zeile steht, auch in der zweiten, aber ich dachte, dass es ganz schön wäre, wenn ich sie euch nochmal in Hakus Muttersprache aufschreiben könnte :3

Ich bin wirklich gespannt, wie viele von euch mir hierher folgen werden! >.<

Zukunftswünsche dürfen sehr gerne geäußert werden :3
 

lg~

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Everyday Life

„Tschüss, Papa.“, sagte der junge Wolf, nahm die Lunchbox von seinem Vater entgegen und ging durch die Haustür.
 

„Tschüss, Hotaru.“, antwortete der großgewachsene, blonde Mann mit den blauen Augen.
 

„Tschüss, Papa.“, sagte auch die Wölfin und wollte ebenfalls ihre Lunchbox an sich nehmen, als ihr Vater sie plötzlich zurückhielt.
 

„Halt. Gib mir deine Tasche.“, überrascht sah sie ihn an, doch als sie seinen strengen Blick sah, fügte sie sich der Anordnung. Haku nahm den Rucksack seiner Tochter, machte ihn auf und holte ein rotes Oberteil heraus.
 

„Ich bekomme alles mit, merk dir das. Solltest du nochmal versuchen ein kurzes Top oder ähnliches an mir vorbei zu schmuggeln, musst du mit Konsequenzen rechnen.“, sein Tonfall war streng und mahnend.
 

„Ja, Papa.“, sagte sie kleinlaut und entschwand hinter ihrem Bruder aus der Tür.
 

„Begleite sie zur Schule und komm dann zu Emily`s Hütte. Wir gehen heute auf die Jagd.“, sagte er, an die schöne Wölfin gewandt, die neben ihm stand und die ganze Szene aufmerksam beobachtet hatte.
 

„Ja, Vater.“, antwortete Fia und neigte respektvoll ihren Kopf.
 


 

„Was soll das?! Er behandelt mich wie einen Welpen!“, die Blauäugige, deren blondes Haar, das zu zwei Zöpfen gebunden war, ihr bis zu den Oberschenkeln reichte, stapfte wütend die Straße hinab.
 

„Mai?“
 

„Ich meine, das kann er doch nicht machen!“
 

„Mai?“
 

„Was?!“, fuhr sie ihren Bruder an.
 

„Wir sind noch Welpen, naja Jungtiere, vergiss das nicht.“, erinnerte sie ihr Bruder, der seine dunklen Haare im Nacken zu einem kurzen Pferdeschwanz zusammengebunden hatte und dessen weiser Blick den ihren traf.
 

„Es ist trotzdem nicht fair, Hotaru!“
 

„Dieses Jahr werden wir unsere Aufnahmeprüfung machen, also reg dich nicht auf.“
 

„Wie sollen wir die je bestehen? Er war doch noch nicht einmal mit uns auf der Jagd!“
 

„Er wird mit euch jagen gehen, ihr solltet vielleicht einfach etwas mehr Respekt zeigen. Er ist nicht nur unser Vater, sondern auch unser Alpha, vergesst das nicht.“, sagte die sanfte Stimme der Wölfin, die die beiden begleitete.
 

„Du hast gut reden, Fia. Mit dir geht er ja auch auf die Jagd!“
 

„Ich bin älter als ihr und eine Wölfin.“, seufzend streichelte Mai ihr entschuldigend über den Kopf: „Ich weiß, du hast Recht. Es tut mir leid, Fia.“
 

„Schon in Ordnung. Ihr solltet jetzt ein wenig eure Beine in die Hand nehmen, sonst sind wir bald spät dran.“, Hotaru schaute auf die Uhr und erschrak. Gemeinsam eilten sie zur Schule. Bevor sie das Schulgebäude betraten, drehten sie sich noch einmal um und winkten ihrer großen Schwester.
 

>Die beiden werden wirklich schnell groß. Ich kann ja verstehen, wie sie sich fühlen müssen, doch im Moment sind sie nicht grade einfach. Der mangelnde Respekt, den sie Jack und Haku entgegenbringen wird noch für einigen Ärger sorgen, denn ich denke, dass sie gerne mal vergessen, dass Jack und Haku unsere Alphatiere sind und Respektlosigkeit nicht einfach so dulden, auch innerhalb der Familie nicht.<
 

So schnell sie konnte, lief Fia zurück zu ihrem Vater, der bereits an der Hütte auf sie wartete: „Hat sie sich wieder beruhigt?“
 

„Ja, ich denke schon.“
 

„Gut, dann lass uns los. Ich will dich heute nur etwas Kleines jagen lassen. Ich möchte, dass du einen Feldhasen fängst. Sie mögen zwar klein sein, aber auf offenem Feld sind sie schwer zu fangen.“, sagte er und verwandelte sich in einen gold-silbernen Wolf, der, ohne zurückzublicken, tiefer in den Wald lief.

Wenn Haku etwas mit seinen Jungen trainierte, dann war er rigoros, er war dann nicht länger der liebende Vater, sondern das Alphatier. Er duldete keinen Widerspruch und auch, wenn Jack seine Maßnahmen manchmal nicht angemessen fand, so wusste Haku doch genau, worauf er ihre Kleinen vorbereiten wollte… auf das echte Leben. Das Leben, das er einst in der Prärie führen musste, das Leben eines echten Wolfes, der nicht durch das Überangebot der Großstadt faul und gefräßig geworden ist.
 


 

„Hey Mai, hast du Lust später mit mir auszugehen?“, fragte der Schwarzhaarige.
 

„Wie oft soll ich es dir noch sagen, Sascha? Ich gehe nicht mit dir aus.“
 

„Ich will doch nur mit dir ins Kino oder Eisessengehen. Du kannst auch gerne deinen Bruder mitbringen.“
 

Kurz überlegte sie, als ihr wieder einfiel, was ihre Schwester zu ihr gesagt hatte: „Tut mir leid, aber es geht wirklich nicht. Ich hatte heute Morgen eine kleine Auseinandersetzung mit meinem Vater und muss mich erst wieder mit ihm gutstellen.“
 

„Vielleicht ein anderes Mal?“, fragte Sascha sie hoffnungsvoll.
 

„Ich überleg`s mir.“, sagte die Blonde lächelnd und wandte sich von ihrem Verehrer ab.
 

„Mai, wo bleibst du denn? Wenn wir nach der Nummer heute Morgen nicht pünktlich sind, dann dreht er uns den Hals um!“
 

„Ich komm ja schon.“, sagte sie, hakte sich bei ihrem Bruder unter und verließ mit ihm das Schulgebäude, ohne sich noch einmal umzusehen.
 

Vor dem Schulgebäude saß bereits die große Wölfin und wartete auf sie. In jeder anderen Stadt wären die Leute wohl in Panik ausgebrochen, wenn ein Wolf mitten auf einem öffentlichen Gelände gesessen hätte, doch für die Leute war Fia Alltag geworden. Es war normal, dass die `zahme` Wölfin die Familie Bannistor begleitete und die Kinder jeden Tag zur Schule brachte und wieder abholte.
 

„Wie ist er drauf?“, fragte Mai vorsichtig.
 

„Ganz gut, aber du kannst immer mit ihm sprechen, das weißt du doch, Mai.“
 

„Ja, aber manchmal habe ich einfach Angst vor seiner Reaktion.“
 

„Und das ist auch gut so.“, sagte Fia und ohne ein weiteres Wort ging das Dreiergespann nach Hause, wo Haku bereits mit dem Essen auf sie wartete.
 

„Wie war euer Tag?“, fragte er sie, als sie sich am Küchentisch niederließen, ohne von dem Herd aufzusehen.
 

„In Ordnung.“, sagte Mai nur kleinlaut, sie hatte immer noch ein schlechtes Gewissen, wegen dem, was am Morgen passiert war.
 

„Mai wurde mal wieder von Sascha zu einem Date eingeladen.“, triezte Hotaru seine Wurfschwester.
 

„Und? Was hast du ihm gesagt?“, fragte der Blonde sichtlich interessiert.
 

„Dass ich nicht mit ihm ausgehen werde.“
 

„Warum denn nicht? Sascha scheint mir doch ein netter Junge zu sein.“
 

„Papa… er ist kein Wolf.“, ihr Vater hatte ein solches Misstrauen gegenüber den Menschen, dass es für sie undenkbar wäre, mit einem menschlichen Partner nach Hause zu kommen, deswegen war es für sie umso unverständlicher, warum ihr Vater ihn zu billigen schien.
 

„Das spielt keine Rolle, Mai. Ich werde fast jeden akzeptieren, solange du ihn liebst und mit ihm glücklich bist.“, sagte er liebevoll und setzte sich zu seinen Kindern an den Tisch.
 

„Was ist das? Das riecht gut.“, Hotaru bewunderte das Essen, dass sein Vater gezaubert hatte.
 

„Das ist Haseneintopf. Bedankt euch bei eurer Schwester. Sie hat diesen Hasen heute gefangen, also guten Appetit, lasst es euch schmecken.“
 

Während des Essens herrschte mal wieder Schweigen am Tisch. Auch als die beiden in ihr Zimmer gingen, um ihre Hausaufgaben zu machen, war das Eis nicht gebrochen. Seufzend stand Haku in der Küche und räumte den Geschirrspüler ein.
 

„Bin ich zu streng mit ihnen, Fia?“, er ließ sich erschöpft auf die Couch fallen.
 

„Sei mir nicht böse, aber ich werde mich dazu nicht äußern.“, sagte sie und schaute ihren Vater entschuldigend an.
 

„Schon in Ordnung. Ich hätte dich das gar nicht erst fragen sollen. Na komm her.“, er legte sich auf die Couch und sie sprang zu ihm und genoss die Nähe zu ihrem Vater. Ohne es zu wollen, schlief Haku neben seiner Tochter auf der Couch ein.

Geweckt wurde er durch das sanfte Streicheln seiner Wange: „Papa?“
 

„Ja?“, fragte er grummelnd, während er langsam die Augen öffnete.
 

„Es tut mir leid. Also wegen heute Morgen. Ich werde nicht mehr versuchen, etwas an dir vorbei zu schmuggeln.“
 

„Ist in Ordnung, komm mal her.“, er setzte sich auf und zog seine Tochter in seine Arme. Diese legte ihre Arme um ihn und genoss die Nähe zu Haku.
 

„Ich hab dich lieb, Papa.“
 

„Ich dich auch, meine Kleine… Wenn ihr euch morgen mit euren Hausaufgaben beeilt, dann besuchen wir das Seykan-Rudel.“
 

„Wirklich?!“, ein funkeln war in ihre blau-grünen Augen getreten: „Kommt Daddy auch mit?“
 

„Ich weiß es nicht, das muss ich mit ihm besprechen. Wenn er nicht arbeiten muss, dann kommt er sicherlich mit.“, beherrscht, aber doch schneller als sonst, lief sie die Treppen hinauf zu Hotaru, um diesem die Neuigkeiten mitzuteilen.
 

Als er den Wagen in die Garage fahren hörte, sagte er mehr zu sich selbst, als zu Fia: „Wenn man vom Teufel spricht.“
 

„Ich bin wieder da.“, sagte Jack, als er reinkam und sich die Schuhe auszog. In anderen Familien wären die Kinder jetzt sofort heruntergekommen, hätten ihren Vater kurz begrüßt und ihn dann gleich versucht zu überreden, doch die beiden hatten gelernt, dass ihre Väter das lieber unter sich klärten. Auch Fia verzog sich still und heimlich zu ihren Geschwistern ins Zimmer.
 

„Wie war dein Tag?“, fragte Jack, hängte seine Jacke an dem hölzernen Kleiderständer auf und stellte seine Schuhe ins Schuhregal.
 

„Er begann turbulent und hat sich dann abgekühlt und deiner?“
 

„Wir haben einen neuen Finanzberater, der an allen Stellen Streichungen einführen will… also sehr anstrengend.“, Jack ließ sich neben Haku auf die Couch fallen: „Was war los heute Morgen?“
 

„Es gab eine kleine Auseinandersetzung mit Mai, aber wir haben das geklärt, es gibt keinen Grund, weiter darüber zu reden.“
 

„In Ordnung.“, sagte er und küsste Haku auf die Wange, dieser legte einen Arm um seinen Ehemann. Ja, die beiden hatten vor elf Jahren standesamtlich geheiratet. Die Hochzeit war keine große Sache, denn für die beiden bedeutete es nur, ein Papier zu erhalten, auf den stand, dass sie getraut worden waren und als rechtliche Ehepartner anerkannt wurden.
 

„Bis jetzt hatten wir immer Glück, dass so viele Wolfsjungen auf den Schulen unserer Kinder waren, doch das ist jetzt anders… Meinst du, dass die beiden wegen uns Probleme bekommen könnten?“, fragte Haku besorgt.
 

„Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, doch sie werden lernen müssen, damit umzugehen.“
 

„Musst du am Wochenende wieder lange arbeiten?“
 

„Könnte gut möglich sein, warum?“
 

„Ich wollte am Freitag mit den Jungen los und das Seykan-Rudel besuchen.“
 

„Willst du dann das Auto haben?“
 

„Nein, wir gehen zu Fuß.“, sagte er entschlossen.
 

„Meinst du nicht, dass…“
 

„Jack, sie sind alt genug. Wir ziehen hier keine Menschen auf, sie sind Wölfe und sie brauchen die Bewegung und vor allem die Freiheit.“, sagte Haku streng und blickte Jack eindringlich an.
 

„Ich weiß…“, sagte Jack und schlug die Augen nieder. Er hatte so lange in der Stadt unter Menschen gewohnt, dass es seine Sicht der Dinge manchmal zu sehr beeinflusste.
 

„…und sie brauchen einen Vater, Jack. Sie wünschen sich, dass du mitkommst.“, unterbrach Haku ihn.
 

Jack seufzte: „Wenn ich am Freitag länger arbeite, dann könnte ich mir den Samstag vielleicht freinehmen und nachkommen.“
 

„Das bedeutet uns viel.“, sagte Haku, lehnte sich nach vorne und küsste Jack liebevoll: „Danke.“
 

Dieser grinste und reckte sich seinem Gefährten entgegen, sodass er mit seiner Zunge über seine Lippen fahren konnte und um Einlass bat. Der Blonde gewährte diesen mit Freuden und übernahm alsbald die Oberhand über den Kuss und zog Jack noch näher zu sich heran, während er mit seiner Hand durch Jacks Haar fuhr.

Ein Räuspern ließ die beiden auseinanderfahren: „Tut mir leid, dass ich euch störe, aber ich wollte fragen, ob ich noch kurz zu Nola gehen könnte?“
 

„Natürlich kannst du das.“, sagte Haku lächelnd.
 

„Und Jack? Kommst du morgen mit?“, fragte Hotaru vorsichtig. Wenn ihre beiden Väter anwesend waren, dann nannten sie sie beim Vornamen, da es ansonsten etwas zu kompliziert wurde.
 

Diese Geste ging Jack direkt ans Herz, er bemerkte, wie Recht Haku doch hatte, ihre Jungen brauchten ihn: „Nein, ich muss morgen lange arbeiten, aber dafür nehme ich mir Samstag frei und komme dann nach.“
 

„Heißt das… wir übernachten bei Uroma?!“, fragte er erfreut, denn auch wenn sie bereits 17 Jahre alt waren, lauschten sie noch immer gerne den alten Legenden, die ihre Urgroßmutter erzählte.
 

„Ja, wir übernachten dort und kommen am Sonntag wieder zurück.“

Hotaru ging, bevor er das Haus verließ nochmals zurück in ihr Zimmer, um seiner Schwester von dem tollen Wochenende, das sie erwartete zu erzählen.
 

„Du hast Recht, sie brauchen mich wirklich.“, Jack seufzte, in letzter Zeit beanspruchte ihn seine Arbeit sehr und er war dankbar, für jede freie Minute, die er mit seiner Familie verbringen konnte.
 

Haku legte erneut seinen Arm um Jack und löste seine Krawatte: „Pass auf, du springst jetzt unter die Dusche und ich mach dir dein Essen warm, was hältst du davon?“
 

„Gute Idee.“, sagte er, küsste Haku flüchtig auf die Wange und ging nach Oben ins Badezimmer, um sich unter die Dusche zu stellen.
 

Während Jacks Essen auf dem Herd warm wurde, verließ Hotaru das Haus und Haku besuchte seine beiden Mädels in ihrem Zimmer.
 

„Morgen müsstet ihr bitte pünktlich die Schule verlassen und euch wirklich mit den Hausaufgaben ranhalten, ok?“
 

„Ja, Papa.“
 

„Es ist ja nicht mehr lange, dann sind Sommerferien. Ich hab mir überlegt, dass ihr diesen Sommer auch alleine zum Seykan-Rudel gehen könnt, wenn ihr das wollt, aber dafür will ich solche Vorkommnisse, wie heute Morgen nicht mehr haben, verstanden?“, Mai nickte eifrig und war vollends einverstanden mit dem Vorschlag ihres Vaters.
 

„Jack und ich werden in euren Sommerferien wohl für ein bis zwei Wochen verreisen, wir sprechen dann nochmal mit euren Paten darüber, wer euch aufnimmt.“
 

„Wo fahrt ihr denn hin?“
 

„Wir besuchen Bekannte in Deutschland.“
 

„Bringt ihr uns wieder etwas mit?“
 

„Natürlich.“, sagte Haku schmunzelnd, denn nicht nur Mai, sondern auch ihre große Schwester schien an den Mitbringseln Gefallen gefunden zu haben.
 


 

„Ah, da bist du ja Hotaru.“, sagte die Ärztin hocherfreut, als sie ihren Schützling sah.
 

„Hallo, Nola.“
 

„Wollen wir?“, fragte sie und wies auf einen Behandlungsstuhl.
 

„Ja.“, sagte der Dunkelhaarige und krempelte seinen Ärmel hoch. Als Nola sich neben ihn setzte, ballte er die Hand zu einer Faust und sie platzierte einen Butterfly in seiner Armbeuge, aus dem sein Blut in ein Röhrchen floss.
 

„Hast du schon Ergebnisse im Vergleich erzielt?“, fragte er ernst.
 

„Wie du weißt, waren alle Proben am Anfang vom Aufbau her identisch, doch mit dem Alter beginnen sie, immer weiter auseinander zu driften.“
 

„Hast du über den Test nachgedacht?“
 

„Ich halte das für keine gute Idee, Hotaru.“
 

„Bitte, mach ihn. Ich will mir sicher sein, ob meine Theorie stimmt.“
 

„Was gewinnst du dadurch?“
 

„Ich weiß, ob sie es wirklich ist. Wenn sie es ist, dann bleibt alles wie bisher, doch wenn sie es nicht ist, dann könnten wir ihr mithilfe des Tests weiterhelfen, verstehst du?“
 

„Na gut, aber wenn deine Väter davon erfahren, bin ich eine tote Wölfin.“
 

„Keine Angst, ich werde kein Wort darüber verlieren, genauso wenig, wie über die aktuellen Ergebnisse. Du weißt ja, er wollte nicht, dass wir dem genauer nachgehen.“
 

„Ich weiß… du solltest jetzt gehen, Hotaru, es wird langsam dunkel.“
 

„Bis dann Nola.“, sagte er und verabschiedete sich von seiner Patin.
 

>Es ist immer wieder erstaunlich, wie unterschiedlich sich Wurfgeschwister doch entwickeln. Mai ist ein kleiner Wirbelsturm, sehr temperamentvoll und doch versucht sie größere Konflikte mit ihren Vätern zu vermeiden. Hotaru hingegen ist sehr ruhig und bedacht. Er denkt alles, was er tut und sagt erst einmal durch, bevor er handelt oder den Mund aufmacht. Fia hingegen scheint äußerst erwachsen zu sein. Sie liebt ihre Familie abgöttisch, hat aber auch schon das Rudelgefühl entwickelt und weiß sich zu benehmen.<
 


 

Als Hotaru das Haus betrat, hörte er die flüsternden Stimmen seiner Väter im Wohnzimmer, aus Rücksicht ließ er die Haustür hörbar ins Schloss fallen, bevor er sagte: „Ich bin wieder da.“
 

„Ist gut.“, kam es von Haku, als er an der Tür zum Wohnzimmer vorbei und die Treppen hinauf ging.
 

„Mai/Hotaru ich muss mit dir reden.“, sagten beide gleichzeitig, als Hotaru das Zimmer betrat.
 

„Du zu erst.“, Mai ließ ihm den Vortritt.
 

„Wir sollten uns vielleicht nächste Woche mal ausquartieren, was hältst du davon?“
 

„Warum? Ich meine, ist etwas passiert?“
 

„Es muss dir doch auch aufgefallen sein, oder? Es liegt eine Spannung in der Luft und ich denke, es wäre besser, wenn wir unseren Vätern mal ein Wochenende für sich gönnen. Eigentlich sind sie, bis auf in ihren Urlauben, doch nie alleine, dafür sind wir einfach zu viele.“
 

„Ich habe es noch nicht bemerkt, aber ich denke, du hast Recht. Wo wollen wir denn hin?“
 

„Du könntest ja vielleicht zu Phil gehen und Fia kommt sicherlich bei Malika unter. Tja und ich… ich werde dann mal Nola oder Tante und Onkel fragen. Aber was wolltest du mir erzählen?“
 

„Jack und Haku werden in den Sommerferien für zwei Wochen nach Deutschland reisen. Uuuund Haku hat gesagt, dass er es uns erlauben will, wenn wir uns benehmen, dass wir alleine das Seykan-Rudel besuchen dürfen, ist das nicht toll?“
 

„Das hat er wirklich gesagt? Er sieht in uns anscheinend doch nicht mehr die kleinen Kinder, die wir einmal waren. Wir dürfen sein Vertrauen nicht enttäuschen, Mai, also müssen wir uns zusammenreißen.“, sie nickte eifrig und schloss ihren Bruder glücklich in die Arme.
 

„Dennoch, die Sommerferien sind noch zu lange hin… Wir sollten wirklich am nächsten Wochenende woanders unterkommen.“
 

„Ich rufe morgen nach der Schule Phil an und Fia, du kannst ja am Vormittag zu Malika gehen.“
 

„Ja, das mache ich. Wenn ihr wollt, dann kann ich auch Phil und Nola aufsuchen, Vater hat ja gesagt, dass wir keine Zeit verlieren sollen.“, schlug Fia vor.
 

„Es wäre toll, wenn du das machen könntest.“, sagten die beiden Jüngeren, hockten sich hin und schlossen ihre große Schwester in die Arme.
 

Der nächste Morgen verlief Reibungslos, während Mai und Hotaru in der Schule waren, bereitete Haku alles für ihre Abreise vor. Fia genoss währenddessen den Lauf durch das Unterholz des Waldes zu Nolas Klinik. Mittlerweile erschreckten die Arzthelferinnen sich nicht mehr, wenn Fia in die Klinik hineinspazierte, doch sie wunderten sich jedes Mal, dass Fia brav im Wartezimmer wartete, bis Nola Zeit für sie gefunden hatte.
 

„Was gibt es denn? Ist etwas passiert?“
 

„Nein, wir reisen heute ab, deswegen hatte Hotaru nicht die Zeit, dich zu fragen, ob er vielleicht nächstes Wochenende bei dir unterkommen könnte.“
 

„Oh, es gibt doch nicht etwa Ärger bei euch zu Hause, oder?“
 

„Nein, keine Angst.“, sagte die Wölfin mit beruhigender Stimme.
 

Nola schaute in ihren Terminkalender, bevor sie antwortete: „Tut mir leid, aber das sieht wirklich schlecht aus.“
 

„Kein Problem, ich werde dann zu Daniel und Jolie gehen und dort nachfragen.“
 

„Pass auf dich auf.“, sagte Nola, als sie sich von ihr verabschiedete.
 

Sie tat es nicht gerne, doch sie ging in die Innenstadt, beruhigt durch den Gedanken des Halsbandes um ihren Hals, das sie als `zivilisierten` Bürger dieser Stadt auswies. Das Problem an der Stadt waren die Touristen, die immer wieder Panik bekamen oder sie fotografierten, wenn sie sie sahen. Zum Glück war es im Moment warm, denn dann ließen Jolie und Daniel immer die Hintertür ihres Cafés offen, sodass sie nicht in den Laden hineinspazieren musste.
 

„Hey Fia! Fang!“, rief eine Stimme, als sie den Innenhof betrat und schon flog eine Frisbee auf sie zu.
 

„Was soll das Owen?! Warum bist du nicht in der Schule?“, fragte sie, während sie die Frisbee, die sie natürlich gefangen hatte, vor seinen Füßen ablegte.
 

„Ich hab mir gestern beim Sport den Arm gebrochen, aber in ein bis zwei Wochen sollte der wieder ganz sein. Willst du zu Mum?“
 

„Oder zu Daniel, mir egal, wer grade Zeit hat. Magst du mal für mich nachsehen?“
 

„Ja, mach ich.“, sagte der Grünäugige, bevor er seiner Cousine anlächelte.
 

Kurz darauf betrat Daniel den Innenhof, sichtlich erfreut seine Nichte zu sehen: „Wie geht es dir? Wir haben uns ja schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen.“
 

„Gut, danke und dir?“
 

„Naja, die Fünf sind im Moment nicht grade einfach. Ich bin eigentlich ganz froh, dass sie nächstes Jahr auf dieselbe Schule gehen, wie Mai und Hotaru.“
 

„Solange sie dann nicht noch mehr Chaos anrichten…“
 

„Wir hoffen einfach mal das Beste.“, sagte ihr Onkel etwas verlegen.
 

„Um auf mein eigentliches Anliegen zurückzukommen. Könntet ihr nächstes Wochenende Hotaru bei euch aufnehmen?“
 

„Natürlich, kein Problem. Wollen Jack und Haku am Wochenende weg?“
 

„Nein, das ist eher eine Eigeninitiative von uns, die beiden haben keine Ahnung davon.“
 

„Das finde ich lieb von euch, sie wissen es sicherlich zu schätzen.“, sagte er lächelnd und kraulte Fia zwischen den Ohren. Eigentlich war sie viel zu alt dafür, doch sie genoss noch immer solche Zuwendungen von ihrer Familie, bekundeten sie doch immer wieder deren Liebe zu ihr und das, obwohl sie eigentlich ein Findelkind war. Niemand sprach je darüber, doch jeder außer ihren Geschwistern, wusste es.
 

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Sooo~

das erste Kapi von YH2, wie hat es euch gefallen?

Es verrät ja schon ein klein wenig von zukünftigen Ereignissen und ich würde mich darüber freuen, wenn ihr selbst noch Wünsche und Ideen einbringen würdet (nicht, dass ich keine hätte, aber vielleicht gibt es da ja etwas, was ihr gerne lesen würdet :3).
 

lg~

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Die Wolfsbraut

„Hey Mai, hast du dich wieder mit deinem Vater vertragen?“, der Grünäugige war sichtlich besorgt.
 

„Ja, es ist alles wieder in Ordnung.“
 

„Dann ist ja gut, ich hatte gestern noch an dich gedacht.“
 

„Das ist lieb von dir, aber mach dir keine Sorgen. Der Lehrer kommt…“, sagte sie und schenkte ihm ein wunderschönes Lächeln, bevor sie sich nach vorne umdrehte.
 

Am Ende der Stunde wandte sie sich noch einmal an ihn, bevor sie nach Hause eilen musste: „Hey, wir können ja vielleicht mal schauen, ob ich nächste Woche Zeit habe, an diesem Wochenende bin ich mit meiner Familie bei meiner Uroma, okay?“
 

„Ja.“, gab Sascha zurück und strahlte sie an, bevor sie eilig aus der Klasse verschwand.
 

„Da bist du ja endlich! Komm, wir müssen uns beeilen!“, trieb Hotaru sie zur Eile an.
 

„Ja, ja. Wenn wir durch den Wald laufen, dann sind wir schneller, also los!“, sobald sie das Schulgelände in gesittetem Tempo verlassen hatten, rannten sie mit ihrer Schwester zum Wald, wo sie dann nochmals das Tempo anzogen. Gerne wären sie schon vorher schneller gelaufen, allerdings hätte dies Fragen bei den Bewohnern aufgeworfen und das war etwas, was sie unter allen Umständen vermeiden mussten. Im Wald allerdings, im Schutze der Schatten der Bäume, konnten sie ihr Potential entfalten und sich ihres Wesens angemessen schnell fortbewegen.
 

„Hast du heute viel auf?“
 

„Ich hab einen Großteil schon im Unterricht geschafft, von daher sollte es nicht mehr so viel Zeit in Anspruch nehmen.“
 

„Sehr gut.“, lobte ihr Bruder sie im Lauf.
 


 

„Da seid ihr ja schon. Ich hab das Essen noch nicht fertig, aber ihr könnt ja schon einmal mit euren Schularbeiten anfangen.“
 

„Ja, machen wir.“, sie setzten sich an den Küchentisch und begannen sofort ihre Bücher aufzuschlagen und zu schreiben.
 

>Es ist wirklich angenehm, wenn sie mal das tun, was man ihnen sagt. Ich weiß noch, als ich vor ein paar Jahren auf ein paar von Jolies Rabauken aufgepasst habe, war die Rasselbande außer Rand und Band. Die Fünf waren kaum zu bändigen und ständig machten sie neuen Blödsinn. ...Die Vaterrolle in Verbindung mit der Alpharolle ist wirklich nicht leicht… Manchmal realisieren die Welpen nicht, dass ich, auch wenn ich ihr Vater bin, immer noch der Alpha dieses Rudels bleibe. Damals musste ich dann auch erst einmal den Alpha raus kehren, damit die Fünf zur Ruhe kamen und sich ein wenig gesitteter Beschäftigten…<
 

„Habt ihr viel auf?“
 

„Nein, wir haben das Meiste schon in der Schule geschafft.“, sagte Mai glücklich.
 

„Sehr gut, dann packen wir nach dem Essen die restlichen Sachen und brechen auf, wir sollten keine Zeit verlieren.“
 

„Papa? Was riecht denn hier so?“
 

„Das meine Lieben nennt man Gemüse.“, sagte er lächelnd, um des kommenden Widerspruches wohl wissend.
 

„Aber Papa…!“
 

„Nichts aber Papa, das wird gegessen und damit Punkt. Ihr könnt euch nicht nur von Fleisch ernähren oder wollt ihr aussehen, wie der Bürgermeister?“
 

„Nein, aber…“
 

„Schluss!“, sagte er bestimmt, mit einem mahnenden Unterton und stellte den Kochtopf auf den Tisch, womit das Essen eingeläutet war. Hotaru aß, ohne Widerworte und auch Fia nahm das Mittag dankend an, nur Mai murmelte leise Flüche vor sich hin.

Nach dem Essen sammelten sie die letzten Sachen zusammen, bevor sie zu dem Seykan-Rudel aufbrachen. Jeder trug einen Rucksack aus Fell, der in weiterer Entfernung nicht ganz so auffällig war, wenn sie als Wölfe durch die Prärie zogen. Die Drei fanden es aufregend, denn bisher waren sie nur ein paar Mal zu Fuß zu ihren Verwandten gelaufen. Und dieses Mal würden sie sogar draußen übernachten, sie waren sich sicher, dass ihr Vater kein Zelt mitgebracht hatte und dass sie, wie die normalen Wölfe im Freien schlafen würden. Schweigend schafften sie es, die Hälfte der Strecke zurückzulegen, bevor sie ihr `Lager` aufschlugen, was sie allerdings nicht wussten war, dass sie bereits seit einer ganzen Weile aus der Ferne beobachtet wurden.
 

„Seht zu, dass ihr unsere Spuren verwischt, wir werden hier im Schutze der Bäume übernachten. Denkt ihr, dass es heute Nacht regnen wird?“
 

Die Drei schauten in den Himmel, bevor sie wieder ihren Vater ansahen und chorisch mit „Nein“ antworteten. Als alle Spuren beseitigt waren, legten sich seine Schützlinge zu ihm, sie würden heute Nacht auf einem sandigen und leicht moosigen Boden schlafen, der ihnen ein weiches Bett darbot. Sie kuschelten sich eng aneinander, denn die Nächte im Freien, ohne Zelt, waren nicht zu unterschätzen, doch so nah bei ihrem Vater fühlten sich die Drei wohl und geborgen. So brachen sie, nach einem erholsamen Schlaf, mit dem Einbruch der Morgendämmerung wieder auf und zogen weiter gen Osten. Am späten Vormittag erreichten sie endlich das Seykan-Rudel und wurden freudig von der zunehmenden Zahl an Indianern empfangen.
 

„Schön euch endlich wiederzusehen! Wo habt ihr Jack gelassen?“, fragte Karu, der Alpha des Seykan-Rudels.
 

„Jack versucht heute noch nachzukommen, aber sprich die Drei nicht darauf an, sie wären nur noch enttäuschter, wenn er es nicht schaffen würde.“
 

„Verstehe… Naja, vielleicht wird sie unsere kleine Überraschung aufheitern.“, sagte Karu zwinkernd zu Haku und schritt auf die Abkömmlinge seines Rudels zu.
 

„Kommt mal mit, seit eurem letzten Besuch haben wir ein paar Kleinigkeiten verändert, besonders als wir erfahren haben, dass Mai und Fia hier in den Ferien unterkommen und ihr uns jetzt auch selbst besuchen dürft.“, Karu führte die drei Jungtiere zu einem Tipi. In dem Tipi waren drei Schlafstellen aufgebaut und hier und da gab es kleine Regale als Ablageflächen.
 

„Dies ist euer neuer Schlafplatz, den hat das Rudel gemeinsam für euch eingerichtet.“
 

„Danke, Onkel Karu!“, sagte Mai und drückte ihren Paten fest an sich.
 

„Vielen Dank.“, Haku hatte den Anstand, sich über die Freude hinweg, beim gesamten Seykan-Rudel zu bedanken.
 

„Komm mal mit, Yuma. Ich möchte auch dir etwas zeigen.“, sagte Makawee, nachdem sie ihren Enkel in die Arme geschlossen hatte. Ein wenig verwundert folgte er ihr zu einem Tipi ein klein wenig abgelegener im Schatten zweier Bäume.
 

„Was ist das hier, Oma?“
 

„Das…“, sie schlug den Stoff vorm Eingang zur Seite: „…ist euer Tipi.“
 

„Aber Oma, wie kommen wir dazu... ich meine, ihr hättet auch nicht extra eines für die Kleinen bauen müssen!“
 

„Du bist genauso Teil dieses Rudels, wie deine Welpen und ich. Wir möchten uns, nach allem was ihr für dieses Rudel getan habt, erkenntlich zeigen. Bitte nimm es an.“
 

„Danke Oma.“, sagte er und drückte die alte Wölfin fest an sich.
 

„Leg deine Sachen ab und komm in mein Tipi, ich habe euch etwas zu Essen gemacht.“, sagte sie und ging zurück in ihren eigenen Wohnraum.
 

„Wir freuen uns, dass ihr herkommt.“ „Ja, ihr müsst uns unbedingt etwas von eurer Schule erzählen!“ „Könnt ihr uns nicht vielleicht etwas beibringen?“
 

„Wieso kommst du nicht auch im Sommer her, Hotaru?“, fragten ihn einige neugierige Wolfsmädchen des Dorfes.
 

„Ich werde mit meinem Onkel in Südamerika unterwegs sein. Aber vorher komme ich definitiv nochmal vorbei!“
 

„Erzählst du uns dann etwas von deinen Entdeckungen?“
 

„Das klingt, als wäre ich ein Entdecker oder Forscher, aber ihr meint bestimmt die Studien, die ich mit Nola durchführe, richtig?“
 

„Ja. Im Gegenzug geben wir dir eine Geschichte mit auf den Weg.“
 

„Das würde mich wirklich freuen.“, sagte er lächelnd: „Ich werde jetzt allerdings bei meiner Uroma erwartet.“
 

„Oh, natürlich. Wir wollen dich nicht länger aufhalten.“, sagten die Mädchen ein wenig beschämt. Nachdem er ihnen versichert hatte, dass dies kein Problem sei, verabschiedetet er sich von ihnen und ging mit seinen Geschwistern in das Tipi ihrer Uroma, dass sich seit dem letzten Besuch deutlich verändert hatte. Auf kleinen Holzregalen auf dem Fußboden stapelten sich Kräuter, in getöpferten Krügen, die die Luft mit ihrem Geruch schwängerten. Hier und da zierten bunte Federn und Perlenschnüre die Regale. Das Essen, das in einem Topf über der Feuerstelle in der Mitte des Tipis, köchelte, ließ ihre Mägen grummeln.
 

„So meine Kleinen, ihr könnt euch gerne etwas nehmen.“
 

„Nein, Uroma, du zu erst.“, sagte Hotaru und füllte eine Schale für seine Urgroßmutter.
 

„Danke, Hotaru.“
 

Man durfte nicht vergessen, dass sie sich in einem indianischen Wolfsrudel befanden, die hochrangigeren Wölfe fressen immer vor denen, die unter ihnen stehen. So waren es beim Essen immer die ranghöchsten Mitglieder, die sich zuerst etwas auffüllten.

Nachdem ihre Mägen gefüllt und sie gesättigt waren, begannen die Vier ihre Sachen auszupacken.
 

„Wenn Papa es sogar schon dem Seykan-Rudel gesagt hat, dass wir alleine herkommen dürfen, dann muss er uns wohl wirklich sehr vertrauen.“
 

„Natürlich tut er das, Mai. Wir haben ihm doch auch noch keinen Anlass gegeben, uns nicht zu vertrauen und bald werden wir ihn auf unserer ersten Jagd stolz machen.“
 

„Wir alle drei werden unsere Jagd gut absolvieren und unsere Väter stolz auf uns machen.“, sagte Fia, während sie sich auf ihre Felle fallen ließ.
 

„Ist Papa schon da?“
 

„Nein, aber er kommt sicherlich bald, ich denke, dass er das Auto nimmt.“, schlussfolgerte Hotaru völlig richtig, denn kurz darauf ertönte das Geräusch eines Automotors, das kurz darauf verstummte. Ebenso freudig, wie auch der Rest der Familie, wurde Jack vom Seykan-Rudel willkommen geheißen.
 

„Da bist du ja endlich, ich hatte mir schon Sorgen gemacht.“, sagte Haku, als er von Hinten durch den Rest des Rudels schritt. Sein Kopf ragte ein kleines Stück weit aus der Masse heraus, ja er hatte wohl wirklich deutlich mehr von seinem Vater, als er zuerst vermutet hatte.
 

„Tut mir leid, ich wurde noch aufgehalten.“
 

„Dafür verlange ich, dass du deine unzähligen Überstunden an unseren Urlaub anhängst!“, Haku stand Jack nun schon fast gegenüber, nur noch ein paar Schritte trennten sie voneinander. Jack schritt lachend auf Haku zu, nahm diesen, zu dessen Überraschung, huckepack und trug ihn zu ihrem gemeinsamen Zelt: „Jack! Lass mich runter!“, sagte Haku nur halbwegs ernst.
 

„Gerne.“, sagte er und ließ Haku in die Felle fallen.
 

„Woher weißt du, dass dies unser Tipi ist?“
 

„Karu hat es mir mitgeteilt und Makawee mir gleich die Richtung gewiesen. Wo sind denn unsere Kleinen?“
 

„In einem anderen Tipi, dies hier gehört nur uns.“
 

Jack beugte sich zu seinem Ehegatten hinab: „Dann sollten wir diese Nacht vielleicht für uns nutzen.“, er hauchte diese Worte in Hakus Ohren.
 

„Jack, ich weiß nicht, das sind nur dünne Zeltwände.“
 

„Dann müssen wir eben leise sein.“
 

„Hihi, achtzehn Jahre älter und noch genauso leidenschaftlich, wie am ersten Tag.“
 

„Ich habe dir doch versprochen, dass du es nicht bereuen wirst, deine Freiheit für mich aufgegeben zu haben.“
 

„Jack, ich habe es noch nie bereut, meine Freiheit aufgegeben zu haben. Wir haben drei wundervolle Kinder, ein Dach über dem Kopf, eine große Familie um uns herum und gute Freunde, auf die wir immer zählen können. Nie habe ich eine Entscheidung weniger bereut, als dich gewählt zu haben.“
 

„Ich liebe dich.“
 

„Ich liebe dich auch… aber jetzt solltest du vielleicht nochmal zu deinen Welpen gehen, damit sie auch noch etwas von dir haben.“
 

„Kommst du mit mir mit?“, fragte Jack, während er aufstand und Haku eine Hand entgegenstreckte. Nickend ergriff dieser Jacks Hand und sie machten sich gemeinsam auf, in das Tipi ihrer Kinder, das von den anderen Jungtieren des Seykan-Rudels gut besucht war.
 

„Stören wir?“
 

„Nein! Kommt rein, Uroma wollte uns eine Geschichte erzählen.“, sagte Mai begeistert.
 

„Dann werden wir euch gerne Gesellschaft leisten.“, sagten die beiden und traten ein, während die Jungwölfe noch enger zusammenrutschten, um ihnen Platz zu machen.
 

Makawee begann mit einer der Geschichten, die seit Generationen weitergegeben wurden: „Ich werde euch heute eine Geschichte erzählen, die ihr noch nicht kennt, doch ihr seid in dem richtigen Alter, um sie zu hören, also passt gut auf, sie heißt `Die Wolfsbraut`:
 

*Vor vielen Jahren lebten ein Mann und eine Frau an der Küste des Eismeeres. Sie hatten eine Tochter, die ganz allein mit ihren Eltern aufwuchs und außer diesen nie einen Menschen gesehen hatte. Eines Morgens, als das Mädchen vor dem Hütteneingang stand und über die schneebedeckte Weite schaute, sah sie plötzlich einen dunklen Fleck, den sie sich nicht erklären konnte. Lange starrte sie auf die Stelle, aber da sich der Punkt nicht bewegte, wanderte sie schließlich hinaus, um sich den unerklärlichen Gegenstand aus der Nähe zu besehen. Wie erstaunt aber war sie, als sie beim Näherkommen entdeckte, dass dort ein frischerlegter Karibu lag!
 

Rasch eilte sie nach Hause und berichtete ihren Eltern von dem seltsamen Fund. Da ging der Vater hinaus, um die willkommene Beute nach Hause zu schaffen, wo die Frau mit dem Zerwirken begann. Am Abend schmausten die drei einsamen Menschen, wie sie schon seit Monaten nicht mehr gegessen hatten, denn das Wild war damals knapp, und der Mann hatte alle Mühe, seine Familie am Leben zu erhalten. Gesättigt begab sich bald darauf alles auf die Schlafplätze. Mitten in der Nacht wachte das Mädchen mit einem Male auf, ihr Herz klopfte ihr bis zum Halse und ganz deutlich glaubte sie eine Wolfsrute zu sehen. Im nächsten Augenblick jedoch war die Erscheinung verschwunden. Lange lag das Mädchen wach, aber schließlich schlief sie wieder ein. Am Morgen kam es ihr vor, als ob sie das alles lediglich geträumt habe.
 

Der nächste Tag verlief genauso gleichförmig wie tausend andere zuvor, die Frauen taten ihre gewohnte Arbeit, während der Mann am Rande des Packeises auf Robben lauerte. In der folgenden Nacht jedoch wiederholte sich der Vorgang, wieder erwachte das Mädchen und glaubte einen Wolf aus dem Eingang entwischen zu sehen. Am nächsten Morgen ging sie hinaus vor die Hütte und suchte den Boden nach Spuren ab. So sehr sie auch suchte, auf dem Schnee war keine Wolfsfährte zu sehen, nur die Eindrücke der Pelzschuhe des Vaters standen überall im Schnee und vom leeren Vorratsspeicher zur Hütte lief ein regelrechter Pfad, der tief in den Schnee getreten war.
 

Als das Mädchen wiederum über die Weite des winterlichen Küstenstreifens schaute, sah sie auf dem Packeis einen Gegenstand, der wie eine Robbe ausschaute. Da die Robben bei diesem Wetter jedoch nicht so weit aufs Eis kamen, sich der Fleck auch nicht bewegte, lief das Mädchen rasch hinaus, um den Fund zu bergen. Der Vater war recht erstaunt, als er herausgerufen wurde, um die Robbe ins Vorratslager zu schaffen. Wieder gab es am Abend einen Schmaus für die drei Menschen, die sich wunderten, woher diese seltenen Gaben kommen mochten, denn bisher war es nie vorgekommen, dass Jagdbeute direkt vor der Tür gefunden wurde.
 

Die Mutter allein erinnerte sich an die Zeit, da sie noch im Dorfe gewohnt hatte, damals hatten die Burschen stets Wildpret vor die Hütten ihrer Erwählten getragen als Zeichen der Brautwerbung. Aber sie schwieg, denn sie wusste, dass meilenweit kein Mensch an der Küste wohnte, und auch bei den sommerlichen Jagdzügen war der Mann nie auf Menschen gestoßen. Noch einmal wiederholte sich das nächtliche Erlebnis des Mädchens, diesmal sah sie ganz deutlich, dass etwas in der Hütte war. Als der nächtliche Besucher jedoch entwischen wollte, wurde das Mädchen gewahr, dass er eine Rute, wie ein Vielfraß hatte.
 

Um sicher zu sein, stand das Mädchen auf, zündete die zweite Tranlampe an und schlich leise vor die Hütte. Hell stand der Mond am Himmel, doch alles war still. Wer der nächtliche Besucher auch gewesen sein mochte, im Schnee hatte er keine Spuren hinterlassen, und auch auf der weiten, mondbeschienenen Fläche war nichts zu sehen. Fröstelnd begab sich das Mädchen zurück in die Hütte und wunderte sich insgeheim, ob die Vorgänge der letzten Tage nicht doch eine besondere Bedeutung haben mochten. Aber so sehr sie auch grübelte, sie fand keine Antwort und schlief schließlich wieder ein…*
 

So meine Lieben, das reicht fürs Erste, wenn Mai, Hotaru und Fia wiederkommen, dann werde ich euch erzählen, wie es weitergeht.“
 

„Ooohhh~“, kam es von den Jungwölfen, was den drei Erwachsenen ein Lächeln auf die Lippen zauberte.
 

„Was denkt ihr denn, wie es weitergeht?“, fragte Haku lächelnd.
 

„Die Mutter hatte Recht und es waren wirklich Brautgeschenke!“, sagte eines der Mädchen entzückt, denn bei den Indianerstämmen war es noch immer üblich, um eine Braut zu werben, indem man den Brauteltern Fleisch, Felle, Tiere und Schmuck vors Tipi legte. Waren die Gaben verschwunden, so billigten die Eltern die Vermählung, sollten die Gaben allerdings noch dort liegen, so war eine Hochzeit ausgeschlossen. Ursprünglich hatten die Töchter in der Heiratsfrage nicht viel zu sagen, doch die Väter bemühten sich, dem Willen ihrer Töchter zu entsprechen. Die Heiratsfrage wurde noch dadurch erschwert, dass sie Wölfe waren und der Alpha, also der Häuptling des Seykan-Rudels Karu, ebenfalls sein Einverständnis geben musste.
 

„Hat Papa dir auch ein Brautgeschenk gegeben, Haku?“
 

„Ja, aber es ist keines, das man Händen fassen könnte, kein materielles. Er hat mir ein neues Rudel, neue Freunde, ein neues Zuhause und vor allem euch geschenkt, meine Kleinen.“
 

„Waaahhhh~“, kam es von den Mädchen.
 

„Was hat Haku dir denn geschenkt?“, fragte einer der Jungen.
 

„Hakus Geschenk an mich war eine Aufgabe. Die Aufgabe seiner Freiheit. Wie ihr seht muss ein solches Brautgeschenk nicht nur aus materiellen Dingen bestehen.“, Makawee schaute den Mann ihres Enkels zufrieden an und nickte ihm lächelnd zu, als sowohl Mädchen, als auch Jungen ihn mit strahlenden Augen ansahen.
 

„Nun gut, wir lassen euch dann mal alleine.“, sagte Haku und stand auf, um gemeinsam mit Jack das Tipi ihrer Kinder zu verlassen.
 

„Wollen wir einen Spaziergang machen?“
 

„Meinetwegen.“, sagte Haku lächelnd und ergriff Jacks Hand.
 


 

„Wie lange bliebt ihr noch?“
 

„Wir müssen morgen leider schon wieder weg, aber in den Ferien bleiben wir zwei Wochen.“
 

„Das ist toll!“, die anderen Jungtiere freuten sich immer über Besuch ihrer entfernten Verwandten.
 

„Hey, Hotaru, lass uns ein Rennen veranstalten.“
 

„Klar.“, sagte er, ergriff den ihm dargereichten Arm und verließ mit ein paar der Jungen ihr Tipi.
 

„Habt ihr in Phoenix schon einen Gefährten gefunden, Mai und Fia?“, die beiden sahen sich an und erröteten ein wenig, der Frage wegen.
 

„Nein, um ehrlich zu sein nicht.“ „Ich auch nicht…“, gaben beide zu.
 

„Das wird bestimmt nicht lange dauern, immerhin seid ihr die Töchter des Alphapaares!“
 

„Das hat doch damit nichts zu tun, Luta. Wie sieht es denn bei euch aus?“
 

„Viele von uns haben zwar schon ein paar Jungs in Aussicht, aber das Ganze ist nichts Konkretes. Elan hat noch immer nicht begonnen bei meinen Eltern um mich zu werben.“, sagte Luta seufzend.
 

„Das wird schon noch.“, sagte Mai aufmunternd.
 

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Warum dauert das so lange?!

Ganz einfach: Das Ran hat immer gerne ein paar Kapis in petto, bevor sie ein neues hochläd^^

Sprich, ich schreibe grade am 4. Kapi und das 3. ist dementsprechend auch schon unter Dach und Fach ;)

Mal ne ganz andere Frage: Ist die Kapilänge so in Ordnung für euch, oder sind die Kapis zu lang?
 

lg~

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Auszeit

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Auszeit

„Wir sind schon lange nicht mehr zu zweit so entspannt durch die Gegend geschlendert.“
 

Jack seufzte: „Ich weiß. Mein Job nimmt mich momentan einfach zu sehr ein. Um ehrlich zu sein, spiele ich mit dem Gedanken, meinen Posten zur Wahl zu stellen und einen anderen anzunehmen, damit ich mehr Zeit für euch habe.“
 

„Es würde ja schon genügen, wenn du vielleicht teilweise zu Hause arbeiten könntest, wir müssen immerhin an das Rudel denken…“, gab Haku zu bedenken.
 

„Ja, ich weiß, aber manchmal habe ich das Gefühl, unseren Kindern kein Vater sein zu können.“
 

„Sie genießen jede Sekunde mit dir und ich denke, dass es ihnen schon reichen würde, wenn du dir einfach mal einen Tag frei nimmst und den Tag mit ihnen verbringst.“
 

„Ich muss mir darüber nochmal ein paar Gedanken machen, wenn wir endlich diesen Finanzberater los sind. Aber jetzt… würde ich mich gerne ein wenig mit dir, oder besser gesagt, mit uns beschäftigen.“, nicht nur Jacks Stimme klang verführerisch, denn auch seine Blicke begannen ihn in ihren Bann zu ziehen.
 

„Ach ja? Was wäre denn das für eine Beschäftigung?“, raunte Haku.
 

„Komm mit mir in unser Tipi, dann zeig ich`s dir.“, Haku spürte Jacks heißen Atem in seinem Nacken.
 

„Was hältst du von einem Rennen, gegen müde, alte Knochen? Wer zuerst ankommt wird aktiver Teil unserer Beschäftigung.“
 

„Ich werde gewinnen und dann werde ich so aktiv sein, wie schon lange nicht mehr.“, beide lächelten sich an, ihre Reißzähne ausgefahren und blieben stehen.
 

„Dito.“, bei diesem Wort rannten sie los, Haku nahm sich absichtlich etwas zurück, da Jack in den letzten Jahren ein wenig nachgelassen hatte und er ihm eine faire Chance geben wollte, immerhin hatte er so oder so etwas von der Beschäftigung, der sie gleich nachgehen würden. Mittlerweile war die Dominanz während ihrer Beschäftigungen kein Thema mehr, sie wechselten sich ab, auch wenn die Dominanz zu Haku tendierte.
 


 

„Kommt mal mit, wir möchten euch eine Kleinigkeit schenken.“, die jungen Wölfinnen führten die beiden zu einem Zelt, in dem offensichtlich Materialien lagerten, die später weiterverarbeitet wurden.
 

„Was machen wir hier?“
 

„Setzt euch.“, die Mädchen taten wie geheißen. Zwei der Seykan-Mädchen setzten sich hinter Mai und eines platzierte sich neben Fia.
 

„Ihr seid für uns, wie unsere Schwestern und wir möchten euch das auch gerne deutlich machen. Erwartet aber nicht zu viel, wir sind noch nicht sonderlich geübt darin.“, erklärte Luta, bevor sie begann, mithilfe von feinen Lederschnüren, einen kurzes Perlenband in Fia`s Fell zu flechten.

„Ich hoffe, dass ich sie fest genug mache, sonst klimpern sie bei der Jagd.“
 

„Das schaffst du schon.“, munterte Fia sie auf, während sie entspannt ihren Kopf auf ihre Pfoten legte.

Mai öffnete einen ihrer Zöpfe und ließ die anderen beiden Mädchen ebenfalls gewähren. Mit geschickten Bewegungen woben sie bunte Perlen und zwei Federn in ihr blondes Haar. Früher hatte der Schmuck eine besondere Bedeutung, doch nach und nach hatte sich dies geändert, denn die Indianerstämme zogen nicht mehr gegeneinander in die Schlacht, zu wenige gab es mittlerweile von ihnen. Sie unterhielten sich über viele Dinge aus ihrem Alltag und als die Mädchen fertig mit dem Flechten und Weben waren, gaben sie Mai einen Spiegel zur Hand: „Wow, das ist wunderschön, danke.“
 

Sie hielt auch ihrer Schwester den Spiegel vor die Schnauze, die in ihren Augen die gleiche Begeisterung sah, wie in denen von Mai. Fia schüttelte probeweise ihr Fell und stellte zufrieden fest, dass die braunen und schwarzen Holzperlen keinen Laut von sich gaben und sich an der Strähne kurz hinter ihrem Ohr hielten.
 

„Wie können wir uns dafür erkenntlich zeigen?“, fragte sie und neigte leicht ihren Kopf, um ihre Dankbarkeit auszudrücken, was den Mädchen einen leichten Rotschimmer auf die Wangen zauberte.
 

„Aber nicht doch! Das ist schon in Ordnung so.“
 

Fia sah ihre kleine Schwester an: „Mai und ich möchten uns erkenntlich zeigen. Wir würden euch gerne ein kleines Schmuckstück aus der Stadt mitbringen, wenn wir wiederkommen, gibt es etwas, das ihr euch wünscht?“
 

„Ähm… also eigentlich muss das nicht sein, aber wenn ihr das möchtet, dann… hätte ich gerne einen kleinen Kamm, den man in die Haare stecken kann.“ „Und ich… ich würde mich über Ohrstecker freuen.“ „Also… ich, ich weiß nicht…“, die beiden anderen sahen sie aufmunternd an: „Also… könntet ihr mir vielleicht… ein Armband mitbringen?“
 

„Es wird uns eine Freude sein.“, sagte Fia und schleckte der Schüchternen über sie Wange, die ergriff ihren Hals und vergrub ihr Gesicht in dem weichen Fell.
 

„Na gut, es wird Zeit. Sie müssten das Lagerfeuer bald entfachen. Vielleicht erzählt Makawee uns ja, wie es weitergeht?!“, freudig eilten die Fünf zum Sammelplatz und suchten sich ein gemütliches Plätzchen am Feuer, dessen Flammen geschürt wurden und begannen hoch in den Himmel zu schlagen.
 


 

„Das… hah… war nicht fair… du… hast dich zurückgenommen.“
 

„Na und? Trotzdem bin ich derjenige, der jetzt in unserem Tipi steht, während du draußen um Atem ringst… also darf ich dich hereinbitten, um dir den Atem gänzlich zu rauben?“, fragte Haku und streckte Jack seine Hand entgegen. Jack ergriff seine Hand, trat ins Innere des Tipis und verschloss den Eingang, bevor er sich seinem Gefährten zuwandte.
 

„Vielleicht bin ich ja auch viel zu alt und wenn du mir meinen letzten Atem nimmst, kehre ich zu den großen Geistern zurück.“
 

„Jack, wir sind in unseren besten Jahren. 80 Jahre lang werde ich dir noch deinen Atem rauben.“, hauchte Haku und küsste seinen Jack feurig. Der Ältere schloss ihn in seine Arme, drückte ihn fest an sich und intensivierte ihren Kuss. Mittlerweile musste Jack ein klein wenig zu Haku aufsehen, das Hiamovi-Blut schien ihm damals einen erneuten Wachstumsschub gegeben zu haben.

Jacks Hände fuhren unter Hakus Shirt und schoben dieses langsam hoch, bis sie schließlich ihren Kuss unterbrechen mussten, damit er es gänzlich über Hakus Kopf schieben konnte. Er entledigte sich seines Shirts ebenso schnell, drückte Haku auf die Felle nieder, kniete sich zwischen seine Beine, beugte sich vor und verwickelte seinen Ehemann wieder in ihren verlangenden Kuss. Als er in Hakus Augen sah, bemerkte er, dass dieser ihn anfunkelte und musste in den Kuss hinein lächeln: „Keine Angst, ich weiß ganz genau, dass du gewonnen hast.“
 

Er küsste sich Hakus Oberkörper herab, öffnete seine Jeans und zog sie von seinen Beinen. Schließlich hob er Hakus rechtes Bein an und setzte mit seinen Küssen bei seinem Knie an. Unerträglich langsam küsste er sich seinem Ziel entgegen, immer weiter den Oberschenkel hinauf. Immer wieder fuhr er über seine wachsende Erregung, die in der stetig enger werdenden Boxershorts gut verpackt war.
 

„Hah… Jack…“
 

„Ich weiß… Nächstes Wochenende ist es wieder soweit… wir müssen uns etwas einfallen lassen…“, Haku stöhnte erneut auf, als Jack begann an seiner Männlichkeit zu knabbern und seine ausgefahrenen Reißzähne diese streiften. Seine Zunge glitt erneut über die Wölbung, doch anstatt wieder herunter zu gleiten oder erneut anzusetzen, fuhr er weiter und liebkoste seine Brustwarzen, während er sich mit seinem Körper auf Hakus Erregung stützte. Haku gab ein leises Knurren von sich, dass Jack abermals daran erinnern sollte, dass er ihr kleines Wettrennen gewonnen hatte und seine Dominanz einfordern wollte. Jack antwortete darauf allerdings lediglich mit einem leidenschaftlichen Kuss, der Haku in seinem Knurren innehalten ließ und ihm stattdessen einige wohlige Seufzer entlockte. Umso überraschter sah der Blonde ihn an, als er sich erhob, sich sowohl seine Hose, als auch seine Unterhose auszog und auf Hakus Bauch setzte.
 

„Du… hah… willst doch nnnnhhhh…?!“, Hakus Frage wurde beantwortet, bevor er sie überhaupt zu Ende gestellt hatte. Jack war zurückgerutscht und hatte sich auf Hakus Schoß niedergelassen, um diesem zu verdeutlichen, wie die Wölfe heute Nacht heulten. Schließlich, als Jack sich genügend vorbereitet hatte, schob er die Boxershorts des Blonden in dessen Kniekehlen, stützte sich auf dessen Bauch, der von Muskeln durch natürliche Körperbetätigung geprägt war und begann, sie zu vereinigen. Die Intensität ihrer Vereinigung ließ seine Krallen ausfahren und seinen Atem schneller und gehetzter klingen. Haku schaute seinen Gefährten durch Lustverschleierte Augen an, alles in ihm schrie nach Erlösung, doch er wollte diesen seltenen Augenblick ihrer Vereinigung so lange genießen, wie möglich, doch als Jack sich immer fester um ihn schlang, konnte auch er sich nicht mehr zurückhalten und riss sie beide in einem hohen Sprung über die Klippen.
 

Währenddessen hatten sich die Wölfe des Seykan-Rudels an dem Lagerfeuer zusammengefunden, um die Gemeinschaft des Rudels zu stärken und um den alten Sagen zu lauschen, die Makawee jeden Abend fortsetzte und so war es auch an diesem Abend: „ Vorhin habe ich begonnen euch die Geschichte der Wolfsbraut zu erzählen und nun möchte ich fortfahren, also hört gut zu:
 

*…Am nächsten Abend, kaum dass die Mahlzeit beendet war, hörten die drei Bewohner plötzlich jemanden vor der Hütte durch den Schnee stapfen. Bald darauf hörten sie ihn durch den Windfang kommen, der direkt in den Eingang mündete. Das Fell wurde zurückgeschlagen und ein junger Mann trat ein. Er trug die übliche Fellkleidung, und die Kapuze seiner Jacke war mit einem Kranz von Wolfshaaren verziert.
 

„Ich komme, weil mein Vater es so will", sagte er, nachdem er sich dem Mädchen gegenüber niedergesetzt hatte. Kaum aber hatte er dies gesagt, als sich draußen wiederum Schritte vernehmen ließen! Knirschend kam der zweite Besucher näher und der Schnee ächzte unter seinen Schritten, denn es war bitterkalt. Ein zweiter Mann trat ein, dessen Pelzjacke über und über mit dem Fell des Vielfraßes verbrämt war. Er setzte sich neben den ersten Gast und sprach: „Wohl bist du mir zuvorgekommen, aber dennoch werde ich das Mädchen heiraten." Hin und her stritten sich die beiden, ohne zu einer Einigung zu kommen. Schließlich sagte der Vater, der seine Gäste zwar nicht mit einer Beleidigung fortweisen, aber auch keinen Streit in der Hütte haben wollte: „Wenn ihr gekommen seid, um zu streiten, so macht das draußen ab." Sogleich erhoben sich die beiden Besucher und verließen wortlos die Hütte. Lange Zeit hörten die Bewohner, wie sich die beiden im Schnee balgten, doch nach einer Weile wurde es still…*“, einige Kinder schnappten nach Luft, gefesselt von der Atmosphäre, in die Makawee sie eingelullt hatte. Behutsam fuhr sie fort:

„*Als das Mädchen am nächsten Morgen vor die Hütte trat, sah sie zwei Fährten im Schnee; Wolf und Vielfraß mussten sich hier über Nacht ein Stelldichein gegeben haben. Dabei war es augenscheinlich wild hergegangen, denn beide Fährten standen rot im weißen Licht des Morgens. Schritt für Schritt folgte das Mädchen den Spuren im Schnee, bis sie vor einem toten Vielfraß stand. Da eilte sie rasch nach Hause, denn der Vater hatte sie gewarnt, nicht zu weit fortzugehen, da es draußen nicht geheuer sei.
 

Am Abend hörten die Bewohner wiederum Schritte im Schnee, die auf die Hütte zukamen, plötzlich anhielten, um gleich darauf wieder hörbar zu werden. Dann trat ein älterer Mann ein, der wie ein Jäger gekleidet war, der die Nacht über im Hundeschlitten zu reisen gedachte. Dicke Handschuhe verbargen seine Hände und die Füße staken in doppelten Fellstiefeln. Seine Kleidung war reich mit Wolfsfell verziert.
 

Schon beim Eintreten sprach er die drei an: „Mein Sohn ist todkrank, daher komme ich, eure Tochter zu holen. Eile tut not, daher lasst uns nicht viel Worte machen. Vielleicht ist er inzwischen schon tot oder liegt gar im Sterben, während ich hier rede." Die Eltern jedoch waren zu alt, um sich bei solchem Wetter auf die Reise zu begeben und erst nach vielem Zureden willigte der Vater ein, dass die Tochter den Fremden begleiten solle. Auch hatte der Besucher versprechen müssen, sie nicht zu lange durch den Schnee stapfen zu lassen. Daraufhin nahm er das Mädchen bei der Hand und wanderte mit ihr landeinwärts in die Nacht hinaus…*

Das war`s, den Rest gibt es ein andermal.“
 

„Aber Uroma, das kannst du uns doch nicht antun, es wird grade sooo spannend!“, wandte Mai ein und sprach damit nur das aus, was fast alle ihre Leidensgenossen am Lagerfeuer dachten.
 

„Geduld ist eine Tugend, mein Kind. Das wirst du noch früh genug lernen.“, belehrte sie Makawee.
 

„Wartet ihr dann mit der Auflösung, bis wir wiederkommen?“, bat Mai und Makawee nickte bestätigend, nachdem die Alte in die Runde geschaut und zustimmende Blicke geerntet hatte.
 


 

„Jack? Du lässt sie doch dieses Jahr die Prüfung machen, oder?“
 

„Jah~ ich schätze, ich kann es nicht länger hinauszögern.“, seufzte Jack.
 

„Sie sind schon siebzehn Jack, andere Jungtiere wurden schon längst offiziell aufgenommen, es ist ein Schritt für ihr erwachsenwerden.“
 

„Das ist es ja! Die Jahre sind einfach zu schnell ins Land gezogen, ich will meine Welpen nicht verlieren…“
 

Haku schmunzelte bei diesen Worten und drückte Jack einen sanften Kuss auf die Schläfe: „Sie werden immer unsere Welpen bleiben und ich bin mir sicher, dass sie, egal welchen Pfad sie auch einschlagen mögen, immer wieder zu uns zurückkehren werden, denn wir sind ihre Heimat, Schatz.“
 

„Hoffentlich hast du recht…“
 

„Du alte Glucke.“
 

„Hey! Wer ist hier die Glucke? Du lässt sie doch ständig von Fia beobachten und schickst sie überall mithin!“
 

„Vorsicht ist besser als Nachsicht.“, sagte Haku lachend, als Jack ihm in die Seite pikste. „Ich möchte, dass Emily sie noch vor den Sommerferien prüft.“, sagte er plötzlich ernst.
 

„Warum so plötzlich?“
 

„Sein wir ehrlich, Jack. Wenn Hotaru mit Lesharo durch Südamerika zieht und selbst wenn Mai und Fia beim Seykan-Rudel sind, so kann ihnen doch immer, jederzeit und überall etwas zustoßen… und wenn dies der Fall ist, dann möchte ich, dass sie wenigstens als die der unseren zu den großen Geistern aufsteigen.“
 

„Haku…“, Jack sah ihn traurig an.
 

„Jack, es ist etwas, worüber wir uns Gedanken machen müssen. Es kann ebenso sein, dass uns etwas geschieht, doch für diesen Fall der Fälle haben wir schon vorgesorgt… Ich werde gleich am Montag mit ihr sprechen.“
 

„Ja, mach das… aber jetzt kommen wir erst einmal auf andere Gedanken, ok? Ich habe eine E-Mail von Heinrich und Alexander bekommen, hier.“, er reichte ihm das weiße Papier und Haku begann zu lesen:
 

Hey, ihr beiden!
 

Sorry, dass ich mich schon länger nicht mehr gemeldet hab, aber ich bin die letzten Wochen einfach zu sehr im Stress gewesen, weshalb es aber nicht minder schön ist, zu hören, dass bei euch alles supi läuft ^^d
 

Alex und mir geht's auch gut - er toleriert es wunderbar, dass ich so beschäftigt bin und nachts schon von physikalischen Phänomenen träume, die ich jetzt hier bennen würde, aber das versteht ja eh keiner (actualy: ich weiß nicht, wie es in Englisch heißt :P)) XD
 

Was machen denn die Kids? Hoffentlich machen sie euch nicht allzu viele Probleme und sind so langsam aus der Pubertät raus, denn ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schwierig die da manchmal sein können...

Aber Alex ist ja auch nicht besser...Andauernd verlegt er seine Brille, auf die er sich letztens sogar "ausversehen" draufgesetzt hat, wobei ich diese Anführungsstriche hier bewusst setze, da ich stark davon ausgehe, dass er sie einfach nur nicht tragen will, aus dem einfachen Grund, dass er sich dafür - immer noch!! - schämt, dabei hab ich ihm tausendmal gesagt, wie geil er damit aussieht! Verstehe einer die Männer... ;)
 

Obwohl ich mich gleich wieder an die Arbeit mache, freu ich mich schon auf eure Antwort.

Bis dahin ganze liebe Grüße aus Deutschland - und auch von Alex :)
 

PS: Haku, du hast mir immer noch keine Haarsträhne geschickt! Da ich aber gerne noch eine hätte, bevor sie grau werden, solltest du das bald in Angriff nehmen ;P
 

„Hihi, dieser Heinrich, wenn der wüsste dass das noch 30 Jahre dauert, bevor meine Haare grau werden… Schön, dass es ihnen gut geht, ich würde Alex zu gerne mit Brille sehen… Ob dir wohl auch eine stehen würde?“
 

„Mach mal halblang, das finden wir bitteschön heraus, wenn es notwendig ist! Noch kann ich mit meinen Augen jedes noch so schöne Detail von dir aus der Ferne, wie auch vom Nahen sehen.“, sagte er lächelnd und küsste Haku kurz, aber liebevoll auf den Mund.


 

„Mai? Meinst du, wir werden es schaffen, so lange ohne einander auszuhalten?“
 

„Keine Angst, ich werde dich genauso vermissen, wie du mich Brüderchen.“
 

„Pass mir ja gut auf dich auf, wenn du mit Lesharo unterwegs bist, Hotaru.“, sagte Fia sorgevoll.
 

„Ja, Mama.“
 

„Das war mein Ernst! Ich mache mir doch Sorgen um meinen kleinen Bruder.“
 

„War nicht so gemeint, Fia.“, sagte er und streichelte seiner Schwester beschwichtigend durchs Fell, dabei streifte er das Perlenband: „Oh, was ist denn das?“
 

„Die Mädels haben uns Schmuck in die Haare geflochten… und was hast du so getrieben?“
 

„Ein Rennen durch die Prärie mit den anderen Jungs.“
 

„Es ist schade, dass wir sie nur so selten sehen…“
 

„Ja, das stimmt aber wir haben ja jetzt die Möglichkeit, sie öfters zu besuchen. Vielleicht können wir ja auch mal Papa fragen, ob nicht ein, zwei zu uns kommen können.“
 

„Darüber sollten wir mit nächste Woche sprechen… am besten, wenn meine Englischarbeit gut ausgefallen ist.“
 

„Oh, dann müssen wir uns aber ranhalten und mit dir lernen, sonst wird das nichts!“
 

„Hotaru!“, sagte sie empört und schmiss eines der Fellkissen nach ihrem Bruder.
 

„Ist doch wahr!“, sagte er und schmiss es lachend zurück.
 

„Ihr benehmt euch, wie kleine Kinder…“, sagte Fia, ohne den Kopf von ihren Beinen zu heben. Plötzlich wurde sie von einem Kissen getroffen und ihrem verdutzten Blick folgte ein gezielter Sprung, mit dem sie ihren Bruder zu Boden riss. Spielerisch rangelten die Drei miteinander, bis sie schließlich erschöpft und aus der Puste auf dem Boden liegen blieben.
 

„Fia? Wirst du uns irgendwann verlassen?“
 

„Wie meinst du das, Hotaru?“, fragte sie in mütterlichem, liebevollem Tonfall.
 

„Du wirst doch nicht ewig unter Vaters Fittichen bleiben und du bist älter als wir. Irgendwann wirst du uns verlassen müssen und deine eigene Familie gründen. Hast du… schon jemanden gefunden?“
 

„Hotaru, ich bin eine Werwölfin, die sich nicht in einen Menschen verwandeln kann… Ein normaler Wolf lebt nicht einmal halb so lang, wie ich und ein Werwolf würde wohl kaum das Leben, das er hat, mit einem Fuß in jeder Welt, aufgeben, um mit mir als Wolf zu leben.“
 

„Nein Fia, so darfst du das nicht sehen. Es gibt bestimmt jemanden, der dich so sehr lieben wird, dass er für dich das Leben als Wolf wählt. Du bist so wunderschön und liebevoll, die beste Schwester der ganzen Welt.“, sagte Mai lächelnd, während sie Fias Gesicht in ihre Hände nahm. Beschämt blickte diese zu Boden und wisperte ein `Danke`.
 

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Eeeeendlich mal wieder ein neues Kapi! >.<

Es tut mir echt leid, dass ich euch hab warten lassen, aber mein Doji "Love is a Batllefield" und die Schule haben mich ganz shcön in Beschlag genommen^^"

Aaaaber keine Panik, jetzt geht es wieder besser voran und es wird ab jetzt auch wieder regalmäßiger neue Kapis geben.^^

Wenn ihr euch die Wartezeit dennoch versüßen wollt, dann könnt ihr in meine Weihnachts-FF "Snowflakelovin`" reinlesen ;)
 

lg~

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Die erste, gemeinsame Jagd

„Raus aus den Federn, kommt, wir wollen los!“, gnadenlos weckte Haku seine Jungen, er kannte kein Erbarmen.
 

„Mahhh wollten wir nicht erst heute Nachmittag los?“, wandte Mai ein.
 

„Macht euch fertig, wenn ihr in zehn Minuten nicht fertig vor dem Zelt steht, gehe ich alleine mit eurer Schwester und eurem Vater los.“
 

„Wir kommen ja schon…“, nuschelte Mai in ihr Kissen, bevor sie sich mit den Händen nach Oben stemmte.
 

„Wir gehen jagen.“, flüsterte Haku, als er das Zelt verließ, ohne sich umzusehen, doch er konnte sich die zuckenden Ohren seiner Schützlinge bildlich vorstellen. Sie würden sich jetzt fragen, ob sie sich verhört hatten, doch sie würden sie beeilen und schon in fünf Minuten hier draußen stehen. Fünf Minuten später stellte Haku lächelnd fest, dass er Recht behalten hatte, als er die beiden aus dem Zelt kommen sah.
 

„Da seid ihr ja schon!“, sagte Jack freudig und klopfte seinem Sohn auf die Schulter.
 

„Es… es ist ja noch dunkel!“, sagte Mai überrascht.
 

„Natürlich, wann sollten wir denn sonst los, um auf die Jagd zu gehen?“, fragte Jack sie gespielt überrascht.
 

„Wir gehen also wirklich auf die Jagd?!“, fragten beide gleichzeitig aufgeregt und schauten Jack mit großen Augen an.
 

„Ja, also seid jetzt still, sonst verscheucht ihr alles im Umkreis von 10 Kilometern.“
 

„Ja, Papa.“, sagten beide aus einem Munde und neigten, leicht demütig ihre Köpfe.
 

Auf leisen Pfoten schlich die vierbeinige Familie zu einer nahegelegenen Baumgruppe, Jack und Haku hielten von dort aus Ausschau nach einem geeigneten Fang, doch so nah am Lager hatten sie kein Glück, sie mussten weiter ziehen, denn Haku und Jack hatten sich zuvor auf ein ganz besonderes Ziel geeinigt. Einen einstündigen Marsch voller Anspannung hatten sie bereits hinter sich, als Jack sie plötzlich anwies, sich zu verstecken. Fragend sahen sie sich um, als Fia und Haku in die entgegengesetzte Richtungen liefen und sich mit sanften und geschmeidigen Bewegungen jeweils ein anderes Versteck suchten.
 

„Ihr dürft auf gar keinen Fall Angst zeigen, hört ihr? Jede Unsicherheit könnte einem von uns das Leben kosten, also macht keinen Fehler, verstanden?“, eingeschüchtert nickten die beiden, bevor Jack fortfuhr: „Wir umkreisen ihn und greifen dann von mehreren Seiten an, so verliert er seinen Fokus und wird leichte Beute, aber vergesst nicht auf uns zu achten. Keiner von euch beiden wird den ersten Schritt machen, ist das klar?“, sagte Jack streng.
 

„Ja.“, sagten beide unterwürfig.
 

„Gut, dann beobachtet die beiden und wenn sie sich zeigen, kommen wir auch hervor.“
 

Ein wenig ungeduldig lagen die beiden auf der Lauer, worauf warteten sie nur? Dieser Hirsch war alleine, keine Herde in der Nähe und er schien auch noch zu schlafen. Plötzlich erklang hinter ihnen ein leises Knacken, gefolgt von einem Rascheln und Vogelgezwitscher. Die Welt begann zu erwachen und mit ihr auch der Hirsch, der durch das Knacken hochgeschreckt wurde. Dies war es, der Augenblick, auf den sie gewartet hatten, alle Fünf kamen mit geschmeidigen Bewegungen aus ihren Verstecken hervor und begannen, den einsamen, großen Hirsch zu umkreisen. Unsicher und sichtlich nervöser werdend, trippelte er hin und her und sah den Feind näher kommen. Fia war die erste, die begann, den Kreis enger um den Hirsch zu ziehen, sie testete aus, wie weit sie gehen konnte, ohne, dass der Hirsch panisch die Flucht ergriff. Dieses schien noch ein sehr junges Exemplar zu sein, denn erfahrene Hirsche hätten schon längst ihr Geweih gegen sie erhoben. Jack bedeutete seinen zwei Jungen stehen zu bleiben und mit ein wenig Abstand zu folgen, er schritt direkt auf den Hirsch zu, der seine ganze Aufmerksamkeit auf die Drei lenkte. Ein tiefes Knurren drang aus Jacks Kehle, er drohte dem Hirsch und diesem schien langsam bewusst zu werden, dass er sich wehren konnte. Immer wieder scharrte er mit seiner Hufe und senkte langsam den Kopf. Hotaru und Mai fletschten ebenfalls die Zähne und ließen ein tiefes Knurren ihren Kehlen entrinnen. Was der Hirsch nicht mitbekam war, dass Fia und Haku sich von hinten näher an ihn heranschlichen und als Haku sah, dass dieser zu einem Angriff ansetzte, machte er einen Satz und sprang ihm an die Kehle. Fia stürzte sich kurz darauf auf ihn und vergrub ihre Zähne in seiner Flanke. Haku festigte seinen Biss und als der Hirsch noch ein letztes Mal versuchte, sich aufzubäumen, brach Jack ihm das Genick. Bei einer solchen Jagd waren Mai und Hotaru noch nicht dabei gewesen, das Adrenalin steckte noch in ihren Körpern, ließ ihr Herz schneller schlagen. Sie beobachteten, wie Haku und Jack von dem frisch erlegten Wild fraßen und wie Fia sich nur kurz darauf zu ihnen gesellte. Vorsichtig näherten auch sie sich ihrem Fang und begannen unter dem strengen, wachsamen Blick ihrer Eltern zu fressen.
 

„Genug.“, sagte Haku irgendwann und wies sie an, sich von dem Hirsch zu entfernen: „Geht mit Jack zurück zum Sammelplatz und zieht euch an, ich werde nachkommen und den Hirsch mitbringen.“, sie nickten und liefen, ohne sich noch einmal umzudrehen mit ihrem Vater davon.

Haku verwandelte sich in einen Menschen und nahm ihre Beute über beide Schultern, sodass er die Beine mit seinen Händen vor dem Körper festhalten konnte. Er wollte nicht, dass seine Welpen möglicherweise in einen Blutrausch verfielen, besonders nicht bei der ersten großen Jagd, bei der sie dabei waren. Der Geruch des Blutes, das seinen nackten Rücken hinunterlief, war beißend und würde schon bald andere Räuber anlocken.
 


 

„Warum hat Papa uns vorgeschickt?“
 

„Damit wir uns waschen können.“, sagte Jack, während er das Blut von seinem Mund und Kinn wusch.
 

„Hat… hat Papa früher… immer so gejagt?“, fragte Mai vorsichtig.
 

„Ja, er konnte sich nicht, wie ihr, an den gedeckten Tisch setzen.“, Jack begann leise in sich hineinzulachen: „Euer Vater musste damals ebenfalls das Aufnahmeritual machen, alle haben sich schon Sorgen gemacht, als es dunkel wurde und er noch immer nicht zu Hause war. Später stellte sich dann heraus, dass er alleine einen Büffel erlegt hatte. Er ist wirklich ein geschickter Jäger und hat nichts von seinen Fähigkeiten eingebüßt.“
 

„Ich würde auch gerne so jagen können, wie er! Aber Fia ist auch total gut.“, sagte Hotaru anerkennend.
 

„Also, wenn ich ehrlich bin, dann… ist so eine Jagd nichts für mich.“
 

„Du bist ein Wolf, Mai. Diese Instinkte stecken in dir und auch, wenn dir die Jagd jetzt vielleicht nicht allzu sehr gefallen hat, so könnte sie irgendwann dein Überleben sichern.“, sagte Jack, während er sich sein Oberteil überzog.
 

„Ja, Papa.“, sagte sie leise und zog sich ihre Schuhe an.
 

„Geht schon mal vor und gebt Makawee Bescheid, Haku ist gleich hier und das Fleisch muss schnell verarbeitet werden, damit es möglichst haltbar bleibt.“
 

„Wir sind schon auf dem Weg.“, sagte Hotaru lächelnd und nahm seine Schwestern mit sich. Jack wartete in der Baumgruppe auf Haku, er konnte das Blut schon riechen, das sich ihm immer schneller näherte. Die Welpen hatten es wahrscheinlich ncht wahrgenommen, da sie noch nicht so sehr auf den Geruch frischen Blutes trainiert waren, denn als erfahrener Jäger war dies der erste Geruch, den man wahrnahm.
 

„Danke, dass du sie weggeschickt hast. Mai hätte sicherlich ein Problem damit, mich so zu sehen…“
 

„Ja, leider.“
 

„Leider?“
 

„Dich nackt nach einer Jagd mit der Beute auf dem Rücken zu sehen, hat seinen ganz eigenen Reiz.“
 

„Ach ja?“
 

„Ja.“, hauchte Jack, bevor er auf seinen Gefährten zutrat und ihn leidenschaftlich küsste.
 

„Ich bin voller Blut Jack, ich sollte mich jetzt erst einmal waschen und dann muss das Fleisch ins Lager.“
 

„Ich bring den Hirsch ins Lager und du wartest hier auf mich.“, mit einem flüchtigen Kuss machte er Haku klar, dass er keine Widerrede duldete und nahm ihm den Hirsch ab. Er trug ihn zum Sammelplatz und bedeutete Makawee, dass sie den Drei zeigen sollte, wie man das Fleisch verarbeitete.
 

„Dann kommt mal mit, ihr Drei. So schwer ist das gar nicht, aber wir haben einen Trick, wie wir das Fleisch haltbarer machen.“
 

„Warum sollen wir so etwas lernen?“
 

„Ist doch klar, Mai. Wenn du gezwungen bist jagen zu gehen, dann kannst du das Fleisch haltbar machen. In deinem Fall bietet sich das doch besonders an, dann musst du nicht so oft jagen.“, erinnerte Hotaru sie.
 

„Mir bringt es zwar nicht so viel, da ich diese Dinge höchstwahrscheinlich nicht umsetzen kann, aber allein das Wissen zu haben, ist für mich Grund genug, zu lernen, wie man es macht.“, gab Fia zurück.
 

„Ist ja gut, ihr habt gewonnen.“, sagte Mai seufzend.
 

„Also das Einfachste ist, das Fleisch gleich zu essen, oder etwas daraus zu kochen. Aber es gibt auch andere Methoden, kommt mit, dann zeig ich euch, wie es geht.“, Makawee ging mit ihnen in das Tipi, in dem sie schon am Tag zuvor mit den Mädchen gewesen waren und reichte ihnen einige Tonkrüge, mit denen sie zum Hirsch zurückkehrten.
 


 

Jack musste schmunzeln, als er sah, wie Haku dort vor der Wasserschale saß und langsam begann seine Arme zu waschen. Er ging auf ihn zu, beugte sich hinab und küsste eine blutfreie Stelle an seinem Hals, während er mit seinen Händen die noch nassen Arme hinunterglitt. Wortlos nahm Jack ihm die Wasserschale aus der Hand und begann den Rücken seines nackten Gefährten zu waschen. Jede Stelle, die er vom Blut befreit hatte, küsste er und das Adrenalin, das noch in ihrer beiden Körper steckte, wich einem ganz anderen Hormon, das nicht weniger Glücksgefühle und Herzklopfen in ihnen auslöste.
 

„Jack… ich will mich erst waschen.“
 

„Bist du damit nicht zufrieden, wie ich dich wasche?“, fragte er schmunzelnd, während er den Lappen über Hakus Brust, hin zu weiter unten gelegenen Gefilden beförderte. Haku stöhnte auf, als Jack ihm dazu noch etwas kräftiger in den Hals biss. Er wandte ihm seinen Kopf zu und sah ihn ein wenig tadelnd an, doch der Dunkelhaarige legte lediglich schmunzelnd seine Lippen auf die seines Gatten. Er ließ den Lappen fallen, als Haku sich gänzlich zu ihm umdrehte, seine Wangen ergriff und ihn feurig küsste. Haku zog ihn zu sich herunter, warf ihn neben sich auf den Boden und setzte sich auf ihn. Diesmal war der Ältere an der Reihe zu schmollen: „Ich wollte auch endlich mal wieder…“, doch weiter kam er nicht, denn der Blonde legte ihm einen Finger auf die Lippen und bedeutete ihm zu schweigen: „Was bekomme ich denn dafür?“, raunte er in sein Ohr.
 

Überrascht sah Jack seinen Ehegatten an, erwiderte dann aber mit ebenso raunender Stimme: „Ich nehme die Kinder mit dem Auto mit und du kannst zu Fuß kommen… außerdem werde ich dafür sorgen, dass deine Heimreise einen halben Tag länger dauert, als sonst.“
 

„Oho! Solche Versprechungen in deinem Alter.“
 

„Natürlich, die Blütezeit meines Lebens hat doch grade erst begonnen!“, sagte Jack und wälzte sie herum, sodass er Haku, nun über ihn liegend, anfunkelte.
 

>Wir benehmen uns, wie Teenager. Normalerweise sind wir viel gefasster, doch wenn der Neumond näher rückt, dann fällt es uns immer schwerer unsere Triebe zurückzuhalten. Aber es gefällt mir jedes Mal aufs Neue, wenn Jack nicht länger so steif ist und sich auch gerne mal auf neue Vorschläge einlässt.<
 


 

„Mai! Du musst das Fleisch vernünftig einreiben, sonst verdirbt es!“, ermahnte Makawee sie.
 

„Siehst du Schwesterlein, ich habe ja schon immer gesagt, dass aus dir nie ne Köchin wird.“
 

„Na und? Dafür hab ich dann ja dich.“
 

„Mai? So ungern ich dich daran erinnere, aber ich werde nicht für immer an deiner Seite sein, so wie jetzt. Irgendwann werden wir beide von Zuhause ausziehen und unser eigenes Leben führen.“
 

Mai musste unwillkürlich seufzen: „Ich weiß… aber ich hoffe, dass du dir noch ein wenig Zeit damit lässt Hotarulein.“
 

>Es ist wirklich erstaunlich, dass wir uns so gut verstehen, aber das liegt wohl daran, dass wir uns perfekt ergänzen. Ihre Stärken sind meine Schwächen, sowie meine Stärken ihre Schwächen sind. Sie kann wirklich nicht kochen, aber dafür kann sie zum Beispiel sehr gut malen und ist sehr kreativ. Sie ist so sehr Mensch, wie ich Wolf bin und hat so viel Ähnlichkeit mit Jack. Wenn man es genau betrachtet, dann ist Fia diejenige, die uns beide komplett macht. Die Tatsache, dass ihr Leben so anders verläuft, als unseres und doch ein großer Bestandteil des unseren ist, befähigt sie unser Ausgleich zu sein. Man könnte sagen, sie ist das dritte Gewicht in der Mitte der Waage, das die Balance hält.<
 

Plötzlich wurde Hotaru aus seinen Gedanken gerissen, als die Zeltplane zur Seite geschoben wurde und ein großer Mann zu sprechen begann: „Hey, ihr wisst nicht zufällig, wo Haku steckt?“
 

„Doch, aber den solltest du im Moment lieber nicht stören, sonst dreht er dir den Hals um. Soll ich hm etwas ausrichten?“, schaltete Hotaru schnell.
 

„Nein, das muss ich mit ihm selbst besprechen. Na gut, ich will euch nicht weiter stören.“, sagte der Indianer und wollte sich grade abwenden, als er von einer mahnenden Stimme zurückgehalten wurde: „Junger Mann, hier geblieben! Du darfst uns gerne behilflich sein, Liwanu.“, sagte Makawee streng und ihre Stimme duldete keine Widerworte.
 

„Natürlich, Makawee.“, ergab sich der Hüne.
 


 

„Hah… Jack! Du willst doch nicht…?“, fragte Haku schwer atmend, als Jack ihn umdrehte und anwies auf alle Viere zu gehen.
 

„Ich hatte dir doch etwas versprochen.“, raunte Jack in sein Ohr, während er ihn mit seiner Männlichkeit bedrängte.
 

„Aber… nh!“, die Finger des Blonden gruben sich in den sandigen Boden, als sein Gefährte sie miteinander vereinigte. Ihr lustvolles Stöhnen erfüllte die Umgebung und ihre Bewegungen und ihre eigene Hitze schienen den Boden unter ihrer Haut noch um einige Gradcelsius zu erwärmen. Normalerweise war es nicht Jacks Art, so grob zu sein, doch wenn der Neumond näher rückte, wurden sie beide ungestümer, leidenschaftlicher und ja, dann genoss der Blonde diese ungeduldige Grobheit und manchmal, wenn er selbst der aktive Part ihres Aktes war, fiel es ihm ebenso schwer, wie Jack, sich zurückzuhalten. Ihr einziges Verlangen war es, beieinander zu sein, den anderen zu spüren und ihrer Leidenschaft und Liebe Ausdruck zu verleihen.

Mit jedem Stoß ging ihr Atem schneller, ihr Puls raste, ihre Herzen schlugen schnell und stark in ihrer Brust und das Adrenalin, was sie bei der vorangegangenen Jagd verspürt hatten, durchflutete erneut ihre Körper und entfachte ein noch heißeres Feuer, das in heftigen Wogen der Lust ihre bebenden Leiber durchfloss.
 

„Haku… hah…!“, Jack bäumte sich mit einem letzten Stoß auf und brachte ihrer beider Wogen der Lust zum Höhepunkt.
 


 

„Da seid ihr ja endlich! Ich habe dich schon gesucht.“, sagte Liwanu erleichtert, als er Haku und Jack erblickte. Was er allerding nicht sah, war das Jack ihm stützend eine Hand in den Rücken gelegt hatte.
 

„Was gibt es?“
 

„Ich komme grade vom Dyami-Rudel, es gibt Probleme.“
 

„Ich verstehe. Ich werde mich sobald wie möglich mit Ahiga in Verbindung setzen.“
 

„Und da ist noch etwas… auf dem Weg hierher habe ich einen fremden Wolf entdeckt, er gehört definitiv nicht hierher.“
 

„Ich werde mich darum kümmern, allerdings sind die Probleme des Dyami-Rudels von größerer Wichtigkeit, könntest du mir deshalb den Gefallen tun, dir ein paar der anderen zu Hilfe zu holen und diesen Wolf im Auge zu behalten?“
 

„Natürlich.“, sagte Liwanu mit einer Faust auf dem Herzen und einer leichten Verbeugung.
 

„Sehr gut. Wenn es etwas Neues gibt, dann setze dich umgehend mit mir in Verbindung.“
 

„Sehr wohl.“, als Liwanu weiter ging, um ein paar der anderen zu rekrutieren, seufzte Haku.
 

„Was ist da los?“, fragte Jack streng und mit gedämpfter Stimme.
 

„Der Konflikt weitet sich immer mehr aus, ein Krieg steht bevor, Jack und wir müssen alles tun, um dies zu verhindern.“
 

„Wir sollten eine Konferenz einberufen. Ich will Kohana Koi und Simon Mato, sowie dich, Lesharo und Ahiga in meiner Runde haben. Außerdem wäre es wohl auch nicht verkehrt, Daniel mit einzubeziehen.“
 

„Denkst du wirklich, dass die Alpha des Dyami-Rudels und des Mato-Rudels freiwillig einen Raum teilen werden?“
 

„Wenn ihnen das Leben ihrer Wölfe und Welpen lieb ist, dann werden sie das tun. Es wird hunderte Leben kosten, Haku. Es darf auf gar keinen Fall wieder zu einem solch großen Krieg kommen! Beide Rudel haben Bündnisse zu anderen Rudeln, wenn diese Krise ausartet, dann wird Amerika ein Schlachtfeld der Superlative sein. Du hast sicherlich schon vom zweiten Weltkrieg gehört… so musst du dir das vorstellen und wenn wir Pech haben und die Rudel Amerikas nicht nur untereinander Bündnisse geschlossen haben, sondern auch noch ins Ausland, dann steht der 3. Weltkrieg bevor.“
 

„Das darf nicht passieren! Ich werde noch diese Woche zum Dyami-Rudel gehen und Ahiga bitten, mit dem Mato-Rudel in Kontakt zu treten.“
 

„Das wäre gut, ich denke, dass die Drei mittlerweile alt genug sind, um sich ein paar Tage selbst zu versorgen.“
 

„Ja, das müssen sie dann wohl, aber versuch trotzdem ein Auge auf sie zu haben, ja?“
 

„Natürlich. Ich denke, dass ich diesen Verwaltungsfutzi auch bald los bin. Hach~ ich werde mich bald für einen Ersatz für Mrs. v. Heilbronn umsehen müssen, in ein paar Jahren geht sie in Rente, sie ist mittlerweile schon Oma geworden.“
 

„Da seid ihr ja wieder!“, sagte Mai freudestrahlend, als sie ihre Väter sah.
 

„Ja, seid ihr fertig?“
 

„Ja und Uroma hat uns noch ein wenig Fleisch zum Mitnehmen fertiggemacht.“
 

„Das ist lieb, das hätte aber nicht sein müssen.“, sagte Haku herzlich lächelnd, während er das Ziehen in seinem Hintern immer deutlicher zu spüren bekam.
 

„Doch, natürlich. Immerhin wart ihr die Jäger unserer feudalen Mahlzeit.“, sagte die alte Indianerin, als sie auf ihren Enkel zutrat.
 

„Danke Oma.“
 

„Dafür nicht, aber ihr müsst doch bald los, oder nicht?“
 

„Ja, wir werden unsere Sachen zusammenpacken und uns auf den Weg machen.“
 

„Schon?“
 

„Ja, ihr müsst morgen wieder in die Schule. Wir fahren mit Jacks Auto.“, als Jack Haku fragend ansah, konnte er die Antwort förmlich aus dessen Blick ablesen, er hatte sein Versprechen wohl etwas zu tüchtig erfüllt.
 

Der Abschied von dem Seykan-Rudel fiel nur Mai, Fia und Hotaru schwer, denn Jack und Haku mussten sich um viel schwerwiegendere Probleme kümmern. Mai und Fia unterhielten sich die Fahrt über fröhlich und auch Hotaru gab seinen Senf dazu, auch wenn er genau bemerkte, dass etwas im Argen war. Ihre Väter waren schweigsam und schauten ernst auf die Straße, er konnte förmlich die Sorgenfalten auf ihrer beider Stirnen ablesen. Ein mulmiges Gefühl machte sich in seinem Magen breit, denn er spürte, dass die Probleme, die auf sie zukamen schwieriger zu lösen waren, als alles andere zuvor.
 

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Juhu!

Endlich habe ich es mal wieder geschafft, ein Kapi zu schreiben :3

Ich hoffe, dass ich meine Ferien noch effektiv nutzen kann, um euch noch ein paar Kapis zu bescheren^^
 

lg~

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Ein Problem kommt selten allein

„Guten Morgen, Mai.“
 

„Morgen Sascha, wie war dein Wochenende?“, fragte sie gut gelaunt.
 

Er sah sie ein wenig überrascht an, bevor er erwiderte: „Relativ langweilig, aber deines scheint ja sehr gut gewesen zu sein.“
 

„Allerdings! Ich habe meine Freundinnen wiedergesehen und meine Urgroßmutter besucht. Ach ja! Wir sollten diese Woche unbedingt unsere Verabredung nachholen.“
 

„Ähm… na klar. Du… du kannst ja mal klären, wann es bei dir am besten passt.“
 

„Super.“, sagte sie freudestrahlend, als auch schon die Klingel zum Unterrichtsbeginn läutete.
 


 

„Komm, Fia.“, sagte er, als sie das Polizeihauptquartier betraten, da sie ein wenig zögerte.
 

„Ja, Vater.“, sagte sie und blieb während des ganzen Weges zum Fahrstuhl eng an seiner Seite. Sie fuhren in das oberste Stockwerk, das nur ein Büro beherbergte.
 

„Oh, guten Morgen Haku und Fia. Wir haben uns ja schon lange nicht mehr gesehen! Ich freue mich, dass ihr mal wieder kommt.“
 

„Die Freude ist ganz unsererseits Mrs. v. Heilbronn.“, sagte Haku lächelnd und Fia bestätigte seine Aussage mit einem fröhlichen Hecheln und Rutewedeln.
 

„Ich muss euch leider bitten, noch einen Moment zu warten, Jack ist grade in einem Gespräch.“
 

„Natürlich, kein Problem.“
 


 

„Auf Dauer werden sie ihre finanziellen Kompetenzen überziehen! Sie MÜSSEN diese Zweigstelle schließen.“
 

„Ich werde keine Polizeistation in einem Viertel schließen, dessen Kriminalitätsrate höher ist, als ihr viel zu hoher Lohn!“
 

„Na schön, Mr. Bannistor! Wenn Sie meinen, meinen Job besser machen zu können, dann bitte. Ich räume das Feld.“, der kleine, aufgebrachte Brillenträger machte auf dem Absatz kehrt und verließ hocherhobener Nase Jacks Büro. Haku und Fia sahen ihm verwundert hinterher.
 

>Wieso scheinen die Probleme an jeder noch so kleinen, rauen Stelle anzuhaften? Würde ich meine aufkommenden Probleme in einer Spendendose sammeln, so könnte ich die USA von Armut und vielerlei Krankheiten befreien. Ein Mond auf der einen, ein Krieg auf der anderen und nun auch noch ein Finanzberater auf der dritten Seite, wir sind also schon im dreidimensionalen Raum angelangt. Ich sollte ein Buch schreiben! Vielleicht könnte eine objektive Sichtweise den Krieg abwenden und mit dem Geld könnte ich die Finanzprobleme lösen und hätte genügen Ruhe und Zeit, mich dem Neumond und Haku zu widmen.<, in seine Gedanken vertieft, bemerkte er nicht, dass Haku und Fia sein Büro betreten hatten und ihn nun besorgt betrachteten.
 

"Jack?", fragte Haku vorsichtig.
 

Jack zuckte kurz zusammen und sah dann zu den beiden auf: "Tut mir leid, ich war in Gedanken."
 

"Schon gut... Ich habe mit Ahiga gesprochen, sie halten sich momentan in der Nähe des Mato-Rudels auf und können morgen dort sein... das bedeutet, dass ich heute aufbrechen muss, Jack. Das Dyami-Rudel darf auf gar keinen Fall angreifen!"
 

"Ich verstehe... hast du Lesharo erreicht?"
 

"Ja, aber er kann erst am Donnerstag hier sein."
 

"Dann müssen wir die beiden Rudel nur lange genug hinhalten. Wir werden uns hier in Phoenix treffen, wir sind beiden Rudeln gegenüber neutral und nur zwei Wölfe eines jeden Rudels dürfen zu dieser Zeit in unserer Stadt sein, alle anderen müssen von unserem Revier ferngehalten werden."
 

"Fia, geh gleich zu Malika, wir werden ihre Hilfe brauchen. Sag ihr, dass ich selbst nochmal vorbeikommen werde, aber ich muss jetzt erst einmal meine Sachen packen.", Fia lief sofort los und als sie vor dem Fahrstuhl stand, bedeutete sie Mrs. v. Heilbronn, den Knopf zu drücken. Diese stand auf und drückte die notwendigen Knöpfe, damit sich der Fahrstuhl öffnete und sie direkt nach Unten brachte. Haku hatte sich ebenfalls zum gehen gewandt, doch Jack war aufgestanden und hielt ihn am Arm zurück: "Sei vorsichtig und pass gut auf dich auf, ich will dich am Wochenende wohlbehalten wieder in meinen Armen halten."
 

Jack beugte sich vor und küsste ihn, er sorgte sich wirklich um ihn und vermisste seine Präsenz jetzt schon. Mrs. v. Heilbronn, die grade vom Fahrstuhl zurückkehrte, hielt sich gerührt eine Hand aufs Herz, ob dieser herzerweichenden Szene. Diskret zog sie sich an ihren Schreibtisch zurück, um den beiden ein wenig Zweisamkeit zu gewähren.
 

"Jack, ich muss los.", hauchte Haku, bevor er sich widerwillig losriss. Bevor er sein Büro verließ, drehte er sich noch einmal um: "Ich versprech´s, ich liebe dich.", und weg war er.

Haku hatte ein komisches Gefühl dabei, seine Familie auf unbestimmte Zeit zu verlassen. Er eilte nach Hause und packte hastig seine Sachen. Grade als er die Haustür hinter sich geschlossen hatte, sah er seine Tochter auf sich zutraben.
 

"Vater! Sie hat zugestimmt, zu helfen... Gehst du schon?"
 

"Ja, ich muss. Pass gut auf deine Schwester und deinen Bruder auf."
 

"Du gehst doch nicht etwa, ohne dich von ihm zu verabschieden?!"
 

"Ich..."
 

"Vater, bitte!"
 

"Hach... na gut, ich werde gehen und sie kurz in der Schule besuchen.", Haku gab sich geschlagen, während Fia zufrieden nickte. Sie begleitete ihren Vater zur Schule, vor der sie geduldig auf ihn warten würde.
 

Die Schulflure waren leer, die Schüler saßen in den Klassen, während seine Schritte durch die Flure hallten. Er suchte das Büro des Direktors auf, denn er hatte die Stundenpläne seiner Kinder nicht ihm Kopf.
 

...
 

Ein plötzliches Klopfen an der Tür zum Klassenzimmer ließ die Köpfe aller innensitzenden Schüler zur Seite fahren.
 

"Herein!", sagte der Lehrer, der vorne an der Tafel stand und ebenfalls durch das plötzliche Klopfen überrascht wurde. Noch überraschter war er allerdings, als der große, blonde Mann eintrat.
 

"Entschuldigen Sie, dass ich ihren Unterricht störe, aber ich müsste für einen kurzen Augenblick mit Hotaru sprechen.", der Lehrer nickte einvernehmlich und entließ Hotaru kurzzeitig in die Arme, des ihm Fremden.
 

"Papa, was tust du hier?"
 

"Mich verabschieden, Hotaru."
 

"Wo gehst du hin?"
 

"Ich muss zum Dyami-Rudel."
 

"Es gibt Probleme, richtig?"
 

"Ja, Hotaru, aber erzähl es deiner Schwester nicht. Sie wird sich zu große Sorgen machen. Pass auf sie auf, ja?"
 

"Hast du es ihr schon gesagt?"
 

"Nein, ich will jetzt zu ihr und mich verabschieden. Wenn alles glatt geht, dann bin ich gegen Ende der Woche wieder da."
 

"Ich komme mit zu ihrer Klasse."
 

"Nein, wenn du mitkommst, dann bemerkt sie sofort, dass etwas nicht stimmt. Geh zurück in den Unterricht und pass auf dich auf, ja?"
 

"Ja, Papa.", Haku küsste seinen Sohn auf die Stirn und gab ihm einen liebevollen Klaps auf die Schulter.
 

Während des Weges zu Mai`s Klassenraum, erwuchs eine Idee in Hakus Kopf. Er klopfte, wie schon zuvor an die Tür des Klassenraumes und erntete ebenso erstaunte Blicke. Die Lehrerin in Mai`s Klasse allerdings, warf ihm ganz andere Blicke zu, als der Lehrer zuvor, sie waren sehr viel interessierter. Ja, Interesse lag in dem Blick dieser noch so jungen Lehrerin, als sie den Vater einer ihrer Schüler begutachtete. Auf das Interesse folgte Erkenntnis, sie erkannte, wessen Vater sie dort erblickte.
 

"Sie möchten bestimmt mit Mai sprechen, richtig?", sie warf ihrer Schülerin dabei einen Seitenblick zu.
 

"Richtig, allerdings würde ich auch gerne noch mit Sascha sprechen, könnten sie die beiden für einen kurzen Augenblick entbehren?"
 

"Natürlich, Mr. Bannistor.", mit einem Wink bedeutete sie Mai aufzustehen und Sascha, ihr zu folgen, der ein wenig verwirrt dreinblickte. Als Mai ihrem Vater auf den Flur folgte, sah sie ihn besorgt an.
 

"Ist etwas passiert?"
 

"Nein, Mai. Es ist alles in Ordnung. Ich... wollte mich nur von dir verabschieden, ich muss für ein paar Tage verreisen."
 

"Wohin willst du so plötzlich?"
 

"Ich werde das Dyami-Rudel besuchen, ich habe einige Dinge zu erledigen.", während er sprach, betrachtete er die Reaktionen von Sascha aufs Genauste. Dieser reagierte genauso, wie Haku es erwartet hatte und dies ließ ihn innerlich lächeln.
 

"Dann pass gut auf dich auf, Papa. Ich verspreche dir, dass wir dir keinen Ärger machen."
 

"Versprich mir lieber, dass du Jack ein wenig unter die Arme greifst und jetzt geh wieder in den Unterricht und lern schön."
 

"Papa...", sagte sie augenrollend, bevor sie ihn noch einmal fest in die Arme schloss und dann zurück in die Klasse ging. Sascha wollte ihr folgen, er verstand nicht, warum ihr Vater ihn ebenfalls sprechen wollte, immerhin hatten sie noch kein Wort miteinander gesprochen, doch Haku hielt ihn am Arm zurück: "Warte kurz, ich will auch noch etwas mit dir besprechen."
 

"Ich möchte ja nicht unhöflich erscheinen, Mr. Bannistor, aber wir haben noch nie miteinander gesprochen, ich wusste noch nicht einmal, dass sie wissen wer ich bin und jetzt, aus dem Nichts, wollen Sie mit mir sprechen?"
 

"Ich weiß genau, wer du bist, Sascha.", der Blick, mit dem Haku ihn ansah, ließ ihn unwillkürlich schlucken: "Und deshalb möchte ich, dass du weiterhin auf sie aufpasst. Hab ein Auge auf sie und steh ihr bei. Sie ist nicht immer so stark, wie sie tut. Tust du das für uns?"
 

"Ja, Mr. Bannistor."
 

"Danke, Sascha.", er legte ihm eine Hand auf die Schulter und drückte diese kurz, bevor er ihn in die Klasse entließ. Haku fiel eine kleine Last von den Schultern, jetzt, wo er wusste, dass jemand vertrauenswürdiges ein Auge auf seine Tochter hatte. Schließlich konnte Hotaru nicht immer bei ihr sein.

Haku seufzte, als er sich von Fia verabschiedet hatte und nun die Stadt gen Norden verließ. Vor der Stadt wartete die alte, weiße Wölfin auf ihn: "Ich habe meine Wölfe bereits postiert."
 

"Sehr gut, ich danke dir Malika. Ach, aber ich wollte dich um noch etwas bitten: Führt die Regeln von vor 17 Jahren wieder ein. Jeder fremde Wolf, der in unser Revier eindringt, muss gefangengenommen und in Emily`s Hände übergeben werden."
 

"Natürlich, Haku. Mögen die großen Geister mit dir sein und den Frieden mit dir wiedereinkehren lassen."
 

...
 

"Sascha, was wollte mein Vater von dir?"
 

"Er hat mich gefragt, ob ich dir Nachhilfe in Geschichte geben könnte.", log er.
 

"Grmpf! So schlecht bin ich gar nicht in Geschichte! ...Auch wenn ich ein paar Probleme mit dem 2. Weltkrieg habe..."
 

"Na siehst du, wir könnten uns doch nach der Schule treffen und ich versuche, dir den Stoff möglichst einfach zu vermitteln."
 

"Kommst du morgen nach der Schule zu mir?"
 

"Gerne.", antwortete der Dunkelhaarige glücklich.
 

...
 

Derweil hatte Haku sein Revier hinter sich gelassen und streifte durch die Prärie. Sein Ziel war Dewey-Humboldt, ein kleines Gebiet in Arizona, ca. einen Tagesmarsch von Phoenix entfernt, dort hatte sich das Dyami-Rudel niedergelassen. Es gab dort keinen Einwohner, der nicht ansatzweise mit dem Rudel verwandt war. Es ergab sich allerdings das Problem, dass Haku durch dichte Wälder immer weiter bergauf würde laufen müssen, um die höher gelegene Stadt zu erreichen.

Haku fühlte sich komischerweise auf seiner Reise nicht allein, irgendjemand war dort und beobachtete ihn. Normalerweise hätte er sich sofort um ihn gekümmert, doch er hatte besseres zu tun, er hatte einen Krieg zu verhindern.
 


 

„Wir sind wieder da!“, sagte Mai, als sie das Haus betrat.
 

„Mai… Papa ist doch weg.“, sagte Fia mit sanfter Stimme.
 

„Hach~ ich vermisse ihn jetzt schon, sagte sie seufzend, als sie in die Küche ging, einen Stuhl vom Tisch abrückte und sich darauf fallen ließ.
 

„Ich mach uns was zu Essen.“, sagte Hotaru, während er den Kühlschrank öffnete und diesen inspizierte: „Was hältst du von Pfannkuchen?“
 

„Meinetwegen…“
 

>Pfannkuchen haben sie bis jetzt immer aufgemuntert. Ich habe ihr schon früher immer Pfannkuchen gemacht, wenn Papa mal weg war. Das war damals das einzige, was ich zustande gebracht habe, ohne die Küche zu verwüsten. Sie ist zwar kein kleines Kind mehr, aber irgendwie werde ich einfach das Gefühl nicht los, dass sie meine kleine Schwester ist, obwohl wir gleichalt sind…<
 

„Grübel nicht immer so viel, Hotarulein, das gibt Falten.“
 

„Naja, darüber brauchst du dir ja keine Sorgen machen.“, auf diese schlagfertige Antwort hin, verzog Mai empört das Gesicht.
 

„Du tust ja grade so, als ob ich dumm wäre.“
 

„Nein, das hat auch nie jemand gesagt. Du bist definitiv nicht dumm, Mai. Setz dich ein wenig mehr auf den Hosenboden und du bist sicherlich genauso gut, wie ich.“
 

„Dafür habe ich ein Privatleben.“
 

„Das habe ich auch, Mai. Hier, die Pfannkuchen sind fertig.“
 

„Das ging ja schnell.“, sagte sie erstaunt.
 

„Tja, ich kann halt mehrere Dinge gleichzeitig.“, sagte er und lächelte sie an, während er sich mit seinem Teller an den Tisch setzte.
 

„Denkt daran, dass wir auch noch Hirsch in der Gefriertruhe haben.“, erinnerte Fia sie.
 

„Den mach ich, wenn Papa wiederkommt.“
 


 

„Emily? Jack hier. Ich muss etwas Dringendes mit dir besprechen.“
 

„Was gibt`s?“
 

„Ich möchte, dass du schnellstmöglich ein Aufnahmeritual in die Wege leitest, außerdem solltest du jeder Zeit mit Besuch von dem Grenzrudel rechnen, jeder Fremde wird gefangengenommen und zu dir gebracht, bis wir uns der Sache annehmen können.“
 

„Was ist passiert, Jack? Warum weht plötzlich ein ganz anderer Wind?“
 

„Es steht ein Krieg bevor, Emily. Der Akecheta-Krieg droht wieder auszubrechen.“
 

„Nein! Das darf unter gar keinen Umständen passieren!“, ihre Stimme klang geschockt, Jack konnte förmlich ihren Herzschlag durch den Hörer wahrnehmen.
 

„Haku und Ahiga sind bereits auf dem Weg. Wenn die beiden rechtzeitig sind, dann wird es ein Treffen hier in Phoenix geben. In Dewey-Humboldt oder Happy Jack könnte es zu keiner Aussprache kommen. Lesharo wird sich am Donnerstag mit seinem Rudel hier einfinden… Haku und ich hatten schon bevor wir von den Neuigkeiten erfahren haben, beschlossen, dass wir die drei schnellstmöglich aufgenommen haben wollen. Es kann ihnen jederzeit etwas passieren und sollte dies der Fall sein, dann möchten wir, dass sie wenigstens als fester Bestandteil unseres Rudels zu den großen Geistern wandern.“
 

„Ich verstehe… ich werde nachfragen, wie viele andere Familien ihre Welpen noch einführen lassen wollen und werde die nötigen Schritte einleiten.“
 

„Danke Emily, du tust mir und Haku damit einen sehr großen Gefallen.“
 

„Kein Problem, ich werde mich gleich auf den Weg machen.“
 

„Moment, könntest du vielleicht versuchen, mit Karu darüber zu sprechen? Das Seykan-Rudel soll möglichst aus der Sache rausgehalten werden.“
 

„Ich versuche es.“, sie verabschiedeten sich von einander und Jack legte seufzend den Hörer auf, als auch schon die nächste Überraschung vor der Tür stand… oder besser gesagt, in der Tür.
 

„Jack… Haku hat das Revier gen Norden verlassen.“, sagte der Blonde etwas außer Atem.
 

„Ich weiß, setz dich doch, Phil.“, Jack deutete auf einen Stuhl ihm gegenüber. Ein wenig verwirrt nahm der Angesprochene darauf Platz.
 

„Ist Felice schon ins Rudel aufgenommen worden?“
 

„Nein, aber wieso… ?“
 

„Mai, Fia und Hotaru werden noch diese Woche aufgenommen, ich kann dir nur raten, Felice ebenfalls an der Jagd teilnehmen zu lassen.“, sagte Jack ernst, während er sein Kinn auf seine, ineinander gefalteten Hände stützte.
 

„Was ist passiert?“
 

„Der Akecheta-Krieg ist passiert, Phil. Oder eher, er wird wieder passieren, wenn wir das nicht verhindern können.“
 

„Wie kann das…?“
 

„Wir wissen es bis jetzt nicht, aber wenn es genaueres gibt, dann werde ich euch darüber informieren.“
 

„Seht zu, dass ihr das verhindert! Ich werde die anderen aufklären gehen und muss nochmal mit Emily reden…“, er war aufgestanden und murmelte seine Worte, während er den Raum verließ.
 


 

„Morgen kommt Sascha.“, sagte Mai ganz nebenbei, während sie ihre Hausaufgaben machten.
 

Überrascht sah Hotaru sie an: „Ich dachte…“
 

„Papa hat ihn gefragt, ob er mit mir lernt, da kann ich doch nicht nein sagen.“, sie sah nicht einmal von ihrem Heft auf, deswegen konnte sie auch nicht sehen, dass Hotarus Stirn in Falten lag.
 

>Papa wird ihn sicherlich nicht persönlich gefragt haben, ob er mit ihr lernt… ich wette, er soll ein Auge auf sie haben, aber warum Sascha? Wieso sollte Papa einem Menschen das Leben seiner Tochter anvertrauen? Da steckt definitiv mehr dahinter… ich werde ihn fragen, wenn er wieder da ist… zumindest, wenn er überhaupt wiederkommt.<
 

„Er kommt auf jeden Fall wieder.“, sagte Mai urplötzlich, als könne sie seine Gedanken lesen. Durch solch plötzliche Äußerungen überraschte sie ihn immer wieder.
 

„Mai hat Recht, Hotaru. Vater wird alles daran setzen heil nach Hause zu kommen.“
 

„Ja, du hast Recht… Ich gehe eine kleine Weile spazieren, ich bin im Wald, wenn ihr mich sucht.“, beide nickten bestätigend, bevor der Dunkelhaarige das Zimmer und das Haus verließ.
 

>Wenigstens hat er sein Handy dabei, wenn etwas passieren sollte, dann wird er uns sicherlich anrufen… Ich würde ihm so gerne helfen, aber ich bin noch nicht einmal ein vollwertiges Mitglied unseres Rudels…<, er holte aus und trat gegen einen umgefallenen Baum.
 

„Hotaru? Ist alles in Ordnung?“, fragte Emily, die sich aus dem Schutze des Waldes löste.
 

„Ja… Nein… Ich…“
 

„Du fühlst dich hilflos, machtlos und nutzlos, hab ich recht?“, als er vorsichtig nickte, fuhr sie fort: „Aber das bist weder du, noch Mai, noch Fia. Ihr seid so wichtig, für jeden von uns. Ihr seid der Grund, warum eure Väter kämpfen werden und warum sie über ihre Grenzen gehen werden um zurückzukehren, immer!“
 

„Aber…“
 

„Hotaru… Natürlich würden sie alles geben, um das Rudel zu beschützen, aber ihr, ihr seid es die sie dazu befähigen einen noch stärkeren Willen zu haben. Mach dir nicht zu viele Sorgen, das Leben muss auch innerhalb unseres Rudels weitergehen, wenn der Alpha nicht anwesend ist. Haku verlässt sich auf uns und wir dürfen ihn nicht enttäuschen, also versprich mir, dass du deine Prüfung mit Bravour meistern wirst und deine Väter stolz machst.“, sie legte ihm eine Hand an die Wange und lächelte ihn mütterlich an.
 

„Woher weißt du nur immer, was du sagen musst, um mich aufzumuntern?“, fragte er sie, während er sie stürmisch umarmte und dann davonlief.
 

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Arigatou~! >.<

Es tut mir wirklich leid, dass es so lange nicht voran ging... aber ich habe noch dieses verstaubte Kapi auf meiner Festplatte gefunden und ich hoffe, dass ich es schaffen werde, demnächst mal wieder ein neues zu schreiben^^
 

lg~

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Ein Stein kommt ins Rollen

Als Jack, erledigt von dem stressigen Tag, nach Hause kam und die Tür öffnete, stand Fia bereits am Eingang und erwartete ihn rutewedelnd. Schmunzelnd streichelte er seiner Tochter über den Kopf: „Na? Wie war euer Tag?“
 

„Wir haben alle versucht, uns bestmöglich abzulenken.“
 

Jack seufzte, bevor er die Tür hinter sich schloss und sich vor seiner Tochter hinhockte: „Ich weiß, es ist für uns alle nicht leicht, aber wir müssen jetzt zusammenhalten… wenn du das möchtest, dann kann ich dich morgen mit zur Arbeit nehmen.“
 

„Nein, schon gut. Ich werde hier bleiben und auf das Haus aufpassen.“, Jack nickte zum Zeichen, dass er verstanden hatte. Er zog sich seine Schuhe aus, hängte seine Jacke auf, löste seine Krawatte und legte seinen Aktenkoffer auf den Küchentisch, bevor er, gefolgt von der schönen Wölfin, nach oben ging. Vorsichtig klopfte er an die Tür seiner Kinder, bevor er eintrat: „Na, ihr beiden. Was haltet ihr davon, wenn ich uns etwas zu Essen mache und wir uns dann unten im Wohnzimmer gemeinsam einen Film anschauen?“
 

Die beiden schauten auf, als ihr Vater anklopfte und ihre Mienen hellten sich sichtlich auf, denn zum einen machten sie endlich wieder etwas mit ihrem Vater und zum anderen war endlich jemand für sie das, denn auch wenn sie schon siebzehn waren, so waren ihnen ihre Eltern immer noch sehr wichtig. Dies war bei den dreien wohl noch ausgeprägter, als bei normalen Teenagern, da sie Wölfe waren und die Bindung zu ihren Eltern stärker war, als das bei Menschen der Fall war. Hotaru ergriff das Wort, um Jack zu antworten, während er aufstand: „Gern. Ich komme mit dir runter und helfe dir beim kochen. Mai muss noch ihre Hausaufgaben fertig machen und ein wenig für Englisch lernen.“, auf diese Aussage hin nickte die Blonde seufzend und drehte sich wieder zu ihrem Schreibtisch um.
 

„Wir sagen dir Bescheid, wenn das Essen fertig ist.“, sagte Jack liebevoll, ging auf seine Tochter zu und küsste ihre Schläfe, bevor er mit seinem Sohn das Zimmer verließ und nach unten in die Küche ging. Fia blieb derweil Oben und leistete ihrer Schwester Gesellschaft.
 

„Papa? Ich weiß, dass ihr uns nicht alles erzählt habt und ich mache mir ernsthafte Sorgen um Haku… Was geht wirklich vor sich? Ich bin alt genug, um es zu erfahren.“, sagte Hotaru, während er Jack beim Kochen half.
 

Seufzend schloss Jack seinen Sohn in seine Arme: „Du hast recht, wir haben euch nicht alles erzählt. Es sind unruhige Zeiten und sie drohen noch unruhiger zu werden. Vor 17 Jahren hat Haku die Regelung eingeführt, dass jeder fremde Wolf, der nicht unserem Rudel angehört und ohne Erlaubnis unser Revier betritt, gefangengenommen und uns vorgeführt werden soll. Im Laufe der Zeit haben wir diese Regelung außer Kraft gesetzt, da sie nicht länger von Wichtigkeit war…“
 

„Aber nun ist sie es wieder geworden. Warum?“, schlussfolgerte sein Sohn und löste sich ein wenig von dem Dunkelhaarigen, dessen Ebenbild er war.
 

„Zum einen streift neuerdings ein fremder Wolf um unser Revier herum und zum anderen… droht ein Krieg auszubrechen, den wir versuchen, mit aller Macht zu verhindern. In den nächsten Tagen wird es in dieser Stadt von Wölfen wimmeln. Am Donnerstag wird dein Onkel Lesharo mit dem Hiamovi-Rudel hier auftauchen. Hinzu kommen die Alpha des Mato- und des Dyami-Rudels. Mit dem Alpha des Dyami-Rudels wird Haku wieder nach Hause kehren und mit dem Alpha des Mato-Rudels trifft auch der Rest des Hiamovi-Rudels hier ein. Wir haben mit keinem der beiden Rudel ein Bündnis geschlossen, deshalb sind wir eine Grauzone in diesem Krieg, oder besser gesagt fast gänzlich außen vor. Emily ist in diesem Moment auf dem Weg zum Seykan-Rudel, um Karu anzuweisen, dass sie sich ebenfalls aus diesem Krieg raushalten müssen und ihn über den aktuellen Stand der Dinge zu unterrichten. In dieser Stadt werden wir versuchen, Friedensverhandlungen zu führen und wir hoffen wirklich, dass sie zum Erfolg führen werden.“
 

„Aber wenn wir außen vor sind… worin besteht dann die Gefahr für Haku?“
 

„Zum einen könnte ihm auf der Reise etwas passieren und zum anderen kennt das Dyami-Rudel ihn nicht. Die Wölfe sind im Moment besonders leicht reizbar und dein Vater hat nun mal keine Chance gegen ein ganzes Rudel Wölfe. Ich hoffe wirklich, dass sie nicht so dumm sind, ihn anzugreifen. Aber Haku hat sein Handy dabei und er wird sich melden, bevor er in ihr Revier geht.“, sagte Jack seufzend und strich sich seine Haare zurück.
 

„Mai darf das auf gar keinen Fall erfahren.“, sagte Hotaru ernst, denn er kannte seine Schwester und er wusste, dass sie nicht damit umgehen könnte, wenn sie so etwas die ganze Zeit mit sich herumtragen müsste.
 

„Nein, deshalb haben wir ihr auch nichts darüber erzählt… aber wir sollten uns nun wieder dem Essen zuwenden.“, erinnerte Jack seinen Sohn, bevor sie gemeinsam das Essen fertigstellten und Mai herunter riefen. In fröhlicher Runde aßen sie gemeinsam, während sie doch alle mit den Gedanken beim Alpha ihres Rudels, bei ihrem Vater waren.
 


 

Der Weg zum Dyami-Rudel, das seinen Sitz in Dewey-Humboldt hatte und dessen Alpha Kohana Koi war, war steinig und steil. Je näher er seinen Ziel kam, desto schwieriger war das Vorankommen, als wollten die großen Geister, die über sie wachten, ihn auf den Prüfstand stellen. Er lief und lief, ununterbrochen, der Gedanke an seine Familie war sein Antrieb, der Frieden seine Motivation und Angst und Sorge seine stetigen Begleiter. Er kämpfte sich durch dichte Wälder und nur selten rastete er, so bemerkte er nicht den Schatten, der ihm seit Anbeginn seiner Reise folgte.
 


 

„Ich bin wieder zu Hause.“, rief der Blonde, nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte.
 

„Ich bin in der Küche.“, antwortete eine weibliche Stimme.
 

„Was machst du denn da?“, fragte der Heimkömmling argwöhnisch, während er seine Schuhe und seine Jacke auszog. Seinen Aktenkoffer stellte er an die Seite, bevor er in die Küche ging.
 

„Hallo, Daddy. Ich hab etwas zu Essen gemacht, weil ich wusste, dass du spät kommst und ich dachte, dass du vielleicht Hunger hast.“
 

„Das ist lieb von dir, aber mach das nicht mehr ohne mein Beisein, Felice. Was wäre, wenn dir etwas passiert wäre?“
 

„Daddy… ich habe doch nur etwas zu Essen gemacht und es ist auch nichts Schweres, nur ein wenig Rührei. Setz dich einfach hin, du hattest sicherlich einen harten Tag.“
 

„Ja, allerdings.“, sagte Phil seufzend, während er sich an den gedeckten Tisch setzte. Felice stellte die Pfanne auf den Tisch, bevor sie sich zu ihrem Vater setzte.
 

„Du wirst noch diese Woche ins Rudel aufgenommen, Felice.“, sagte er plötzlich ernst, während er seine Kleine ansah.
 

„Daddy… hast du nicht gesagt, dass…“
 

„Es ist egal, was ich gesagt habe, die Situation hat sich geändert. Ich habe schon alles mit Emily abgesprochen. Du wirst zusammen mit den Bannistor- und den Connor-Welpen aufgenommen.“, sagte er entschieden.
 

„Aber… wir waren noch nie zusammen jagen.“
 

„Ich weiß, deshalb habe ich mir morgen freigenommen. Ich weiß, dass du ein kluges Mädchen bist. Versuch einfach, dir alles zu merken, was ich dir beibringe.“
 

„Ja… Daddy.“, sagte sie gehorsam. Sie wusste, dass ihr Vater überfürsorglich war, doch sie wusste auch warum. Deshalb versuchte sie, ihm so wenig ärger, wie möglich zu machen. Ihre Mutter war ein Mensch und ist bei ihrer Geburt gestorben, deshalb hatte ihr Vater sie alleine großziehen müssen. Es war nicht immer leicht für sie beide, doch sie wurden von allen Seiten vom Rudel unterstützt.
 

„Komm mal her, meine Kleine.“, sagte Phil liebevoll zu seiner vierzehnjährigen Tochter und wartete, bis sie zu ihm gekommen war, bevor er sie herzlich in seine Arme schloss: „Ich hab dich lieb.“
 

„Ich hab dich auch lieb, Daddy.“, sagte sie und erwiderte die Umarmung, bevor sie sich aufrichtete, ihre Brille zurechtrückte und sich wieder an ihren Platz setzte: „Wir sollten essen, bevor es kalt wird.“
 

„Ja, du hast recht.“, er aß, während er das blonde Mädchen musterte: >Immer, wenn ich sie ansehe, dann muss ich an ihre Mutter denken. Sie hat einfach so viel von ihr. Einfach ihre ganze Art und ihre wunderschönen, rot-braunen Augen. Ich vermisse Alexandra sehr oft und wünsche mir oft, dass sie unsere Tochter so sehen könnte. Manchmal frage ich mich, wie unser Leben wohl verlaufen wäre, wenn Alex noch am Leben wäre und ob Felice nicht eine Mutter bräuchte. Ich bin nun mal ein Mann und kenne mich mit diesem ganzen Mädchenkram nicht aus…<
 

„Denkst du wieder an Mum?“
 

„Ja…“, antwortete er wahrheitsgemäß mit einem traurigen Lächeln.
 

„Emily hat mal zu mir gesagt, dass sie jetzt bei den großen Geistern ist und gemeinsam mit ihnen über uns wacht.“, sagte das Mädchen, um ihren Vater ein wenig aufzumuntern.
 

„Ja, da hast sie recht und wenn unsere Zeit irgendwann gekommen ist, dann werden wir auch zu den großen Geistern zurückkehren und sie wiedersehen.“, er liebte seine Kleine, sie war wirklich klug für ihr Alter.
 


 

„Na kommt, ihr drei. Es wird Zeit für euch, ins Bett zu gehen.“, sagte Jack zu seinen Welpen, nachdem er den Fernseher ausgeschaltet hatte.
 

„Ja, gute Nacht, Papa.“ „Gute Nacht, Papa.“ „Schlaf gut, Vater.“, verabschiedeten die Drei sich für den Abend. Jack blieb seufzend auf der Couch sitzen und kramte sein Handy hervor. Er schaute auf das Display und zögerte, bevor er schließlich doch seinen Gefährten anrief.
 


 

Haku hielt inne, als er spürte, wie sein Handy vibrierte. Er verwandelte sich in einen Menschen und nahm an, während er weiterging: „Bannistor.“
 

„Ich bin`s.“
 

„Jack…“, Sehnsucht lag in seiner Stimme. Er wäre jetzt gerne bei seinem Mann und nicht hier in der Wildnis, auf dem Weg, um einen Krieg zu verhindern, von dem auch sie nicht verschont bleiben würden.
 

„Wie geht es dir Haku? Ist alles in Ordnung?“
 

„Ja, Jack, mach dir keine Sorgen. Ich schätze, ich werde morgen Vormittag beim Dyami-Rudel ankommen. Hast du schon mit Daniel gesprochen?“
 

„Nein… Mist! Das hab ich ganz vergessen!“
 

Plötzlich merkten beide, wie der empfang schlechter wurde: „…rausch nicht schlimm…rausch Kinder?“
 

„Haku? …Rausch Empfang …rausch nicht verste…“, plötzlich brach die Verbindung gänzlich zusammen.
 

„Diese verdammte Technik.“, fluchte Haku, bevor er sein Handy wieder wegsteckte, sich in einen Wolf verwandelte und weiterging. Er musste unbedingt vorankommen, um so schnell, wie möglich dort zu sein.
 


 

„Wo warst du? Ich habe mir Sorgen gemacht, Chayton!“, fragte sie besorgt und ein wenig sauer.
 

„Es tut mir leid, Chenoa.“, sagte er entschuldigend und schmiegte sich an sie.
 

„Du kannst mich nicht alleine lassen, nicht jetzt!“
 

„Es geht nicht anders, sie haben mich wieder beauftragt, etwas Wichtiges für sie zu erledigen.“
 

„Du wirst bald Vater, Chayton! Wie soll ich fünf Küken alleine großziehen?“
 

„Wir wissen nicht, ob es wirklich fünf werden, Schatz.“
 

„Das weiß ich doch, aber darum geht es nicht! Ich kann nicht auf das Nest aufpassen, während du für sie in der Weltgeschichte herumfliegst!“
 

„Das weiß ich doch… das weiß ich doch… es wird nicht lange dauern, das verspreche ich dir. Ich tue es für unsere Sicherheit und für die Sicherheit unserer Kinder.“
 

„Ich brauche dich hier, Chayton…“
 

„Ich kann nichts dagegen machen. Sie haben es mir überhaupt erst ermöglicht, dass ich nun hier mit dir in unserem Nest sitzen kann… ich stehe tief in ihrer Schuld.“, sagte er seufzend, bevor er liebevoll seinen Kopf an dem des Buntfalkenweibchens rieb und schließlich zärtlich mit ihr schnäbelte.
 

„Ich weiß… aber meinst du wirklich, dass es klug war, in einem Kaktus zu nisten?“
 

„Ja… ich kann so viel schneller wieder bei dir sein, auch wenn ich morgen, bei Anbruch des Tages schon wieder unterwegs sein werde.“
 

„Dann bring wenigstens das nächste Mal etwas zu Essen mit, sonst verhungere ich hier noch… diese blöden Wanderfalken fangen mir hier alles weg und ich kann nichts machen, weil ich sonst das Nest verlassen muss.“
 

„Ich werde dir morgen etwas bringen.“, sagte er liebevoll, um sie zu beruhigen: „Ich liebe dich, Chenoa.“
 

„Ich liebe dich auch, Chayton.“
 


 

Seufzend fuhr Jack sich durch die Haare, bevor er sich erhob und in ihr Schlafzimmer ging. Das Bett in das er sich legte, schien plötzlich viel zu groß und kalt zu sein. Er legte sich auf die Seite, streckte einen Arm aus, sodass dieser auf der Bettseite von Haku lag und sehnte sich danach, statt des Lakens nun seinen Gefährten zu berühren, doch dieser Wunsch sollte ihm verwehrt bleiben.

Am nächsten Morgen wurde er von dem Piepen seines nervigen Weckers geweckt. Haku hatte ihn noch gestellt, bevor er losgegangen war, damit Jack nicht verschlief, denn für gewöhnlich weckte der Blonde seinen Gatten. Murrend stand Jack auf, bevor er sich seufzend und noch nicht ganz wach, über das Gesicht fuhr.
 

„Guten Morgen, Vater.“
 

„Morgen, Fia.“, murmelte er, bevor er aufstand und der schönen Wölfin, die soeben in sein Zimmer gekommen war, liebevoll streichelte. Er tapste ins Badezimmer und machte sich fertig, bevor er sich anzog, langsam runter ging und das Frühstück fertig machte. Er wollte grade das Haus verlassen, um Brötchen zu holen, als sich plötzlich die Tür öffnete und Hotaru eintrat. Als er ihn ansah, erinnerte er sich an einige Situationen zurück, als die Drei noch sehr klein waren und Haku ebenso durch die Tür gekommen war.
 

„Ich hab Brötchen geholt.“, verkündete er grinsend, bevor er in die Küche ging.
 

„Danke… ich gehe kurz nach Oben und wecke Mai.“, sagte Jack, bevor er nach Oben ging und seine Tochter weckte. Etwas verschlafen stand sie auf und folgte ihm wieder nach unten.
 

„Wann ist denn deine Englischarbeit?“
 

„Die ist am Donnerstag… hoffen wir mal, dass sie gut wird.“, sagte Mai seufzend, während sie ihr Brötchen schmierte.
 

„Hey, Mai. Heute kümmern Fia und ich uns ums Mittag, dafür bist du morgen dran, immerhin hast du ja heute Besuch.“, sagte Hotaru und hatte dabei bewusst vor ihrem Vater den Besuch erwähnt.
 

„Was für einen Besuch, Mai?“
 

„Ähm… Papa hat Sascha gefragt, ob er mir Nachhilfe gibt.“, verwundert sah Jack darauf hin das blonde Mädchen an: „Haku hat ihn gefragt?“

Jack war deshalb so verwundert, weil Haku auch noch nach siebzehn Jahren misstrauisch den Menschen gegenüber war. Er traute einem Wolf mehr, als einem Menschen, auch wenn er auch gegenüber seinesgleichen vorsichtig war.
 

„Ja… und wir haben uns für heute Nachmittag verabredet. Ist doch ok, wenn er dann vorbeikommt, oder?“
 

„Ja, meinetwegen…“, grummelte er.
 

„Keine Angst, ich habe ein Auge auf sie.“, versuchte der Dunkelhaarige ihn zu beruhigen.
 

„Hotaru! Ich bin alt genug, außerdem will ich nichts von ihm! Wir lernen nur zusammen, mehr nicht!“, sagte sie empört.
 


 

Je näher der gold-silberne Wolf dem Dyami-Rudel kam, desto mehr lichtete sich der Wald, auch wenn der Anstieg gleich blieb. Er war müde und ein wenig erschöpft, doch er riss sich zusammen, denn er durfte jetzt keinen Fehler machen. Als er dem Revier des anderen Rudels so nahe war, dass er in der Ferne erste Häuser und Tipis erkennen konnte, verwandelte er sich in einen Menschen zurück und zog sich an. Langsam näherte er sich dem Gebiet, jedoch mit Stolz erhobenem Haupt und der Aura eines Alphas. Es dauerte nicht lange und er wurde entdeckt: „Halt! Wer sind Sie und was machen Sie hier?“, fragte ein argwöhnischer Junge, der grade mal so alt sein konnte, wie seine Kinder. Man merkte deutlich, dass er spürte, dass er einen Wolf hohen Ranges vor sich hatte.
 

„Mein Name ist Haku Bannistor und ich bin gekommen, um mit euch zu reden.“
 

„Ähm… Ihnen ist doch sicherlich klar, dass ich Sie gefangen nehmen muss, oder?“
 

„Ja, mach nur.“, sagte er ernst und drehte sich um, mit den Händen auf dem Rücken. „Wie heißt du?“, fragte er ruhig. Er als Alpha hatte seinen Stolz und würde diesen nicht einfach durch eine Gefangennahme brechen lassen, schon gar nicht, durch ein Jungtier.
 

Mit zitternden Händen band der Junge dem ihm fremden Wolf die Hände zusammen, bevor er antwortete: „Ich… ich heiße Sahkyo Koi.“
 

„Bist du Kohana Koi`s Sohn?“
 

„Ja, ihr jüngster… aber warum wollen Sie das wissen?“, fragte er ein wenig skeptisch, während er ihn in ihr Revier führte.
 

„Ich habe ebenfalls Kinder in deinem Alter, deshalb.“, sagte er schmunzelnd. Er wurde in ein Zimmer geführt, in dem zwei, nicht grade freundlich aussehende, große Werwölfe standen und die ihn in den nächsten Stunden bewachten, bevor endlich seine Zielperson zu ihm kam. Eine kleine, aber doch noch recht junge Frau betrat den Raum. Sie war in die traditionellen Gewänder des Dyami-Rudels gekleidet und hatte eine Ähnliche Ausstrahlung, wie er selbst.
 

„Wer bist du und warum bist du hier? Hat das Mato-Rudel dich geschickt?!“, fragte sie misstrauisch.
 

„Du bist bestimmt Kohana Koi. Mein Name ist Haku Bannistor und ich bin gekommen, um mit dir zu sprechen. Ich gehöre nicht dem Mato-Rudel an und stehe auch in keinster Weise in Verbindung mit ihm.“
 

„Woher kennst du meinen Namen, Haku Bannistor? Was will ein Wolf deines Ranges in meinem Revier und vor allem von mir?“, sie war noch immer misstrauisch, doch Haku hatte Verständnis dafür.
 

„Wie du richtig erkannt hast, bin ich von hohem Rang. Ich bin der Alpha des Keyan-Rudels und bin persönlich gekommen, um dich und einen weiteren Wolf aus deinem Rudel, den du frei wählen darfst, nach Phoenix einzuladen. Ich biete euch an, Friedensverhandlungen auf neutralem Boden zu führen, während das komplette Hiamovi-Rudel die Aufsicht übernehmen wird.“
 

Sie zögerte, denn natürlich hatte sie schon von dem Keyan-Rudel gehört, das über die Jahre an Einfluss und Zahl dazugewonnen hatte: „Ich werde nur einwilligen, wenn Simon Mato auch zustimmt… Macht ihn los!“, befahl sie, bevor sie auf ihn zuging: „Komm mit.“
 

Ohne zu widersprechen und ohne etwas zu sagen, folgte er dem Alpha-Weibchen.
 

„Dein Rudel ist stark und hat sehr viel an Einfluss gewonnen. Gerne möchte ich dir vertrauen, doch das gilt nicht für das Mato-Rudel, deshalb hoffe ich, dass du verstehen kannst, dass ich, selbst wenn wir Friedensverhandlungen führen sollten, nicht davon absehen werde, meine Verbündeten heranzuziehen.“
 

„Natürlich nicht, das ist dein gutes Recht und ich würde nicht anders handeln, aber dennoch ist es mir ein wichtiges Anliegen diesen Krieg zu verhindern.“
 

„Ich habe schon viel von dir gehört, Haku Bannistor. Es ranken sich einige Geschichten um dich, das Seykan- und das Keyan-Rudel. Ich hoffe, dass dein Verstand noch immer so scharf, wie der eines Wolfes und dein Herz noch immer so unendlich groß ist, wie man es sich erzählt.“
 

„Das hoffe ich auch, Kohana Koi. Doch was haben diese Eigenschaften mit diesem Krieg zu tun?“
 

„Der Krieg steht unmittelbar bevor. Es fehlt nur der letzte Tropfen, der das Fass zum überlaufen bringt. Niemand weiß mehr, wo diese Fehde begann und warum sie begann, doch der Hass zwischen unseren beiden Stämmen ist so groß, dass es ein Wunder braucht, um den Krieg zu verhindern. Mach dir nicht allzu viele Hoffnungen.“, sagte sie ernst, doch ihre Worte klangen in den Ohren des Blonden so, als wolle Kohana, dass dieser Krieg verhindert werden sollte, warum sollte sie sonst etwas derartiges sagen?
 

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So, es geht endlich weiter^^

bei dem nächsten Kapitel muss ich erst noch einw enig grübeln, weil ich nicht will, dass es zu langweilig wird^^7

aber ich hoffe, dass euch das Kapi gefallen hat :3
 

lg~

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Durchatmen

„Hey, Mai. Alles klar bei euch zu Hause? Ich meine, weil ihr doch jetzt alleine zu Hause seid.“, sagte Sascha, als sie gemeinsam in der Pause nebeneinander saßen.
 

„Ja, wir kommen klar. Das mit dem Nachhilfeunterricht heute nach der Schule steht doch noch, oder? Hotaru kocht heute, ich kann das nicht wirklich gut.“, meinte sie etwas verlegen.
 

„Naja, man kann ja auch nicht alles können und ja, das mit der Nachhilfe heute Nachmittag steht noch. Wir schaffen das schon irgendwie, dass du es dir merken kannst und es verstehst. Weißt du denn schon, was dein Bruder macht?“
 

„Ähm…“, sie überlegte kurz, denn sie konnte dem Schwarzhaarigen wohl kaum erzählen, dass ihr Bruder und ihre Schwester das kochten, was sie bei ihrer Jagt erbeutet hatten. „Ich… das… das entscheidet er spontan, also lassen wir uns überraschen.“
 

„Und Mai? Wenn du mal jemanden zum Reden brauchst oder du deinen Vater vermisst, dann ruf mich an, oder komm vorbei, okay?“
 

„Okay.“, sie sagte zwar zu, aber sie würde wohl kaum mit einem Menschen über die Probleme ihrer wölfischen Familie oder ihres Rudels sprechen.
 


 

„Hast du gesehen, wie es geht?“, fragte der Wolf mit dem goldbraunen Fell, seinen Welpen nuschelnd, da er einen erlegten Hasen im Maul hatte.
 

„Papa? Ich bin niemals schnell genug, um einen Hasen zu fangen!“
 

„Natürlich bist du das! Du hast doch ein kluges Köpfchen. Es hat viel mit Berechnungen zu tun, in welche Richtung der Hase läuft, also versuch es, okay?“, fragte er liebevoll und legte den Hasen zu ihren Füßen auf den Boden.
 

„Okay, ich werde es versuchen, Papa.“, sagte der Welpe mit dem braunen Fell, das einen Rotstich hatte und berührte zärtlich die Schnauze seines Vaters, bevor sich die junge Wölfin aufs freie Feld begab und sich die nächste Beute suchte. Sie hoffte, dass ihre Mutter ihr beistand und sie leiten würde, auch wenn sie kein Wolf gewesen war.
 


 

„Wie geht es Daniel?“, fragte Kohana Koi, während sie gemeinsam beim Essen saßen.
 

„Ihm geht es gut, genauso wie seinen fünf Wonneproppen.“, sagte der Blonde schmunzelnd.
 

„Er hat sich schon lange nicht mehr sehen lassen, ich würde auch seine Frau und seine Kinder gerne mal kennenlernen.“, sagte sie nachdenklich und aß langsam.
 

„Er wollte demnächst mal vorbeikommen, aber ich weiß nicht, ob er die fünf mitnehmen wollte, zumal Owen sich den Arm gebrochen hat.“
 

„Also ein paar kleine Rabauken.“
 

„Ja, teilweise. Was erwartet man bei vier Jungs und einem Mädchen?“, sagte er schmunzelnd. Er hoffte, dass er sie durch dieses Gespräch wieder daran erinnern konnte, dass viele Welpen und Jungtiere darunter leiden würden, wenn ihre Eltern nicht mehr da waren, weil sie sich in einem sinnlosen Krieg gegenseitig umgebracht haben.
 

„Es ist schön zu hören, dass ihr in den letzten Jahrzehnten so viel Zuwachs hattet… bei uns werden die Frauen und Männer immer unfruchtbarer, dabei versuchen wir schon unser Möglichstes. Wir haben sogar schon das Hiamovi-Rudel gefragt und sie haben gesagt, sie werden sich darum kümmern…“
 

„Kohana… wenn ihr diesen sinnlosen Krieg führt, dann wird die Situation nicht besser, sondern nur noch schlimmer…“
 


 

Als Mrs v. Heilbronn das Büro betrat, um ihrem Chef eine Akte zukommen zu lassen, sah sie deutlich, dass er gestresst war und klopfte an: „Ist alles in Ordnung?“
 

„Ja, kommen Sie rein.“
 

„Ich kann mir vorstellen, dass es nicht leicht ist, mit den Drei, aber… wenn Sie Hilfe brauchen, sagen Sie Bescheid, ja?“
 

„Es ist nicht nur das, es gibt einfach so viel, was im Moment in meinem Leben drauf und drunter geht. Und eines der kleinsten Probleme davon ist noch die Tatsache, dass ich irgendwo Gelder kürzen muss, aber fragen Sie nicht wo oder wie.“, meinte er seufzend.
 

„Ich bin mir sicher, dass du das hinbekommen wirst, Jack und wenn du meine Hilfe brauchst, dann brauchst du nur Bescheid zu sagen.“, sprach sie im mütterlichen Ton mit ihm, wie sie ihn auch nur duzte, wenn sich ihr Gespräch auf die private Ebene begab.
 

„Danke…“, er lächelte sie sanft an, konnte aber nicht umhin, noch einmal zu seufzen, als er sich wieder an die Arbeit machte, die sich auf seinem Schreibtisch stapelte.
 


 

Nach der Schule wartete Mai, wie immer vor dem Gebäude und begleitete die drei nach Hause. Hotaru legte seine Tasche zu Hause ab und erklärte dann, dass er etwas fürs Mittagessen einkaufen würde. Während der Dunkelhaarige also mit seiner Schwester auf die Jagd ging, machten sich Sascha und Mai in ihrem Zimmer schon einmal daran, die Hausaufgaben zu machen und zu lernen. Leider musste der Mensch tatsächlich zugeben, dass Mai`s Kenntnisse, was Geschichte anging, alles andere als gut waren, wobei er fand, dass sie Englisch schon packen würde. Irgendwann sah Sascha auf die Uhr: „Dein Bruder braucht ganz schön lange fürs Einkaufen, willst du ihn vielleicht mal anrufen, ob alles okay ist?“
 

„Nein! Ähm… nein, es wird schon alles in Ordnung sein, er braucht manchmal ein bisschen länger…“, versuchte sie hastig zu erklären, woraufhin ihr Gegenüber eine Augenbraue in die Höhe zog: „Na, wenn du meinst… was hältst du von einer Pause?“, schlug er vor.
 

„Gern.“, für eine Pause war Mai immer zu haben. Sie stand auf und setzte sich auf ihr Bett, bevor sie neben sich auf das Bett klopfte und Sascha damit aufforderte, sich zu ihr zu setzen. Ein wenig schüchtern und zurückhalten ließ er sich zu ihr aufs Bett sinken, hielt jedoch einen gewissen Abstand, immerhin war ihr Vater momentan nicht zu Hause und er wollte nichts tun, was ihn verärgern könnte.
 

„Wie wäre es, wenn du mir ein Geheimnis von dir verrätst und ich dir eines von meinen?“, fragte sie schmunzelnd. Mai mochte Sascha und sie hatte das Gefühl, dass sie ihm vertrauen konnte, besonders, wo ihr Vater ihn gebeten hatte, ihr Nachhilfe zu geben.
 

„Okay… hmmm… als ich ungefähr zwölf oder dreizehn war, habe ich ein wenig zu Hause bei uns gezündelt und habe dabei versehentlich einen selbstgeschnitzten Aschenbecher von meiner Großmutter verbrannt. Ich konnte das Feuer noch löschen, aber ich habe meiner Mutter nie davon erzählt, weil ich Angst vor ihrer Reaktion hatte.“
 

„Dann bedeutet deine Großmutter deiner Mutter sicherlich viel, oder?“, Mai war immer interessiert an Familiengeschichten, besonders wo sie ihre eigene doch so lieb hatte.
 

„Ja, aber ich kenne sie nicht besonders gut, weil sie nicht hier lebt und manchmal glaube ich, dass meine Mutter sie vermisst.“, seufzte der Schwarzhaarige.
 

„Und was ist mit deinem Vater? Hast du von seiner Seite aus auch noch Großeltern?“
 

Auf diese Frage hin konnte der Blauäugige nicht anders, als zu schlucken: „Mein Vater… ich kenne meinen Vater nicht und kenne auch die Verwandten von seiner Seite nicht.“, er log, das tat er immer denn es fiel ihm wesentlich leichter dies zu erzählen, als zu sagen, dass sein Vater abgehauen war und ihn und seine Mutter zurückgelassen, als auch seine eigene Familie gegen sie aufgehetzt hatte.
 

„Oh… ähm… tut mir leid, ich… hach~ ich scheine ein Talent dafür zu haben, in Fettnäpfchen zu treten.“, erklärte sie seufzend und man sah deutlich in ihrem Blick, dass es ihr leid tat.
 

„Schon gut… den Dad, den ich zu wenig habe, hast du zu viel.“, erklärte er lachend.
 

„Ja… aber woher weißt du davon?“, fragte sie ein wenig überrascht, denn sie war der Meinung, dass sich bisher nur Haku als ihr Vater gezeigt hatte. Grade wollte Sascha sich eine plausible Antwort zurechtlegen, als unten die Tür aufging und Hotaru ankündigte, dass er wieder da sei. „Ähm… sollen wir ihm vielleicht beim Kochen helfen?“
 

„Nein! …nein, das… das schafft er schon alleine.“, versuchte sie ihn davon abzuhalten.
 

„Na komm, wir essen doch auch mit.“, er stand auf und ging einfach nach unten, während Mai immer wieder versuchte, ihn aufzuhalten. Als sie beide in der Küche ankamen, stellte Mai erleichtert fest, dass Hotaru dem Hasen, den er gefangen hatte, bereits das Fell über die Ohren gezogen hatte und dabei war, das Fleisch zu Ragout zu verarbeiten.
 

„Können wir dir irgendwie helfen?“
 

„Ja, ihr könntet Kartoffeln schälen“, nickte Hotaru und war in diesem Moment ebenfalls froh darüber, dass er so weitsichtig gewesen war, da er wusste, dass Sascha sehr hilfsbereit war.
 


 

„Ich bin stolz auf dich, das hast du sehr gut gemacht, Felice.“, sagte Phil stolz, als seine Tochter ihm einen Hasen vor die Füße legte. Sie eilten zurück in den Wald, wo sie sich zurückverwandelten und anzogen. Er schloss seine Kleine fest in die Arme und drückte sie an sich. Ja, wenn ihre Mutter sie jetzt sehen könnte, dann wäre sie sicherlich ebenso stolz, wie er. „Na komm, wir bringen unsere Beute nach Hause und ich mache sie fertig, sodass wir sie später essen können.“, gemeinsam gingen sie nach Hause, wo Phil alleine die Hasen verarbeitete, da er fand, dass seine Kleine das noch nicht sehen musste.
 


 

„Hallo Haku, ich bin`s.“
 

„Dad… wie läuft es bei dir?“, fragte er besorgt, nachdem er sich ein wenig von dem Dyami-Rudel, dem Daniel einst angehört hatte, abgesetzt hatte.
 

„Es geht so, wir sind jetzt dort eingetroffen, doch scheinbar ist unser Auftreten hier nicht so gern gesehen.“
 

„Konntest du schon mit Simon Mato sprechen?“, fragte er leise, da dieser Name hier wohl Empörung ausrufen würde.
 

„Ja, aber er zeigt sich wenig einsichtig, denn scheinbar ist seine Tochter verschwunden und sie wurde zuletzt mit den Mitgliedern des Dyami-Rudels gesehen.“, erklärte sein Vater ihm den Grund für das Durcheinander.
 

„Weiß Kohana Koi davon? Und hat sich Simon Mato bereit erklärt, sich mit dem Dyami-Rudel unter unseren Konditionen auszusprechen?“
 

„Ich kann es dir nicht sagen, aber was die Aussprache angeht, so zögert er noch. Ich werde ihn wohl noch davon überzeugen müssen, dass es sich lohnt, diese Reise anzutreten, um sich auszusprechen.“, seufzte der Anführer des zweiten Hiamovi-Rudels.
 

„Ich werde sie mal fragen, ob sie den eigentlichen Grund für den jetzigen Zwist kennt.“
 

„Ja, mach das… wie geht es euch? Hast du etwas von meinen Enkeln gehört?“
 

„Nein, die Verbindung hier ist auch eher schlecht, aber hier auf dem offenen Feld scheint es einigermaßen zu gehen. Ich werde mal schauen, ob ich die Zeit finde, sie anzurufen, denn die Lage hier ist sehr angespannt, auch wenn sich Kohana Koi als kooperativ zeigt, aber davon solltest du Simon Mato nichts erzählen.“
 

„Nein, natürlich nicht. Dann melde ich mich, sobald ich näheres weiß.“
 

„Ja, mach das bitte und pass auf dich auf.“
 

„Dasselbe gilt für dich, mein Sohn.“, Ahiga legte auf, auch wenn er es jedes Mal aufs Neue genoss, die Stimme seines Sohnes zu hören und ihn auch als solchen zu bezeichnen. Sie hatten sich zwar wiedergefunden, doch viel zu lange waren sie voneinander getrennt gewesen. Dennoch war er stolz darauf, was sein Sohn aus seinem Leben gemacht hatte und dass er nun eine so bezaubernde Familie besaß. Er selbst konnte sich zwar nicht vorstellen, sich nochmal auf jemanden einzulassen, doch es reichte ihm, das Glück seiner Familie zu sehen.
 


 

„Meinst du nicht, du hättest mit ihnen mitgehen sollen? Ich meine, ich bin froh, dass du hier geblieben bist, aber ich mache mir dennoch Sorgen.“
 

„Nein, es ist wichtig, dass so viele, wie möglich hier bleiben. Das Dyami-Rudel wird Haku nichts tun, da bin ich mir sicher, immerhin ist er kein Feind, doch ich hoffe, dass er es schafft, diesen Krieg zu verhindern. Uns wurde immer beiläufig eingetrichtert, dass das Mato-Rudel der Feind ist und es gab auch genügend Geschichten, die wohl auch wahr waren, aber den Beginn dieser Fehde kennt niemand mehr.“, erklärte er seiner Frau seufzend.
 

„Was machen wir, wenn Haku es nicht schafft, diesen Krieg zu verhindern? Wirst du dann an Kohanas Seite kämpfen?“, fragte Jolie mehr als nur besorgt.
 

„Nein, ich werde hier bei euch bleiben, denn ihr seid meine Familie und es wäre dumm von mir, euch durch einen sinnlosen Krieg zu verlieren.“, man merkte deutlich, wie der bevorstehende Krieg Sorgen und Ängste in einer jeden Familie auszulösen begann, davor war auch die Familie Bannistor nicht gefeit.
 


 

„Und? Wie schmeckt es euch?“, fragte Hotaru, als sie allesamt beim Essen saßen.
 

„Sehr gut, ich habe schon lange keinen Hasen mehr gegessen, weil das meiner Mum zu viel Aufwand ist.“, erklärte Sascha und machte sich mit sichtlichen Genuss über das Essen her.
 

„Bei uns gibt es das häufiger, weil… weil unser Vater meint, dass Wild zu essen gesünder ist.“, erklärte Mai und wollte dabei aber nicht erwähnen, dass es gesünder war, weil man sich dabei bewegen musste, um seine Beute zu fangen.
 

„Ja, der Ansicht war meine Mutter früher auch, aber nun muss sie mehr arbeiten und ich muss mir häufiger mal was selber machen und da lohnt es sich natürlich nicht, so ein großes Menü zu kochen.“, seufzte er. Wenn er an die Zeit dachte, da er nur Nudeln kochen konnte, wurde ihm schlecht, da er wochenlang nichts anderes gegessen hatte.
 

„Wie kommt ihr beiden eigentlich mit dem Lernen voran?“
 

„Ganz gut, ich glaube, dass mein nächster Test und meine nächste Arbeit besser ausfallen werden.“, meinte die blonde Wölfin stolz.
 

„Abwarten.“, neckte Hotaru sie.
 

„Nein, sie hat es, glaube ich wirklich besser verstanden, aber sie muss natürlich weiterlernen.“, natürlich nahm Sascha sie in Schutz. Nicht nur, dass dies der Wahrheit entsprach, sie war auch noch das Mädchen, in das er heimlich verliebt war, da konnte er doch nicht mit ihrem Bruder in eine Kerbe hauen.
 

„Und das werde ich und dann werde ich es dir und Papa beweisen, dass ich es kann.“, Mai war sich ihrer Sache sicher und nun noch motivierter, es auch wirklich zu schaffen. Was sie nicht wusste, war, dass Hotaru genau wusste, wie sie tickte und sie absichtlich provoziert hatte. Das konnte er natürlich nicht immer machen, weil der Trick sonst nicht mehr funktionierte, aber besonders effektiv war es, wenn jemand Außenstehendes dabei war.
 

„Darauf bin ich gespannt.“, er verschränkte die Arme vor der Brust und funkelte seine Schwester an.
 

„Wie wäre es, wenn wir und jetzt lieber aufs Essen konzentrieren?“, schlug Sascha vor, da er nicht sonderlich auf Streit beim Essen erpicht war, das hatte er lange genug zu Hause gehabt.
 

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Ihr glaubt gar nicht, wie ich mich erschrocken habe, als ich gesehen habe, wann ich das letzte Mal ein Kapi hochgeladen habe! >.<

Aber ich habe innerhalb der letzten 3 Tage 4 Kapis geschrieben und hoffe, dass es munter so weiter geht. Also an alle, die so lange gewartet haben:

Danke, dass ihr noch dabei seid. <3
 

lg~

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Jagdritual

„Kohana Koi? Ich muss dir eine wichtige Frage stellen.“, wandte er sich an sie und bedeutete ihr, mitzukommen, sodass sie ein wenig abseits miteinander sprechen konnten.
 

„Was gibt es? Hat sich etwas Neues ergeben?“
 

„Nein, aber ich muss wissen, warum dieser Streit ausgerechnet jetzt wieder entfacht ist.“, sagte der Blonde eindringlich und doch mit sanfter Stimme.
 

„Meine Tochter… sie ist verschwunden… ihr Vater hätte besser auf sie aufpassen müssen! Jetzt ist sie zusammen mit einem weiteren Jungen aus unserem Rudel verschwunden.“
 

„Und wieso seid ihr so sicher, dass das Mato-Rudel etwas damit zu tun hat?“
 

„Weil die beiden mit einem Mitglied des Mato-Rudels gesehen wurden und das, bevor sie verschwanden…“, nun kam Haku gehörig ins Grübel, denn hatte sein Vater ihm nicht eine ähnliche Geschichte nur von anderer Seite erzählt? Versuchte hier vielleicht jemand, einen Krieg zu provozieren, indem er die Kinder der beiden Rudel entführte?
 

„Hör zu, ich werde alles daran setzen, um meine Tochter wiederzubekommen und wenn ich dafür alle Mitglieder des Mato-Rudels eigenhändig auslöschen muss.“
 

„Kohana… tu jetzt nichts Unüberlegtes. Ich werde mich darum bemühen, etwas herauszufinden.“, sie sagte nichts weiter dazu, sondern nickte nur, bevor sie zu den anderen zurückkehrte. Als sie weg war, kam plötzlich Sahkyo aus seinem Versteck hervor. Er bedeutete dem fremden Alpha ihm zu folgen und ging mit ihm in den Wald, wo er sich auf einen umgefallenen Baum setzte und den Größeren seufzend ansah: „Ich will nicht, dass es einen Krieg gibt… ich weiß, dass ich mich nicht einmischen sollte, aber… meine Mutter… ich verstehe ihre Aussage nicht.“
 

„Wie meinst du das?“, fragte der Blonde vorsichtig.
 

„Meine Mutter hat keine Tochter. Ich bin ihr einziges Kind. Mein Vater ist beim Klettern unglücklich gestürzt und ums Leben gekommen, als ich sechs Jahre alt war und ich hatte nie Geschwister.“, erklärte er sichtlich verwirrt, wobei Haku ebenso verwirrt war.
 

„Danke, dass du mir das gesagt hast. Ich werde Nachforschungen anstellen und dir dann berichten… und keine Angst, ich erzähle deiner Mutter nicht, dass du mir das gesagt hast, okay? Also wenn dir noch irgendetwas einfällt, das ich wissen müsste, dann sag mir Bescheid.“
 

„Ja, mache ich.“, sagte er nickend und stand auf, doch bevor er gehen konnte, hielt Haku ihn nochmal zurück: „Wenn du einfach mal so jemanden zum Reden brauchst, dann komm zu mir, ich habe ein offenes Ohr für dich… auch wenn das hier vorbei ist, okay?“, der Junge nickte zögerlich, bevor Haku ihn ziehen ließ und er nun seinerseits auf dem umgefallenen Baum Platz nahm. Das war ja wirklich ein wundervolles Chaos und es wurde immer rätselhafter. Er musste unbedingt nochmal mit seinem Vater sprechen… und als hätte dieser seine Gedanken lesen können, klingelte just in diesem Moment sein Handy und sein Vater war dran: „Bitte sag mir, dass du gute Neuigkeiten hast.“, er stand auf und ging aufs offene Feld, um einen besseren Empfang zu bekommen.
 

„Ja, Simon Mato ist zu einem Gespräch bereit, wenn Kohana Koi es auch ist.“
 

„Sehr gut, dann sind sie sich ja einig. Macht euch schnellstmöglich auf den Weg, damit wir am Donnerstag die Verhandlungen führen können. Wir werden schon irgendwie alle unterkriegen, also mach dir darüber keine Gedanken.“
 

„Wir können uns auch ein Hotelzimmer nehmen.“
 

„Kommt gar nicht infrage, wir quartieren schon einmal 9 Leute bei meiner Schwiegermutter ein und Emily hat auch noch 2 Plätze frei und bei uns könnten auch noch zwei Leute schlafen und damit basta.“, Ahiga lachte, als er das hörte: „Du bist genauso stur, wie deine Mutter, Haku.“
 

„Ich bin ja auch ihr Sohn.“, sagte er lachend. „Apropos… Kohana hat mir erzählt, dass ihre Tochter verschwunden sei, aber ihr Sohn hat mir eben grade gesagt, dass er keine Geschwister hat… was hältst du davon?“, fragte er ihn plötzlich nachdenklich.
 

„Mir fällt da eine Sache ein… es ist aber schon viele Jahre her… wir sollten das jedoch nicht am Telefon besprechen. Ich werde es dir am Donnerstag persönlich erzählen, denn etwas anderes kann ich mir gar nicht vorstellen.“, sagte er grübelnd. „Ich muss jetzt auflegen, aber versprich mir, dass du gut auf dich aufpasst, mein Sohn.“
 

„Natürlich, Dad. Dasselbe gilt für dich.“, sagte er schmunzelnd, bevor sie sich voneinander verabschiedeten.
 


 

Murrend wachte Jack am Mittwochmorgen auf, der Wecker nervte ihn und er haute mit der Faust drauf, in der Hoffnung, den richtigen Knopf erwischt zu haben und er hatte Glück. Seufzend ließ er sich wieder ins Bett sinken, als er die Stimme seiner Tochter hörte: „Guten Morgen, Vater.“
 

„Morgen, Fia.“, nuschelte er und setzte sich auf, bevor er sich übers Gesicht fuhr.
 

„Hast du etwas von Vater gehört?“, fragte sie ein wenig besorgt, denn sie hatte nichts mitbekommen.
 

„Nein, aber er wollte sich nochmal bei mir melden… Ich denke aber nicht, dass er es zu eurer Aufnahme schafft.“, sagte er seufzend, bevor er sich vor seiner Tochter hinhockte und sie zärtlich kraulte. Plötzlich erklang das Geräusch von nackten Füßen auf dem Holzboden, bevor Mai in sein Blickfeld trat: „Papa schafft es heute nicht?“
 

„Nein, aber dafür werde ich heute da sein, also gebt euer bestes.“, sagte er lächelnd, bevor er sich aufrichtete und seine Tochter in seine Arme schloss.
 

„Bin wieder da!“, rief Hotaru plötzlich von unten und Jack seufzte. Er vermisste seinen Partner schrecklich und ohne ihre Kinder wäre er wohl schon vor Selbstmitleid eingegangen.
 

„Na kommt, lasst uns Frühstücken.“, sie gingen gemeinsam herunter, bevor sie zusammen den Tisch deckten.
 

„Müssen wir heute eigentlich in die Schule?“
 

„Nein, ich habe gestern angerufen und euch entschuldigt. Wir wollten euch die Möglichkeit geben, möglichst den ganzen Tag Zeit zu haben, aber wenn die Sonne untergegangen ist, dann ist die Prüfung vorbei und bitte tut mir den Gefallen und fangt nur im Notfall Mäuse oder Ratten. Die übertragen Krankheiten und schmecken nicht.“
 

„Wir essen unseren eigenen Fang?“, fragte Mai dann schluckend.
 

„Ja, natürlich. Es gibt heute Abend eine große Feier mit Grillfest und so weiter. Seit Haku seine Prüfung gemacht hat, machen wir das immer so, weil es schön ist, mit dem Rudel zusammenzukommen, aber in den letzten Jahren hatten wir ja nicht so oft Gelegenheit dazu, aber dieses Jahr wird es eine große Feier, immerhin macht ihr, eure Cousins und Cousine und Felice die Prüfung. Wir hatten noch nie 9 Prüflinge auf einmal.“, sagte er schmunzelnd.
 

„Papa? Ich glaube, Mai fühlt sich grade ein wenig unter Druck gesetzt…“, wies Hotaru seinen Vater vorsichtig auf seine Schwester hin, die plötzlich blass geworden war.
 

„Schatz… das brauchst du nicht. Du wirst das schon packen, wir alle glauben an dich und du hast den ganzen Tag Zeit, also mach dir nicht so einen Kopf.“, sagte er mit sanfter Stimme und streichelte ihr über die Wange, was sie ein wenig unsicher lächeln ließ. „Ich hatte damals auch ein wenig Angst vor meiner Aufnahmeprüfung, aber sobald es losging und ich und meine beiden Mitstreiter in den Wald liefen, habe ich nicht mehr viel darüber nachgedacht. Ich habe mich einfach auf meine Instinkte verlassen und auch wenn mir nicht gleich der erste Fang gelang, so habe ich es doch geschafft… ich hatte damals nur ein paar Stunden Zeit, aber weil ihr so viele seid, haben wir beschlossen, euch mehr Zeit zu geben. Du packst das… ihr alle werdet das packen, immerhin haben wir euch gezeigt, wie es geht, auch wenn Haku vorhatte, noch ein wenig mit euch zu üben.“, sagte er lächelnd, woraufhin seine Drei nickten.
 


 

„Ist alles für den Aufbruch bereit? Wir werden nur selten Rast machen.“, ermahnte er die beiden am Mittwochmorgen. Kohana Koi hatte sich, wie er es schon erwartet hatte, nicht das Betatier gewählt, sondern einen ihrer besten Strategen mitgenommen, der außerdem so kräftig war, dass er die Funktion eines Leibwächters gleich mit erfüllte, doch auch dies war ein Nachteil, denn wie Haku schon vermutete, war der Muskelberg deutlich langsamer als er und hatte weniger Ausdauer. Was Haku jedoch überraschte, war die Tatsache, dass Kohana sich seinem eigenen Tempo und nicht dem ihrer Begleitung anpasste. Scheinbar vertraute sie ihm doch mehr, als er gedacht hatte.
 


 

Am frühen Vormittag verließen drei Wölfe und ein Mensch das Haus der Bannistors und verschwanden in den Wald. Als sie ankamen war bereits ziemlich viel los, da nicht nur ihre Oma, sondern auch viele andere aus ihrem Rudel gekommen waren. Mai merkte plötzlich wieder, wie aufgeregt sie war, doch als sie ihre Cousins und ihre Cousine erblickte, war sie schon beruhigter. Die Drei gingen auf die fünf Wölfe zu, bevor auch Felice zu ihnen stieß.
 

„Owen… du nimmst mit deinem gebrochenen Arm an der Jagd teil?“, fragte Fia besorgt und ging auf den humpelnden Wolf zu.
 

„Ja, ich muss es zumindest versuchen.“
 

„Das schaffst du schon.“, sagte sie und stupste ihn ermutigend mit der Schnauze an.
 

„Jetzt auf jeden Fall.“, erwiderte er rutewedelnd, bevor Emily ihre Aufmerksamkeit forderte:
 

„Wir werden gleich eure erste Jagd starten. Üblicherweise grenzen wir dabei den Wald ein, sodass allein der Wald euer Jagdgebiet ist, aber da ihr so viele seid, könnt ihr auch noch ein kleines Stück außerhalb Jagen. Das Gebiet ist mit Hölzpfählen abgesteckt und wird vom Grenzrudel überwacht, also verlasst es nicht. Jeder von euch muss einen Fang aufweisen. Es sollte mindestens eine Maus oder Ratte sein, doch nach oben hin gibt es kaum Grenzen. Ihr müsst eure Beute natürlich auch noch hertragen. Wenn jemand einen Fang gemacht hat, dann gehört ihm dieser auch. Sollte einer von euch schummeln und jemand anderem seinen Fang stehlen, dann fallt ihr nicht nur durch, sondern dürft auch den Ritus nicht wiederholen. Ihr habt Zeit bis die Sonne untergeht. Wenn es keine Fragen mehr gebt, dann könnt ihr anfangen.“, sagte sie mit kräftiger Stimme und man merkte deutlich, dass selbst die Eltern ihr aufmerksam zu hörten. Als keine Fragen mehr aufkamen machte sie eine Geste und schaute den jungen Wölfen hinterher. Sie war sich noch unsicher, was sie davon halten sollte, dass Owen in den Wald humpelte, doch sie war erleichtert, dass Fia an seiner Seite blieb. Es war den Jungen erlaubt zusammen zu jagen, solange am Ende jeder von ihnen ein Beutetier aufwies, doch das erwähnte sie absichtlich nicht explizit, weil dieser Ritus auch zur Entwicklung eines Rudelgefühls führen sollte.
 

Hotaru und Mai hatten abgesprochen, es erst einmal alleine zu versuchen und wenn das nicht klappte, dann würden sie es zusammen probieren. Hotaru hielt sich in den letzten, schützenden Bäumen am Waldrand versteckt und beobachtete die Prärie, als er einen Hasen erblickte. Er ging grade in Lauerstellung, als Felice unweit von ihm hervorgeschnellt kam und hinter dem Hasen her war. Es schien, als wüsste sie genau, in welche Richtung er laufen würde und schnitt ihm immer wieder den Weg ab, bis sie ihn schließlich hatte. Gespannt beobachtete er das Spiel und sah sie anerkennend an, als sie mit ihrem Fang an ihm vorbeiging und so als erste zu den Erwachsenen zurückkehrte, die nie damit gerechnet hätten, dass die Jüngste im Bunde am schnellsten sein würde. Man konnte deutlich den übergroßen Stolz in Phils Augen sehen, als er seine Kleine erblickte. Er nahm ihr den Hasen ab und schloss sie glücklich in seine Arme.
 

„Die Kleine scheint doch sehr viel von ihrem Vater zu haben. Der war damals bei seiner ersten Jagd auch so schnell.“, murmelte Mrs. Bannistor, was Jack schmunzeln ließ.
 

„Sie ist wirklich ein liebes Mädchen. Wer hätte damals gedacht, dass Phils weicher Kern mal so hervorkommen würde?“, fragte Jack seine Mutter schmunzelnd, die amüsiert lachte.
 


 

Hotaru sah sich weiter aufmerksam um, doch vorerst schien Felice die Hasen verschreckt zu haben, weshalb er sich wieder dem Wald zuwandte und einen Fuchs erblickte. Jeder andere hätte jetzt wohl den Fuchs gejagt, aber er konnte das nicht, weil ihr Verwandtschaftsgrad zu groß war, doch er folgte ihm unauffällig und wurde wohl mehr oder weniger unbeabsichtigt zu einem kleinen Schwarm Gänse geführt. Zunächst einmal bedeutete er dem Fuchs, dass dies seine Beute war und da er deutlich größer war, als er, zog der kleinere Jäger sich zurück. Hotaru analysierte den Schwarm, denn er wusste, dass er nur einen Versuch hatte. Ein Tier war dabei, das seinen Flügel leicht hängen ließ und genau das würde sein Fang werden. Er nutzte seine Chance und sprang mit einem großen Satz hoch. Grade so schaffte er es, das Tier zu erwischen und brach ihm mit einem gezielten Biss das Genick. Alle Wölfe, die sich im Wald aufhielten, sahen auf, als der Schwarm nach oben stob und die Gänse panisch schnatternd davonflogen. Erleichtert machte der Wolf sich auf den Rückweg und begegnete dabei seiner Schwester, die ihn ein wenig verzweifelt ansah. Er rieb seinen Kopf an dem ihren und bot ihr seine Hilfe an, die sie zögerlich nickend annahm. Wieder führte ihr Weg sie zu dem Präriestück in dem sie jagen durften, doch auch dieses Mal waren dort bereits andere Wölfe… es waren Owen und Fia. Hotaru bedeutete seiner Schwester, sich zu ihnen zu gesellen, bevor sie ihnen ihre Taktik erklärten.

Mai begann einen Kaninchenbau ausgraben, während Hotarus Beute sicher neben ihr lag. Als zwei Hasen herausgeschossen kamen, packte Fia den einen und Owen den anderen, bevor sie ihnen das Genick durchbissen. In dem Bau waren noch ein paar kleinere Häschen, doch die beließen sie darin, immerhin durften sie den Bestand nicht gänzlich ausrotten. Jetzt brauchte Mai allerdings immer noch einen Fang, weshalb sie sich nun zu viert wieder auf den Weg in den Wald machten. Hier und dort hörten sie es rascheln und sahen den einen oder anderen Mitstreiter. Plötzlich jedoch hörten sie den Ruf von Drue, einem Bruder von Owen und folgten ihm. Als sie ankamen, waren sie alle acht versammelt und sahen einander an. Jade und Dean hatten ebenfalls einen Fang gemacht. Jetzt waren nur noch John, Drue und Mai übrig.
 

„Warum hast du uns gerufen?“, fragte Jade ihren Bruder.
 

„Ich habe ein Frischling gesehen. Er muss hier irgendwo sein. Vielleicht sind da noch andere.“, erklärte er und deutete auch auf die Spuren. Nickend verstanden sie. Sie legten ihre Beute auf einen Haufen, wobei Owen zurückblieb und darauf aufpasste. Die anderen sieben durchforsteten das Gebiet, bis sie schließlich mehrere kleine Frischlinge entdeckten, auch wenn der Eber und die Sau nicht zu sehen waren. Sie zogen instinktiv einen Kreis um ihre Beute und schlossen ihn immer enger. Als die Frischlinge es bemerkten, war es bereits zu spät. Das Geschrei, dass diese machten, war Ohrenbetäubend, weshalb John, Drue und Mai vorschnellten und dreien das Genick brachen und sie so zum Schweigen brachten. Die anderen ließen sie ziehen und beeilten sich, wegzukommen, falls der Wildschweineber doch noch in der Nähe war. Jeder nahm seinen Fang, bevor sie alle gemeinsam zurückkehrten.
 


 

Als sie die Gänse aufsteigen sahen, hoffte Jack, dass das einen Fang bedeutete, doch er wunderte sich ein wenig, als er den Ruf seines Neffen hörte. Auch Jolie und Daniel waren sichtlich besorgt. Unruhe ging durchs Rudel, auch als sie das grässliche Geschrei hörten, doch als dann alle acht Jungen am Nachmittag mit Beute wiederkehrten, atmeten alle erleichtert auf. Jack musste leise lachen, als seine Mutter begann, alles zu fotografieren, aber es war schon ein toller Anblick, immerhin hatte sie alle acht Enkelkinder mal zusammen auf einem Bild. Auch Emily war begeistert, alle gesund und munter zu sehen. Als seine Drei sich aus der Gruppe lösten, ging er schmunzelnd auf sie zu und lachte leise, als er sah, dass Hotaru eine Gans gefangen hatte: „Das habt ihr wirklich gut gemacht, ich bin stolz auf euch, auch wenn ich hoffe, dass wir heute Nacht keinen Eber in der Tür stehen haben.“, sagte er lachend, doch als er Mai`s entsetztes Gesicht sah, seufzte er: „Das war ein Witz. Der Eber wird euch nicht über den Wald hinaus verfolgen, wenn er euch nicht gesehen hat, aber vielleicht hatte Haku den auch schon erlegt.“, sagte er zwinkernd, weshalb die Drei wieder schmunzeln mussten.

Gemeinsam machten sie sich auf den Weg nach Hause, wo die Drei sich wuschen und Mai und Hotaru sich anzogen, bevor sie in die Küche gingen: „Mal ehrlich? Ich habe eine Gans, einen Frischling und einen Hasen und ich habe keine Ahnung, wie man kocht.“, er wünschte sich, dass Haku jetzt hier wäre, denn der hätte diesen Fang schon längst verarbeitet. Auch Mai, Hotaru und Fia stellten sich nachdenklich vor den Fang, als es plötzlich klopfte. Jack öffnete die Tür und strahlte, denn da stand sie, seine Rettung: „Mutter!“, er trat beiseite und ließ sie eintreten: „Ich bin hier, weil mein geliebter Schwiegersohn ja im Moment auf Reisen ist und du sicherlich nichts Genießbares zaubern kannst. Also Kinder, wenn ihr alle mit anpackt, dann können wir für die Feier heute Abend ein paar tolle Dinge beisteuern.“, mit strahlenden Augen wurde sie von ihren Enkeln angesehen, bevor sie sich ans Werk machten. Jack musste derweil mal wieder bezüglich seiner Arbeit telefonieren, denn auch wenn er frei hatte, musste er arbeiten. Gedanklich war er schon am rechnen, wann er endlich würde in Rente gehen können, doch dafür würde er nochmal mehr als 20 Jahre arbeiten müssen.
 

Als sie am Abend am Waldrand das große Picknick machten und gemeinsam aßen, machte sich Trübsal zwischen ihnen breit, denn Mai, Hotaru und Fia vermissten ihren Vater. Sie wünschten sich, dass er jetzt da wäre, doch hätten sie gewusst, wie nahe er ihnen in diesem Moment schon war, wären sie ihm mit Sicherheit entgegen gekommen.
 

„Na kommt schon. Wir müssen mit euch für Haku mitfeiern. Außerdem haben wir doch noch etwas für ihn eingefroren.“, versuchte Ayako ihre Familie aufzumuntern. Seufzend nickte die kleine Familie und versuchte das Beste draus zu machen.
 


 

Es war bereits früh am Morgen, als Kohana Koi, ihr Berater und Haku im Revier des Keyan-Rudels eintrafen. „Ich bringe euch bei unserer Jägerin unter. Dort seid ihr sicher und für den Notfall wohne ich nicht weit entfernt.“, erklärte er, als sie sich zurückverwandelt hatten und sich anzogen. Er führte die hohen Gäste zu Emily, die zu dieser Zeit schon wach war und die fremden Wölfe schon wahrgenommen hatte, als sie ihren Wald betraten. Erleichtert stellte sie sich auf die Terrasse und wartete dort auf ihren besten Freund. Als sich ihre Blicke trafen, erschien auf ihrer beider Lippen ein Lächeln. Sie ging auf ihren Alpha zu und schloss ihn in die Arme, erleichtert darüber dass es ihm gut ging.
 

„Das hier sind Kohana Koi und ihr Begleiter Niko Stone. Pass gut auf die beiden auf und bring sie morgen in unseren Versammlungsraum… ich würde sagen, so gegen 14 Uhr.“, sie nickte verstehend und begrüßte den Alpha und seinen Begleiter mit einer höflichen Geste, jedoch ohne Unterwürfigkeit zu zeigen, immerhin gehörte sie nicht ihrem Rudel an. „Deine Kleinen vermissen dich sehr. Du solltest nach Hause gehen… kommen Sie, ich zeige Ihnen Ihre Betten.“, erklärte sie und warf Haku zum Abschied noch einen sanften Blick zu, den er dankend erwiderte.

Um seine Liebsten nicht zu wecken, schlich er leise ins Haus und legte sich noch eine kleine Weile auf die Couch, um zumindest ein klein wenig zu schlafen.
 

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So, jetzt ist die kleine Familie wieder beisammen...

Aber wie ihr mich ja kennt, ist nicht mal eben alles tutti *lach*

Also, ich hoffe, dass es für euch zumindest ein bisschen spannend wird :3
 

lg~

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Familienvereinigung

Als er am Donnerstagmorgen den Wecker klingeln hörte, knurrte Jack tief, nahm den Wecker und schmiss ihn wütend an die Wand, wo er zerschellte und Spuren in der Wandfarbe hinterließ. Er war im Moment unglaublich leicht reizbar und seine Krallen, als auch Fänge waren ausgefahren. Bei dem Anblick seiner gefletschten Zähne hätte sicherlich so mancher Wolf Reißaus genommen.
 

„Das war mein Wecker.“, sagte Haku ruhig, der im Türrahmen lehnte und die Arme vor dem Bauch ineinander verschränkt hatte. Er löste die Verschränkung seiner Arme und ging auf Jack zu, während dieser aus dem Bett aufsprang und Haku fest in die Arme schloss: „Haku…“, hauchte er, als könnte er es immer noch nicht glauben. Auch Haku genoss die Nähe seines Partners und schloss ihn fest in die Arme. Wie oft hatte der Blonde sich in dieser Woche doch schon nach seinem Mann gesehnt und nach seinen Kindern.
 

„Ich kaufe dir einen neuen Wecker.“, sagte Jack plötzlich, woraufhin der Alpha lachen musste und ihn zärtlich küsste.
 

„Ich meine es ernst, Haku… genauso ernst, wie wenn ich dir sage, dass du mich in der nächsten Zeit nicht mehr verlassen sollst, das werde ich nicht zulassen, hörst du?“, knurrte er leise, bevor der nächste Kuss deutlich verlangender und fordernder wurde. Haku streichelte während des Kusses zärtlich über Jacks Brust und kratzte sachte darüber. Nur widerwillig löste Jack ihren Kuss: „Dieser Mond gehört uns und wenn wir diesen Krieg verhindern, oder hinauszögern müssen. Ich werde dich dieses Mal nicht davonkommen lassen.“, Haku konnte in seinen Augen lesen, wie ernst Jack es meinte, auch wenn er deutlich sah, dass da auch ein großer Teil des Wolfes in Jack sprach.
 

„Wir werden unser möglichstes tun.“, versicherte der Blonde ihm, bevor er sich wieder an Jack schmiegte und dessen Nähe genoss: „Ich habe dich vermisst, Jack.“
 

„Ich habe dich auch vermisst, Haku.“, erwiderte er die Worte seines Liebsten.
 

„Wir haben dich auch vermisst, Papa.“, kam es plötzlich von hinten, bevor sie auch schon spürten, wie sie zusätzlich von Mai und Hotaru umarmt wurden und Fia sich so aufstellte, dass sie mit ihren Pfoten Halt an Hakus Rücken fand. Wo sie nun alle beisammen waren, sah man deutlich, dass Hotaru schon größer als Jack war und Mai nur ein klein wenig kleiner als er.

Haku genoss diese Familienumarmung einen kleinen Augenblick, bevor er sich hinhockte und Fia in die Arme schloss und ihr über den Kopf streichelte. „Was haltet ihr von einem Frühstück? Ich habe unten bereits alles fertig gemacht.“, erklärte er lächelnd, bevor sie alle gemeinsam runter gingen. Keiner wusste, wie es dazu kam, doch sie saßen schweigend am Tisch, bis Hotaru das Schweigen brach: „Wir wurden gestern ins Rudel aufgenommen, zusammen mit unseren Cousins, Jade und Felice.“, Haku schluckte, als er das hörte. Natürlich hatte er sich das gewünscht, doch er hatte sich ebenso gewünscht, dabei zu sein.
 

„Du wärst stolz auf sie gewesen, wenn du das gesehen hättest, sie waren allesamt wirklich gut, besonders die kleine Felice hat überrascht.“
 

„Ich… es tut mir leid, dass ich nicht da gewesen bin.“, erst jetzt realisierte Jack, wie gern sein Partner doch hätte dabei gewesen sein wollen. Er rutschte ein wenig näher und schloss ihn in seine Arme: „Meine Mutter hat Fotos gemacht. Wir können sie ja fragen, ob sie uns Abzüge geben kann, okay?“, fragte er sanft.
 

„Ja…“, sagte er nickend, bevor er Jack küsste und dann aufstand. Er ging nach oben ins Schlafzimmer und holte unter dem Bett drei kleine Pakete hervor, bevor er wieder nach unten ging. Er reichte jedem das Paket, auf dem sein Name stand: „Euer Vater und ich haben schon vor einiger Zeit beschlossen, dass wir euch ins Rudel aufnehmen wollen und… ich hoffe, dass euch die Kleinigkeiten gefallen.“, sagte er sanft, bevor er sich auf Jacks Schoß setzte, der ihn überrascht ansah. Er hatte nichts davon gewusst, dass sein Partner ihren Welpen Geschenke organisiert hatte.

Vorsichtig packte Mai ihr Päckchen aus, bevor sie ihre Väter anstrahlte: „Danke.“, sie holte zwei Ohrstecker hervor und machte sie herein, bevor sie die Halskette umband. Auf jedem einzelnen Schmuckstück prangte das Wappen ihres Rudels. Eine schwarze Bärentatze mit einem geachtelten Kreis in der Mitte und darunter war ein abstrakter Vogel platziert.
 

„Freut uns, dass es dir gefällt.“, selbst Jack war überrascht, immerhin hatte Haku ihr noch nie Schmuck geschenkt und er fragte sich, wer solche Gravuren machte.

Als nächstes packte Hotaru sein Geschenk aus. Auch er hatte einen Ohrstecker in seinem Päckchen, der so aussah, wie die von Mai und einen silbernen Ring, auf dem ebenfalls Wappen des Rudels prangte. Ihr Sohn lächelte, als er das sah und machte den Ohrstecker in sein Ohrloch, bevor er den Ring auf den Ringfinger seiner rechten Hand schob: „Er passt… woher wusstest du, welche Größe ich habe?“, er richtete sich direkt an Haku, weil er genau bemerkte, wie Jack reagierte.
 

„Das ist mein kleines Geheimnis.“, sagte er lachend.
 

„Danke.“, dies ging diesmal an seine beiden Eltern.
 

Fia hatte in der Zwischenzeit ebenfalls das Päckchen öffnen können und stellte sich auf, sodass ihre Pfoten auf Hakus Schoß lagen: „Bindet ihr es mir bitte um?“, fragte sie leicht nuschelnd und hielt ein neues Halsband im Maul, an dem eine Hundemarke hing, auf der ebenfalls das Siegel eingraviert war und auf deren Rückseite ihr Name und eine Telefonnummer eingraviert waren. Das hatten sie bis jetzt immer gemacht, für den Fall, dass ihrer Tochter mal etwas zustieß.

Haku legte seiner ältesten Tochter das Halsband an und hauchte ihr einen Kuss auf die Schnauze, woraufhin sie ihm über die Wange leckte: „Danke.“, auch Jacks Hand leckte sie kurz ab, der sie zärtlich streichelte.
 

„Und wo ist mein Geschenk?“, fragte Jack lachend, woraufhin Haku sich zu seinem Ohr hinab beugte: „Das bekommst du später.“, hauchte er, sodass ihre Welpen es nicht hören konnten. Doch die Art und Weise, wie der Blonde es sagte, verriet Jack eindeutig, was auf ihn wartete und das gefiel ihm. Plötzlich räusperte sich Hotaru: „Wollen wir nicht zu Ende frühstücken?“, schlug er vor, woraufhin Haku nickte und aufstand, bevor er sich wieder auf seinen Platz setzte.
 

„Wir haben dir übrigens noch etwas von unserem Essen eingefroren. Es gab Gans, Hase und Frischling.“, überrascht hielt Haku in seinen Bewegungen inne und musterte seine Schützlinge, bevor er lächelte: „Hört sich gut an.“
 

„Wir haben im Rudel gejagt, als Drue die Frischlinge entdeckt hat… und zusammen mit Fia und Owen, weil der sich doch einen Arm gebrochen hat.“
 

„Owen hat mit einem gebrochenem Arm teilgenommen?“, fragte er verwundert, da Jolie eigentlich eine ziemliche Glucke war und er sich fragte, wie man sie dazu hatte überreden können. „Aber es ist gut, dass ihr zusammen gejagt habt. Es ist wichtig, zusammenzuarbeiten, immerhin sind wir ein Rudel.“, sagte er lächelnd und streichelte Fia nebenbei über den Kopf.
 

„Du hättest das sehen sollen, alle acht sind zusammen gekommen… Allerdings war Felice schon so früh wieder da, dass sie von der gemeinsamen Jagd wohl nichts mitbekommen hat.“, Jacks Stimme war noch immer voller Stolz.
 

„Felice war die Erste?“, fragte er noch verwunderter.
 

„Ja, ich hab gesehen, wie sie einen Feldhasen gefangen hat. Es war, als wüsste sie genau, wo er hinlaufen würde.“, erzählte Hotaru und erinnerte sich wieder an das Spektakel.
 

„Und wer hat die Ente erlegt?“, fragte er dann schmunzelnd, weil er seinen Welpen nie beigebracht hatte, Vögel zu fangen, da man seiner Meinung nach zu viel Energie für einen solchen Fang aufwandte im Verhältnis zur Erfolgsquote.
 

„Das war Hotaru.“, erklärte Jack lächelnd.
 

„Aber ich hätte es wohl nichts versucht, wenn die Ente keinen lahmen Flügel gehabt hätte… es ist also nichts Besonderes… aber Mai hier hat einen Frischling erlegt. Auch wenn du sagst, dass dir das Jagen nicht gefällt, scheinst du keine schlechte Jägerin zu sein, Schwesterlein.“, neckte er sie liebevoll, was die Väter schmunzeln ließ.
 

„Hach~ Ich habe euch vier schrecklich vermisst… aber es kann sein, dass ich heute schon wieder weg muss.“, sagte er mit einem traurigen Lächeln, während Jack unter dem Tisch seine Hand ergriff.
 

„Nein! Warum das denn?“, fragte Mai sichtlich enttäuscht, denn auch sie hatte ihren Vater furchtbar vermisst, auch wenn Jack sich dafür umso mehr Zeit für sie genommen hatte. Haku wollte grade dazu ansetzen, ihr zu antworten, als es an der Tür klingelte. Er stand seufzend auf und öffnete die Tür, als ein feines Lächeln über seine Lippen huschte und er einen Schritt beiseitetrat: „Dad.“
 

Als die Drei ihren Opa erblickten sprangen sie auf und begrüßten ihn stürmisch: „Opa! Was machst du denn hier?“, fragte Mai begeistert, weshalb Ahiga seinen Sohn fragend ansah, der nur den Kopf schüttelte.
 

„Ich bin mit meinem Rudel für eine kleine Weile hier und euer Großonkel ist auch in einer Stunde hier… hallo, Jack.“, begrüßte er seinen Schwiegersohn, als dieser zu ihm trat und sie ergriffen freundschaftlich ihre Unterarme.
 

„Hallo… So, ihr Zwei, ihr müsst jetzt zur Schule, also zieht euch an und dann los mit euch.“, trieb Jack ihre beiden an, die eilig nach oben liefen und sich fertig machen. Fia blieb bei den drei Erwachsenen, da sie nicht weggeschickt worden war.
 

„Die Stimmung ist sichtlich angespannt. Wir wurden zwar von eurem Rudel aufgenommen, aber alle wissen um die Umstände und fühlen sich sichtlich unwohl dabei das halbe Hiamovi-Rudel zu beherbergen und in einer Stunde wird Lesharo mit der deutlich größeren Hälfte hier eintreffen…“, sagte er seufzend.
 

„Zieht Simon Mato seine Truppen schon heran? Ich frage nur, weil Kohana Koi heute bereits die zweite militärische Verstärkung erhält.“, sagte Haku besorgt.
 

„Bei Simon Mato sieht es leider ähnlich aus, aber was ich dir unbedingt sagen wollte, war, dass Kohana Koi ein paar Monate im Mato-Rudel gelebt hat, weil ihre beiden Rudel durch die lange Trennung eine ideale Mischung ergeben. Wir wissen nicht, was genau dort passiert ist, aber wir vermuten, dass Kohana zu dieser Zeit mit Simon liiert gewesen sein muss. Damals war er noch nicht Alpha und sie auch nicht, doch durch einen Unfall ist der Alpha des Dyami-Rudels gestorben und sie war die Anwärterin auf den Posten, weshalb sie zurückgekehrt ist.“
 

„Du willst mir also sagen, dass Simon Matos Tochter gleichzeitig die Tochter von Kohana Koi ist?“, fragte er. Das Ganze wurde ja immer verwirrender.
 

„Simon Mato hat seine Tochter allein großgezogen und wurde kurz nach Kohana Alpha eines Rudels…“
 

„Sie… sie hat zu mir gesagt, dass ihre Tochter verschwunden sei, weil deren Vater nicht gut genug auf sie aufgepasst hat… wenn sie damit Simon meinte, dann würde es auch erklären, warum sie eigentlich gegen diesen Krieg ist… und es würde auch erklären, warum Simon jetzt das Dyami-Rudel der Entführung bezichtigt, doch die Frage ist nun: Wo ist das Mädchen jetzt und wer hat sie entführt? Gibt es jemanden, der einen Vorteil davon hätte, wenn ein Krieg ausbrechen würde?“, fragte Haku nachdenklich.
 

„Niemand… aber was ist, wenn das Ganze nur ein Kollateralschaden ist?“, fragte Jack plötzlich.
 

„Wie meinst du das?“
 

„Kennst du die Geschichte von Romeo und Julia?“
 

„Nein.“, sagte Haku kopfschüttelnd. Als sein Vater das sah, versetzte es ihm einen Stich. Eigentlich hätten die Welpen später zur Schule gehen sollen, doch Haku war durch die damaligen Umstände nie zur Schule gegangen.
 

„Ich verstehe, worauf du hinaus willst, Jack. Wir sollten einen oder eher zwei Suchtrupps zusammenstellen, um die verschwunden Personen zu finden, vielleicht entspannt sich die Situation dann.“, sagte Ahiga nickend, bevor auch schon kurze Zeit später Hotaru und Mai die Treppe hinunter polterten und Haku jedem eine Lunchbox und einen Kuss zum Abschied gab, für den Fall, dass sie sich nicht mehr sahen. Fia begleitete ihre Geschwister, wie immer zur Schule, weshalb die drei Männer nun unter sich waren.
 

„So, ich werde euch jetzt auch mal alleine lassen und alles für Lesharos Ankunft vorbereiten.“
 

„Gut, sag Simon Mato und seinem Begleiter, dass sie um 14 Uhr in den Versammlungsraum gebracht werden. Außerdem werde ich Daniel und Owen dort erwarten.“, verwundert sahen sie Haku an, doch Ahiga nickte. Sein Sohn würde sich schon seinen Teil dabei denken. „Oh! Und könntest du versuchen, mir ein Foto von dem verschwundenen Mädchen und dem Jungen zu organisieren?“
 

„Ja, mach ich.“, sagte er nickend, bevor er sich von den beiden verabschiedete und Haku sich schließlich seufzend an die geschlossene Tür lehnte und zu Jack schielte: „Musst du nicht zur Arbeit?“
 

„Ich bin heute Krankgeschrieben.“, sagte er schmunzelnd, während er näher kam und seine Hände in Hakus Taille legte.
 

„Oh? Was hast du denn?“, fragte er schmunzelnd und legte seine Hände auf Jacks Schultern.
 

„Eine schlimme Form von Liebesentzug. Die Symptome sind verheerend.“, hauchte er, während er dem Größeren einen zärtlichen Kuss stahl.
 

„Und die wären?“, flüsterte Haku.
 

„Oh… das wäre zum einen schlechtes Schlafen, Appetitlosigkeit, Einsamkeit, Unkonzentriertheit und die Gedankenverlorenheit.“, zwischen den Stichpunkten, die er aufzählte, küsste Jack seinen geliebten Haku immer wieder.
 

„Meinst du, dass das ansteckend ist? Denn ich glaube, ich habe eine ähnliche Form des Liebesentzugs.“, plötzlich lachte er: „Meine Wünschelrute schlägt sogar schon nach dem Objekt meiner Begierde aus.“, raunte Haku, woraufhin der Dunkelhaarige ihn zunächst überrascht, dann jedoch grinsend ansah: „Deine Wünschelrute also, ja?“, fragte er und drängte sich an seinen Partner, der leise aufkeuchte.
 

„Jack… Fia könnte…“
 

„Dann sollten wir den Ort wechseln.“, raunte er und zog seinen Liebsten mit sich nach oben in ihr Schlafzimmer.
 

„Ich… bin mir nicht sicher, ob wir das hier tun sollten. Außerdem ist es heiligster Tag und…“, gab er zu bedenken und wollte fortfahren, als Jack ihm einen Finger auf die Lippen legte. Er machte die Jalousie an ihrem Fenster herunter und schloss ihre Schlafzimmertür ab, bevor er Haku aufs Bett drückte. Der Blonde löste seinen Pferdeschwanz, den dieser jetzt deutlich kürzer trug, als früher, sodass sich oftmals Strähnen von seinem Pony lösten. Jack beugte sich sachte über seinen Liebsten und küsste ihn zärtlich, bevor ihr Kuss verlangender wurde und er Haku nach Hinten drückte, sodass er auf ihm zum Liegen kam. Der Blonde wehrte sich nicht, das konnte er gar nicht. Zu sehr hatte er selbst seinen Gefährten und dessen Berührungen vermisst. Haku schlang seine Arme um Jacks Nacken und fuhr mit einer Hand in seine Haare, während er die Augen geschlossen hatte und merkte, dass ihr Kuss zusehends feuriger wurde. Irgendwann löste Jack sich schwer atmend von seinem Liebsten und zog sich aus, nur um auch Haku von der Kleidung zu befreien und sich wieder an ihn zu schmiegen. Mit einem erregten Knurren begann der Dunkelhaarige sich an dem Größeren zu reiben, während er seine Brustwarzen anknabberte. Die Tatsache, dass Haku im Moment nicht versuchte, die Dominanz an sich zu reißen, zeigte ihm, dass dieser ihn wirklich vermisst hatte, denn auch wenn der Alpha ihres Rudels oftmals sehr stark war, so hatte er doch auch seine schwachen Momente, so wie jetzt.

Obwohl der Neumond kurz bevorstand, übermannten ihre Triebe sie nicht, sie waren zwar ungestüm, doch auch unglaublich zärtlich zueinander. Gerne gab Haku sich Jack hin, genoss das Gefühl, endlich wieder mit ihm vereint zu sein, wie war ihm egal, Hauptsache er spürte die Nähe seines Gefährten so intensiv, wie möglich. Ihr Knurren und Stöhnen und erfüllte das Zimmer, als sie sich immer mehr gen Höhepunkt wogen. Sie nahmen sich reichlich Zeit, hielten inne, wenn sie das Gefühl hatten, gleich zu kommen, nur um ihre Verbindung noch länger auskosten zu können, doch irgendwann hatte jeder Mal seine Grenzen erreicht. Spätestens, als Haku über die Klippe der Lust sprang und sich eng um ihn schloss, war es auch um den Polizeipräsidenten geschehen und er kam mit einem, durch ihren Kuss gedämpftes Stöhnen zum Höhepunkt.

Sie kuschelten sich schließlich verschwitzt und doch lächelnd aneinander. Haku wollte grade etwas sagen, als es plötzlich an der Tür klingelte: „Scheiße!“, hastig und leise fluchend sprangen beide aus dem Bett und zogen sich an. Auf dem Weg nach unten zur Tür zog er sich noch ein Oberteil über, bevor er die Tür aufmachte und sein Onkel davor stand. Er wollte ihn grade begrüßen, als er Lesharos musternden Blick sah. Es war ihm auch nicht zu verdenken, immerhin war ihr Haar ziemlich zerwühlt, ihre Lippen rot von den vielen Küssen und während Jack sein Oberteil verkehrt herum anhatte, zeigte Haku deutlich frische Bissspuren im Nacken.
 

„Uhm… ich… soll ich später wiederkommen?“, fragte er dann mit einem verlegenen Lächeln.
 

„Äh… nein… nein, komm doch rein.“, sagte er ein wenig zerstreut, bevor er seine Haare ein wenig richtete und sie zusammenband. „Wie war deine Reise?“, fragte er, während er seinen Onkel ins Wohnzimmer führte, wo er auch ihre Tochter auf der Couch liegend entdeckte. Er hatte gar nicht gehört, wie sie nach Hause gekommen war.
 

„In so fern stressig, dass ich mir den Kopf darüber zermartert habe, wie wir diese Krise abwenden können.“, sagte Lesharo seufzend und war froh, dass die beiden sich ein wenig mehr gerichtet hatten. An sich hatte er nichts dagegen, es war ja etwas ganz natürliches, wenn ein Paar miteinander schlief, doch bei seinem Neffen fand er das irgendwie merkwürdig, immerhin kannte er Haku schon, seit er geboren war.
 

„Ich glaube, ich habe bereits eine Lösung für unser Problem gefunden. Das Wichtigste ist im Moment, dass wir das Mädchen finden, denn sie könnte die ganze Situation kitten. Jack hat die Idee, dass es wie bei Rumpelstilzchen und Dornröschen ist.“, verwirrt sah Lesharo seinen Neffen an, der wiederum hilfesuchend seinen Partner ansah.
 

„Er meint Romeo und Julia. Immerhin sind ein Mädchen und ein Junge von jeweils zwei Rudeln verschwunden und uns will nicht einfallen, wer etwas von einem Krieg haben könnte.“, Jack ergriff die Hand seines Gefährten, denn er wusste, dass dieser es hasste, wenn er so dumm wirkte, weshalb er sich manchmal heimlich die Schulbücher der Kinder klaute und ein wenig darin stöberte, doch Jack fand, dass Haku dafür sehr viele Dinge wusste, die im Leben wirklich wichtig waren.
 

„Ihr meint also, dass die beiden sich verliebt haben und abgehauen sind, weil ihre Rudel sich hassen?“
 

„Ja, so in etwa, aber mit dem Zusatz, dass das vermisste Mädchen sowohl die Tochter von Simon Mato, als auch Kohana Koi ist.“
 

Die Überraschung in dem Gesicht des Brünetten war groß, als er das hörte: „Aber Kohanas Vater hat mir gegenüber immer beteuert, dass aus dem Versuch einer Verbindung bis jetzt keine Nachkommen hervorgegangen seien.“
 

„Was ist, wenn er es selber nicht wusste? Als ich mit Mai und Hotaru… schwanger war, da… da hat man auch nichts gesehen und da scheinbar nur ein Welpe geboren wurde, hätte sich das leicht vertuschen lassen.“, gab er zu bedenken. Er wusste nicht warum, aber dass er schwanger gewesen war, war für ihn noch immer eigenartig, da er es ja erst gewusst hatte, als die Jungen auf die Welt kamen. Im Nachhinein hätte er es gerne bewusster erlebt, denn Jolies Schwangerschaft hatte er wesentlich deutlicher in Erinnerung, als seine eigene.
 

„Das könnte natürlich sein… aber wieso hat sie ihren Vater dann angelogen? …Aber mal etwas ganz anderes… ihr seid doch noch so jung… und jetzt wo eure Kinder bald aus dem Haus sind, habt ihr da mal über einen zweiten Wurf nachgedacht?“, fragte Lesharo plötzlich und nun war es an Jack und Haku verdutzt dreinzuschauen.
 

„Darüber haben wir uns noch gar keine Gedanken gemacht, weil wir eigentlich glücklich mit den Dreien sind.“, sagte Haku vorsichtig und schielte zu Jack, der zustimmend nickte, während er Fia zwischen den Ohren kraulte, die das Gespräch aufmerksam verfolgte.
 

„Ich mein ja nur…“, sagte sein Onkel achselzuckend und lächelte verhalten.
 

„Aber wann bekomme ich denn mal Cousinen und Cousins?“, fragte er ihn herausfordernd.
 

„Wenn ich eine Frau gefunden habe, die es mit mir aushält.“, neckte er ihn.
 

„Ach komm schon, Lesharo. Mein Vater hat doch auch meine Mutter gefunden.“
 

„Ja, aber ich glaub ich bin eher ein einsamer Wolf.“
 

„Weise Worte für den Alpha eines Rudels.“, neckte Haku ihn sanft.
 

„Hüte deine Zunge, Jungspund.“, sagte der großgewachsene Mann lachend.
 

„Wenigstens können wir noch lachen, also werden wir das Kind schon schaukeln.“, Haku war zuversichtlich, dass sie das schon irgendwie schaffen würden, immerhin hatte er schon eine Idee. „So, ich muss jetzt aber nochmal los und ein bisschen was fürs Treffen organisieren. Wir sehen uns später.“, Haku küsste seinen Partner zum Abschied, streichelte seiner Tochter über den Kopf und klopfte seinem Onkel auf die Schulter, bevor er losging.

Friedensverhandlungen

Draußen auf dem Gang, den man durch mehrere Fenster beobachten konnte, saßen zwei Jungen und warteten auf ihre Eltern. Sie konnten nicht hören, was da drin gesprochen wurde, doch sie konnten hineinsehen.
 

„Hiermit eröffne ich unsere Sitzung. Gibt es zunächst einmal irgendwelche Fragen, über den Ablauf oder ähnliches?“, fragte Haku, der sich in der Runde umschaute.

„Was macht ein drittes Mitglied des Dyami-Rudels hier, das war so nicht abgemacht!“, sagte Simon Mato empört, was Kohana nur schnauben ließ: „Viel wichtiger ist, doch, was diese Menschenfrau hier zu suchen hat!“
 

„Immer mit der Ruhe. Daniel ist seit mehr als zwanzig Jahren Mitglied des Keyan-Rudels, auch wenn er einst zum Dyami-Rudel gehört hat, das ist richtig. Dies hier ist Reyka Heartfield und was die Vermutung angeht, sie sei ein Mensch, so möchte ich dem widersprechen. Außerdem bitte ich um einen höflichen Umgangston allen hier Anwesenden gegenüber.“
 

„Dürfte ich mich vielleicht selbst vorstellen?“, fragte die schlanke Frau mit den dunklen Locken und stand auf, als Haku nickte. „Wie eben schon erwähnt ist mein Name Reyka Heartfield. Mrs. Koi, sie haben vollkommen Recht, ich bin ein Mensch, doch hat Mr. Bannistor auch Recht. Ich bin zur Hälfte ein Mensch und zur Hälfte Wolf. Meine Mutter hat das Mato-Rudel damals für meinen Vater verlassen, der sie wiederum verlassen hatte, als er erfuhr, dass sie eine Werwölfin war. Wie Sie sehen bin ich damit Teil des Mato-Rudels, auch wenn ich schon seit sehr vielen Jahren hier lebe und keinen Kontakt mehr zu meiner Mutter und Großmutter habe.“, erklärte sie, bevor sie sich hinsetzte.
 

„In Ordnung, aber was hat das Ganze jetzt mit uns zu tun?“, fragte Kohana, während Simon noch immer Mrs. Heartfield musterte. „Das Mato-Rudel hat zwei unserer Kinder entführt und nun ist auch noch ein weiteres verschwunden!“
 

„Diese Beschuldigung weisen wir zurück. Ihr wart es doch, die meine Tochter und einen weiteren Jungen entführt habt!“
 

„Das ist ja wohl eine bodenlose Frechheit!“
 

„Halt, zunächst einmal wollen wir hier eine Sache klarstellen. Ihre Tochter Mr. Mato ist ebenfalls die Tochter von Mrs. Koi. Ist das richtig?“, fragte Haku die beiden, woraufhin sie sich zum ersten Mal seit sie hier waren, ansahen. Kohana atmete tief ein, bevor sie den Blonden direkt ansah: „Ja, das ist richtig.“
 

„Und Sie, Mr. Mato vermuten nun, dass Mrs. Koi Ihre gemeinsame Tochter entführt hat, weil diese sie wiederhaben wollte, ist das korrekt?“
 

„Korrekt, auch wenn ich nicht weiß, was sie damit bezweckt.“, knurrte er verächtlich.
 

„Ich möchte Ihnen etwas zeigen. Schauen Sie bitte durch die Fenster hinter mir. Dort dürften sie zwei Jungen erkennen. Der Größere von ihnen ist Owen Connor, er ist Daniels Sohn und der Kleinere ist Sascha Heartfield, Mrs. Heartfields Sohn.“, erklärte er. Er brauchte nicht hinter sich gucken, er wusste genau, was sich hinter ihm abspielte, da er die beiden Jungen kannte.
 


 

„Hey… du weißt nicht zufällig, warum wir hier sind, oder?“, fragte Owen schmunzelnd, bevor Sascha sich ihm zuwandte: „Nein, keine Ahnung… aber sag mal, was hast du denn mit deinem Arm gemacht?“
 

„Oh… den hab ich mir beim Toben angeknackst, aber in ein bis zwei Wochen kommt der Gips wieder ab.“, sagte er lächelnd. Sascha stand auf und reichte dem Gehandycapten die Hand: „Mein Name ist Sascha.“
 

„Ich bin Owen, sehr erfreut, deine Bekanntschaft zu machen.“, Owen stand ebenfalls auf und ergriff die Hand des anderen.
 


 

„Das geschieht mit Nachkommen Ihrer Rudel, die nicht von Kindesbeinen den Feindgedanken eingetrichtert bekommen haben. Aber nun zu Ihnen.“, Haku drückte auf einen Knopf und hinter ihm fuhr eine Leinwand herunter und ein Beamer projizierte das Bild der verschwundenen Tochter darauf. „Sie streiten sich und streiten sich und vergessen das Wesentliche dabei. Sie sind allesamt so voller Hass und Wut, dass Sie das Wesentliche vergessen, diese Kinder.“, sagte er und schlug wütend mit der Faust auf den Tisch, was allesamt zusammenzucken ließ, selbst die beiden Rudelführer. „Sie beide! Warum sitzen wir hier und streiten uns, wenn diese Kinder vermisst werden?! Wieso bin ich derjenige der Suchtrupps zusammenstellen lässt und nicht Sie?! Merken Sie eigentlich noch, was Sie hier tun?!“, fragte er wütend. Schnaubend stand Kohana auf und ging in Richtung Ausgang, weshalb auch Simon aufsprang: „Das ist ja mal wieder typisch für dich! Wenn es ernst wird, dann haust du ab!“
 

„Ich habe dir unsere Tochter anvertraut, weil ich keine andere Wahl hatte und jetzt lässt du nicht einmal nach ihr suchen?!“, fauchte sie ihn an.
 

„Wieso sollte ich sie suchen, wenn sie sich bei dir aufhält?“, bellte er zurück.
 

„Weil sie sich eben NICHT bei mir aufhält, kapierst du es nicht?!“, fragte sie und Tränen standen in ihren Augen. Man konnte förmlich hören, wie es bei Simon Mato Klick machte und er endlich den Ernst dieser Situation verstand. Mit hastigen Schritten ging er auf das Alphaweibchen zu. Der ganze Saal war in Alarmbereitschaft, denn momentan entwickelte sich alles so rasant, dass man nicht sagen konnte, was als nächstes passierte. Verdattert blieben jedoch alle zurück, als der Alpha des Mato-Rudels die Wölfin bei der Hand nahm und mit ihr den Raum verließ. Besonders irritiert davon waren die beiden Begleiter der beiden Alphatiere. „Gut, der erste Suchtrupp ist bereits losgefahren und…“, er wollte grade weitersprechen, als sein Handy klingelte. Er entschuldigte sich kurz und ging ran: „Bei Bannistor… Ist etwas passiert? …Du hast WAS getan?! Du bist WO?“, fragte er wütend, sodass seine Worte durch den Saal hallten. „Hotaru Bannistor! Beweg deinen Hintern wieder hierher, auf der Stelle! Das ist ein Befehl! …Hotaru!“, als sein Sohn aufgelegt hatte, sah er seinen Mann fassungslos an und musste sich erst einmal setzen: „Dein Sohn widerspricht mir.“
 

„Was hat er denn angestellt?“
 

„Was er angestellt hat?! Er leitet den ersten Suchtrupp und ist unterwegs, und die Umgebung im Osten der beiden Reviere abzusuchen!“, sagte er wütend.
 

„Beruhig dich, Haku… du kannst ihm noch die Leviten lesen, wenn er wieder da ist.“
 

„Oh, das werde ich, darauf kannst du Gift nehmen!“, Haku brauchte einen Moment, um sich zu sammeln und atmete noch einmal tief durch: „Da unser starrköpfiger Sohn bereits mit dem ersten Suchtrupp unterwegs ist, wer hilft freiwillig mit?“
 

„Ich denke, ich werde dann mit einem Suchtrupp den Westen absuchen.“, bot Daniel an, woraufhin Haku nickte. „Aber seid vorsichtig, wir wissen noch nicht, ob die Drei vielleicht wirklich entführt worden sind.
 

„Natürlich, das sind wir… aber wir sollten jetzt keine Zeit verlieren, immerhin wissen wir nicht genau, wie lange die Drei verschwunden sind.“, sagte Daniel entschlossen und stand auf, bevor ihm alle anderen folgten.
 

Haku und Jack begaben sich nach Hause, von wo aus sie telefonisch alles in die Wege leiteten. Schließlich kamen Fia und Mai mit wehenden Fahnen nach Hause: „Papa! Hotaru war plötzlich nicht mehr in der Schule und wir können ihn nicht finden!“
 

„Es ist alles gut, Mai. Ich weiß, wo er ist.“, erleichtert seufzten die beiden Wölfinnen, bevor Mai die Tür schloss: „Was ist denn los? Und wofür brauchst du eine Landkarte?“
 

„Drei Jugendliche werden vermisst und jetzt suchen wir sie in diesem Gebiet.“, erklärte er und umkreiste das Suchgebiet. Die Blondine besah sich die Karte und deutete mit ihrem Finger auf eine Stelle im östlichen Teil: „Da ist Hotaru.“
 

„Überrascht blinzelten die beiden Väter ihre Tochter an, bevor sie wieder einen Blick auf das Papier warfen.
 

„An dem See? Aber der liegt außerhalb unseres Suchgebiets… warum meinst, du dass er dort ist?“
 

„Stell dir vor, du bist ein Teenager und deine Eltern gehen dir gehörig auf die Nerven. Dann sind da noch ein paar andere Leute in deinem Alter, denen es genauso geht und gemeinsam beschließen sie abzuhauen. Sie denken gar nicht über die Folgen nach, aber was sie wissen ist, dass sie einen Ort brauchen, wo sie an Wasser und Nahrung kommen. Außerdem brauchen sie einen Unterschlupf. Im Westen ist das Gebirge, aber der Weg gen Osten ist wesentlich plantaner. Außerdem scheint der See die nächstgelegene Wasserstelle zu sein.“
 

„Du überraschst mich immer wieder, Mai.“, sagte Haku erstaunt.
 


 

Hotaru traf mit den freiwilligen Helfern, die zum Großteil aus dem Hiamovi-Rudel waren, zusammen nahe dem See ein. Sie stiegen aus den Autos aus und suchten möglichst leise und in mehreren kleinen Gruppen die Gegend um den See ab. Als Hotaru eine kleine, unscheinbare Höhle entdeckte und darauf zuging, hörte er über sich den Schrei eines Greifvogels. Er sah auf und entdeckte einen Buntfalken, der über ihm kreiste und das Geschehen zu beobachten schien. Entschlossen trat er näher an die Höhle heran und spähte hinein, als er mit einem Schmunzeln drei junge Erwachsene, vielleicht zwei Jahre älter als er selbst es war, entdeckte. Sie schreckten hoch, als sie ihn entdeckten, doch er trat nur ruhig vor und erklärte ihnen, was ihr Verschwinden verursacht hatte, als er mit ihnen aus der Höhle trat, erkannte er lächelnd, dass sie noch zwei weitere Jungs gefunden hatten.
 


 

„Naja, ich habe einfach nur versucht, wie Hotaru zu denken.“, sagte sie lachend, bevor sie sich neben ihren Vater fallen ließ und sich an ihn schmiegte: „Ich habe euch beide lieb… aber geh nicht mehr so schnell weg, ja, Papa?“
 

„Ja, ich werde es versuchen… und wir haben dich auch lieb, Süße.“, seine Stimme klang liebevoll, als er ihre Tochter in den Arm schloss. Jack ergriff die Gelegenheit und telefonierte noch ein wenig, um die Aufmerksamkeit auf Wasserstellen und Höhlen zu richten.

Als sich der Tag immer mehr dem Ende zuneigte, wurde Haku immer nervöser, immerhin war sein Welpe noch da draußen. Er begann sich schließlich anzuziehen.
 

„Was hast du vor, Haku?“
 

„Ich gehe meinen Welpen suchen.“
 

„Sie hätten sich schon gemeldet, wenn etwas passiert wäre. Er ist ja nicht alleine unterwegs, also beruhige dich.“, in diesem Moment klingelte das Telefon, woraufhin Jack ranging. Als er aufgelegt hatte und wiederkam, lächelte er seinen Liebsten an: „Sie haben die Fünf gefunden.“
 

„Fünf?“
 

„Ja, scheinbar haben sich ihnen noch zwei Mädchen angeschlossen. Hotaru bringt die Fünf jetzt hierher zum Versammlungsraum, damit wir alles gemeinsam mit ihnen sprechen können.“
 


 

Als Hotaru ihm mit dem Mädchen entgegen kam, sah er ihn tadelnd an. Man konnte deutlich erkennen, wie der Dunkelhaarige kleiner wurde, weil ihm wieder in Erinnerung gerufen wurde, wie sauer sein Vater gewesen war. Haku schritt auf seinen Sohn zu und packte ihn an Nacken und Haaren, sodass er gezwungen war, ihn anzusehen: „Du gehst jetzt ohne Umwege nach Hause. Ich will dich heute nicht mehr sehen.“, knurrte er, bevor er Hotaru losließ, der ihn noch immer starr vor Angst ansah. Nur sehr zögerlich ging er rücklings aus dem Raum, bevor er eiligen Schrittes nach Hause lief. Er hatte seinen Vater noch nie so sauer gesehen, dabei hatte er doch gedacht, er würde ihm damit helfen!

Jack, der sie Szene beobachtet hatte, konnte in diesem Moment nichts sagen, denn sonst würde er Hakus Autorität untergraben und das hatte er nicht vor, doch er würde nochmal mit ihm reden müssen.

Das Mädchen, dem Haku nun eine Hand in den Rücken legte, sah ihn verängstigt an, doch er schaute sie neutral an, immerhin war es nicht seine Aufgabe darüber zu entscheiden, was nun geschehen würde. Doch scheinbar wussten ihre Eltern es nur zu gut. Simon eilte auf seine Tochter zu und schloss sie in seine Arme: „Mach das nie wieder, Sihana!“
 

„Es tut mir leid, Papa… Ich wollte nicht, dass es so weit kommt, aber ich wollte, dass…“, sie sprach nicht weiter, als sie Kohana plötzlich neben sich spürte und zu ihr aufsah: „Du… du bist meine Mutter?“, fragte sie zögerlich, woraufhin sie sachte nickte und ihr übers Haar streichelte: „Immer wenn ich konnte, habe ich dich aus der Ferne beobachtet… du bist eine wunderschöne, junge Frau geworden.“, sagte sie mit sanfter Stimme.
 

„Warum hast du mich nie angesprochen? Ich… so oft hätte ich dich gebraucht! Da nützte es auch nichts, dass ich zu jedem Geburtstag einen Brief bekommen habe!“
 

„Ich weiß… aber…“, begann Kohana, als plötzlich ihr Handy klingelte. Sie hatte ein Video geschickt bekommen, das sie verwundert abspielte: „Nein…“, hauchte sie, bevor sie geschockt in die Runde sah: „Die Rudel ziehen in die Schlacht. Wie wollen wir das jetzt noch verhindern?“, fragte sie verzweifelt. Sie hatte wirklich gedacht, dass sie ihrem Beta vertrauen konnte und nun das!
 

„Kohana und Simon, ihr fahrt mit Emily und Jack. Ich fahre mit Ahiga voraus und Lesharo, du hältst hier die Stellung.“, ihm waren grade die Ränge der anderen Wölfe egal, er schnappte sich seinen Vater und lief eilig mit ihm zu ihrem Wagen. „Schnall dich an.“, befahl Haku, während er die Sirene auf Jacks Wagen platzierte und sie einschaltete. Danach fuhr er mit Vollgas los, sodass sein Vater sich am Sitz festklammerte.
 

>Ich darf nicht zu spät kommen! Auf gar keinen Fall! Wenn das Ganze erst einmal angefangen hat, dann wird es nur schwer wieder aufzuhalten sein. So eine Scheiße! Ich dachte, ich hätte alles unter Kontrolle.<, dachte der Blonde, während er stur grade aus schaute und sich tiefe Sorgenfalten auf seiner Stirn abzeichneten.
 

„Es ist nicht deine Schuld, Haku. Lade dir das Schicksal der Welt nicht immer auf die eigenen Schultern. Ich bin stolz auf dich und darauf, wie du diese Verhandlungen geführt hast.“
 

„Der Krieg wird trotzdem ausbrechen!“, sagte er und schlug aufs Lenkrad, während sie die Stadt verließen.
 

„Haku! Du bist nicht allein. Ich bin hier bei dir und Emily, Kohana, Simon, Sihana und Jack sitzen in dem anderen Wagen. Kohana und Simon werden ihre Rudel schon aufhalten können, immerhin sind sie noch ihre Führer.“
 

„Wo werden die beiden Rudel aufeinander treffen?“
 

„Fahr hier weiter grade aus, bis wir zu einem Bereich kommen, in dem in einigem Abstand große Kakteen stehen. Dort werden sie aufeinander treffen.“
 

„Meinst du wirklich, sie werden in einem Kakteenfeld kämpfen?“
 

„Ein Kaktus kann dein Feind, aber auch dein Freund sein.“
 

„Du klingst schon, wie Oma.“, plötzlich legte sich die Anspannung des Alphas wieder ein wenig. „Danke, Dad.“
 

„Gern geschehen.“, erwiderte Ahiga. Er befand, dass er in der nächsten Zeit mal wieder ein Auge auf seinen Sohn haben würde, da der eine Neigung dafür zu haben schien, die Probleme anderer zu seinen eigenen zu machen.
 


 

„Chayton, was ist los?“, fragte das brütende Falkenweibchen aufgebracht.
 

„Wir müssen hier weg, Chenoa und das möglichst schnell.“
 

„Das geht nicht! Es dauert nur noch ein paar Tage und dann schlüpfen sie.“, gab sie verzweifelt zu bedenken.
 

„Wir nehmen das Nest mit. Ich bringe euch an einen anderen Ort.“
 

„Aber warum?“
 

„Hier wird bald eine Schlacht stattfinden. Ich dachte wirklich, er könne sie verhindern, aber es ist fehlgeschlagen.“
 

„Es ist zu spät, Chayton! Wie sollen wir in der kurzen Zeit einen neuen Nistplatz finden? Du musst etwas unternehmen! Wenn er es nicht geschafft hat, dann versuch du es.“, drängte sie ihn.
 

„Ich kann euch doch jetzt nicht alleine lassen!“
 

„Geh, Chayton! Na los!“, nur zögerlich verließ der Buntfalke das Nest und flog höher und höher, um seinen Schatten vorauszuwerfen.
 


 

Mai war nun schon eine ganze Weile auf der Suche nach einem Hasen gewesen, doch da sie keinen gefunden hatte, nahm sie unter einer Baumgruppe Platz. Seufzend beobachtete sie die Prärie.
 

„Na, hübsche Wölfin, was betrübt dein Gemüt?“, fragte plötzlich jemand neben ihr. Sie zuckte zusammen und drehte sich zu dem schwarzen Wolf um: „Uhm… ich…“
 

„Keinen Erfolg bei der Jagd? Kein Wunder, so wie ihr die Hasen am Mittwoch aufgescheucht habt.“
 

„Du hast uns gesehen? Wer bist du eigentlich?“, fragte sie nun ein wenig skeptisch.
 

„Uhm… mein Name ist… Steve.“, Mai merkte deutlich das zögern, erahnte sie doch nicht den wahren Grund dahinter.
 

„Ich bin Mai… hast du vielleicht eine Idee, was man hier noch fangen kann? Ich habe meinem Bruder versprochen heute das Mittagessen zu organisieren.“, sie hoffte wirklich noch etwas ergattern zu können.
 

„Komm, da hinten sollten noch Hasen zu finden sein… ich helfe dir beim Fangen, dann bekommen wir das hin.“, der größere Wolf stupste sie mit der Schulter an, bevor er ihr bedeutete, ihr zu folgen.
 


 

„Bist du sicher, dass wir hier richtig sind? Ich sehe und höre sie nicht.“, sagte Haku unruhig zu seinem Vater. Seine Nerven waren momentan zum reißen gespannt.
 

„Beruhige dich, Haku. Schließ deine Augen und spitz deine Ohren.“, als sein Sohn seinem Rat Folge leistete, schloss er ihn in seine Arme. Er hatte das schon lange machen wollen, immerhin war Haku für ihn das Wertvollste, das er besaß. Haku lauschte, während er die Nähe zu Ahiga genoss und plötzlich hörte er es. Überrascht riss er die Augen auf und sah den Größeren an: „Ich habe das Knurren gehört. Sie sind bald hier… wo bleiben Jack und der Rest? Ohne die Alpha werden wir nicht viel und die Zeit drängt!“, in diesem Moment tauchte das Auto Emilys neben dem ihren auf.
 


 

Als Hotaru nach Hause kam, war Mai nicht da und er wusste nicht, ob er darüber erleichtert sein sollte oder nicht. Auf der einen Seite wollte er mit niemandem über das Geschehene sprechen, doch auf der anderen Seite hätte er jetzt gerne seine Schwester bei sich gehabt. Es war allerdings ein Trost, als er die Pfoten auf der Treppe hörte, die seiner älteren Schwester gehörten. Er hatte sich auf sein Bett geworfen und war seitdem nicht mehr aufgestanden. Fia trat leise ein und ging zu seinem Bett, bevor sie ihn an seiner Wange anstupste: „Hotaru… nimm es dir nicht so zu Herzen.“
 

„So hat er noch nie mit mir gesprochen.“, er legte eine Hand auf seine Augen, damit seine Schwester nicht die Tränen sah, die aus ihnen traten, doch plötzlich spürte er, wie die Wölfin auf sein Bett sprang und ihm schließlich über die Wange leckte: „Vater hat sich große Sorgen um dich gemacht und du hast ohne seine Erlaubnis gehandelt. Er ist zu Recht sauer, aber er könnte dir nie lange böse sein, er liebt uns.“, sagte sie in sanftem Tonfall, woraufhin ihr Bruder sie in seine Arme schloss. Er wusste ja, dass der Blonde zu Recht sauer war, doch nie hätte er gedacht, dass er SO sauer werden würde.

Eskalation?

Chayton warf seinen Schatten voraus und versuchte damit den Beta des Dyami-Rudels zu überdecken, um seine Aufmerksamkeit zu erlangen. Schließlich stieß er einen schrillen Schrei aus, der in der Ferne zu verhallen schien, doch dieser zeigte seine Wirkung, da der Beta endlich auf ihn aufmerksam wurde. Der Wolf schien kurz zu stocken, doch dann schüttelte er den Kopf und lief weiter, weshalb Chayton nun begann, Kreise über ihm zu ziehen und immer wieder Schreie auszustoßen. Irgendwann wurde der momentane Anführer oder besser die Anführerin sich darüber bewusst, dass dieser Buntfalke WIRKLICH versuchte mit ihr in Kontakt zu treten, doch als sie anhielt und auch das Rudel dazu aufforderte, hatten sie bereits Blickkontakt mit dem Feind. Sie zögerte, doch als sie ihre Schwester erblickte, hielt sie an. Eine Handlung, die auch die anderen Wölfe zum Anhalten veranlasste und sie ein wenig irritierte. Auch das Mato-Rudel wurde durch diese Aktion irritiert, besonders, als sie ihren Alpha erblickten, der sich vor ihnen aufbaute, doch noch immer knurrten und fletschten sie die Zähne. Sie zuckten jedoch zusammen, als das Kreischen des Buntfalken diesmal lauter über ihnen ertönte.
 


 

>Verdammt! Diese Wölfe sind sturer, als ich dachte.<, Chayton landete zwischen den beiden, ihren Rudeln zugewandten Alphatieren, ein paar Meter neben Haku, ehe er sich konzentrierte und sich in einen Menschen verwandelte. Seine Hände hatten auch in menschlicher Gestalt noch immer etwas klauenartiges, sein Haar war so bunt, wie das schillernde Gefieder des Buntfalken, der seine Natur bestimmte, seine Augen ebenso gelb und zielsicher. Seine Haut war erstaunlich bleich, ein Anblick, der wohl so manchen Zeichner überfordert hätte. Er war einer der letzten menschlichen Buntfalken dieser Erde. Nur selten erblickte man unter den Menschen noch solche, die das Blut der Buntfalken stark verdünnt in sich trugen.
 

Ehrfürchtig blieben die Wölfe des Dyami-Rudels stehen und neigten leicht ihr Haupt, während sie die Ohren anlegten und die Ruten senkten. Mit dieser Reaktion war der Buntfalke sichtlich zufrieden, denn scheinbar hatten diese Wölfe nicht vergessen, wem sie ihre Heimat zu verdanken hatten. Als er sich jedoch umdrehte, sah er, wie die Wölfe des Mato-Rudels schneller wurden und ihre Chance witterten.
 

„Halt, keinen Schritt weiter!“, knurrte Simon Mato so tief und laut, dass es die Ebene erfüllte.
 

„Ihr Wölfe seid töricht. Habt selbst vergessen, wem ihr eure Heimat zu verdanken habt. Schon die Gründerväter und –mütter waren töricht. Lauscht nur dem selbstgefälligen Namen eures Rudels. Nun denn, zumindest scheint dieses Rudel einen Anführer bekommen zu haben, der weiß, wann Schluss ist.“, er neigte seinen Kopf, wie ein Vogel, der seine Beute erspäht hatte, während er Simon Mato begutachtete. „Ihr alle müsst euren Hass ablegen.“, Chayton kreischte, sodass es in dem Tal hallte. Dieses laute, schrille Geräusch sorgte dafür, dass alle Wölfe ihre Ohren anlegte und ein ganzes Stück kleiner wurden, nicht nur, weil sich das gesträubte Fell in ihrem Nacken legte.
 

„Haku Bannistor.“, mit einem Ruck seines Kopfes sah er den blonden Wolf an, der angespannt neben seinem Liebsten und der Tochter der beiden Alpha stand. Er richtete seine Aufmerksamkeit nun direkt auf Chayton, sodass sein Blick sich auf die gelben Augen richtete und etwas darin erkannte, dass er nicht zuzuordnen wusste: „Ja?“
 

„Lange Zeit bin ich dir gefolgt und habe dich beobachtet… wir haben dich beobachtet und sind sehr zufrieden mit dir.“, plötzlich schien Chaytons Stimme nicht aus einer, sondern aus vielen Stimmen zu bestehen.

»In dem Kaktus links von dir sitzt meine Frau auf dem Nest. Unsere Jungen müssten bald schlüpfen. Bring sie in Sicherheit, solange ich das hier kläre.«, Haku war ein wenig erschrocken, als er die Stimme des Buntfalken in seinem Kopf hörte, doch er neigte den Kopf und deutete eine Verbeugung an, um zu zeigen, dass er verstand.
 

„Keinen Schritt weiter!“, rief Chayton mit vielen Stimmen und sein Kopf schnellte herum ins Mato-Rudel, wo sich ein Wolf anzuschleichen versuchte, welcher zuckend innehielt. Plötzlich waren alle Blicke auf ihn gerichtet, doch er achtete nicht auf die anderen, sondern nur auf den Buntfalken. „Wir wissen, dass du ein Jäger bist, doch scheinbar scheint dein Verstand nicht mehr darüber zu stehen. Lange genug haben wir dich beobachtet und haben beschlossen, dass du deine Lehren ziehen musst.“ Während die gelben Augen noch immer auf den Wolf in der Menge gerichtet waren, begann dieser plötzlich vor Schmerz zu schreien und sich zu verändern. Mit Horror betrachtete das Mato-Rudel das Geschehen, hier und dort winselten einige Wölfe leise.

„Du wirst als Beute leben, bis dir dein eigentlicher Lebenspfad wieder bewusst wird.“, panisch sah sich der Hase um, der nun anstelle des Wolfes dort stand und rannte ängstlich davon.
 


 

Diese Ablenkung hatte Haku sich zu Nutze gemacht und war zu dem Kaktus hinüber gegangen, in dem tatsächlich ein Buntfalkenweibchen auf dem Nest saß: „Alles ist gut, ich bringe dich und deine Jungen in Sicherheit, flieg nicht weg.“, wisperte er und langte vorsichtig in den Kaktus hinein, ehe er das Nest samt Weibchen behutsam hervorholte. Sie wollte schon beginnen, sich zu wehren, als plötzlich ihren Partner erblickte und ruhig wurde.

Haku brachte das Leben in seinen Armen zum Auto: „Keine Angst, hier drin seid ihr sicher. Ich werde meinen Mann bitten, darauf zu achten, dass euch während der Fahrt nichts geschieht, also erschreck dich nicht, wenn er sich zu dir setzt.“, er wusste nicht, ob sie ihn verstand, doch er machte keine hastigen Bewegungen, schloss leise die Autotür und ging wieder zum Geschehen zurück.
 


 

Die Allgemeine Stimmung schien sich langsam zu beruhigen, was Haku erleichtert seufzen ließ.

„Und nun geht heim, überdenkt das, was heute geschehen ist, überdenkt die Vorkommnisse, die in den letzten Jahren und Jahrhunderten geschehen sind und morgen kurz vor Anbruch des Tages, werden wir uns hier wieder versammeln. Lasst eure Waffen, eure Krallen und eure Zähne daheim.“
 

„Aber woher sollen wir wissen, dass das Dyami-Rudel uns nicht doch angreift?!“, rief einer der Wölfe aus der Menge, der sich zurückverwandelt hatte.
 

„Es herrscht Waffenstillstand. Diejenigen unter euch, die sich weiterhin meinen Befehlen widersetzen, werden bestraft. Ich dulde keinen Ungehorsam!“, knurrte Simon Mato und baute sich vor seinem Rudel auf.
 

„Dasselbe gilt für euch. Niemand wird ein Mitglied des Mato-Rudels verletzen, ansonsten erhält er seine gerechte Strafe und nun geht heim, wie der Buntfalke es befohlen hat. Geht, ich werde später zu euch stoßen.“, sprach Kohana Koi mit laut erhobener Stimme selbstsicher und sah jedes Mitglied einzeln an, auch die Verbündeten, die ihnen zu Hilfe gekommen waren. Alle neigten ihre Häupter, ehe sie kehrt machten.

Ihre Mutter zum ersten Mal so zu sehen, mit dem Wissen, dass diese Frau ihre Mutter war, versetzte Sihana in Erstaunen und sie näherte sich ihr zögerlich. Kohana drehte sich zu ihrer Tochter um und breitete die Arme für sie aus, in die die junge Indianerin nur zu gern hinein lief.

Als auch das Mato-Rudel sich abwandte, ging Haku auf den Buntfalken zu: „Deine Frau und euer Gelege befindet sich in meinem Auto. Würdest du mir die Ehre erweisen, dich mitnehmen zu dürfen?“, fragte er und verneigte sich leicht vor dem eigentümlichen Mann, der ihn wieder greifvogelartig ansah, dann aber nickte: „Ja, sehr gern, Haku Bannistor.“, er folgte Haku, als dieser kehrt machte.

Haku bedeutete auch Jack und seinem Vater mitzukommen. Allesamt stiegen sie ins Auto, während Chayton seine Liebsten auf den Schoß nahm. Er streichelte sein Weibchen, das sich daraufhin in seine Hand schmiegte. Während Haku sie nach Hause fuhr, beobachtete er die Szene im Rückspiegel und warf auch seinem Mann einen liebevollen Blick zu. „Sag… wie sollen wir dich nennen?“
 

„Mein Name ist Chayton und das hier ist meine Frau Chenoa.“, stellte der Greifvogel sie beide vor.
 

„Momentan haben wir leider kein Gästezimmer frei, aber ich bin sicher, dass ihr bei meiner Schwiegermutter unterkommen könnt, bis ihr soweit seid, weiterzuziehen. Sie freut sich immer sehr über Besuch.“, erklärte Haku lächelnd, was Jack nur bejahen konnte, auch wenn er sich noch immer fragte, wie Haku wissen konnte, dass der Vogel und das Nest in dem Kaktus waren.
 

„Es wäre uns eine Ehre.“, sagte er und neigte seinen Kopf leicht.
 

„Gut, ich hoffe, dass du kein Problem mit dem Hiamovi-Rudel hast, denn momentan sind einige Mitglieder bei meiner Mutter untergekommen.“, fiel es Jack wieder ein.
 

„Oh… nein, ganz und gar nicht.“, winkte Chayton ab, ehe er seine Frau wieder beruhigend streichelte.
 

„Dann ist ja gut.“, sagte er lächelnd. Er legte eine Hand auf Hakus Oberschenkel und drückte ihn kurz. Der Blonde wandte seinen Blick kurz von der Straße ab und lächelte seinen Mann an, der das Lächeln erwiderte.
 


 

Jacks Mutter war ganz aus dem Häuschen, als sie die Buntfalken bei sich zu Hause begrüßte und nahm sie nur allzu gern bei sich auf. Doch auch wenn die alte Wölfin fröhlich wirkte, machte Haku sich ein wenig Sorgen um sie, denn auch wenn sie nicht klagte, so merkte der Alpha, dass das Alter seiner Schwiegermutter zu schaffen machte. Sie und ihr Mann hatten ihre Kinder erst sehr spät bekommen und auch, wenn sie noch jünger wirkte, als seine Großmutter, so war sie es nicht. Er würde mit Jack sprechen müssen, denn er wollte nicht, dass seine Kinder unvorbereitet waren, sollte ihre Großmutter eines Tages zu ihren Ahnen und den großen Geistern aufsteigen.
 

Nachdem sie sich verabschiedet hatten, brachte Haku seinen Vater noch zu Emily, ehe er mit Jack nach Hause fuhr. Als sie bei sich auf der Auffahrt standen und der Motor abgestellt war, machte Haku keine Anstalten auszusteigen und atmete tief ein und aus. Er blickte zu seinem Mann, als dieser seine Hand ergriff und sie leicht drückte: „Es wird alles gut, Haku.“, er hob seine Hand zu seinen Lippen und hauchte ihm einen Kuss darauf. Haku konnte in diesem Moment nicht anders, er löste den Sicherheitsgurt und krabbelte zu Jacks Seite hinüber, um sich dort rittlings auf seinen Schoß zu setzen, ihn fest in seine Arme zu schließen, sein Gesicht in dessen Halsbeuge zu vergraben und tief dessen beruhigenden Duft einzuatmen: „Ich liebe dich.“, hauchte der blonde Wolf.
 

„Ich liebe dich auch, Haku.“, Jack erwiderte die Umarmung und seufzte tief. Er wusste, dass Haku jetzt ihr Alpha und dass er ein starker Mann war, doch er wusste auch, dass sein Mann ein solch großes Herz besaß, dass dieses manchmal auch sehr zerbrechlich war. „Wenn heute Nacht nichts mehr geschieht, dann ist es vorbei… und dann haben wir uns unseren Urlaub reichlich verdient.“
 

„Was ist mit deiner Arbeit?“, fragte Haku vorsichtig, denn eigentlich wollte er Jack in diesem Moment nicht wieder daran erinnern.
 

„Ich werde eine Lösung finden, Haku, es gibt immer eine Lösung und dann fahren wir ganz sorgenfrei in unseren Urlaub… ich werde nachher mal gucken, ob die beiden uns schon geantwortet haben. Ich denke, wir könnten jetzt etwas Positives gebrauchen… wie wäre es, wenn du in der Zwischenzeit mit Hotaru redest? Ich weiß, dass du dir Sorgen gemacht hast, aber… er wird sicherlich durcheinander sein, weil er dich nur als den liebevollen Vater kennt, der du nun mal bist.“
 

„Ja… das sollte ich wohl… und dann würde ich gern mit der ganzen Familie zusammen essen… oder kuscheln.“
 

„Natürlich, kuscheln klingt gut.“, meinte Jack mit einem sanften Lächeln, bevor sie gemeinsam aus dem Auto ausstiegen. Grade als sie die Tür aufschlossen, kam Mai mit zwei Hasen im Maul auf sie zugetrabt und lief an ihnen vorbei ins Haus, wo sie sich wieder zurückverwandelte: „Hey, schön, dass ihr wieder da seid. Ich hab Ho versprochen, dass ich heute das Mittag mache, also überlasst die Küche nur mir.“, meinte sie fröhlich und zog sich ein langes T-Shirt über, da sie nicht die ganze Zeit nackt vor ihren Vätern stehen wollte.
 

„Ähm… gut, danke. Wenn du Hilfe brauchen solltest, sag uns Bescheid. Ich überprüfe nur schnell meine Mails und dann könnte ich dir beim Kartoffelnschälen helfen.“, Jack sagte das nicht nur aus reiner Freundlichkeit, sondern auch, da er wusste, dass Mai kein Fan von Gemüse war und er sicher gehen wollte, dass noch etwas anderes außer Soße und den Hasen auf den Tisch kam.
 

„Gut, ich geh kurz nach oben.“, nickte Haku und ging langsam die Treppe hinauf und in ihr Schlafzimmer, wo er sich umzog. In Jogginghose und Shirt fühlte er sich gleich viel wohler und heimischer, außerdem rochen seine Sachen frisch und nicht nach Sand und Schweiß, was ihn an die noch nicht ganz abgewandte Krise erinnerte, doch so versuchte er einfach mal für einen Moment abzuschalten und nur seine Familie zu sehen. Auf leisen Sohlen schlich er sich zur Tür des Kinderzimmers und lauschte dem Gespräch seiner Kinder. Seine Babys waren seiner Meinung nach viel zu schnell erwachsen geworden, besonders in Hotaru sah er immer mehr einen Mann, der irgendwann das Potential haben würde selbst Alpha dieses Rudels zu werden, wenn er dies wünschte. Sie hatten zwar eine hierarchische Struktur, doch der Alpha wurde nicht durch die Erbfolge, sondern durch die eigene Stärke und Kompetenz gewählt, wobei die Kinder des Alphapaares dafür die Voraussetzungen meist in die Wiege gelegt bekamen. Ihm war es egal, was seine Kinder später einmal machen wollten, ob sie ein Rudel führen wollten oder nicht, solange sie in Kontakt mit ihm blieben und mit dem, was sie machten glücklich waren.

Haku atmete tief ein und klopfte an, bevor er die Tür öffnete und eintrat. Er sah zu seinen Kindern aufs Bett und seufzte innerlich tief. Er ging auf die beiden zu und setzte sich zu ihnen aufs Bett, Fia sah ihn zwar kurz an, doch Hotaru wich seinem Blick gänzlich aus. „Ich werde mich nicht bei dir für mein Verhalten entschuldigen, denn ich hatte große Angst um dich. Du bist einfach gegangen, ohne Bescheid zu sagen oder mich zu fragen und rufst erst von unterwegs aus an. Was wenn das Mädchen entführt worden wäre? Dir hätte sonst was passieren können!“
 

Hotaru fuhr sich übers Gesicht und sah dann seinen Vater an, bevor er sich langsam aufsetzte und ihm näher kam: „Es tut mir leid, dass ich dir nicht vorher Bescheid gesagt habe, ich… ich schätze, ich habe nicht alle Faktoren mit einkalkuliert und ich wollte dir wirklich keine Sorgen bereiten… ich… ich…“, Haku seufzte erneut tief. So demütig hatte er seinen Jungen schon lange nicht mehr erlebt. Er seufzte wieder, zog den großen, kleinen Jungen auf seinen Schoß und wog sich leicht mit ihm hin und her, während er ihm über die Wange streichelte. „Ich liebe euch drei über alles, ihr seid für mich noch immer meine Babys. Dass ich Alpha bin hat die ganze Situation wohl einfach noch ein wenig verschärft. Ich weiß, dass ich ein wenig loslassen muss und euch auch schon mit schwierigeren Dingen betrauen könnte… aber das ist nun mal nicht so einfach. Ich gebs zu, ich bin eine Glucke, doch… ich vertraue euch, deshalb lassen wir euch in diesen Ferien ja auch allein… auch wenn ich Angst habe, dass du als erwachsener Mann wiederkommst, wenn du mit Lesharo durch Südamerika ziehst.“
 

„Papa… ich hab dich auch lieb… und das wird sich wohl auch nie ändern. Du wirst immer mein Vater bleiben und ich bleibe immer dein Sohn… weißt du, ein kluger Mann hat mir mal gesagt, dass man niemals ganz erwachsen wird.“, meinte er lächelnd, was Haku leicht zum Lachen brachte: „Oh, das muss wirklich ein sehr weiser Mann gewesen sein.“
 

„Oh ja… vor allem, weil er sich so versichert hat, dass seine kleinen Kinder immer irgendwo in den erwachsenen Wölfen sein werden… Hach~ Ich mag diesen Moment ja gar nicht zerstören, aber… wie ist das Ganze denn nun ausgegangen?“
 

„Ich denke, das ist eine Geschichte, die ich dir nach dem Essen erzählen werde… und ich möchte, dass du morgen früh zu dem Treffen mitkommst und bring Owen und Sascha mit.“
 

„Sascha?“
 

„Das erkläre ich dir später.“, daraufhin verdrehte Hotaru nur die Augen und wurde von seiner Schwester wiederum für die Respektlosigkeit gezwickt: „Hey!“
 

„Wir sollten nach unten gehen, es riecht angebrannt.“, meinte Fia daraufhin nur und Haku fluchte leise: „Mai kocht.“
 

„Scheiße.“, Hotaru sprang gleich auf und rannte nach unten, wo er seine Schwester vom Herd verdrängte und versuchte noch ein bisschen was zu retten, was seine Schwester nur grinsen ließ: „So schlimm isses gar nicht.“
 

„Ja, ja und die großen Geister im Himmel spielen Poker.“
 

„Ach tun sie das?“, fragte Mai mit großen Augen gespielt unschuldig, woraufhin Hotaru ihr leicht gegen den Arm boxte, was die beiden lachen ließ. Schmunzelnd schlich Haku sich an den Geschwistern vorbei in Jacks Arbeitszimmer und nahm auf dem Schoß seines Mannes Platz: „Und?“
 

„Heinrich hat geantwortet, hier, ließ.“
 

Hi, ihr beiden :)
 

Ich hoffe doch, eure Probleme sind nicht allzu groß und ihr bekommt sie so schnell wie möglich bewältigt!
 

Und Jack macht sich bestimmt gut als Babysitter ;) Ich bin selbst ganz überrascht, wie wunderbar das, auch zu Anfang, mit meinem Alex geklappt hat, obwohl er euch ja noch vor einigen Jahren an Halloween klargemacht hat, wie wenig er mit Kindern anfangen könne...
 

Schulisch läuft bei uns auch alles wunderbar, es freut mich aber jedes Mal, wenn ich in Physik oder Mathematik eine Nachhilfestunde geben darf.
 

Auf die blonde Strähne freu ich mich schon! Wann bietet sich denn die Gelegenheit dazu? :)
 

Liebe Grüße aus Berlin, auch an Jack - das mit der Brille kommt noch früh genug :P - und an eure Kinder!
 

Als Haku die Mail las, musste er herzlich lachen. Ein Geräusch, das Jack sehnlichst vermisst hatte. Er schmiegte sich eng an seinen Mann und lauschte den wunderbaren Lauten, die ihm eine Last von den Schultern zu nehmen schienen, von der er nicht gewusst hatte, dass sie da war.

Haku machte sich sogleich daran zu antworten. Er hätte damals nie vermutet, dass sich der Kontakt zwischen ihnen wirklich so lange halten würde, doch er freute sich jedes Mal über eine Mail von Heinrich.
 

Hey,
 

zumindest einige unserer Probleme scheinen sich langsam zu lösen, genaueres lässt sich erst morgen sagen, aber alle Zeichen stehen auf: Krise abgewandt.
 

Wir beide freuen uns wirklich schon sehr auf Deutschland und besonders natürlich auf euch und auf den Urlaub, den wir dringend nötig haben. Unsere Kinder freuen sich natürlich auch ihre Gluckenväter mal für eine Weile los zu sein und zum ersten Mal allein zu sein. Naja, Mai und Fia bleiben bei ihrer Großmutter und unser Sohn reist mit seinem Großonkel durch Südamerika, auch wenn mir noch immer nicht so hundertprozentig wohl dabei ist. Näheres berichten wir, wenn wir bei euch sind.
 

Deine blonde Strähne bekommst du, wenn wir bei euch sind, versprochen. ;)

Vielleicht kommt ihr uns ja auch mal samt Anhang besuchen? Ihr seid hier immer gern gesehene Gäste.
 

Alles Liebe aus dem heißen Phoenix, auf das es in Deutschland ein paar Grad wärmer wird ;)
 

PS: Jack meint, dass er nie eine Brille brauchen wird und dass seine Sicht ja noch ach so fantastisch ist. :P
 

Haku lachte leise, als er die Mail abschickte, was Jack eine Augenbraue heben ließ: „Was hast du da geschrieben, Haku Bannistor?“
 

„Ach… nichts Wichtiges, dass es hier heiß ist, was unsere Babys ohne uns anfangen… solche Dinge eben.“
 

„Und warum lachst du dann?“
 

„Och… nur so.“, meinte er wieder lachend und sprang von Jacks Schoß, ehe er weglief.
 

„Haku!“, Jack sprang ebenfalls auf und lief seinem Mann durchs Haus hinterher, wobei sie beide nicht anders konnten, als zu lachen, bis Jack Haku im Garten schließlich leise knurrend auf den Rasen warf. Der Blonde drehte sich unter seinem Liebsten um und küsste ihn zärtlich, ehe er ihn wieder anstrahlte.
 

„Wie ich das vermisst hab.“, seufzte der Ältere tief.
 

„Was denn?“
 

„Dein Lachen, dein Lächeln… es ist so viel passiert und… ich habe das Gefühl, dass du seit einer Ewigkeit weder gelacht noch gelächelt hast.“, daraufhin seufzte Haku tief, lächelte aber trotzdem noch und schloss seinen Mann in die Arme.

Plötzlich ertönte ein schriller Pfiff: „Kinder! Essen ist fertig!“, rief Hotaru grinsend von der Balkontür aus, woraufhin Haku ihm die Zunge entgegen streckte und Jack schließlich ansah: „Na komm.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Tut mir leid, dass ihr schon wieder so lange ncihts von mir gehört habt, dabei war das Kapi doch schon lange fertig^^7
Und das nächste ist es auch schon... *klatsch*
Ich werde versuchen, mich zu bessern! *gomen~* Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hey!
Ja, ich lebe noch und ja, meine Schnuffis auch. Da ich die nächste Woche frei habe, werde ich fleißig weiter schreiben, sodass ich in einem Monat hoffentlich wieder regelmäßig Kapis hochladen kann...
Es mangelt nicht Ideen, sondern eher an Zeit, also bin ich da zuversichtlich :3

lg~ Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (33)
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Von:  Finniwinniful
2022-10-11T21:52:40+00:00 11.10.2022 23:52
Hey ho...
Hab deine Geschichte die letzten zwei Tage gelesen und find sie echt toll!
Auch wenn es wirklich n weilchen her ist, seit hier was Neues dazu kam, hab ich mir gedacht ich lasse mal n Nommentar da :3
Mich würds echt interessieren, wie es weiter geht und vorallem, wer dieser schwarze Wolf Steve nun genau ist...und warum Sascha mit zu dem Treffen soll...
Und den Urlab, den Haku und Jack sich wirklich verdient haben...

Liebe Grüße Finniwinni <3
Antwort von:  Ran34
13.10.2022 08:05
Hey,
lieben Dank für deinen Kommentar. <3
Ich hatte schon mehr geschrieben, allerdings ließ sich mein PC irgendwann nicht mehr einschalten. Ich weiß nicht, ob ich die komplette Datei noch irgendwo auf einer Cloud gespeichert habe, aber ich werde in den nächsten Tagen mal nachschauen.

LG~
Von:  KaethchenvHeilbronn
2013-08-10T19:47:28+00:00 10.08.2013 21:47
Chayton ist so cooooool!X33 - gibt's den eigentlich schon gezeichnet? Ich weiß, er ist, wie du schreibst, eine Herausforderung, aber...würd mich mal interessieren ;)

Awww, und Heinrich!XDD Er liest sich mittlerweile als erschreckend fremde Figur ^^'

Aber Jack und Haku sind ja mal süß da am Ende...man merkt richtig, wie die Spannung von ihnen abfällt <3

Da kann man nur hoffen, dass die Verhandlungen am nächsten Morgen gut laufen ^^d
Von: abgemeldet
2013-07-21T15:56:22+00:00 21.07.2013 17:56
Tja, ich freu mich nur, dass ich nicht solche Probleme mit meinen Betas habe :3
Tut mir leid, dass ich erst jetzt schreibe, aber ich hab erst dieses WE ferien bekommen und bin endlich aus dem Prüfungsstress raus, der irgendwie kein Ende nehmen wollte -_-'
Ich glaube Hotaru wird mal ein großartiger Alpha...so talentiert wie er ist ^^
Und ich hoffe natürlich, dass der Kampf verhindert werden kann, mal sehen was du dir ausgedacht hast :)

Von:  KaethchenvHeilbronn
2013-05-06T14:36:02+00:00 06.05.2013 16:36
Aah, das ist ja alles ziemlich kompliziert! Erst dachte ich, jetzt hat sich das Ganze zum Guten gewendet, da machen die Betas einfach, was sie wollen!O.O

Und Mai! Der schwarze Wolf wird doch nicht Spike sein?!>.<

Äußerst spannend, schreib schnell weiter!X3
Von: abgemeldet
2013-03-18T20:20:01+00:00 18.03.2013 21:20
Romeo und Julia...nett, auch wenn mit Haku etwas leid tut.
Mir ist allerdings aufgefallen, dass du in diesem Kapitel die Gans, die Hotaru gefangen hat gegen eine Ente eingetauscht hast...oder vertu ich mich da?
Auf jeden Fall ein schönes Kapitel, vor allem die Unterhaltung mit Lesharo :3
Von: abgemeldet
2013-03-18T19:52:44+00:00 18.03.2013 20:52
Ein Ruhe-vor-dem-Sturm-Kapitel...zumindest empfinde ich es so...
Ein sehr schönes Kapitel, die Welpen werden alle erwachsen...das stimmt einen beinah etwas wehmütig^^
Von:  Salix
2013-03-17T21:24:55+00:00 17.03.2013 22:24
Mir hat das Kapitel auch gut gefallen. Irgendwie ist es echt traurig, dass Haku heimlich in die Schulbücher der Kinder guckt, weil er glaubt sein Defizit, was die schulische Bildung angeht verbergen zu müssen.

LG
Von:  KaethchenvHeilbronn
2013-03-16T17:39:43+00:00 16.03.2013 18:39
Rumpelstizchen und Dornröschen! XD

Jaww, ich wär auch für Nachwuchs...vllt schon zum nächsten Neumond ;3
Aber erstmal bin ich dafür, dass der Krieg verhindert wird! Das mit Romeo und Julia hört sich gut an...bin gespannt, ob die Theorie stimmt >.<
Von:  KaethchenvHeilbronn
2013-02-22T17:24:58+00:00 22.02.2013 18:24
Aah, ich bin gespannt, was es mit der angeblichen Tochter von Kohana Koi aufsich hat!>.<

Und die Jagd war super beschrieben, freut mich, dass sie alle ihre Prüfung in Teamarbeit bestanden haben X3

Ansonsten sieht jetzt ja auch alles gut aus, was die Verhinderung des Kriegs betrifft...hoffentlich zeigen sich die Rudel in den Verhandlungen nicht zu stur >.<
Von:  KaethchenvHeilbronn
2013-02-20T22:09:26+00:00 20.02.2013 23:09
Aww, das Kapitel ist ja toll - und doppelt toll, weil du wieder so kreativ bist!X33

Ich bin immer noch sehr gespannt, was es mit Sascha aufsich hat...bestimmt hat es was mit seiner Großmutter zu tun, dass er doch nicht nur ein normaler Mensch ist ;)


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