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Der Tag der Wölfe

Eine Reise in die Geisterwelt
von

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Ich sehe komische Dinge!

„Was glotzt du denn so? Habe ich dir nicht gesagt, dass du Naka-san in Ruhe lassen sollst?“, ermahnte ihn Himika streng, während Gabriel immer noch wie fasziniert auf den Gang starrte. Doch Naka-san war inzwischen wie vom Erdboden verschluckt.

„Ich… ich… habe da nur was Komisches gesehen! Einen Geist oder so… der ihr nachlief,“ berichtete er stockend, doch Himika glaubte ihm nicht. Sie beharrte weiterhin stur darauf, dass er sich zu setzen habe und still halten musste, da sie ihn im Anschluss untersuchen wollte. Gabriel folgte ihrer Anweisung natürlich nur widerwillig. Die Sichtung über den Geisterwolf beschäftigte ihn nachwievor.

„Warum muss ich mit Batu reden? Ich habe keinen Bock darauf, diesem Kerl meine Seele zu entfalten!“, maulte Gabriel enttäuscht, als ihn am Nachmittag seine Freunde abholen kamen. Er war etwas genervt und wirkte, trotz des langen, ausgiebigen Schlafs, angespannt. Lex wollte wissen, wieso – traute sich aber nicht, ihn anzusprechen; sie wusste ja, wie er reagieren konnte, sobald er schlecht gelaunt war.

„Ach, und warum nicht?“, fragte Ryan, sein Halbbruder. „Du beharrst doch sonst immer so darauf, dass du ein Folteropfer bist und mit Samthandschuhen angefasst werden willst!“ Gabriel raunzte genervt, als er Ryans Worte vernahm. Ruckartig blieb er stehen, drehte sich zu seinem Bruder um, und funkelte ihn böse an. Ryan hatte dabei das Gefühl, von einem unsichtbaren Pfeil durchbohrt zu werden, so intensiv schaute er ihn an. In seinen tiefblauen Augen entflammte eine Mischung aus Zorn und Hass.

„Ich habe einfach keine Lust dazu, ja? Es interessiert mich einfach… nicht…“ Noch während er sprach, verstummte er und begann, zu erstarrten. Wie versteinert blieb der muskelbepackte Mann stehen, und blickte auf eine bestimmte Stelle. Seine Freunde konnten sich natürlich nicht vorstellen, warum.

„Da… da ist er wieder! Der Geister-Wolf, den ich vorhin gesehen habe…,“ murmelte er verwirrt. Kurz darauf schüttelte er den Kopf – da war der Geister-Wolf wieder verschwunden. Ryan klopfte ihm beruhigend auf die Schulter und meinte dann lässig:

„Vielleicht solltest du wirklich mal mit diesem Batu reden, was meinst du?“

Gabriel seufzte, und versuchte fieberhaft eine Erklärung für diese Erscheinungen zu finden, bevor es dieser Batu tun würde. Doch seine Freunde schenkten ihm nachwievor keinen Glauben, zumal sie die Erscheinung niemals selbst sehen konnten, er dafür aber schon – was war das, ein Zeichen? Und wenn es wirklich eines war, warum zeigte es sich dann nur vor ihm? Und Gabriel war sich immer noch todsicher, dass er nicht verrückt sein konnte!

In diesem Moment ging Lex an Gabriel vorbei, und sah ihn mehr als missbilligend an. Sie schien enttäuscht und traurig über sein aufbrausendes Verhalten zu sein.

„Du könntest auch mal etwas dankbarer sein! Immerhin helfen wir dir immer,“ sagte sie in einem harten Ton, der Gabriel traf. Er musterte sie kurz, und blickte dann weg, mit geschlossenen Lidern.

„Da versucht man, dich zu unterstützen, und dann erzählst du uns etwas von Geister-Wölfen!“, sagte sie, und Gabriel warf genervt die Arme hoch.

„Also gut!“, rief er sauer. „Dann gehe ich eben zu diesem Kerl! Dann rede ich eben mit ihm – aber ich schwöre euch eines: ich bin nicht verrückt! Ich habe diesen Wolf wirklich gesehen!“ Wütend winkte er ab, und verließ die Gruppe. Lex blieb vor Ryan stehen, und verschränkte die Arme schützend vor ihrer Brust. Während dessen legte ihr Ryan behutsam seine Hände auf die Schultern. Auch Pavo schaute dem zornigen Gabriel hinterher, der erbost davon stapfte.

„Ignoriere ihn einfach – wir wissen ja, wie er ist!“, beruhigte Ryan seine geliebte Freundin. „Oh ja, das wissen wir – es ist vielleicht besser so, wenn er mal mit jemand anderem redet!“, fügte Pavo ruhig hinzu, doch keiner bejahte dies. Lex drehte sich nur von ihm weg und ging den Weg zurück. Sie wollte noch eine Weile an der frischen Luft bleiben, um den Kopf frei zu bekommen. Die anderen folgten ihr sprachlos, bis auf Pavo – der murmelte nur:

„Vielleicht… vielleicht kann es ihm helfen! Vielleicht…“
 

„Nun… seit wann siehst du diese… Erscheinungen?“, fragte der Mann, der mit einem neugierigen Blick seinen neuen Patienten musterte.

„Ich weiß nicht… seit heute, seit ich aufgewacht bin, sehe ich ihn ständig… er hüpft und schwebt an mir vorbei…,“ begann Gabriel, und spürte, wie er nervös würde. Irgendwie war es ihm unangenehm, dass er seine Probleme vor einem wildfremden Menschen preisgeben musste – er mochte es nicht, so etwas zu tun, und schon gar nicht wenn man ihn dazu gezwungen hatte… Beschämt starrte er zu Boden und ließ seine angewinkelten Füße hin und her baumeln, so dass sich bei jeder Bewegung die Knie berührten.

„Du siehst also komische Dinge!“, schlussfolgerte Batu, der Mann mit dem kurzen, braunen und drahtig wirkenden Haar. Sein linkes Auge wurde durch eine schwarze Augenklappe verdeckt, gedanklich rätselte Gabriel, wodurch er dieses verloren haben könnte. War es wie bei Shina gewesen, wo ihr einer aus lauter Hass und Brutalität den wertvollen Körperteil mit einer Schwertspitze zerfetzt hatte? Gabriel schauderte bei dem Gedanken. Von Beruf war er Exorzist, genau wie Gabriel, und zudem noch interessiert er sich sehr für Medizin – er verhielt sich ganz anders als die üblichen Ärzte, und deswegen setzte auch Himika so große Stücke auf ihn. Er liebte es, sich um Menschen zu kümmern, und wollte am liebsten alle heilen, denen es schlecht ging. Er beobachtete Gabriel sehr genau, der auf seinem Bett saß und ihn immer noch nicht richtig ansah. Was plagte den Mann? Er musste es herausfinden. Denn schließlich war es ja Batus Aufgabe, alle Leidenden zu heilen! Plötzlich hob Gabriel sein blauhaariges Haupt hoch.

„Da war dieses Medium! Sie ging an mir vorbei und da sah ich ihn auch schon…,“ erzählte Gabriel aufgeregt. Batu blickte auf sein Pergament, welcher er sich auf ein hölzernes Brett gelegt hatte. Dieses diente ihm dazu, um sich die wichtigsten Details zu notieren.

„Oh, du denkst bestimmt gerade an Naka-san! Du vermutest wohl, dass dieser Geister-Wolf an sie gebunden ist, nicht wahr?“, stellte Batu fest, und wartete auf eine Antwort seines neuen Patienten – der übrigens ein äußerst interessantes Individuum für ihn darstellte. Gabriel bestätigte dies mit einem heftigen Nicken.

„Oh ja, und wie ich das vermute! Und es ist doch merkwürdig, dass nur ich diese Erscheinungen sehen kann, und meine Freunde nicht! Die halten mich doch bestimmt für verrückt…“

Batz hob die Hand, um den aufgeregten Mann zu beruhigen.

„Mach dir darüber keine Gedanken! Ich sehe diese Erscheinungen nämlich auch! Lass uns gemeinsam aufbrechen, um Naka-san zu heilen! So etwas kann sonst böse enden, wenn man nichts dagegen tut…,“ schlug der einäugige Exorzist vor, und Gabriel nickte abermals, ehe er aufgeregt vom Bett sprang. Er folgte Batu wortlos und schien gleichzeitig froh darüber zu sein, das ihm endlich jemand glaubte…



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Flordelis
2012-01-20T14:45:00+00:00 20.01.2012 15:45
> fasziniert auf den Gangs tarrte
Soll ich wirklich sagen, was hier falsch ist? :3

> sein Halbbruder. „du
du --> Du

> eine Mischung aus Zorn du Hass
du --> und

> „Also gut!“, rief er sauer, „dann
Da du in der ersten wörtlichen Rede mit einem ! das Satzende markiert hast, müsste es so aussehen:
rief er sauer. „Dann

> ich bin nicht verrückt!“ Ich habe diesen Wolf wirklich gesehen!“
Du hast die wörtliche Rede schon nach "verrückt!" beendet gehabt. Das musst du entfernen. ;)

> „Vielleicht… vielleicht kann es ihm helfen! Vielleicht…“
„Nun… seit wann siehst du diese… Erscheinungen?“

Zwischen den beiden wörtlichen Reden hättest du einen Absatz machen können, weil da der Handlungsort wechselt.

> preis geben
--> preisgeben

> aufbrachen
--> aufbrechen

*lol* Batu ist toll. XD
Spannt direkt seinen Patienten ein, um jemand anderen zu heilen, nicht schlecht. XD
Gefällt mir. :3


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