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Ch★os vorprogrammiert

von

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★Erwachen★

★Erwachen★
 

Ich wurde geweckt, als ich laute Stimmen auf der Straße hörte.

Verschlafen setzte ich mich auf und rieb mir über die Augen, ehe ich die Decke zurückschlug und zum Fenster tapste.

Ich zog den Vorhang zurück und sah auf die Straße unter mir.

Eine Masse von Menschen hatte sich dort versammelt und ich suchte nach meinen Eltern, die ich schnell erkannte. Sie standen am Rand der Masse, vor unserem Haus.

Warum standen sie da?

Ich wollte schon das Fenster aufmachen und laut nach ihnen rufen, doch als ich den Griff schon in der Hand hatte, sah ich sie.

Eine Gruppe von Fremden, die vor den Anderen aus meiner Stadt stand.

Einer von ihnen hatte den Kopf in den Nacken gelegt und schien zu lachen, er hatte eine Pistole in der Hand und aus ihrem vorderen Ende drang Rauch.

Erschrocken sah ich auf den Boden und dort lag...

Eine Hand zog mich vom Fenster zurück, eine weitere legte sich auf meinen Mund.

Ich drehte den Kopf ein wenig und sah Gralf, einen 15 jährigen Jungen aus unserer Nachbarschaft, der immer auf mich aufpasste, wenn meine Eltern weg mussten.

Noch nie hatte ich Gralf weinen sehen, doch nun liefen lauter Tränen über seine Wangen.

Ich sah ihn mit großen Augen an, doch er schüttelte nur den Kopf und zog mich leise vom Fenster weg und aufs Bett.

Erst dort ließ er mich los, zog mich jedoch auf seinen Schoß, als ich den Mund öffnete um ihn zu fragen warum er weinte.

„Leise, Sue. Du musst jetzt leise sein, ja?“

Ich verstand nicht, was er von mir wollte, aber ich nickte.

Wenn Gralf das sagte, würde es stimmen.

„Gralf? Warum schläft Onkel Haily da draußen vor den fremden Leuten?“

Gralf zog mich an sich und drückte mich so, dass ich kaum Luft bekam.

„Sue, er... er ist jetzt bei... bei den Engeln...“, immer wieder wurde seine Stimme von Weinkrämpfen geschüttelt.
 

Ich schlug die Augen auf und sah auf eine hölzerne Decke, wie auf einem Schiff. Irritiert zog ich die Augenbrauen zusammen, entspannte die Muskeln jedoch sofort wieder, als es mir unglaubliche Kopfschmerzen bereitete.

„Das solltest du lassen.“

Vorsichtig drehte ich den Kopf zu meiner Linken und erblickte die blonde Musikerin, die neben mir auf einem Holzschämel saß.

Meine Vermutung von vorhin bestätigte sich allmählich, denn auch der Rest des Raumes sah aus, als würde ich mich auf einem Schiff befinden.

„Was...“, ich fixierte sie wieder mit den Augen, doch sie unterbrach mich, in dem sie sich erhob.

„Ich sollte Koko Bescheid geben, dass du wach bist. Und du solltest dich ausruhen, der Arzt meinte, viel Bewegung würde dir nicht gut tun.“

Wie lange hatte ich geschlafen, was hatte ich verpasst?

Sie sah mich an.

„Du hast einen Tag geschlafen. Ich denke, Koko erzählt dir den Rest.“

Sie ging bis zur Tür, dann drehte sie sich nochmal um.

„Ach ja. Wenn es gleich anfängt zu schaukeln, erschrick dich nicht. Wir legen gleich ab.“

Dann war sie durch die Tür nach draußen verschwunden.

Verwirrt runzelte ich die Stirn. Wir legten ab? Womit? Was hatte ich nur alles verpasst?
 

Es dauerte nicht lange und ich konnte schnelle Schritte auf dem Gang ausmachen, und kurz darauf schwang die Tür auf und Kokos Lachen erfüllte den Raum.

Ich musste lächeln, denn scheinbar ging es meiner Kapitänin gut.

Ich hatte nach dem die Musikerin gegangen war, die Augen wieder geschlossen und als ich sie nun wieder öffnete, schwebte über mir nicht Kokos Gesicht, sondern das eines älteren Mannes, der mich besorgt mussterte.

Erschrocken zuckte ich zusammen.

„Sie schient ja wirklich wach zu sein.“

Er drehte sich um und im nächsten Moment erblickte ich das Gesicht von Koko.

„SUE! Du bist wach, wie schön. Weißt du, als du gestern einfach eingeschlafen bist auf dem Klavier, da hatte ich kurz echt Angst um dich, aber Kiyo-san meinte, dass das alles viel schlimmer aussieht als es ist. Weißt du, wir dürfen hier nämlich mitfahren zur nächsten Insel und Tom meint, ich soll dich von ihm grüßen. Wir haben sogar Geld von ihm bekommen! Und weißt du was? Die haben hier eine ganz tolle Köchin, die hat mir gaaanz viel zu Essen gemacht und...“

Ich sah Koko an und hatte außer meinem Namen gar nichts verstanden.

Ein Räuspern hinter ihr, ließ sie sich umdrehen.

„Koko-san, geh doch bitte zu Mai und sag ihr, sie soll eine Hühnersuppe für Sue-san machen, okay?“, der Fremde hatte sich einen weißen Kittel übergeworfen und eine Brille aufgesetzt, es war nicht schwer zu erraten, was er beruflich tat.

Zu meinem Leidwesen nickte Koko und verschwand mit einem „Bis gleich, Sue!“ aus der Tür und ließ mich allein mit diesem vollkommen Fremden.

Er zog sich einen Stuhl an mein Bett und hielt mir lächelnd die Hand hin.

„Hallo. Mein Name ist Kiyoshi und ich bin Arzt auf diesem Schiff.“

Ich nickte, ergriff die Hand nur sehr zögerlich.

„Sue MoonsCurse.“

Er nickte.

„Ich weiß. Dein Captain kam uns gestern mit dir auf dem Rücken entgegen und weil es gegen mein Prinzip ist, jemanden verletzten nicht zu behandeln, haben wir dich hier her gebracht.“

Ich nickte.

„Wo ist 'hier'?“

Er kramte in einer seiner Kitteltaschen, während er antwortete.

„Du befindest dich auf dem Schiff der Wings Piraten. Ihr werdet mit uns wohl noch zur nächsten Insel fahren, Koko hat den Captain irgendwie überzeugt. Und seit heute morgen ist halt Miu jetzt noch dabei.“

Ich sah ihn fragend an und beobachtete, wie er einen Stift aus einer Tasche zog und mich dann wieder ansah.

„Miu war eben bei dir. Sie ist eure Musikerin, wohl seit heute.“

Ich hob eine Augenbraue und nickte dann lächelnd.

„Koko hat's also geschafft.“

Der Arzt lachte und nickte dann.

„Ja, sie ist wirklich eine bemerkenswerte Person.“

Wieder kramte er in seinen Taschen und zog diesmal recht schnell einen kleinen Block heraus, auf den er etwas kritzelte.

„Ich werde mir jetzt mal deine Wunden ansehen, also bleib einfach ganz ruhig liegen.“

Ich nickte, biss mir leicht auf die Lippe, als er auf stand und sich über mich beugte um mir aufzuhelfen und den Verband abzunehmen.

Es kostete mich höchste Anstrengung, seine Finger nicht wegzuschlagen, während er sich um meine Wunden kümmerte.

Als ich an mir selber hinunterblickte, sah ich unzählige kleine, und einige genähte Wunden, die sicher einige Narben hinterlassen würden.

Leise seufzend wartete ich auf sein Urteil.

„Die Wunden sehen gut aus, die meisten sind auf dem besten Weg komplett zu verheilen. Sicher werden ein paar Narben zurückbleiben, aber es sieht wirklich gut aus.“

Ich schwieg und sah auf meine Beine, bis er mich wieder verbunden hatte.

„Danke.“, ich hob den Kopf und sah ihm in die Augen.

Er lächelte und nickte

„Nicht dafür. Am Besten bliebst du für die Zeit bis wir die Insel erreichen im Bett, damit keine Wunde aufreißt.“

Dann drehte er sich um und begann wieder auf seinen Block zu schreiben.

Ich nickte, ärztliche Forderungen erfüllte ich immer, schließlich ging es um meine Gesundheit.

Kurz herrschte Stille im Zimmer und ich genoss sie wie ein warmes Bad an einem kalten Tag.

Dann wurden Stimmen im Gang laut und kurz darauf kam eine kleine, liebenswürdig aussehende Frau herein, die auf einer Hand einen Teller und einen Löffel balancierte und mit der anderen Koko hinter sich her schleifte.

„Und wehe, du rührst noch einmal die Töpfe an!“, brüllte sie meinem Captain um die Ohren, ehe sie sich mit einem Lächeln an mich wand und mir den Teller in die Hände drückte.

„Hier eine kleine Stärkung. Ich hab dir Hühnersuppe gemacht, sie ist noch ganz heiß, also iss sie langsam.“

Ich sah sie erstaunt an und nickte dann.

„Danke.“

„Ich bin übrigens Mai, die Köchin der Wings Piraten. Freut mich dich kennen zu lernen.“

Wieder nickte ich.

„Sue MoonsCurse. Vize der Blackwell Piraten. Aber ich denke, dass wissen Sie.“

Koko lachte stolz und Mai nickte.

„Ja, Koko hat uns erzählt, dass du ihre Vize bist. Und du brauchst mich nicht Siezen. Auf See sind wir doch alle gleich.“

Ich lächelte und nickte, ehe ich begann, die Suppe zu löffeln.



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