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Rain

Zoro x Sanji
von

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Chaos

Vorwort(e): Endlich hab ich es geschafft, dabei wollte ich doch schon am Sonntag fertig sein. Naja, Schule eben. *seufz* Werde in nächster Zeit versuchen jede Woche oder alle zwei Wochen Sonntags ein neues Kapitel hochzuladen.
 

Wollte mich noch für die Kommis bedanken :) Hat mich gefreut, dass euch meine Story gefällt. So jetzt aber Zeit fürs Kapitel:
 

Kapitel 2 - Chaos
 

Sanjis Husten hatte sich wieder etwas beruhigt, nachdem er von der hellblauen Flüssigkeit getrunken hatte, die Chopper ihm gegeben hatte. Er war zwar immer noch geschwächt, doch so langsam ging es ihm besser. Egal was der kleine Elch ihm da gegeben hatte, es half; sogar sehr. Erschöpft legte er den Kopf gegen die Wand. An Schlafen war nicht zu denken, viel zu aufgewühlt war er. Soweit er das richtig mitbekommen hatte, waren Chopper und Zoro während ihren Besorgungen von der Marine entdeckt und dann verfolgt worden. ‘Dämlicher Spinatschädel’, schimpfte Sanji in Gedanken. Er hatte doch gleich gewusst, dass es eine bescheuerte Idee gewesen war ausgerechnet diesen Idioten loszuschicken. Genervt schloss er die Augen. Vielleicht sollte er doch versuchen zu schlafen.

Ein Quietschen ließ ihn hochschrecken. Genervt öffnete er ein Auge. Wer störte ihn denn jetzt? Wie er es hasste, dass sie kein Krankenzimmer hatten. Wieso war er eigentlich nicht schon längst umgezogen? Vielleicht sollte er Chopper bei Gelegenheit mal darum bitten. Allerdings müsste er dann seine geliebte Küche völlig unbeaufsichtigt lassen und viel mehr Schlaf bekam er im Jungenzimmer wohl auch nicht.

“Schläfst du Koch?”, kam es vom “Eindringling”. Innerlich fluchend setzte Sanji sich auf. ‘Nein du Idiot. Wie soll man das auch bei dem Lärm, den du Elefant verursachst!’, wollte Sanji erwidern, allerdings war seine Stimme bei seinem letzten Hustenanfall so in Mitleidenschaft gezogen worden, dass ihm höchstens ein Krächzen entwichen wäre. Also blieb ihm nichts anders übrig, als den Schwertkämpfer mit bösen Blicken zu strafen. Dieser ignorierte den Smutje einfach und ging an ihm vorbei zum Weinregal. Dort griff er nach einer neuen Flasche Sake, während er die andere daneben auf den Boden stellte. Er entkorkte sie wie gewöhnlich mit den Zähnen, nahm einen Schluck und drehte sich dann zum Sofa um. “Und? Wie geht es dir?”, fragte er. Sanji starrte ihn nur an. Zoro zog eine Augenbraue hoch. “Keine Stimme mehr?”, wollte er wissen. Ein Nicken als Antwort. Sanji hasste er. Er wollte seinem Gegenüber eigentlich die Meinung geigen, stattdessen konnte er nur schweigen und grimmig schauen. Zoro zeigte sich ziemlich unbeeindruckt. “Oh! Kann die Prinzessin nichts erwidern?” Sanjis Blick wurde, wenn möglich, noch finsterer. ‘Du kannst was erleben, glaub mir’, grollte er innerlich. Der Schwertkämpfer hingegen fand das ganze anscheinen ziemlich amüsant, denn er grinste breit.

Er trat einen Schritt nach vorne, kam Sanji bedrohlich nahe. Warmer Atem streifte die Haut des Smutje, als sich der Grünhaarige nach vorne beugte, bis die beiden auf Augenhöhe waren. Immer noch grinsend packte er die Handgelenke des Jüngeren. “Du kannst dich also nicht wehren? Ich kann alles tun?”, in seiner Stimme lag ein lauernder Ton, der Sanji Angst machte. Angst vor Zoro. Angst vor dem was dieser vorhatte. Schlagartig beschleunigte sich der Atem des Blonden. Schweiß perlte von seiner Stirn. Fest gegen die Rücklehne gepresst, versuchte er Abstand zwischen sich und den Schwertkämpfer zu bringen. Krampfhaft suchte er nach einem Ausweg. Was sollte das?!

Seine Rettung war Chopper. Als der Elch das Zimmer betrat, angekündigt durch das inzwischen gewohnte Quietschen der Tür, entfernte Zoro sich ruckartig von Sanji, schnappte sich seine Flasche und verließ das Zimmer. Immer noch außer Atem starrte der Blonde ihm hinterher. Der Schrecken saß ihm in den Gliedern und eine Frage ließ ihm keine Ruhe mehr. Hallte in seinem Kopf wider wie ein lästiger Ohrwurm. Was hatte der Säbelrassler vorgehabt? Was zur Hölle sollte das?

“Sanji alles in Ordnung?”, Choppers besorgte, helle Stimme rüttelte Sanji wach. Motorisch nickte er, nahm es selber aber kaum war, musste erst wieder in die Wirklichkeit finden. “Kannst du immer noch nicht sprechen?” Ein Kopfschütteln. “Hier”, der Arzt richte Sanji ein Fläschchen mit der selben blauen Flüssigkeit, die ihm schon einmal geholfen hatte. “Trink das! Ich hoffe es hilft. Zumindest gegen deinen Stimmverlust.” Sanji nickte erneut und schluckte den Inhalt mit einem Mal. Er spürte sogleich wie sich sein Hals entspannte. “Danke”, brachte er mühsam heraus. Es tat zwar noch ein wenig weh, aber wenigstens könnte er sich jetzt wieder verständlich machen und was noch wichtiger war, sich gegen Zoro wehren.

“Warum bist du her gekommen?”, wollte er von Chopper wissen. Sofort hellte sich der Blick des Angesprochenen auf. “Ich hab was gefunden”, strahlte er. Verständnislos blinzelte Sanji seinen Freund an. Der bekam auf der Stelle wieder Panik, weil er das Schweigen als Rückfall deutete und wollte seinen Patienten noch mehr von der blauen Flüssigkeit andrehen. Dieser lehnte danken ab. Nein, noch mehr wollte er davon wirklich nicht trinken. Zwar achtete Chopper immer darauf das seine Medizin nicht unangenehm schmeckte, aber trotzdem, dass hieß nicht automatisch, das sie deswegen einen fabelhaften Geschmack hatten. Dieses blaue Zeug zum Beispiel schmeckte nach gar nichts, war absolut neutral. Den Koch schauderte es, seine Zunge wurde davon immer ganz taub, als ob seine Geschmacksnerven absterben würden. “Es geht mir gut”, versicherte er dem Elch. “Ich fragte mich nur, was du gefunden hast.” Erleichtert atmete Chopper auf, froh darüber, dass es seinem Nakama anscheinend wirklich besser ging.

“Ich habe etwas zu deiner Krankheit gefunden”, meinte er dann und lächelte leicht. Allerdings nicht lange. “Ich hoffe nur, das ich dir auch helfen kann. Ich habe keine Ahnung ob ich gut genug bin die Richtige Medizin herzustellen.” “Hey!”, meinte Sanji aufmunternd, seine eigenen Sorgen verdrängend, als er den niedergeschlagenen Elch sah. “Du bist echt ein klasse Arzt. Wenn es einer schafft dann du. Das ist für dich bestimmt ein leichtes.” “Also wirklich Sanji, du brauchst mich nicht zu loben. Du weißt doch, dass ich das nicht mag”, meinte der Elch verlegen und tänzelte durch den Raum.

Seufzend lehnte sich der Smutje wieder zurück. Gedankenverloren kratzte er sich den Hals. In letzter Zeit tat er das öfter, eigentlich seit sie auf dieser merkwürdigen Sommerinsel gewesen waren.

“Ah Sanji!” Erschrocken blickte dieser auf. “Hör auf zu kratzen!” Chopper stand vor ihm und sah in mahnend an. Anscheinend hatte er sich wieder beruhigt. “Wieso?”, fragte Sanji verdutzt. “Lässt du mich mal deinen Hals sehen?”, erwiderte der Arzt bloß und überging die Frage des Anderen. Schulter zuckend tat dieser wie ihm geheißen und drehte den Kopf soweit, dass Chopper ihn untersuchen konnte. “Was ist denn?”, erkundigte er sich dann. Ihm war schleierhaft was der jüngere vorhatte. Was hatte das denn mit seinem Husten zu tun? Die Reaktion gab ihm die Antwort. “Also doch”, es war nicht mehr als ein Wispern, aber es versetzte Sanji in höchste Alarmbereitschaft. Als er schluckte machte sich seine geschundene Lunge wieder bemerkbar. Er wand den Kopf wieder, um in Choppers Gesicht zu sehen. Was er sah verwirrte ihn. Der Elch lächelte. Er hatte mit allem gerechnet, Sorge, Trauer, Entsetzen, Mutlosigkeit, Verzweiflung, aber Freude? Fragend blickte er sein Gegenüber an. “Bin ich erleichtert”, kam es nun über dessen Lippen. “Deine Krankheit ist zwar nicht so einfach abzutun, aber ich weiß endlich was es ist. Das heißt ich kann es auch behandeln.” Enthusiastisch verließ Chopper das Zimmer.

Stirnrunzelnd sah Sanji ihm nach. Chopper war schon den ganzen Tag so fröhlich und das obwohl er sich sonst vor Sorge um seine Freunde verrückt machte. Heute waren wohl alle etwas seltsam. Erst Zoro und jetzt auch Chopper. “Vielleicht träume ich ja”, murmelte er und schüttelte den Kopf. Ja, das musste es sein, er träumte. Gleich würde Luffy kommen und ihn mit seine, Gebrüll wecken. Er würde aufstehen, das Frühstück machen und sich dann um Nami-swan und Robin-chan kümmern.

“Quatsch!”, schollt er sich selbst. Er konnte sich nichts vormachen, er wusste ganz genau, dass er nicht träumte. “Ich kann alles tun?”, hallten die Worte des Schwertkämpfers in seinem Kopf wieder. Was hatte der andere damit gemeint? Und warum wusste er ganz genau, dass er die Antwort eigentlich nicht wissen wollte? Die Augen mit der linken Hand verdeckend, legte er sich auf den Rücken. Was hätte er jetzt nicht alles für eine Zigarette getan. Irgendwann schlief er doch noch ein, von Fieber und Husten erschöpft.
 

Zoro hatte, nachdem er das Zimmer verlassen hatte, sich sofort wieder ins Krähennest verkrochen. Da saß er jetzt schon eine gefühlte Ewigkeit und starrte aufs Meer hinaus. Er versuchte krampfhaft die Erinnerungen an das Geschehen eben in der Kombüse zu verdrängen, doch ja mehr er sich anstrengte, um so mehr verfestigte es sich.

“Verdammt”, fluchte er, “Idiot! Ich bin so ein dämlicher Idiot! Was um alles in der Welt sollte das eben?!” Er hatte sich diese Frage in der letzten Stunde bestimmt schon an die hundert Mal gestellte, die Antwort kannte er nur zu gut. Er kannte seine Gefühle. Er wusste wie der Koch auf ihn wirkte. Hatte es bisher immer geschafft es zu verdrängen. Und doch… unter Kontrolle hatte er sie deshalb noch lange nicht, hatte er sich nicht. Nur ein paar Sekunden mehr und er hätte sich vergessen. Er hätte den Jüngeren genommen und das wahrscheinlich auch noch egal wie sehr dieser sich gewehrt hätte, mal abgesehen davon, dass er das in seinem jetzigen Zustand gar nicht konnte, Zoro verfluchte sich selber und wusste doch, dass er es nicht ändern konnte. Es war nun einmal passiert. Blieb zu hoffen, dass Sanji es wieder vergas. “Ja, klar”, er lachte auf. Lächerlich! Als ob der Koch so etwas vergessen würde. Und die Wahrheit? Die Wahrheit war, dass er den Blonden liebte, aber das sagen? Vielleicht. Ein Seufzer entwich ihm. Da könnte er sich auch gleich ertränken. Er würde erst einmal abwarten müssen, vielleicht hatte er Glück und der Smutje legte sein Verhalten einfach nur als Provokation aus. Schon wahrscheinlicher. Etwas anderes würde ihm ja sowieso nicht übrig bleiben. Abwarten und hoffen. Eigentlich nicht seine Art. Das könnte ein Problem werden. Am besten er ging dem Koch eine Weile aus dem Weg. Obwohl sich das wohl noch schwieriger gestallten würde, immer hin lag dieser in der Kombüse und er wäre schon merkwürdig wenn er nicht zu den Mahlzeiten erscheinen würde. Er stöhnte genervt auf und fuhr sich durch die kurzen Haare. Blöde Sackgasse. Er würde einfach mal darüber schlafen, danach viel ihm vielleicht eher was ein. Die Arme hinter dem Kopf verschränkend machte er es sich so bequem wie möglich, gähnte und schloss die Augen.

Leider machte eine gewisse orangehaarige Navigatorin ihm einen Strich durch die Rechnung, durch beide um genau zu sein. “Zoro!”, Namis laute, aufdringliche Stimme schallte über das Deck. Genervt setzte sich der Grünhaarige auf, machte aber keine Anstallten sich sonst irgendwie zu regen. Sollte die doch das ganze Schiff zusammen brüllen, was kümmerte ihn das, er wollte schlafen. Ein zweiter Ruf, noch lauter als der erste, folgte auf die ausbleibende Antwort. Zoro murrte. “Zoro!”, ein dritter Ruf, dieses Mal allerdings nicht von Nami sondern von Luffy. Verwundert richtete sich Zoro auf und blickte auf das Deck hinunter. Luffy stand dort und machte Anstallten zu ihm hoch zu kommen. “Was ist denn?!”, brüllte der Schwertkämpfer schnell zurück, bevor sein Captain noch auf falsche Gedanken kam. Fast schon enttäuscht wirkend schaute dieser zu seinem ersten Mann hoch. Zoro seinerseits sprang vom Ausguck hinunter und landete breitbeinig vor seinen Crewmitgliedern.

“Chopper hat etwas gegen Sanjis Krankheit gefunden”, erklärte Nami knapp. “Ja, und?”, grummelte der Andere und sah die Navigatorin fragend an. Schon wieder dieser Löffelschwinger. Dabei hatte er es doch kurz geschafft ihn auszublenden. “Ich habe nicht alles verstanden”, fuhr die Orangehaarige ungerührt fort, “aber es hat sich so angehört als ob er ihn innerhalb der nächsten drei Wochen gesund bekommt.” “Ist das nicht toll!”, rief Luffy dazwischen. Es war ihm anzusehen wie sehr es ihn freute und wie erleichtert er war. Zwar war Luffy, was seine Nakama betraf, davon überzeugt, dass sie alle sehr zäh waren, aber er hatte nicht verstecken können, dass auch er sich Sorgen gemacht hatte.

“Und was hatte das mit mir zu tun?”, brummte Zoro. War ja alles schön und gut und es freute ihn ja auch, sehr sogar, aber trotzdem verstand er nicht was die Navigatorin von ihm wollte. “Chopper meinte, dass das Zeug was er ihm gibt bestimmt Nebenwirkungen hat. Zumindest am Anfang und dass so lange jemand auf ihn aufpassen muss.” Zoro stöhnte innerlich auf. Das konnte doch jetzt nicht war sein. Das glaubte er nicht. “Und warum sollte das ausgerechnet ich sein?”, wollte er wissen. “Nun ja”, auf Namis Gesicht schlich sich ein Zoro nur zu bekanntes Grinsen, “du hast noch Schulden bei mir, vergessen?” Der Grünhaarige knurrt. Hinterhältige Hexe. “Schön das wir uns so gut verstehen.”, meinte diese, immer noch lächelnd und stapfte dann zurück in ihr Zimmer. Wütend starrte der Schwertkämpfer ihr hinterher. Luffy hatte sich schon verzogen.

‘Und jetzt?’, fragte Zoro sich selber. Fluchend stapfte er in Richtung Kajüte, hoffentlich fand er Chopper dort. Wenn er dem Koch schon helfen sollte, dann sollte er sich vielleicht vorher informieren.
 

Chopper hatte sich zuversichtlich gezeigt, als er mit Sanji gesprochen hatte und er hatte sich auch wirklich zuversichtlich gefühlt. Zu zuversichtlich wie sich kurz danach heraus gestellt hatte.

Seufzend schlug er das kleine Buch wieder zu. Er brauchte eine Pause. Seit ungefähr eineinhalb Stunden brütete er schon über diesem Buch. Er war ein wirkliches Meisterwerk auf dem Gebiet der Medizin, wenn es um Infektionen durch Insekten geht. Wie konnte er bei soviel gesammeltem Wissen nichts finden? Sanji hatte sich mit einer bestimmten Krankheit infiziert, wahrscheinlich durch einen Mückenstich, oder einen kleinen Biss, die musste doch zu finden sein.

Chopper blickte erneut auf das Buch, fuhr die Konturen der Symbole mit den Augen nach. Symbole einer alten Sprache, vielleicht auch der Alchemie entsprungen. Chopper wusste nicht was sie bedeuteten, aber er hielt es auch nicht für besonders wichtig. Wichtiger war der Inhalt und der war eine richtige Schatztruhe. Vorsichtig nahm der Elch das Buch zwischen beide Hufe und betrachtete es nachdenklich. Er hatte es bis vor einem Tag zwar noch nie in der Realität gesehen, verband aber schon so einige Erinnerungen damit.

Sein Autor, ein Alchemist und bekannter Mediziner, hatte es nach seiner Reise um die Grandline verfasst. Es enthielt alle nur denkbaren Arten von Krankheiten und deren Überbringern. In ihm war jedes Insekt verzeichnet das es auf der Welt gab, oder zumindest so gut wie jedes. Von der Einfachsten Stechmücke bis hin zu urzeitlichen Insekten, wie zum Beispiel den libellenähnlichen Meganeura. Für die Medizin bedeutete das einen riesigen Fortschritt. Leider wurde diese Arbeit von den meisten Menschen nicht anerkannt. Man vermutete Scharlatanerie und verbrannte die meisten Exemplare.

Chopper musste lächeln, als er daran zurückdachte wie begeistert Doktor Bader geklungen hatte als er ihm davon erzählt hatte. Beim Gedanken an seinen Ziehvater wurde ihm schwer ums Herz, allerdings fasste er auch neuen Mut. Er würde schon etwas finden, wenn er nur genau suchte. Mit fester Entschlossenheit begann er damit noch einmal alles durchzugehen was er bis jetzt über Sanjis Zustand wusste.

Eine halbe Stunde später war dieser allerdings wieder auf dem Nullpunkt angelangt. Deprimiert blätterte Chopper weiter, immer vorsichtig darauf bedacht keins der Blätter zu beschädigen, denn sie waren dünn und durch das Alter noch empfindlicher geworden. Manchmal hatte der Elch Angst, dass die ihm im Huf zerbröselten. Missmutig richtete er seine Aufmerksamkeit auf den nächsten Eintrag. Flüchtig huschten seine Augen über die Zeilen. Plötzlich stockte er. Sein Blick wanderte zurück zum Anfang des Textes. Erneut las er ihn, dieses Mal gründlicher, Wort für Wort. Als er am Ende angekommen war, zierte ein leichtes Lächeln seine Lippen. Endlich hatte er etwas gefunden. Etwas das passte und ihm weiterhalf.

Ein Klopfen an der Tür ließ ihn aufschrecken. “ Chopper?”, drang von draußen eine weibliche Stimme herein. “Ja?”, antwortete dieser. “Kann ich reinkommen? Ich wollte dich etwas fragen.” “Klar.” Die Tür öffnete sich und Nami trat ins Zimmer. Auf ihrem Gesicht lag Besorgnis. “Geht es um Sanji?”, wollte der kleine Elch wissen. Nami nickte. “Dann habe ich eine gute Nachricht, mehr oder weniger.” Nami sah ihn erwartungsvoll an.

“Ich habe herausgefunden woran Sanji erkrankt ist. Er wurde gestochen, von einer Mücke. Das Problem war nur, dass diese Mücke ausschließlich auf tropischen Inseln heimisch ist.” “Tropen?”, fragte Nami erstaunt, bevor sich ihre Augen weiteten. “Na klar! Sunshine Island. Die Sommerinsel.” Chopper nickte und fuhr fort:

“Dieses Insekt indiziert ein Gift, dass sich sehr langsam im Körper verteilt. Es dauert mindestens einen Monat, bevor man erste Anzeichen spürt. Es lähmt die Muskulatur und greift die Atemorgane an, speziell die Bronchien. Behandelt man es nicht, blockieren die anschwelenden Bronchien, spätestens zehn Wochen nach den ersten Auswirkungen, die Atemwege völlig und das würde heißen-” “Sanji erstickt”, hauchte Nami. Chopper nickte erneut. “Wahrscheinlich sogar eher, bedenkt man die Tatsache, dass Sanji zusätzlich auch noch erkältet ist. Außerdem hat der Nikotin bestimmt ebenfalls seine Spuren hinterlassen.” Nami schluckte schwer. “Du kannst es doch behandeln, oder?” “Ja”, Chopper lächelte nun wieder. “Aber dafür muss er absolute Ruhe bewahren und darf das Bett nur in äußersten Notfällen verlassen. Außerdem weist das Medikament, das ich zu Behandlung brauche, am Anfang starke Nebenwirkungen auf, da es das Gift nach und nach aus dem Körper zieht. Jemand müsste also auf Sanji Acht geben.”

“Lass das mal meine Sorge sein”, warf Nami ein. Ihre Erleichterung war ihr anzuhören. “Ich finde schon jemanden.” Chopper hatte nichts dagegen, wusste er doch, dass sie Recht hatte. Er hatte auch schon eine Ahnung wen Nami meinte. Ihm war es egal, solange die Beiden sich nicht die Köpfe einschlugen.
 

Nami verließ das Zimmer um einiges positiver gestimmt, als sie es betreten hatte. Jetzt musste sie nur noch Zoro finden. Insgeheim hoffte sie, dass die Beiden nach diesem Ereignis besser miteinander auskommen würden. Ihr ging das blöde Gestreite inzwischen ziemlich auf die Nerven. Nirgendwo konnte man sich noch richtig entspannen. “Also wo könnte sich Zoro aufhalten”, überlegte sie laut. “Krähennest”, ertönte die laute, fröhliche Stimme ihres Captains hinter ihr. “ Luffy!”, Nami fuhr herum. “Erschreck mich doch nicht so!” “Tut mir leid”, entschuldigte sich der andere. “Schon gut”, Nami schüttelte genervt den Kopf. “Komm mit und hilf mir!”, befahl sie dann und marschierte weiter Richtung Mast.
 

Stöhnend fuhr Zoro hoch und setzte sich mühsam auf. Dunkelheit empfing ihn, begleitet von einer ungewohnten Stille, durch die nur das Geräusch seines eigenen und das des rasselnden Atems neben ihm drang. Er brauchte eine Weile bis ihm wieder einfiel wo er sich befand. Seine Augen gewöhnten sich schnell an die spärlichen Lichtverhältnisse im Raum, trotzdem übersah er den Stuhl, der ihm gegenüber stand. Fluchend schob er ihn beiseite. Neben ihm erklang ein Husten, so unvermittelt, dass der Schwertkämpfer zusammen zuckte. Der stechende Schmerz, der in seinem Schädel pochte, erinnerte ihn unweigerlich an sein ungemütliches Nachtlager. Fast eine Woche war jetzt schon vergangen. Er verstand den Sinn seiner “freiwilligen Aufgabe” nicht so ganz. ‘Ja, ja von wegen freiwillig’, grollte er innerlich. Wenn er Nami noch mal zu fassen bekam, konnte sie was erleben.

Ein Grummeln lenkte Zoros Gedankengang wieder zum Smutje. Dieser hatte das Ereignis nur einmal kurz erwähnt und Zoro hatte sein Glück kaum fassen können, als sich herausstellte, dass der Koch das Ganze wirklich nur als Provokation aufgefasst hatte. Trotzdem hatte sich danach alles geändert, für ihn zumindest. Die Gegenwart des anderen war für ihn fast unerträglich geworden und doch sehnte er sich nach ihm, wenn er mal kurz nicht in der Kombüse war. Er wusste schon nicht mehr was er denken sollte. Irgendwann drehte er noch durch.

Sich die grünen Haare raufend, ließ er sich zusammen mit einer Flasche Sake auf dem eben noch verfluchten Stuhl nieder und betrachtete den Schlafenden stumm. Wieder einmal, wie so oft in letzter Zeit, raubte ihm der Anblick den Atem. Er sehnte sich nach dem Anderen, konnte es aber nicht zeigen, konnte nicht zulassen, dass so etwas wie das noch einmal passierte. Nicht noch einmal, auch wenn er es sich wünschte. Mehr als alles andere, wollte er ihm nah sein. Aber er konnte es nicht zugeben, konnte nicht über seinen Schatten springen. Sein verdammtes Ego hinderte ihn daran, sein verdammter Stolz, verhinderte, dass er seinen Gefühlen freien lauf ließ. Vielleicht war es besser so, nicht für ihn, aber für die anderen.

Schwermütig stand er auf. Sanji bereitete einem wirklich nichts als Sorgen, war die ganze letzte Woche eher bewusstlos als wach gewesen. Wenn Chopper recht hatte, war er auf dem Weg der Besserung. Der Kleine war öfters hier gewesen, eigentlich jeden Tag, um sich nach Sanjis Zustand zu erkundigen. Er hatte diesem ein paar verschiedene Kräuter gegeben und Zoro gemahnt, der anderen nicht aus den Augen zu lassen. Zoro senkte seinen Blick. Als er einen Schluck aus seiner Flasche nehmen wollte, stellte er zu seiner Verblüffung fest, dass diese leer war. Er hatte es nicht bemerkt.

Schulter zuckend wand er sich ab, um sich eine neue Flasche zu hohlen, als ihn ein Rascheln herum fahren ließ. Sanji hatte sich aufgesetzt und blickte nun mit fiebrigem Blick ins Leere. Zoro fragte sich abermals, wo der Elch da eine Verbesserung sah, aber Chopper war der Arzt nicht er, also musste er ihm wohl glauben schenken. Aus dem Augenwinkel beobachtete er wie der Smutje sich durch den blonden Pony strich und Anstalten machte aufzustehen. In Sekunden schnelle stand Zoro vor selbigem und drückte ihn sanft zurück auf das Bett. “ Wo willst du den hin?”, fragte er barsch. “Nur mal kurz Wasserlassen”, nuschelte dieser. Schweigend löste der Schwertkämpfer seine Hand von Sanjis Schulter und trat einen Schritt zurück. Besorgt musterte er den Blonden, während dieser wieder versuchte aufzustehen. Er brauchte eine Weile, doch dann stand er, zwar immer noch wackelig, aber immer hin auf beiden Beinen.

Zoro betrachtete ihn skeptisch, er traute dem Ganzen nicht so ganz. Sanji wirkte als würde er jeden Moment zusammenbrechen. Seine Annahme bestätigte sich augenblicklich als dieser den ersten Schritt tat und nach vorne viel, hilflos nach Halt suchend.
 

Als Sanji wach wurde, wusste er zuerst nicht was ihn geweckt hatte. Verwirrt setzte er sich auf. Die Sicht in seinem Blickfeld war verschwommen. Außerdem hämmerte sein Schädel wie verrückt. Ein plötzlicher Druck auf seiner Blase, erinnerte ihn daran warum er aufgewacht war. Er musste mal und zwar sehr dringend. Gerade als er aufstehen wollte, schob sich eine Gestallt vor ihn und ein Gewicht auf seiner Schulter zwang ihn dazu sitzen zu bleiben. Er erkannte die Person nicht, dazu war es zu dunkel und die Benommenheit in seinem Gehirn, ließ auch logisches Denken nicht zu.

“Wo willst du denn hin?”, fragte eine tiefe Stimme. Langsam dämmerte es Sanji, wer da vor ihm stand. “Nur mal kurz Wasserlassen”, antwortete er. Sein Kiefer war so schwer, dass er ihn kaum aufbekam. Er spürte wie sich das Gewicht entfernte. Prompt versuchte er erneut aufzustehen. Als er schließlich stand, ein paar Versuche hatte er schon gebraucht, verspürte er schon so was wie ein Triumphgefühl. Auch wenn er etwas wackelig auf den Beinen war. So und jetzt zur Toilette!

Entschlossen setzte er sich in Bewegung, doch als er den ersten Schritt machen wollte, als er sein linkes Bein hob, als sein Gewicht nur noch auf dem rechten lag, gab dieses nach, wurde dieses ganz taub und knickte ein, so dass er nach vorne fiel. Hilfesuchend griff er nach dem Erstbesten was ihm in die Finger kam, dass dies Zoros Shirt war, viel ihm erst im nächsten Moment auf. Nicht wissend warum schoss ihm das Blut in den Kopf. Plötzlich war er froh über die Schwärze die sie umgab.

In einer Kurzschlussreaktion, ließ er das Kleidungsstück wieder los, vergessend, dass das ja das einzige gewesen war, das ihm Halt gegeben hatte, und fiel, da seine Beine immer noch keine Hilfe boten, weiter, Richtung Boden. Dort wäre er auch sicher gelandet, wenn in nicht auf einmal etwas gestützt hätte. Verwirrt blickte er auf, genau in Zoros Augen.
 

Der Schwertkämpfer hatte in dem Moment gehandelt als Sanji auf die bescheuerte Idee gekommen war sein Oberteil los zu lassen. Jetzt hielt Zoro ihn in seinen Armen und die Situation war ihm mehr als unangenehm. Das wurde ja immer besser. Mit neutralem Gesichtsausdruck, hoffte er zumindest, hob er Sanji hoch. Dann würde er ihn eben zum Bad, tragen müssen. Solange der Koch noch stehen konnte, sollte das kein Problem ergeben. Er spürte Sanjis Blick auf ihm Ruhen. Es kostete ihn seine ganze Konzentration, nicht nach unten zu sehen. Hinunter zu Sanji. Sein Herzschlag hatte sich bestimmt um ein dreifaches beschleunigt, pumpte viel zu viel Blut in seinen Körper und er betete das der Smutje davon nicht mitbekam. Der Weg zum Waschraum war ihm noch nie so lange vorgekommen wie heute Nacht und er war dankbar dafür, dass es Nacht war. Er hatte nämlich keine Lust diese Situation den anderen zu erklären.

“Bis du endlich fertig?”, knurrte Zoro genervt. Wie lange konnte denn jemand auf der Toilette brauchen. Gedankenverloren blickte er aus dem Fenster. Es dämmerte bereits, die ersten Sterne begangen zu verblassen. Wieder meldeten sich Zoros Kopfschmerzen. Wenn sie sich beeilten, bekam er vielleicht noch ein, zwei Stunden Schlaf bevor Luffy sie wieder auf seine unangenehme Art wecken würde. “Ja, gleich!”, kam aus dem Raum hinter der fest verschlossenen Tür. Gefolgt von einem kleinen Schrei und einem Fluch. “Sag mal, versuchst du dich auch wirklich nicht, darinnen umzubringen?”, fragte der Grünhaarige gewohnt spöttisch, auch wenn er sich Sorgen machte, schon wieder, oder besser, immer noch. Aber so war es am einfachsten zu verstecken. “Haha”, kam von drinnen die Antwort. “Sehr witzig.” Kurz darauf, öffnete sich die Tür einen Spalt breit. Sanji sah noch immer im Bad auf dem Boden. Angestrengt starrte er in eine andere Richtung. “Kannst du mir vielleicht helfen? Ich komm nicht mehr hoch”, presste er zwischen seinen Lippen hervor. Zoro konnte sich das Grinsen nicht verkneifen. Kurzer Hand beugte er sich herunter und nahm, wenn auch unter großen Protesten, den Blonden wieder auf die Arme.

Zurück in der Kombüse legte der Schwertkämpfer Sanji wieder auf das Sofa, der Rotschimmer auf dessen Wangen entging ihm nicht. Vielleicht war das der ausschlaggebende Faktor, der Funken, der das Feuer in ihm entfachte, der seinen Verstand vollkommen ausschaltete. Sanjis fragender Blick als er ihn ansah, der Rotschimmer auf seinen Wangen, der Teils von Fieber, teils von der Unangenehmen Situation eben kommen mochte, die blonden Haare, zerzaust vom langen Liegen, gold schimmernd in den ersten Strahlen der Sonne und die blauen Augen, über denen ein leichter Schleier lag, verursacht durch die hohe Körpertemperatur. All das raubte Zoro schier den Verstand.

Ruckartig griff er nach Sanjis Handgelenk. Der überraschte Ausdruck, der in Sanjis Augen trat, entging ihm nicht, blickte er doch genau hinein. Das Blau dieser Augen wurde immer intensiver ja länger er sie betrachtete, je näher er ihnen kam. Die Sonne spiegelte sich in ihnen, ließ sie leuchten, spielte mit der Farbe und machte sie noch anziehender. Letztlich war er dem Jüngeren so nah, das dessen Haare, seine Stirn berührten. Den Ausdruck in Sanjis Augen, nahm er schon nicht mehr wahr, nur noch dieses Blau, in dem er sich verlor, wie in einem weiten Meer. Sein Herz schlug im bis zum Hals, seine Wangen glühten und in dem Moment, in dem das Verlangen am größten wurde, überbrückte er auch noch den letzten Abstand und küsste Sanji, mitten auf den Mund.
 

Sanji Augen weiteten sich, als er den Druck auf seinen Lippen spürte, der Druck anderer, härterer, rauerer, aber trotzdem nicht minder zärtlichen Lippen. Sein Gehirn setzte für einen Moment aus. In seinem Kopf drehte sich alles. Eigentlich wollte er den anderen wegstoßen, aber sein Körper gehorchte ihm nicht. Sanji spürte wie sein Widerstand brach, wie er sich dem Gefühl hingeben wollte, als Zoro sich plötzlich von ihm löste und zur Tür marschierte. Sanji verwirrte das nur noch mehr. “Wa- Was war das?”, brachte er mühsam heraus. “Was bedeutet das?” Zoro blieb stehen, die Hand schon am Türgriff, drehte sich um und fixierte ihn. Sein Blick war ernst. “Das bedeutet”, sagte er, mit einer Stimme, der jegliche Betonung fehlte, während er Sanji immer noch unentwegt anblickte, “dass ich dich liebe. Ich liebe dich Sanji.” Mit diesen Worten drehte er sich um und verließ das Zimmer, einen sprachlosen Sanji zurücklassend.
 

Nachwort(e): So das war's dann:) Hoffe es war gut. Will mich noch für den so unglaublich einfallsreichen Namen der Insel entschuldigen. Mir ist einfach nichts eingefallen, aber ich dachte mir, den Namen einfach weglassen? Bei Nami, passt nicht. Also ist es eben dieser tolle Name geworden. Bei der nächsten Insel geb ich mir mehr Mühe, versprochen:)

Na dann, bis zum nächsten Mal.
 

Lg blackShadow



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Kagomee16
2011-12-10T00:48:41+00:00 10.12.2011 01:48
ich fand den anfang echt schön^^
hoffe du machst weiter so^^

lg kagomee16
Von:  Charlykeks
2011-12-08T05:58:51+00:00 08.12.2011 06:58
Also nachdem ich deine FF jetzt gelesen habe (es hat schon was gutes krank zu sein und wenn es eine absolut geniale Story ist)kann ich nur sagen: Ich liebe deinen Schreibstil und deine Fähigkeit die Charaktere authentisch in andere Situationen zu packen, das kann nicht jeder.
Ich freue mich schon auf das neue Kapitel. (eine Frage habe ich aber noch: ist das wirklich deine erste FF oder nur deine Erste auf Animexx? Wenn man das nämlich so liest hat man nicht das Gefühl du würdest das zum ersten Mal machen...
*Keks dalass*
lg Charlykeks



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