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Solange du da bist

von

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Am nächsten Morgen schlug Mael langsam seine Augen auf, so gut wie in der vergangenen Nacht hatte er schon lang nicht mehr geschlafen, was wohl an Korbinians Anwesenheit lag. War dieser noch da? Oder hatte er sich davongestohlen? Er wollte die Augen nicht öffnen, aus Angst, sich allein im Raum wiederzufinden.

Korbinian war schon auf den Beinen, als Mael erwachte und war gerade dabei sich wieder anzuziehen. Auch heute musste er leider wieder früh auf dem Marktplatz sein. Der Spielmann setzte sich auf den Boden und schnürte sich die Schuhe zu. Dabei mit dem Gedanke spielend, Mael eine Nachricht zu hinterlassen.

Schließlich entschloss sich der junge Adelige dazu, seine Augen zu öffnen, auch wenn ihm nicht so wirklich gefiel, was er da sah. "Musst du schon gehen? Wie schade..."; meinte er dann leise, gesellte sich neben Korbinian. Er hatte gehofft, noch ein klein wenig Zeit mit dem Anderen verbringen zu können.

Der Angesprochene blickte zu Mael auf und wirkte ein wenig traurig. "Ja, leider. Wir fangen wieder früh an heute... Oder vielmehr treffen wir uns früh auf dem Markt." Korbinian stand auf und griff nach seinem Mantel. Das Frühstück hatte er schon verpasst und die anderen waren sicher schon auf dem Weg in die Stadt.

Seufzend nickte Mael, dann musste er den Anderen wohl gehen lassen, auch wenn er dies eigentlich nicht wirklich wollte. "Warte noch kurz!", meinte er dann, flitzte aus dem Zimmer, um wenig später mit einem kleinen Bündel wiederzukommen, welches er Korbinian in die Hand drückte. "Hier, ich hab ein paar Brote aus der Küche stibitzt, damit du mir nicht verhungerst"; erklärte er zwinkernd, wollte so seine Traurigkeit ein wenig überspielen. Denn auch, wenn sie einander wohl bald wieder am Markt begegnen würden, so wollte er den Anderen doch eigentlich gar nicht gehen lassen .Aber dies war leider unvermeidlich.

Korbinian besah sich das Bündel und lächelte Mael dann dankbar an. "Danke, das ist wirklich nett von dir." So konnte er unterwegs wenigstens etwas essen. Der Spielmann lehnte sich noch einmal kurz gegen seinen Geliebten um ihn zum Abschied zu .küssen

Mael erwiderte das Lächeln, geleitete den Spielmann dann langsam zum Ausgang, wenn auch nur sehr ungern. Den Kuss ließ er sich nur zu gern gefallen, seufzte zufrieden. "Na dann... Es war schön, dass du hier warst.. Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder!"

Noch einmal strich er mit der Hand über Maels Arm und lächelte ihn liebevoll an. Wie gern er doch bei ihm geblieben wäre... "Natürlich. Ich komme wieder, versprochen." Schweren Herzens machte sich der Spielmann schließlich auf den Weg in die Stadt.

Mael erwiderte das Lächeln ebenso liebevoll, stahl dem Spielmann noch schnell einen letzten Kuss, bevor dieser gehen würde. "Das ist schön! und ich werde später wieder bei euch vorbeischauen denke ich", meinte er lächelnd, sah dem anderen Mann noch lange nach. Anschließend verzog er sich in die Bibliothek, um die bereits einsetzende Sehnsucht durch Lesen zu verdrängen.
 

Korbinian freute sich schon darauf, wenn Mael ihnen wieder zuhören würde. Mit ihm im Publikum machte ihm die Arbeit irgendwie viel mehr Spaß. Gerade heute, wo es wieder richtig anstrengend werden würde. Mit den Gedanken bei dem jungen Adeligen schlenderte der Spielmann weiter, aß unterwegs etwas von dem Brot und kam schließlich halbwegs satt bei seinen Kameraden an. Korbinian teilte den Rest mit ihnen und berichtete sogleich von den Details, die er über ihren Auftritt erfahren hatte. So kamen sie überein, sich später richtig Gedanken über den Maskenball zu machen. Doch erst mal mussten sie ihr Publikum unterhalten, weshalb sie sogleich ihre Instrumente aufnahmen, um einige fröhliche Weisen zum Besten zu geben.
 

Eine Zeitlang las Mael in einigen Büchern, doch seine Konzentration war ziemlich dürftig, weil er immer wieder an Korbinian denken musste, dieser ging ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf... Schließlich gab er es auf, zum Lesen fehlte ihm einfach gerade die Konzentration, und da er bei seiner Großmutter keinerlei Verpflichtungen nachkommen musste, entschloss er sich für einen Spaziergang, welcher ihn wieder zum Schauplatz der Gauklertage führte.

So war er nach einigen Minuten wieder auf dem Platz angekommen, wo Korbinian mit seinen Leuten spielte und prompt fühlte er sich wieder sehr wohl, als er die Musik hörte und die ausgelassenen Menschen sah. So mischte er sich unter die Anderen, fixierte aber immer wieder Korbinian, als er den jungen Sänger erspäht hatte. Im Augenblick spielte die bunte Truppe eine Reihe von Liedern aus aller Herren Länder in der jeweiligen Landessprache, meist mit simplen Themen wie Liebe, Lebensfreude oder Feiern.

Noch hatte Korbinian seinen Angebeteten unter all den Leuten nicht gesehen, zu konzentriert war er bei der Sache. Am Ende des Liedes verneigten sich die Spielleute vor dem applaudierenden Publikum, gingen dann wieder zurück auf ihre Plätze. Nun fiel Korbinians Blick auf Mael und er lächelte glücklich, als er ihn erkannte.
 

Nicht minder glücklich erwiderte der junge Adelige das Lächeln, als er sah, dass Korbinian ihn ebenfalls gesehen hatte, tauchte noch etwas mehr in die Menge ab. Eine Weile lang war nichts mehr von Mael zu sehen, aber mit einem Male segelte eine rote Rose durch die Luft, fiel dann direkt vor Korbinians Füße.

Etwas erstaunt hielt dieser in seinem Spiel inne und hob die Blume auf. Na, wer die wohl geworfen hatte? Korbinian hielt sie lächelnd hoch und verneigte sich abermals. Er fädelte die Rose in die Schnürung seines Hemdes und stellte sich wieder gerade hin. Da war es doch glatt wieder Zeit für ein Liebeslied...

Lächelnd beobachtete Mael die Reaktion seines Angebeteten. Da hatte es sich doch gelohnt, sie zu werfen. Ob der Spielmann ahnte, dass die Blume von ihm war? Wohl eher nicht...

Der junge Sänger hatte leider nicht gesehen, wer die Rose geworfen war, doch er fand, dass es eine nette Geste war. Die Frage war nur: Wofür hatte er sie bekommen? Für die Musik oder für sein hübsches Gesicht? Die Frage würde wohl offen bleiben. Der junge Spielmann stellte sich so weit an den Rand der Bühne wie es ging, ohne dass die Kiste kippte und sang mit heller, klarer Stimme für das Publikum ein süßliches Liebeslied.

Mael gab sich damit zufrieden, dass Korbinian nicht wusste, dass er die Rose geworfen hatte, aber da dies ja voraussehbar gewesen war, nahm er es gelassen. Lieber lauschte er dem Liebeslied, welches ihm sofort warm ums Herz werden ließ, doch schlich sich gleich auch Sehnsucht wieder in ein. Ach, wenn er den hübschen Spielmann doch immer an seiner Seite wissen könnte.. Doch er musste sich wohl damit abfinden, dass dies nie so sein würde, weshalb er sich abwenden wollte und mit dem Gedanken spielte, den Platz zu verlassen. Denn war es wirklich wert, sich auf etwas einzulassen, das ohnehin keine Zukunft zu haben schien? Und warum also sich einer Illusion hingeben, wenn man hinterher ohnehin nur bitter enttäuscht werden würde?

Indessen wanderte der Blick des Spielmanns wanderte durch das Publikum und suchte erneut nach Mael. Dieser war doch nicht etwa schon gegangen? Zwar war Korbinian klar, dass sein Geliebter sicher nicht Zeit und Muse hatte, den ganzen Tag hier zu stehen und ihnen zuzuhören, doch er hätte ihn gern in seiner Nähe gewusst. Aber wie konnte er ihm das jetzt sagen? Da kam ihm eine Idee..."So, ihr lieben Leute!", rief er am Ende des Liedes in die Menge, "Für das nächste Lied ist es ganz wichtig, dass alle euren liebsten Schatz in die Arme nehmt. Wenn euer Schatz nicht da ist, dann denkt ihr einfach ganz fest an ihn oder sie." Die Spielleute grinsten und stimmten das nächste Lied an, während Korbinian erneut den Gesang übernahm, in welchen er all seine Sehnsucht legte.
 

Noch während Mael überlegte, was zu tun sei, drang Korbinians Aufforderung an sein Ohr und er drehte sich um, sehnsüchtig zu dem Spielmann blickend. Für ihn war nun klar, dass er weiterhin bleiben und zuhören würde, sollte er doch sich mit dem zufriedengeben was er hatte.
 

Der Spielmann stand da, wog sich leicht im Takt hin und her und legte all sein Gefühl in das Lied. Nun hatte er auch Mael wieder unter den Leuten entdeckt und erwiderte den Blick nicht minder sehnsüchtig. Ein paar Tage hatten sie in jedem Fall noch, oder eher Abende mit einander. So lange wollte er sich auch gern der Illusion hingeben, dass sie ein richtiges Paar waren und alles gut enden würde. Wenn die Vorstellungen hier nur nicht so lange dauern würden...

Wieder einmal war Mael gefangen von dem Anblick Korbinians, dessen hübscher Gestalt, den wunderhübschen Augen... Das sie wieder einen Abend zusammen verbringen würden war derzeit das, was ihn jeden Tag einigermaßen überstehen ließ, so konnte er sich wenigstens auf was freuen und wurde nicht immer zu trüben Gedanken verleitet. Doch in all dem Trubel hatte niemand bemerkt, wie Wolken dunkel und gewaltig heraufzogen und es dauerte nicht allzu lange, bis ein gewaltiger Platzregen sich über die Menschen ergoss, welche sogleich die Flucht ergriffen, weshalb der Platz sich rasch leerte.

Auch die Musik brach jäh ab und die Spielleute liefen von der Bühne, packten ihre Instrumente eilig ein und suchten Schutz in dem kleinen Lagerhaus dahinter. Doch als sie dieses erreicht hatten, waren sie bereits klatschnass bis auf die Haut. Mit betrübten Gesichtern standen sie da und schauten zum Himmel hinauf. So ein Mist aber auch... Gegen eine Pause war ja nichts einzuwenden, aber ihnen entgingen Einnahmen und vor allem die Chance auf gute Werbung. Was nun? Sie berieten sich kurz und beschlossen dann, erst mal zu warten.

Der Regen würde aber wohl nicht so schnell abebben, wurde er doch von mal zu Mal stärker und weil es ein recht schwüler Tag gewesen war, ließ ein fernes Grollen erahnen, das wohl ein Gewitter nicht auf sich warten ließ... So lauschten die Spielleute dem nahenden Donner mit großen Unbehagen, denn der Tag war wohl gelaufen. Und so wie die Dinge standen, würden sie auch erst mal hier bleiben müssen. In ihrer Hütte war es auch nicht trockener als hier und bis sie dort waren, war ihnen das Wasser auch in ihre Taschen gelaufen. Ein warmes Feuer wäre jetzt nicht schlecht. Korbinian stand in der Tür und starrte auf die immer größer werdenden Pfützen.

Auch Mael suchte sich so schnell wie möglich ein trockenes Flecken nahe der Spielleute. Er hatte gehofft, dass nun eine Gelegenheit gekommen wäre, sich abermals mit Korbinian zu treffen, doch gestaltete sich dies wohl als schwierig... Aufmerksam beobachtete Mael den Unterschlupf der Spielleute, überlegte, wie er wenigstens kurz Korbinian sehen könnte, bevor er sich auf den Nachhauseweg begeben wollte, wenngleich er wohl bis auf die Knochen durchnässt sein würde. Als er Korbinian an der Tür erblickte, schlug sein Herz wieder prompt schneller und er lächelte stumm vor sich hin. Doch auch wenn sie unweit voneinander entfernt waren, würde dieser wohl kaum einen Fuß vor die Tür setzen bei diesem Wetter...

Korbinian wischte sich Regenwasser aus dem Gesicht. Hoffentlich war Mael gut nach Hause gekommen... Hatte er nicht gesagt, dass er kein Gewitter mochte? Der Musiker seufzte leise. Wenn sich das Wetter nicht besserte, gab es wohl kein Treffen heute für sie. Doch da sah er Spielmann den jungen Adligen. Er war also doch noch nicht heim gegangen. Den Blick nicht von dem Anderen abwendend löste Korbinian sich vom Türrahmen. Eilig überlegte er, mit welcher Ausrede er sich jetzt am besten verdrücken konnte.

Ja, Mael hasste Gewitter, doch Korbinian war ihm das wert, weshalb er geduldig ausharrte und wartete. Doch dann überkamen ihn Zweifel, er konnte doch nicht verantworten, dass sich der andere Mann wegen ihm schon wieder davonstahl. Deshalb drehte er sich um und wollte gehen.

Traurig bemerkte Korbinian, wie Mael sich von ihm abwandte. Schnell ergriff der Spielmann seinen Mantel, hielt sich diesen wie ein Cape über den Kopf und lief los. Seinen Kameraden sagte er, er wolle nach anderen Gauklern schauen, ob die alle einen Unterschlupf gefunden hatten. Er spürte förmlich ihre zweifelnden Blicke, aber gerade war ihm das auch egal. Eilig folgte er Mael. "Lauf doch nicht weg!“, rief er, wollte den Anderen schnell einholen.

Dummerweise hatte er sich heute keinen Umhang umgelegt, weshalb er dem Regen schutzlos ausgeliefert war, welcher langsam seine Kleidung durchnässte und sein weißes langes Haar klebte an seiner Haut. Er wollte eilig sich aus dem Staub machen, als er was Buntes auf sich zulaufen sah. Erstaunt erblickte er schließlich Korbinian vor sich, schüttelte dann den Kopf. "Warum bist du denn hier? Ich will nicht, dass du in Schwiergigkeiten gerätst wegen etwas, dass ohnehin keine Zukunft hat...", erklärte er ihm niedergeschlagen, auch wenn ihm dies verdammt schwerfiel.

Der Spielmann sah ihn traurig an, wollte dann den Mantel auch über Mael breiten. "Das fällt dir ein wenig spät ein, meinst du nicht?" Doch er musste zugeben, dass Mael nicht ganz Unrecht hatte. Aber was dagegen unternehmen? Korbinian schüttelte den Kopf. "Komm, ich bringe dich nach Hause..."

Mael erwiderte den Blick nicht minder betrübt, eigentlich fand er es ja schön, Korbinian bei sich zu haben aber nicht unter solchen Umständen. Das Angebot mit dem Mantel lehnte er ab, war er ja schon nass, also war dies schon egal. Schnell zog er den Spielmann hinter einen Baum, um ihn stürmisch zu küssen, um ihm zu zeigen, dass er ihm nicht egal war oder dergleichen. Aber was nun tun? Korbinian fortschicken und riskieren, dass dieser ihn schnitt? Oder sich von diesem begleiten lassen und riskieren, dass er sich Ärger einhandelte?

Der Spielmann erwiderte den Kuss fordernd und zog seinen Mantel etwas über sie beide wie ein Zelt, dann tropfte es wenigstens nicht mehr von oben. Und so konnte man sie auch nicht mehr so gut sehen. Wenn es doch nur nicht so hoffnungslos gewesen wäre... Traurig senkte er den Blick. "Wenn du es wirklich beenden willst, dann sag es mir. Dann werde ich dich nicht mehr aufsuchen."

Kommentarlos ließ Mael es dann doch zu, dass Korbinian seinen Mantel über sie legte, drückte sich noch ein Stück näher an den warmen Körper des Anderen heran. Doch bei dessen Worten wurde sein Blick trübsinnig, er wollte es keinesfalls beenden, aber die Vernunft sagte ihm, dass es besser wäre. "Es ist nur verdammt schwierig... Du musst deine Leute dauernd mit fadenscheinigen Ausreden abspeisen und ich habe Angst, dass es irgendwann schiefgeht und böse Folgen hat..."

Der Ältere legte einen Arm um Mael und hielt ihn sanft fest. "Böse Folgen?" Korbinian schüttelte langsam den Kopf. "Mach dir doch deshalb keine Gedanken. Was sollen sie denn tun?" Er strich dem anderen Mann das nasse Haar aus dem Gesicht. "Sorg dich nicht meinetwegen. Die Anderen tuscheln – ja und? Sie lassen mich deshalb schon nicht einfach stehen..."

Energisch schüttelte Mael den Kopf, blickte voller Zweifel zu dem Anderen auf, auch wenn es ihm lieber gewesen wäre, nicht an all dies zu denken. "Ich meine damit ja nicht unbedingt deine Leute... Aber was wenn ihr wieder mal in meinem Heimatort seid und uns meine Eltern zusammen sehen? Ich bin mir sicher, dass sie dich garantiert nicht zum Tee einladen werden...", legte er die Gedanken offen, die ihm keine Ruhe ließen. Nur zu gern ließ er sich von Korbinian die Haare zurückstreichen, lehnte sich vertrauensvoll gegen den Spielmann. "Und was das hier anbelangt, werde ich in Zukunft versuchen eine Lösung zu finden, damit du dir nicht permanent Ausreden einfallen lassen musst..."

"Ich weiß, dass wir vorsichtig sein müssen. Und auch, dass wir nicht für immer hier bleiben können. Aber... ich kann und will dich nicht einfach aufgeben." Korbinian zog Mael dicht an sich heran. "Du bist mir so wahnsinnig wichtig geworden. Ohne dich ist mir die Welt so leer." Der Spielmann strich ihm mit einer Hand in einem ruhigen Rhythmus über den Rücken. "Wir finden schon irgendeinen Weg. Sicher nicht sofort, aber irgendwie schaffen wir das schon. Aber dafür musst du auch daran glauben."

Korbinians Worte ließen ihn ganz warm werden und zauberten ein kleines glückliches Lächeln auf sein zartes Gesicht. „Mir geht es nicht anders als dir, ich bin wirklich froh, dass wir uns am Marktplatz begegnet sind! Und auch wenn wir einander noch nicht lang kennen, will ich alles tun, damit du glücklich bist! Und wenn du sagst, dass wir das schaffen, werden wir das schon irgendwie hinbekommen", erwiderte er dann etwas zuversichtlicher. Dass der Regen um sie herum immer stärker wurde und das Gewitter immer näher rückte, war für einen winzigen Moment Nebensache.

"Natürlich werden wir das!" Korbinian gab ihm einen Kuss auf die Wange. Er wünschte sich wirklich, dass sie zusammen bleiben konnten, ganz gleich wie. Irgendeinen Weg gab es mit Sicherheit. Besorgt blickte er zum Himmel auf und lauschte dem noch fernen Donnern. "Jetzt sollte ich dich aber wirklich nach Hause bringen. Da zieht ein schlimmes Unwetter hier her... Deine Großmutter macht sich sicher auch Sorgen, wenn du dich bei Gewitter hier draußen herumtreibst."

Nun deutlich optimistischer gestimmt, nickte er zustimmend, erneut schmunzelnd. Korbinian schaffte es doch immer wieder, ihn glücklich zu machen. Auch ihm entging nun nicht das nahende Unwetter, doch schüttelte er abermals bestimmt den Kopf. "Nein, geh wieder zu den Anderen zurück, ich will nicht, dass du wegen mir im Gewitter rumrennst! Ich komm schon zurecht, keine Sorge!"

Wenig begeistert sah der Andere Mael an. "Nicht, dass du krank wirst..." Doch er gab schließlich nach und ließ ihn dann auch los. "Aber beeil dich, dass du rasch ins Trockene kommst." Es sah ja irgendwie nicht so aus, als würde sich das Wetter bald ändern. Dann mussten er und seine Leute heute wohl hier bleiben, sofern man sie ließ und nicht fortscheuchte.

Mael wollte eigentlich auch noch etwas Zeit mit Korbinian verbringen, doch das Wetter zwang ihn, sich wohl oder übel von seinem Geliebten vorzeitig zu verabschieden, weshalb er den Anderen stürmisch an sich zog, um ihn zu küssen. "Mach ich! Ich hoffe, wir sehen uns heute noch irgendwie...", meinte er leise, ehe er sich rasch davonmachte.

Zu gern hätte Korbinian den Kuss noch etwas länger währen lassen, doch dazu hatten sie leider keine Zeit. "Das hoffe ich auch..." Korbinian blieb noch stehen und blickte Mael nach, bis dieser nicht mehr zu sehen war. Jetzt musste er aber auch langsam aber sicher zurück, denn das Regenwasser bildete inzwischen kleine Teiche, welche sich immer mehr zusammenschlossen. Über die größten Pfützen hinweghüpfend lief der Spielmann zurück zu dem Lagerhaus um dort erst mal das Unwetter auszusitzen.
 

Das Gewitter brach nun vollkommen über die Landschaft herein, Donner grollte bedrohlich und Blitze zuckten über den Himmel. Mael beschloss, den schnellsten Weg zu wählen, durch unebenes Gelände und über eine Brücke, welche über einen Fluss führte. Doch aufgrund des heftigen Regens stieg der Wasserpegel enorm und die gewaltigen Wassermassen rissen die Brücke mit sich, ebenso Mael, welche diese gerade hatte überqueren wollen. Panisch klammerte der Adelige an einen Rest der Brücke und versuchte, irgendwie in Richtung Ufer zu schwimmen, was sich jedoch als schwierig gestaltete, aufgrund der reißenden Strömung. Das Unwetter wollte einfach nicht abebben, weshalb der Regen den Fluss immer weiter speiste. Maels Hände wurden nun langsam rutschig vom vielen Wasser, er konnte sich nicht mehr halten, sank schließlich in die Wassermassen herab...
 

 Indessen hatten sich die Spielleute in den hinteren Bereich des Lagers zurückgezogen und dort eine versperrte Kaminstube entdeckt. Die Tür war aber nicht lange versperrt geblieben. Sie entzündeten ein Feuer mit Teilen alter Holzkisten und scharten sich darum. Nach und nach gesellten sich auch ein paar andere Gaukler zu ihnen. Korbinian stand an den schmutzigen Fenstern und blickte nachdenklich hinaus. Hoffentlich war Mael schon zuhause angekommen... Wieso konnte es nicht endlich aufhören zu regnen? Publikum bekamen sie heute ohnehin keines mehr, da könnte Petrus wenigstens gnädig sein und sie wieder raus lassen. Zwei Spielfrauen machten sich in der Zwischenzeit daran, aus ihrem wenigen Proviant eine kleine Mahlzeit für sie alle zuzubereiten.
 

Indessen war dies, was mit Mael geschehen war, nicht unbeobachtet geblieben. Ein Stück flussabwärts war gerade ein kleiner Trupp von Gauklern unterwegs, sich und ihre Sachen in Sicherheit zu bringen vor dem Unwetter, als sie das Unglück bemerkten. Sie konnten nicht einfach zusehen und den unglücklichen Fremden ertrinken lassen. So bildeten die Männer eine Kette und die ersten drei wateten in den Fluss hinein. Der Vorderste streckte die Hand aus um den Ertrinkenden zu greifen.

Mael hatte nicht damit gerechnet, dass jemand ihn bemerken würde, umso erstaunter war er, als einige Gaukler ihm zu Hilfe kamen. Dankbar ergriff er die ihm dargebotene Hand, mit dessen Hilfe er das sichere Ufer erreichte. Keuchend sah er zu den fremden Männern auf. "Habt vielen Dank!" Da hatte noch einmal Glück gehabt...

Neugierig schauend standen die Gaukler um Mael herum und sahen ihn an. "Nichts zu danken", meinte einer von ihnen, "Aber Ihr müsst dringend aus den nassen Kleidern raus! Wollt Ihr mit uns kommen? Unser Unterschlupf ist gleich dort hinten." Er deutete auf einen alten Stall nur wenige Meter entfernt.

Kurz stutzte Mael bei dem Angebot des Gauklers, ehe er dann zögerlich nickte. Das Anwesen seiner Großmutter war einfach noch zu weit entfernt. Hoffentlich machte sich die alte Dame keine großen Sorgen. Ob das welche von Korbinians Leuten waren? Er kannte ja nicht alle Gesichter von dessen Gruppe... "Das wäre wirklich sehr freundlich, wenn ich mit Euch kommen könnte, solange das Unwetter tobt..."

So nahmen die Gaukler den jungen Adeligen mit sich in ihr Versteck. In dem Stall waren schon lange keine Tiere mehr untergestellt, doch ein Teil des Bodens war mit frischem, sauberen Stroh bedeckt. Auch einen kleinen Wagen hatten sie dort untergestellt, der ihre restliche Habe beherbergte. Derjenige, welcher Mael eingeladen hatte, wühlte darin herum und zog ein paar schlichte, graue Leinenkleider sowie eine Decke daraus hervor, welche er Mael reichte. Sie gehörten nicht zu Korbinians Truppe, vielmehr waren es Schauspieler. "Hier, damit Euch wieder warm wird. Viel zu essen können wir Euch leider nicht anbieten. Der Tag lief nicht sehr gut für uns..."

Dankbar nahm Mael die ihm dargebotenen Sachen an, als sie den trockenen Unterschlupf erreicht hatten, lehnte aber dann mit einem freundlichen Lächeln dankend ab, als die Gaukler das spärliche Essen teilen wollten. "Das macht nichts, ich verspüre keinen Hunger! Ich werde ohnehin gehen, sobald das Unwetter vorüber ist... Es ist schon sehr nett, dass ihr mir geholfen habt!"

Der Mann nickte ihm zu und deutete ihm dann, sich zu ihnen zu setzen. Auch die anderen Männer hatten sich inzwischen umgezogen und ihre Kleider zum Trocknen aufgehängt, ebenso die Kleider in ihren Beuteln, welche sie für ihre Auftritte über die Gauklerkleider zogen. Alles war durchweicht vom Regen. "Wanderer sollten einander helfen", meinte er nur. "Wieso seid Ihr bei so einem Hundswetter allein unterwegs? Das ist nicht ungefährlich! Aber das habt Ihr ja selbst gesehen."

Mael nahm diese Aufforderung kommentarlos an und setzte sich zu den fremden Leuten. "Nun, das ist eine etwas merkwürdige Geschichte... Ich bin aus recht gutem Hause und habe mich in einen Euresgleichen verliebt, in einen Spielmann... Ich habe mich heimlich mit ihm getroffen und wollte mich nach diesem Treffen wieder auf den Heimweg machen, als ich beim Überqueren einer Brücke einbrach und fortgerissen wurde vom Fluss...", erzählte er.

Die Schauspieler sahen einander etwas erstaunt an bei Maels Erzählung. "Och, wie romantisch", platzte es einem der Jüngeren unter ihnen heraus. Der Mann neben Mael, der sie wohl anführte, sah das wohl nüchterner seinem Blick nach zu urteilen. "Ohne dem Kollegen in den Rücken fallen zu wollen: Ihr solltet Euer Herz nicht an einen Spielmann hängen. Die lieben alle Frauen, oder eben manchmal auch Männer, und werden von ihnen geliebt." Ein anderer Gaukler mit roten Locken rückte ein wenig näher. "Wie heißt er denn, der Herzensbrecher?"

Mael seufzte wehmütig bei den Worten des Anführers und nickte. "Ich weiß... Aber gegen die Liebe kann man nur schlecht was tun, oder seid Ihr anderer Meinung? Ich will ihm ja auch keine Schwierigkeiten bereiten, wenn nötig würde ich um unsere Beziehung kämpfen! Wobei man dies nicht wirklich als Beziehung bezeichnen kann... Sein Name ist Korbinian", erzählte er dann dem, der gefragt hatte.

Nun sahen die Gaukler ihn wirklich verblüfft an. "Korbinian?", hakte der Rothaarige nach und grinste irgendwie ungläubig, "So eine halbe Portion mit braunen Haaren? Hängt immer an diesem Matthias wie eine Klette?" Ungläubige Blicke trafen Mael. "Doch nicht ausgerechnet den..."

Unsicher blickte Mael nun in die Runde. Wie sprachen die Leute denn über seinen Geliebten? "Warum redet ihr denn so schlecht von ihm? Aber ihr habt Recht, genau diesen Korbinian meine ich! Auch wenn ich dazusagen muss, dass Matthias es nicht gern sieht, dass wir uns treffen..."

Sie sahen einander an. "Na ja, er ist ja so ganz nett, aber was seine Liebschaften angeht..." "Die sind fast nicht mehr zu zählen." Der Rothaarige nickte. "Ja, da solltet Ihr lieber etwas vorsichtig sein." Der Älteste unter ihnen verschränkte die Arme. "Jetzt tut mal nicht so, als wärt ihr besser! Die Mädchen laufen eben immer den jungen Burschen hinterher, die singen können“; rügte er die Jüngeren, ehe er sich wieder Mael zuwandte. "Matthias hat sicher Angst, dass Ihr ihm Korbinian abspenstig machen wollt."

Das Unwetter hatte sich ebenso schnell wieder verzogen, wie es aufgezogen war, weshalb sich Mael erheben und gehen wollte, nachdem er sich wieder umgezogen hatte. Die soeben gehörtenWorte machten ihm schwer zu schaffen und er wusste nicht so recht, wie er damit umgehen sollte. Auf jeden Fall würde er mit diesem darüber reden müssen... "Es ist wohl besser, wenn ich jetzt gehe, habt nochmal Dank für alles!", meinte er schließlich und hielt dem Anführer ein paar Münzen hin.

Der Mann hob abwehrend die Hände. "Ist schon gut. Seid nur vorsichtig auf dem Heimweg." Der Rothaarige grinste Mael an. "Ja, und vielleicht schafft Ihr es ja sogar, dem Knirps etwas Vernunft einzutrichtern!" Er zwinkerte dem jungen Adligen zu. In der Stadt krochen die Spielleute langsam wieder aus ihren Verstecken, doch das Publikum hatte sich wohl heimwärts geflüchtet. Alle Veranstaltungsplätze standen unter Wasser...
 

Mael sagte nichts mehr darauf, sonder nickte nur, verabschiedete sich freundlich von den Gauklern und schlenderte nachdenklich wieder zurück zum Marktplatz. Das Gehörte machte ihm schwer zu schaffen und er hoffte, dass alles sich aufklären und zum Positiven wenden würde...
 

Die Spielleute teilten ihren heutigen Verdienst auf und zerstreuten sich erst mal. Ein wenig die Beine vertreten und frische Luft schnappen tat ihnen jetzt allen gut. Korbinian hatte sich zu einem Teeausschank begeben, stand nun dort mit einer dampfenden Tasse in den Händen und wärmte sich die Finger. Was für ein trüber Tag...

Mael schlenderte durch die Straßen, besah sich die Umgebung. Das Unwetter hatte ganze Arbeit geleistet, überall stand das Wasser... Nach einer Weile gelangte er ebenfalls an den Teeausschank, trat zu diesem, als er Korbinian erblickte. "Hallo...", meinte er mit gemischten Gefühlen und ausdruckslosem Gesicht.

Maels Stimme riss den Spielmann aus seinen Gedanken und er sah ihn etwas verwundert an. War er doch nicht heim gegangen? "Hallo... Möchtest du?" Er hielt ihm seinen Becher hin und musterte Mael eingehend. "Stimmt etwas nicht?"

Der Gefragte schüttelte den Kopf, als der Spielmann ihm Tee anbot, sah Korbinian sehr ernst an, erzählte dem Anderen dann, was vorgefallen war und was ihm die Gaukler erzählt hatten. "Bitte sag mir, dass sie Unrecht haben... Sag mir, dass das nicht wahr ist..."; meinte er leise und bedrückt.

Korbinian hörte Mael mit gemischten Gefühlen zu, senkte dann den Blick. Er trank seinen Becher leer, stellte diesen zurück und ging ein paar Schritte im Kreis umher. "Du denkst jetzt, du wärst nur einer von Vielen...?" Der Spielmann schüttelte langsam den Kopf. "Nein, nein, Mael, wenn ich nur meinen Spaß haben wollte, das könnte ich einfacher haben", antwortete er ausweichend.

Mael senkte den Blick und musste schwer schlucken bei den Worten des Spielmannes. Zu gerne hätte er diesem einfach geglaubt, doch warum kamen seine Worte dann so zögerlich rüber? Meinte er dies etwa doch nicht ernst? Er wusste gerade nicht, was er denken sollte... Er schloss kurz seine Augen, atmete tief durch, um sich wieder etwas zu fangen.

Dass Mael nichts weiter sagte, irritierte ihn ein wenig. Korbinian drehte sich um und sah ihn fragend an. "Du glaubst mir nicht...", stellte er ganz ruhig und sachlich fest. Die Erkenntnis schmerzte ihn sehr. Sollte es jetzt daran etwa zerbrechen?

Der Jüngere blickte ihn traurig an, wusste gerade nicht, ob er gehen oder bleiben sollte, die Situation war ihm so unangenehm. "Ich habe einfach nur Angst, dass es irgendwann vielleicht doch so ist... Das ich dir vielleicht irgendwann nicht mehr genüge...", flüsterte er geknickt, auch wenn es natürlich nie eine Garantie geben würde, dass dies zwischen ihnen lang bestehen würde..

Traurig sah er Mael an. "Wie kommst du denn auf die Idee? Das zwischen uns... das ist doch etwas völlig anderes!" Korbinian wandte den Blick ab. "Was hast du denn erwartet, Mael? Dass ich noch unschuldig und unberührt bin? Bei Gott, ich wünschte, es wäre so..."

Abgrundtief seufzte der Adelige, senkte den Blick abermals. Er war einfach so verwirrt, hatte Angst, am Ende nur eine Liebelei von Vielen zu sein, auch wenn Korbinian versicherte, dass dies anders sei. "Wieso bist du dir so sicher, dass es hier so anders ist? Das es nicht vorbei ist, wenn einer oder eine Hübschere in dein Leben tritt?"

Korbinian fühlte sich sichtlich unwohl im Moment. Das war eine Unterhaltung, die er mit Mael am Liebsten nie geführt hätte. "Natürlich ist es anders!", meinte er so fest wie möglich, "Weil... Weil..." Sein Blick wanderte hin und her als suche er nach den rechten Worten. "Weil ich dich liebe...", schloss er dann leise.

Mael war das Gespräch ebenfalls sehr unangenehm, er hatte sich schon seit Langem nicht mehr so unwohl in seiner Haut gefühlt... Doch das, was Korbinian dann von sich gab, ließ ihn zu diesem blicken, seine Mimik war überrascht, wenngleich auch etwas überfordert. "Ist... ist das wirklich dein Ernst?", wisperte er.

Korbinian nickte. "Ja, ist es. Ich liebe dich. Und darum will ich auch alles tun, damit wir zusammen sein können. Denkst du im Ernst, ich würde solche Mühen auf mich nehmen für all diese Mädchen, mit denen ich mal eine Nacht verbracht habe?" Korbinian schüttele den Kopf. "Die waren doch nur Mittel zum Zweck. Aber du... Du bedeutest mir etwas, Mael!"

Langsam, ganz langsam wich die Unsicherheit anderen, besseren Gefühlen: Rührung und purer Freude. Sein Puls beschleunigte sich ebenso wie dein Herzschlag und er lächelte Korbinian mit verdächtig glitzernden Augen an, nahm in dann fest in seine Arme, den Kopf auf die Schulter des Anderen gelegt. "Ich liebe dich auch, mehr als alles Andere! Und ich war ein Idiot, weil ich so zweifelte..."

Der Spielmann erwiderte die Umarmung sehnsüchtig und schloss die Augen. Maels Worte trafen ihn tief und er bekam ganz weiche Knie. Korbinian hielt den Atem an, doch die Tränen kamen trotzdem, ob er wollte oder nicht.

Mael hielt ihn sanft fest, vergessen waren die Worte der anderen Ga.ukler, für ihn zählte jetzt nur der Augenblick. Doch als er Korbinians Tränen erblickte, schüttelte er leicht den Kopf. "Warum weinst du denn jetzt? Hör doch bitte auf, sonst muss ich mitheulen", meinte er, ließ nun ebenfalls den Tränen freien Lauf, lehnte sich noch mehr gegen den Spielmann, sofern dies überhaupt noch ging.

Korbinian wischte sich die Tränen fort wie ein keines Kind, doch es half nichts. Halt suchend klammerte er sich an Mael fest. "Keiner hat mich je geliebt...", antworte er leise und die Tränen liefen unvermindert weiter. "Ich hab´s mir gerne eingebildet, aber..." Er schüttelte den Kopf und schluckte schwer.

Langsam versiegten Maels Tränen wieder und er machte sich daran, die Tränen des Anderen sanft wegzuküssen, dem anderen Mann dabei über das Haar streichend. "Aber ich tue es aus tiefstem Herzen... Du bist ein liebenswerter Mensch und es ist eine Frechheit, dass dich das anscheinend noch nie jemand merken ließ!", erklärte er dann sanft.

Korbinian schluchzte leise und sah Mael fragend an, sagte jedoch nichts. Was er da hörte konnte er irgendwie gar nicht glauben. So etwas hatte noch nie jemand zu ihm gesagt und nun sagte es der Mensch, von dem er es am meisten wünschte. Der Spielmann wusste gar nicht wohin mit seinen Gefühlen und so kuschelte er sich einfach noch ein wenig dichter an. Wenn sie doch nur nicht hier so öffentlich in der Gasse stehen würden…

Mael wollte Korbinian nicht weinen sehen, schon garnicht, weil sie Beide doch eigentlich allen Grund hatten, sich zu freuen, weil sie die Gefühle füreinander erwiderten. Ziemlich hilflos strich er dem Spielmann über den Rücken, wusste nicht so Recht, wie er sich momentan verhalten sollte. "Wollen wir wo anders hingehen, etwas weg von der Öffentlichkeit?", fragte er den Anderen dann leise.

Der junge Spielmann nickte langsam und schluckte seine Tränen herunter. "Ja, lass uns irgendwo hingehen. Irgendwo weg von hier..." Gerade dachte er auch nicht daran, dass es durchaus möglich war, dass man sie beobachtete. Korbinian drängte sich an Maels Seite und sich so an ihm fest.

Der junge Adelige nickte langsam, setzte sich dann gemächlich zusammen mit Korbinian in Bewegung, wollte diesen in den Garten seiner Großmutter führen, in den Pavillon, wo sie schonmal gesessen waren. Dort angekommen, ließ er sich auf der Bank nieder, bedeutete Korbinian, ihm dies gleichzutun. Geht es dir etwas besser?", fragte er den Anderen leise.

Korbinian hatte auf dem ganzen Weg kein Wort gesagt, setzte sich ebenso schweigend neben Mael auf die Bank. Dort atmete er erst einmal tief durch. "Ja...", antwortete er zögerlich, "Ja, es geht mir gut. Mach dir keine Sorgen." Nun lächelte der Spielmann ihn sogar wieder an und lehnte den Kopf gegen Maels Schulter.

So ganz überzeugend wirkte dies nicht wirklich auf den jungen Adeligen, dennoch nickte er zustimmend. Es freute ihn sehr, als er Korbinian wieder lächeln sah, gab ihm einen sanften Kuss auf die Wange. „Das hoffe ich, denn du bist viel schöner, wenn du lächelst..."

Bei diesen Worten lächelte er gleich erneut und griff nach Maels Hand. "Du aber auch." Korbinian gab ihm einen Kuss auf die Wange. Hier mit ihm zu sitzen fühlte er sich gleich viel wohler. Zufrieden seufzend lehnte er sich wieder gegen die Schulter des anderen Mannes. Wenn sie doch nur immer hier bleiben könnten...

Sanft drückte Mael die Hand seines Liebsten und war gerade einfach nur glücklich. Er war froh, dass er dem Anderen begegnet war und dass sich alles zum Positiven entwickelt hatte. So machte er es wie Korbinian und schloss lächelnd seine Augen. So wohl wie bei dem Spielmann hatte er sich noch nie gefühlt. "Du machst mich glücklich... Da kann man doch nur lächeln oder?", erwiderte er dann schmunzelnd, blickte zu dem Mann an seiner Seite.

„Das freut mich zu hören." Eine Weile saß Korbinian einfach neben Mael und genoss die Nähe und die Ruhe. Wie angenehm friedlich es gerade war... Als seien sie völlig allein auf der Welt. Und das Wetter besserte sich auch. Der Tag wurde offenbar doch noch gut. Dabei fiel ihm etwas ein. Korbinian hob den Kopf und sah Mael fragend an. "Wollten wir uns nicht den Ballsaal ansehen...?"

Auch Mael gefiel es sehr gut, einfach neben Korbinian zu sitzen und einfach mal an nichts denken und nichts tun zu müssen. Etwas missmutig nickte er, als dieser ihn dran erinnerte, dass sie sich den Ballsaal anschauen wollten, auch wenn er lieber mit ihm sitzengeblieben wäre. Wer wusste schon, wie viel Zeit ihnen heute vergönnt war... Dennoch erhob er sich und führte Korbinian in den pompösen, prunkvoll geschmückten Ballsaal.

Der Spielmann folgte ihm wieder artig wie ein Hündchen durch das große herrschaftliche Anwesen. Von Ballsälen hatte er bisher nur gehört und nur eine sehr vage Vorstellung, wie es dort aussehen mochte. Doch was er dann zu sehen bekam, übertraf seine Erwartungen um ein Vielfaches. Staunend trat er in die Mitte des Raumes und ließ den Blick schweifen, drehte sich dabei einmal um die eigene Achse. Insbesondere galt sein Blick der Form und Ausarbeitung der Decke.

Korbinian würde eine sehr hohe mit Holz verkleidete Decke sehen, welche mit goldenen Monden, Sonnen und Sternen verziert war. Die Wände waren mit ebenso dunklem Holz getäfelt, an welchen große Porträts hingen und schwere grüne Samtvorhänge zierten die großen Fenster. Eine breite Bühne befand sich an der Stirnseite des Raumes. Lächelnd beobachtete Mael den Spielmann, lehnte an einer der großen Steinsäulen, die den Saal zierten. "Hat es dir die Sprache verschlagen?"

Der Gefragte wandte sich Mael zu und lachte. "Hättest du wohl gern!" Mit schnellen Schritten lief er auf die Bühne zu und war auch schon oben. Erneut glitt sein Blick durch den Saal. Ganz schön groß... Ein kurzer Blick zur Decke. Das schien gut zu sein... Doch nichts ging über Ausprobieren. Der Spielmann atmete tief ein, stellte sich gerade hin und sang ein kurzes Kirchenstück auf Latein, lauschte dabei sehr genau dem Widerhall seiner eigenen Stimme im Raum.

Grinsend streckte Mael dem Spielmann die Zunge raus, lächelte diesen dann liebevoll an. Aufmerksam beobachtete er seinen Liebsten (es war noch sehr ungewohnt für ihn, Korbinian so zu sehen, doch dem war nun wohl so) und als dieser in diesem riesigen Saal auf der Bühne stand und sang, lief ihm ein angenehmer Schauer über den Rücken. Und der Spielmann hatte noch einen begeisterten Zuhörer, welcher sich nach dem Stück zu erkennen gab, in dem er zur Bühne trat. "Ihr habt eine wundervolle Stimme Korbinian!", meinte Maels Großmutter begeistert lächelnd.

Der Spielmann erschrak sich, als er plötzlich eine weitere Stimme im Raum vernahm. Gut, dass er nicht ganz am Rand der Bühne gestanden hatte. "Habt vielen Dank", erwiderte er und verneigte sich demütig vor der älteren Dame, "Ich wollte nur hören, wie es hier klingt." Sein Blick huschte kurz zu Mael. Noch immer fühlte er sich ein wenig unsicher in Gesellschaft von dessen Großmutter. Neben ihr kam er sich schäbig, schmuddelig und noch kleiner vor, als er schon war.

Schnell trat Mael an die Seite Korbinians und legte beruhigend einen Arm um diesen, da er wusste, dass dieser immer recht unsicher in Anwesenheit der älteren Frau war, auch wenn er eigentlich keinen Grund dazu hatte. Diese lächelte freundlich zu den Beiden hoch. "Ich freue mich schon wirklich darauf, wenn ich euch und eure Mannen Spielen hören kann, das wird bestimmt ein wunderbares Fest! Aber nun entschuldigt mich, ich habe noch zu tun...", sprachs und verließ den Raum wieder.

Abermals verneigte sich der Spielmann vor ihr. "Es ist uns eine Ehre auf Eurem Fest spielen zu dürfen. Ich hoffe, Ihr werdet mit uns zufrieden sein!" Das hoffte er wirklich. Und insbesondere seine Kameraden versprachen sich davon ja einiges. Nachdenklich blickte er ihr hinterher, sah dann Mael an. "Weißt du schon, wer alles unter den Gästen sein wird?"

Der junge Adelige lehnte sich ein wenig gegen Korbinian, blickte diesen etwas ratlos an. "Das kann ich dir leider nicht sagen, aber eines ist sicher. Meine Eltern werden garantiert nicht erscheinen, da meine Großmutter sehr distanziert zu ihnen ist..."

Korbinian grinste und legte einen Arm um Mael. "Das ist schon mal gut. Ich hoffe, wir bekommen dann auch ein bisschen Zeit für uns..." Doch er befürchtete, dass dies würde warten müssen, bis das Fest zu Ende war und sich die Gäste zerstreuten.

Sofort schmiegte sich Mael an seinen Liebsten, lächelte diesen an. "Ich glaube, da müssen wir sehr geduldig sein... Aber was hältst du davon, wenn wir die Zeit nutzen, solange wir sie noch haben... Was willst du machen...Schatz?", fragte er, sah den anderen verlegend lächelnd an. Diese Anrede war ziemlich ungewohnt für ihn.

"Ach, ich bin schon ganz froh, nicht den ganzen restlichen Tag in diesem Lagerhaus festzusitzen...", erwiderte er grinsend und kuschelte sich seinerseits dicht an Mael. Erneut sah er sich im Raum um. "Wirklich hübsch hier. Und viel Platz. Ich bin gespannt, wie es wird..."

Der Jüngere nickte lächelnd, schloss Korbinian in seine Arme und zog diesen an sich heran. Er bekam einfach nicht genug von der Nähe zu dem jungen Spielmann... "Ja, das bin ich auch... Aer am Besten lassen wir uns da einfach überraschen..."

Korbinian schlang nun seinerseits die Arme um Mael. "Etwas anderes können wir ohnehin nicht tun." Er kam seinem Geliebten näher um ihn liebevoll zu küssen. Für einen Moment hatte er dabei die Befürchtung, dass Maels Großmutter sie dabei heimlich beobachten könnte. Doch selbst wenn... sie hatte ja eindeutig bekundet, dass sie nicht gegen ihre Verbindung war. Wobei er schon sehr neugierig war und gern gewusst hätte, was sie wirklich darüber dachte.

Mael wollte schon etwas darauf erwidern, doch ließ er dies lieber, wusste er ja nicht, wie der andere Mann darauf reagieren würde. So ließ er sich lieber auf den Kuss ein, schloss dabei zufrieden wieder seine Augen, um sich ganz dem Kuss hinzugeben. Maels Großmutter war außer Haus, was ihnen auch wenig später von einer Bediensteten mitgeteilt wurde, welche ohnehin anmerkte, dass sie im Haus der Angestellten klopfen sollten, falls sie was brauchten.

Damit waren sie dann wohl wieder allein im Haus. Allein und ungestört... "Und nun?", fragte Korbinian, gab Mael immer wieder kleine Küsse, "Was fangen wir an mit der Zeit, die uns gegeben ist?" Seine Hände glitten über den Rücken seines Geliebten.

Der junge Adelige sah ihm tief in die Augen seines Gegenübers, könnte sich wieder einmal in diesen vollkommen verlieren, strich diesem immer wieder über die Wange, die Küsse genießend. "Gute Frage... Vielleicht erst mal in einen absperrbaren Raum gehen, wo wir gänzlich Ruhe vor anderen haben?"

Glücklich lächelnd genoss Korbinian die Streicheleinheiten des Anderen sehr, nickte dann. "Mit dir gehe ich, wohin du willst." Aber die Idee, die Welt für eine Weile auszusperren, gefiel ihm. Korbinian griff nach Maels Händen. Er hatte sich wirklich bis über beide Ohren in den jungen Adligen verliebt.

Erfreut ergriff Mael die Hand seines Liebsten, um in sein Zimmer zu führen, welches er sogleich abschloss. Anschließend drehte er sich zu Korbinian, lächelte diesen voller Zuneigung an und trat auf diesen zu, um diesen sanft zu küssen und zu umarmen. Auch er hatte sein Herz auf ewig an den hübschen Mann verloren und hoffte, dass dies so bleiben würde.

Irgendwie fühlte es sich fast so an, als würden sie etwas Verbotenes tun. Gut, das war es mehr oder minder auch, doch es war auch ein bisschen aufregend. Korbinian erwiderte den Kuss zärtlich und seine Hände wanderten Maels Rücken hinauf, blieben auf seinen Schultern liegen. "Ich liebe dich", wisperte er zwischen zwei Küssen.

Mael machte sich gerade über nichts Gedanken ,was ja eigentlich so gar nicht seine Art war. Doch für ihn zählte gerade nur, dass Korbinian bei ihm war, dass sie viel füreinander empfanden und vollkommen ungestört waren. Die sanften Berührungen ließen ihn wohlig in den Kuss seufzen und bei dessen Worten lächelte er glücklich. "Ich liebe dich ebenfalls, mein Engel..."

Engel? Der Spielmann lächelte verlegen. "Dabei siehst du viel eher wie ein Engel aus..." Seine Finger glitten durch Maels langes Haar. "Du bist wirklich wunderschön." Erneut küsste er ihn und lehnte sich gegen Maels Schulter. Nun war er froh, dass er dem anderen Mann gesagt hatte, was er für diesen empfand. Für die erste richtige Liebeserklärung seines Lebens war es doch gut gelaufen.

Ein leichter Rotschimmer legte sich wieder einmal bei Korbinians Worten auf die Wangen Maels, welcher ihn schüchtern anlächelte. Zufrieden schloss er seine Augen, als die Finger des Anderen durch sein Haar glitten, erwiderte den Kuss voller Liebe und Zuneigung. "Ich fühle mich so unheimlich wohl in deiner Nähe..", flüsterte er zärtlich.

"Das freut mich sehr zu hören. Ich will nur, dass du glücklich bist." Korbinian sah ihm tief in die Augen. Diese blauen Augen, die er so über alle Maßen liebte. "Ich würde alles auf mich nehmen, um bei dir sein zu können." Der Spielmann hätte Mael den ganzen Tag lang betrachten können und ihm wäre nicht langweilig geworden.

"Das bin ich doch, solange du nur bei mir bist!", flüsterte er zärtlich in dessen Ohr, schmiegte sich noch etwas näher an ihn heran. Als Korbinian ihm so tief in die Augen blickte, wurde ihm heiß und kalt zugleich, auch er hatte sich in die Augen des Anderen verliebt und natürlich in die Person an sich. "Irgendwie kann ich immer noch nicht so recht fassen, dass wir uns erst vor Kurzem gegenseitig unsere Liebe gestanden haben..."

Das hörte er natürlich noch viel lieber. Korbinian lächelte still in sich hinein und drückte den anderen Mann fest an sich. Ja, solange sie zusammen sein konnten, war alles gut. Der Spielmann nickte. "Ja, es ist irgendwie... wie im Märchen." Verliebt sah er Mael an. Ja, dieser war eindeutig sein 'Märchenprinz', das war unbestreitbar.

Zustimmend nickte Mael bedächtig, ehe er sich vorbeugte, um den Spielmann erneut zu küssen, gab es doch keine schönere Beschäftigung für ihn. "Dann lass uns hoffen, dass es auch immer so bleibt..."

Korbinian erwiderte den Kuss voller Liebe. Nein, eine schönere Beschäftigung konnte es einfach nicht geben. Zu gut fühlte sich an, was sie taten und viel zu gern war er so dicht bei Mael. Der Spielmann hatte das Gefühl, dass es die ersten 'richtigen' Küsse waren, die er mit jemandem tauschte, denn das Gefühl war einfach so stark. "Sicher wird es das. So etwas geht nicht einfach vorbei..."

Glücklich seufzte der Jüngere in den innigen Kuss hinein, strich Korbinian dabei immer wieder über den Rücken, hielt ihn dann wieder einfach nur sanft fest. Korbinian war seine erste große Liebe und er hoffte sehr, dass es auch die Einzige blieben würde.

Benebelt vor Glück auf Wolke 7 und darüber schwebend ließ er sich von Mael festhalten. Heute blieb er auf jeden Fall hier, komme was wolle. So schnell würde er seinen Geliebten nicht wieder loslassen. Korbinian lächelte ihn glücklich an. "Schade, dass du nicht hier bleiben kannst. Dann könnten wir uns hier sicher irgendwie eine gemeinsame Zukunft aufbauen."

Seufzend nickte der Angesprochene, hauchte dabei einen kleinen Kuss auf den Haarschopf des Spielmannes. "Ja leider, es wäre so schön, wenn ich immer an deiner Seite bleiben könnte... Apropos... Wie lange kannst du heute eigentlich bleiben?"

Korbinian ließ den Kuss zu. Irgendwie gefiel ihm das. "Heute kann ich bleiben. Nur morgen muss ich ziemlich früh wieder zurück..." Er grinste Mael frech an. "Bis dahin gehöre ich aber ganz dir!" Seine Kameraden trieben sich ohnehin sonst wo herum derzeit, da musste er nicht heimkehren heute Nacht.

Mit einem äußerst zufriedenen Lächeln nickte er, küsste Korbinian sanft auf die Stirn, doch dann grinste er nicht weniger frech, blickte ihn abschätzend an. "Und was wollen wir in dieser kostbaren Zeit anstellen?"

Der Spielmann ließ seine Finger über Maels Brust wandern. "Was auch immer du willst... Die nächsten Stunden hast du mich ganz für dich allein. Such dir was aus." Korbinian löste sich aus seinen Armen, machte ein paar Schritte rückwärts und drehte sich einmal im Kreis, als wolle er sich 'präsentieren'.

Bei dieser Handlung des Spielmanns schluckte Mael schwer, verlegen dabei grinsend, zuckte dann ahnungslos mit seinen Schultern. "Das ist wirklich schön... Aber ich habe dich gefragt, also such du dir aus, was du machen willst!"

Sein Magen nahm Korbinian die Antwort ab, denn er meldete lautstark, dass es Essenszeit war. Peinlich berührt grinste er Mael an. Ach ja, da war ja was... was er eigentlich nach dem Tee hatte tun wollen und dann doch nicht gemacht hatte. So sparte man auch Geld...

Mael nickte verstehend und verschwand sogleich aus dem Raum um kurze Zeit später mit einem vollbeladenem Tablett zu seinem Liebsten zurückzukehren und alles auf dem Tisch abzustellen. "Bitteschön, greif zu!", forderte er ihn schmunzelnd auf.

Etwas beschämt stand der Spielmann da. "Danke...", meinte er leise, "Die Mittagspause ist leider ins Wasser gefallen..." Im wahrsten Sinne. Viel hatte es nicht gegeben. Es war Korbinian schon unangenehm, dass es nun so aussehen musste, als könne er nicht für sich selbst sorgen.

Verständnisvoll nickte Mael und setzte sich ebenfalls an den Tisch, dabei Korbinian beobachtend. "Ist ja auch kein Wunder bei dem Unwetter hattest du bestimmt Anderes im Kopf", erwiderte er sanft lächelnd, wartete dann geduldig, bis der Andere gegessen hatte.

"Wir haben heute auch nicht so viel verdient... Und bei dem Wetter bleibt auch das Publikum weg. Morgen wird es hoffentlich ein bisschen besser." Korbinian nahm sich nicht besonders viel, aß eine eher kleine Portion. Fragend sah er Mael an. Hatte dieser keinen Hunger?

Da Mael ausgiebig gefrühstückt hatte, verspürte er keinen großen Hunger, beobachtete lieber den anderen Mann versonnen, konnte von dessen Anblick einfach nicht genug bekommen. "Bestimmt, ich bin sicher, ihr verdient morgen wieder gut!"

Korbinian nickte. "Entweder das oder wir finden eine Anstellung bei jemandem. Das wäre wirklich das Beste." Er steckte sich den letzten Bissen in den Mund. "Wenn zumindest einer von uns einen Adligen oder Kleriker als Gönner für sich gewinnen könnte, würde uns das viel bringen..."

Nachdenklich nickte der Adelige, doch dann schloss er Korbinian in seine Arme, als dieser fertig war und hielt ihn sanft fest. "Ich bin mir sicher, dass ihr auf dem Fest Leute kennenlernt, die euch eine gute Anstellung geben können, doch nun lass uns doch einfach die Zeit zu Zweit genießen, wenn du morgen früh schon wieder fort musst..."

Er legte die Arme um Mael und schloss kurz die Augen. "Du hast ja Recht... Das kommt noch früh genug auf uns zu." Korbinian kuschelte sich an Mael und lauschte dessen Herzschlag. Wie schön es doch war, einfach von ihm im Arm gehalten zu werden.

Abermals nickte der Andere, schmiegte sich seinerseits an seinen Liebsten, hätte ewig so verweilen können. Im Moment war er einfach nur wunschlos glücklich...

Korbinian seufzte zufrieden und gab Mael einen Kuss auf die Wange. Bei ihm fühlte er sich wohl. Sicher und geborgen. Und nachdem er nun sicher wusste, was Mael für ihn empfand, verstärkte sich dieses Gefühl noch um ein Vielfaches. Sie mussten dringend einen Weg finden, wie sie zusammen bleiben konnten.

Mael lächelte stumm in sich hinein bei dem Kuss des Anderen, beugte sich dann vor, um hin und wieder zärtliche Liebesbekundungen in dessen Ohr zu wispern, während er ihn am Rücken und über den Seiten streichelte. Auch er wollte ihn am Liebsten immer bei sich haben, doch ging dies wohl leider nicht...

Der Spielmann kicherte leise und schmiegte sich an seinen Geliebten, während er ihm mit nicht minder süßen Worten antwortete. Eigentlich wäre es doch seine 'Rolle', den anderen zu umgarnen, immerhin war er das lasterhafte Geschöpf und Mael der schöne, tugendhafte Prinz. Doch umgekehrt gefiel es ihm auch sehr gut.

Wie niedlich Korbinian doch war, wenn er so kicherte! Einfach zum Anbeißen... Vorwitzig kam Mael dem Anderen näher, um dessen Wange zu küssen, dann weiterwandernd zu dessen Mund und der anderen Wange. Ob Korbinian diese kleinen Neckereien gefielen?

Korbinian legte den Kopf leicht in den Nacken, damit Mael besser überall heran kam, woran er wollte. Ja, das gefiel ihm. Sehr sogar... Seine Hand wanderte über dessen Rücken nach oben und legte sich auf das lange weiße Haar.

Mit großer Genugtuung sah er, dass dem Anderen dies zu gefallen schien, weshalb er unermüdlich weitermachte, hier und da auch mal kleine Bisse verteilend. Seine Hände legten sich auf den Rücken des Anderen, streichelten und kratzen hier und da.

Die andere Hand strich über Maels Brust, wanderte zum Kragen seines Hemdes und machte sich daran zu schaffen. Langsam, sehr langsam öffnete er es, wobei er sich ansonsten ganz den Berührungen des anderen Mannes hingab. Wenn Mael ein wenig mit ihm spielen wollte, dann würde er auch mitspielen.

Etwas verwundert zog er die Augenbrauen in die Höhe. als der andere Mann an seinem Hemd rumnestelte, beschloss aber dann, es ihm gleichzutun und dessen Oberkörper ebenfalls von dem störenden Stoff zu befreien, um anschließend jeden Zentimeter Haut mit Küssen zu bedecken.

Korbinian ließ ihn gewähren und lächelte Mael lieb an. In diesem Moment wünschte er sich, dass er nicht ganz so dürr wäre, aber da konnte man gerade nichts machen. Er ließ nun seinerseits die Hände unter Maels Kleider wandern und suchte erneut dessen Nähe.

Es freute ihn sehr, ein Lächeln auf Korbinians Lippen zu sehen und ebenjenes ließ ihn regelrecht dahinschmelzen. Dass Korbinian recht dünn war, störte ihn nicht im Geringsten, konnte dieser doch nichts dafür. Als Korbinian seine Nähe suchte, schmiegte er sich voller Zuneigung an diesen, küsste ihn auf die Wange.

Der Spielmann lehnte sich gegen Mael und ließ seine Hände über die warme weiche Haut gleiten. Der Gedanke, dass dieser schöne, liebenswerte Mann ihm tatsächlich sein Herz geschenkt hatte, ließ ihm ganz warm werden. Es war wirklich ein wunderbares Gefühl.

Wohlig erschauerte er abermals, als er Korbinians Hände über seine Haut gleiten ließ, lächelte dabei stumm vor sich hin, ehe auch er seine Hände auf Wanderschaft schickte, dabei jedoch keinen Millimeter von der Seite des Spielmannes weichend. Auch er konnte es immer noch nicht fassen, dass sie wirklich einander liebten, auch wenn dies gesellschaftlich eigentlich nicht gern gesehen war.

Noch immer fand der junge Spielmann es wahnsinnig ungerecht, dass sie einander nicht lieben durften. Und weshalb? Weil sie zufällig dasselbe Geschlecht hatten? Weil sie zufällig in unterschiedlichen Gesellschaftsschichten geboren worden waren? Weil er einen Beruf ausübte, der so wenig angesehen war? Es war wirklich nicht fair... Korbinian lächelte Mael noch immer liebevoll an und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Den Nächsten platzierte er auf dessen Hals.

Auch der Jüngere fand dies natürlich alles Andere als gerecht, doch wollte er sich dadurch diese Gedanken nicht den schönen Moment verderben. Äußerst zufrieden ließ er sich gefallen, was sein Liebster mit ihm machte, ehe er frech grinste, da er ja stand und der andere saß, wollte er dies ändern, weshalb er Korbinian kurzerhand auf seine Arme hob und wiedermal zum Bett trug, wo er sich sofort vorbeugte, um die Lippen des Anderen mit einem Kuss zu verschließen.

Sofort schlang er seine Arme um Mael und ließ sich widerstandslos tragen, auch wenn er sich dabei ein wenig komisch vor kam. Doch Widerworte brachten da ja nichts, das hatten sie ja schon gehabt. So erwiderte er lieber den Kuss leise seufzend und seine Finger glitten über Maels Schultern und Oberarme. Jetzt waren sie wieder da, wo sie vorgestern auch schon gewesen waren. Doch dieses Mal machte es sogar noch ein wenig mehr Spaß, fand er.

So bettete er seinen Liebling, ehe er sich zu diese gesellte und ihn küsste. Er war gespannt, wie das mit ihnen weitergehen würde, auch wenn er eigentlich doch nicht nachdenken wollte... Sanft strich er dem Anderen über Wange und Haar, vertrieb seine Gedanken. "Ich liebe dich und ich geb` dich nie wieder her!", flüsterte er sacht in Korbinians Ohr.

Zufrieden grinsend sah er Mael an. "Das hoffe ich doch! Sonst müsste ich dich ja verfolgen, bis du mich wieder zurücknimmst." Der Spielmann strich ihm ebenfalls mit den Fingerspitzen über die Wange. "Ich bin schon froh, dass ich so bei dir sein darf, Mael. Ich liebe dich über alle Maßen..."

Er erwiderte das Grinsen, beugte sich vor, seinem Schatz tief in die Augen blickend, sanft über dessen Haar streichend. Verlegen senkte er dann den Kopf etwas um zu verbergen, dass er errötete bei Korbinians Worten. Doch schließlich beschloss er, dass es bessere Dinge gab, die er tun konnte, weshalb er sofort wieder den Spielmann küsste.

Korbinian erwiderte den Kuss und seine Arme legten sich erneut um Mael. Ganz dicht zog er ihn an sich heran, wollte ihn am liebsten niemals wieder loslassen. Wie gut, dass sie ungestört waren und es wohl auch erst mal bleiben würden.

Maels Küsse wurden langsam etwas leidenschaftlicher und fordernder, er vergaß alles um sich herum. Für ihn zählte jetzt nur noch Korbinian und dessen wohltuende Nähe, welche er vollkommen genießen wollte.

Sich dicht an Mael anschmiegend erwiderte er die Küsse seines Geliebten nicht minder fordernd, ließ seine Hände über dessen Rücken tiefer wandern. Was auch immer der Andere von ihm verlangen würde, im Moment war er bereit, alles für ihn zu tun. Korbinian fühlte sich, als gehöre er genau hier hin, in Maels Arme, und als wäre dies schon seit ewigen Zeiten sein Platz. Es war, als kannten sie einander schon immer.

Im Moment hätte er sich nicht wohler fühlen können, was wollte er mehr? Sein Liebster war an seiner Seite, sie waren ungestört und konnten den Rest des Tages zusammen verbringen... So ergab er sich ganz Korbinians Händen, seufzte zufrieden lächelnd.

Mehr als nur zufrieden registrierte er Maels Reaktion auf seine Berührungen. Zwar hatte er so gut wie keine Erfahrung mit Männern, doch seinem Schatz schien es ja zu gefallen. "Ist das gut?", fragte er leise nach, während seine Hände wieder nach oben wanderten. Korbinian küsste ihn erneut voller Leidenschaft und Hingabe.

Sein zufriedener Gesichtsausdruck sprach wohl Bände, dennoch nickte er zur Bekräftigung nochmal, um Korbinian zu signalisieren, dass dessen Handeln mehr als nur richtig war. Die Küsse des Anderen erwiderte er mit nicht weniger Leidenschaft, strich Korbinian sanft über dann Hals, ehe er dessen Hals sanft küsste.

Korbinian seufzte wohlig auf als er Maels Lippen an seinem Hals spürte und legte den Kopf leicht zur Seite. Das gefiel ihm... Es fühlte sich schon anders an, diese Dinge mit einem Mann zu tun, doch es gefiel ihm. Vor allem gefiel ihm, dass die Rollen nicht so klar abgegrenzt waren. Sie waren einfach zwei Menschen, die einander liebten.

Unbeirrt küsste er ihn so weiter, nahm Korbinians Seufzen als Ansporn, noch ein wenig weiterzumachen, ehe er sich langsam runter zu dessen Oberkörper vorarbeitete, immer wieder kleine Blicke zu dem Spielmann werfend, ob diesem es auch gefiel.

Und wie ihm das gefiel! Korbinian legte den Kopf in den Nacken und schloss die Augen. Eigentlich war er ja nicht so der passive Typ, aber gerade gefiel ihm das doch sehr. Sollte Mael nur mit ihm tun, was immer ihm beliebte...

Der Adelige machte dies eine Weile weiter, doch als er an Korbinians Bauchnabel angelangt war, grinste er frech, ehe er sich kurzerhand von dem Anderen etwas entfernte und diesen einfach nur anblickte. Mal sehen, wie der Spielmann drauf reagierte.

Als die Liebkosungen so plötzlich abbrachen, blickte er irritiert zu Mael hoch. Warum hörte er denn nun auf? Immer, wenn es am schönsten war... Kurz überlegte der Spielmann. Vielleicht erwartete der Andere von ihm nun etwas mehr Initiative? Er setzte sich auf und sah seinem Geliebten tief in die Augen. Seine Hand wanderte dabei Maels Oberschenkel hinauf.

Als er sah, dass der Spielmann sichtlich irritiert war, musste er grinsen. Doch als ihn der tiefe Blick aus diesen unglaublich grünen Augen traf, jagte eine regelrechte Gänsehaut seinen Rücken hinunter, ließ ihn wiedermal wohlig erschauern. Dies verstärkte sich auch noch zusätzlich bei dessen Handlung, woraufhin er Korbinian fest in seine Arme nahm, um ihn voller Verlangen zu küssen.

Korbinian erwiderte den Kuss leidenschaftlich, beließ seine Hand jedoch da, wo sie war. Langsam glitt diese nun etwas höher. Kurz hielt er inne, bevor sich seine Hand auf Maels Schritt legte. Mal sehen, wie der andere darauf reagieren würde. Den anderen Arm legte der Spielmann fest um seinen Geliebten, wollte diesen auf keinen Fall wieder loslassen.

Im Takt mit Korbinians Hand wanderte Maels Augenbraue langsam höher, als ob er fragen würde, was der Andere denn da tat. Als diese Hand sich dann auch noch vorwitzig auf seinen Schritt legte, seufzte er zufrieden auf, ehe seine Hand das Gleiche bei Korbinian machte. Seine Mund fand sofort wieder den anderen, er konnte einfach nicht genug von diesen Lippen bekommen...

Innerlich grinste er über Maels Handlung. Dann waren sie sich ja einig. Mit langsamen Bewegungen streichelte er seine `Beute`, drückte ab und an ein wenig dagegen. Mael sollte sehen, dass die langen, schlanken Finger des Spielmanns nicht nur mit Instrumenten umzugehen wussten. Seine andere Hand legte sich in dessen Nacken.

Auch Mael amüsierte es, dass sie sich einig waren, doch im Gegensatz zu Korbinian zeigte er dies auch, auch wenn dies aufgrund des Kusses nicht wirklich ersichtlich war. Doch was Korbinian dann tat, ließ ihn den Kopf in den Nacken werfen und scharf einatmen, diese Handlung machte ihn schier wahnsinnig. Schnell fand Maels Hand den Schritt des Anderen, strich darüber, wurde auch mal fester. Denn er wollte Korbinian nun ebenfalls um den Verstand bringen.

Ein triumphierendes Grinsen zierte nun sein Gesicht. Das schien doch zu gefallen... Korbinian senkte die Lippen auf die weiche Haut von Maels Hals und begann nun, ihn so zu liebkosen, wie es der Andere zuvor bei ihm getan hatte, küsste ihn und biss hier und da leicht zu. Wie Mael ihn nun seinerseits berührte, fühlte sich gut an...

Maels Atem beschleunigte sich, ebenso sein Herzschlag. Wenn Korbinian so weitermachte, konnte er wirklich für nichts mehr garantieren... Seine freie Hand begab sich vorwitzig zu Korbinians Rücken, strich drüber, kratzte diesen auch hier und da, während die Andere sich immer schneller bewegte.

Korbinian hatte die Augen geschlossen und konzentrierte sich ganz auf das, was sie hier taten. Noch vor ein paar Tagen hätte er nie geglaubt, dass sie einander mal so berühren würden. Und jetzt jagte die schöne, schlanke Hand seines Geliebten Wellen der Lust durch seinen Körper, dass er sich ganz benebelt fühlte. Gern hätte er sich einfach fallen gelassen, aber... Nein, so schnell nicht. Der Spielmann zwang sich, von Mael abzulassen, sah ihm mit geröteten Wangen in die Augen.

Auch für Mael war dies alles wirklich sehr aufregend, zumal er noch nie einen Anderen so derartig berührt hatte und so schwang immer die Unsicherheit mit, die Angst etwas falsch zu machen. Doch bis jetzt schien dies ja nicht der Fall zu sein, wenn man die Mimik, des Spielmannes beobachtete... Aber seine Unsicherheit kehrte zurück, als sein Geliebter von ihm abließ. "Stimmt etwas nicht?", fragte er deshalb zaghaft nach.

Der Spielmann legte die Arme über Maels Schultern. "Nein, aber... Wenn wir so weiter machen, ist es für meinen Geschmack viel zu schnell vorbei." Er kam wieder ein wenig näher und küsste Mael zärtlich. "Wie weit willst du gehen?" Zwar hatte Korbinian das auch noch nie mit einem anderen Mann getan, doch einmal war immer das erste Mal. Und was seinem Liebsten gefiel, das merkte er ja auch schon...

Voller Zuneigung ließ er sich von Korbinian umarmen, kuschelte sich wohlig an diesen, schloss dabei für einen kleinen Moment genießend seine Augen. Als er sie wieder öffnete, lächelte er den Spielmann sanft an, streckte seine Hand aus, um dessen Wange zu berühren. "Lass uns nichts überstürzen, wir haben alle Zeit der Welt...", flüsterte er, auch wenn er eigentlich wusste, dass ihrer Beider Zukunft sehr ungewiss war. Doch er wollte nicht dran denken, dass sie schnell einander nicht mehr sehen konnten...

Nachdenklich sah er Mael an. Alle Zeit der Welt? Wenn es doch nur so wäre... Er zog Mael dicht an sich heran. "Alles, was du willst", wisperte er und ließ erneut seine Hände wandern. Wenn Mael nicht mehr wollte für diesen Tag, dann würde er ihn gewiss nicht zu mehr drängen.

Auch dem Jüngeren war eigentlich schmerzlich bewusst, dass sie keineswegs alle Zeit der Welt hatten, sondern nur noch gute 3 Tage, doch blendete er dies rigoros aus, wollte es einfach nicht wahrhaben. So sah er zu dem Anderen auf, leicht schmunzelnd. "Was würdest du denn wollen?"

Korbinians Blick wanderte über Maels Körper. Einerseits wollte er es schon gern mit ihm tun, doch andererseits war er sich auch unsicher. Immerhin hatte der Andere noch vor wenigen Stunden arg an der Ernsthaftigkeit ihrer Beziehung gezweifelt. "Ich... will, dass du glücklich bist." Der Spielmann strich ihm über die Wange. "Wenn du nicht weiter gehen möchtest, ich kann warten." Er lächelte Mael liebevoll an.

Auch Mael betrachtete den Anderen eine Weile schweigend und sehr eingehend, ebenfalls recht zwiegespalten. Dafür, dass er noch vor Kurzem an ihrer Beziehung gezweifelt hatte, schämte er sich, doch sagte er nichts dergleichen, wäre dies wohl unangebracht. "Aber das bin ich doch! Alles, was ich zum Glücklichsein brauch habe ich hier", meinte er lächelnd, küsste ihn kurz, ehe er dem anderen tief in die Augen blickte. Vom Warten wurde es doch wohl auch nicht besser, also warum dann noch überhaupt warten?

Kurz senkte er den Blick. "Nein, ich meine... Du sollst mit der Entscheidung glücklich sein. Ich will nicht, dass du später irgendetwas bereust. Oder vielleicht denkst, ich wollte nur das von dir..." Korbinian erwiderte den Kuss sehnsüchtig und lehnte sich gegen Mael. Er liebte diese Augen einfach und vor allem den Mann, dem sie gehörten.

Bestimmt schüttelte er seinen Kopf bei Korbinians Worten, seufzte leise dabei. "Das ich vorhin zweifelte war sowas von dumm... Wenn du nur ein Abenteuer wolltest, hättest du dir das doch schon längst nehmen können, was du willst, aber ich habe gemerkt, dass es dir wirklich ernst ist und dies ist es mir auch. Ich vertraue dir voll und ganz!"

Korbinian lächelte ihn an und legte wieder die Arme um Mael. "Ja, das ist es mir. Wirklich. Mit dir will ich den Rest meines Lebens verbringen, wenn möglich. Ich habe mich noch nie bei jemandem so wohl gefühlt, wie bei dir." Er kuschelte sich dicht an den anderen Mann an. "Aber... ich muss dir leider gestehen, ich habe kaum Erfahrung mit Männern..."

Mael legte seinen Kopf auf die Schulter des Spielmannes, das Lächeln liebevoll erwidernd. Dessen Worte ließen ihn ganz warm werden, schmeichelten ihm ungemein. "Das ist schön... Und das kann ich nur erwidern.. Und mir war noch nie jemand so wichtig wie du mir bist! Und was die Erfahrung angeht muss ich dir gestehen, dass ich ebenfalls keinerlei Erfahrung habe... Und zwar überhaupt keine...", meinte er nun zutiefst verlegen.

"Oh...!" Das überraschte ihn jetzt doch. Sagte man adligen Jünglingen nicht immer nach, viele Affären zu haben? Doch das war sicher nur so ein Gerücht, ähnlich der, die man über die Spielleute hörten. Korbinian lächelte sanft. "Gut, dann lernen wir es eben zusammen." Ein wenig verunsicherte es ihn allerdings schon, dass sein Partner noch so völlig unschuldig war. Da bekam er ja beinah ein schlechtes Gewissen.

Auf manche adelige Jünglinge mochte dieses Gerücht wohl auch zutreffen, doch Mael war da eben anders. Denn er war in diesem Punkt ziemlich stur und wollte erst auf den Richtigen warten, um mit diesem diesen besonderen Moment zu teilen. Und er wusste, dass Korbinian derjenige war, mit dem er dies teilen und erleben wollte. Aber ob sie sich noch Zeit ließen oder nicht, war ihm gleich, das wollte er dem Spielmann überlassen, was er ihm auch mitteilte. Glücklich lächelte er bei Korbinians Worten und nickte.

Dieser lächelte ihn an, küsste Mael erneut verlangend. Seine Finger glitten durch das lange, helle Haar. Sollte er? Oder lieber nicht? "Ich soll dir wirklich die Unschuld rauben?" Diese Tatsache machte ihn doch ein wenig unsicher. Immerhin war das erste Mal etwas Besonderes und man wollte doch gerne einen Partner, der einen gut durch die Sache führen konnte. So ganz traute er sich das nicht zu.

Mael erwiderte das Lächeln voller Zuneigung, ließ sich nur zu gerne von dem hübschen Spielmann küssen, weshalb sich seine Arme sogleich wieder besitzergreifend um diesen schlangen. Doch als er dessen Worte vernahm, sah er ihm tief in die Augen, lächelte wieder liebevoll, strich diesem über die Wange. "So wie du es sagst hört es sich irgendwie nicht so schön an... Wir können ja noch warten, vielleicht soll es einfach noch nicht sein?" Er war unsicher, wusste nicht so recht, wie er sich verhalten sollte. Und er nahm an, dass es Korbinian grade nicht besser ging.

Er senkte kurz den Blick, strich Mael weiter sanft über das Haar. "Das erste Mal ist meist nicht so schön. Das ist wie alles im Leben: man muss es erst lernen..." Korbinian lächelte ihn liebevoll an. "Und ich will wirklich nichts tun, das dir nicht gefällt oder dir gar Schmerz zufügt..." So sehr es ihn auch nach seinem Geliebten verlangte, dafür musste er wohl erst mal noch ein wenig Mut ansammeln.

Der Adelige kuschelte sich ein wenig an seinen Liebsten heran, schenkte diesem erneut ein liebevolles Lächeln, strich ihm kurz über den Arm. "Ja, das habe ich schon gehört, aber solang du dies mit mir machst, nehme ich das gern in Kauf. Und ich bin mir sicher, dass es schön werden wird, aber vielleicht ist es jetzt einfach noch zu früh... Immerhin haben wir ja erst vor Kurzem so richtig zueinandergefunden..."

Korbinian nickte zu Maels Worten. "Lass uns warten. Wir finden schon den richtigen Zeitpunkt dafür." Er gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Im Moment war er auch sehr zufrieden damit, einfach nur bei ihm zu liegen. Und das Wissen, dass dieser hübsche junge Mann noch so unberührt war, ließ ihn innerlich auch ein bisschen lächeln. So würde er, in gewisser Weise, nur ihm allein gehören...

Er zog Korbinian noch ein wenig fester an sich, sofern dies überhaupt noch möglich war, als wolle er sich vergewissern, dass der andere Mann auch hierbleiben und nicht einfach wieder verschwinden würde. Denn jetzt wo sie einander ihre Liebe offengelegt hatten, wollte er den Musiker noch weniger missen als zuvor. Der Kuss ließ ihn zufrieden lächeln: Er fühlte sich einfach nur wohl.

Dass Mael ihn so festhielt, gefiel ihm doch sehr. Das gab ihm das Gefühl, wirklich gewollt zu sein. Zufrieden schloss Korbinian die Augen und lächelte still in sich hinein. Er könnte nicht glücklicher sein als jetzt in diesem Moment. Er legte die Arme um den anderen Mann und lehnte den Kopf gegen dessen Haar.

Stumm beobachtete er Korbinian, doch dessen zufriedene Haltung und der selige Gesichtsausdruck machten ihn glücklich. Er hätte nie gedacht, dass er mal jemanden zum Lächeln bringen würde... Aber seit er den Spielmann kannte, war ihm klar geworden, dass er wohl noch so manche überraschende Seite an sich entdecken würde. Der Andere tat ihm einfach nur gut...

Der Spielmann war gerade ein wenig eingelullt von diesem glückseligen Gefühl, von der Wärme und dem inzwischen so vertrauten Duft seines Liebsten. Sanft streichelte er Mael den Rücken, wobei seine Finger mehr als einmal die Linie seiner Wirbelsäule nachzeichneten. Hier wollte er bleiben...

Mael dämmerte langsam weg, da es gerade eine so wunderbar entspannte Atmosphäre war und es ohnehin schon später Abend war. So zog er die Decke über sie, kuschelte sich gegen Korbinian und war bald darauf fest eingeschlafen.

Auch Korbinian kuschelte ich in die angenehme Wärme des Bettes, ganz dicht neben Mael. Ein paar Minuten lang betrachtete er diesen still, fast andächtig, bevor ihm endgültig die Augen zufielen. Wenn er morgen nur nicht wieder so schnell fort müsste... Mit diesem Gedanken schlief er ein, um erst in den frühen Morgenstunden wieder zu erwachen.



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