Zum Inhalt der Seite

Hdl und Afk - Freundschaft durch die Hintertür

PartnerFF mit freakontour (myff.de)
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 1 - Julien POV

Mit einem ungeschickten Schritt versuchte ich der Wand von Bücherstapeln vor mir auszuweichen.

Die Mühe war zwecklos.

Meine Schultasche blieb an einem Buch hängen und ich erlebte live den DominoDay vor mir. Drei Stapel fielen dramatisch ineinander und ließen eine dicke Staubwolke entstehen, die mich zum Husten brachte. Das hatte ich mal wieder prima hinbekommen.

Bückend hob ich zwei Bücher auf und versuchte diese wieder aufzustapeln, bevor ein Mitarbeiter kam und nachschaute, was passiert war. Der stechende Geruch von Staub brannte in meiner Nase und zwang mich zum Niesen. Angestrengt hielt ich dagegen an. Nur schnell wieder alles einsortieren, dachte ich mir, was musste ich auch so verdammt tollpatschig sein?

Ein verärgertes Räuspern ließ mich zusammenzucken: „Alles in Ordnung?“, erklang es hinter mir.

Ich musste nicht mal das Gesicht sehen, um zu wissen, dass das Interesse an meinem Wohlergehen mehr als nur geheuchelt war. „Alles bestens!“, erwiderte ich und drehte mich dabei panisch um.

Hätte ich das doch lieber gelassen.

Die oberen Bücher der zwei Stapel auf der gegenüberliegenden Seite des Chaos fielen auf den Boden und ein dünnes Buch schleifte sogar an dem Bein der Mitarbeiterin vorbei. Schnell fügte ich hinzu: „I- Ich räum das alles wieder auf, kein Problem…“, und hob meine Hände schützend vor meinen Brustkorb. Ich spürte die Dolche förmlich, die sie mir in Gedanken in den Körper rammte.

Zur Sicherheit, um nicht noch mehr Bücher umzuschmeißen, legte ich meine Schultasche ab und begann wieder damit die Bücher aufzusammeln. „Lassen sie ruhig“, sprach die Mitarbeiterin gezwungen höflich: „Ich mach das schon…“, nuschelte sie verärgert leiser und nahm mir grob die Bücher aus der Hand. Unsicher stand ich noch ein paar Sekunden da, ehe ich mir meine Tasche wieder umhängte, meinen gewünschten Manga aus dem Regal nahm und, besonders darauf bedacht nichts mehr umzustoßen, zügig zur Kasse ging. Hoffentlich begegnete ich der Mitarbeiterin nicht so schnell wieder…

Mir fiel vor der Kasse auf, dass ich beobachtet wurde. Zwei Mädchen tuschelten angeregt über einen wohl sehr interessanten Artikel einer Zeitschrift und schauten immer wieder zu mir rüber, nur um ihren Blick wieder schnell zu senken, sobald mein Blick ihren traf. Ein wenig verwirrt schaute ich mir das Spektakel an, bis ich dran kam und bezahlte.

Während ich meinen Geldbeutel wieder in die Hosentasche verstaute, sah ich zu den Mädchen und zwinkerte ihnen zu, ehe ich den Weg nach Hause einschlug. Die Röte, die sich in den Gesicht der beiden bildete, blieb mir nicht verborgen und zauberte auf meinem Gesicht ein selbstsicheres Lächeln.
 

Zu Hause angekommen wurde ich von meiner kleinen Schwester quietschend begrüßt. „Julien, Julien!“, quiekte sie: „Du hast versprochen heute mit mir Wii zu spielen!“.

Innerlich seufzte ich frustriert auf. Jeden Tag, wenn ich von der Schule nach Hause kam, wollte sie, dass ich mit ihr Wii spielte. Ich konnte den September kaum erwarten, da würde auch für sie die Schule beginnen. Dann hätte sie Hausaufgaben auf und Schulfreunde, die mit ihr Wii spielen würden. Schulfreunde, die sie nicht wie ihre jetzigen Freunde schikanieren würde. Das hoffte ich zumindest.

Meine kleine Schwester konnte ein richtig kleiner Teufel werden, wenn sie nicht bekam, wonach sie verlangte. Meine Mutter und ich hatten aber schon so unsere Wege gefunden, wie wir sie wieder zum Engel machten. Na ja, sie zumindest zum Schweigen brachten. Papa stellte sich da schon ein wenig dümmer an.

„Kimi-Schatz, jetzt lass deinen Bruder doch wenigstens etwas essen bevor du ihn zum Spielen versklavst.“, hörte ich die Stimme meines Vaters aus der Küche rufen. Das Gesicht der Kleinen verfinsterte sich. Als sie den Sinn des Satzes jedoch verstand, hellte sich ihr Gesicht schlagartig wieder auf: „Ist gut! Ich gebe dir aber nur 10 Minuten!“, flötete sie munter und verschwand ins Wohnzimmer. Jetzt würde ich sie erst recht warten lassen, dachte ich. Einfach so, weil es Spaß machte, sie zu ärgern.

Ich ging in die Küche. Dem Satz nach zu beurteilten, hatte mein Vater bestimmt wieder gekocht.

Mein Vater kochte äußerst selten, aber wenn er es tat, bekam die Familie nie genug davon. Aus ihm hätte ein richtig guter Sternekoch werden können- wäre er nicht so faul. Ich gab ein begrüßendes Geräusch von mir, um auf mich aufmerksam zu machen und setzte mich an den Esstisch.

Während mein Vater das Essen aufwärmte schaute er meine Mutter verliebt an, die seinen Blick erwiderte. Dabei goss sie ihren kleinen Wintergarten. Ich fragte mich, wie lange sie schon so da stand. Es war vorhersehbar was nun folgen würde.

„Hoppla!“, sagte meine Mutter unschuldig, als sie ihre Aufmerksamkeit wieder den Pflanzen schenkte. Die Pflanze mitsamt Untertopf stand unter Wasser. Innerlich wettete ich mit mir selbst, ob die Pflanze dies überleben würde.

Amüsiert schaute ich meiner Mutter dabei zu, wie sie in Panik den Topf ein wenig senkte, damit das Wasser raus fließen konnte. Ihre Augen weiteten sich schockiert, als sie bemerkte, dass sie somit den Rest des Gartens unter Wasser legte.

Ohne auf zuschauen streckte mein Vater mit einem amüsierten Grinsen ihr einen Lappen entgegen. Ich tat mich schwer nicht laut aufzulachen. Hektisch nahm sie den Lappen um zu retten, was zu retten war.

Meine Mutter war ein richtiger Tollpatsch, wenn sie in der Nähe von Papa war. Die beiden waren noch nach 20 Jahren Ehe wie am ersten Hochzeitstag ineinander verliebt. Und das zeigten sie auch der ganzen Welt, ohne Erbarmen.

Deswegen durfte auch Niemand mit zu mir nach Hause. Außer mein bester Kumpel, der kannte ihr Benehmen schon seit er denken konnte. Er fand es mittlerweile süß und romantisch, meine Wenigkeit immer noch absolut peinlich. Seine Meinung früher fand ich besser. Damals fanden wir es beide eklig, wenn sich die beiden verliebt in die Augen schauten, nur um sich dann leidenschaftlich zu küssen.

Mein Vater stellte mein Mittagessen vor mir auf den Tisch und fing dann an seiner Frau zu helfen. Ich aß schnell auf und schlich mich in mein Zimmer. Mir war bewusst, sobald die beiden das Wasser beseitigt hätten, würden sie mich über meinen Tag ausquetschen. Das galt zu vermeiden. Ich machte meinen PC an.

Früher oder später würde meine Schwester sowieso auftauchen…
 

---

Eigentlich sollte das auch ein Prolog werden. Wie ihr sieht, ist das dann wohl doch n bisschen länger geworden und somit eben das erste Kapitel ;o



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück