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Torn

von

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Pläne

Sasuke lehnte an der Eingangstür und seine Mundwinkel deuteten ein leichtes Lächeln an. Die Tür war zwar bereits geschlossen gewesen, doch er hatte Kakashis Worte deutlich gehört. Und sie bedeuteten ihm sehr viel. Sie bewiesen, dass da noch jemand war, dem es nicht egal war, wie es ihm ging. Und obwohl Sasuke sich immer hart gab, wusste er die Sorge zu schätzen. Aber es war, wie es war: Das alles ging sie einfach nichts an. Niemanden. Das war sein Problem. Er musste stark sein und allein damit zurechtkommen. Für Itachi wäre sicher sowieso alles kein Problem gewesen. Zähneknirschend ging Sasuke ins Wohnzimmer. Er hatte noch zu meditieren, um das nötige Chakra wieder aufzubauen.
 

~*~
 

Heute war eine große Ausnahme, denn das Training begann pünktlich. Warum? Weil Kakashi pünktlich war. Und warum war er pünktlich? Weil der Jounin sich geschworen hatte, seine Kameraden nie wieder im Stich zu lassen. Dafür ließ er sogar seinen morgendlichen Besuch bei seinem alten Team ausfallen. Denn er hatte einen Plan und das war, sein Team zu schinden, bis sie nicht mehr konnten. Manch einer würde sich wundern, was das mit helfen zu tun hatte, aber Kakashi war clever und seine Taktiken nicht unbedingt unkompliziert, dafür aber umso genialer. Er hatte gestern Nacht gesehen, um wie viel verschlossener Sasuke war. Er würde wonmöglich noch nicht einmal Hilfe annehmen, wenn sein Leben davon abhinge. Er würde auch nicht auf irgendwelche Fragen antworten, völlig egal, was Kakashi unternehmen würde. Und er hatte vollkommen das realistische Maß verloren, was er sich zutrauen konnte, soviel war gestern klar geworden. Also musste der Jounin zu anderen Methoden greifen.
 

Gestern war ihm eine Idee gekommen, was Sasukes Problem sein könnte. Oder vielleicht auch nur ein Teil davon. Wenn er seine Beobachtungen zusammenhängend betrachtete, ergab sogar alles einen Sinn. Sasuke hatte bereits bei Orochimaru nur sehr unregelmäßig geschlafen. Das hatte er sicher getan, um sich nicht angreifbar zu machen, aber damit schwächte er sich auf die Dauer auch, also musste mehr dahinter stecken, was ihm dieses Risiko wert war. Und Sasuke war sich der Konsequenzen bewusst, sicher war er mit seinem Schlafentzug schon einmal zu weit gegangen. Das reimte sich Kakashi aus den Bemerkungen von gestern zusammen, von wegen Sasuke wüsste, wo seine Grenzen liegen. Dann war da noch die Angst, die Tsunade in Sasukes Augen gesehen hatte, als sie ihm gedroht hatte, ihn in einen Schlafzustand zu versetzen. Wenn Sasuke nur misstrauisch wäre, dass er im Schlaf angegriffen würde, hätte er diese Angst nicht gezeigt, höchstwahrscheinlich nicht einmal gehabt. Dafür war er zu sehr ernsthafter Ninja. Er wusste, dass er jederzeit sterben konnte. Davor hatte er sicher keine Angst. Er fürchtete etwas anderes. Und was Sasuke schon immer penibel versteckt hatte, als Schwäche ansah, möglicherweise sogar fürchtete, waren Gefühle. Außerdem war sein Argument gewesen, es ginge andere nichts an. Es musste etwas Privates sein. Etwas Emotionales.
 

Dann war da noch Sasukes Frage gewesen. Nachdem er aufgewacht war, hatte er Kakashi direkt gefragt, wie lange dieser schon vor seiner Zelle gesessen hatte. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich Kakashi zwar gewundert, aber sich nichts weiter dabei gedacht. Aber möglicherweise hatte Sasuke indirekt nach der Dauer seines Schlafes fragen wollen. Kakashi hatte ihm auf diese Frage ja auch gleich diese Antwort gegeben. Und dass Sasuke sich für die Dauer seines Schlafes interessierte, konnte nicht viele Gründe haben. Wenn er nur abschätzen wollte, wie viel er sich schon hatte erholen können, hätte er das selbst merken können. Es gab aber noch etwas Zeitrelevantes beim Schlafen und das waren Traumphasen. Nach etwa drei Stunden Schlaf begann die erste. Dann, wenn das Gehirn Entspannung suchte und das Unterbewusstsein aktiv wurde. Und vielleicht wurde Sasuke von eben diesem gequält. Albträume. Aber warum verzichtete er deswegen so radikal auf Schlaf? Er musste es doch gewohnt sein. Kakashi hatte Sasuke schon ein paar Mal bei Missionen dabei erwischt, wie er sich im Schlaf hin- und hergewälzt hatte. Manchmal hatte er auch ein, zwei Wörter vor sich hingemurmelt, daher wusste Kakashi sicher, wovon er da geträumt hatte. Dem Massaker. Aber damals hatte er nicht solche Spielchen getrieben. Was war da noch?
 

Genau das wollte Kakashi herausfinden. Er würde sein Team für die verbleibende Woche so schlauchen, dass sie sich wünschen würden, einfach nur ins Bett zu fallen. Und danach würde er die Hokage um eine extralange, nicht so gefährliche Mission bitten, so konnte Sasuke ihm nachts nicht entkommen. Tsunade würde sicher mitspielen. Kakashi konnte Sasuke ja nicht jede Nacht im Viertel besuchen und die ganze Nacht über ihn wachen, um zu sehen, ob sein Verdacht sich bestätigte. Kakashi brauchte nämlich dummerweise auch ein bisschen Schlaf. Hoffentlich hatte Sasuke seine Angewohnheit, im Schlaf zu sprechen, noch nicht abgelegt.
 

Naruto und Sakura waren unfähig, ihr Erstaunen in Worte zu fassen. Sie starrten Kakashi einfach nur mit offenen Mündern an. Noch nie während ihres gemeinsamen Trainings war der Jounin pünktlich gekommen und nun stand er hier. Sogar fünf Minuten zu früh. Sasuke warf seinem Sensei einen forschenden Seitenblick zu und wandte sich dann ganz ab, um wie üblich sein Schwert am Rand abzulegen. Ich hätte mir denken können, dass du misstrauisch wirst. Immerhin hab ich dir gegenüber den Grund für mein Zuspätkommen angedeutet. Als Sasuke wieder neben seinen beiden Teamkameraden stand, begann Kakashi, ihnen das anstehende Training zu erklären.
 

"Gestern habt ihr gegeneinander gekämpft und ich habe gesehen, dass ihr euch gut aufeinander einstellen könnt. Darum will ich euch heute eine neue Technik beibrin-"
 

"Endlich! Was ist es? Ist es stärker als das Rasengan? Wie-"
 

"Wenn du mich mal aussprechen lassen würdest, hätte ich euch sagen können, dass es eine Schildtechnik ist." Naruto sah enttäuscht aus. Das klang nicht sehr spektakulär. Auch Sasuke schien nicht sonderlich begeistert zu sein.
 

"So wie es klingt, ist es eine rein defensive Technik", meinte Sakura nachdenklich. Kakashi strahlte nur euphorisch.
 

"Richtig, aber sie kann sehr nützlich werden. Je nach Intensität des Schildes könnt ihr sogar Felsbrocken abwehren, was mit Kunai ja nicht geht. Außerdem können mehrere Schilde bei entsprechender Zusammenarbeit zu einer vollständigen Barriere kombiniert werden. Daher ist eine gute Zusammenarbeit extrem wichtig. Wir werden uns langsam hocharbeiten."
 

"Wozu sollte man eine Schildtechnik lernen, wenn man einfach ausweichen kann?", fragte Sasuke zweifelnd.
 

"Du meinst, weil du das Shunshin no Jutsu beherrschst? Auch das kann man binden. Und wenn du an einem Ort feststeckst, kannst du schlecht ausweichen."
 

"Mir ist bisher kein Gegner untergekommen, der das Jutsu binden konnte. Es scheint mir nicht lohnenswert, ein Jutsu zu lernen, das nur in wenigen Spezialfällen nützlich ist."
 

"Dann sieh es als Unterstützung für dein Team an. Sollte es wirklich einmal nötig sein, eine Barriere zu erschaffen und aufrechtzuerhalten, werden wir alles verfügbare Chakra brauchen."
 

"Hn. Also formt man ein Schild aus Chakra?", fragte der Uchiha.
 

"Richtig, mein miesgelaunter Schüler. Du leitest Chakra in die Hände und dann formst du es", antwortete Kakashi. Dir dürfte es ja nicht schwerfallen, denn wie ich gestern gesehen habe, kannst du bereits Elementechakra formen. "Naruto dürfte darin etwas Vorsprung haben, er kann immerhin mit seinem Rasengan Chakra zu einer Kugel formen." Kakashi war gespannt, ob Sasuke jetzt etwas über seine Chidoriformveränderungen sagen würde, doch dieser blieb stumm. Dafür äußerte Sakura ihre Gedanken.
 

"Aber muss man dann nicht ständig neues Chakra zuführen, um diesen Schild aufrecht zu erhalten?"
 

"Ja, deshalb ist es sehr wichtig, präzises Timing zu entwickeln, sodass ihr den Schild kurz vor dem Aufprall erst formt und dann gleich wieder auflöst. Das investierte Chakra ist dann natürlich weg. Außerdem müsst ihr einschätzen können, wie stark der Schild sein muss. Nehmt ihr zu wenig Chakra, kommt das Geschoss einfach durch. Zu viel Chakra nützt nichts, es wäre nur verschwendet. Im schlimmsten Fall könntet ihr euch sogar selbst verletzen." Naruto dachte an sein schmerzvolles Rasengantraining zurück und verzog kurz das Gesicht.
 

"Kann man damit auch Waffen abwehren, Sensei?"
 

"Ja, Naruto. Aber nur, falls dir die Kunai ausgehen, denn dafür muss der Schild besonders dick sein. Du kannst es dir vielleicht leisten, aber du solltest immer versuchen, kein Chakra zu verschwenden." Sasuke sah Kakashi skeptisch an, sagte aber nichts. Die ganze Übung klang für ihn nach Chakraverschwendung. Warum fing Kakashi urplötzlich mit defensiven Techniken an? Lange Zeit zum Grübeln ließ dieser seinen Schülern nicht.
 

"Ich werde euch die Technik jetzt mal zeigen. Passt gut auf. Zuerst sammelt ihr Chakra in der Hand und dann formt ihr es. Dann müsst ihr konstant Chakra in den Schild leiten, damit er nicht verschwindet." Während er es erklärte, hob Kakashi die Arme auf Brusthöhe und richtete die bereits blau leuchtenden Handflächen nach außen, sodass sie von ihm wegzeigten. Das Chakra streckte sich schließlich und als Kakashi ihn nur noch aufrechterhielt und nicht weiter formte, hatte der Schild eine ovale Form angenommen.
 

"Naruto, such dir einen Stein und wirf ihn auf mich." Der Blondschopf tat, wie ihm geheißen. Der Stein prallte am Schild ab.
 

"Sakura, ein Kunai." Die Kunoichi nahm sich eines und warf es auf ihren Sensei. Auch das Kunai prallte ab. Sasuke blickte plötzlich sehr nachdenklich drein.
 

"Ihr werdet erst einmal nur versuchen, den Schild zu formen." Naruto, Sakura und Sasuke nahmen etwas Abstand zu einander und versuchten, das Chakra in ihren Händen zu formen. Sakura hatte nach kurzer Zeit einen kleinen Schild geformt, als sie plötzlich neben sich ein intensives blaues Leuchten wahrnahm.
 

"Naruto, nicht so viel Chakra, du willst doch keine Lawine abwehren, sondern nur einen Schild formen!" Nach etwa einer Stunde beherrschten alle drei einen Schild.
 

"Jetzt werden wir mit Geschossen üben. Zum Anfang nehmen wir Matsch, damit ihr euch nicht verletzt", sagte Kakashi. Die vier begaben sich zum Fluss und positionierten sich an dessen Ufer.
 

"Naruto, Sasuke, damit wir effektiver üben können, werdet ihr jeder einen Schattendoppelgänger erschaffen und die werden mit euch trainieren. Naruto bekommt Sasukes und Sasuke Narutos. Ich trainiere mit Sakura, weil sie nicht soviel Chakra hat wie ihr beiden." Und schon ging das Training los, welches das Potential hatte, in eine Schlacht auszuarten. Es konnte schließlich nichts Gutes dabei rauskommen, wenn der Chaosninja die offizielle Erlaubnis bekam, den Uchiha mit Dreck zu bewerfen. Und tatsächlich, der Doppelgänger Narutos fing an zu grinsen und warf den Matsch, noch bevor Sasuke den Schild überhaupt formen konnte. Dieser war so konzentriert darauf, das Chakra zu formen, dass er nicht mehr rechtzeitig ausweichen konnte und den Schlamm voll ins Gesicht bekam. Er zog eine Augenbraue hoch und sah Naruto abschätzig an.
 

"Willst du trainieren oder spielen, Usuratonkachi?" Narutos Doppelgänger war enttäuscht, dass Sasuke nicht auf die Provokation ansprang und stattdessen zum Fluss ging, um sich das Gesicht zu waschen. Es war ja nicht so, dass er Sasuke einfach nur ärgern wollte. Naruto, und damit auch sein Doppelgänger, wollte den Uchiha aus seiner ihn stets umgebenden Schale holen. Er hatte nicht das Gefühl, dass sie sich noch wie Freunde verhielten und das schmerzte. Sasuke war einfach zu reserviert gegenüber Team 7. Es war, als ob er sie als Feinde betrachtete, denen er keine Schwäche offenbaren durfte, damit sie ihn nicht verrieten. Naruto wollte Sasuke nicht verlieren, wo er doch genau vor ihm stand. Und da Wut schon immer die Emotion war, der Sasuke am ehesten freien Lauf ließ, wollte er sich vorerst darauf konzentrieren, Sasuke ein bisschen zu provozieren. Der Bunshin nahm sich also vor, dasselbe noch einmal zu versuchen, aber mit einem noch größeren Matschklumpen. Er begann bereits wieder, über seinen Plan zu grinsen.
 

Dabei entging ihm allerdings, dass der Uchiha seine Hände zu Fäusten geballt hatte. Matsch im Gesicht war eine Demütigung, die er sich nicht unbedingt gefallen lassen wollte. Äußerlich ruhig ging er zurück an seinen Platz und forderte den Schattendoppelgänger auf, einen weiteren Matschball zu werfen. Bevor dieser jedoch erneut sein Gesicht treffen konnte, setzte er das Kawarimi no Jutsu ein und plötzlich stand an seiner Stelle der ahnungslose Naruto. Dieser hatte keine Zeit mehr zum Reagieren und stand kurz darauf ebenso mit einem Matschgesicht da.
 

"Teme, was soll das, ich hab dir gar nichts getan!!!"
 

"Hn. Ob du oder dein Schattendoppelgänger, ihr habt denselben Geist. Da wende ich mich lieber an die Quelle."
 

"Na warte!", schrie Naruto und wollte sich auf sein Opfer stürzen, als er wurde von Kakashi unterbrochen wurde.
 

"Naruto, reiß dich mal zusammen, immerhin hat dein Schattendoppelgänger angefangen. Und Sasuke, von dir hätte ich solche Kindereien nicht erwartet", rügte der Jounin. Innerlich war er Naruto aber dankbar und froh, dass Sasuke sich noch aus der Reserve locken ließ. Da war immer noch ein Stück des alten Sasuke in ihm, fragte sich nur, wie viel. Beide Jungs knurrten und setzten ihr Training fort. Als es endlich dämmerte, erklärte Kakashi das Training für beendet und ließ seine drei Schüler allein. Diese liefen zu Ichiraku, um sich dort über die neue Technik zu unterhalten.
 

"Mann, diese Technik ist ganz schön anstrengend. Ich fühl mich richtig ausgelaugt. Den ganzen Tag hat er uns Chakra formen lassen", meinte Sakura.
 

"Ja, und außerdem ist die Technik gar nicht so toll. Ich finde sie langweilig", maulte Naruto. Sasuke starrte nachdenklich in seine Schüssel.
 

"Hat euch Kakashi in den letzten Jahren viele defensive Techniken beigebracht?" Die beiden anderen verneinten.
 

"Wieso fragst du?", sagte Sakura.
 

"Ich wundere mich, warum er ausgerechnet jetzt damit anfängt", antwortete Sasuke ruhig, legte Geld auf den Tisch und ging. Auf dem Tresen stand noch immer seine unangetastete Portion Miso-Ramen, die Naruto für ihn mitbestellt hatte.
 

"Der könnte auch mal ein bisschen geselliger werden", murmelte Naruto und erntete einen amüsierten Blick von Sakura.
 

~*~
 

Kakashi war seinen Schülern ein Stück gefolgt, um zu hören, was sie von der neuen Technik hielten und ob sie Verdacht geschöpft hatten. Er hoffte nicht, denn es war offensichtlich gewesen, dass zumindest Sasuke sich gewundert hatte. Aber das war ja zu erwarten gewesen. Er ließ den dreien ein bisschen Zeit und begab sich kurz zu seinem Stammplatz. Nach etwa einer Stunde schlich er zu der Lichtung, auf der Sasuke gestern trainiert hatte. Er war gespannt, ob dieser nach dem anstrengenden Tag noch einmal so ein wahnwitziges Training abhalten würde. Und er wurde nicht enttäuscht. Schon außer Sichtweite konnte er zwei Chakraquellen spüren. Was macht der Kerl denn schon wieder? Kakashi war ein bisschen sauer, dass Sasuke so leichtsinnig war. Durch seinen Schlafverzicht würde er das ganze verbrauchte Chakra nicht wiederaufbauen können und die Erschöpfung würde auch nur zu geringen Teilen weichen. Damit war er nicht voll einsatzfähig und eine leichte Beute. Hier allein im Wald zu trainieren, wenn auch innerhalb von Konohas Dorfmauern, war gefährlich.
 

Kakashi ging noch ein paar Meter heran und versteckte sich hinter einem Baum. Dass Sasuke seine Präsenz überhaupt nicht wahrnahm, wunderte ihn. Fühlte er sich hier so sicher? Anscheinend, denn er schien sehr in sein Training vertieft zu sein. Heute hatte er nur einen Klon beschworen und Kakashi hätte sich fast gefreut, hätte er nicht gespürt, dass in dem Kunai des Klons Chakra enthalten war. Also musste Sasuke ihm wieder sehr viel Chakra gegeben haben. Diesmal hatte auch Sasuke Chakra in seinem Kunai. Kakashi fragte sich gerade, warum er nicht sein Schwert benutzte, als er etwas noch Interessanteres sah: Sasuke hatte sich die Augen verbunden. Und augenscheinlich kämpfte er nicht zum ersten Mal blind, denn er bewegte sich geschickt und konnte rechtzeitig ausweichen. Schon wieder wich er nur aus. Warum sollte er mit seiner Waffe nur verteidigen? Kakashi schaute sich den Tanz der beiden Kämpfer eine Weile an, bis plötzlich die Klinge des Doppelgängers etwas intensiver zu Leuchten begann. Der Bunshin holte Schwung, schnitt durch Sasukes zur Abwehr erhobenes Kunai und erwischte ihn am rechten Oberarm. Sasuke löste sich in Flammen auf und tauchte am anderen Ende der Lichtung wieder auf. Glücklicherweise nicht an dem Ende, an welchem sein unbemerkter Zuschauer sich befand.
 

Kakashi nutzte die Pause, um sich zu wundern. Sicher hatten beide Elementechakra verwendet, normales Chakra wäre sinnlos gewesen. Wie konnte eine mit Blitzchakra geladene Waffe eine andere Waffe durchtrennen, die mit demselben Chakra aufgeladen war? Es sei denn, Sasuke hatte normales Chakra verwendet und zu wenig davon. Er trainierte wahrscheinlich den Schild, nur eben auf seiner Waffe. Sasuke wusste sicher, dass Blitzchakra Windchakra unterlegen war. Würde ein Windnutzer die Waffe gegen sein Kusanagi erheben, wenn es nur mit Blitzchakra geladen war, wäre es dem Untergang geweiht. Deshalb benutzte Sasuke vermutlich heute ein Kunai, damit sein Schwert beim Training nicht zerstört wurde. Dieses Schwert musste wirklich etwas Besonderes sein, wenn er extra dafür diese Technik trainierte. Wie es aussah, konnte Sasuke den Schild aber noch nicht hundertprozentig einschätzen und deshalb konnte sein Gegner einen Treffer landen. Dieser Gegner stürmte gerade auf Sasuke zu, der seine Hand zum Mund führte und dem Schattendoppelgänger eine Feuerkugel entgegenspuckte. Der Bunshin wich aus und hob seine Waffe erneut, um von einer Blitzklinge aufgespießt zu werden. Diesmal ging Sasuke allerdings nicht zu Boden, als sein Doppelgänger sich auflöste. Stattdessen hielt er sich seine Wunde, aus der das Blut in dünnen Rinnsalen schon bis zum Handgelenk geflossen war und langsam die dort befindliche Bandage durchtränkte.
 

Kakashi fand, dass es der passende Zeitpunkt zum Verschwinden war, denn den Weg ins Krankenhaus fand Sasuke sicher allein. Es ging dem Jounin um Wichtigeres als eine Schnittverletzung und deswegen durfte er bei seinen Beobachtungen nicht entdeckt werden. Sasuke würde sonst nur zu vorsichtig werden. Aber Kakashi konnte auch nicht aufhören, dieses nächtliche Training zu beobachten, denn offensichtlich hielt sein Schüler sich nur hier überhaupt nicht zurück und momentan brauchte Kakashi jeden Hinweis, den er kriegen konnte. Anscheinend hatte Sasuke noch zu viel Energie übrig, wenn er sein Training immer noch so intensiv, wenn auch kurz, betreiben konnte. Dann musste Kakashi eben Mittel und Wege finden, um ihn an seine äußersten Grenzen zu treiben...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  n-ani
2012-03-28T20:05:03+00:00 28.03.2012 22:05
hi ^^
Schlauer alter Kakashi XD
Ich bin gespannt ob du seinen Plan aufgehen lässt, oder ob Sasuke vorher raus findet was los ist.
Auf jeden Fall wird es interessant.
Also bis dann ^-^





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