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Tequila, Baby!

AxU? oder UxR?
von

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Absinthe

Absinth wird nicht pur getrunken, sondern mit Wasser verdünnt. Die verschiedenen Trinkrituale, die sich rund um den Absinth entwickelt haben, werden Schweizer Trinkweise, Tschechisches oder Feuerritual und Französisches Trinkritual genannt. Ihnen allen ist eigen, dass der Absinth im Verhältnis zwischen 1:1 bis 1:5 mit Eiswasser vermischt wird.
 

Das Feuerritual, auch tschechische Trinkweise genannt, wurde in den 1990er Jahren von tschechischen Absinthproduzenten entwickelt, um den Genuss des Getränks attraktiver zu machen. Dazu werden ein bis zwei mit Absinth getränkte Würfelzucker auf einen Absinthlöffel gelegt und angezündet. Sobald der Zucker karamellisiert und Blasen wirft, werden die Flammen gelöscht und der Zucker erst dann in den Absinth gegeben. Geraten noch brennende Zuckerstücke in das Glas, besteht die Gefahr, dass sich der darin befindliche Absinth entzündet.
 

Aoi drückte die Klingel. Ruki stand neben ihm und tappte mit dem Fuss ungeduldig, weil Reita mal wieder eine Ewigkeit brauchte, um zu öffnen.

„Was schenkst du ihm?“, fragte der Kleinere.

Aoi schmunzelte unbestimmt und blieb eine Antwort schuldig. „Du?“

Ruki hob die Augenbraue und sah ihn prüfend an, aber da ging auch schon die Tür auf.

„Leute, endlich! Wir sind schon am Verdursten!“, blaffte Reita, grinste sein schiefes Reita-Grinsen und stützte sich am Türrahmen ab. Sein Blick wanderte Aois Arm runter zu den Getränken.

„Sollte ja reichen…wo ist die Überraschung, von der du gesprochen hast, Rukilein?“

Ruki knurrte. „Nenn mich noch einmal so und ich überlegs mir!“

„Na, das Kätzchen ist heute nicht in Stimmung.“ Reita machte ihnen mit einem Grinsen Platz. Ruki drängte sich sofort an ihm vorbei und Aoi folgte ihm.
 

Ruki verkrümelte sich gleich mit Reita in die Küche, um den Rest vorzubereiten und Aoi setzte sich zu Kai und Uruha ins Wohnzimmer. Der Blonde sass apathisch auf der Couch und Kai schien froh zu sein, gesprächigere Gesellschaft zu bekommen.

„Aoi!“ Er lächelte. Aoi nickte kurz und liess sich im Schneidersitz nieder.

„Duu Aoi…“

„Hmmmh?“

„Also…wegen heute Morgen…“

Aoi runzelte die Stirn. „Heute Morgen…? Ach so! Alice Nine“, Aoi grinste süffisant.

„Die Orgienband, ja was ist damit?“ Aoi wusste schon genau, auf was Kai hinaus wollte, aber er wollte ihn etwas foppen.

„Hmmm ja also…wir haben ja nur…Nao und Hiroto gesehen.“ Aoi nickte auf Kais wartenden Blick.

„Also…glaubst du…“ Kai holte Luft. „Dass…also Saga auch was mit…also…“

Aoi seufzte. „Kai, wieso sagst du Saga nicht einfach, dass du auf ihn stehst, hmm?“

Kai wurde etwas rot. „Weil…na weil er dann denkt, er kann mich einfach haben! So wie er immer alle anderen haben kann!“

Aoi blinzelte verdutzt und lachte dann. „Ah verstehe…du machst dir Sorgen um die Männer, die er vorher hatte, nicht wahr?“

Die Antwort war ein Brummen, ein Abwenden des Blickes und ein knappes Nicken. „Saga hat schon mit hunderten Männern geschlafen…ich hab keine Lust seine Nummer 321 zu sein…“

Der Gitarrist legte den Kopf schief. „Bist du denn einfach eine Nummer…?“

„Klar! Für Saga sind doch alle irgendwie Nummern…Uruha ist die Nummer 75…hat er mir mal gesagt.“ Kai liess den Kopf hängen, während Aoi mit gehobenen Augenbrauen zu Uruha blickte, der gar nicht zuhörte. „Hmm. Schön…ich meine nicht schön aber…wenn er dich lieben würde…meinst du nicht, dass du dann etwas Besonderes wärst? Also die Nummer 1?“

„Ja…meinst du…“ Kai sah ihn mit grossen Augen an. „Ja, aber er liebt mich ja nicht!“

Aoi seufzte schwer. „Wer weiss, wenn…“

„Wer hat Lust was Neues auszuprobieren?“ Ruki kam fett grinsend rein. Aoi und Kai unterbrachen ihre Unterhaltung mit einem aufmunternden Blick auf der einen Seite und einem leichten Nicken auf der anderen.
 

„Was hast du da?“, fragte Uruha nun wacher.

Ruki setzte sich. „Absinth! Sehr verbreitet in Europa.“

Aoi rümpfte die Nase, Reita setzte sich zufrieden hin.

„Absinth? Was ist das? Und was hast du da alles dabei?“ Kai krabbelte näher und betrachtete die Zuckerstücke, die Streichhölzer, das Wasser, ein komisch gebogener Löffel und spezielle Gläser.

„Wir zeigens dir Kai!“, meinte Ruki grinsend und liess Reita etwas von der blassen Flüssigkeit in das Glas leeren. „Und jetzt mit Wasser verdünnen!“ Ruki gab den doppelten Anteil an Wasser hinzu und schwenkte das Glas leicht. „Hmmm, das sollte reichen!“

„Ruki, weisst du auch, was du da tust?“, fragte Aoi zweifelnd. Uruha sass daneben und griff sich die Zuckerwürfel. „Für was sind die da?“

„Keine Sorge Aoi! Ich weiss immer, was ich tue!“ Ruki reichte Uruha den Absinth. „Da Schätzchen!“

Uruha runzelte die Stirn. „Ja, was? Träufle den Absinth über die Zuckerwürfel!“

Der Leadgitarrist sah Ruki an, als wäre er übergeschnappt. Unvermittelt grinste er aber und tat wie ihm geheissen, auch wenn er dabei ein Teil über den Teppich schüttete.

Aoi schüttelte den Kopf. „Ihr habt vielleicht Ideen…“ Er musterte den Löffel. Feine Rillen durchzogen ihn. Für was war der gedacht und was konnte man damit noch alles anstellen…?

„Das reicht!“ Reita nahm Uruha die Würfel ab, legte sie auf den Löffel, den er Aoi entrissen hatte und positionierte den Löffel auf dem Glas.

„Ruki reich mir mal die…“ Ruki legte die Streichhölzer bereits in Reitas Hand. „Danke…“, murmelte er und entzündete eines.
 

Die kleine Flamme flackerte schüchtern in ihrem Kreise und erhellte erst nach und nach ihre Gesichter. Reita schwenkte das Feuerchen unter den Augen aller auf die Süssstoffquadrate und sie fingen rote Flammen.

Mit einem zufriedenen Grinsen pustete Reita das Streichholz aus. Das Feuer leckte am Würfel und verschlang sie kurz ganz, bis sich die ersten Blasen bildeten und es überall nach Karamell roch.

Ruki griff sich das Wasser und goss es darüber, während Reita schon den Löffel wegzog. Der zweite noch brennende Würfel fiel in die grün verfärbte Flüssigkeit und plötzlich schossen Flammen aus dem ganzen Glas.

„Wow!“ Aoi sprang als Erster auf.

„Ruki! Was zum Teufel?!“ Uruha war der Nächste, der zurück sprang und sich in Sicherheit brachte.

„Ah Scheisse!“ Reita verbrannte sich die Finger und als er rückwärts wich, stiess er das Glas um, der Inhalt übergoss sich auf den Teppich und auch dieser hiess das Feuer willkommen.

„Ahhh! Reita! Den Feuerlöscher! SCHNELL!“, schrie Ruki und fuchtelte wild rum.

Kai hatte sich schon auf die Couch zurückgezogen. „Oh! Der Vorhang! Uruha, der Vorhang fängt gleich Feuer!“, jammerte er und zeigte auf das Stück Stoff in der Nähe von Uruha.

Der Gitarrist packte die Längen und hob sie über einen nahen Stuhl. „Uruha!“ Aoi zog den Blonden weg, bevor seine Füsse auch noch Opfer der Flammen wurden. „Reita, verdammt, wo bleibt der Feuerlöscher?!“

„Ich bin ja schon da!“ Ein lautes Zischen und weisser Schaum sprühte über den roten Teppich, bis nirgends mehr Feuer züngelte. Aoi seufzte erleichtert auf.

„Ein Glück! Bevor der…oh!“ Er starrte Ruki an, dessen Beine bis zu den Knien im Schaum steckten.

Aoi presste sich die Hand auf den Mund. „Oh…gott…“ Er prustete los. Ruki blickte bestürzt auf den Teppich und seine Hosen. “Mann Reita! Alles futsch, kannst du denn nicht zielen, du Hornochse?!“

Er schob die Unterlippe vor. Uruha nutzte seine langen Beine, um über den weissen Schaum zu steigen. „Das erste Highlight an deinem Geburtstag!“, kommentierte er und grinste Aoi neben ihm leicht an.
 

Eine Stunde später war Kai wieder von der Couch runter gestiegen, Ruki sass in seinen Boxershorts da, weil seine Hose im Bad trocknete und das Loch im Teppich war mit einer Decke kaschiert worden.

Sie umringten ein paar Flaschen, die meisten leer und lachten in ihrer Runde.

„So, Zeit für…Geschenke!“, rief Kai lachend. Er reichte Reita ein kleines, sehr sorgfältig eingepacktes Paket. Reita grinste erfreut und riss es dann auf wie ein kleiner ungeduldiger Junge.

„Oh wow, Kai! Daran erinnerst du dich? Geil!“ Reita hob den Sichtkarton heraus. „Die goldenen Bassseiten!“ Er fuhr über die dicken Stränge. „Oh und was…?“ Kai lachte leicht. „Naja, ich dachte, du brauchst dann ja auch passende Plektren!“

Vier goldene und abgerundete Dreiecke lagen dabei. Jedes davon trug Reitas Namen. „Danke Kai!“ Reita umarmte den Drummer etwas unbeholfen und legte seine ersten Schätze beiseite. „Ruki!“

Der Kleine aber schüttelte den Kopf und versteckte hinter seinem Rücken das Päckchen, das aussah, als hätte es ein Hund mit zwei linken Pfoten eingepackt und danach noch als Spielzeug verwendet.

„Das kriegst du erst später…am besten, wenn es niemand sieht!“

Uruha versuchte, das Geschenk zu stibitzen. „Och komm Ruki! Sei kein Spielverderber! Was hast du da drin?!“ Ruki schüttelte vehement den Kopf.
 

Aoi schmunzelte. „Uruha du bist dran.“ Uruha seufzte und folgte. Reita nahm das zweite Päckchen entgegen. Es waren einige Alben darin und eine neue Kette von Reitas Lieblingslabel.

Schliesslich war Aoi an der Reihe. Sein Karton war recht schwer.

„Schenkst du mir Steine oder was?“, brummte Reita und zog ihn mühsam vor sich hin. „Wohl kaum…“, antwortete Aoi.

Reita schnitt ihn auf und klappte die Deckel beiseite. „Schnaps!“ War sein erster Kommentar.

„Oho…“ Er nahm die erste Flasche heraus. „Okuhida Vodka! Das lob ich mir!“ Reita lachte rau und stellte sie auf die Seite. Er nahm noch einige Liquide heraus und schliesslich die letzte Flasche.

„T-Tequila?“ Der Bassist runzelte die Stirn. „Ich dachte, du weisst…dass Tequila nicht so mein Lieblingsgetränk ist…?“

„Ach, echt?“ Aoi tat überrascht. Er hatte es gewusst, selbstverständlich. Aber er blickte zu Uruha und zwinkerte ihm zu. „Dann machen wir sie doch lieber gleich auf, dann ist sie schnell weg!“, beschloss Aoi, nahm sich die Flasche und entfernte das Verschlussetikett. Reita hob die Augenbrauen.

„Aoi…das ist keine gute Idee…schon vergessen…“ Er warf einen hastigen Blick zu Uruha rüber.

Mit den Schultern zuckend drehte Aoi die Haube auf. „Was denn? Du hast heute schon den Teppich in Brand gesetzt…da passiert nix Schlimmeres mehr! Ruki hol die Gläser bitte!“

Ruki seufzte, zögerte, aber stand schliesslich auf. Er kehrte mit den Gläsern zurück, in die Aoi reichlich einschenkte.
 

Sie stiessen an. „Auf Reita!“

„Der kuschelsüchtigste Machomann mit Nasentanga in ganz Japan!“, grinste Ruki, worauf er ein warnendes Knurren von Reita erntete.

Uruha war der Einzige, der einen Moment zögerte. Aber dann exte er einfach das Glas. Und kippte gleich ein zweites hinterher.

Mit einem Ausdruck, der zeigte, wie bedenklich er das Ganze fand, blickte Kai den Blonden an. Dieser bekam etwas glasige Augen, verlangte aber, dass nachgeschenkt wurde, was Aoi tat.

Der Rhythmusgitarrist beobachtete sein Bandmitglied genauestens. Seine Wangen färbten sich ein kleines Stück rosa und Aoi wusste, Uruha wurde warm. Seine kleinen Grübchen kamen zum Vorschein, als er behutsam lächelte und er schien immer mehr durch sie hindurch zu sehen.
 

Am dritten Glas nippte Uruha gute zehn Minuten lang. Dann war auch das leer.

Reita hatte mindestens genauso viel getrunken, aber er war dem Tequila nicht erlegen.

Uruha seufzte tief. Er schien höchst zufrieden, seine Lider waren halb hinunter geklappt und durch den Spalt beobachtete er müssig die anderen aus seiner Band.

Schliesslich setzte er sich umständlich in den Fersensitz und nach einer weiteren Minute, die er anscheinend mit Nachdenken verbracht hatte, glitt er auf die Knie - warf Aoi einen kurzen Blick zu - und kroch rüber zu Reita.
 

Aoi beobachtete jede kleinste Bewegung. Er wollte Uruhas Handlungen sehen, wollte Reitas Reaktionen sehen, Kais besorgten Blick, Rukis geschockten Ausdruck im Gesicht.

Uruha blieb nicht vor Reita sitzen, nein, er krabbelte auf Reitas Schoss, scheinbar ohne jegliche Hemmungen und schlang die Arme um Reitas Nacken.

Reita war so entsetzt und überrumpelt, dass er erst mal gar nicht reagierte, bis auf dass er Uruha so geschockt wie nur etwas anstarrte. Er sah aus wie ein Tier in der Falle, Aoi hätte fast schmunzeln müssen. Aber er wollte erst sehen, wie es weiterging. Er glaubte nicht daran, dass Reita Uruhas Gefühle erwiderte. Und Reitas Reaktion untermauerte diesen Glauben.
 

Uruha liess sich einen weiteren Moment Zeit, so als ob der Tequila noch weiter in sein Hirn steigen müsste für den nächsten Schritt. Dann beugte er sich vor und legte ihre Lippen aufeinander.

Aoi hätte wissen müssen, dass das kam, aber er war trotzdem überrascht. Doch nicht halb so sehr wie Kai, der laut aufkeuchte und Ruki, der langsam aber sicher sauer wurde. Geschweige denn Reita, der es immer noch nicht fassen konnte, was da gerade abging.

Er hatte Uruha schon ausser Kontrolle erlebt, aber bisher war er noch nie einfach über jemanden von ihnen hergefallen. Eigentlich war das ein Tabu.

Aoi legte sich die Hand vor den Mund, damit er nichts von sich gab. Kai grub fassungslos die Nägel in den Teppich. Seine Augen waren mindestens so gross wie die Teller auf denen er seine berühmten French Toasts servierte.

Endlich überwand Reita seine Starre. Er packte Uruha an den Schultern, doch brachte es kaum über sich ihn richtig wegzustossen. Uruha klebte regelrecht an ihm fest. Reita versuchte den Kopf zu drehen, doch Uruha hatte sich in seinen Haaren vergraben und hielt sie fest.

Aoi schluckte. Er sprang über den Teppich, wie im gleichen Moment auch Ruki und sie fassten sich je einen Arm von Uruha.

„Uruha, lass sofort los!“, keifte Ruki und kratzte ihm den Arm auf, im Versuch ihn weg zu zerren.

Uruha hatte die Augen geschlossen und nahm gar nichts mehr wahr um sich herum. Dann wurde ihm vollends schwarz vor Augen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2012-08-02T14:10:21+00:00 02.08.2012 16:10
Also erstmal hab ich mich echt TIERISCH gefreut das es seit langem jetzt wieder ein neues Kapitel gibt ♥ ^_^
Und ich hoffe es gibt noch ein paar :3
Leider konnte ich das letzte Kapitel nicht lesen (wegen adult etc.), aber ich hoffe, dass ich jetzt wieder gut in die Story reinfinden werde ;)

~♥ Kazu
Von: abgemeldet
2012-07-31T21:48:14+00:00 31.07.2012 23:48
ach herrje..
ich hab nen riesigen schreck bekommen wegen dem feuer :'D
das is mal ein start für ne geburtstagsfeier XDDD
oje... jetz kommt der tequila ^^"
..und ich bin WIRKLICH gespannt, was Ruki für Reita hat!! ^-^
Von:  YuiMadao
2012-07-31T17:15:11+00:00 31.07.2012 19:15
Yeah, freu mich das du weiter schreibst...
Ich habe noch nie jemanden gesehen, geschweige denn gehört, wie jemand mit Absinth den Teppich in Brand gesetzt hat.
Auch die Szene wie sie vor dem Feuer davon liefen stelle ich mir irgendwie knuffig vor...
Böser Aoi :)


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