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La Vida

von

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Baby Time

Das Haus stand etwas abseits von Kiri, doch konnte man das Dorf noch gut erkennen. Es stand auf einigen Felsen, direkt am Meer. Man musste nur die steile Felsenwand hinab und schon war man da. Neben dem Haus war ein kleiner Wald, etwas tiefer gelegen als das Haus selbst. Ein Kiesweg führte vom Dorf zu dem Haus und dann eine Treppe hinauf.

Es war nicht groß, aber dafür gemütlich eingerichtet. Wenn man durch die Tür kam war links ein Essbereich für fünf Personen. Rechts von der Tür stand eine große Couch und davor ein kleiner viereckiger Tisch. Neben der Couch stand ein Sessel, dessen Lehne zur Terrassentür zeigte. An der Lehne stand eine Kommode und davor lagen einpaar Spielsachen auf dem Boden. Gegenüber der Spielecke befand sich die Küche, sie war zwar klein aber geräumig. Zwischen Küche und Essbereich führte eine Treppe in die zweite Etage.

Direkt gegenüber der Haustür befand sich ein großes Fenster und daneben die Terrassentür. Von der Terrasse führte eine steile Steintreppe hinunter zum Strand.
 

Suigetsu lag mit dem Rücken auf der Decke vor der Kommode und starrte an die Zimmerdecke. Seine lila Augen sahen sich im gesamten Raum um, dabei streckte er seine kleinen Ärmchen in die Höhe. Ein fröhliches lachen des kleinen Jungen hallte durch den Raum und zauberte ein lächeln auf das Gesicht seiner Mutter.

Sayo stand in der Küche und rührte in einem Topf rum. Kurz blickte sie zu ihrem Sohn, ehe sie einen Löffel der Kartoffelsuppe in den Mund nahm und probierte ob es schmeckte. Ihrer Meinung nach fehlte etwas, doch wusste sie nicht genau was. Suigetsu konnte sie ja schlecht fragen, der zog Milch vor.
 

Er trat durch den Matsch, welcher von dem langsam schmelzenden Schnee entstand. Der Frühling war im Anmarsch, das merkte man auch deutlich an den Temperaturen. In wenigen Tagen würde der Schnee ganz verschwunden sein wenn es weiter von den Temperaturen so blieb.

Shawn sah die Treppe hinauf zu seinem Haus. Am Morgen musste jemand da lang gelaufen sein. Die Fußstapfen verrieten ihm dies.

Der Weißhaarige stieg die Stufen hinauf, legte seine Hand an den Türgriff und drückte runter. Er öffnete die Tür und hörte sofort seinen kleinen Sohn lachen. Am Eingang zog er seine Schuhe aus um den Matsch nicht mit ins Haus zu tragen und schloss die Haustür hinter sich. Shawn konnte seinen Sohn zwar nicht sehen, aber ihn klar und deutlich hören, er wusste das Suigetsu auf der Decke lag und wahrscheinlich nach ihm Ausschau hielt.
 

„Wie war die Mission?“

Sayo zog seine Aufmerksamkeit auf sich, weshalb er auf sie zuging und sie ansah. Sie lächelte ihn an und rührte weiter im Topf rum.

„Nicht wichtig.“

Er ließ sein Blick zu Suigetsu gleiten, der versuchte auch ihn anzusehen, doch lag das Baby dazu falsch herum und konnte seinen Kopf nicht soweit nach hinten strecken.

„Probier mal.“

Sie hielt ihrem Mann einen Löffel mit der Suppe hin, als Aufforderung, der er auch nachkam. Erwartungsvoll blickte die Lilaäugige ihn an.

„Salz.“

Sayo drehte sich um, nahm aus dem Regal Salz und streute etwas in die Suppe. Danach rührte sie weiter darin rum. Natürlich bemerkte sie wie Shawn weiterhin seinen Sohn beobachtete, welcher mit seinen Ärmchen ruderte und nach Aufmerksamkeit verlangte. Als er sie nicht bekam fing er an zu schreien, steckte zusätzlich noch einen Finger in seinen Mund.

„Dein Sohn hat Hunger.“

„Klar jetzt ist es wieder mein Sohn.“

Meinte sie, schob den Topf beiseite und schaltete den Herd aus. Währenddessen griff sie nach der Milchflasche, die schon bereitstand und machte einige Schritte auf ihren Mann zu.

„Ich füttere unseren Sohn und du deckst den Tisch, ok?“

Die Betonung lag dabei auf ‚unseren Sohn’, doch ignorierte Shawn dies gekonnt. Er drehte seinen Kopf wieder zu Sayo, musste dabei etwas hinabblicken und hob fragend eine Augenbraue. Ein grinsen huste auf ihr Gesicht, sie stellte sich auf Zehenspitzen und gab dem Weißhaarigen einen Kuss. Dann ging sie an ihn vorbei und nahm ihren Sohn auf den Arm, setzte sich mit ihm zusammen auf den Sessel.

Shawn seufzte kurz, schielte aus dem Augenwinkel zu seiner Frau und seinem jüngsten Sohn, ehe er zu dem Schrank ging indem die Teller standen.

„Kommt Mangetsu nach Hause?“

„Vielleicht. Kommt drauf an wann er die Mission beendet.“

Also drei Teller. Diese nahm der Weißhaarige aus dem Schrank und stellte sie auf den Tisch. Sein Blick fiel wieder auf seine Familie. Suigetsu trank gierig aus der Flasche und sah seine Mutter mit großen lila Augen an. Liebevoll strich Sayo ihm über den Kopf und entgegnete seinen Blick mit einem lächeln.
 

Die Tür ging auf und sofort richteten sich die Blicke dorthin. Suigetsu fing an fröhlich zu glucksen und streckte seine Arme nach seinem Bruder aus, welcher nun ins Haus eintrat und die Tür wieder hinter sich schloss. Er zog sich seine Schuhe und Jacke aus und ging zu seiner Mutter und seinem kleinen Bruder, zuvor jedoch hatte er seinem Vater noch einen Blick geschenkt. Mangetsu beugte sich zu Suigetsu runter und strich über seinen Kopf. Der Kleine vergaß sogar seine Milch, wollte stattdessen von Mangetsu auf den Arm genommen werden.

Sayo sah ihren älteren Sohn kurz an, ehe sie ihm Suigetsu übergab und zur Kommode ging. Fragend blickte Mangetsu seine Mutter an, welche einwenig Salbe auf seine schmierte. Dort befand sich eine Schramme, die durch die Salbe bald weg sein sollte.

Suigetsu streckte seine Arme nach der Salbe aus. Kleine Kinder interessierten sich für alles was halbwegs interessant aussah.

„Hast du Hunger?“

„Einbisschen.“

Antwortete der Junge und sah weiterhin zu wie sein Bruder mit der Salbendose spielte. Doch irgendwann wurde auch diese langweilig und er ließ sie fallen.

„Könntet ihr nach dem Essen noch etwas einkaufen?“

„Warum machst du das nicht?“

Stellte Shawn gleich die Gegenfrage, verschränkte die Arme und sah seine Frau an. Diese stellte sich vor ihn und sah ebenfalls in seine Augen.

„Ich muss dann den Abwasch machen, Milch abpumpen, die Wäsche machen und das Haus sauber machen. Ihr könnt mir auch gerne helfen.“

Shawn sah kurz seinen ältesten Sohn an, dieser erwiderte den Blick und beide wussten was sie lieber tun wollten.

„Schreib ne Liste.“

Ein breites Grinsen erschien auf Sayos Lippen, sie gab Shawn kurz einen Kuss auf die Wange und zog ihn dann zum Tisch.

„Danke, Schatz, aber zuerst essen wir.“
 


 

Suigetsu blickte sich aufmerksam um, beobachtete die vielen Menschen, welche auf den Straßen unterwegs waren. Sie traten durch den Matsch, trugen ihre Taschen und unterhielten sich. Einige warfen dem kleinen Jungen sogar ein lächeln zu. Babys waren einfach zu süß um ihnen zu widerstehen, so auch Suigetsu.

Sein Vater hielt ihn auf seinem Arm, in der anderen Hand hielt er die Liste von Sayo. Von wegen etwas einkaufen! Das reichte für eine Woche!

Shawn seufzte kurz leise und steckte die Liste zurück in die Hosentasche. Fragend wurde er von Suigetsu angesehen, welcher sich dann jedoch wieder den vielen Menschen widmete.

Mangetsu ließ sein Blick über die Menschen wandern, von denen viele ihn ansahen. Natürlich sahen die meisten eher Suigetsu an. Er war sowieso nicht so ein Typ der viel Aufmerksamkeit wollte, da war er wie sein Vater. Doch seinem kleinen Bruder schienen die Blicke zu gefallen. Alle sahen ihn an und freuten sich wie süß er doch war. Vielleicht wird es ihm irgendwann mal auf die Nerven gehen, doch welches Baby wollte keine Aufmerksamkeit?
 


 

Ein abgehacktes Schreien drang an ihre Ohren. Müde öffnete sie ihre Augen und versuchte etwas in dem dunklen Raum zu erkennen. Dies war jedoch leichter gesagt als getan, denn es war ziemlich dunkel. Sie erkannt gerade mal die Umrisse, jedoch wusste sie genau das Shawn neben ihr lag und schlief. Sayo blickte zur Tür als sie wieder dieses Schreien hörte. Es konnte nur Suigetsu sein.

Sogleich stand sie auf und verließ das Zimmer um nach ihrem Sohn zu sehen. Shawn öffnete eins seiner Augen und sah seiner Frau nach. Auch er hörte das Schreien seines Sohnes.
 

„Was hast du denn mein Kleiner?“

Sayo nahm den kleinen Jungen auf den Arm und strich ihm seine Haare zur Seite. Dabei bemerkte sie dass seine Stirn sehr warm war. Suigetsu sah sie an, atmete schwer da seine Nase verstopft war.

Die Lilaäugige setzte sich auf einen Sessel, welcher in dem Zimmer stand und hielt ihren Sohn weiterhin fest. Ein Regal und eine Kommode stand neben dem Sessel mit allem wichtigen Dingen für ein Baby, so auch ein Fiberthermometer. Die Temperatur zeigte 39 Grad an. Sie gab ihrem Sohn einen Kuss und sah in wieder an.

„Was hat er?“

Sie zuckte zusammen und blickte auf. Shawn hockte vor ihr, hatte bis eben noch seine Augen auf seinen Sohn gerichtet gehabt, doch sah er jetzt Sayo an. Sie hatte gar nicht bemerkt das er da war.

„Fieber und eine verstopfte Nase.“

Sie sah weiterhin Shawn an, welcher nun wieder Suigetsu anblickte. Der kleine Junge starrte aus seinen lila Augen zurück, streckte sogar seine Hand nach seinem Vater aus.

Der Weißhaarige stand auf und verließ das Zimmer von Suigetsu. Dabei sahen Sayo und ihr Sohn ihm nach. Fragend blickten die beiden sich an. Nicht lange und Shawn war wieder da mit einer Schüssel und einem Lappen. Die Schüssel stellte er in das Regal, den Lappen tauchte er in das Wasser und drückte das überflüssige Wasser heraus. Er setzte sich neben seine Frau und legte den Lappen auf die Stirn seines kleinen Sohnes.

Die Hellhaarige lächelte und lehnte sich an den Weißhaarigen. Er war zwar nicht der Typ der seine Gefühle so offen zeigte aber wenn es um seine Söhne ging war er immer zur Stelle. Das war auch schon bei Mangetsu der Fall gewesen. Und dafür war sie ihm dankbar.
 


 

Ein lächeln schlich sich auf ihre Lippen als sie die beiden sah. Shawn hatte sich auf die Seite gedreht und schlief. Neben ihm lag Suigetsu auf dem Rücken, mit dem Gesicht zu seinem Vater. Sayo setzte sich auf das Bett und fühlte die Stirn ihres Kindes. Das Fieber schien weg zu sein. Sie war die ganze Nacht nicht zu Hause gewesen und Shawn sollte auf den Kleinen aufpassen. So wie es aussah wollte er beim aufpassen nicht auf seinen Schlaf verzichten.

Sie kraulte leicht den Nacken ihres Mannes, da sie wusste das er davon wach wurde. Grummelnd öffnete Shawn seine Augen, blinzelte ein paar Mal, ehe er sich aufsetzte und müde in die Augen von Sayo sah.

„Guten Mittag, mein Schatz.“

Sie gab ihm einen Kuss, bekam jedoch nur einen verwirrten Blick zurück. Sayo schmunzelte und strich über die Wange ihres Kindes.

„Es ist schon fast Mittag.“

Erklärte sie, woraufhin Shawn sich nur durch die Haare fuhr und gähnte. Suigetsu wurde nun auch langsam wach und tat es seinem Vater gleich.

„Müde?“

„Dein Sohn hat mich die ganze Nacht wach gehalten.“

„Ach plötzlich ist es mein Sohn ja?“

Shawn erwiderte den Blick nur missmutig und sah nun sein Sohn an. Dieser schaute zwischen seinen Eltern hin und her, ehe er anfing zu schreien.

„Suigetsu!“

Sein Vater warf ihm nur einen leicht bösen Blick zu. Musste der Junge ausgerechnet jetzt in die Hosen machen?

„Shawn tu mir einen gefallen und wickle deinen Sohn. Ich mach seine Milch fertig.“

„Was?“

Fragte Shawn geschockt und sah Sayo an. Dieser stand bereits an der Tür und zwinkerte ihm zu. Dann verließ sie den Raum und ließ die beiden zurück. Genervt seufzte Shawn, nahm seinen Sohn auf den Arm und ging mit ihm ins Bad.
 

Sayo kam die Treppe runter und erblickte Mangetsu auf der Couch sitzen. Er hielt eine Schriftrolle in der Hand und lass sie sich durch.

„Musst du wieder auf eine Mission?“

Der Junge nickte nur und lass sie sich weiter durch. Aus dem Augenwinkel sah er, dass seine Mutter die Milch für Suigetsu erwärmte.

„Dein Sohn ist ein Schwein.“

Meinte Shawn auch sogleich als er die Treppe runterkam. Suigetsu saß auf seinen Armen und hielt sich an seinem Shirt fest. Sayo verschränkte die Arme und blickte Shawn an. Dieser starrte nur zurück.

„Er ist kein Schwein.“

Suigetsu streckte seine Ärmchen nach der Milchflasche aus, welche seine Mutter in der Hand hielt. Die Milch darin war jedoch noch zu warm für das Baby und musste erst etwas abkühlen. Der Gesichtsausdruck ihres Mannes verriet ihr, dass er etwas anderes dachte.

„Hast du Hunger mein Kleiner?“

Versuchte Sayo vom Thema abzulenken und strich über Suigetsus Kopf. Der Junge gluckste fröhlich und versuchte weiterhin an die Milch zu kommen.

„Kein Wunder. Sein ganzer Mageninhalt war in der letzten Windel.“

Von der Blauhaarigen bekam er einen viel sagenden Blick zugeworfen. Plötzlich griff Suigetsu nach den Haaren seines Vaters und zog daran. Dieser verzog das Gesicht und hielt das Baby von sich weg, sodass dieser dessen Haare loslassen musste.

Sayo lachte und nahm ihr jüngstes Kind auf den Arm. Wütend knurrte Shawn und blickte den Kleinen ebenso böse an. Dieser jedoch setzte nur einen unschuldigen Blick auf.

Der Weißhaarige verschränkte die Arme und sagte kein Wort mehr.

„Fütterst du ihn?“

Fragte Sayo und lächelte lieb. Doch Shawn ließ sich davon nicht beirren und blieb hart.

„Ich bin weg.“

„Du hast doch gar keine Mission?“

„Noch nicht.“

Shawn verließ das Haus und ließ Sayo verwirrt stehen. Ach Mangetsu stand auf und bereitete sich auf seine Mission vor. Die Blauhaarige sah ihren kleinen Sohn an, welcher ihren Blick erwiderte. Sie nahm sich die Milch und fing an Suigetsu zu füttern.

„Jetzt sind wir wohl allein.“

Suigetsu griff nach der Flasche und umfasste sie mit seinen kleinen Händen, nuckelte dabei genüsslich die Milch.



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