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La Vida

von

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Free as the wind

Es war einer der seltenen Regentage im Sommer, über die sich nur die wenigsten freuten. Suigetsu seufzte und fuhr sich durchs Haar. Er saß vor der Terrassentür im Schneidersitz, stütze seinen Kopf auf seine Hand und starrte mürrisch hinaus. Es regnete schon den ganzen Tag und langsam wurde es langweilig. Dafür sollte morgen wieder ein sehr heißer Tag werden, worauf sich der Junge schon sehr freute. Doch jetzt hieß es warten bis der Regen aufhörte.

Mangetsu setzte sich neben seinen kleinen Bruder, lehnte sich etwas zurück und stützte sich mit seinen Armen ab. Er beobachtete wie die Regentropfen gegen die Scheibe schlugen und daran hinab rollten.

„Willst du einen Joghurt?“

Suigetsu griff neben sich und zeigte seinem Bruder die leeren Joghurtbecher. Irgendwann wurde selbst das langweilig. Mangetsu lehnte sich etwas nach vorne um seinen Bruder besser ansehen zu können und wuschelte ihm durchs Haar. Dann ging sein Blick wieder hinaus ins Freie und ein Lächeln bildete sich auf sein Gesicht.

„Erinnerst du dich noch an unseren Streit von damals, als du immer meine Sachen genommen hast?“

„Du wolltest mich umbringen.“

Bei der Erinnerung an damals musste Suigetsu schmunzeln. Damals hatten sie sich wegen einer lächerlichen Kleinigkeit gestritten und jetzt waren sie unzertrennlich.
 

„Du sollst meine Sachen nicht anfassen, verdammt!“

„Du lässt sie aber überall liegen!“

„Deshalb darfst du sie aber noch lange nicht anfassen!“

Sayo seufzte leise und sah zu ihren Kindern. Seit einer ganzen Stunde stritten sie sich nun schon und das nur weil Suigetsu sich unerlaubt etwas von Mangetsu genommen hatte.

„Jungs hört auf. Suigetsu du nimmst nie wieder Sachen von deinem Bruder und Mangetsu du entschuldigst dich für deine Ausdrucksweise.“

„Nein!“

Protestierten die beiden Jungs und warfen sich gegenseitig böse Blicke zu. Sayo seufzte erneut und hoffte doch noch eine Entschuldigung ihrer beiden Kinder zu hören.

„Ich entschuldige mich erst wenn er seine Finger von meinen Sachen lässt und da das nie passieren wird, werde ich mich nicht entschuldigen.“

„Selber Schuld.“

Suigetsu streckte seine Zunge raus und verschränkte die Arme. Mangetsu warf ihm einen vernichtenden Blick zu und verschränkte ebenfalls die Arme.

„Verrückte Wissenschaftler behaupten das durch den vielen Schiffsverkehr irgendwann Seuchen austreten.“

Meinte Shawn und las sich weiterhin die Zeitung durch. Sayo warf ihrem Mann einen verständnislosen Blick zu und ging zum Tisch rüber. Sie lehnte sich leicht über ihn und sah Shawn an, welcher ihr ebenso einen Blick zu warf.

„Könntest du deine Kinder vielleicht stoppen?“

Shawn sah zu den beiden, die sich schon wieder in den Haaren hatten. Kurz überlegte er, sah dann jedoch seine Frau wieder an.

„Ich warte auf die Seuchen.“

Er widmete sich wieder der Zeitung und ignorierte sowohl Sayo, als auch seine Söhne. Sayo rollte mit den Augen und musterte ihre Kinder.

„Du solltest dich lieber entschuldige..“

„Wenn Schweine fliegen lernen!“

Mangetsu ging die ersten Stufen der Treppe nach oben, hörte die Stimme seines Bruders hinter sich.

„Letzte Chance, Mangetsu!“

„Päh!“

Mangetsu ging nach oben und ließ seinen kleinen Bruder stehen. Der Junge ging zur Tür zog sich seine Schuhe an und ging zur Terrasse.

„Wo willst du hin?“

„Weg!“

„SUIGETSU!“

Shawn und Sayo sahen sich verwirrt an. Suigetsu rannte auf die Terrasse und sprintete die Steintreppe hinunter. Mangetsu kam währenddessen die Treppe runter gerannt und Suigetsu hinterher. Er war von oben bis unten mit Schlamm bedeckt, was sehr wahrscheinlich auf Suigetsu zurück zu führen war.

„Du bist Tod! Du bist Tod, du kleine Ratte!“

Mangetsu rannte ebenfalls die Steintreppe runter und fing seinen Bruder ein. Shawn und Sayo blickten ihren Söhnen nach, dessen Geschrei man bis ins Haus hörte.

„Willst du ihn nicht aufhalten?“

„Warum? Dann haben wir ein Problem weniger.“

Sayo wollte etwas erwidern, doch kam Mangetsu mit seinem kleinen Bruder unterm Arm wieder. Suigetsu trampelte und schrie, doch Mangetsu ließ ihn einfach nicht los.

„Mama hilf mir!“

„Mangetsu lass ihn los.“

Nur widerwillig ließ Mangetsu ihn los und knurrte wütend. Suigetsu legte seine Arme um seine Mutter und sah Mangetsu an. Sayo strich ihrem Kind über die Haare und sah Mangetsu an.

„Ihr entschuldigt euch jetzt beide und dann ist die ganze Sache vergessen.“

Die beiden Brüder warfen sich gegenseitig einen bösen Blick zu, reichten sich dann doch die Hand und entschuldigten sich.

„Na schön. Mangetsu geh duschen und du Suigetsu wirst die Sauerei wegmachen.“

Suigetsu wollte protestieren, doch sah er den mahnenden Blick seines Vaters und hielt es für besser zu schweigen. Der Ältere verschränkte die Arme, würdigte Suigetsu keines Blickes mehr und ging die Treppe nach oben. Suigetsu ging mit hängenden Schultern und gesenktem Kopf ebenfalls nach oben.

„Siehst du. Problem gelöst.“

Shawn wuschelte Sayo leicht durch die Haare, drückte ihr einen Kuss auf die Stirn und ging zum Kühlschrank um sich etwas daraus zu nehmen. Verständnislos drehte sich Sayo um und starrte auf Shawns Rücken.

„Problem gelöst? Das nennst du Problem gelöst?“

„Vielleicht nur für eine halbe Stunde, aber es ist wenigstens eine halbe Stunde. Eine halbe Stunden in der sie sich nicht die Köpfe einschlagen und wir endlich mal ruhe vor den Biestern haben.“

„Biester?“

Fragte Sayo und verschränkte die Arme. Shawn rollte mit den Augen und lehnte sich gegen den Tresen. Er schaute seine Frau an, musterte sie für einen Moment und begann zu grinsen. Die Blauhaarige wusste genau an was er dachte, doch war ihr gerade nicht danach zu mute.

„Sayo beantworte mir eine Frage. Warum wollten wir Kinder haben?“

„Weil Kinder süß, niedlich und einfach traumhaft sind.“

Schwärmte Sayo und legte lächelnd ihre Arme um Shawn. Dieser hob skeptisch eine Augenbraue, denn vertraute er nicht so ganz den Worten seiner Frau.

„Was hat das mit unseren Kindern zu tun?“

Gerade als sie etwas erwidern wollte hörte sie Suigetsu schreien. Fragend blickten beide zur Treppe, von welcher gerade Mangetsu kam. Er steuerte auf den Kühlschrank zu, seinen aufgebrachten kleinen Bruder dabei ignorierend. Suigetsu stand klitschnass vor der Treppe und warf Mangetsu einen bösen Blick zu.

„Das hast du doch aus Rache gemacht!“

„Nein hab ich nicht.“

Mangetsu nahm sich einen Joghurt aus dem Kühlschrank und begann ihn genüsslich zu essen. Suigetsu öffnete geschockt den Mund um etwas zu sagen, sah dabei nur Mangetsus grinsendes Gesicht.

„Das ist meiner!“

„Und genau das mach ich jetzt aus Rache.“

„Könnt ihr beide mal aufhören.“

Versuchte Sayo den aufkommenden Streit zu schlichten und sah zwischen ihren Söhnen hin und her. Shawn beobachtete die Szene nur genervt. Spätestens am nächsten Tag lagen sie sich wieder in den Armen und waren unzertrennlich. Das war doch immer so zwischen den beiden.

Mit traurigem Blick ging Suigetsu zur Couch und setzte sich darauf. Mangetsu wusste genau wie gern Suigetsu diese Joghurtsorte hatte und trotzdem tat er so etwas Gemeines. Aus dem Augenwinkel beobachtete Mangetsu seinen kleinen Bruder und auf der Stelle tat es ihm leid.


 

„Noch am selben Abend hast du dich bei mir entschuldigt.“

Lächelte Suigetsu an die Erinnerung. Mangetsu musste ebenfalls schmunzeln und sah seinen Bruder an.

„Und dann hast du dir all meine alten Sachen genommen. Angefangen von Kleidung, über Spielsachen, mit denen ich das letzte Mal gespielt hatte als ich drei war, bis hin zu meinen alten Waffen.“

Suigetsu lachte kurz, doch dann setzte er ein trauriges Lächeln auf. Für einen Augenblick schüttelte er den Kopf und sah seinen großen Bruder an.

„Haben wir Pizza?“

„Ich glaub schon.“

Sagte Mangetsu, stand auf und ging zum Gefrierschrank. Suigetsu nahm sich eine Pizza und schob sie in den Ofen, dann setzte er sich davor und wartete. Mangetsu setzte sich neben ihn, lehnte sich etwas gegen ihn und wartete mit ihm zusammen.
 

Suigetsu verschränkte die Arme hinterm Kopf und lief neben Kisho her. Sein Blick ging gen Himmel, wo keine einzige Wolke zu sehen war. Dieser Tag war wirklich schön, im Gegensatz zum vorherigen, der nur aus Regen bestand.

Vor einem Haus blieben die beiden Kinder stehen und sahen sich kurz an. Dann zuckten sie mit den Schultern und starrten auf die Tür. Kisho legte seinen Finger auf die Klingel und betätigte sie. Schon nach kurzer Zeit kam ein Mann und öffnete die Tür. Skeptisch musterte er die beiden Kinder, welche es ihm gleich taten.

„Wer seid ihr?“

„Freunde von Souta.“

Antwortete Kisho auf die Frage und warf Suigetsu einen kurzen Blick zu. Der Weißhaarige verschränkte die Arme vor der Brust und sah weiterhin den anscheinend schlechtgelaunten Mann an.

„Ist er da?“

„Ich hol ihn.“

Sagte der Mann, warf den beiden noch einen leicht genervten Blick zu und ging zur Treppe. Da er die Tür offen ließ konnten die beiden Jungs in das Haus hineinsehen. Kein Wunder das Souta seine Pflegeeltern nicht leiden konnte, so wie der Mann drauf war.

„Souta! Deine Freunde sind hier!“

Es kam keine Antwort, stattdessen sprang jemand aus dem Fenster über der Haustür und landete hinter Suigetsu und Kisho. Souta hielt den beiden den Mund zu und starrte mit wütendem Blick zu seinem Pflegevater. Erschrocken wollten die beiden Jungs zurück weichen, doch packte der Schwarzhaarige sie schon am Handgelenk und zog sie die Straße entlang. Nur noch am Rande bemerkten sie, wie Soutas Pflegevater ihnen wütend nach sah und die Tür zuschlug.
 

Als die drei endlich den Wald erreichten, verschränkte Suigetsu wieder die Arme hinterm Kopf und musterte Souta.

„Man kann auch durch die Tür gehen. Dafür hat der Maurer dort ein Loch gelassen.“

Meinte Suigetsu und fing sich einen genervten Blick von Souta ein. Seit sie zu dritt waren, hatten sie kein Wort mehr miteinander gesprochen.

Souta blieb auf einer kleinen Lichtung stehen, setzte sich auf einen Baumstamm und sah durch die Bäume. Kisho und Suigetsu legten sich ins Gras und genossen die Sonnenstrahlen, die durch die Baumkronen schienen. Souta beobachtete die beiden.

Wie unbeschwert sie in den Tag hinein lebten war schon erstaunlich. Im Gegensatz zu ihm waren sie frei, frei wie der Wind. So wäre er auch gern.

Suigetsu bemerkte den Blick, sagte jedoch kein Wort. Auch Kisho ging es nicht anders, doch hielt er nicht den Mund.

„Was ist los?“

„Nichts.“

Sagte Souta und wandte den Blick ab. Damit gab sich der Braunhaarige jedoch nicht zufrieden, setzte sich auf und musterte Souta. Der Blick des Schwarzhaarigen ging wieder durch die Bäume, er lauschte dem Wind und dem leichten Rauschen der Wellen. Alles wirkte so frei, für einen Moment war für ihn die Welt ok.

Suigetsu und Kisho sahen sich an und standen dann auf. Fragend schaute der Schwarzhaarige seine beiden Freunde an, die lächelnd neben ihm standen.

„Souta wir sind Freunde. Wenn dich irgendetwas bedrückt kannst du mit uns reden. Auch wenn es um deinen echt blöden Ziehvater geht.“

Suigetsu reichte seinem Freund die Hand und grinste breit.

„Wir sind ein unschlagbares Team! Nichts und niemand kann uns auseinander bringen!“

Auch Kisho grinste und reichte Souta die Hand. Souta schüttelte den Kopf und grinste ebenso, als er aufstand und die Hände seiner beiden besten Freunde nahm.

Ja sie waren ein tolles Team und die besten Freunde, die man sich vorstellen konnte. Gemeinsam gingen sie durch dick und dünn. Für Souta war alles in Ordnung. Durch seine beiden Freunde war er ebenso frei wie sie. Frei wie der Wind, der über Kiri wehte und sie umgab wie ein Schutzschild.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2012-06-24T20:38:11+00:00 24.06.2012 22:38
Hammer Kapi^^


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