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All I want for Christmas… is You

Skip Beat! Weihnachtsgeschichte
von

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In a Flash

Es war insgesamt in der letzten Stunde recht ruhig im Flugzeug geworden. Die meisten Passagiere in der ersten Klasse schienen zu schlafen, oder mit Kopfhörern an die Laptops vor sich gefesselt zu sein. Ren bemühte sich möglichst leise zu sein, als er sich nun zu Kyoko umdrehte und neben dieser auf dem inzwischen freien Sitz Platz nahm.
 

Kyoko zwang sich währenddessen krampfhaft nicht zu dem Schauspieler zu schauen, sondern ihren Blick auf das Fenster nach draußen zu fixieren. Wirklich viel sehen tat man dort allerdings auch nicht… Es war Dezember und daher um diese Uhrzeit längst dunkel. Sie konnte lediglich die Silhouetten von einigen Wolkenfeldern unter ihnen ausmachen, überlagert von ihrem eigenen Spiegelbild. Aber das war immer noch besser, als den Einundzwanzigjährigen den leichten Rosaschimmer auf ihren unnatürlich warmen Wangen mitbekommen zu lassen.

Sie wusste ja selbst nicht genau was mit ihr los war und warum sie so auf ihn reagierte. Aber manchmal wenn sie ihn ansah, kam sie einfach nicht umhin seine Gesichtszüge zu mustern. Angefangen bei seinen vollen, aber schmalen Augenbrauen, weiter über seine dunklen Augen, mit seinen langen Wimpern, bis hin zu seinen schmalen Lippen… Sie hatte sich schon mehrmals selbst dabei ertappt, wie sie ihn angestarrt hatte. Sie wusste nicht mehr genau, wann es angefangen hatte, aber sie glaubte, dass es irgendwann während ihrer Zeit als die Geschwister Cain und Setsuka Heel war. Vielleicht auch schon vorher… Auf jeden Fall fühlte sie sich jedes Mal auf eine unangenehme Weise ertappt, wenn sie mal wieder darin verfallen war ihn auf diese Art anzusehen und ihre Blicke sich dabei unerwartet trafen. Und genau das war ihr auch eben geschehen. Sie hatte eigentlich nur nach hinten gesehen, um zu schauen, was Maria vorhatte. Aber irgendwie hatte sie letztendlich doch mehr Tsuruga-san angesehen, als die Neunjährige… Aber eigentlich war das doch auch kein Wunder, oder? Er sah immer noch ähnlich erschöpft aus, wie gestern. Auch wenn er es echt gut schaffte seine Müdigkeit zu überspielen, die leichten Schatten unter seinen Augen verrieten ihn. Umso überraschter war sie davon, dass er es den anderen nicht gleich getan und sich etwas Schlafen gelegt hatte. Stattdessen hatte er sich anscheinend die gesamte letzte Zeit über still mit seinem Handy beschäftigt…
 

„Ich hoffe es ist in Ordnung, dass ich mit Maria-chan die Plätze getauscht habe?“, hörte Kyoko plötzlich, wie Ren sie ansprach. Dem Starschauspieler war natürlich nicht entgangen, dass die Siebzehnjährige ihn offensichtlich nicht ansehen wollte. Er hatte beinahe den Eindruck bekommen, dass zwischen ihnen eine Art peinliche Stille herrschte. Allerdings konnte er sich partout nicht erklären, was der Grund dafür sein konnte. Er entschied sich daher die Stille zu brechen, indem er sie auf die einfachste Weise ansprach, die ihm gerade einfiel.
 

„Natürlich, Tsuruga-san!“, antworte die junge Schauspielerin sofort und wandte nun endlich auch ihren Blick zu ihm. Ren lächelte erleichtert, als er ihre großen Augen sah. Langsam ließ er seinen Blick zu den Händen der Siebzehnjährigen hinabschweifen.
 

„Wieder ein Geschenk für Maria-chan?“, erkundigte er sich breit schmunzelnd. Er war letztes Jahr mehr als baff gewesen, als Kyoko der Neunjährigen zu ihrem Geburtstag eine Puppe geschenkt hatte, die ihm erschreckend ähnlich sah. Bis ins kleinste Detail waren seine Mimik und seine Kleidung ausgefeilt gewesen… Er hatte keine Ahnung gehabt, dass Kyoko ein solches Talent besaß. Die Puppe, die die junge Schauspielerin nun in den Händen hielt, war zwar eine ganze Ecke kleiner, als die letzte, aber was die Detailarbeiten anging genauso erschreckend perfekt.
 

Kyoko stieg sofort die Wärme ins Gesicht, sie konnte praktisch fühlen, wie ihre Wangen begannen rot zu werden. Eilig ergriff sie sämtliche Nähutensilien und stopfte sie nicht gerade behutsam in ihre Handtasche.

„Maria-chan hat mich darum gebeten…“, antworte Kyoko so leise, dass Ren es nur dank der im Flugzeug herrschenden Stille überhaupt hören konnte. Noch einen kleinen Tick leiser und das dumpfe Dröhnen der Triebwerke hätte vermutlich gereicht, um ihre Stimme komplett zu überdecken.
 

„Ich finde es immer wieder faszinierend, wie gut diese Puppen ausgearbeitet sind“, fuhr Ren noch immer schmunzelnd fort. Kyoko bot ihm gerade eine perfekte Vorlage, um sie ein wenig aufzuziehen… Und er wäre nicht er selbst, wenn er diese nicht ausnutzen würde. Besonders da er sich noch zu gut an einige gewisse Situationen erinnern konnte, in denen Setsuka Heel sich nicht davor gescheut hatte, ihrem Bruder im Badezimmer kurzzeitig Gesellschaft zu leisten…
 

„Ich frage mich allerdings, wie Detailgetreu sie wohl unterhalb der Kleidung sind…“
 

„TSURUGA-SAN!“, kam sofort die empörte Reaktion von Kyoko, wobei die Schauspielerin regelrecht aus ihrem Sitz aufsprang. Sie zuckte allerdings sofort erschrocken zusammen, als sie merkte, dass einige der umsitzenden Passagiere sie mit wenig erfreuten Blicken ansahen. Das war wohl etwas zu laut gewesen…
 

Ren konnte sich unterdessen nicht verkneifen leise zu Lachen, wobei er sich eine Hand vor den Mund hielt, um nicht ebenfalls ihre Mitpassagiere zu stören. Der Einundzwanzigjährige krümmte sich leicht zusammen und versuchte weiterhin sein Lachen zumindest halbwegs zu unterdrücken, als die Siebzahnjährige sich neben ihm wieder in ihren Sitz zurückfallen ließ und mit einem beleidigten Schmollmund nun wieder das Fenster zu ihrer linken ansah. Er hatte diese Reaktion in letzter Zeit schon häufiger aus ihr hervorgelockt, nicht nur als Setsuka Heel, sondern auch als Kyoko Mogami, und das freute ihn. Es zeigte, dass sie sich ihm gegenüber nicht mehr in ein Korsett aus Förmlichkeiten zwängte, sondern zeigte, was sie wirklich empfand. Die junge Frau hatte zudem provokativ ihre Arme vor ihrer Brust verschränkt. Wäre sie Setsu hätte er gewusst, wie er sie augenblicklich dazu bringen konnte nicht mehr eingeschnappt zu sein, aber bei Mogami Kyoko war das Ganze ein klein wenig aufwendiger.

Der erste Schritt bestand aber definitiv darin mit dem Lachen aufzuhören und das fiel Ren aktuell zugegeben noch sehr schwer. Er hatte sich schon eine Weile nicht mehr so ausgelassen gefühlt, wie jetzt in diesem Moment. Aber er bemühte sich, sich möglichst schnell wieder unter Kontrolle zu bekommen.
 

„Das war gemein von Ihnen, Tsuruga-san“, erklang plötzlich die Stimme der Siebzehnjährigen neben ihm, was Ren dazu brachte nach einem abschließenden Glucksen seine aufgeheiterte Stimmung mitsamt dem Lachen hinunter zu schlucken und wieder ernster zu werden. Er hatte echt nicht erwartet, dass sie ihn zuerst ansprach.
 

„Es tut mir Leid, Mogami-san“, begann Ren sich zu entschuldigen, worauf er ein kurzes Brummen der Schauspielerin als Reaktion bekam. Ein Brummen, das nicht gerade den Eindruck machte als glaube sie ihm und als würde sie seine Entschuldigung hier gerade annehmen.
 

„Ich meine es ernst, Mogami-san. Es tut mir aufrichtig leid. Das war eine unangemessene Bemerkung von mir.“
 

„Allerdings…“, kam eine knappe gegrummelte Antwort. Aber immerhin wandte sich Kyoko nun wieder von dem eintönigen Fensterausblick ab und ihm zu. Ren bemühte sich sofort um ein beschwichtigendes Lächeln und allem Anschein nach hatte es auch die erhoffte Wirkung, denn die düstere Aura um seine Sitznachbarin verschwand im Nu.

Kyoko schaffte es bei diesem Anblick auch beim Besten Willen nicht weiter böse auf ihn zu sein… Dieses heilige Lächeln und der süße Hundeblick waren zwei Sachen, die jegliche Gegenwehr von der jungen Frau lahm legen konnten, ob es ihr gefiel oder nicht… Selbst ihre kleinen Rachegeister waren diesem Mann unterlegen, wenn er sie so ansah. Eigentlich gab sie zwar nicht ganz so schnell klein bei wie heute, aber Kyoko wollte aktuell einfach nicht mit dem Starschauspieler streiten. Sie wollte eigentlich etwas ganz anderes und sie hoffte, dass er sich vielleicht darauf einließ…
 

„Tsuruga-san?“, begann Kyoko vorsichtig ihr eigentliches Anliegen einzuleiten.
 

„Hm?“
 

„Wollen Sie nicht vielleicht auch etwas schlafen? Sie sehen wirklich müde aus und… und ich mache mir Sorgen, dass Sie vielleicht noch krank werden…“

Kyoko hatte sich beim Aussprechen dieser Frage nicht getraut dem Mann neben sich direkt in die Augen zu sehen, sondern stattdessen ihre Hände in ihrem Schoß begutachtet. Jetzt, wo sie sie über ihre Lippen gebracht hatte, sah sie allerdings vorsichtig wieder zu ihrem Sitznachbar auf. Rens Gesichtsausdruck wirkte unnatürlich starr und somit überhaupt nicht so, wie Kyoko es erwartet hatte. Sie hatte diese Befürchtung schon einige Male seit Abschluss ihrer Zeit als die Heel-Geschwister gehabt und jetzt gerade schien sie sich wieder zu bestätigen. Aus irgendeinem Grund trug der Starschauspieler ihr gegenüber wieder seine Maske… dabei hatte sie den Eindruck gehabt, dass er ihr gegenüber in den letzten Wochen und Monaten offener geworden war, dass er ihr sein wirkliches Wesen zeigte...

Die Siebzehnjährige konnte sich nicht erklären warum, aber diese Feststellung stimmte sie innerlich irgendwie traurig.
 

„Das ist nicht nötig, Mogami-san“, antwortete Ren schließlich auch mit Worten. Es tat ihm leid, dass seine Stimme so kalt wirkte, wie es gerade der Fall war. Er wollte es ja selbst nicht, aber es gab keinen anderen Weg für ihn, wenn er verhindern wollte, dass Kyoko unbewusst wieder an Dingen in seinem Inneren rüttelte, die er in den letzten Wochen so verzweifelt versuchte unter Kontrolle zu bringen. Sein schlechtes Gewissen ihr gegenüber machte das Aufrechterhalten seiner Fassade gerade allerdings wirklich zu einem Kraftakt für ihn…
 

Dieses Mal scheute Kyoko keinen direkten Augenkontakt mit dem Starschauspieler. Ganz im Gegenteil, sie suchte sogar regelrecht diesen Kontakt. Sie wusste doch, dass irgendetwas nicht stimmte, und sie würde alles tun, um irgendetwas dagegen tun zu können! Was auch immer das Problem war, sie wollte ihrem Sempai helfen. Immerhin gehörte er zu den wichtigsten Personen in ihrem Umfeld. Aber er schien das nicht zulassen zu wollen, das hatten seine Worte eben mehr als deutlich gemacht… Und über die Feiertage würde sie dank ihres Aufenthalts in Kanada auch nicht die Möglichkeit haben, ihm in ihrem Hahnenkostüm einen Besuch abzustatten. Was auch immer der Grund dafür war, dem Hahnenmaskotchen Bou schien er irgendwie zu vertrauen. Aber da diese Möglichkeit ausschied, würde sie auf andere Weise versuchen zu ihm durchzudringen. Aufgeben würde sie bloß wegen dem distanzierten Verhalten von Seiten des Starschauspielers diesmal definitiv nicht! Dazu machte sie sich einfach zu viele Sorgen um ihn…
 

„Haben Sie Alpträume, Tsuruga-san?“, stellte Kyoko nun einfach ganz direkt, aber dennoch mit diskret leiser Stimme, ihre nächste Frage. Sie hatte schließlich live mitbekommen, was die Dreharbeiten als Black Jack und die falsche Identität als Cain Heel für Auswirkungen auf ihn hatten.
 

Für einen winzigen Augenblick konnte die Siebzehnjährige einen Ausdruck von Überraschung in den Augen des Einundzwanzigjährigen ausmachen, ehe er sofort wieder hinter der Maske von Tsuruga Ren verschwand. Sie ließ dem jungen Mann gar nicht erst die Möglichkeit noch etwas zu sagen, die nötige Antwort hatte sie schließlich gerade erhalten.
 

„Es hat direkt nach Abschluss der Dreharbeiten wieder angefangen, oder?“, folgte unverzüglich die nächste Frage, und wieder reichte ein Sekundenbruchteil, um Kyokos Vermutung zu bestätigen. Sie seufzte stimmlos, als der Einundzwanzigjährige sich plötzlich von ihr abwandte und statt zu ihr, stur auf den geräumigen Gang neben sich blickte. War sie gerade zu weit gegangen? Die Siebzehnjährige wusste es nicht… vermutlich hatte sie wirklich ihre Kompetenzen überschritten. Auch wenn das in ihrer Rolle als Setsuka nie ein Problem war, inzwischen war sie nun mal wieder Mogami Kyoko… Einerseits schrie alles in ihrem Inneren danach sich für ihr Verhalten zu entschuldigen, aber dann würde sie sich nur wieder am Anfang dieser ganzen Miesere wieder finden.

Die junge Schauspielerin entschloss sich daher etwas zu tun, was ihr schon bei dem alleinigen Gedanken daran einen deutlichen Rotschimmer auf die Wangen trieb. Ohne Vorankündigung erhob sie ihre rechte Hand und platzierte diese auf dem linken Arm des Starschauspielers, den dieser auf der Lehne zwischen ihren Sitzen abgelegt hatte. Erst war ihre Berührung zaghaft, aber dann tastete sie gezielt nach seinen langen, schlanken Fingern und umschloss diese mit den ihren.
 

Kyoko sah, wie Rens Kopf beinahe erschrocken zu ihr herumfuhr und er sie nun zum ersten Mal in den letzten drei Wochen mit einem völlig schutzlosen und damit umso verletzlicher wirkendem Ausdruck in den Augen ansah.
 

„Es ist okay…“, murmelte die Siebzehnjährige inzwischen so leise, dass sie außer Ren sicher niemand mehr hören konnte, „Sie können sich an meine Schulter lehnen. Ich… ich könnte praktisch ihr Kissen sein, wie Setsu… I-ich weiß, dass ich nicht das für Sie bin, was Setsu für Cain war, a-aber vielleicht kann ich Ihnen ja trotzdem helfen zu schlafen… zumindest für ein paar Stunden…“
 

Ren war völlig überrumpelt… und dieser Ausdruck war noch untertrieben! Der erste Schock war die zierliche Hand gewesen, die plötzlich fest seine Finger umschloss, und die damit verbundene Wärme, die durch seinen Körper strömte. Es war als wolle sie über ihre Berührung versuchen ihn daran zu hindern vor ihr davon zu laufen. Und dann auch noch diese Worte. Ren wusste nicht, ob er sich im siebten Himmel oder in der Hölle befand. Das Gefühl ihrer zärtlichen Finger auf seiner Hand und ihre flüsternde Stimme, brachten ihn beinahe um den Verstand. Sie hatte Recht, sie war nicht für ihn, was Setsu für Cain war. Setsuka war Cain Heels Schwester, oder sollte es zumindest sein. Sie hingegen war etwas viel, viel Wertvolleres für ihn, was keine Familienbande je ersetzen können würde.

Der Einundzwanzigjährige musste all seine Selbstkontrolle aufbringen, um nicht nachher noch etwas Unüberlegtes zu tun und die junge Frau neben sich zu verschrecken, indem er hier und jetzt über sie herfiel. Stattdessen wandte er seine Hand in der ihren, bis ihre Handflächen nun aufeinander lagen und er mit seinen Fingern ihre deutlich kleinere Hand ebenso umschließen konnte, wie sie es bereits tat.
 

Ein zärtlicher, aber zeitgleich gequälter Ausdruck lag auf seinem Gesicht, während er kurzzeitig ihre verschränkten Hände betrachtete. Wie schaffte es dieses Mädchen bloß immer wieder sämtliche seiner Blockaden zu durchbrechen? Er war mehr als einmal innerlich am Verzweifeln gewesen, weil sie seine Annäherungsversuche mit ihrer Naivität auf brutalste Art und Weise abgeschmettert hatte. Aber wenn er derjenige war, der eine Mauer um sich herum aufbaute, dann löste sie die ihre plötzlich und tat Dinge, die er nie für möglich gehalten hätte.
 

Die Ansätze eines Schmunzelns legten sich auf Rens Mundwinkel, während er auf einmal das volle Ausmaß seiner Erschöpfung fühlen konnte. Wie sollte er die Mauer und seine Maske als Tsuruga Ren bloß wieder aufbauen, so lange Kyoko seine Hand genauso festhielt, wie er die ihre? Sie hatte ihn mal wieder vollkommen entwaffnet…
 

„Du bist wirklich unglaublich“, murmelte der Starschauspieler, wohl wissend, dass seine Sitznachbarin seine Worte ebenso wie die informelle Formulierung hören konnte. Langsam senkte er seinen Kopf ab, bis er mit dem ihren auf einer Höhe war und sich seine Lippen nur noch Millimeter von ihrem rechten Ohr entfernt befanden.
 

„Danke… Kyoko-chan“, flüsterte er, ehe er seinen Lippen für einen winzigen Moment erlaubte den Rand von Kyokos Ohrmuschel für einen flüchtigen Kuss zu berühren. Anschließend bettete er seinen Kopf endgültig auf ihrer schmalen Schulter und schloss erschöpft, aber dennoch mit einem Lächeln auf den Lippen seine Augen. Solange sie seine Hand nicht losließ und er ihren angenehmen Duft in der Nase hatte, würde er ohne Alpträume schlafen können. Da war er sich sicher…
 


 

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Auch als sie den ruhiger gewordenen Atem von Ren bereits seit mehreren Minuten an ihrem Hals wahrnehmen konnte, wagte Kyoko es nicht, sich auch nur einen Millimeter zu bewegen. Ihre Körperhaltung war so steif, wie die einer Steinstatue. Ihre linke Hand hatte sie über ihren Mund gelegt und damit vorhin im letzten Moment verhindern, dass ein erschrockenes Quieken ihre Kehle verließ, als sie plötzlich die Berührung von Rens feuchten Lippen an ihrem Ohr wahrnehmen konnte. W-war das etwa ein Kuss?? Hatte er ihr wirklich einen Kuss auf ihr Ohr gegeben??? Oder war es nur ein Zufall, eine Berührung, die aus versehen passiert war?

So gerne Kyoko sich letzteres einreden wollte, so sehr sträubte sich irgendetwas in ihr auch dagegen. Und dann noch seine Worte… Die Art und Weise, wie er ihren Namen so formlos ausgesprochen hatte… seine zärtliche Stimme… Sie konnte sich daran erinnern, dass das schon einmal passiert war. Damals, als er krank und mit hohem Fieber im Bett gelegen und sie sich als seine vorübergehende Betreuerin um ihn gekümmert hatte…

Kyokos Augen weiteten sich augenblicklich bei diesem Gedankengang. Eilig, aber dennoch vorsichtig ließ sie ihre linke Hand zu Rens Stirn wandern, um nach seiner Temperatur zu fühlen. Allerdings atmete sie sofort erleichtert auf, als sie keine Erhöhung seiner Temperatur feststellen konnte.
 

Langsam entspannte sich die Muskulatur der Siebzehnjährigen wieder. Es war beruhigend zu wissen, dass er nicht krank war. Aber so erschöpft wie er im Moment wirkte, sollte sie definitiv auf ihn aufpassen! Nicht, dass er sich nachher doch noch während dieses Urlaubs etwas einfing. Häufig brechen viel beschäftigte Personen schließlich erst dann zusammen, wenn sie plötzlich Ruhe und Zeit haben!

Immer darauf bedacht den Starschauspieler auf ihrer Schulter nicht zu wecken, fischte Kyoko vorsichtig nach der Wolldecke, die sie neben sich liegen hatte. Eigentlich wollte sie auch ihre rechte Hand zur Hilfe nehmen, aber so wie Tsuruga-san sie festhielt, würde sie ihre Hand kaum von der seinen lösen können, ohne ihn zu wecken. Also bemühte sich die angehende Schauspielerin mit ihrer linken Hand und ihren Zähnen die Wolldecke auseinander zu falten.

Anschließend legte sie die Decke, soweit es ihr aus ihrer Position heraus möglich war, um die Schultern des Einundzwanzigjährigen und noch über ihre eigenen Beine. Auch wenn sie eigentlich nicht direkt müde war, fühlte sie das Bedürfnis ebenfalls ein wenig die Augen zu schließen. Nur für ein paar Minuten…
 

Ehe Kyoko sich versah waren ihre Augen zugefallen und ihr Kopf leicht zur Seite gesackt. Sachte lehnte sie nun mit ihrer Wange an Rens Kopf und driftete ebenfalls tief ins Land der Träume ab.
 

Fortsetzung folgt...
 


 

Hey ^^
 

Hier ist endlich das dritte Kapitel meiner kleinen Weihnachtsfanfiction. Ich hoffe es gefällt euch genauso gut wie mir, diese Szene im Flugzeug zwischen Kyoko und Ren war eine der Ersten, die mir zu dieser Story eingefallen sind. Ich hatte deswegen auch viel Spaß beim Schreiben von ihr.
 

Ich würde mich auch dieses Mal wieder freuen, den ein oder anderen Kommentar lesen zu dürfen. :) Kommis sind und bleiben die Motivation eines Autors! ^^
 

Vielen Dank! :D
 

LG

Kuon



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Missu
2012-07-27T07:22:25+00:00 27.07.2012 09:22
Also ich muss sagen... super! :)
Ich konnt mir richtig gut vorstellen wie die zwei da sitzen und dann ren.. wie er seinen kopf auf ihre Schulter legt.. daebak!!! <3
Freu mich schon rieeeeßig aufs nächste Kapitel und die ankunft oder das erwachen der beiden.. chihih :D

lg Missu ;)
Von:  Kyoko-Hizuri
2012-07-24T22:34:40+00:00 25.07.2012 00:34
hättest du vielleicht ein Bild von der zuletzt beschriebenen Situation von Kyoko und Ren? ^__^
das Kap gefällt mir wiedermal super gut, ich mochte deinen Schreibstil schon immer und bin froh das du ihn nicht verloren hast, denn das Kap hat schon lange auf sich warten lassen...*schmoll*
^^aber ich verzeihe dir gerne und auch schnell, wenn das nächste Kap bitte nicht ganz so lange auf sich warten lässt °______°
bis zum nächsten Kap, freue mich schon darauf
Kyo-Hizu


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