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Jennifer Burton

Das heilige Buch
von

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Die Liebe ...

Nach mehreren Tagen Training – Mann war das anstrengend!- wollten Susan und ich wieder einmal in die Stadt gehen, nachdem das letztens nichts geworden ist, da ich genau da meinen Zusammenbruch haben musste. Wir würden seit langem Mathew und Luce wiedersehen. Besonders Susan hielt es nicht lange ohne Männer aus. Ein typisches pubertäres Mädchen eben. Sie freute sich schon riesig. Mehr als ich. Natürlich wollte ich sie wiedersehen, besonders Mathew. Er war groß, hatte schwarze Haare und braune Augen, ein Asiat. Woher er genau kam, wollte er nicht sagen, weil er Angst davor hatte, wir würden ihn verraten. Aber seine Abstammung war uns egal. Er war so nett und liebevoll. Luce war von
 

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Grund auf anders als Mathew. Er war etwas pervers, hatte blonde Haare und grüne Augen. Ihn mochten wir nicht allzu sehr aber für Späße war er immer zu haben. Außerdem ist er Mathews bester Freund. Mathew ging nie ohne ihn außer Haus. Sie lebten in einem wunderschönen, aber kleinem Appartement in der Mitte der Stadt. Wir leben nicht in Madrid, der Hauptstadt Spaniens, sind weggezogen aus dem alten Dorf, in dem wir lebten. Susan konnte sich nicht mehr erinnern an das wunderschöne Anwesen dort. Ich mich schon, denn da entdeckte ich erstmals meine Fähigkeiten und hatte Visionen. Ich hatte geübt und jetzt konnte ich schon in die Vergangenheit und die Zukunft blicken.

„Was ziehst du dir für ein Kleid an, Susan?“, fragte ich erwartungsvoll, etwas Schlichtes im Kopf.

„Mein enges dunkelgrünes Kleid. Was du?“, sagte sie.

>Verdammt!<, dachte ich.

Doch kein schlichtes Kleid, kein vor allem angenehmes Kleid. Ich musste mich immer ihren Vorstellungen anpassen, also musste ich auch etwas Unbequemes anziehen. Möglichst taillenbetont versteht sich.

„Ich weiß noch nicht“, antwortete ich und durchwühlte

meine Seite des Schranks. Ich holte ein rotes – für Reichtum stehend- Kleid hervor, zog es mir an und betrachtete mich im Spiegel.

Es war locker, nicht taillenbetont, also musste mir etwas einfallen. Ich fand ein schwarzes Band, band es mir unter meiner Brust zusammen, so dass am Rücken eine Schleife das Band zusammenhielt. Perfekt. Es betonte nicht meine Taille, aber meine Brüste. Auch egal. Susan steckte sich ihre Haare zusammen und trug sich viel Make-up auf. Ich allerdings ließ meine braunen Haare offen und schminkte mich weniger. Susans Haare waren beneidenswert. Sie hatte lange, blonde Haare mit ein paar braunen Natursträhnen. Meine Haare waren dünn, einfach nur braun und lang - das einzig Gute daran.
 

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Wir zogen uns unsere Schuhe an und begaben uns aus der Villa. Susan schaffte dem Kutscher an, dass er uns mit seinen zwei Arabern schnellstens in die Innenstadt bringen sollte. Das tat er auch und nach wenigen Minuten erblickten wir die Jungen. Mathew trug einfache Kleidung, er war auch nicht gerade reich, da er sich ein Appartement mit seinem besten Freund teilte und seine Eltern unauffindbar waren. Seine Haare waren wie immer perfekt gestylt und Luce war ebenfalls schlicht gekleidet, trug allerdings eine nicht so perfekte Frisur auf seinem viel zu großen Kopf. Er konnte sich glücklich schätzen, mit so einem Mann befreundet zu sein. Ansonsten würde er vermutlich alleine in den Armenvierteln schlafen.

„Siehst du sie schon?“, fragte ich Susan.

Sie antwortete: „Ja klar, da drüben! Wieso sind wir

eigentlich noch einmal mit Luce

befreundet?“

Ich zuckte mit den Achseln.

„Weil Mathew ohne ihn nirgends hingehen würde.“

Susan nickte.

„Das stimmt, komm steigen wir aus!“

Der Kutscher stoppte und ließ uns erfreut darüber, dass er endlich seinen schon lange ersehnten Feierabend hatte, aussteigen. Wir gingen zu den Jungen, die vor einem Laden für Schuhe standen und genüsslich eine rauchten.

„Mathew!“, schrie ich und er dämpfte seine Zigarre schnell aus.

„Jennifer!“, rief er beschämt darüber, dass ich ihn dabei erwischt hatte, eine Zigarre zu rauchen. Er umarmte mich und seufzte. Er war überglücklich, dass ich ihm keinen Vortrag hielt. Susan schüttelte Luce nur die Hand, da sie es nicht für richtig empfand, jemanden zu umarmen, den sie nicht gerade mochte. Luce allerdings war das egal. Er packte sich Susan und drückte sie an sich. Susan fuchtelte mit ihren Armen herum, die er gekonnt beiseite hielt, so dass sie sich nicht aus
 

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seinen Fängen befreien konnte.

„Luce!“, sagte sie.

„Jaja!“, antwortete er und ließ sie wieder los.

„Nein, nicht loslassen!“, sagte sie und küsste ihn.

Wir starrten sie erstaunt und wiederum etwas angewidert an. Luce ging sofort darauf ein und erwiderte ihren Kuss. Mathew sah zu mir herüber, ich zuckte mit den Achseln und flüsterte ihm ins Ohr:

„Ich glaube, sie hat einfach schon viel zu lange

niemanden mehr geküsst.“

Er grinste und umfasste mit seiner rechten Hand meine Taille.

„Mathew?“, fragte ich. Er ignorierte mich und starrte mit einem Lächeln die zwei an.

Susan ließ Luces Lippen wieder los und schrie ihn an:

„Warum hast du dich nicht gewährt! Du bist so ekelhaft!

Ich hasse dich!“ Sie ging zu mir und nahm meine Hand. Daraufhin ließ Mathew mich los und ging stumm neben mir her. Luce blieb stehen und starrte Susan völlig benommen und etwas verwirrt hinterher. Dann lief er uns schließlich nach. Ich wusste nicht, was gerade in Susan vorging. Wir Mädchen sind schon etwas komisch, muss ich zugeben. Besonders Susan war gerade etwas sehr pubertär. Ich sah sie mit einem breiten Grinsen an. Sie schüttelte den Kopf. Wir gingen dann in eine Bar und setzten uns. Mathew setzte sich neben Luce und gegenüber von mir hin und bestellte sich und Luce ein Bier, mir ein Glas Rotwein und Susan ein Glas Weißwein. Wir lachten, bis auf Luce alle. Susan würdigte ihn nicht eines Blickes. Ausnahmsweise besoffen wir uns nicht, besonders nicht die Jungs. Als wir uns verabschiedeten und uns ausmachten, wann wir uns zum nächsten Mal treffen wollten, küsste Mathew mich. Ich erwiderte den Kuss. Seine geschmeidigen Lippen berührten meine. Mein erster Kuss, und das mit achtzehn. Kaum zu glauben. Susan und ich fuhren mit
 

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einer anderen Kutsche nach Hause. Als wir fertig für die Nacht waren, setzten wir uns auf unsere Betten – ich hielt mein Buch fest im Arm - und redeten darüber, was heute in Susan gefahren war.

„Wieso hast du Luce geküsst?“, fragte ich sie.

„Ich weiß es nicht Jenn! Kapier’s doch endlich!“,

fuhr sie mich an.

Ich stieß sie mit einem dumpfen räuspern zurück.

„Tut mir leid Jennifer, ich weiß es nicht. Es ist mit mir durchgegangen. Thema Wechsel bitte“, sagte sie.

„Okay. Morgen ist die Vorführung für ‚Romeo und Julia‘!“

„Ja ich weiß. Ich freue mich schon total!“, sagte Susan.

Ich antwortete: „Du wirst fantastisch sein als Julia!“

Sie schüttelte den Kopf.

„Im Gegensatz zu Julian nicht. Er ist so gut darin, den Romeo zu spielen. Dagegen bin ich der Baum im Hintergrund.“, sagte Susan. Ich starrte sie an.

„Nein! Du bist genauso gut wie er! Verzweifle nicht Susan! Du schaffst das!“, versuchte ich, sie zu ermutigen.

Sie betrachtete den Teppich in der Mitte des Raums und entschied sich dazu, schlafen zu gehen. Ich stimmte ihr zu, schob mein Buch unter mein Bett und drehte mich zur Wand. Ich machte die Lampe aus und schloss meine Augen.



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