Zum Inhalt der Seite

After the Races

Auf der Suche nach neuen Gleisen
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Verlierer sein ist nicht leicht

„Wie konntest du Schmalspur- Tresor ihn in so einer Situation einfach loslassen! Sei einmal ein Kerl und hab Rückgrad!“

„Es tut mir ja leid!! Aber ich habe... ich meine, ich konnte doch nicht... woher sollte ich denn wissen, das...“

„Ach halt die Schnauze, Purse und fahr schneller!! Und bete, dass wir Electra rechtzeitig finden, bevor er was Unüberlegtes macht. Sonst kriegen wir beide mehr als nur ernsthafte Probleme miteinander!“

Joule fauchte angespannt. Der Sprengstoffwaggon war übelster Laune und machte daher ihrem Zorn mehr als nur Luft.

Immer wieder stieß sie dem vor ihr fahren und keuchenden Purse die Absätze ins Kreuz. Der Geldtransporter spürte aufgrund seiner Panzerung die Tritte nicht mit ganzer Wucht, dennoch brachten sie ihn damit immer wieder ins Schlingern.

Doch selbst das war der aufgebrachten Joule im Moment schnuppe.

Seit Electra seinen Anfall gehabt hatte und wie ein Irrer davon geperscht war, schoss ein unruhiger Gedanke nach dem anderen durch ihren Kopf. Daher fauchte und keifte sie jeden der Components im Tross an und Purse, der in einer Schrecksekunde den Haken ihres Bosses einfach losgelassen hatte, war ihr bevorzugtes Wutventil.

„JOULE! Es reicht!!“ donnerte es von hinten. Schnaubend und funkensprühend wand der Sprengstoffwagen den Kopf. Krupp, der seit Wrench’ s Unfall nun immer das Schlusslicht machte, blickte ihr ernst entgegen. (Soweit man das bei seiner Sonnenbrille überhaupt sagen konnte)

„Ich weiß das du dir Sorgen machst. Aber wenn du Purse nicht ungestört fahren lässt, enden wir alle am Ende im Graben! Und damit helfen wir weder Electra noch uns selbst.“

Wieder zischte der Sprengstoffwagen nur verächtlich.

„Wer macht sich hier Sorgen, häh? Ich? In hundert Jahren nicht!

Ist es mein Problem, das dieser gelackmeierte Blödmann auf die Schnauze gefallen ist?- NEIN!

Hat er auf mich gehört, als ich ihn gewarnt habe?- NEIN!

Ich hab wie ein Irre auf ihn eingeredet, dass er das Finale besser mit mir fährt und nicht mit diesen Nulpen! Aber NEIN, Meister Neunmalklug weiß es ja mal wieder besser!! Dackelt und zwitschert lieber um diese bescheuerten, aufgedonnerten Waggontussen herum, nur damit die sich bei ihm einhängen!

Oh Mann! Könnt ihr mir mal sagen, warum Kerle in der Beziehung eigentlich immer mit ihrer unteren Hälfte denken?? Volta?? Wrench??“

Der Hochspannungswagen hinter Joule schwieg wie so oft, und Wrench meinte kurz darauf: „Tut mir leid, aber ich kann im Moment nur daran denken was Candle über die Strecke hier erzählt hat und wie gefährlich sie bei...“

„SCHNAUZE, Bolzenschrauber! Und verschon’ mich mit dieser Bürokraten-Schnepfe. Für die gibt’s doch nichts weiter als Vorschriften und Regeln!“

Der Reparaturwagon ließ es darauf bewenden. Sie wusste das Joule nichts von Candle hielt. Und das ihr Boss für den eigentümlichen Bremswagen scheinbar etwas übrig hatte, machte die Sache nur noch schlimmer.

Der Sprengstoffwagen war schließlich schon seit einer gefühlten Ewigkeit in ihren Electra verknallt. Natürlich würde Joule sich eher selbst in die Luft jagen, als das vor sich oder anderen einzugestehen. Aber ihr Verhalten war eindeutig. In ihrer Verehrung ging Joule soweit Electra in allem nach zueifern, was dieser tat.

So hatte sie ihre einst so herrliche wallende Mähne ebenfalls zu einem hochaufragenden Irokesen umfrisiert. Ganz egal ob es ihr nun stand oder nicht.

Aber man durfte in ihrer Gegenwart weder das Thema noch sonst irgendetwas ansprechen das mit ihrer Schwärmerei zu tun hatte, sonst wurde Joule wieder fuchsteufelswild und man war ihren Aggressionen ausgeliefert.

Daher behielt Wrench ihre beunruhigenden Gedanken für sich.

Denn anders als Joule hielt der Reparaturwaggon sehr viel von dem jungen Bremswagen und schätze deren Meinung. Nicht nur deshalb weil sie ihr damals geholfen hatte.

Nein, vielmehr lag es wohl daran das die beiden irgendwie auf einer Wellenlänge lagen. Candle hatte eben ein gewinnendes Wesen, das beinahe alle der Components mochten. Ausnahmen waren Joule und Purse. Letzterem steckte wohl nach wie vor die „Kopfwäsche“ von damals noch in den Knochen. Jedes Mal wenn von dem Bremswagen die Rede war, dann zuckte er unwillkürlich zusammen.

Und Joule, die war schlicht und ergreifend... Eifersüchtig.

Obwohl Wrench sich immer noch keinen genauen Reim darauf machen konnte, ob Electra wirklich derartig geartete Gefühle für Candle empfand. Interesse, ja das konnte sie bestätigen. Aber ob das Interesse wirklich...

„Da vorne! Könnt ihr das sehen? Da ist doch Licht auf der Strecke, oder!“ keuchte Purse heißer. Alle der Components reckten die Köpfe, die eine oder andere mit bangem Blick. Genaues konnte keiner erkennen, nur das unweit von ihnen ein helles Licht, in warmem Gold aufleuchtete.

„Ich will für dich hoffen, das er das ist!“ schnauzte Joule den Geldtransporter wieder an.

//Das bezweifele ich! Electra hat keine gelben Strahler!// dachte Wrench bei sich, dennoch zog sie mit als der Zug der Components das Tempo erhöhte.

Der Anblick, der sich ihnen schließlich bot, erstaunte dann wohl doch jeden im Tross.

Jeder hatte sein eigenes Bild und Vorstellung von ihrem Boss, aber ihn als zusammen gekauertes „Häufchen Elend“ da liegen zu sehen.

Das war nun alles andere als typisch für Electra.

Dennoch schien es ihm gleich zu sein, das seine Untergebenen ihn in dieser schmachvollen Situation sahen.

Es schien ihm einfach gänzlich alles gleich zu sein.

Was die Truppe allerdings noch verwirrender fand, war der Umstand in wessen Schoß ihr Boss seinen Kopf gelegt hatte.

Candle blickte nicht minder verunsichert den Components entgegen. Sie hing mehr oder weniger in Electra’ s Klammergriff fest.

Irgendwann hatte es einfach >schnapp< gemacht und sie war „gefangen“. Seither hatte die Kleine unbeholfen auf Electra eingeredet und ihm tröstend durch seine verbliebenen Haarsträhnen gestrichen.

Er klebte regelrecht an ihr und schien sich mit nichts beruhigen zu können.

Auch Candle’ s Puls begann zu rasen als sie Joule’ s giftigen Blick auf sich spürte. Der war nämlich alles andere als friedfertig.

Der Sprengstoffwagen sah aus, als würde sie gleich mit lautem Knall explodieren. Sicherheitshalber grub Krupp seine mächtige Pranke in ihr rechtes Schulterpolster. Purse brauchte einen Moment der Überwindung bis er Joule’ s andere Seite packte.

Als die ihn darauf zornig anfauchte, zuckte der Geldtransporter wieder ängstlich zusammen. Dennoch behielt er Joule fest im Griff.

Wrench und Volta waren in der Zwischenzeit zu dem unfreiwilligen Pärchen geeilt.

„Kannst du ihn noch einen Moment so halten? Vielleicht kann ich so einen kompletten Check-Up machen. Vorhin... da war an so was nicht zu denken. Da ist er keine 5 Sekunden ruhig geblieben, geschweige denn hat jemanden in seine Nähe gelassen!“

„ICH ihn!!“ fragte Candle spitz „Im Moment ist es wohl eher umgekehrt und ich wäre froh wenn’s nicht so wäre!! Seinetwegen bin ich jetzt nass bis aufs Gerüst. Was zum Kuckuck ist denn nur los?“

„Hast du... hast du das Finale gar nicht gesehen?“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück