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Der Vampir in unserem Keller

von

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Der Keller

Natürlich siegte meine Neugier. Ich stieg betend die Stufen, sofern man sie als solche bezeichnen konnte, hinab. Dabei stützte ich mich mit den Händen sinnloserweise an den Wänden ab, ein Geländer gab es nicht, und an der Wand hätte ich mich nicht festhalten können, wenn tatsächlich so ein Brett unter mir zerbrochen wäre. Ich dankte Gott, dass ich nicht dick war. Unten angekommen sah ich mich vor einem riesigen weißen Boiler, der wohl für das Warmwasser zuständig war. Das Ding leckte, alles war nass. Der Boden war aus Sand, die Fenster so klein, dass ich nicht durchgekommen wäre, entsprechend dunkel war es in dem Raum. Auch die Wände waren nicht verputzt. Auf dem Boden sah ich irgendwelche Dinge, die wahrscheinlich schon halb verschimmelt waren, und noch vom Vorbesitzer stammten.
 

Erkennen konnte ich Türen, die an der Mauer angelehnt waren, mehrere Tierkäfige, eventuell Matratzen, genau wusste ich es nicht zu sagen, auf jeden Fall war der Boden zugemüllt mit Kram, der wohl nicht mehr gebraucht wurde, und anstatt zum Sperrmüll hier unten gelandet war. Plötzlich hörte ich aus dem Nebenraum ein Geräusch. „Mama“, rief ich. Keine Antwort. Vielleicht nur eine Maus. Ich stolperte mehr als ich ging zum Eingang und sah mich einem sehr viel kleineren Raum gegenüber. Als ich nach links schaute, entdeckte ich die vermisste Kiste. Wo kam die denn her, und vor allem, wie kam sie hier runter? Dieses sperrige, schwere Ding über diese Stufen? Sie stand auf einem Tisch und ich ging hin. Natürlich wollte ich sie öffnen, aber das ging immer noch nicht.
 

Naja, ich werde Mama fragen, warum die hier unten steht, dachte ich, ich hatte genug gesehen, und wollte nur noch raus hier. Als ich mich umdrehte, um zu gehen, hörte ich wieder dieses Geräusch hinter mir. Ich drehte mich erschreckt zur Kiste um. Kam es etwa aus der Kiste? Wieder dieses Geräusch, es hörte sich fast an wie als ob jemand gähnen würde, stellte ich mit Schrecken fest, war da etwa jemand drin, kurz vorm Ersticken? Ich ging wieder zur Kiste und klopfte einmal auf den Deckel. Es klopfte einmal zurück. Mein Herzschlag verdoppelte sich. Trotzdem klopfte ich wieder, diesmal zweimal. Und es klopfte zweimal zurück. „Hallo?“, rief ich, „ist jemand da drin?“ „Nein“, kam die Antwort. Hä? Dann rief ich ungläubig: „Wie bitte?“ „Ich sagte nein, du hast Halluzinationen, und jetzt hau ab“.
 

Keinen Plan was ich davon halten sollte, aber jetzt zog ich mit aller Gewalt am Deckel, ich bekam ihn sogar etwas auf, aber jemand zog von innen wieder zu. Verdammt, was oder besser wer war da drin? Wer legte sich in eine Kiste in so einen Keller? „Hör mal, wenn du hier wohnen willst, bezahlst du besser Miete“, brüllte ich wütend. „Miete, für dieses Drecksloch?“ brüllte die Stimme zurück. „Dann zieh doch um“, brüllte ich weiter. Plötzlich ging der Deckel auf. Ein Typ etwa in meinem Alter, vielleicht ein Jahr älter, auf jedem Fall größer, saß aufrecht in der Kiste. Seine Haare waren braun, die Pupillen wie bei einer Katze, und spitze Zähne. Moment mal, spitze Zähne? „Was hast du überhaupt für ein Problem“? fragte mich der Kerl jetzt.
 

„Äh, ich glaube, ich hab ein ernsthaftes Problem“, murmelte ich vor mich hin. Eigentlich mehr zu mir selbst und beugte mich vor. „Bist du ein Vampir?“, fragte ich den merkwürdigen Mitbewohner. „Klar, siehst du das nicht?“ fragte er zurück, und öffnete weit den Mund, obwohl man diese spitzen Zähne auch so deutlich genug sah. „Was ist, warum gaffst du mich so an?“ „Vielleicht weil ich nicht jeden Tag einen Vampir sehe?“ fragte ich ihn ärgerlich zurück. Er sah nachdenklich zur Decke. „Ja“, meinte er dann, „das kann natürlich sein“. Ich hatte eine Erleuchtung. „Warte mal, hast du etwa deine Kiste in unseren Umzugstransporter gestellt und dann hier runtergeschleppt?“

„Geschleppt?“ er lachte und sprang mit einem Satz aus seiner alten Lederkiste. Mit einer Hand hob er sie hoch.
 

Eingebildeter Affe, dachte ich und verschränkte meine Arme. „Na ja, du liegst ja jetzt nicht mehr drin, und überhaupt, sollte ein Vampir nicht in einem Sarg liegen?“ Er setzte sein Ding wieder ab und funkelte mich wütend an. „Was ist?“ fragte ich nervös. „Du riechst gut“. „Hä?“ „Ja, dein Blut riecht gut“, sagte er, und kam ziemlich nahe. Der wollte mir wohl Angst machen? Okay, ich gebe zu ich bekam ein wenig Angst, aber das wollte ich nicht zeigen. Ich hatte keine Ahnung von Vampiren, vielleicht konnte er meine Angst riechen, Gedanken lesen, sich in eine Fledermaus verwandeln und aus diesen engen Fenstern fliegen? Jedenfalls fand ich diesen Typen, ich meine diesen Vampir ziemlich interessant. „Wie heißt du überhaupt?“ wollte ich wissen. Er schaute mich erstaunt an. Dann lächelte er, was bei ihm nicht unbedingt gut aussah, wegen der Zähne. „Also das hat mich noch nie ein Mensch gefragt. Ich bin Kiba, und du?“ „Ich heiße Naruto. Verwandelst du dich in eine Fledermaus und fliegst aus dem Fenster?“
 

Er lachte. „Nein, und keine Angst, im Moment habe ich keinen Hunger“. „Aha, das bedeutet dann wohl – WAS – du hast jemand gebissen?“ Vor meinem geistigen Auge sah ich eine Vampirarmee aus den Gräbern des Friedhofs auferstehen. „Ja, dich“. „Mich“, sagte ich fassungslos. „Ja, dich, Süßer“. „Nenn mich nicht Süßer“. „Wenn du nun mal so schmeckst“. „Ich glaube dir nicht“. „Ist aber so“. „Ach ja, und wann bitte schön“. „Neulich, im Hotel“. „Oh“. Das konnte stimmen. Wenn ich genauer drüber nachdachte, ja er sagte wahrscheinlich die Wahrheit. „Bedeutet das etwa, ich werde jetzt so wie du“. Er winkte ab. „Quatsch, aber selbst wenn, wär das so schlimm?“ Dieser Typ hatte vielleicht Nerven. Ich drehte mich wütend um, um zu gehen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  mor
2012-03-10T13:26:18+00:00 10.03.2012 14:26
^^ dan war das neulich im Hotel ja gar kein Traum von Naruto ^^


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