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Der Vampir in unserem Keller

von

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Rebellion

Ich war eben in einer Demokratie aufgewachsen und meine Eltern hatten mich auch liberal erzogen. König hin oder her, sie konnten von mir nicht so einfach erwarten von heute auf morgen ein Monarch zu werden. Für mich war das irgendwie gleichbedeutend mit Diktator. Na ja, ich musste zugeben, dass ich im Geschichtsunterricht nie wirklich aufgepasst hatte, obwohl ich das Fach ganz interessant gefunden hatte. Aber unser Lehrer brachte es dermaßen trocken rüber, da mussten ja irgendwann die Gedanken abschweifen und – ich sah eine Art Limousine am Bürgersteig und hatte eine üble Vorahnung, die sich auch schon gleich darauf bestätigte.

So wie es aussah, hatten sich die anderen gegen mich verschworen und wollten alle einen richtigen König aus mir machen. Ich selber fand es okay, wie ich an die Dinge heran ging, also warum ändern?

Ob Laddy sich bei den anderen im Kopf gemeldet hatte? Das konnte ich mir gut vorstellen und es wäre auch eine Erklärung für die Veränderung. So gar bei Kiba hatte ich sie merken können, zum Beispiel im Zugabteil. Der war doch vorher nicht so gewesen. Misstrauisch zog ich die Augenbrauen nach unten und beschloss, Laddy aus meinem Kopf zu verbannen und die anderen zu beobachten. Wenn ich recht hatte, würden sie sich noch mehr ins Zeug legen. Soweit das überhaupt noch möglich war, für meinen Geschmack war es eh zu viel.

Okay, kaum das ich den Gedanken gefasst hatte, wollte ich ihn auch in die Tat umsetzen. Denn so wie es jetzt lief, würde ich keine neue Vampirkolonie oder ein Vampirreich gründen wollen.

Ich ging zu Star, die einen großen Koffer trug, der vielleicht nicht schwer war, aber egal.

„Komm Star, ich trage das, dann kannst du bei Laddy bleiben.“

„Auf gar keinem Fall, eure Majestät. Bitte macht euch nicht eure Hände an gewöhnlichen Dingen schmutzig. Das geht nicht.“

Aha. Und das wo ich genau wusste, wie sehr sie bei ihm sein wollte.

Ich versuchte es bei Thea und Kiba mit ähnlichen Ergebnissen. Das war wirklich frustrierend. Sorry, ihr drei Heimatlosen, ich weiß ich habe erlaubt, ihr dürft in meiner Nähe bleiben, und das dürft ihr ja auch – nur...

Mit den Händen in den Taschen und mich vollkommen überflüssig fühlend, stand ich neben der Limo und sah zu wie sich die anderen abmühten. Sogar für Laddys Sarg war Platz. Wer hatte die eigentlich bestellt, und wieso hatte mich keiner gefragt geschweige denn informiert?

Alle waren jetzt eingestiegen und sahen mich an. Ich rührte mich nicht von der Stelle.

„Was ist Naruto, komm wir wollen los. Dann erwischen wir noch den nächsten Flieger.“

„Ich geh zu Fuß. Tschau Kiba, Tschüss allesamt. Ihr Bekloppten.“

Damit drehte ich mich um und legte meine schnellste Gangart ein. Sie sahen nicht mehr als einen gelben Blitz, das wusste ich. Außerdem hatte ich natürlich mit Absicht eine andere Richtung gewählt, als die die ich letztendlich nehmen würde.

Vielleicht war das ja kindisch, aber als König war es mein Recht zu Fuß zu gehen, wenn ich es so wollte. Mich eben nicht von anderen herum kommandieren zu lassen. Und kindisch zu reagieren oder vielleicht beleidigt, ich war nicht schnell auf so einem Trip das hatten die sich alles selbst zuzuschreiben. Und schließlich war ich nach Menschenjahren immer noch 16, nicht mal volljährig.
 

Ein paarmal verlief ich mich. Na ja, damit hatte ich schon gerechnet. Um ehrlich zu sein, mein Orientierungssinn war gleich Null. Zudem musste ich mich von größeren Straßen fernhalten, da ich anscheinend gesucht wurde.

Laddy versuchte auch mich zu beeinflussen. Ich verbannte ihn aus meinem Geist und ich stellte auch fest, das er wenn ich genügend Abstand hielt mich weder orten noch mit mir kommunizieren konnte. Hatte ich mich vorher noch über ihn geärgert, so tat er mir jetzt leid. Ich konnte ihn schon verstehen, aber ich würde mich nicht verändern oder verbiegen lassen, nur weil ich jetzt so ein Königsding aufgehalst bekommen hatte. Ich hatte nicht darum gebeten, im Gegenteil ich wollte nicht mal ein normaler Vampir werden.
 

Am Flughafen ging ich zum Terminal und fragte nach, ob unsere Flüge schon gebucht waren, das waren sie. Natürlich waren sie das. Ich ließ mir die Tickets geben. Einen Sarg sah ich nicht bei den Gepäckstücken, nur zwei große Kisten. Also war wohl eine für Laddy und die andere für unsere paar Sachen. Wirklich einkaufen würden wir in Los Angeles. Ich spürte Nervosität und Reiselust. Ohne es zu wollen musste ich lächeln. Bedingung war natürlich, das sie mich akzeptierten wie ich war, ansonsten konnten sie sich einen andern Idioten suchen. Irgendwo auf der Welt gab es ja wohl noch einen Uzumaki.

Ich stellte mich in die Nähe des Eingangs und verschränkte die Arme. Es war okay für mich, wenn Leute aus einer anderen Zeit mich Majestät nannten, aber sonst – nein. Das wollte ich einfach nicht.

Es dauerte nicht lange, als ich die anderen drei spürte. Was sie sich wohl dachten? Darüber das ich die Kurve gekratzt hatte, und die anderen mich suchten? Vielleicht hatten sie es auch nicht mitbekommen, nur die Sucherei.

Sie versteckten sich hinter einer Säule, ich sah nur drei kleine Gesichter. Jünger als gedacht. Obwohl, keine Ahnung wie alt sie wirklich waren, aber vermutlich würde ich das auch noch lernen. Sie beachteten die Menschenmenge überhaupt nicht und starrten mich an. In ihren Augen konnte ich Hoffnung und Schmerz lesen. Ich lächelte ihnen zu. Im ersten Moment zuckten sie zurück dann sahen sie wieder – etwas neugieriger zu mir. Ich beschloss, mich ganz königsunlike zu benehmen. Gähnte herzhaft, ließ mich einfach auf den Boden fallen. Streckte meine Arme aus, kratzte mich unter dem Arm dann am Kopf – okay Naruto übertreibs nicht, dachte ich.

Ich blieb mit verschränkten Armen sitzen wie eine Art Yogi.

Das war auch blöd gewesen. Sie setzten ihre ganze Hoffnung in mich und ich spielte ihnen den Idioten vor. Natürlich war das keine Absicht, ich wollte nur zeigen das ich auch nicht anders war als sie. Jedenfalls nicht viel anders, vielleicht stärker aber das war doch auch schon alles, wegen dem Gen das war nicht meine Schuld. Ich hatte auch nicht darum gebeten ausgerechnet Laddys Blut zu trinken. Wäh. Blut, ja das brauchte ich. Nach dem anstrengenden Weg hatte ich sogar mehr Energie verbraucht, als ursprünglich nötig gewesen wäre. Wie es wohl ist, einen Menschen...Menschenblut, frisches. Warmes.

Ich schüttelte den Kopf. Zurück zum Idioten. Natürlich wollte ich zuverlässig sein, und mein Amt auch ausführen auf meine Art. Aber das eben, war genauso übertrieben gewesen, wie vorher die Königssache der anderen.

Einer der jüngeren Vampire kam näher. Ich hörte wie die andern versuchten ihn davon abzuhalten. Einige meinten sogar, na ja alle beide um genau zu sein, ich würde ihm sicher den Kopf abreißen, wenn er zu nahe kam.

Aber jetzt saß ich im Schatten und sah auf.

Eine ziemlich schmale Gestalt. Wäre er nicht so abgemagert, er wäre eine Schönheit gewesen. Nein, das war er auch so. Die grünen Augen waren voller Leben und er hatte langes rotes Haar. Sein Blick war von Leid erfüllt. Ich wäre gerne aufgestanden aber ich hatte Angst ihn durch eine Bewegung zu erschrecken.

„Ihr habt Schlimmes durchgemacht.“ Das war kein Wissen, das konnte ich mir denken.

Leicht nickte er.

„Hast du jemanden – verloren, den du liebst?“

„Meine Mutter.“

„Und – wie alt bist du?“

„Vierzehn.“

„Vierzehn“, wiederholte ich. Viel zu jung um seine Mutter zu verlieren.

„Und du?“ Ich war überrascht und erfreut zugleich. Er nannte mich du.

Ich sah wieder auf. „Ich hab meine Mutter auf eine andere Art verloren, aber – es fühlt sich auch nicht gut an.“

Fragend legte er den Kopf schief.

„Sie denkt, ich wäre ein Monster, vorher hat sie mich geliebt, wirklich.“

Ich konnte sehen, das er verstand, und ich war froh, dass er keine Fragen stellte. Und – dieser Junge war stark. Er hatte sein Leben riskiert um das seiner Mutter zu schützen. Und jetzt machte er sich Vorwürfe.

Keine Ahnung, woher ich das wusste. Aber jetzt stand ich doch auf und legte eine Hand auf seine Schulter. „Deine Mutter wäre sehr stolz auf dich, sie hat dich über alles geliebt, das weiß ich, und du hoffentlich auch. Glaubst du wirklich, sie hätte gewollte, das sie selbst überlebt, auf Kosten deines Lebens?“

Er sah zu Boden.

„Ich weiß, es ist hart, das Beste wäre es natürlich gewesen, das wäre nie passiert. Aber - ich bin noch neu, trotzdem werde ich mein Bestes tun um solche Kämpfe in Zukunft gänzlich zu unterbinden.“

„Wie?“

„Indem ich sie verbiete.“

„Aber - ...“

„Nichts aber. Wer sich nicht an meine Gesetze hält, wird bestraft. Ich muss mir noch überlegen wie.“

„Lass sie im Kerker verrotten.“

„Na ja, eine Lösung ist das auch nicht wirklich. Wie alt bist du als Vampir?“

„Etwa hundert. Genau weiß ich es nicht.“
 

Ich hätte mich gerne noch länger mit ihm unterhalten, als Kiba mit den andern schnaufend und wütend auftauchte. So wie sie aufsahen hatten sie irgendwo die Limo verlassen, das Gepäck geschnappt und mich per Fuß gesucht.

Ich zeigte wortlos mit dem Daumen nach hinten auf die beiden Kisten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Onlyknow3
2012-08-28T06:02:34+00:00 28.08.2012 08:02
Das ist eben Naruto,er hat seine eigene Vorstellung über sein Amt als König der Vampire.
Weiter so,wäre doch schlimm wenn die anderen Naruto trotz seines Amtes einfach auf der Nase rum tanzen und seine Einstellung ignorieren.
Freu mich auf das nächste Kapitel.


LG
Onlyknow3


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